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Sprechen und Schweigen vor und nach der Wende. Analyse eines sprachbiografischen Interviews

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Année 2010 58 pp. 159-174
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Sprechen und Schweigen vor und nach der Wende. Analyse eines sprachbiografischen Interviews

Bettina BOCK

Universität Leipzig

1. Interview und Oral Language History

Am Anfang des Interviewprojekts stand ein noch relativ allgemeines Interesse an der Sprache und dem Sprechen in der DDR. Als Teil der Genera¬ tion, die zwar noch in der DDR geboren wurde, sie aber kaum mehr bewusst erlebt hat, wollte ich von einem ehemaligen DDR-Bürger wissen, welche Erfahrungen er mit der Sprache und dem Sprechen vor 1989/90 gemacht hat. Ursprünglich zielte das Interview also nur auf eine Seite: den Sprachgebrauch und das Schweigen in der DDR. Unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen ist es möglich, in der DDR seine Meinung offen zu äußern? In welche Konflikte mit der Sprach-und Sprechregulierung in der DDR gerät einer, der sich selbst gar nicht als Staatsgegner, sondern als konstruktiver Kritiker und Verfechter dieser, wie er es im Interview nannte, “großartigen Idee” Sozialismus begreift? Wann wird geschwiegen und was bedeutet dieses Schweigen? Der Interviewte nahm jedoch im Verlauf der Gespräche immer wieder die Veränderungen in Sprech-und Schweigesituationen in den Blick, die er im Zuge des politischen Umbruchs 1989/1990 in seiner Sprachbiogra-fie wahmahm. So erschien eine Analyse mit einem verstärkten Fokus auf den Wandel des Sprachgebrauchs und der Bedeutungen des Schweigens vielver¬ sprechend.

Das Besondere an diesem Sprachgebrauchswandel in der DDR (bzw. nachher in Ostdeutschland) durch Wende und Wiedervereinigung ist, dass er sich in einer extrem kurzen Zeitspanne vollzog. Zudem entstand der Wandel durch das Aufeinandertreffen zweier Sprechkulturen, wobei von ihm fast ausschließlich die eine, die der ehemaligen DDR, betroffen ist (Fix 1997a: 36). Diese Umstände machen diesen Sprachwandel zu einem besonderen, der auch den Sprechern viel stärker ins Bewusstsein tritt -und somit für sie zum Thema wird, das sich in Einzelinterviews dokumentieren lässt.

Gegenstand der Analyse ist daher ein sprachbiografisches, narratives Interview (und ein Nachinterview). Im Sinne der Oral History , genauer im Sinne einer Oral Language History (vgl. z.B. Fix/Barth 2000), steht dabei die

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