Gerade habe ich unser Tageslicht mit dem Luxmeter gemessen, wie hell scheint die Sonne bei uns an Sommertagen ?… hier die Meßwerte in Lux. Kann man diese Lichtstärke vergleichen mit dem, was eine moderne LED-Pflanzenlampe im Winter bringen muß? Denn deren LUX-Werte erschienen mir immer sehr hoch, sind aber offensichtlich im Vergleich zur Sonne halbwegs ähnlich ;-)

Tageslicht Helligkeit Beleuchtung Balkon 8. August

• 11:00 Uhr volle Sonne: ~ 130.000 Lux
• 11:00 Uhr Halbschatten: ~ 40.000 Lux +-10%
  transparentes Kst.-Dach
  [gleiche Stelle jedoch 50cm weiter, hinter d. Fenster ~ 15.000 Lux]
• 11:00 Uhr Schatten: ~ 6.000 Lux +-20%
  hinter der Balkonverkleidung, unterm Tisch etc.

Nachtrag: Diese Licht-Werte stimmen ganz gut mit dem überein, was man auf Wikipedia über natürliche Beleuchtungsstärken lesen kann. Dort steht noch:

• Bedeckter Sommertag mittags: ~ 20.000 Lux
• klarer Wintertag mittags: ~ 20.000 Lux
• Bedeckter Wintertag: ~ 3.500 – 6.000 Lux

Naturgetreue Beleuchtung – Lux Werte für Zimmerpflanzen

Naturgetreues Tageslicht hätten wir also, wenn Pflanzenlampen irgendwo Werte um 10.000 – 100.000 Lux auf die Pflanze bringen würden. Abgeleitet an den o.g. Beispielen dürften auch 10.000 … 20.000 Lux noch nahe genug an der Realität liegen. (Nachtrag: weniger als die Hälfte an Helligkeit ist in der Praxis ausreichend, sh. Auswertung unten)

Bei der SUNlight S2W* entspricht das einem Abstand von 35 … 22cm, ist also machbar. Problem in der Praxis wird wahrscheinlich sein, daß man oben auf der Pflanze diese Helligkeit locker erreicht, bei höheren Pflanzen unten im “Unterholz” die Lux-Werte dagegen viel zu niedrig sind.

Wie auch immer, bis zum Winter dauert es noch eine Weile, oben gemessene Werte für die natürliche Helligkeit halten wir uns hier erstmal fest für trübe Tage und genießen weiter den “schönen” Dauer-30Grad-Sommer ;-)

Auswertung 1/2 Jahr später:

Kunstlicht Helligkeit meist zu hoch

Meine Beobachtung an Zimmerpflanzen indoor fällt ein halbes Jahr später ganz anders aus, als man erwartet -> Helligkeit wird gern falsch dimensioniert:

Anders als bei Tageslicht in der Natur, mag eine durchschnittliche Zimmerpflanze nicht mehr als 7000 Lux Kunstlicht (gemeint sind hochwertige Pflanzenlampen, z.B. jene von Sanlight oder Modelle mit Cree CXB3590). Diese Lichtstärke entspricht etwa einem natürlichen Standort im Schatten mittags im Hochsommer. Entsprechend hoch muß man seine Pflanzenlampe aufhängen. Mehr Helligkeit schadet den Blättern, diese werden innerhalb weniger Wochen deutlich gelb, neue Blätter bleiben blaß und verkrüppeln im Wuchs.

Nur wenige Sukkulenten vertragen höhere Helligkeitswerte (10…15000 Lux). Wüstenrose, Cotyledon tomentosa, Bleistiftbaum oder Crassula ovata gehören beispielsweise von Natur aus zu den besonders lichtverträglichen Arten.

Warum so viel geringere Helligkeit als in der Natur?

Genau weiß ich es auch nicht, es sind meine Beobachtung und Erfahrungen der letzten Jahre. Fast immer wird man seine Pflanzenlampe zu tief hängen und sich wundern, daß trotz teurer Beleuchtung irgend etwas trotzdem noch nicht perfekt funktioniert. Erklären läßt sich dieser relativ geringe Helligkeits-Bedarf im Vergleich zum natürlichen Sonnenlicht vielleicht durch Gleichmäßigkeit und Zeitfaktor. Kunstlicht leuchtet 16-18 Stunden am Tag absolut konstant und aus derselben Richtung. Mit einem halbwegs optimalen Einfallswinkel wird der Lichtbedarf der Pflanzen so schneller gedeckt, als mit den schwankenden natürlichen Lichtverhältnissen im Tagesverlauf.

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zuletzt aktualisiert am 07.03.2020

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