Deggendorf
Science Slam: Wissenschaft unterhaltsam und lustig

30.01.2022 | Stand 30.01.2022, 18:00 Uhr

Laurenz Weiderer erhielt als Gewinner den goldenen Erlenmeyerkolben. Er hatte mit Schwefelsäure, Zucker und trockenem Humor beeindruckt. −Fotos: Dressler

Was haben Nylon, Schwefelsäure und nichtnewtonsche Fluide gemeinsam? Sie eignen sich als Thema für einen unterhaltsamen Kurzvortrag, einen sogenannten Science Slam. Ein solcher fand am Donnerstagabend am Comenius-Gymnasium statt, durchgeführt von neun Schülern des P-Seminars "Science Slam" und ihrem Lehrer Birger Pistohl.

Beim Science Slam geht es um Wissenschaft – aber vor allem auch um Unterhaltung. Man präsentiert in maximal zehn Minuten einen Vortrag mit Aha-Effekt, Lacher inklusive. Egal, welches wissenschaftliche Thema – hauptsache verständlich, spannend und humorvoll präsentiert.

Eine Jury bewertet die Science Slams nach fünf Kriterien: Anschaulichkeit, Humor, Fachlichkeit, Eindruck, Verständlichkeit. Nachdem der Schulleiter die Jury und Zuschauer begrüßt hatte – die Veranstaltung fand selbstverständlich unter den geltenden Hygienebestimmungen statt, u.a. 2G-plus – übernahm der Schüler Anton Ilg aus der Q12 als Projektleiter das Mikrofon und erklärte den Modus der Veranstaltung. Nach jedem Beitrag sollten die Jurymitglieder mit Tafeln ihre Wertung hochzeigen. Birger Pistohl moderierte die Science Slammer an.

Der erste Slammer war Florian Killinger mit seinem Thema "Nichtnewtonsche Fluide". Sein Vortrag provozierte vieler Lacher im Publikum und er demonstrierte ganz praktisch die Eigenschaften dieser Fluide auf der Bühne mit einem Gemisch aus vier Kilo Mehl und zwei Litern Wasser. Der zweite Vortrag wurde als Videobeitrag eingespielt, Anton Erlich und "Induktion".

Nummer drei war Xaver Leitl mit dem Thema "Flüssiger Stickstoff". Dankenswerterweise hatte die MAN Energy Solutions SE, ehemals Deggendorfer Werft, dem Comenius-Gymnasium eine größere Menge flüssigen Stickstoffs im passenden Behälter zur Verfügung gestellt. Xaver Leitl zeigte dem Publikum, dass man damit Rosen einfrieren und anschließend zerbröseln oder mit einer im flüssigen Stickstoff gefrorenen Banane Nägel in Holz einschlagen kann.

Auf eine falsche Fährte lockte Sebastian Ludwig das Publikum, als er seinen Slam mit einem Bild von Frauenbeinen in Nylonstrümpfen in Highheels begann. Es ging nicht um Hormone und Triebe, sondern um Nylon und seine Entdeckung. Großen Applaus gab es, als Sebastian auf der Bühne in einem wunderschönen Experiment einen Nylonfaden in Echtzeit herstellte.



Trockener Humor; Schwefelsäure und Zucker

Nummer fünf war Laurenz Weiderer mit seinem Thema "Schwefelsäure". Er zeigte in praktischen Experimenten, dass man mit Schwefelsäure problemlos Löcher in Socken ätzen kann und erzeugte mit Zucker und Schwefelsäure eine schwarze Säule, die sich aus dem Becherglas schob.

Zum krönenden Abschluss demonstrierte Maximilian Esterbauer mit seinem Thema "Verbrennungen" auf unterhaltsame Weise, wie man Feuer mit der Hand transportiert und wieviel Lärm man doch mit einer leeren Raviolidose und etwas Wasserstoff machen kann.

Die Jury, bestehend aus Dr. Markus Born, Geschäftsführer der Bayerischen Chemieverbände, dritter Bürgermeisterin Renate Wasmeier, Brigitte Ilg von der Aloys-Fischer-Schule, Markus Pielmeier (TU München) und Comenius-Schulleiter Martin Huber, hatte es nicht leicht. Bei der Auswertung der Ergebnisse, um den Sieger des Comenius Science Slams zu küren, wurde es spannend. Es triumphierte schließlich Laurenz Weiderer, der mit seinem trockenen Humor sowohl Jury, als auch Publikum überzeugte und mit dem goldenen Erlenmeyerkolben ausgezeichnet wurde.

Nach 80 äußerst unterhaltsamen Minuten verabschiedete Anton Ilg Jury und Publikum. Es sollte nicht der letzte Science Slam am Comenius Gymnasium gewesen sein.

− nd