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Herrnhut in der Oberlausitz – Sehenswertes & Tipps

Im sächsischen Landkreis Görlitz liegt die Landstadt Herrnhut, am Rande des Zittauer Gebirges. Zu den nächstgrößeren Städten Zittau und Löbau. Bei ...
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Foto: Mario Förster

Im sächsischen Landkreis Görlitz liegt die Landstadt Herrnhut, am Rande des Zittauer Gebirges. Zu den nächstgrößeren Städten Zittau und Löbau. Bei einem Ausflug nach Herrnhut könnt Ihr Euch das Witwenhaus und die Herrnhuter Sterne ansehen. Wir stellen Euch hier die wichtigsten Fakten zur Stadt vor, zeigen Euch Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der Nähe.

Herrnhut von oben

Inmitten der wunderschönen Oberlausitz blickt Herrnhut auf eine reiche Geschichte im Zusammenhang mit der gleichnamigen Brüdergemeinde zurück. Gegründet unter der „Hut des Herren“ im Jahr 1722, ist der Gründungsort der Brüder-Unität bekannt für deren missionarische Arbeit und die weihnachtlichen Herrnhuter Sterne.

Die wichtigsten Fakten zu Herrnhut

  • Bundesland: Sachsen
  • Region: Oberlausitz
  • Lage: 344 Meter über Normalhöhennull
  • Einwohnerzahl: circa 5773 (Stand 2021)
  • Größe: 74,13 m²
  • Postleitzahl: 02747

Herrnhut Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verlieh dem Ort im Jahr 2016 den Ehrentitel Reformstadt Europas, dieser ehrt Städte, die eine entscheidende Rolle in der von Martin Luther und weiteren Theologen der evangelischen Kirche angestoßenen Reformation innehalten.

Bei einem Spaziergang durch den Ort entdecken Besucher sehenswerten Bauwerke und besondere Orte:

  • Wasserschloss im Ortsteil Ruppersdorf
  • Dürninger-Garten Ecke Goethestraße/ August-Bebel-Straße
  • Heimatmuseum Herrnhut mit Räumen im Biedermeierstil und einem Gartenhaus aus dem Jahr 1770
  • Witwenhaus am Zinzendorfplatz 6 – 7
  • Holländerhaus in der August-Bebel-Straße 5

Unser Tipp: Eine Wanderung zum Hutbergaltan, einem Aussichtsturm auf dem Hutberg, verspricht einen Panoramablick auf das Zittauer Gebirge und die benachbarten Länder.

Herrnhuter Sterne 3

Herrnhuter Sterne

Bekannt ist der Ort für die Herrnhuter Sterne. Die Weihnachtssterne symbolisieren mit ihrer geometrischen Form den Stern von Bethlehem. Den Ursprung fand der Adventsschmuck in den 1920ern. Damals gründete die Brüdergemeinde Herrnhut für die Produktion eine GmbH. Erhältlich sind die Produkte aus Papier oder Kunststoff sowie als Lichterkette, die im Advent heimelige Stimmung verbreiten.

Bei einem Besuch der Schauwerkstatt werfen Familien einen Blick hinter die Kulissen und schauen fleißigen Händen beim Falzen und Kleben zu. In der Entdeckerwelt tauchen die Jüngsten in die Welt der Sterne ein. Im Indoorspielplatz toben sich Mädchen und Jungen beim Klettern und Rutschen aus. In der Bastelwerkstatt haben Kinder die Gelegenheit, eigene Sterne zu gestalten und zu basteln.

Ein Blick in die Geschichte von Herrnhut

1722 gewährte Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Glaubensflüchtlingen aus Mähren (Morava) Obhut auf seinem Land in Berthelsdorf, das mittig zwischen Zittau und Löbau lag. Am 17. Juni fällte Christian David den ersten Baum, um die neue Siedlung aufzubauen. Bis heute wird dieser Tag feierlich als Gründungstag von Herrnhut begangen.

Der Ort dient der Bruderschaft der Unitas Fratrum als Zufluchtsort, die sich als Glaubensflüchtlinge in dem Gebiet ansiedelten. Der Name verweist darauf, dass die Siedlung unter der Obhut des Herrn stand. In wenigen Jahren zog die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft immer mehr Menschen aus anderen Kirchen an, die hier eine neue Heimat fanden. Das lag vorrangig an der außerordentlichen Gabe des Grafen, seine Anhänger für einen neuen Pietismus zu begeistern.

1760 verstarb von Zinzendorf und vermacht Schloss und Gut den Brüdern. Im 18. Jahrhundert wuchs der Ort zu einer stattlichen Gemeinde heran. 1895 erlangte diese Selbstständigkeit und erhielt 1929 Stadtrecht. Große Teile Herrnhuts fielen jedoch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs der Brandstiftung durch sowjetische Soldaten zum Opfer.

Im Zuge der großen Kreisgebietsreform im Jahr 1994 wurde die Nachbargemeinde Ruppersdorf in der Oberlausitz eingemeindet. Zwischen 2010 und 2013 kamen die Ortschaften Strahwalde, Großhennersdorf und Berthelsdorf hinzu. Daher hat Herrnhut neben dem Ortskern mittlerweile 12 weitere Ortsteile.

Sehenswertes in Herrnhut rund um die Brüder-Unität

Herrnhut ist reich an architektonischen Schätzen, die vor allem als Wirkstätte der Brüdergemeinde dienen, darunter das von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf zwischen 1725 und 1727 erbaute Herrschaftshaus. Im Vogtshof in der Zittauer Straße 20 aus dem Jahr 1730 befindet sich der Sitz der Evangelischen Brüder-Unität. Die Unitätsprovinz der Herrnhuter Brüderschaft beherbergt im 1. Obergeschoss den Sitzungssaal, in dem jedes Jahr die Losungen der Gemeinschaft gezogen werden.

Hinzu kommt das zentrale Kirchengebäude der Herrnhuter Brüdergemeinde, der Kirchensaal, der hauptsächlich der gottesdienstlichen Nutzung sowie Repräsentationszwecken vorbehalten ist. Sehenswert ist darüber hinaus der Gottesacker, der 1730 als Friedhof der Unitas fratrum angelegt wurde. Die betont schlichte Anlage ist ein Ort der Ruhe.

Ebenfalls eng verwoben mit der Geschichte der Brüder-Unität ist das Völkerkundemuseum in Herrnhut mit seiner ethnografischen Sammlung. Die Fundstücke stammen vor allem aus der Missionarstätigkeit der Brüdergemeinde. Sie spiegeln die Kultur und das Leben in den ehemaligen Missionsgebieten wider. Das Museum ist Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Das Unitätsarchiv in der Zittauer Straße 24 stammt aus dem Jahre 1890 und gilt als ältester Archivzweckbau Sachsens. Es beherbergt das Guts- und Familienarchiv Gersdorff-Zinzendorf, das Archiv der Brüder-Unität, museale Sammlungen sowie eine Bibliothek.

Erlebnisse in der Nähe von Herrnhut

Nützliche Links:

Willkommen in Herrnhut! – Stadt Herrnhut (o. D.): [online] www.herrnhut.de/tourismus

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