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Vorläufige Unterkunft in Aulendorf wird schon früher belegt

Informationen des Landratsamtes Ravensburg

Aufgrund der stark steigenden Zugangszahlen bei den Asylbewerber/innen wird der Landkreis Ravensburg die Containeranlage im Spitalweg in Aulendorf bereits am 26. September mit 51 Geflüchteten aus Afghanistan belegen. Die Belegung dieser vorläufigen Unterkunft war ursprünglich für Mitte Oktober geplant.

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„Ich bin sehr dankbar, dass wir in enger Abstimmung mit der Gemeinde Aulendorf eine kurzfristige Lösung für die weitere vorläufige Unterbringung dieser Menschen erarbeiten konnten. Auch weiterhin stellt die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten für alle Beteiligten (Landkreis, Städte und Gemeinden und Träger der freien Wohlfahrtspflege) eine immense Kraftanstrengung dar, die nur im guten und vertrauensvollen Miteinander zu bewältigen ist“, erklärt der stellvertretende Landrat Dr. Andreas Honikel-Günther.

Grund für die kurzfristige Belegung sind die stark steigenden Zugangszahlen auf Bundes-, Landes- sowie Landkreisebene. Im August 2023 stiegen die Zugangszahlen in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahr um über 40 % an. Für September 2023 wurden dem Landkreis Ravensburg regulär 124 Asylbewerber/innen zugewiesen. Mitte September wurde diese Zuweisung kurzfristig auf 172 Asylbewerber/innen erhöht. Für Oktober geht der Landkreis von weiter steigenden Zuweisungszahlen aus. Auch bei den Geflüchteten aus der Ukraine steigen die Zuweisungen durch das Land sowie die Direktzugänge in den Landkreis Ravensburg wieder an.

„Die Unterbringung von geflüchteten Menschen wird uns alle in den nächsten Monaten vor enorme Herausforderungen stellen. Mit der Bereitstellung von Flächen für die vorläufige Unterbringung unterstützt die Stadt Aulendorf den Landkreis bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Aber auch die Unterbringung der Geflüchteten in der Anschlussunterbringung durch die Stadt selbst, ist für die Stadt Aulendorf selbst äußerst schwierig und kaum mehr zu bewältigen“ erklärt Matthias Burth, Bürgermeister der Stadt Aulendorf.

Die Unterkunft in Aulendorf ist als Selbstversorgungsunterkunft konzipiert. Dies bedeutet, dass Kochmöglichkeiten vorhanden sind und die Geflüchteten sich selbst versorgen können. Der Landkreis übernimmt in dieser Unterkunft Alltagsbetreuung, Sozialarbeit, Wohnheimverwaltung sowie die Hausmeisterei.


Hintergrund
Das Land Baden-Württemberg organisiert die Erstaufnahme von Flüchtlingen, zum Beispiel in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) in Ellwangen, Karlsruhe, Sigmaringen und Freiburg. Von dort werden die Flüchtlinge nach einer festen Quote auf die Landkreise zur sogenannten vorläufigen Unterbringung verteilt. Vorläufig deshalb, weil während dieser Zeit der Aufenthaltsstatus der Personen geklärt wird. Die Verweildauer der Asylbewerber/innen in den vorläufigen Unterbringungen des Landkreises beträgt durchschnittlich 18 Monate. Spätestens nach 2 Jahren schließt sich aber die von den Städten und Gemeinden zu organisierende sogenannte Anschlussunterbringung für die Menschen an, denen es nicht gelungen ist, selbst Wohnraum zu finden.

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