In seinen Hochzeiten beschäftigte sie rund 6.000 Mitarbeiter, die mit 3.000 Webstühlen arbeiteten. Ein Viertel der gesamten Stadt Nordhorn war bei NINO beschäftigt. Da die Stoffproduktion in Asien und der Türkei immer günstiger wurde, ging NINO 1994 in Insolvenz. Ein Spinnereihochgebäude aus dem Jahre 1939 steht dort noch immer. Es steht unter Denkmalschutz. Das neue Verwaltungsgebäude der Finanz-Union Nordhorn ist direkt gegenüber. Es steht auf dem alten Gelände von NINO. Baubeginn war im Frühjahr 2019. Die Fertigstellung erfolgte im August 2020. Bauherr dieses Objektes ist eine Tochterfirma der Finanz-Union, die Maris Beteiligung GmbH. Der Architekt ist Frank Exeler. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinden sich Büroflächen und Besprechungsräume der Finanz-Union Nordhorn.
Im zweiten und dritten Obergeschoss entstanden insg. 26 Appartements, die alle an einzelne Investoren verkauft wurden. Dahinter steht eine für Nordhorn neue Geschäftsidee: Das NINO Boardinghouse. Diese Appartements können für eine Übernachtung oder bis zu 6 Monaten am Stück gemietet werden. Das ist z.B. besonders interessant für Arbeitnehmer, die nur ein paar Monate bei einem Unternehmen in der Region arbeiten oder für medizinisches Personal, das neu im Krankenhaus startet oder für Menschen, die gern in der Nähe ihrer Verwandten sein wollen, die sich in Nordhorn und Umgebung in einer Rehaklinik befinden oder oder...
Die Idee eines solchen Boardinghouses stammt vor allem aus den Großstädten, weil darin eine längerfristige Miete deutlich günstiger ist, als in einem Hotel. Zudem kann man darin optimal länger nach seinen eigenen Vorstellungen leben und arbeiten... Alle Appartements sind voll möbliert und komplett ausgestattet – über mehrere Flat-TV bis zur letzten Gabel bis hin zum Bluetooth-Lautsprecher... Die Innengestaltung folgte einem einheitlichen Konzept. Bilder an den Wänden zeigen z.B. die alte NINO-Welt, Kopfkissen sind mit dem ehemaligen NINO-Logo versehen...
Die Firma Schlichter war bei dem Projekt zuständig für die Bereiche Trockenbau, Fassade und Innentüren.
Bauleiter aus unserer Abteilung „trockenbau“ war Henning Schoemaker. In drei Etappen wurde das Baumaterial mit einem Kran ins Innere des Gebäudes transportiert. Als die Langfeldleuchten eingebaut wurden, montierten wir zeitgleich die Eckschutz- und die Umfassungsschienen in die Langfeldschiene, so dass die Leuchten flächenbündig mit der Decke abschließen. Sehr schick! Bauleiter aus unserer Abteilung „dach + fassade“ war Thomas Schultejans. Die Abteilung war die für die Flachblechfassade in Bronze zuständig. Matthias Horstkamp komplettierte das Ganze als Bauleiter aus unserer Abteilung „türenobjektgeschäft“. In dem Objekt wurden Brandschutztüren, Wohnungseingangstüren, Rauchschutztüren sowie Türen mit Lichtausschnitten verbaut.
Ein insgesamt sehr modernes, gelungenes Objekt – mit einem interessanten, historischen Hintergrund. Die Bauarbeiten liefen trotz Corona-Pandemie reibungslos ab, und es gab kaum Bauverzögerungen.
