Grossbrand in Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesh war Sabotage

Ein Grossbrand in einem Flüchtlingslager in Bangladesh hat Anfang März rund 15 000 Rohingya-Flüchtende obdachlos gemacht. Laut einer Expertengruppe handelt es sich um Brandstiftung.

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Das verheerende Feuer im Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesh ist gemäss Einschätzung einer Untersuchungskommission durch Brandstiftung ausgelöst worden.

Das verheerende Feuer im Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesh ist gemäss Einschätzung einer Untersuchungskommission durch Brandstiftung ausgelöst worden.

Agency / Anadolu

(dpa) Der grosse Brand in einem überfüllten Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesh ist nach Einschätzung einer Untersuchungskommission Sabotage gewesen. Kriminelle hätten mit der Brandstiftung vor rund einer Woche die Vormacht im Lager erreichen wollen, sagte der Chef der Expertengruppe, die den Brand im Auftrag der Behörden untersucht, am Montag in Cox’s Bazar. Es müsse noch festgestellt werden, welche Personen genau dafür verantwortlich seien. Die Experten hätten bereits Dutzende Leute befragt, Beweise und Medienberichte ausgewertet.

Bei dem Brand am Sonntag, 5. März, wurden gemäss dem Expertenbericht 2600 provisorische Unterkünfte von mindestens 15 000 Bewohnerinnen und Bewohnern zerstört. Es habe keine Verletzten oder Toten gegeben. Inzwischen hätten die meisten Menschen, die ihre Häuser verloren hätten, diese mit der Unterstützung von Hilfsorganisationen wieder aufgebaut.

Rund eine Million Rohingya leben in der weltweit grössten Ansammlung von Flüchtlingscamps in Bangladesh. Laut Behördenangaben gibt es mindestens elf verschiedene kriminelle Banden in den Camps. Bei ihrem Bestreben um Vormacht gibt es immer wieder Zusammenstösse. Die Banden schmuggeln unter anderem auch Drogen aus dem benachbarten Myanmar.