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Олег Радченко
Катерина Вайло
ПРАКТИЧНИЙ КУРС
НІМЕЦЬКОЇ МОВИ
Дрогобич – 2018
УДК 811.112.2(075)
Р 15
Рекомендовано до друку вченою радою Дрогобицького державного
педагогічного університету імені Івана Франка
(протокол № 9 від 21 червня 2018 р.)
Рецензенти:
Пиц Тарас Богданович – кандидат філологічних наук, доцент кафедри
німецької філології Львівського національного університету імені Івана Франка;
Лопушанський Ярослав Михайлович – кандидат філологічних наук, доцент
кафедри германських мов і перекладознавства Дрогобицького державного педагогіч-
ного університету імені Івана Франка.
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Передмова
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Kapitel I
DER MENSCH: ÄUSSERES, CHARAKTER, GEFÜHLE
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treten in die Augen – сльози нагортаються на очі; kurzsichtig –
короткозорий; weitsichtig – далекозорий
die (Augen)braue, -, -n – брова; buschige / spärliche / fein gezeichnete /
gewölbte Brauen – пухнасті / рідкі / чіткі / дугоподібні брови; die
Augenbrauen zusammenziehen – насупити брови
die Augenwimper, -, -n – вія; glatte / gebogene Augenwimpern – гладкі /
дугасті вії
das Äußere, -n – зовнішність; ein angenehmes, gepflegtes Äußeres haben
– мати приємний, доглянутий вигляд; Wert auf sein Äußeres legen –
стежити за своєю зовнішністю; man soll nicht nach dem Äußeren urteilen –
не можна судити за зовнішністю
der Bart, -(e)s – борода; sich (Dat.) einen Bart wachsen lassen – відпускати
бороду; bärtig – бородатий
der Schnurrbart, -(e)s – вуса; einen Schnurrbart tragen – носити вуса;
schnurrbärtig – вусатий
der Bauch, -(e)s – живіт; einen Bauch bekommen – відростити живіт;
fauler Bauch – (розм.) нероба; voller Bauch studiert nicht gern – на повний
шлунок важко вчитись
das Bein, -(e)s, -e – нога; ebenmäßige / schlanke / krumme / gerade Beine –
пропорційні / стрункі / криві / рівні ноги; krummbeinig – кривоногий
die Brust, -, Brüste – груди; aus voller Brust schreien – кричати на все
горло
die Falte = die Runzel, -, -n – зморшка; tiefe Falten im Gesicht – глибокі
зморшки на обличчі; die Stirn in Falten ziehen – морщити чоло
der Finger, -s, - – палець (на руці); der Daumen / der Zeigefinger / der
Mittelfinger / der Ringfinger / der kleine Finger – великий / вказівний /
середній / безіменний палець / мізинець; einen Ring am Finger tragen –
носити кільце на пальці
der Fuß, -es, Füße – ступня; auf den breiten Fuß leben – жити на широку
ногу; früh auf den Füßen sein – рано вставати; von Kopf bis Fuß (vom Kopf
bis zu den Füßen) – з голови до ніг
der Gang, -(e)s – хода; sportlicher / federnder Gang – спортивна /
пружиниста хода
das Gesicht, -es, -er – обличчя; rundes / längliches / schmales / bleiches /
blasses / runzliges Gesicht – кругле / довгасте / вузьке / поблякле / бліде /
зморшкувате обличчя; das Gesicht verziehen = verzerren – скорчити
гримасу; jmdm. etwas vom Gesicht ablesen – прочитати щось у когось по
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обличчю; das Gesicht voller Sommersprossen – обличчя у веснянках;
jmdm. wie aus dem Gesicht geschnitten sein – бути дуже схожим на когось
der Gesichtszug, -es, -züge – риса обличчя; (un)regelmäßige / grobe /
scharfe / feine Gesichtszüge – (не)пропорційні / грубі / різкі / тонкі риси
обличчя
der Gesichtsausdruck, -s = die Miene, -, -n – вираз обличчя; der
Gesichtsausdruck ist gut / böse / ernst / pfiffig – вираз обличчя люб’язний /
злий / серйозний / хитрий; eine saure Miene machen – скорчити кислу
міну
das Haar, -es, -e – волосся; blondes / aschblondes / rötliches / goldblondes
/ kastanienbraunes Haar – русяве / попелисте / руде / золотаве / каштанове
волосся; gefärbtes Haar – фарбоване волосся; volles, üppiges, dichtes Haar
– густе, пишне волосся; zerzaustes, wirres Haar – скуйовджене волосся;
glattes Haar; lockiges, krauses Haar – кучеряве волосся; welliges Haar –
хвилясте волосся; weiches, seidiges Haar – м’яке, шовковисте волосся; das
Haar kurz / lang tragen – носити коротке / довге волосся; die Haare mit
Haarnadeln, mit der Haarklemme feststecken – заколоти волосся; Er
scheitelt das Haar – він робить проділ. Er trägt den Scheitel in der Mitte /
links / rechts. – він робить проділ посередині / зліва / справа; graue / weiße
Haare an den Schläfen – сиве волосся на скронях; der Haarschnitt -(e)s –
стрижка; der Zopf, -(e)s, Zöpfe – коса; den Zopf flechten / lösen – заплітати
/ розплітати косу
die Haltung, - – (тут) постава; eine aufrechte / sichere Haltung – рівна /
впевнена постава; gebückt – згорблений, сутулий
der Hals, -es – шия; den Hals brechen – скрутити шию; jmdm. um den
Hals fallen – кинутись комусь на шию; aus vollem Halse lachen – сміятись
на повний голос; Das Wort blieb ihm im Halse stecken – слово застярго
мені в горлі; Hals- und Beinbruch! – ні пуху, ні пера!
die Hand, -, Hände – рука, кисть; flache Hand – долоня; reizende /
geschickte Hände – привабливі / умілі руки; schwielige, verarbeitete Hände
– мозолисті руки; die Hand geben, reichen / drücken, schütteln – подати /
потиснути руку; die Hände falten – скласти руки; in die Hände klatschen –
аплодувати; etw. zur Hand nehmen – взяти щось до рук
die Haut, - – шкіра; eine reine / zarte / harte / runzlige Haut – чиста /
ніжна / товста / зморшкувата шкіра; Er ist bloß noch Haut und Knochen –
він – лише шкіра та кістки
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das Kinn, -(e)s – підборіддя; ein spitzes / stumpfes / hervorspringendes /
kräftiges / rundes Kinn – гостре / тупе / виступаюче / масивне / кругле
підборіддя
das Knie, -s, - – коліно; ihm zittern die Knie – у нього тремтять коліна
der Kopf, -es – голова; einen Kahlkopf haben = kahlköpfig sein – бути
лисим; den Kopf heben / gerade halten / drehen / abwenden / neigen /
schütteln – піднімати / тримати прямо / повернути / відвернути /
схилити / трясти голову; Еr ist einen ganzen / halben Kopf größer als ich –
він на голову / на півголови вищий за мене
der Körper, -s, - – тіло, організм; einen mageren, hageren / gesunden /
kräftigen / trainierten Körper haben – мати худорляве / здорове / міцне /
треноване тіло; Körper und Geist – тіло й дух
die Lippe, -, -n – губа; volle / rosarote / blasse / farblose Lippen – повні /
червоні / бліді / безкровні губи; die Lippen zusammenpressen – стиснути
губи; sich auf die Lippen beißen – кусати себе в губи
der Mund, -(e)s – рот; ein sinnlicher / hässlicher / zahnloser Mund –
чутливий / потворний / беззубий рот; den Mund verziehen – скривити
рот; jmdn. auf den Mund küssen – цілувати когось у губи
die Narbe, -, -n – шрам
die Nase, - – ніс; schöngeformte / gebogene / platte Nase – гарний /
викривлений / плоский ніс; die Adlernase – орлиний ніс; die Hakennase –
ніс гачком; die Stumpfnase – курносий ніс; die Nase rümpfen – морщити
носа; seine Nase in etw. stecken – встромляти носа у щось
das Ohr, -(e)s, -en – вухо, слух; abstehende / anliegende Ohren – стирчачі
/ прилягаючі вуха; ein scharfes / feines Ohr (Gehör) haben – мати гострий /
тонкий слух; jmdm. etw. ins Ohr flüstern – шепотіти комусь щось на вухо.
Er ist taub an einem Ohr – він глухий на одне вухо; Er ist ganz Ohr – він –
сама увага
die Taille, - – талія; eine Wespentaille – осина талія
die Schulter, -, -n – плече; hängende Schultern – обвислі плечі; Schulter
an Schulter – пліч-о-пліч; etw. auf seine Schultern nehmen – взяти щось
собі на плечі; jmdm. auf die Schulter klopfen – похлопати когось по плечу;
mit den Schultern zucken – знизувати плечима; etw. auf die leichte Schulter
nehmen – відноситись до чогось легковажно; breitschultrig – широко-
плечий; schmalschultrig – вузькоплечий
die Stimme, -, -n – голос; eine hohe / tiefe / kräftige / klangvolle / helle /
dumpfe / scharfe Stimme – високий / низький / сильний / звучний/
дзвінкий / глухий / пронизливий голос
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die Stirn, -, -en – лоб, чоло; die Stirn runzeln, falten – морщити лоб; sich
vor die Stirn schlagen – хлопути себе по чолі; Es steht ihm auf der Stirn
geschrieben, dass... – у нього на чолі написано, що…
die Wange, -, -n – щока; eingesunkene, eingefallene Wangen – запалі
щоки; Grübchen in den Wangen haben – мати ямочки на щоках
die Zehe, -, -n – палець (на нозі); auf den Zehenspitzen – навшпиньки
2. Lesen Sie den Text und stellen Sie eine Gliederung zusammen.
Schreiben Sie aus dem Text stehende Wendungen aus und finden Sie
ukrainische Äquivalente.
Der Mensch
Was versteht man unter dem Begriff "der Mensch"? Wissenschaftlich
kann man es so definieren: Das ist ein hoch entwickeltes Lebewesen mit der
Fähigkeit zum logischen Denken und zum Sprechen, zur sittlichen
Entscheidung und Erkenntnis vom Guten und Bösen. Es gibt verschiedene
Meinungen, wer den Menschen geschaffen, in die Welt gesetzt hat: der
Mensch wurde vom Gott geschaffen, sagen die einen; der Mensch stammt
von einem Affen, widersprechen die anderen. Der Mensch hat eine sehr
komplizierte Natur und bleibt ihr größtes Geheimnis.
Der menschliche Körper ist kompliziert gebaut. Jedes Glied und Organ
dient einem bestimmten Ziel, und der Volksmund widmete fast jedem davon
Sprichwörter und passende Ausdrücke, die ihre Eigenschaften wider-
spiegeln. Wenn wir die Gestalt eines Menschen betrachten, so sehen wir vor
allem folgende Teile: den Kopf, den Hals, den Rumpf, die Arme und die
Beine.
Fangen wir von oben an: der Kopf, der auf dem Hals sitzt. Ein Mensch
kann einen dicken, großen, kahlen Kopf haben. Wenn man viel zu tun hat,
sagt man, dass man nicht weiß, wo einem der Kopf steht. Wenn man in
Gefahr ist, muss man den Kopf retten. Fast alle Menschen wollen mit dem
Kopf durch die Wand und man weiß nicht, was in diesem Moment in den
Köpfen der Leute vorgeht.
Das Gesicht ist eine durch Augen, Nase und Mund geprägte Vorderseite
des menschlichen Kopfes vom Kinn bis zum Haaransatz. Hierzu gehören
auch zwei Ohren und zwei Wangen (Backen). Man kann ein hübsches,
anziehendes, zartes, volles oder hässliches Gesicht haben. Das Gesicht kann
Freude oder Gram ausdrücken. Die Augen können strahlen, glänzen,
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leuchten oder tränen, oder der Mensch kann sich die Augen ausweinen. Über
den Augen sind die Wimpern, die Augenbraunen und die Stirn. Auge um
Auge, Zahn um Zahn, eine der bitteren Regeln des Menschen, der immer
Augen im Kopf haben muss.
Die Lippe ist oberer oder unterer Rand des menschlichen Mundes. Der
Mensch öffnet, rundet, spitzt oder schiebt die Lippen vor. Es gibt schmale
und dicke, rote und blaue, aufgeworfene und wulstige Lippen. Die Lippen
bilden den Mund. Er kann groß, weich, sinnlich, breit, zahnlos, rot, hart oder
spöttisch sein. Der Mensch öffnet, schließt, verzieht, kneift zusammen, spült
und wischt den Mund ab. Man ist schweigsam, dann wird gesagt: Er hat
wohl seinen Mund zu Hause gelassen. Es gibt mal Leute, die über den Mund
fahren können.
Die Nase ist ein Geruchsorgan, mit ihrer Hilfe können wir wunderbare
Parfümgerüche fühlen, wir empfinden den Geruch des Winters oder des
Frühlings. Der Mensch kann eine spitze, lange, gebogene oder knollige Nase
haben. Die Nase ist das neugierigste Organ des Menschen, der sie in
verschiedene fremde Angelegenheiten steckt.
Der Mensch hat zwei Arme und zwei Beine. Jeder Arm besteht aus dem
Oberarm, dem Ellbogen, dem Unterarm und der Hand mit den Fingern.
Jedes Bein besteht aus dem Oberschenkel (der Hüfte), dem Knie, dem
Unterschenkel und dem Fuß mit den Zehen. An jeder Hand hat der Mensch
fünf Finger. Sie heißen: der kleine Finger, der Ringfinger, der Mittelfinger,
der Zeigefinger und der Daumen. Die Zehen haben keine besonderen
Benennungen. Man unterscheidet gewöhnlich nur die kleine und die große
Zehe.
Die Arme und Hände benutzt der Mensch für Greifen und Halten. Man
hat kräftige, behaarte, große, grobe Hände, aber man sagt: er hat einen langen
Arm.
Die Beine dienen dem Stehen und Fortbewegen. Der Mensch hat gerade,
krumme, schlanke, dicke Beine. Der Volksmund sagt: Was man nicht im Kopf
hat, muss man in den Beinen haben. Der Mensch kann auch die Beine unter
die Arme nehmen, wenn er in Gefahr ist.
Jeder Mensch hat 5 Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und
Tasten. Man sieht mit den Augen, hört mit den Ohren, riecht mit der Nase,
schmeckt mit der Zunge und tastet mit den Händen. Aber man kann sehr oft
hören, dass jemand den sechsten Sinn besitzt, das heißt, einen besonderen
Instinkt.
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Wie kann man das Äußere eines einzelnen Menschen beschreiben? Hier
führen wir zwei Beispiele an. Die Frau ist mittelgroß und blond. Sie hat
hellblaue Augen, dunkle Augenbrauen, eine schöngeformte gerade Nase,
einen hübschen kleinen Mund mit vollen Lippen, schöne weiße Zähne, ein
ovales Gesicht mit zartem Teint und ein Grübchen im Kinn. Wenn sie lächelt,
dann zeigen sich auch in den Wangen kleine Grübchen. Sie hat weiche
Gesichtszüge, ihr Blick ist offen und ihr Gesichtsausdruck stets freundlich.
Der Mann bildet äußerlich in allem den Gegensatz zu der Frau. Er ist
sehr groß und breitschultrig. Er hat schwarzes lockiges Haar, braune Augen,
eine lange spitze Nase und einen großen Mund. Die schmalen Lippen presst
er immer fest aufeinander, so dass man seine Zähne nicht zu sehen bekommt.
Er hat scharfe Gesichtszüge und einen brünetten Teint, sein Blick ist finster.
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12. Einige Wissenschaftler sagen, dass der Mensch von
einem Affen stammt.
13. Fast alle Menschen retten den Kopf, wenn sie in Gefahr
sind.
14. Im Mund hat der Mensch Zähne, die schwarz sind.
15. In der Mitte des Gesichts gibt es zwei Ohren und zwei
Wangen.
16. Man unterscheidet gewöhnlich nur die kleine und die
große Zehe.
17. Viele Sprichwörter bzw. passende Ausdrücke
widerspiegeln die Eigenschaften jedes Gliedes und Organs
des menschlichen Körpers.
18. Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Armen
haben.
19. Wenn man nichts zu tun hat, sagt man, dass man nicht
weiß, wo einem der Kopf steht.
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6. Bilden Sie Wortgruppen mit dem bestimmten und unbestimmten
Artikel.
1. blond / Haar; 2. dick / Bauch; 3. verletzt / Knie; 4. lang / Arm; 5. schmal /
Fuß; 6. muskulös / Bein; 7. rund / Kopf; 8. spitz / Kinn; 9. gesund / Herz;
10. fettig / Haut; 11. zart / Hand; 12. kurz / Hals; 13. breit / Mund; 14. rot /
Ohr; 15. faul / Zahn; 16. rund / Rücken; 17. hager / Gestalt; 18. mager /
Gesicht; 19. sauer / Miene; 20. spitz / Nase; 21. klar / Augen; 22. runzelig /
Haut; 23. dick / Wangen; 24. zitternd / Hand.
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12. Was macht man womit? Versuchen Sie die Verben einem
Körperteil zuzuordnen. Manche Verben passen mehr als einmal.
17. Wählen Sie aus den Reihen der weiter angeführten Adjektive
solche, die dem Kern eine entgegengesetzte Charakteristik verleihen
werden.
MUSTER: schöne, blasse Hände – plumpe, fleischige Hände
eine große, kleine, dicke, plumpe, kräftige, harte, magere, welke,
breite, zarte, derbe, feine, feste, fleischige, knöcherne, schlaffe, weiche Hand;
glattes, krauses, lockiges, strähniges, welliges, fettiges, trockenes,
glänzendes, stumpfes, spärliches, volles, feines, dickes, starkes, dünnes,
weiches, schütteres, zottiges, struppiges, gepflegtes Haar;
starke, buschige, ergraute, schwarze Augenbrauen;
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ein schönes, hübsches zartes, feingeschnittenes, farbloses, süßes,
schwammiges, gedunsenes, frisches, faltiges, verwelktes, niedliches,
längliches, breites, rundes, volles, hässliches, blödes, rotes, blasses,
markantes, rosiges, durchgeistigtes Gesicht;
ein großer, kleiner, schmaler, breiter, schiefer, wulstiger, schöner,
welker, eingefallener, weicher, voller, blasser Mund;
schmale, dünne, dicke, breite, wulstige, volle, feuchte, trockene,
blutleere, blasse, rote, feine, geschwungene, aufgeworfene, geschwollene,
aufgesprungene Lippen.
23. Übersetzen Sie ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei den aktiven
Wortschatz.
1. У неї було гарне обличчя, карі очі і хвилясте волосся.
2. Моя мама – струнка жінка. Їй вже 50 років, але виглядає вона
набагато молодше. Вона завжди приділяє багато уваги своїй
зовнішності.
3. Юрґен має неохайний вигляд. Його великий живіт псує фігуру.
4. Оленка схожа на свого тата, а Микола – пряма протилежність
йому.
5. Вже пройшло багато років з того часу, коли ми бачилися востаннє,
але ти зовсім не змінилася.
6. Я заздрю тим людям, у кого довгі гарні ноги і пряма постава.
7. Твоя зачіска не пасує тобі, бо у тебе кругле маленьке обличчя і
коротка шия.
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8. Моя сестра не надає великого значення своєму зовнішньому
вигляду. За останні роки вона дуже поправилась, але вона, як
завжди, дуже мила.
9. Цей молодий чоловік носив бороду, яка надавала йому
елегантності.
24. Übersetzen Sie ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei den aktiven
Wortschatz.
1. Рослий, широкоплечий, він виглядав старше своїх років. Усі
вважали його гарним. У нього були великі карі очі, довгі вії, рівні
широкі брови, високий лоб, русяве волосся.
2. Господар був людиною років сорока, з маленькою борідкою,
довгим носом і такими ж гарними, хоча і не настільки сяючими
очима, як у п’ятнадцятирічного хлопчика, його сина.
3. Центром натовпу був високий чоловік з великими, опущеними
додолу вусами. По коричневому, вкритому зморшками обличчю й
сивому волоссю цій людині можна було б дати років 50. Він
дивився на землю, а коли піднімав голову, кидаючи погляд на вікна
старого будинку, можна було бачити його очі, великі, сумні.
4. Звичайна людина, худорлява, середнього зросту, з тонкими, майже
жіночими руками; тонке, темно-русяве волосся прилипло до лоба;
короткий тонкий ніс, тонкі губи, блискучі, чисті зуби, побрите
начисто підборіддя, пишні вуса. Очі світло сині, майже зелені.
Лице свіже, чисте, без веснянок.
5. У Павлика волосся було розтріпане, чорне, очі сірі, скроні широкі,
обличчя бліде, рябе, рот великий, але правильний, вся голова
велика, все тіло приземкувате, незграбне. Дивився він дуже
розумно і прямо, та й у голосі його звучала сила.
6. За столом в цей час з’явився чоловік. Він сів поряд з нами, кивнув
направо і наліво, провів рукою по русявому волоссю. Він мав худе,
матове обличчя, брови дугою, під ними – великі сірі очі. Дівчина не
бачила тепер нічого, крім цього відштовхуюче гарного обличчя.
Вона з жахом дивилась на ці дивні риси, які так часто снились їй
ночами.
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25. Lesen Sie folgende Dialoge in verteilten Rollen. Arbeiten sie zu
zweit. Lernen Sie den aktiven Wortschatz daraus.
Dialog 1
Kurt: Richte deinem Bruder einen Gruß von mir aus!
Hans: Welchen Bruder meinst du? Helmut oder Max?
Kurt: Ich habe leider seinen Namen vergessen. Wir sind nur flüchtig
bekannt. Er sieht so stattlich aus: eine gute Haltung, hoch von Wuchs,
breitschultrig, etwas korpulent, regelmäßige Gesichtszüge.
Hans: Es fällt mir schwer zu erraten, wen du meinst, denn Helmut und
Max sind Zwillinge und gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Man
verwechselt sie immer.
Kurt: Und du? Wie unterscheidest du sie?
Hans: Mir fällt es nicht schwer, denn ich kenne sie gut. Erstens hat
Helmut eine kleine Narbe über der linken Augenbraue, zweitens runzelt er
oft die Stirn, dann hat er auch eine tiefere Stimme, und außerdem
unterscheiden sie sich sehr dem Charakter nach.
Kurt: Wirklich? Das ist höchst interessant.
Hans: Ja, wenn zum Beispiel Helmut guter Laune ist, so trällert er ein
Liedchen, scherzt und treibt allerlei Possen. Er ist immer zuvorkommend und
hilfsbereit. Max ist dagegen wortkarg und zurückhaltend, sehr freigebig, aber
etwas launisch und nachtragend.
Dialog 3
A: Guten Tag, Horst! Wie geht es dir? Du siehst so seltsam aus.
H: Guten Tag! Es geht mir gut. Ich bin ganz in Gedanken. Vor einer
Viertelstunde habe ich ein Gemälde gesehen, und es hat auf mich einen
starken Eindruck gemacht.
A: Und was für ein?
H: Es ist das berühmte Gemälde von Pukirow "Ungleiche Ehe". Kennst
du das?
A: Leider nicht.
H: Schade! Stell dir vor: Ein Brautpaar. Er, ein alter Mann, wahrscheinlich
hoher Beamter, mit Ordensbändern und Sternen. Ein hochmütiges Gesicht,
umrahmt von grauen Koteletten, ein grauer Schnurrbart. Spärliches, weißes
Haar umgibt die Glatze. Rotumränderte wässerige Augen mit Tränensäcken,
herabhängende, faltige Wangen. Sein mageres Gesicht verrät einen egoisti-
schen und herrischen Charakter. Er steht kerzengerade, man sieht, wie er sich
Mühe gibt, jünger auszusehen.
A: Und die Braut? Wie sieht sie aus?
H: Daneben steht sie, ein reizendes, schlankes Mädchen mit blonden
Locken, die ihr auf den nackten Hals und die Schultern fallen. Sie trägt ein
reiches Hochzeitskleid. Die Braut ist wahrscheinlich 50 Jahre jünger als der
Bräutigam. Ebenmäßiges bleiches Gesicht, zarte, schwache Hände. In den
dünnen Fingern zittert die Kerze Die verweinten Augen sind gesenkt, die
Lider sind noch ganz rot vom Weinen. Ihre ganze Gestalt drückt tiefe Trauer
und Ergebenheit in ihr Schicksal aus.
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Und im Hintergrund sieht man viele Gesichter: neugierig, schadenfroh
oder gleichgültig sehen sie das Paar an.
A: O weh! Hat niemand Beileid mit dem Mädchen?
H: Doch! Rechts, dicht hinter der Braut, steht ein dunkelhaariger, hoch-
gewachsener, junger Mann mit gekreuzten Armen. Seine ausdrucksvollen,
dunklen Augen blicken ernst und nachdenklich. Man sieht, dass das
Schicksal der jungen Frau ihn tief berührt. Sicher weiß er, welche traurigen
Umstände – Armut oder Ehrgeiz der Eltern – sie gezwungen haben, den
Alten zu heiraten. Der junge Mann steht da wie ein Ankläger, er klagt die
Gesellschaft an, in der die Frau rechtlos war und die Ehe zu einem Geschäft
wurde.
A: Es ist klar, warum das Gemälde so heißt.
H: Das Gemälde ist sehr schön. Sieh es dir bei der ersten besten
Gelegenheit an! Den Sinndruck von diesem Bild vergisst du nie.
A: Gut. Ich mache das unbedingt!
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4. Ich bin doch nicht so dumm, … du meinst.
5. Es ist viel schöner, … man sich das vorstellen kann.
6. Es war wirklich so gefährlich, … sie gesagt hatten.
7. Das Hotel war so gut, … es uns der Reiseleiter versprochen hatte.
29.2. Nach einem Rockkonzert. Ergänzen Sie sinngemäß: als / wie ich
gedacht / erwartet / angenommen / gehofft / befürchtet / vermutet / geglaubt hatte.
MUSTER: War das Konzert gut? (besser) – Ja, es war besser, als ich erwartet
hatte. // Nein, es war nicht so gut, wie ich angenommen hatte.
1. Gab es noch viele Karten an der Abendkasse? (mehr Karten)
2. War der Andrang groß? (größer)
3. Waren die Tickets teuer? (teurer)
4. Hat die Band gut gespielt? (besser)
5. War die Bühnenshow abwechslungsreich? (abwechslungsreicher)
6. Dauerte das Konzert lange? (länger)
7. Hat die Band viele Zugaben gespielt? (mehr Zugaben)
8. Hast du viel Kritik gehört? (Ich habe mehr ...)
9. Bist du spät nach Hause gekommen? (später)
30. Lernen Sie die Redewendungen mit den Körperteilen und machen
Sie anschließend die nachstehenden Übungen.
Auge
seinen (eigenen) Augen nicht trauen – не вірити власним очам;
große Augen machen – дивуватися; jmdm. (schöne) Augen machen – фліртувати
з кимось;
jmdm. die Augen öffnen – відкрити комусь очі;
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jmdm. ins Auge / in die Augen fallen / springen – кидатися комусь у вічі;
jmdn./etw. nicht aus den Augen lassen – не втрачати когось/щось з поля зору,
слідкувати за чимось; jmdn./etw. aus dem Auge / aus den Augen verlieren –
втратити когось/щось з поля зору, втратити зв'язок з кимось;
unter vier Augen – віч-на-віч, без свідків;
die Augen nieder / zu Boden senken – опустити очі додолу (від сорому);
jmdm. ein Dorn im Auge sein – бути комусь як більмо на оці;
ein blaues Auge haben – мати синець під оком;
Auge um Auge, Zahn um Zahn – око за око, зуб за зуб;
Bein
fest auf den Beinen stehen – твердо триматись на ногах; auf eigenen Beinen
stehen – бути самостійним, незалежним; auf schwachen Beinen stehen –
бути невпевненим, слабким;
viel auf den Beinen sein – бути багато на ногах (в дорозі, працювати сточи);
wieder auf den Beinen sein – бути знову на ногах, видужати;
alle auf die Beine bringen – підняти всіх на ноги;
mit dem linken Bein (Fuß) zuerst aufgestanden sein – встати з лівої ноги, бути у
поганому настрої;
jmdm. ein Bein stellen – 1. поставити підніжку; 2. завдати шкоди комусь;
die Beine in die Hand / unter die Arme nehmen – взяти руки в ноги, швидко
бігти, тікати;
sich (Dat.) die Beine (Füße) nach etw. ablaufen / abrennen – збитись з ніг (у
пошуках чогось);
jmdm. auf die Beine helfen – 1. допомогти звестись на ноги; 2. допомогти
подолати хворобу і т. п. 3. допомогти фінансово.
immer wieder auf die Beine (Füße) fallen – вийти сухим з води;
sich nicht (mehr) / kaum (noch) auf den Beinen halten können – падати з ніг;
ледве триматись на ногах (від втоми, слабкості);
von einem Bein aufs andere treten – переступати з ноги на ногу, нетерпляче
чекати; sich (Dat.) die Beine vertreten – розім'яти ноги, пройтися;
mit einem Bein (Fuß) im Grab stehen – бути однією ногою в могилі;
Was man nicht im Kopfe hat, muss man in den Beinen haben. – За дурною
головою і ногам нема спокою;
Lügen haben kurze Beine. – У брехні короткі ноги;
Finger
keinen Finger rühren – пальцем не ворухнути;
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etw. an den Fingern abzählen – порахувати щось на пальцях;
seine Finger in Dat. (im Spiel) haben – бути замішаним у щось;
sich (Dat.) die Finger bei Dat. verbrennen – обпектись на чомусь;
jmdm./etw. durch die Finger sehen – дивитись на когось/щось крізь пальці;
jmdm. in die Finger fallen / geraten – потрапити комусь до рук, стати чиєюсь
жертвою.
Fuß
kalte Füße kriegen – злякатись;
keinen Fuß mehr über Schwelle setzen – не переступити більше поріг чийогось
дому; keinen Fuß vor die Tür setzen – не виходити з дому;
auf großem Fuß leben – жити на широку ногу;
auf freiem Fuße sein – бути вільним; jmdn. auf freien Fuß setzen – випустити
когось на волю (з в'язниці);
auf eigenen Füßen stehen – стояти на власних ногах, бути самостійним; auf
schwachen Füßen stehen – нетвердо стояти на ногах; бути в непевному
положенні; mit jmdm. auf vertrautem Fuß stehen – бути з кимось на
короткій нозі; mit jmdm. auf gutem / gespanntem Fuß stehen – мати хороші /
напружені відносини з кимось; stehenden Fußes – відразу, негайно;
jmdm. auf dem Fuß(e) folgen – йти слідом [по п ’ятам] за кимось;
sich (Dat.) den Fuß vertreten – підвернути ногу; jmdm. auf die Füße treten –
наступити комусь на ногу (задіти, образити когось); mit Füßen treten –
топтати ногами (зневажати) когось;
jmdm. zu Füßen liegen – боготворити когось; jmdm. etw. zu Füßen legen –
покласти / кинути щось до чиїхось ніг.
Hand
Hand in Hand gehen – йти рука в руку;
jmds. rechte Hand sein – бути комусь правою рукою;
freie Hände haben – мати свободу дій; eine milde / offene Hand haben – бути
щедрим; zwei linke Hände haben – бути незграбним; Hand und Fuß haben –
з цього буде користь; seine Hand (Hände) bei etw. (mit) im Spiel haben – бути
замішаним у чомусь; alle Hände voll zu tun haben. – мати багато роботи;
etw. bei der Hand haben – мати щось під рукою; Das hat weder Hand noch
Fuß. – це нічим не обґрунтовано;
sich (Dat.) die Hand für jmdn./etw. abhacken / abschlagen lassen – ручатись
головою за когось/щось;
die Hände in den Schoss legen – сидіти склавши руки (нічого не робити);
Hand an sich legen – накласти на себе руки;
27
auf der Hand liegen – бути очевидним;
jmdn. auf Händen tragen – носити когось на руках;
aus erster Hand – з перших рук; aus zweiter Hand – з других рук;
von (aus) der Hand in den Mund leben – жити впроголодь, проїдати все
зароблене, переходити з хліба на квас;
jmdm. die Hände im Sack erwischen – піймати на гарячому.
etw. mit der linken Hand machen / erledigen – робити щоcь однією рукою
(дуже легко);
um jmds. Hand anhalten / bitten – просити руки (дівчини);
weder Hand noch Fuß rühren – палець о палець не вдарити;
eine leserliche Hand schreiben – мати розбірливий почерк;
Hand aufs Herz! – Поклавши руку на серце! (чесно)
Eine Hand wäscht die andere. – рука руку миє.
Kopf
ein kluger Kopf sein – бути розумним; ein Dummkopf sein – бути дурнем; ein
schwerfälliger / langsamer Kopf sein – бути тугодумом; nicht auf den Kopf
gefallen sein – не бути дурнем; einen findigen Kopf haben – бути винахід-
ливим;
den Kopf (die Nase) hängen lassen – похнюпити голову, впасти духом;
den Kopf verlieren – втратити голову, розгубитись;
Kopf und Kragen kosten / riskieren / wagen – ризикувати головою;
seinen Kopf durchsetzen – наполягати на своєму;
mit dem Kopf durch / gegen die Wand wollen – лізти на рожен, йти напролом;
den Kopf in den Sand steсken – ховати голову в пісок, уникати реальності;
den Kopf (die Nase) hoch tragen – високо тримати голову (бути зарозумілим);
jmdn. (um) einen Kopf kürzer / kleiner machen – відтяти комусь голову;
jmdm. auf dem Kopf (auf der Nase) herumtanzen – вилізти комусь на голову;
einen klaren / kühlen Kopf bewahren / behalten – не втрачати голови, зберігати
спокій;
etw. im Kopf behalten – запам’ятати;
aus dem Kopf – з голови, напам'ять;
Ich lasse mir den Kopf abschneiden! – Голову даю на відсік!
Kopf hoch! – вище голову!
Mund
den Mund halten – тримати язик за зубами;
einen großen Mund haben – бути нескромним, балакучим, хвалькуватим;
28
von Mund zu Mund gehen – передаватися із уст в уста.
Er ist nicht auf den Mund gefallen. – Він за словом в кишеню не полізе.
Nase
seine Nase in etw. / in alles / in jeden Quark (hinein)stecken – всюди сунути свого
носа; die Nase zu tief ins Glas stecken – напитися, заглядати в чарку;
nicht weiter sehen als seine Nase (reicht) – не бачити далі свого носа;
jmdn. an der Nase herumführen – водити когось за ніс;
jmdn. mit der Nase auf etw. stoßen – вказати комусь на щось, натовкти носом;
etw. vor der Nase haben – мати щось під носом (дуже близько).
Ohr
die Ohren spitzen / ganz Ohr sein – нагострити вуха, уважно слухати;
sich (Dat.) etw. hinter die Ohren schreiben – зарубати щось собі на носі;
lange Ohren machen – підслуховувати;
seinen Ohren nicht trauen – не вірити своїм вухам;
bis über die Ohren in der Arbeit / in Schulden sitzen / stecken – бути по вуха в
роботі / в боргах;
zum einen Ohr herein-, zum anderen wieder hinausgehen – в одне вухо влітає, в
друге вилітає.
29
30.2. Ergänzen Sie die Redewendung.
die Augen zu Boden ...; j-n, etw. nicht aus den Augen ...; aus den Augen – ...;
von der Hand in den Mund ...; er ist nicht auf den Mund ...; er steckt die Nase
in ... ; er ist mir ein Dorn im ...; sich die Finger bei etwas ...; kalte Füße ... ; kein
Wort über die Lippen ...; mit den Schultern ...; etwas auf seine Schultern ...;
mit dem Kopf durch die Wand ...; sich vor die Stirn ...; es steht ihm auf der
Stirn ...; mit einem Fuß im Grab ...; mit dem linken Bein ...
30.4. Ersetzen Sie die gegebene Redewendung durch eine andere mit
den Wörtern in Klammern.
1. Er ähnelt seinem Vater (Gesicht); 2. die Liebenden umarmten einander
(Hals); 3. tödlich verunglücken (Hals); 4. merken Sie es sich gut (Ohren); 5. er
ist ganz und gar verliebt (Ohren); 6. er besteht auf seiner Meinung (Kopf);
7. sie ist vom frühen Morgen schlechter Laune (Bein); 8. er ist am Sterben
(Fuß); 9. er leistet sich alles und spart das Geld nicht (Fuß); 10. das Kind ist
erschrocken (Füße); 11. sie empfängt die Gäste herzlich (Arme); 12. mein
Freund schreibt verständlich, leserlich (Hand); 13. er kann in jeder Situation
30
die Fassung bewahren (Kopf); 14. diese alten Leute leben sehr arm (Hand,
Mund); 15. das ist nicht begründet, nicht überlegt (Hand, Fuß); 16. nichts
gelingt mir (Hand); 17. er ist schon selbständig (Beine).
30.5. Periphrasieren Sie folgende Ausdrücke.
Die Ohren spitzen, er steckt die Nase in jeden Quark, die Wände haben
Ohren, er ist mir ein Dorn im Auge, der Hut steht ihr nicht zu Gesicht, sich
etwas hinter die Ohren schreiben, mit offenem Mund dastehen, von der
Hand in den Mund leben, er ist seinem Vater wie aus dem Gesicht
geschnitten, er ist bloß noch Haut und Knochen, einen großen Mund haben,
den Hals brechen, das ging ihm zu dem einen Ohr hinein zum anderen
hinaus, den Mund halten, Hals- und Beinbruch, sich die Finger bei etwas
verbrennen, seine Finger in etwas haben, mit j-m auf vertrautem Fuß stehen,
weder Hand noch Fuß haben, Kopf und Kragen riskieren, j-m auf der Nase
herumtanzen, sie fielen einander um den Hals.
30.6. Welche Redewendungen gebraucht man um zu sagen, dass einer…
j-m sehr ähnlich ist, die Nase in alles steckt, aufmerksam lauscht, erstaunt
dasteht, sein Leben riskiert, ganz und gar verliebt ist, schweigen soll, sich
etwas merken soll, tödlich verunglückte, redegewandt ist, sehr arm lebt, alles
sehr langsam versteht, abgemagert ist, schon selbständig ist, die Fassung gut
gewahren kann, alles sehr leicht annimmt, auf etw. besteht.
31
свою поставу; у стін є вуха; очі не бачать – серце не болить; він не повірив
своїм очам; він низького зросту; зарубай собі на носі; ні пуху, ні пера;
зовнішність обманлива; він – тугодум; жінка простягнула руку для
привітання; він нагострив вуха; не сунь скрізь свого носа; він закоханий
по вуха; діти плескають у долоні; ходити навшпиньки; не втрачати
самовладання; дивитись на щось крізь пальці.
31. Lernen Sie das grammatische Thema "Modalsätze" und machen Sie
anschließend die nachstehenden Übungen.
31.1. Setzen Sie indem oder ohne dass ein. Übersetzen Sie die Sätze ins
Ukrainische.
1. Ich versuche mir das Rauchen abzugewöhnen,… ich viel Schokolade esse.
2. Ich habe günstig eingekauft,… ich alle Preise verglichen habe.
3. Er musste aus dem Ausland zurückkehren,… sein Studium beendet war.
4. Nach dem Unterricht erhole ich mich,… ich Mittagsschläfchen mache.
5. Er fuhr den Wagen,… er einen Führerschein besaß.
6. Sie schickte den Brief,… sie den Absender darauf geschrieben hatte.
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7. Ich mache schnell Fortschritte,…ich viel und regelmäßig übe.
8. Sie flog nach Amerika,… er das wusste.
31.3. Bilden Sie Sätze mit ohne dass nach dem Muster.
MUSTER: Die Tochter verließ das Elternhaus. Sie schaute nicht noch einmal
zurück. – Die Tochter verließ das Elternhaus, ohne dass sie noch einmal
zurückschaute.
1. Luft und Wasser werden von vielen Industriebetrieben verschmutzt. Sie
kümmern sich nicht um die Umweltverschmutzung.
2. Er schrieb seinen Roman. Niemand störte ihn dabei.
3. Die Eigentümer verkauften die Firma. Sie hatten den Betriebsrat nicht
davon informiert.
4. Er eilte vorbei. Er richtete kein Wort an mich.
5. Sie fährt ins Ausland. Sie hat die Fremdsprache nicht gelernt.
6. Sie haben über mein weiteres Schicksal bestimmt. Ich ahnte nichts.
7. Sie wartete eine Stunde. Er kam nicht.
8. Sie hat sich viel Mühe gegeben. Man hat ihr dafür nicht gedankt.
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31.4. Formen Sie die Sätze nach dem Muster um.
MUSTER: Der Junge machte nicht seine Schularbeiten, sondern ist ins Kino
gegangen. – Der Junge ist ins Kino gegangen, (an)statt dass er seine
Schularbeiten machte.
1. Das Mädchen rechnete die Aufgaben nicht noch einmal durch, sondern
gab die Arbeit ab.
2. Der Student bereitete sich nicht auf die Prüfung vor, sondern
verbummelte die Zeit.
3. Der Tourist fuhr nicht mit der Straßenbahn, sondern ging den weiten
Weg zu Fuß.
4. Die Kranke legte sich nicht ins Bett, sondern ging zur Arbeit.
5. Der Fahrer half dem Verletzten nicht, sondern flüchtete mit seinem
Wagen.
6. Der Arzt führte die Untersuchung nicht selbst durch, sondern überließ
sie seinem Assistenten.
7. Der Nachbar hat sein Auto nicht in die Werkstatt gebracht, sondern hat
es selbst zu reparieren versucht.
34
9. Thomas möchte Erlerntes praktisch einsetzen. – Er erklärt seinen
Kommilitonen nach der Lehrveranstaltung Stoff eines Seminars.
35
1.2. Charakter und Temperament
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2. Lesen Sie folgende Texte und notieren Sie die Charakterzüge, die
Sie haben / haben möchten / nicht haben möchten. Argumentieren Sie Ihre
Entscheidung.
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Menschen gegenüber vorsichtig sein, denn von ihnen kann man alles
erwarten.
Unzuverlässigkeit. Die Menschen ohne eigene Meinung sind unzuver-
lässig, weil sie keinen bestimmten Standpunkt vertreten. Sie richten sich in
ihrer Meinung nach den Leuten, die ihnen Vorteil bringen können. Sie äußern
nie ihre Gedanken, wenn sie nicht vorher andere um ihre Meinung gefragt
haben. Ein solcher Typ von Menschen genießt bei einem aufrichtigen, offenen
Menschen kaum Achtung.
Misstrauen. Die Menschen mit einem misstrauischen Charakter können
sich zu nichts entschließen. Sie glauben niemandem, nicht einmal ihren
Angehörigen. Sie sehen in jedem einen Schlauen, der erst einmal beweisen
muss, dass er kein böser Mensch ist oder keine schlechten Absichten hat. Es
ist immer schwer, zu solchen Menschen herzlichen Kontakt zu finden.
Launen. Launische Menschen bereiten den anderen immer Überraschun-
gen. Ohne jeden Anlass können sie plötzlich unzufrieden und unfreundlich
werden und schweigen, obwohl sie vor kurzem noch freundlich, nett und
liebenswürdig waren. Sie bedauern oft selber, dass sie nicht Herr ihrer
Gefühle sind. Launen sollten aber nicht mit Stimmungen verwechselt
werden, die jeder haben kann.
41
4. Teilen Sie die nachstehenden Adjektive in zwei Gruppen ein.
positiv negativ
5. Erläutern Sie die Adjektive, die Sie zum Teil noch nicht in
Wörterbüchern finden. Die «neuen Eigenschaften» der Deutschen sind:
engagiert (politisch oder sozial) phantasievoll
emanzipiert niveauvoll
umweltbewusst ideenreich
selbstbewusst realistisch
modebewusst spontan
ernährungsbewusst fit («topfit»)
problembewusst bewegungsfreudig
kalorienbewusst kreativ
kommunikationsfreudig alternativ
kontaktfreudig / -fähig kooperativ
anspruchsvoll sensitiv
9. Suchen Sie jetzt 10 alte und neue Tugenden, die Ihnen wichtig sind,
doch sollen Sie sie in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für Sie ordnen:
Markieren Sie die wichtigste mit 1, die nächstwichtigste mit 2 etc. Eine
Diskussion über die alten und neuen Werte kann sich anschließen.
10. Dass alle Menschen von der Natur verschieden sind, ist selbst-
verständlich. Lassen sie sich aber in bestimmte Gruppen einteilen? Lesen
Sie den folgenden Text und nehmen Sie Stellung zu solcher Klassifikation.
Vier Temperamente
Die Verschiedenheit der Charaktere und Gemüter wurde bereits rund
400 Jahre vor unserer Zeitrechnung von dem griechischen Arzt Hippokrates
untersucht. Er teilte die Gattung homo sapiens in vier verschiedene Kategorien
ein: Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker.
1. Der reine Choleriker ist ein hitziger, jähzorniger, aufbrausender
Mensch. Will man sich seine eigene Ruhe bewahren, so lässt man den
Choleriker am besten in Frieden. So rasch er aufbraust, so schnell beruhigt er
sich auch wieder. Und erst dann kann man mit ihm ein vernünftiges Wort
reden.
2. Der reine Sanguiniker ist ein hitzköpfiger, lebhafter, vollblütiger,
freudiger Mensch. Er nimmt das Leben von der leichten Seite. Sein Charakter
ist labil und ohne Festigkeit. In jeder schwierigen, oft auch ernsten Situation
43
findet er sich zurecht. Doch wer sich auf ihn verlässt, kann Schiffbruch
erleiden. Ihm gelingt es nicht immer, sich zu konzentrieren und gewissenhaft
zu sein. Seine Devise ist: "Leben und leben lassen". Er wird als allezeit
fröhlicher, charmanter, einfallsreicher Gesellschafter geschätzt.
3. Der reine Phlegmatiker ist ein träger, wenig lebhafter, unemp-
findlicher Mensch. Ruhe und Umsicht gehen dem Phlegmatiker über alles. Er
ist am richtigen Platz in solchen Berufen, die keinen Feuergeist, dafür eine
ruhige Hand erfordern. Seine ruhevolle Bedachtsamkeit, seine Treue und
Zuverlässigkeit sollen Grund genug sein, ihm einiges von seinem Phlegma
nachzusehen.
4. Der reine Melancholiker ist ein schwermütiger, düsterer Mensch. Er ist
sich selber überdrüssig und sieht das Leben wie ein Damoklesschwert, das
gefahrdrohend über seinem Kopf schwebt und jederzeit hinunterstürzen
kann. Er ist misstrauisch und ungesellig, weil er argwöhnisch ist und hinter
jedem seinen persönlichen Feind sieht. Sein misstrauisches Auge will immer
zuerst das Negative sehen.
Keine der Temperamentgruppen kommt sozusagen in Reinkultur vor.
Temperamente sind in der Regel vermischt. Im Alltag begegnen wir oft den
Typen, die eine komplizierte Mischung von Wesenszügen verschiedener
Charaktertypen sind.
11. Haben Sie den Text richtig verstanden? Sind folgende Aussagen
richtig (R) oder falsch (F)? Füllen Sie die Tabelle aus.
R F
1. Der griechische Arzt Hippokrates untersuchte die
Verschiedenheit der Charaktere und Gemüter.
2. Hippokrates teilte die Gattung homo sapiens in drei
verschiedene Kategorien.
3. Man lässt den Choleriker in Frieden, wenn man sich seine
eigene Ruhe bewahren will.
4. Mit einem Choleriker kann man nie ein vernünftiges Wort
reden.
5. Die Ruhe geht dem Phlegmatiker über alles.
6. Der Phlegmatiker ist am richtigen Platz in solchen Berufen,
die einen Feuergeist erfordern.
7. Der Charakter eines Sanguinikers ist labil und ohne
Festigkeit.
44
8. Die Devise eines Sanguinikers lautet: "Leben, leben und
nochmals leben".
9. Der reine Melancholiker ist sich selber überdrüssig und sieht
das Leben wie ein Damoklesschwert.
10. Alle Temperamentgruppen kommen sozusagen in
Reinkultur vor.
13. Wie ist ein Mensch, von dem man sagt (zu beantworten durch
einen oder mehrere Sätze)?
er hat einen hellen Kopf; er ist ein Spaßvogel;
er ist ein Stubenhocker; er ist ein Pechvogel;
er ist ein Pantoffelheld; er ist ein Hitzkopf;
er ist ein Salonlöwe; er ist ein Geizhals;
er ist ein Glückspilz; er ist ein Dickhäuter;
er ist ein Muttersöhnchen; er ist ein Maulheld;
sie ist eine Xanthippe; er ist ein Dickkopf;
er ist ein Quatschkopf; er ist ein Angsthase;
er ist ein Draufgänger; sie ist ein Backfisch;
er ist ein Windbeutel; sie ist eine dumme Gans.
48
Ehre, Hochmut, Spannung; ruhig, gleichgültig, ärgerlich, gelangweilt
Der Mann am Steuer hatte inzwischen all seinen _______ verloren; _______
die Lippen zusammengepresst, saß er vorgebeugt, da das Rennfieber hatte
ihn gepackt, und plötzlich hing die _______ seines Lebens davon ab, um
keinen Preis gegen den Kläffer neben sich klein beizugeben. Wir dagegen,
hockten scheinbar _______ auf unseren Sitzen. Der Buick existierte für uns
gar nicht. Köster blickte _______ auf die Straße, ich schaute _______ in die
Luft; und Lenz, obschon er ein Bündel _______ war, zog eine Zeitung hervor
und tat, als ob es nichts Wichtigeres für ihn gäbe, als gerade jetzt zu lesen.
(E. M. Remarque. "Drei Kameraden".)
50
schnell / leicht in die Luft gehen – schnell böse, wütend werden, sich leicht
aufregen
ein Mann von Wort – jmd., auf den man sich verlassen kann
Ein Mann, ein Wort – eine Frau, ein Wörterbuch – Frauen sind viel
geschwätziger als Männer
seinen Mann stehen – sich bewähren können
seinen Mantel nach dem Winde hängen / wenden – sich an bestimmte
Umstände anpassen
eine Marke sein – ein merkwürdiger, komischer Mensch
die Maske fallen lassen / von sich werfen – sein wahres Gesicht zeigen
den Mund auf dem rechten Fleck haben – schlagfertig, beredt sein
seine Nase in alle Töpfe stecken – sehr neugierig sein und sich überall
einmischen
jmdm. zur zweiten Natur werden – für jmdn. eine ganz selbstverständliche
Gewohnheit werden
taube Nuss – ein dummer, langweiliger Mensch
mit jmdm. Pferde stehlen können – sich auf jmdn. absolut verlassen können;
mit jmdm. alles Mögliche unternehmen können
eine Prinzessin auf der Erbse – ein übermäßig empfindlicher Mensch
ein zerstreuter Professor – ein zerstreuter, vergesslicher Mensch
Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige – Pünktlichkeit ist eine
achtenswerte Eigenschaft
ein weißer Rabe – eine ganz seltene Ausnahme, eine große Seltenheit
sich aufs hohe Ross / Pferd setzen – angeben
Rückgrat haben / zeigen – charakterfest sein
einen dicken / harten Schädel haben – eigensinnig, unbeugsam sein
das schwarze Schaf – eine Person, die von anderen negativ absticht
jmdm. auf den Schlips treten – jmdm. zu nahe treten, jmdn. beleidigen
Den Schweinen wird alles Schwein – wer einen verdorbenen Charakter hat,
sieht in allem etwas Schlechtes
eine Seele von einem Menschen sein – sehr gutherzig, verständnisvoll sein
seinen Senf dazu geben – sich zu etwas äußern, ohne gefragt zu sein
kein Sitzfleisch haben – keine Ausdauer haben, nicht lange bei einer Sache
bleiben können
trübe Tasse – ein langweiliger, dummer Mensch
alles in einen Topf werfen – alles gleich behandeln oder beurteilen, ohne
auf die vorhandenen Unterschiede zu achten
51
ein lockerer Vogel – ein leichtfertiger Mensch
mit allen Wässern gewaschen sein – aufgrund seiner praktischen Erfah-
rungen sich nicht so leicht überraschen lassen; schlau sein
Stille Wasser sind tief – äußerlich zurückhaltende, ruhige Menschen haben
oft überraschende Charaktereigenschaften
sich wie eine Wetterfahne drehen – seine Meinung ständig ändern, anpassen
die Zimperliese – eine übertrieben empfindliche Person
52
23.2. Ordnen sie den folgenden Redensarten das richtige Substantiv im
entsprechenden Kasus / das richtige Verb in der entsprechenden Form zu.
vor jmdm. auf d_ ... kriechen Ellbogen
d_ ... unter den fremden Tisch stecken Mund
sich drehen wie ein_ ... Schaukelpferd
kein Blatt vor d_ ... nehmen Nase
jmdm. im ... liegen Hand
kein_ ... haben Herz
d_ erst_ ... spielen Leitung
Haare auf d_ ... haben Zähne
d_ ... auf der Tasche halten Finger
d_ ... auf dem rechten Fleck haben Bauch
ein Gemüt wie ... haben Aal
ein_ ... aus etw. machen Wetterfahne
jmdn. um d_ ... wickeln können Achsel
mit jmdm. ... stehlen können Geige
jmdm. auf d_ ... treten Beine
ein_ dick_ ... haben Doktorarbeit
sein_ ... in alle Töpfe stecken Zunge
glatt wie ein_ ... sein Schädel
das Herz auf d_ ... tragen Schlips
ein_ lang_ ... haben Bart
jmdn. über d_ ... ansehen Pferde
jmdm. um d_ ... gehen Blut
24.8. Formen Sie die Nebensätze mit obwohl in Sätze mit auch wenn
bzw. wenn auch um. Setzen Sie das finite Verb des Hauptsatzes entspre-
chend den verschiedenen Möglichkeiten.
MUSTER: Auch wenn ich mit einer Meinung nicht einverstanden bin, ver-
suche ich (so versuche ich doch / ich versuche doch) immer, sie zu
respektieren. / Wenn ich im vorliegenden Fall auch nicht Ihrer
Meinung bin, ich respektiere sie ((so) respektiere ich sie doch).
1. Obwohl ich viel zu tun habe, besuche ich regelmäßig meine deutschen
Bekannten.
2. Obwohl sie sehr weit draußen wohnen, gehe ich zu Fuß.
3. Obwohl ich schnell gehe, brauche ich für den Weg über eine Stunde.
58
4. Obwohl ich nicht immer erwartet werde, bin ich ein willkommener Gast.
5. Obwohl die Wohnung meiner Bekannten klein ist, haben sie gern
Besuch.
6. Obwohl nie viel getrunken wird, ist es immer sehr lustig.
7. Obwohl alle früh aufstehen müssen, sind wir oft bis Mitternacht
beisammen.
62
1.3. Gefühlswelt
2. Lesen Sie den Text und stellen Sie eine Gliederung zusammen.
65
3. Haben Sie den Text richtig verstanden? Sind folgende Aussagen
richtig (R) oder falsch (F)? Füllen Sie die Tabelle aus.
R F
1. Manchmal sind wir traurig, weil uns jemand etwas Schlech-
tes angetan hat.
2. Besonders schlecht fühlen wir uns, wenn die anderen uns
nicht als eine Persönlichkeit betrachten.
3. Wir werden nie enttäuscht wegen anderer.
4. Die Eltern haben Recht, wenn sie ihre Kinder niemandem
vertrauen lehren.
5. Kinder in zerbrochenen Familien sind immer neidisch auf
andere.
6. Wenn man jemandem helfen kann, fühlt man sich geborgen.
7. Gefühle sind ein wichtiger und unerlässlicher Teil unseres
Lebens.
8. Unsere emotionalen Probleme stammen von Mangel an Geld.
9. Es ist sehr wichtig, beim Lösen eines emotionellen Problems
die Welt in einer anderen Perspektive zu sehen.
10. Wir brauchen nur gute Gefühle, um gesundes Leben zu
führen.
6. Welche Rolle spielt die Freundschaft in Ihrem Leben? Sind Sie mit
folgenden Ansichten einverstanden? Benutzen Sie auch den nachstehen-
den Text zur Bekräftigung Ihrer Meinung.
1. Die Freundschaft verhält sich zur Liebe wie die Wurzeln zum Baum.
2. Das Leben in der Familie und die Erfahrungen echter Freundschaft
sind die beste Schule, um lieben zu lernen.
3. Freundschaft heißt jedem die Hand zu reichen, ohne sie festzuhalten.
4. Freundschaft ist ein Geschenk, das man in dem Maß empfängt, in dem
man es anbietet.
5. Ein echter Freund ist nicht nur der, mit dem du zusammen Spaß haben
kannst, sondern der dir wachsen hilft.
Freundschaft
"Glück macht Freunde, aber die Not prüft sie. Ein treuer Freund ist ein
großer Schatz. Im Unglück erkennt man die Freunde". Es gibt in jeder
Sprache ähnliche oder andere Sprichwörter zum Thema "Freundschaft". So ist
es schon in unserem Leben. Die Freundschaft ist überall viel wert. Einen
Freund wünscht sich jeder, und jeder möchte selbst ein Freund sein. Man
muss sich für andere interessieren, wenn man will, dass andere sich für uns
interessieren. Wie sollte der wahre Freund sein? Natürlich vertrauenswürdig
und verständnisvoll, aufgeschlossen und ehrlich, hilfsbereit und treu.
Freunde müssen nicht immer gleichaltrig sein. Es ist auch schön, wenn
man einen wahren Freund in der eigenen Familie findet. Viele suchen sich
Freunde unter den Tieren. Man sagt oft, dass der Hund der beste Freund des
Menschen sei.
Ein guter Freund ist bestimmt jemand, der uns in jeder schweren
Situation gern helfen wird. Hier könnte man die Worte von G. Keller zitieren:
"Diene deinen Freunden, ohne zu rechnen". Wer es kann, ist eines guten
67
Freundes wert. Den wahren Freund erkennt man in vielen Jahren. Kotzebue
sagte: "Freundschaft ist die Blüte eines Augenblicks und die Frucht der Zeit".
Es wird immer schwieriger, Freundschaften zu schließen. In kleinen
Orten kennt man seine Nachbarn, manchmal seit der Schulzeit. In großen
Städten weiß man oft nicht, wer direkt nebenan wohnt. So haben sehr viele
alleinstehende Menschen keine Chance neue Bekanntschaften zu schließen
und neue Freunde zu gewinnen.
68
9. Wählen Sie die passenden Wörter und Wortverbindungen.
1. Die Freunde erkennt man …
a) im Glück b) im Unfall c) in der Not d) nie
2. Der wahre Freund soll nicht … sein.
a) aufgeschlossen b) vertrauenswürdig c) verständnislos d) treu
3. Freunde müssen … sein.
a) immer gleichaltrig c) nicht unbedingt gleichaltrig
b) nicht gleichaltrig d) jung
4. Man sagt oft, dass … der beste Freund sei.
a) die Katze b) der Löwe c) der Hund d) der Nachbar
5. Ein … Freund ist ein großer Schatz.
a) neuer b) reicher c) älterer d) treuer
6. Für die alleinstehenden Menschen wird es immer schwieriger…
a) gut bezahlte Arbeit zu finden
b) neue Beschäftigungen zu entdecken
c) Freundschaften zu schließen
d) in Abhängigkeit zu geraten
7. Ein … Freund ist zwei neue wert.
a) kluger b) alter c) schlauer d) hinterlistiger
8. Ein närrischer Freund macht mehr Verdruss, als ein … Feind.
a) egoistischer b) weiser c) selbstloser d) dummer
9. Für einen Freund geht man durch Feuer und…
a) Rauch b) Luft c) Wasser d) Regen
10. Wenn ein Freund bittet, so gilt nicht "…".
a) heute b) gestern c) übermorgen d) morgen
11. Freunde sind über Silber und…
a) Holz b) Leben c) Edelsteine d) Gold
12. Besser ohne…, als ohne Freund.
a) Familie b) Geld c) Nachbar d) Verwandte
13. Ein Freund in der Not ist besser als ein Bruder…
a) in der Ferne b) zu Hause c) im Glück d) in der Nähe
14. Ohne Bruder kann man leben, aber nicht ohne…
a) Schwester b) Nichte c) Freund d) Vetter
15. Freundschaft geht über…
a) Nachbarschaft c) Familienverhältnisse
b) Verwandtschaft d) Arbeitsverhältnisse
16. Freundschaft ist des Lebens ….
a) Zucker b) Salz c) Blüte d) Pfeffer
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17. Verkehrte Freundschaft ist ….
a) Liebe b) Feindschaft c) Glück d) Neid
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9. Через це часто стається так, що самотні люди не мають шансів
знайти друзів.
10. Справжніми друзями є ті, хто у важку хвилину може покластися
один на одного.
72
5. Ein Blick genügte nicht. Sie erfasste die Situation.
6. Der Apparat war zu kompliziert. Ich konnte ihn nicht reparieren.
7. Der Sportler hat genügend trainiert. Daher kann er seine Bestleistung
erreichen.
8. Er ist noch zu unerfahren. Folglich kann er eine so schwierige Aufgabe
noch nicht bewältigen.
9. Ihre Interessen sind zu unterschiedlich. Infolge dessen können sie sich
nicht einigen.
10. Gisela war zu müde. Also machte sie die Bergtour nicht mit.
11. Ich hatte genug Geld. So konnte ich die Bücher kaufen.
14. Die Liebe hat viele Gesichter. Lesen Sie drei folgende Texte und
stellen Sie anschließend Assoziogramme zusammen, welche verschiedene
Erscheinungsformen der Liebe darstellen.
Liebe
"Treue, Vertrauen, Ehrlichkeit – das sind Begriffe, die für mich
zusammengehören. Wenn ich total verliebt bin, bin ich treu. Ich kann mir
aber schwer vorstellen, für den Rest meines Lebens einem Mann treu zu sein.
Aber ich schließe es auch nicht aus. Wahrscheinlich wird es funktionieren,
wenn ich "den Richtigen" finde. Treue ist doch selbstverständlich. In einer
Beziehung muss man sich schließlich aufeinander verlassen können. Ich muss
aber sagen, dass mir Flirten auch viel Spaß macht. Dafür macht mich Untreue
misstrauisch. Damit verliert die Beziehung eine wertvolle Basis: das
Vertrauen. Ewige Treue kann ich mir schwer vorstellen. Doch wenn ich mir
die Generation meiner Eltern ansehe, glaube ich schon, dass es sie gibt".
Bernard Shaw hat einmal gesagt: "Die erste Liebe ist ein wenig Narretei
und eine Menge Neugier". Erste Liebe – wunderbar! Aber erster Sex? Da
kommt bei allen Eltern Panik auf. Was soll man erlauben? Was soll man
verbieten? Und was ist, wenn der erste Freund der Tochter den Eltern
überhaupt nicht gefällt? Na ja. Im Regelfall ist die erste Liebe etwas sehr
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Schönes, und das sollten die Eltern dem Kind keinesfalls kaputt machen. Es
geht sowieso sehr schnell zu Ende. Liebe ist genauso notwendig wie Brot.
Wer verliebt ist, hat Symptome wie bei einer Krankheit: Man mag nichts
essen, kann nicht einschlafen und ist viel aufgeregter als sonst. Die erste
Phase der Liebe dauert drei Monate, hat die amerikanische Verhaltens-
psychologin Tennov herausgefunden. Während dieser Zeit tun Verliebte fast
ausschließlich zwei Dinge: Sie sind mit dem Partner zusammen, und wenn
das nicht geht, denken sie an ihn.
Liebeskummer
Die Evolution hat es so eingerichtet, dass uns Liebe blind macht. Fast alle
Menschen sind im Laufe ihres Lebens einmal oder mehrmals Opfer von
Liebeskummer.
Die Folgen von Liebeskummer sind oft dramatisch. Sie können zu
körperlichen Erkrankungen oder gar zu Selbstmord führen. In den Medien
wird von Fällen berichtet, in denen Betroffene nicht nur sich selber, sondern
die ganze Familie getötet haben. Die Ursachen von Liebeskummer sind in der
Regel sehr eindeutig und den meisten Menschen bekannt. Liebeskummer
kann alle Menschen treffen: alte und junge, reiche und arme.
Liebeskummer muss nicht immer nur durch Verlust oder Trennung
entstehen. Es gibt Fälle, in denen sich ein Mensch in einen anderen verliebt,
ohne dass es zu irgendeiner Art von Beziehung gekommen ist. Oft weiß die
betroffene Person nicht einmal von den Gefühlen des anderen Menschen. Das
Gefühl der Liebe ist so stark, dass es jedes rationale Handeln überdeckt und
zu unbegreiflichem Verhalten, wie Hingabe oder Opferbereitschaft führt.
Wird dieses Gefühl der Liebe erwidert, ist es oft mit ungeheuren
Glücksgefühlen verbunden. Liebe kann den Menschen leider auch regelrecht
zerstören. Dann sprechen wir von krankhafter Liebe. Wenn der eine Partner
dem anderen seine Liebe entzieht, so wird der Verlassene fast immer von
Liebeskummer betroffen. Die Reaktion der Menschen auf Liebesentzug ist
unterschiedlich. Diese Phase kann lang oder kurz andauern und zu
Verzweiflung führen. Es ist möglich, dass die Menschen lebenslang nicht
über den Verlust des Liebespartners hinwegkommen.
Ein Mensch, der unter Liebeskummer leidet, zieht sich oft in sich selber
zurück und meidet jeden Kontakt zu nahestehenden Menschen. Sein
Interesse an anderen Menschen wird extrem gering. Die Welt erscheint ihm
grau und leer. Andere Folgen sind: Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme,
Schlaflosigkeit und allgemeine Zukunftsängste. Nicht selten werden dadurch
75
Depressionen ausgelöst. Normalerweise überwindet der Mensch diesen
Zustand nach einiger Zeit von selber. Das wirkliche Überwinden der
verlorenen Liebe geschieht meist durch einen neuen Partner. Aber bei
manchem Liebeskummer hilft nur die professionelle Hilfe eines Psycho-
therapeuten.
Liebeskummer kann auch positiv gesehen werden. Wer Liebeskummer
nicht riskiert, wird ein armseliges Leben führen. Liebeskummer hat viele
Kunstwerke initiiert: Liebeslieder, Romane und Theaterstücke. Sie drücken
unendlichen Schmerz aus und haben unsere Kultur bereichert. Verlust oder
Kummer führen oft zu einer reifen Persönlichkeit.
Liebeskummer kann das ganze Leben hindurch auftreten. Ältere
Menschen können mit dem Phänomen, das ihnen dann schon bekannt ist,
wesentlich besser umgehen. Nur bei dem Verlust der großen Liebe im Alter
ist es schwieriger, denn die objektiven Bedingungen für einen Neuanfang
sind unrealistischer als in jüngeren Jahren.
Das Beruhigende am Liebeskummer ist, dass er vorübergeht. Ganz egal
wie groß unser Liebeskummer auch sein mag, wir können ihn überwinden.
Irgendwann wird von diesen Schmerzen nichts mehr vorhanden sein. Dann
werden wir unsere "große Liebe" nicht mehr wieder erkennen, weil sie für
uns bedeutungslos geworden ist.
Elternliebe
Die Eltern wollen immer nur unser Bestes. Sie versuchen alles, um unser
Leben so zu gestalten, wie sie es für richtig halten. Oder sie mischen sich dort
ungefragt ein, nur "aus Liebe" zu ihren Kindern.
Natürlich bleibt man sein Leben lang das Kind seiner Eltern. Eine tiefere
seelische Bindung als die zwischen Eltern und Kind gibt es nicht. Viele Eltern
hören jedoch nicht auf, Sohn oder Tochter wie kleine Kinder zu behandeln,
wollen sie erziehen, ihnen den rechten Weg weisen.
Selbst wenn sie bereits einen eigenen Beruf, eine eigene Familie
gegründet haben, fällt es den Eltern schwer, sie als selbstständige,
erwachsene Persönlichkeiten anzusehen. So kann es selbst einer 22-jährigen
Frau passieren, dass ihre Mutter ihr Rocklänge oder Frisur vorschreiben will.
Die Eltern sind auch beunruhigt, wenn ihr Kind ein ganz anderes Leben
führt, als sie es selber gewohnt sind. Sie befürchten, dass sich ihr Kind von
ihnen entfernen wird und dass sie es schließlich verlieren könnten.
Solche Ängste entstehen bei den Eltern leicht, wenn die Kinder z.B. einen
ganz anderen Beruf ergreifen, in ferne Länder reisen oder sich in ein anderes
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soziales Milieu begeben, z.B. in die Großstadt ziehen. Die Eltern reagieren
dann oft mit Ablehnung: "Wenn du das tust, bist du nicht mehr mein Kind!"
Oft versuchen sie das Kind an sich zu binden: "Bei uns hast du es doch am
besten".
Probleme gibt es auch, wenn die Eltern ihr Kind als "Fortsetzung" ihrer
eigenen Person betrachten. Unter dem Motto "Du sollst es mal besser haben
als wir" oder "Ich konnte nicht studieren, also tu du es jetzt!" wollen sie ihre
eigenen unerfüllten Lebensideale durch ihre Kinder verwirklicht sehen. Aber
wenn ihre Kinder eigene Wege gehen, sind sie enttäuscht und verbittert.
Eltern sollten sich klarmachen, dass ihre Kinder kein Besitz sind,
sondern dass sie ein Recht auf ihr eigenes Leben haben. Außerdem sollten
Eltern wie auch Kinder sich selber ein erfülltes Leben schaffen.
15. Haben Sie die Texte richtig verstanden? Sind folgende Aussagen
richtig (R) oder falsch (F)? Füllen Sie die Tabelle aus.
R F
1. Ohne Vertrauen und Ehrlichkeit kann die Liebe nicht existieren.
2. Flirten ist notwendig.
3. Heutzutage ist Treue unmöglich und verliert ihre Bedeutung.
4. Die Basis einer dauernden Beziehung ist Sex.
5. Wenn der Freund der Tochter den Eltern nicht gefällt, verbie-
ten sie ihr, mit ihm zusammenzukommen.
6. Die Eltern können die Liebe ihrer Kinder kaputt machen.
7. Die Liebe ist eine Krankheit.
8. Die Liebe dauert nur drei Monate.
9. Die Verliebten denken an Partner, wenn sie zusammen sind.
10. Das Beruhigende am Liebeskummer ist, dass er vorübergeht.
11. Jedermann ist im Laufe seines Lebens einmal oder mehrmals
Opfer von Liebeskummer.
12. Für ältere Menschen ist ein Neuanfang viel leichter, denn die
objektiven Bedingungen sind realistischer als in jüngeren Jahren.
13. Das Gefühl der Liebe ist so stark, dass es jedes rationale
Handeln überdeckt und zu unbegreiflichem Verhalten führt.
14. Die Folgen von Liebeskummer führen ständig zu körper-
lichen Erkrankungen oder gar zu Selbstmord.
15. Liebeskummer kann alle Menschen treffen: alte und junge,
reiche und arme.
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16. Die Kinder müssen ihr Leben so gestalten, wie ihre Eltern es
für richtig halten, weil die Eltern nur Bestes für Kinder wollen.
17. Die Eltern hören auf, die Kinder zu lehren, wenn die Kinder
in eine Großstadt umziehen.
18. Es fällt den Eltern scher, sich von erwachsenen Kindern zu
trennen.
19. Die Eltern sind beunruhigt und stolz, wenn ihr Kind ein ganz
anderes Leben führt als sie.
20. Die Eltern haben Angst ihre Kinder zu verlieren und
erpressen sie oft.
21. Die Kinder haben nicht Recht, wenn sie in ferne Länder reisen
oder den Beruf der Eltern ergreifen.
22. Die Kinder verwirklichen stets die Ideale der Eltern.
23. Die Eltern sind glücklich, wenn die Kinder die Fortsetzung
ihrer Persönlichkeit sind.
24. Die Eltern sollen sich klarmachen, dass ihre Kinder kein
Besitz sind, dann schaffen sie sich selber ein erfülltes Leben.
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17. Berichtigen Sie die Fehler.
1. Die Eltern will immer nur unseren besten.
2. Natürlig bleibt man sein Leben läng das Kind seiner Eltern.
3. Probleme gibt es auch, wen die Eltern ihres Kind aus "Vorsetzung"
ihrer eigenen Person betrachten.
4. Eltern solen Klarmachen, das ihre Kinder kein Besitz sind, sondern
dass sie eine Recht auf ihre eigene Leben haben.
5. Viele Eltern hören jedoch nicht aus, Sohn oder Tochter wie kleine Kinder
behandeln, wolen sie erziehen, ihnen den richtigen Weg weisen.
6. Die Eltern mökeln hier, mischen dort ungefragt ein, nur "von Liebe"zu
ihren Kindern.
7. Ofd versuchen sie dem Kind an sich binden: "Wen du das tust, bist du
nicht mehr mein Kind".
8. Wen die Kinder eigene Wege gehen, sind die Eltern enteuscht und
verbitert.
9. So kann selbst einer zweiundzwanzichjährigen Frau passieren, das ihr
Mutter ihr Rocklänger oder Frisür vorschrieben will.
10. Die Eltern befürchten, das sich ihr Kind vor ihnen entfernen wird und
das sie es schlieslich verloren könnten.
18. Bilden Sie Sätze. Beginnen Sie mit dem fettgedruckten Wort.
1. hassen, die, die, uns, zerbrochen, haben, wir.
2. tief, sind, wir, in, der Seele, manchmal, traurig.
3. denken, wir, es, werden, wir, verzeihen, nie.
4. keinem, lehren, vertrauen, ihre, zu, Eltern, Kinder, manche.
5. ist, man, heutzutage, Gefühle, voll, Rolle, spielen, glücklicherweise,
eine, bewusst, sich, wichtige, dass.
6. der Gefühle, anstatt, zu bekämpfen, uns, man, muss, den Ursprung, sie,
kennen.
7. die Psychologen, in einer, Perspektive, anderen, die Realität, sehen.
8. Gefühle, und gute, ein gesundes, wir, zu führen, brauchen, Leben, um,
schlechte.
9. unserer, Gefühle, sind, eigenen, Gefangene, wir.
10. oft, Unruhe, überwältigen, Angst, die Pessimisten, Sorge, und.
11. schlechte, eine gute, Gedanken, positive, Waffe, gegen, sind, Gefühle.
12. fast, es, ist, zu beherrschen, unmöglich, Liebeskummer.
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19. Bestimmen Sie den Bedeutungsunterschied zwischen lieb –
lieblich, zart – zärtlich. Geben Sie eine umschreibende Charakteristik für:
ein liebes Kind – ein liebliches Kind
ein zartes Mädchen – ein zärtliches Mädchen
20. A. Erläutern Sie die Bedeutung des Adjektivs süß in den ange-
führten Versen.
Süße Liebe, Deine süßen Äugelein
Mach mein Leben süß! Glänzen mild von Mondenschein.
Stille nie die regen Triebe H. Heine. Zu den "Liedern"
Sonder Hindernis.
G. E. Lessing. Die Liebe
B. Ordnen Sie folgende Wortverbindungen nach der gemeinsamen
Bedeutungskomponente. Bestimmen Sie diese Komponente für jede
Gruppe.
süße Trauben, süßer Wein, ein süßes Kerlchen, ein süßer Klang, eine
süße Speise, ein süßes Kätzchen, ein süßer Duft, ein süßes Kleid, eine süße
Melodie, ein süßes Kind
C. Finden Sie passende ukrainische Äquivalente zu deutschen Wort-
verbindungen.
süße Kirschen, süße Mandeln, süße Milch, ein süßes Getränk, süßes
Nichtstun, eine süße Stimme, ein süßer Geruch, ein süßes Mädel
22. Sprechen Sie im Kurs über einige Beispiele aus der ukrainischen
bzw. ausländischen Literatur, die eine große Liebe illustrieren. Arbeiten
Sie in Kleingruppen an folgenden literarischen Gestalten.
Paolo und Francesca (Dante), Romeo und Julia (Shakespeare), Othello
und Desdemona (Shakespeare), Onegin und Tatiana (Puschkin), Andrej
Bolkonski und Natascha Rostowa (Tolstoi), Werther und Lotte (Goethe),
Ferdinand und Luise (Schiller).
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23. Äußern Sie Ihre Meinung über die neuesten Werke der Filmkunst
bzw. der bildenden Kunst, die das Thema der Liebe behandeln. Verfassen
Sie einen schriftlichen Bericht darüber.
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von gleichem Schlag / Kaliber sein – sehr ähnlich sein, von gleicher
Wesensart sein
mit jmdm. Schluss machen – eine Liebesbeziehung, eine Freundschaft mit
jmdm. beenden
Schmetterlinge im Bauch haben – (besonders im Zustand des Verliebtseins)
sehr aufgeregt sein
wissen, wo jmdm. der Schuh drückt – wissen, wo der Grund für jmds.
Sorgen ist
jmdm. zur Seite stehen – jmdm. helfen
Seitensprünge machen – untreu werden
jmdm. / für jmdn. die Sterne vom Himmel holen – für jmdn. alles tun
Aus den Augen, aus dem Sinn – wen man nicht mehr sieht, den vergisst
man leicht
Liebe macht blind – wer einen anderen liebt, der sieht dessen Fehler und
Schwächen nicht.
Liebe geht durch den Magen – wer gut kochen kann, gewinnt leicht die
Zuneigung anderer
Alte Liebe rostet nicht – eine Zuneigung, die schon sehr lange besteht, lässt
sich nicht mehr vergessen
Wo die Liebe treibt, ist kein Weg zu weit – wenn jemand für jemanden Liebe
empfindet, überwindet Hindernisse und Schwierigkeiten, die bevorstehen
Was sich liebt, das neckt sich – kleinere Streitereien sind bei Verliebten
nicht ernst zu nehmen
Wo haben wir denn zusammen Schweine gehütet? – seit wann sind wir denn
so vertraut miteinander?
Jeder Topf findet sein Deckel – für jeden findet sich ein passender
Ehepartner
24.1. Ordnen Sie den deutschen Redensarten die entsprechenden
ukrainischen Äquivalente zu.
ein Auge auf jmdn. werfen бути нерозлийвода
jetzt bist du bei mir abgemeldet підтримати когось
jmdm. unter die Arme greifen пускати комусь бісики
jmdn. im Stich lassen ручатися за когось
sich blind verstehen стрибати в гречку
aus den Augen, aus dem Sinn тепер ти для мене пусте місце
jmdm. schöne Augen machen бути закоханим по вуха
mit jmdm. durch dick und dünn gehen обмовитися, проговоритися
mit jmdm. Schluss machen знати чиєсь слабке місце
jmdm. einen Bärendienst erweisen піти за когось в вогонь і в воду
82
für jmdn. die Hand ins Feuer legen покинути напризволяще
in jmds. Augen sinken очі не бачать – серце не болить
zusammenhalten wie Pech und Schwefel зацікавитись кимось
sich den Mund verbrennen ігнорувати когось
bis über die Ohren verliebt sein зробити ведмежу послугу
wissen, wo jmdm. der Schuh drückt розумітися з півслова
Seitensprünge machen впасти в чиїхось очах
jmdn. wie Luft behandeln порвати з кимось
83
dir zu helfen; sie vermutete, dass er ihr untreu war; die beiden hängen
aneinander und halten unzertrennlich zusammen; vor dem Treffen mit ihr
war er sehr aufgeregt; ich kenne ihn schon seit langem und weiß alles über
seine Schwächen; jetzt musst du ihn einfach ignorieren; du, unser gestriger
Streit bedrückt und deprimiert mich; für diesen Menschen kann ich leichten
Herzens bürgen; ab heute beachte ich dich überhaupt nicht; seit diesem
unangenehmen Vorfall vertragen wir uns nicht; warum hast du ihn in der
Not gelassen?
84
мені: "Ти для мене більше не існуєш". Тепер я для неї – порожнє
місце!
– Ці жінки – книга за сімома замками. Я тобі давно казав, що любов
сліпа, а ти був закоханий по самі вуха. Усі знають, яка ця Моніка.
Вона міняє хлопців, як рукавички. Я не раз бачив, як вона на
дискотеці, танцюючи з тобою, пускає бісики хлопцям. Он дивись:
тепер вона, здається, поклала око на Юрґена. Викинь її з голови!
Вона тебе не варта. Ти обов’язково знайдеш хорошу дівчину.
Кожна людина знаходить свою половинку.
– Маєш рацію. Ходімо звідси! Очі не бачать – серце не болить.
***
– Привіт, що сталось?
– Петер потрапив у халепу: провалився на екзамені з мовознавства.
Ми не можемо залишити його в біді.
– Так, ми мусимо його виручити. Він пішов би за нас в вогонь і в
воду. Може, підемо до професора Штайґера і попросимо його хоча
б про трійку?
– Ні, в жодному разі! Цим ми хіба зробимо йому ведмежу послугу. Я
знаю його слабке місце: він не любить вчити визначень. Ми
повинні йому з цим допомогти.
25. Übersetzen Sie ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei den aktiven
Wortschatz.
1. З того часу, як вони познайомилися, любили вони гаряче один
одного і були щасливі.
2. Він зраджував її, хоча не раз клявся їй у любові та вірності.
3. Вона чекала на доказ дружби з боку своїх подруг, але вони
навмисне ігнорували її.
4. Він фліртував з нею, але вона розуміла, що це тільки любовна
інтрига, і він даремно вдається до любовних чар.
5. Подружжя часто сварилося через хворобливі ревнощі чоловіка,
недостатню кількість грошей і безробіття батька сімейства.
6. Вона піднесла йому гарбуза, бо він був набагато старший за неї.
7. Вони тісно зв’язані дружбою і завжди допомагають один одному.
8. Спочатку він довго залицявся до неї, потім запропонував їй руку і
серце.
9. Дівчина не відповіла на його любов, і він розчарувався у житті.
Адже змусити полюбити – неможливо.
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10. Часто трапляється так, що батьки руйнують перше кохання своїх
дітей, мотивуючи це тим, що хочуть для них найкращого.
27. Kein anderes Gefühl ist wohl so streitig wie das Glück. Was
braucht man, um glücklich zu sein? Sammeln Sie Stichwörter aus dem
folgenden Text.
Glück
Glück ist das schönste aller Gefühle. Die Forscher haben entdeckt, dass
es vier Glücksgefühle gibt, die jeder Mensch von Zeit zu Zeit braucht, um
gesund und zufrieden zu sein. Es sind – Geborgenheit, Euphorie, Aufregung
und Ekstase. Von jedem dieser "Glücklichmacher" brauchen wir ein Stück,
um uns wohl zu fühlen. So ist Glück keine Glückssache, die uns in den Schoß
fällt. Glück müssen und können wir erwerben.
Familie und Freunde stehen für Schutz und Geborgenheit. Die Wissen-
schaftler fanden heraus, dass Kranke schneller gesund werden, wenn sie
häufig Besuch von Familie und Freunden bekommen. Wer also Freund-
schaften pflegt, mit der Familie etwas unternimmt, bekommt von diesem
Glücksgefühl eine Extraportion.
Kreuzworträtselraten, Joggen, konzentriertes Arbeiten im Job – das ist
nicht nur anstrengend, man kann es genießen. Sonnenuntergang am Meer,
86
ein Spielgewinn, eine Bergwanderung – wir sollten diese Momente sammeln
wie Eichhörnchen. Der Mensch sollte nicht allein leben. Paare sind viel
glücklicher als Singles. Sie sind auch seltener krank und können ihre
Probleme besser verkraften.
Jeder Mensch braucht etwas anderes zum Glücklichsein. Einige Männer
brauchen Autos und Computertechnik. Die Frauen dagegen sind glücklich,
wenn sie sich etwas Schönes kaufen oder eine Wohnung einrichten können.
Um glücklich zu sein, sagen einige Menschen, müsste man Glück haben,
immer gesund sein, Geld haben, nie traurig und allein sein, einen lieben
Mann / eine liebe Frau finden und eine interessante und gut bezahlte Arbeit
haben.
Ich gehöre zu den Menschen, die täglich Zeitungen lesen. Mich fesseln
die Schlagzeilen des Glücks: "Mutter machte das Kind glücklich", "Politiker
K. hatte wieder einmal Glück", "Rufen Sie an, ich mache Sie glücklich". Jeder
Mensch beginnt früh das Glück zu suchen. Bei Umfragen über die großen
Wünsche ist es immer auf den vordersten Plätzen zu finden. Doch nur
wenige meine Freunde haben es jemals erlebt – das große, schöne, strahlende
Glück. Vielleicht sollte ich eine Annonce aufgeben...
28. Haben Sie den Text richtig verstanden? Sind folgende Aussagen
richtig (R) oder falsch (F)? Füllen Sie die Tabelle aus.
R F
1. Um gesund und zufrieden zu sein, braucht der Mensch vier
Glücksgefühle die ganze Zeit zu empfinden.
2. Die vier Glücksgefühle sind Geborgenheit, Sex, Aufregung
und Ekstase.
3. Glücksgefühl hängt von uns ab.
4. Familie und Arbeit geben uns Geborgenheit.
5. Hobbys und Job sind wichtiger als Freundschaft.
6. Die Momente des Glücks helfen uns leben, darum muss man
sich an sie erinnern.
7. Die Ehe ist nur für Frauen wichtig.
8. Die Männer und Frauen brauchen dieselben Dinge zum
Glücklichsein.
9. Alle streben nach Glück.
10. Das große, schöne Glück erleben alle einmal im Leben.
87
29. Diskutieren Sie nach dem Lesen.
1. Was ist Glück?
2. Erklären Sie den Begriff "Glücklichsein".
3. Was sollen die Menschen tun, um glücklich zu sein?
4. Sind Sie glücklich? Warum? Beschreiben Sie, wie Sie sich fühlen, wenn
Sie glücklich sind?
30. Lesen Sie die Antworten einzelner Personen auf die Frage "Was ist
Glück?" und besprechen Sie sie mit Ihren Studienkollegen im Kurs.
Heidrun S., Krankenschwester: Für mich ist es ein Lächeln.
Ich arbeite in der Altenpflege. Wenn ein alter Mensch fragt: "Schwester,
darf ich Sie mal in den Arm nehmen?" oder lächelt, wenn ich ins Zimmer
komme, merke ich, dass von dem, was ich gebe, doch etwas ankommt. So ist
ein Lächeln ein winzigkleines Stück vom Glück.
Irmgard G., Mutter von zwei Kindern: Meine Kinder!
Hübsch, gesund, fröhlich und lebhaft. Jeder Tag mit ihnen ist ein
glücklicher Tag. Und die schönste Liebeserklärung ist: "Mami, ich hab '
dich lieb!"
Susanne L., Krankenschwester: Für mich ist es mein neuer Job.
Oft sucht man nach einem großen Glück. Ich träumte von einer Karriere
als Fotomodell. Aber dann erkannte ich, dass ich mein Glück schon längst
gefunden habe. Meine Bewerbung als Krankenschwester wurde ange-
nommen. Und es war doch eigentlich schon immer mein Kindheitstraum
gewesen, Krankenschwester zu werden.
Christiane B., Lehrerin: Jeder neue Tag.
Mein Arzt stellte Krebs fest. Operation und Chemotherapie. Durch
positives Denken und daran glaubend, gesund zu werden, habe ich es
hoffentlich geschafft. Ich bin glücklich, dass es mir jeden Tag besser geht. Ich
bin glücklich über jeden Tag, an dem ich morgens aufwache.
31. Und was ist Glück für Sie? Schreiben Sie einen kurzen Aufsatz.
32. Lesen Sie folgende Kurztexte und stellen Sie fest, was der Sinn des
Lebens alles bedeuten kann. Nehmen Sie Stellung zum Gelesenen.
34. A. Führen Sie im Kurs eine Umfrage durch, indem Sie die Ant-
worten auf folgende Fragen sammeln.
1. Was ist für Sie der Sinn des Lebens?
2. Ist es wichtig, nach dem Sinn des Lebens zu suchen? Warum?
B. Präsentieren Sie die Ergebnisse in Form einer Collage.
SINN
DES
LEBENS
35. Lesen Sie über eines der Grundgefühle des Menschen und
bestimmen Sie, ob Angst etwas Positives oder Negatives ist. Stellen Sie die
Gliederung des Textes zusammen.
Angst
Neben Freude, Trauer, Wut, Schuld und Scham ist Angst eines der
Grundgefühle, das jedem Menschen bekannt ist. Es ist aber sehr schwer, den
Begriff der Angst zu definieren. Das Gefühl der Angst ist mit einer Gefahr
verbunden, gegen die man hilflos ist. Sie drückt sich körperlich durch
erhöhte Erregung aus. Angst ist für das Leben und Überleben des Menschen
notwendig. Insofern ist Angst etwas völlig Normales. Einige Menschen
erfüllen sogar ihre Aufgaben besser, wenn sie Angst haben, alles falsch zu
machen. Angst macht sie vorsichtiger und aufmerksamer.
Angst kann bewusst und unbewusst sein. Es ist aber notwendig,
zwischen real begründeter und irrealer, also unbegründeter Angst zu
unterscheiden. Wenn sich jemand bei Windstärke 10 in der See auf einem
Segelboot befindet, wird er sicherlich Angst empfinden und jeder Mensch
wird das verstehen. Angst vor einer kleinen Katze oder einer Spinne kann
nicht mehr als normal angesehen werden.
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Es gibt viele Menschen, die generell ängstlich sind: Sie haben Angst vor
dem kommenden Tag, vor Prüfungen, beim Friseur, im Einkaufszentrum, im
Flugzeug und beim Zahnarzt oder Arzt! Für einige ist das Sprechen in der
Öffentlichkeit oder vor einer Gruppe sehr schwer, ebenso die Kontakt-
aufnahme für Gespräche mit anderen Personen, denn sie befürchten
Dummheiten zu sagen und sich lächerlich zu machen.
Die Studien zeigen, dass jede vierte befragte Person in ihrem Leben
schon an einer Angststörung litt. Unsere moderne Welt birgt eine große
Anzahl an Gefahren für den Menschen. Man kann im Straßenverkehr zu
Schaden kommen, im Zug oder beim Fliegen verunglücken.
Ein gewisses Maß an Sorge und Angst ist in vielen Situationen des
täglichen Lebens verständlich und normal. Angst wird erst dann zur
Krankheit, wenn der Betroffene sie selber nicht mehr kontrollieren kann,
wenn er stark darunter leidet und wenn sein Leben wirklich beeinträchtigt
wird. Angst ist eine der häufigsten psychischen Störungen. Wir unter-
scheiden die Angsterkrankung, die Panikstörung und die Phobie. Die spezifi-
schen Phobien, wie beispielsweise Höhenangst, Angst vor geschlossenen
Räumen oder offenen Plätzen, sind dabei am weitesten verbreitet. Die so
genannte Panikstörung tritt zwar selten auf, ist aber fast immer behandlungs-
bedürftig.
Angst ist immer unangenehm. Sie ist aber nicht immer zerstörerisch oder
schädlich. Sie hat eine Funktion, Ziele eines Menschen mit seinen Hand-
lungen in Einklang zu bringen. So gesehen ist es gelegentlich angemessen
und nützlich, Angst zu haben.
36. Haben Sie den Text richtig verstanden? Sind folgende Aussagen
richtig (R) oder falsch (F)? Füllen Sie die Tabelle aus.
R F
1. Freude, Trauer, Wut, Angst sind allen Menschen bekannt.
2. Angst macht nicht alle Menschen vorsichtiger und aufmerk-
samer.
3. Angst ist immer bewusst.
4. Viele Menschen befürchten alles.
5. Einige Menschen empfinden irreale unbegründete Angst.
6. In moderner Welt wird die Anzahl an Gefahren immer kleiner.
7. Kann der Mensch seine Angst nicht kontrollieren, so wird sie zu
einer Erkrankung.
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8. Jeder vierte Einwohner der Erde leidet an einer Angststörung.
9. Die Psychologen unterscheiden Angsterkrankung, Euphorie
und Phobie.
10. Angst ist nicht immer zerstörerisch, doch immer schädlich.
39. Bilden Sie Sätze. Beginnen Sie mit dem fettgedruckten Wort.
1. die Angst, ist, den Begriff, zu definieren, es, schwer, sehr.
2. körperlich, aus, drückt, sich, durch, erhöhte, sie, Erregung
3. für, das Leben, ist, des Menschen, Angst, und Überleben, notwendig.
4. etwas, Angst, Normales, ist, völlig, insofern.
5. und, unbewusst, Angst, sein, kann, bewusst?
6. an, die Studien, dass, jede, einer Angststörung, litt, vierte, zeigen, in,
Person, ihrem Leben, befragte.
7. große, Welt, an Gefahren, eine, birgt, moderne, für, den Menschen,
unsere, Anzahl.
8. die Angst, gefährlichen, des Alltags, normal, Situationen, in, ist?
9. Störungen, ist, eine, der häufigsten, Angst, psychischen.
10. immer, ist, Angst, unangenehm.
11. nicht immer, schädlich, oder, ist, sie, aber, zerstörerisch.
12. ist, es, angemessen, Angst, zu haben, gelegentlich, und, nützlich,?
92
40. Finden Sie die passenden Satzpaare.
1) …im Zug oder beim Fliegen a) …wenn sie Angst haben, alles
verunglücken… falsch zu machen…
2) …für einige ist das Sprechen in b) …einer Gefahr verbunden, gegen
der Öffentlichkeit oder vor einer die man hilflos ist…
Gruppe… c) …wenn der Betroffene sie selbst
3) …Angst hat eine Funktion… nicht mehr kontrollieren kann…
4) …Angst vor geschlossenen d) …Ziele eines Menschen mit seinen
Räumen oder offenen Plätzen, Handlungen in Einklang zu
sind dabei am weitesten bringen…
verbreitet… e) …es ist aber notwendig…
5) …das Gefühl der Angst ist mit… f) …man kann im Straßenverkehr zu
6) …Angst wird erst dann zur Schaden kommen…
Krankheit… g) …die spezifischen Phobien, wie
7) …manche Menschen erfüllen ihre beispielsweise Höhenangst, …
Aufgaben besser… h) …ebenso die Kontaktaufnahme
8) …zwischen real begründeter und für Gespräche mit anderen
irrealer, also unbegründeter Angst Personen…
zu unterscheiden…
93
42. Lernen Sie das grammatische Thema "Restriktivsätze" und machen
Sie anschließend die nachstehenden Übungen.
42.2. Ergänzen Sie die Nebensätze. Gebrauchen Sie das unter dem
Strich stehende Material.
1. _____, hat der Arzt am Mittwochnachmittag keine Sprechstunde.
2. Ich unterstütze sie, _____.
3. _____, ist die Heizung noch nicht repariert.
4. Seine Vorschläge, _____, sind vernünftig.
5. _____, gibt es in Gießen keine Universität.
6. Die Koffer, _____, sind schon gepackt.
7. Sein Programm, _____, ist wenig überzeugend.
soviel man davon überhaupt sprechen kann; soviel ich weiß; soviel ich sehe;
soweit ich das beurteilen kann; soweit ich sie für richtig halte; soviel ich weiß;
soweit ich sehe
42.5. Setzen Sie außer dass, außer wenn oder nur dass ein.
1. Ich habe mit allem gerechnet, ___ ich eine gute Note bekomme.
2. In dem teuren Laden nebenan kaufe ich nicht mehr ein, ___ ich etwas
vergessen habe.
3. Mit dem Wagen bin ich zufrieden, ___ der Motor etwas zu laut ist.
4. Dieses Restaurant ist wirklich sehr schön, ___ man manchmal etwas zu
lange auf das Essen warten muss.
5. Über das Unglück habe ich nichts gehört, ___ es Tote und Verletzte
gegeben haben soll.
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3. Seine Kritik ist in dem Maße berechtigt, wie sie tatsächliche Missstände
betrifft. – Seine Kritik ist berechtigt, …
4. Seine Darstellung der Dinge ist in gewisser Weise unvollständig, denn
sie lässt einige Umstände außer Acht. – Seine Darstellung der Dinge ist
unvollständig, insoweit…
5. Ich stimme seinen Äußerungen nur in dem Maße zu, wie sie meinen
Ansichten entsprechen. – Ich stimme seinen Äußerungen zu, insoweit
als…
6. Soziale Reformen sind in dem Umfang möglich, in dem sie sich
finanzieren lassen. – Soziale Reformen sind möglich, insofern…
96
44. Übersetzen Sie ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei den aktiven
Wortschatz.
1. Справжнім другом є той, хто розуміє тебе без питань, хто сміється,
коли ти радієш, і сумує, коли ти плачеш, хто скаже тобі: "Як добре,
що ти є".
2. Вони були закохані по самі вуха, і це була любов з першого
погляду.
3. Фрідріх і Нонна розлучилися, бо Фрідріх приходив додому п’яним
і постійно влазив у борги.
4. Неможливо зруйнувати справжню дружбу, бо інколи друг ближче
за брата.
5. Це надто рано – виходити заміж у 18 років. Спочатку потрібно
міцно стояти на ногах, а потім одружуватись.
6. Жінка, у яку він був закоханий, напевно, давно вже його забула.
7. Цих молодих людей пов’язує тісна дружба з дитинства, вони наче
брати.
8. Чим довше я тебе знаю, тим більше люблю. А коли любиш,
пробачаєш усі недоліки.
9. Закохана людина так само щаслива, як і кохана. Та не важко
закохатись, важко зберегти любов.
10. Коли ми занадто багато очікуємо від себе, від інших людей та від
усього світу, тоді виникають психічні розлади.
97
ist auch hübscher. Aber da wir uns ja ergänzen, besteht kein Grund, neidisch
zu sein. Neidisch bin ich nie…
Stopp! Bis hierhin und nicht weiter! Vergiss alles, was du bis jetzt
gelesen hast. Es stimmt nicht. Es stimmt nicht, dass Esther immer für mich da
ist, wir alles teilen und ich nie neidisch auf sie bin. Die Wirklichkeit sieht
anders aus.
Neidisch bin ich nie
Und ob ich neidisch war! Kennengelernt hatten wir es an der Uni. Aber
richtig interessant wurde es, als wir auf einer Freizeit in Schweden waren –
beide als Mitarbeiterinnen. Immer wieder kamen mir Gedanken wie: "Die
Esther ist viel beliebter als ich" oder "Die hat das viel besser gemacht als ich"
usw. Das Beruhigende war: Esther ging es genauso! Woher ich das weiß? Sie
hat es mir gesagt. Wir haben schnell herausgefunden, dass wir nichts
verheimlichen müssen – auch nicht, wo wir aufeinander neidisch sind. Ich
wusste, Esther würde mich nicht für meinen Neid fertig machen. Sie würde
zugeben, wo sie neidisch auf mich war, oder einfach sagen: "Ist schon gut".
Das befreit. Und es entmachtet den Neid. Es tut gut, wenn ich weiß, ich darf
vor Esther ehrlich sein.
Komm her, geh weg
Ein echter Knackpunkt bei Beziehungen ist für mich, ob ich so
angenommen bin, wie ich bin. Und Esther erlaubt mir zu sein, wie ich eben
bin. Sie fordert nicht, dass ich anders sein soll. Manchmal ist das für sie
unbequem. Ich denke da an eine Zeit, in der ich mich äußerst selten bei ihr
meldete. Im Grunde signalisierte ich ihr damit. Ich will dich jetzt nicht. Später
hat mir Esther erzählt, dass das nicht leicht für sie war. Aber anstatt mir
Vorwürfe zu machen, hat sie mich "laufen lassen" und sich gesagt: "Die Anne
wird schon wieder kommen, wenn sie mich braucht". Und sie hatte Recht.
Ich bin wie ein Vogel, der Freiheit und Weite zum Fliegen braucht und
der trotzdem wissen muss: Es gibt da ein Nest, Menschen, die für mich da
sind, zu denen ich zurückkommen kann, wenn ich genug vom Alleinfliegen
habe. Ich weiß, dass das nicht für alle meine Freundinnen leicht zu
akzeptieren ist. Manche würden mich lieber wie einen Hund an die Leine
nehmen. Und auch mir fällt es nicht immer leicht, andere freizugeben.
Zurzeit ist nämlich eher Esther auf "Flugreise". Das tut schon weh, das
strengt mich an. Und ich merke auch, wie sehr ich Esthers Freundschaft
brauche.
98
Wenn die Freundschaft ihr Gesicht verliert
Freundschaft ist schon eine komische Sache, sie kann wunderschön sein
oder einem das Herz brechen, auf jeden Fall aber ist sie genauso kompliziert
wie die Liebe.
Warum meldest du dich eigentlich nicht mehr? Bin ich dir vollkommen
unwichtig geworden? So manche Freundschaft ist schon an den unterschied-
lichen "Melderhythmen" zerbrochen. Besonders dann, wenn eine der beiden
besten Freundinnen sich verliebt, ist es erst mal aus mit dem täglichen Anruf
oder dem hin- und hermailen. Dann kommt es oft zu hässlichen
Eifersuchtsdramen, die denen in einer Liebesbeziehung ganz schön ähnlich
sind. Es gibt dann auch tatsächlich einen Trennungsschmerz wie in einer
zerbrochenen Liebe. Die eine fühlt sich verlassen, verraten, betrogen und die
andere schwankt zwischen Schuldgefühlen und Trotzreaktionen. Zeit der
Abgrenzung ist angesagt. Besonders unter Mädchen ist diese Phase in einer
Freundschaft die schmerzhafteste, weil eure Freundschaften anders sind, als
die unter Jungs. Mädchen haben oft eine beste Freundin und pflegen in ihren
Beziehungen eine große Intimität. Das nennt man übrigens in der
Psychologie eine "Face-to-Face"-Beziehung. Ihr verbringt sehr viel Zeit
miteinander und erlebt vieles gemeinsam. Das geht sogar manchmal soweit,
dass ihr die ersten Kontakte zu Jungs zusammen aufbaut. Der gemeinsame
Alltag – ob real oder virtuell – bringt Fürsorglichkeit hervor und ein starkes
Verbundenheitsgefühl, das offenbar niemals kaputtgehen kann.
Wichtig ist sich darüber im Klaren zu sein, dass die Freundschaft kein
feststehendes, altes Gemäuer ist, sondern ein Wandlungsprozess. Und der
lebt davon, dass es mal Nähe mal Distanz gibt, die aber nichts Schlechtes
oder gar das Aus der Beziehung bedeutet. Das sind eigentlich die Phasen, an
denen die Freundschaft wirklich wachsen kann. Das bedeutet reden,
verstehen und auch loslassen können. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist,
dass man seine eigenen Gefühle auch mal zurückstellen kann und versucht,
sich in die andere hineinzuversetzen. Keine von beiden will ja die andere
absichtlich verletzen. Es ist nur die Veränderung, die so weh tut. Viele
versuchen diesen Schmerz erst mal mit Trotzreaktionen, Eifersuchtsdramen
und Ignorieren der Anderen zuzudecken, was auch anfänglich oft gelingt.
Nur hält das oft nicht allzu lange. Und das Bescheuerte ist, dass man dann
dieses Verhaltensmuster mitnimmt in jede neue Freundschaft, die ja auch
irgendwann mal wieder an diesen Punkt kommt. Besser ist sich zu trauen, in
diese Auseinandersetzung zu gehen.
99
Einsamkeit
Schlechter ist der Hunger des Herzens als jener des Magens
(Mutter Teresa aus Kalkutta)
Der moderne Mensch ist wesentlich allein. Er ist wie eine mit Anrufen
überlastete Telefonlinie, so dass unsere menschlichen Beziehungen die
Gefahr laufen, oberflächlich und vorübergehend zu sein.
Es sind viele ernüchterte Menschen; Menschen, die Freundschaft
suchten, fröhliche Beziehungen lebten, aber dann brach diese Freundschaft
sich, meistens aus Interessengründen.
Die Ursache der Einsamkeit ist oft in uns selbst, in unserem Egoismus.
Die Freundschaft ist in Wirklichkeit eine langsame gegenseitige Annäherung.
Wenn du dann aus der Einsamkeit herausziehen möchtest, gehe mit kleinen
Schritten voran, weil die Freundschaft eine langsame Beziehung ist, die
fleißig und sorgfältig gepflegt werden muss; sie ist eine Beziehung, die
Schwierigkeiten und Krisenzeiten erfahren wird. Aber gerade diese
Schwierigkeiten, zusammen überwunden, werden die Sonne und das Wasser
sein, die die Freundschaft wachsen und blühen lassen werden.
Denk nicht mit Traurigkeit, zur Einsamkeit bestimmt zu werden, allein
zu bleiben. Es gibt kein Schicksal, sondern jeder hat seine eigene volle
Freiheit, das ihm geschenkte Leben mit Mut zu leben. Jeder kann und muss
sich selbst einen Freund suchen. Auch musst du nicht erschrecken, dass es
keine perfekten Freunde sind, oder dass du in der Ansicht der anderer nicht
perfekt bist. Man muss nicht einen Freund lieben, weil er perfekt ist, aber
man muss ihn lieben, weil er es wird. Wir müssen uns gegenseitig als
Menschen und Freunde bilden.
Erschrecke nicht vor den Schwierigkeiten und verzichte nicht, um die
Einsamkeit zu wählen. Selbst wenn du dich zu einer reifen Freundschaft
unfähig fühlst, wegen deiner Schwierigkeit, dich den anderen zu öffnen, auf
die anderen zu vertrauen, musst du nicht darauf verzichten, sie zu suchen.
Suche die Freundschaft hier und jetzt und du wirst entdecken, wie ein
indisches Sprichwort sagt, dass die Sonne immer über den Wolken scheint.
Und erinnere daran, dass die Freundschaft wie ein Stalaktit ist: Sie braucht
viele Jahre, um sich Tropfen auf Tropfen zu bilden, aber sie wird allmählich
immer fester und dann steinhart.
100
ZUSAMMENFASSENDE ÜBUNGEN
9. Wählen Sie das richtige Wort und schreiben Sie es in richtiger Form.
Hand / Arm
1. Arthur drückte kräftig seinem Vater …
2. Der Mann hatte einen kräftigen Körperbau und lange muskelstarke …
3. Die alte Frau hatte grobe knöcherne …
4. Ihre schönen blassen …, ohne Schmuck bis auf den schlichten Ehering,
ruhten in den Falten eines Tuchrockes.
5. Seine großen harten … stecken in den Taschen.
6. Das Mädchen war von mittlerem Wuchs und hatte kurze …
Gestalt / Haltung
7. Er ist von hoher schlanker …
8. Sie hat eine gerade stolze …
9. Sie sprach sicher, lachte. Auch ihre … hat sich verändert.
erkennen / erfahren
10. Da komme ich zur Straße, über deren Geschichte ich viel …
11. Sie hat mir ihre alte Bekannte vorgestellt. Dem Äußeren nach … ich sie.
12. Wer ist auf diesem Foto? – … du deine Bekannten nicht?
13. Vor kurzem … ich, dass sie über dreißig ist.
14. Wenn ich einen Brief von meinem Sohn bekomme, … ich unbedingt seine
Handschrift.
15. Peter! Ich … dich an der Stimme.
104
sich benehmen / sich verhalten
16. Alle … sich sehr freundschaftlich zu ihr.
17. Ich wusste nicht, wie ich mich in dieser Situation … sollte.
18. Auf der Versammlung … er sich passiv … .
(sich) verändern / (sich) ändern
19. In all den Jahren hat er sich nicht …, war wie früher pünktlich.
20. Die neue Frisur … ihr Gesicht.
21. Hast du sie nicht erkannt? Hat sie sich so …?
22. Das war eine schlanke Frau, sie … sich auch mit Jahren nicht, blieb
sportlich, leicht.
23. Nachdem ich mit ihr gesprochen hatte, … ich meine Meinung.
24. Meine Schulfreundin hat sich sehr …, sie ist faul geworden.
M Ä G N E I D S F K G J T F
W U T E N E I R U M E P R R
S Z O I F S A W R R U P R R
F O R G L Ü C K C Z P T U U
H R U T R U H E H K H I E N
A N H R C S S L T T O W R D
R L I E B E C I S S R N A R
T W G U K H H Z S W I O W P
E O A E F N A N A S E E L E
R R Z P T E M S P I S L F D
M A C H E N S P A N G S T I
11. Geben Sie die ausführliche Antwort auf die Fragen. Benutzen Sie
den thematischen Wortschatz dabei.
1. Welche Charakterzüge sind angeboren, welche lassen sich in den
Kinder- und Jugendjahren formen?
2. Verleiht der Beruf dem Charakter des Menschen zusätzliche Züge?
105
3. Spiegeln sich die typischsten Charakterzüge im Äußeren und im
Benehmen des Menschen wider?
4. Welche Spuren hinterlassen im Äußeren und im Charakter des
Menschen schwere Erlebnisse, Kummer, Unglück?
5. Wie sieht ein Mensch nach einer schweren Krankheit aus?
6. Wie sehen die Studenten nach den gut verbrachten Sommerferien aus?
108
17. Die Kinder nerven mich gar nicht, ich habe ein Gemüt wie ein
Schaukelpferd.
18. Sie haben das Herz auf dem rechten Fleck, können deshalb Klartext reden.
19. Ich bin eine Frau von Takt, die ihr Herz nicht an jedem Wochentage auf
der Zunge trägt.
20. Wenn du zu allem einfach Ja und Amen sagen wirst, wirst du dich im
Leben nicht durchsetzen können.
21. Er ist ganz in Ordnung, bloß manchmal geht er mir mit seinen blöden
Fragen so richtig auf den Keks.
22. Wer eine lange Leitung hat, hat bei uns in der Firma nichts zu suchen.
23. Mann von Wort, pünktlich um sechs brachte er uns die Dokumente.
24. Sie musste schon früh im Leben ihren Mann stehen.
25. Wenn du deinen Mantel so wie er nach dem Winde hängst, kannst du
vielleicht noch mehr erreichen, als er.
26. Ein guter Redner muss den Mund auf dem rechten Fleck haben.
27. In der Versammlung wurde N. heftig angegriffen, er war aber nicht auf
den Mund gefallen und antwortete ebenso scharf.
28. Er kann es nicht lassen, er muss in alle Töpfe seine Nase stecken.
29. Die Schüchternheit ist ihr zur zweiten Natur geworden.
30. Mit den Jungs vom Tischtennisklub konnte er Pferde stehlen.
31. Sie galt im Betrieb als Prinzessin auf der Erbse und war nicht besonders
beliebt.
32. Du bist mir ein zerstreuter Professor – das ist schon der dritte Schirm,
den du in der Straßenbahn vergessen hast.
33. Ein Schüler, der freiwillig seine Hausaufgaben machte, galt bei uns als
ein weißer Rabe.
34. Ich freue mich über deinen Erfolg, aber setze dich bloß nicht aufs hohe
Pferd!
35. Es gehört schon einiges dazu, in diesen Zeiten Rückgrat zu zeigen.
36. Der Parteivorsitzende hat einen verdammt dicken Schädel.
37. Er ist ein etwas schwieriger Typ, er fühlt sich sehr leicht auf den Schlips
getreten.
38. Meine Mutter ist eine Seele von einem Menschen.
39. Manchmal gab der Alte seinen Senf dazu, empfahl zu Hause zu bleiben,
statt ins Ausland zu fahren.
40. Hätte dieser Schüler zu seiner Begabung noch Sitzfleisch, so wäre er der
beste in der Klasse.
41. Er sieht ja ganz gut aus, aber ansonsten ist er eine ziemlich trübe Tasse.
109
42. Man darf nicht alle Leute in einen Topf werfen, es gibt auch sehr nette
darunter.
43. Dein Neffe war ein lockerer Vogel, der das Erbe seines Vaters rasch
durchgebracht hatte.
44. Mit ihm geht es nicht, er ist schon mit allen Wässern gewaschen.
45. Eigentlich ist er in all den Jahren nie besonders aufgefallen, und jetzt
stellt sich heraus, dass er mit drei Frauen gleichzeitig verheiratet war! –
Tja, stille Wasser sind tief.
46. Von dem, was er gestern gesagt hat, will er heute nichts mehr wissen – er
dreht sich wie eine Wetterfahne.
47. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch und war so nervös, dass ich kein Wort
verlieren konnte.
48. Ach, lass doch die Zimperliese in Ruhe! Die läuft jetzt doch gleich zur
Mamma!
49. Sie hat ihm den ganzen Abend schöne Augen gemacht.
50. Nur unter vier Augen wollte er dem besten Freund von seinem Erlebnis
erzählen.
51. Natürlich wollte sie mir helfen, aber sie hat mir wie immer einen
Bärendienst erwiesen.
52. Nachdem sie mein größtes Geheimnis weit erzählt hatte, ist sie bei mir
abgemeldet.
53. Wenn ich mich nicht irre, hat dieser nette junge Mann Absichten auf Sie.
54. Er ist einer, der Abwechslung liebt.
55. Ich weiß, dass falls bei mir etwas schief gehen sollte, kommt er und greift
mir unter die Arme.
56. Alle in der Klasse haben es bemerkt, dass Karsten schon seit langem ein
Auge auf Ines geworfen hat.
57. Nach dieser Tat ist er in den Augen der ganzen Familie enorm gesunken.
58. Sie verstehen sich blind, und das kommt daher, dass die echte Liebe
keiner langen Reden benötigt.
59. Nach zwanzig Ehejahren war ihr Mann für sie wie ein offenes Buch.
60. Obwohl wir schon so lange befreundet sind, bleibt sie für mich ein Buch
mit sieben Siegeln.
61. Er ist froh darüber, einen Menschen gefunden zu haben, der mit ihm
durch dick und dünn geht.
62. Sie waren immer bereit, füreinander durchs Feuer zu gehen.
63. In der Klasse war Stefan Hahn im Korbe und fühlte sich ausgezeichnet.
64. Für diesen Menschen kann ich zu jeder Zeit die Hand ins Feuer legen.
110
65. Dem Brautpaar hängt der Himmel voller Geigen.
66. Mit ihrem Charme verdreht sie allen jungen Männern den Kopf.
67. Sie heiratete einen berühmten Koch. Es ist bekannt, dass die Liebe durch
den Magen geht.
68. Sehr lange Trennung ließ ihre Beziehungen nicht erkalten – alte Liebe
rostet nicht.
69. Was ist denn los? Warum hast du mich den ganzen Abend wie Luft
behandelt?
70. Meine Freundin vertraute mir ihr Geheimnis an. Als sich die anderen
Freundinnen dafür interessierten, worüber wir uns unterhalten haben,
schwieg ich, um mir den Mund nicht zu verbrennen.
71. Der Junge ist bis über beide Ohren verliebt.
72. Sie streiten oft miteinander, aber gegen andere halten sie zusammen wie
Pech und Schwefel.
73. Er musste erkennen, dass seine Beziehungen auf Sand gebaut waren.
74. Wir dürfen unseren Freund nicht einfach im Stich lassen!
75. Die Beiden sind doch von gleichem Kaliber, darum sind sie auch so eng
befreundet.
76. Sie sind schon seit Jahren sehr eng befreundet, darum weiß er ganz gut,
wo ihm der Schuh drückt.
77. Ich bin nicht Ihr "Kumpel"! Wo haben wir denn zusammen Schweine
gehütet?
78. Jeder braucht einmal einen Freund, der ihm mit Rat und Tat zur Seite
steht.
79. Vor der Ehe hat er versprochen, ihr die Sterne vom Himmel zu holen, jetzt
sitzt er jeden Abend in der Kneipe und versäumt das Wirtschaftsgeld.
80. Nur Geduld, jeder Topf findet seinen Deckel.
ECHTE WAHRE
FREUNDSCHAFT LIEBE
112
21. Lösen Sie das Kreuzworträtsel und lesen Sie das Wort im fett-
gedruckten Kasten.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
115
erlaubte. Bei einem Stadtbummel durfte ich mir in einem Tattoo-Laden ein
ganz kleines Motiv aussuchen. Ich entschied mich für den Schmetterling. Es
tat überhaupt nicht weh. Es ist, als ob man mit einem Kugelschreiber über die
Haut fährt.
Später habe ich meinen Bauchnabel piercen und tätowieren lassen, weil
ich es schön finde. Jetzt schaue ich mir den Delphin am liebsten im Spiegel
an. Meine Tätowierungen sind ein sehr persönlicher Körperschmuck.
Meine Oma war mit meinem Bauchnabel-Piercing gar nicht einver-
standen. Sie hatte Angst, dass es sich entzündet. Sonst ist meine Familie sehr
modern. Meine Mutter ist auch tätowiert. Von Freunden habe ich nichts
Negatives gehört. Viele fragen nur: ,Was machst du, wenn du mal alt bist?‘
Darüber mache ich mir heute aber noch keine Gedanken. Es laufen ja
Tausende mit einem Tattoo herum. Ich werde also nicht die Einzige sein."
Pia und Iris sind beide 12 Jahre alt. Sie erzählen: "Wir haben uns spontan
mit Henna in der Schule bemalt. Die Tattoos haben wir selbst auf einem Blatt
Papier entworfen. Mit Henna kann man sehr gut experimentieren. Manchmal
missglückt auch ein Tattoo. Aber da sie nach einer Zeit wieder verschwinden,
muss man sich nicht darüber ärgern. Henna-Tattoos finden wir toll, weil sie
nicht ewig halten. Aber ein richtiges Tattoo hätten wir auch gern. Doch dafür
sind wir noch zu jung. Unsere Eltern erlauben es uns nicht."
Doch Piercing und Tattoos sind nicht ungefährlich. Davor warnen Ärzte
und Gesundheitsämter. Viele Piercer sind nicht ausgebildet. Sie arbeiten mit
unsauberen Geräten. Andrea (17) hat es am eigenen Körper erfahren: Sie ließ
sich Ohrlöcher stechen und kam mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus.
1. Lesen Sie den Text und finden Sie darin Entsprechungen für
folgende ukrainische Wörter und Wendungen.
Проколювати брови, ніс; татуювання на передпліччі; пірсинг пупка; не
жалкувати жодного дня; єдиний у світі ескіз; виглядати, як родимка; у
жодному разі; бездоганна краса; схвалювати; надивитися досхочу;
виглядати брутальним; вибрати абстрактний мотив; краса тіла; стати
частиною тебе самого; змиритись з чимось; з самого початку; наколоти
татуювання на все тіло; залежність; уявляти себе чимось особливим;
виділятись з маси; визнаватись усіма; вибрати маленький мотив; на місці
пірсингу починається запалення; зробити ескіз; лишатись не назавжди;
хна; не бути безпечним.
116
2. Welche im Text erwähnten Personen sind auf diesen Fotos zu sehen.
Ordnen Sie zu.
A. B.
C. D.
118
Kapitel II
DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
das Land, -es, Länder / der Staat, -(e)s, -en – країна, держава
die Bundesrepublik Deutschland = die BRD – Федеративна Республіка
Німеччина (ФРН)
das Bundesland, -es, -länder – федеральна земля; der Stadtstaat, -(e)s, -en
– місто-держава
die Lage, -, -n – положення; die geografische Lage – географічне
положення
die Teilung, -, -en = die Gliederung – поділ; die geographische /
administrative Gliederung – географічний / адміністративний поділ; sich
gliedern = einteilen (te, t) in Akk. – поділятися на щось
die Fläche, -, -n – площа; das Staatsgebiet, -(e)s – територія держави
betragen (u, a) – складати; umfassen (te, t) – охоплювати
die Ausdehnung, - – протяжність
die Grenze, -, -n – кордон; die natürliche Grenze – природній кордон;
grenzen (te, t) an Akk. – межувати з чимось; eine gemeinsame Grenze haben
mit Dat. – мати спільний кордон з чимось
das Nachbarland, -es, -länder = der Nachbarstaat -es, -en – сусідня країна;
umgeben sein von Dat. – бути оточеним чимось
die See, -, -n – море; die Ostsee – Балтійське море; die Nordsee – Північне
море
bespülen = umspülen (te, t) – омивати
die Bucht, -, -en – бухта, залив; die Förde, -, -n [føːr-] – вузький залив,
фіорд
das Küstenland, -es – узбережжя; die Steilküste -, -n – крутий берег;
sandig – піщаний; der steinige Strand – кам'янистий пляж
die Insel, -, -n – острів; Ostfriesische Inseln – Східнофризькі острови
119
sich erstrecken (te, t) – простягатися; durchziehen (o, o) Akk. – тягтись по
чомусь
bedecken (te, t) – покривати; vorherrschen (te, t) – переважати,
домінувати; wechseln (te, t) mit Dat. – чергуватися з чимось
vielfältig – різноманітний, різносторонній; malerisch – мальовничий;
reizvoll – привабливий
die Heide, -, -n – поле, степ
das Moor, -(e)s, -e – болото; moorig – болотистий
der Hügel -(e)s, - – пагорб; das Hügelland – горбиста місцевість; hügelig
– горбистий
mit Wald bewachsen = bewaldet – порослий лісом; waldreich – лісистий
die Ebene, -, -n = das Flachland – рівнина; die Tiefebene = das Tiefland –
низовина; die Hochebene = das Hochland – височина, плоскогір'я; das
Stufenland – місцевість зі східчастим рельєфом
das Gebirge, -s, - = das Gebirgsland – гірський масив; der Gebirgszug, -es,
-züge – гірське пасмо; gebirgig – гористий
die Mittelgebirge – Середньогір'я; die Schwäbische Alb – Швабська Юра
der Berg -(e)s, -e – гора; die Bergkette, -, -n – гірський хребет; felsig –
скелястий; der Gipfel, -s, - – вершина
das Alpenvorland – Альпійське передгір’я
die Bayerischen Alpen – Баварські Альпи; alpin – альпійський
einen Anteil haben an Dat. – мати свою частку в чомусь
der Fluss, -es, Flüsse, – річка; der Strom -(e)s, Ströme – (тут) велика ріка;
schiffbar – судноплавний; fischreich – багатий на рибу
fließen (o, o) – текти; entspringen (a, u) Dat. – витікати з чогось; münden
(te, t) in Akk. – впадати у щось; die Mündung, - – гирло
der See, -s, -n – озеро; seenreich – багатий озерами
das Tal, -(e)s, Täler – долина
3. Lesen Sie den Text und stellen Sie eine Gliederung zusammen.
124
7. Flachland mit mehreren Hügelketten und Seen ist für das
Alpenvorland charakteristisch.
8. Deutschland hat nur einen kleinen Anteil an den
Bayerischen Alpen.
9. Alle deutschen Flüsse außer der Oder fließen von Süden
nach Norden und münden in die Nordsee.
10. Das Klima der BRD ist mit wenigen Ausnahmen gemäßigt-
kontinental.
125
7. Finden Sie auf der Landkarte Deutschlands alle geografischen
Namen aus dem Text.
126
8. Berichten Sie über die geografische Lage Deutschlands, verwenden
Sie dabei die Landkarte.
10. Machen Sie sich mit dem grammatischen Thema "Der deutsche
Konjunktiv als Modus" vertraut und beantworten Sie folgende Fragen.
1. Stimmt der deutsche Konjunktiv mit dem ukrainischen "умовний
спосіб" überein?
2. Welche zwei wichtigsten Anwendungsbereiche hat der Konjunktiv im
Deutschen?
3. Welche Zeitformen gibt es im Konjunktiv? Entsprechen sie denen des
Indikativs?
4. Welche Schwierigkeiten bereitet der Konjunktiv bei der Übersetzung?
11. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. Федеральна Республіка Німеччина лежить в серці Європи і оточена
дев’ятьма сусідніми державами: Данією на півночі, Нідерландами,
Бельгією, Люксембургом і Францією на заході, Швейцарією та
Австрією на півдні і Чеською республікою та Польщею на сході.
2. Німеччина налічує близько 83 млн. жителів. Після Росії вона –
найбільш заселена країна Європи. Більшість населення проживає у
багатих регіонах заходу і півдня країни.
3. Німецькі ландшафти надзвичайно різноманітні і привабливі. Низькі і
високі гірські хребти змінюються рівнинами з болотами, озерами,
лісами й полями.
4. За кліматичними умовами Німеччина розташована в зоні між Атлан-
тичним океаном і континентальним кліматом на сході. Океан сильно
впливає на клімат країни. Дощ та вітер спостерігаються в усі пори року.
5. Основу німецької економіки становить індустрія. Найбільш розви-
неними галузями економіки є виробництво засобів дорожнього транс-
порту, хімічна та легка промисловість, електротехнічна промисловість.
6. Зв’язки України з Німеччиною розвиваються і поширюються у всіх
галузях: у сфері промисловості та сільського господарства, культури і
127
освіти. Німеччина експортує автомобілі, верстати, двигуни та хімічні
вироби, а імпортує нафту та газ.
7. Географічне положення ФРН в центрі Європи визначило її
історичний розвиток. З півночі на південь територія країни розді-
ляється на чотири ландшафтні зони: Північнонімецьку низовину,
Середньогір'я, Альпійське передгір'я та Баварські Альпи.
8. Німеччина має лише невелику частку Альп. З найвищої вершини
Цуґшпітце, що сягає майже 3000 м у висоту і вкрита вічними снігами,
відкриваються чудові краєвиди.
9. Численні великі і малі річки пронизують територію країни.
Найвідомішою серед них є Райн, який бере свій початок в Альпах і
впадає у Північне море.
10.Коли країна має багату культурну спадщину та гарні краєвиди, вона
приваблює багато туристів.
129
2.1.2. Deutsche Bundesländer
12. Lesen Sie den Text und lernen Sie auswendig alle Benennungen der
Bundesländer. Finden Sie ukrainische Entsprechungen.
130
14. Machen Sie sich mit der politischen Karte Deutschlands vertraut.
Zeigen Sie alle 16 Bundesländer mit Hauptstädten. Bestimmen Sie, wo die
Grenze zwischen der DDR und BRD verlief.
131
15. Lesen Sie ausführliche Informationen über die deutschen Bundes-
länder. Welches Bundesland möchten Sie gerne besuchen? Begründen Sie
Ihre Wahl.
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen ist zwar nicht das größte der 16 Bundesländer und
Stadtstaaten der Bundesrepublik Deutschland. Dennoch ist es ein Land der
Superlative: Es ist mit über 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste
Bundesland; es ist das größte Ballungszentrum Deutschlands und auch
Europas, denn rund die Hälfte seiner Bevölkerung ist in Großstädten mit mehr
als 500.000 Einwohnern zu Hause. Das Ruhrgebiet ist das größte deutsche und
zugleich europäische Industriegebiet. Das Städteband entlang der Ruhr wird
allein von rund 7,5 Millionen Menschen bevölkert. Die Bevölkerungsdichte in
der Region zwischen Duisburg und Dortmund beträgt 1200 Einwohner pro
Quadratkilometer. Zu dieser Region gehören außer den beiden schon
genannten Städten noch Oberhausen, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum.
Am Rhein, der wichtigsten Wasserstraße in Nordrhein-Westfalen, bilden die
Regionen um Düsseldorf und Köln eigene kleinere Ballungszentren; im Westen
des Landes gilt ähnliches für die Region Aachen, im Nordosten für die Region
Bielefeld. Die Hauptstadt Nordrhein-Westfalens ist Düsseldorf.
Nordrhein-Westfalen war einmal reich an Bodenschätzen. Die Erschlie-
ßung und Förderung der Steinkohlevorkommen im Ruhrgebiet, der Braunkoh-
levorkommen in der Region Aachen, der Eisenerzvorkommen im Siegerland
haben vor vielen Jahrzehnten eine blühende Industrie der Eisenverhüttung
und Eisenverarbeitung, der Stahlerzeugung und der Stahlverarbeitung
begründet. Auch die Chemieindustrie spielte in Nordrhein-Westfalen eine
wichtige Rolle. In der Blütezeit dieser Industrien hat sich z.B. der Duisburger
Hafen zum größten Binnenhafen der Welt entwickelt. Er ist es auch heute
noch, wenngleich die Industrien des Landes starken Strukturveränderungen
ausgesetzt waren. Als die Leute nicht mehr mit Kohle heizten, schloss man
viele Bergwerke. Tausende von Menschen wurden arbeitslos. Die Natur
erholte sich. In so manchem verschmutztem Gewässer tummeln sich heute
wieder Fische. Wo früher Fabrikschlote rauchten, sind Naturparks und
Erholungsgebiete entstanden.
Übrigens ist Nordrhein-Westfalen nicht nur ein Industrieland. Auch die
Landwirtschaft hat schon immer eine wichtige Rolle gespielt und vielen
Menschen Arbeit gegeben. Die wichtigsten Agrarregionen sind die Münster-
länder und die Kölner Bucht, sowie die Soester Börde. Freilich gibt es auch in
132
diesem Wirtschaftsbereich einen deutlichen Strukturwandel, denn immer
mehr kleinere landwirtschaftliche Betriebe geben ihre Höfe auf, weil sich die
Mühe nicht mehr lohnt. Vor allem in den Gebirgsregionen westlich des Rheins
entstehen dadurch immer mehr Brachflächen, die aus Umweltschutz- bzw.
Landschaftsschutzgründen auf andere Weise gepflegt werden müssen, damit
es nicht zur Verwilderung kommt. Hier hat die Forstwirtschaft dieser Gebiete
neue Arbeitsfelder bekommen.
Noch ein weiterer verbreiteter Erwerbszweig der Menschen in Nordrhein-
Westfalen muss erwähnt werden. In den letzten Jahrzehnten hat der Frem-
denverkehr deutlich an Bedeutung gewonnen. Viele Regionen in diesem
Bundesland sind beliebte Feriengebiete geworden. Das sind Münsterland mit
der Universitätsstadt Münster als Hauptstadt der Provinz Westfalen; das
Weser- und Wiehengebirge in der Provinz Lippe mit seiner Hauptstadt
Detmold; auch das Hochsauerland mit Winterberg als dem bekanntesten Ort
des Landes, wo der Wintersport eine große Rolle spielt.
Nordrhein-Westfalen ist auch ein Land der Hochschulen. Es gibt acht
Universitäten, z.B. in Bonn, Köln, Düsseldorf, Bochum, Münster, die Fernuni-
versität in Hagen, sechs Gesamthochschulen, z.B. in Siegen, Wuppertal,
Paderborn, die Deutsche Sporthochschule in Köln, die Folkwang-Hochschule
für Musik, Theater und Tanz in Essen legten und legen Tausenden von
Studenten und Studentinnen aus aller Welt die Grundlagen für ihre
beruflichen Laufbahnen.
Sehenswerte Städte sind Düsseldorf und die ehemalige Bundeshauptstadt
Bonn. Auf besonders geschichtsträchtigem Boden steht die römische Grün-
dung Köln. Im Schatten des wohl berühmtesten deutschen gotischen Doms
finden sich zahlreiche Kulturdenkmäler aus den letzten 2.000 Jahren sowie
bedeutende Museen. Aachen ist die westlichste Stadt Deutschlands und in der
Geschichte Europas als mittelalterlicher Krönungsort bedeutend. Die Bischofs-
und Universitätsstadt Münster ist mit ihrer historischen Innenstadt und den
zahlreichen Kirchen Zentrum des umliegenden Münsterlands. Die alte
westfälische Kaiser-, Bischofs- und Hansestadt Paderborn wird geprägt durch
den mächtigen, dreischiffigen Dom aus dem späten Mittelalter. Mit seiner über
2.000-jährigen Geschichte ist Neuss eine der ältesten Städte in Deutschland.
Zahlreiche Ruhrgebietsstädte tragen zur Vielfalt Nordrhein-Westfalens bei. Zu
nennen sind Dortmund, Essen und Wuppertal.
133
Rheinland-Pfalz
Dieses deutsche Bundesland ist ein denkwürdiges Gebilde. Es entspricht
keiner natürlichen geographischen Region. Es ist auch nicht historisch
gewachsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es französische Besatzungszone
gewesen. Der Besatzungsgeneral Pierre König ordnete am 30.4.1946 durch
einen Erlass die Schaffung eines "rhein-pfälzischen" Landes an. Nach der
Volksabstimmung im darauffolgenden Jahr wurde das Bundesland Rheinland-
Pfalz konstituiert.
Rheinland-Pfalz steht mit seinen rund 19.800 qkm Fläche an neunter Stelle
der deutschen Bundesländer, von seinen 3,7 Millionen Einwohnern her an
siebter Stelle. Das Land liegt fast ausschließlich linksrheinisch, also westlich
des Rheins, und nur der Regierungsbezirk Koblenz hat rechtsrheinische
Flächenanteile im Westerwald und nördlichen Taunus, d.h. in zwei Mittel-
gebirgen, die durch das Tal der Lahn getrennt werden. Linksrheinisch
bestimmen zum großen Teil die Mittelgebirgslandschaften der Eifel, des
Hunsrück, Haardt und des Pfälzer Waldes das Bild der Region, die von vielen
fruchtbaren Flusstälern durchzogen ist (Rhein, Ahr, Mosel, Nahe). Der
südliche Landesteil hat außerdem Anteil an der milden Oberrheinischen
Tiefebene.
Mehr als zwei Drittel der deutschen Anbaufläche für Wein befinden sich
an den Hängen der Flusstäler und in der Ebene. Dort werden zudem Obst,
Gemüse und Tabak angebaut neben vielen anderen Produkten der Landwirt-
schaft. Die Höhen der Mittelgebirge sind überwiegend mit Wald bewachsen,
dessen wirtschaftliche Bedeutung allerdings auch nicht gering ist.
Industrien haben sich überwiegend in den Städten am Rhein angesiedelt.
Ein Zentrum der chemischen Industrie ist z.B. Ludwigshafen. Die Firma BASF
(Badische Anilin- und Soda-Fabrik) ist weltweit bekannt. Die bevölkerungs-
reichste und zugleich Hauptstadt des Bundeslandes ist Mainz. Dort ist z.B.
auch der Sitz des ZDF, des Zweiten Deutschen Fernsehens. Aber bekannt war
diese Stadt schon früher durch ihren berühmten Sohn Johannes Gutenberg, der
um 1450 den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand.
Die Stadt Trier an der oberen Mosel, übrigens die Geburtsstadt von Karl
Marx, ist wie Mainz und Koblenz eine römische Gründung. Noch heute kann
man mit der "Porta Nigra" ein gut erhaltenes römisches Stadttor bewundern. In
Mainz, Worms und Speyer entstanden im Mittelalter gewaltige Dome, die von
deutschen Kaisern gegründet wurden.
Rheinland-Pfalz ist auch ein beliebtes Reise- und Urlaubsland. Vor allem
das romantische Rheintal und die Täler der Nebenflüsse mit ihren Wein-
134
hängen, mit ihren Burgen und Schlössern, mit ihren alten Weindörfern ziehen
die Touristen aus dem In- und Ausland an. Wer möchte nicht einmal ein
zünftiges deutsches Weinfest mitgefeiert und einer richtigen Weinkönigin die
Hand geschüttelt haben. Wer es aber vorzieht, in beschaulicher Ruhe zu
wandern und zu Fuß die Gegend zu erkunden und Reh, Fuchs, Fasan und
anderen Tieren zu begegnen, der hält sich dann eher in den waldreichen
Höhengebieten auf.
Saarland
Erst seit dem 1. Januar 1957 ist das Saarland ein Land der Bundesrepublik
Deutschland. Bis dahin hat das Land an der Saar eine wechselvolle Geschichte
erleben müssen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Saargebiet der
Verwaltung des Völkerbundes unterstellt. 1935 wurde es nach einer Volks-
abstimmung wieder mit dem Deutschen Reich vereinigt. Nach dem Zweiten
Weltkrieg gab die französische Militärregierung dem Gebiet eine eigene
Verwaltung. 1955 fand dann wiederum eine Volksabstimmung statt, in der die
Bürger des Saarlandes ihren Willen bekundeten, zu Deutschland gehören zu
wollen. So wurde das Land also 1957 zum 10. Bundesland.
Das kleine Saarland mit seinen 2568 qkm Bodenfläche und ca. 1,1 Mil-
lionen Einwohner grenzt im Süden und im Westen an Frankreich und
Luxemburg, im Norden und im Osten an das Bundesland Rheinland-Pfalz. Es
wird geprägt durch drei große Naturräume: den Hunsrück, das lothringisch-
pfälzische Schichtstufenland mit den fruchtbaren Landschaften an Saar, Mosel
und Blies und das Saar-Nahe-Bergland. Seinen Namen hat das Land von dem
Fluss Saar, der sich in großen und kleinen Schleifen durch hügeliges Land
windet.
Ihren Lebensunterhalt verdient die Landbevölkerung wie die arbeitenden
Menschen der Städte im Steinkohlebergbau und in der Eisen- und Stahl-
industrie. Beide Industriezweige sind allerdings, bedingt durch die große
internationale Konkurrenz, im Niedergang begriffen. Traditionelle Branchen
mit überregionaler Bedeutung sind die Glas- und die Keramikindustrie. Hinzu
kommen Maschinenbau, Metallverarbeitung und chemische Industrie. Darüber
hinaus pflegt das Saarland Forschungsprojekte von großer Bedeutung. Die
Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologie, Materialforschung,
Elektrotechnik, Produktionstechnologie und Medizintechnik sind dabei die
zukunftsorientierten Schwerpunkte. Die Landwirtschaft hat in dieser Region
kaum Bedeutung.
135
Die größte Stadt und zugleich Hauptstadt des Saarlandes ist die frühere
Residenzstadt Saarbrücken, die auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist.
Hier kreuzen wichtige Verkehrswege von den Niederlanden und Belgien her
nach Süden mit solchen von Deutschland nach Frankreich. Die Stadt liegt an
der wichtigen Bahnstrecke Frankfurt/Paris, und sie ist auch per Schiff über die
Saar erreichbar, ebenso von Frankreich her über einen Kanal. Saarbrückens
Filmfestival für den deutschsprachigen Nachwuchs hat Karrieren gestartet,
Franka Potente und Til Schweiger belegen es
Eine starke Verflechtung mit Frankreich gibt es heute auch noch auf
kulturellem Gebiet. So wurde während der französischen Besatzungszeit
1947/48 die Universität gegründet, an der auch heute noch französische
Studenten Teile ihrer Staatsexamen ablegen können. Deutsch und Französisch
sind gleichberechtigte Lehr- und Prüfungssprachen. Ähnliche Vereinbarungen
gibt es über die Anerkennung des Abiturs, das am deutsch-französischen
Gymnasium abgelegt wird. Erwähnenswert ist auch noch die staatliche
Musikhochschule. So bietet das Saarland heute auf wirtschaftlichem und
kulturellem Gebiet ein Beispiel guter grenzüberschreitender und darüber
hinaus gesamteuropäischer Zusammenarbeit.
Das Grenzland ist geprägt von Frankreichs Einfluss auf Küche und
Lebensstil. Die Kohle spielt im früheren Revier keine Rolle mehr, Stahl und
Autobau konkurrieren nun mit der aufstrebenden Informatik um die
Führungsrolle. Der Stahl hinterließ eine faszinierende Attraktion: die
Völklinger Hütte, ein Weltkulturerbe der UNESCO.
Sachsen
Es ist das Land der Bundesrepublik Deutschland, das am weitesten nach
Osten reicht. Die Neiße, ein Nebenfluss der Oder, grenzt es gegen Polen ab.
Nach Süden hin verläuft die Grenze zu Tschechien über die Rücken des
Erzgebirges. Die benachbarten Bundesländer sind Bayern, Thüringen, Sachsen-
Anhalt und Brandenburg. Mit rund 4,5 Millionen Menschen auf 18.412
Quadratkilometern ist das Land verhältnismäßig dicht besiedelt.
Der Freistaat Sachsen hat eine außerordentlich wechselvolle Geschichte.
Hier lebten germanische und slawische Stämme. Mehrfach gewann und verlor
Sachsen in großem Umfang Territorien und Bevölkerung, meist in der Folge
von Kriegen. Seine Regenten (der Regent: ein regierender König oder Kaiser)
mussten sich nach gescheiterter Rebellion gegen den deutschen Kaiser sogar
mit der Enteignung und Aufteilung ihres Reiches abfinden. 1952 wurde
136
Sachsen von der DDR-Regierung aufgelöst, 1990 wurde es als Land wieder
errichtet.
Die sächsische Hauptstadt ist Dresden. Keine deutsche Stadt wurde im
Zweiten Weltkrieg so radikal zerstört wie diese. In keiner deutschen Stadt
starben innerhalb weniger Stunden so viele Menschen wie hier. Viele der
berühmten historischen Gebäude des alten "Elbflorenz", wie der Zwinger, die
Semperoper oder die Frauenkirche, wurden nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Die größte Stadt Sachsens ist Leipzig. Seit weit mehr als 800 Jahren
versammeln sich in dieser Messestadt regelmäßig Handel und Gewerbe der
unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche. Am bekanntesten ist die jährlich
stattfindende Leipziger Buchmesse. In den letzten Jahren wurde das Messe-
gelände völlig neu gestaltet. Leipzigs Universität war schon im 18. Jahrhundert
ein geistiger Mittelpunkt, wo u. a. auch Johann Wolfgang von Goethe gelehrt
hat. Johann Sebastian Bach war Kantor an der Thomaskirche. Der von dem
großen Musiker gegründete "Thomanerchor" genießt noch heute inter-
nationalen Ruhm. Auch das "Gewandhausorchester" ist weit über die Grenzen
Deutschlands bekannt.
Andrerseits hat kaum eine Stadt unter den Begleiterscheinungen des
Sozialismus so gelitten wie Leipzig. Die Stadt war durch den Braunkohleabbau
im Umland und durch die Industrie stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Die Luft war sehr verschmutzt. Auch deshalb begann im Herbst 1989 hier der
aktive Widerstand gegen die DDR-Regierung. Gott sei Dank verlief diese
Revolution wie ein Wunder unblutig und erfolgreich. Seitdem befindet sich
Leipzig in einem rasanten Erneuerungsprozess. Und die Qualität der Luft ist
hier nun nicht mehr schlechter als anderswo, seit die Industrien der Stadt und
ihrer Umgebung umweltgerecht umgestaltet worden sind.
Weitere Industriestädte des Landes sind Chemnitz (früher einmal ein
Zentrum für die Leinenverarbeitung) und Zwickau (Zentrum der Automobil-
industrie). In den Tälern der höheren Lagen des Erzgebirges (höchste
Erhebung: Fichtelberg, 1214 m) gab und gibt es als Folge des früher dort
betriebenen Bergbaus sehr viel Kleinindustrie. Man fand eine Menge Erze und
Edelmetalle. Marienberg, Annaberg, Schneeberg sind Städte, in denen der
Bergbau einst vorherrschte. Nach 1945 gewann der Uranabbau große
Bedeutung, verursachte allerdings erhebliche Umweltschäden. Berühmt
geworden ist das Erzgebirge überdies durch seine Holzspielzeug- und
Glaswarenindustrie, deren Produkte in alle Welt gehen. Ähnliches gilt
übrigens auch für Musikinstrumente, die z.B. in Markneukirchen im Vogtland
137
hergestellt werden. Natürlich war und ist das Erzgebirge beliebte Fremden-
verkehrsregion, vor allem im Winter.
Über 12 Millionen Besucher zählt man jedes Jahr in Sachsen. Viele
besuchen das Elbsandsteingebirge mit seiner interessanten Formenwelt. Diese
Landschaft wird gern als "Sächsische Schweiz" bezeichnet. Aber auch das
wunderschöne Elbtal, das barocke Schloss Moritzburg, die Meißner
Porzellanmanufaktur, die Lausitz und manches andere machen Sachsen zu
einem sehenswerten Reiseziel.
Sachsen-Anhalt
Das Bundesland Sachsen-Anhalt liegt im Osten Deutschlands, umgeben
von den Bundesländern Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen und Thüringen.
Seinen Doppelnamen verdankt es der Tatsache, dass in ihm die ehemalige
preußische Provinz Sachsen und verschiedene kleine Fürstentümer zusam-
mengefasst sind. Eins von ihnen war das Fürstentum Anhalt.
Das Land ist relativ schwach besiedelt. Auf insgesamt 20.447 qkm Fläche
leben ca. 2,65 Millionen Menschen. Der höchste Punkt ist der 1141 Meter hohe
Gipfel des "Brocken" im Harz-Gebirge. Im Mittelalter kannte man ihn in ganz
Europa. Er war der Treffpunkt der Hexen. Kindern in Deutschland ist er durch
das Buch "Die kleine Hexe" und durch die Fernsehserie "Bibi Blocksberg"
bekannt.
Sachsen-Anhalt hat drei wichtige Wasserstraßen. Eine davon ist die Elbe,
die auf einer Länge von 300 Kilometern durchs Bundesland fließt. Die beiden
anderen sind Kanäle. Westlich der Elbe erstreckt sich die "Magdeburger Börde"
(fruchtbare, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Ebene) mit sehr
fruchtbaren Böden. Der größte Teil des ca. 930 m2 großen Gebietes wird für
den Anbau von Weizen, Gerste und Zuckerrüben verwendet.
Im Harz fanden sich früher reiche Bodenschätze an Kupfer und Silber.
Auch der Abbau von Braunkohle hat lange Zeit vielen Menschen Arbeit und
Brot gegeben. Auf die großen Salzlager tief in der Erde weisen heute noch viele
Ortsnamen hin.
Die bekannteste ehemalige Salzstadt ist Halle. Die Stadt an der Saale
wurde schon früh als Universitätsstadt (seit 1694) berühmt. Heute ist sie ein
wichtiges Zentrum für Industrie und Kultur. Die bekanntesten Söhne dieser
Stadt sind wohl der große Komponist und Musiker Georg Friedrich Händel
(1685 – 1759), der nach seinem Wirken in Hamburg und in Italien später in
London lebte, und der Theologe und Pädagoge August Hermann Francke
(1663 – 1727). Er begründete eine Armenschule und ein Waisenhaus, deren
138
Tradition in der nach ihm benannten "Franckeschen Stiftung" heute noch
besteht.
Eine andere bekannte Universitätsstadt des Landes war Wittenberg. Die
Universität besteht heute nicht mehr, aber 1512 wurde der Theologe Martin
Luther (1483 – 1546) als Hochschullehrer nach Wittenberg berufen. Am
31. Oktober 1517 schlug er seine berühmten 95 Thesen an die Tür der
Schlosskirche. Damit gab er den Anstoß zur Reformation der katholischen
Kirche. In der Folgezeit entstanden die evangelisch-lutherischen Kirchen.
Die Landeshauptstadt ist Magdeburg. Dort kreuzt der Mittellandkanal in
Ost-West-Richtung die Elbe. Der Hafen von Magdeburg hat sich zum
wichtigsten mitteldeutschen Binnenhafen entwickelt. Die Stadt ist bekannt
durch den berühmten "Magdeburger Reiter", der das Wahrzeichen der
ehemaligen Hansestadt ist. Der bekannte Magdeburger Dom (Bauzeit 1209 –
1520) war die erste gotische Kathedrale in Deutschland. Die hiesige 1993
gegründete Otto-von-Guericke-Universität ist die jüngste Hochschule
Deutschlands.
Aus diesem Bundesland stammen noch drei berühmte Menschen. Im
mittelalterlichen Quedlinburg, dessen historische Altstadt mit dem Schloss, der
Stiftskirche und dem Domschatz zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, wurde
der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1803) geboren. Besonders
bekannt wurde sein Epos "Messias". Der äußerst fleißige Komponist und
Musiker Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) kommt aus der Landeshaupt-
stadt. Und aus dem Fürstenhaus Anhalt stammt die spätere russische Zarin
Katharina II., genannt die Große (1729 – 1796).
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein ist unter den Bundesländern des deutschen Staates das
zweitkleinste. Er ist 15.700 Quadratkilometer groß, und rund 2,65 Millionen
Einwohner leben dort. Im Norden grenzt das Land an Dänemark. Seine
südlichen Nachbarn sind der Stadtstaat Hamburg und die Länder
Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Gekennzeichnet ist Schleswig-
Holstein aber schon immer von der Besonderheit, von zwei Meeren begrenzt
zu werden: westlich von der Nordsee, die ein Teil des Atlantischen Ozeans ist,
und östlich von dem Binnenmeer Ostsee.
Das "Land zwischen den Meeren" ist niedriges Land. Seine höchste
Erhebung ist nur um wenige Meter höher als Deutschlands höchster
Kirchturm (168 m zu 162 m). Der östliche Landesteil ist eine Hügellandschaft
mit vielen dazwischenliegenden Seen. Durchzogen wird er von vielen
139
schmalen oder breiten Buchten, den so genannten Förden. Diese Landschaft
verdankt ihre Entstehung der Eiszeit. Ackerbau und Fremdenverkehr sind
wichtige Arbeits- und Erwerbsbereiche der Bewohner, dazu kommen natürlich
Tätigkeiten, die mit der Schifffahrt auf der Ostsee zu tun haben.
Die Ostsee ist das ruhigere der beiden Meere. Sie hat einen kaum
nennenswerten Tidenhub. Auch die Stürme, die von ihr herkommen, sind in
der Regel längst nicht so heftig und folgenreich wie Nordseestürme. Dazu ist
Schleswig-Holstein Windenergie-Land Nummer eins in Deutschland. Beide
Seen sind mit dem Nord-Ostsee-Kanal oder auch Kiel-Kanal, wie ihn die
Seeleute meist nennen, verbunden. Er führt von Brunsbüttelkoog an der
Elbmündung 100 Kilometer durchs Land nach Kiel und kann auch von
Hochseeschiffen benutzt werden. Darüber hinaus hat Schleswig-Holstein
durch seine guten Straßen-, Schienen- und Fährverbindungen die Bedeutung
einer Brücke zwischen Mittel- und Nordeuropa.
Die westlichen Landesteile und die dort vorgelagerten Inseln und
Halligen sind viel stärker den Einwirkungen des Meeres ausgesetzt. Ebbe und
Flut bestimmen mit ihrem regelmäßigen Rhythmus den Ablauf der Dinge.
Und gerät die Flut einmal heftiger als normal, so würde es an vielen Orten
"landunter" heißen, d.h. große Gebiete des Marschlandes stünden unter
Wasser. Nur die mächtigen Deichbauten und große Sielanlagen hindern das
Nordseewasser daran, ins niedrige Hinterland einzudringen. Viel Land, eben
das Marschland, haben die Bauern an Schleswig-Holsteins Westküste in den
zurückliegenden Jahrhunderten dem Meer abgerungen, aber viel Land haben
sie bei Sturmfluten auch immer wieder hergeben müssen. Besonders gefährdet
sind auch heute noch die nordfriesischen Inseln und die Halligen, weil sie
nicht wie das Festland durch entsprechende Befestigungsanlagen geschützt
werden können.
Neben der Viehzucht und der Milchwirtschaft, die hier schon seit
Jahrhunderten betrieben werden, hat auch an der Nordseeküste und auf den
Inseln der Fremdenverkehr als wichtiger Erwerbszweig seinen festen Platz.
Föhr, Amrum und Sylt sind wohl die bekanntesten der nordfriesischen Inseln,
auf die immer wieder viele Urlauber kommen. Die Insel Sylt ist sogar mit der
Bahn über den zwölf Kilometer langen Hindenburgdamm erreichbar.
Die Mitte Schleswig-Holsteins wird von der Geest bestimmt. Geest
bedeutet unfruchtbares Land. Erst seit es künstliche Düngemittel gibt, können
die Böden der Geest erfolgreich genutzt werden. In dieser Region befindet sich
Deutschlands größtes Baumschulengebiet.
140
Die wichtigsten Städte im "Land zwischen den Meeren" liegen an den
Förden im Osten. Flensburg, Kiel und Lübeck sind die größten und
bekanntesten Ostseehäfen der Region. Lübeck ist davon die Stadt mit der
ältesten Handelstradition und war einmal die mächtigste Handelsstadt an der
Ostsee. Die vom Wasser umgebene Altstadt dieser "Königin der Hanse" steht
unter Denkmalschutz und ist Teil des UNESCO-Kulturerbes.
Kiel ist die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Ca. 300.000 Men-
schen leben in der Stadt, die über alle wesentlichen Einrichtungen einer
mittleren Großstadt verfügt. International bekannt ist Kiel durch das jährliche
Ereignis der "Kieler Woche". Dann treffen sich Segelsportler aus aller Welt zum
Wettkampf in vielen Bootsklassen auf der Außenförde. Und solche
Segelregatten bieten auch für die Zuschauer an den Ufern und auf den
Begleitschiffen immer wieder prächtige Bilder.
Neben dem Schloss Gottorf bei Schleswig, das als Landesmuseum
bundesweit Ansehen genießt, sind das Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel und
das Museum auf dem Gelände der alten Wikingerstadt Haithabu wichtige
kulturelle Anziehungspunkte. Das Schleswig-Holstein Musik Festival
verwandelt das Land im Sommer in einen Konzertsaal.
Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, in dem drei Sprachen
gesprochen werden: neben Deutsch und Niederdeutsch auch Dänisch und
Friesisch. Die friesische Volksgruppe zählt 40.000 Menschen, die vorwiegend
an der Westküste zu Hause sind, die 50.000 Dänen leben im Norden des
Bundeslandes.
Thüringen
Das deutsche Bundesland Thüringen liegt im Herzen Deutschlands. Es
grenzt mit Bayern, Hessen und Niedersachsen und zählt etwa 2,5 Millionen
Einwohner auf der Fläche von 16.171 km2 groß.
Einen großen Teil des Landes nimmt der Thüringer Wald ein. Man nennt
Thüringen deshalb auch das "grüne Herz" Deutschlands. Die sanften Höhen
dieses waldreichen Mittelgebirges erheben sich bis auf 984 m Höhe (Großer
Beerberg). Sie umschließen tief eingeschnittene liebliche Täler, in denen kleine
und größere Flüsse ihre Wasser der Weser im Westen (Werra) und der Elbe im
Osten (Saale) zuführen. Über den Kamm des Gebirges führt ein uralter
Handelsweg, der Rennsteig. In früheren Zeiten verband er die Handelsstädte
im Westen, z.B. Frankfurt a. M., mit Erfurt. Heute ist der Rennsteig eine sehr
beliebte Wanderstrecke und seit Jahren bekannt durch den international
besetzten Rennsteiglauf. Wohl jeder gut trainierte Langstreckenläufer möchte
141
wenigstens einmal an diesem Wettbewerb teilgenommen haben. Andere
Sportler fahren im Winter zum Skilauf auf die Höhen des Gebirges. Oberhof
und Zella Mehlis haben internationalen Ruf. Aber auch andere Orte haben die
Region über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht: z.B. Lauscha und seine
Glasbläser (Glasaugen und Christbaumschmuck), Sonneberg (Spielzeuge,
Puppen, Teddybären) oder Suhl (Schusswaffen).
Nordöstlich vor dem Waldgebirge liegt das Thüringer Becken. Hier wird
auf großen Flächen Landwirtschaft betrieben. Aber nicht überall ist der Boden
sehr fruchtbar. Hier liegen auch die größeren Städte, welche die Geschichte des
Landes weitgehend bestimmt haben.
Erfurt ist die größte Stadt im thüringischen Becken und eine der ältesten
Städte Deutschlands. Heute ist sie Regierungszentrum des Landes. Sie hat
einen berühmten Mariendom in historischer Altstadt, ist Universitätsstadt,
Blumenstadt und Stadt mit vielseitiger Industrie (Schwerpunkt: Mikro-
elektronik).
Das Wahrzeichen von Eisenach ist die Wartburg. Sie ist der einstige
Stammsitz der Ludowinger, die im 12. Jahrhundert die Herrschaft im Land
übernahmen. Hier kümmerte sich die heilige Elisabeth (1211 – 1227) um die
Armen. Im Mittelalter fand dort der berühmte "Sängerkrieg" statt, ein
Wettstreit der berühmtesten deutschen Minnesänger. Dr. Martin Luther
übersetzte hier 1521-22 das Neue Testament der Bibel in die deutsche Sprache.
Das Lutherzimmer kann man noch heute besichtigen. 1817 fand hier das
Wartburgfest statt, eine Versammlung der Jenaer Burschenschaft. Zum ersten
Mal wurde dort demokratische Forderungen nach Presse- und Redefreiheit
laut, und zum ersten Mal wurden die Farben der heutigen deutschen
Nationalflagge Schwarz-Rot-Gold gezeigt. In Eisenach kann man auch das
Geburtshaus des wohl berühmtesten deutschen Komponisten Johann
Sebastian Bach (1685 – 1750) besuchen. Seit einigen Jahren hat der Autoher-
steller Opel hier eine Fabrik.
Weimar war die Hochburg des deutschen Geisteslebens im 18. und
19. Jahrhundert. Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller,
neben anderen Dichtern und Denkern, gaben der Stadt ihr geistiges Profil. 1919
wurde hier die Verfassung der ersten deutschen Republik, der so genannten
Weimarer Republik, ausgearbeitet. 1999 ehrte man Weimar mit dem Titel
"Kulturhauptstadt Europas".
Gotha glänzt u.a. mit Schloss Friedenstein, dem ersten Barockschloss im
Lande, und mit dem Verlag Perthes, der seit fast 200 Jahren für alle Welt
Landkarten herstellt.
142
Jena ist bekannt durch den Sieg Napoleons über die Preußen (1806), durch
seine Universität (Hegel, Fichte, Schiller) und vor allem durch die optische
Industrie der Firma Zeiss, die heute wieder Weltgeltung hat.
Gera ist ebenfalls eine ehemalige Residenzstadt und wegen seines in sich
geschlossenen historischen Marktplatzes sehenswert. Heute ist es eine
Industriestadt.
Und ein wenig abseits der Hauptroute liegen einige Orte, die ebenfalls
Bedeutung für Thüringen hatten und haben: die "Skatstadt" Altenburg, die
"Puppenstadt" Arnstadt und Mühlhausen, beides Wirkungsstätten Bachs.
Vieles könnte man noch nennen. Es lohnt sich das grüne Herz Deutschlands zu
besuchen, um auch seine berühmten Klöße und seine Thüringer Rostbratwurst
einmal zu probieren.
Bayern
Das Bundesland Bayern ist mit seinen 70 550 Quadratkilometern Fläche
das größte aller deutschen Bundesländer. Es wird im Südosten und Süden
begrenzt von der Republik Österreich, im Westen und Nordwesten von den
Bundesländern Baden-Württemberg und Hessen, im Norden von Thüringen,
und im Osten grenzt das Land an Sachsen und an die Tschechische Republik.
Nach der Bevölkerungszahl ist Bayern das zweitgrößte deutsche Bundesland,
dabei ist die Bevölkerungsdichte mit 159 Einwohnern pro Quadratkilometer
relativ gering.
Wer das Land Bayern bereist, kann die Stammesunterschiede an den
Siedlungsformen und an den Hausbauten erkennen. In den offenen
Landschaften des Frankenlandes gibt es überwiegend große Haufendörfer mit
Gehöften und Fachwerkbauten, in den Waldlandschaften Straßendörfer und
Weiler. Dazu ist das Frankenland reich an kleinen ummauerten Städten, die
ihre historischen Stadtbilder bis heute bewahrt haben. Die Gebiete der Bayern
und Schwaben sind reich an Weilern und Einzelhöfen. Hier herrscht das so
genannte Einhaus vor, das aber nach seinen Maßen in der Regel viel größer ist
als das fränkische Fachwerkhaus.
Die Land- und Forstwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige
Bayerns geblieben. In den Waldgebirgen gibt es umfangreiche Holz- und
Papierindustrien. Im Alpenvorland wird eine ertragreiche Milchwirtschaft
betrieben. In den Regionen Niederbayerns wird sehr viel Getreide und Hopfen
angebaut, und das Maintal im Frankenland ist für seine guten Weine berühmt.
143
An Bodenschätzen ist Bayern arm. Die Großindustrien, die sich in den
genannten Ballungszentren angesiedelt haben, sind deshalb solche, die man als
weiterverarbeitende Industrien bezeichnet. Weit über Bayern und Deutschland
hinaus bekannt sind z.B. Namen wie BMW, MAN, Siemens, Audi und Dasa-
Aerospace. Berühmt sind auch die Glas- und Porzellanindustrien vor allem in
Oberfranken und der Oberpfalz und die Bierproduktion in den Zentren
München, Nürnberg und Kulmbach.
Der Tourismus ist eine sehr wichtige Einnahmequelle für die Menschen
z.B. in der Voralpen- und Alpenregion, im Bayrischen Wald und im Maintal.
Bergsteiger und Bergwanderer, Ski- und Wassersportler und Menschen mit
vielen anderen Interessen kommen in Bayern auf ihre Kosten. Die Zugspitze
mit ihren 2963 Metern Höhe als höchster Berg in der deutschen Alpenregion
gewährt bei sogenanntem "Kaiserwetter" unbeschreibliche Ausblicke über die
Hochgebirgswelt der Alpen und weit hinein in das Alpenvorland bis auf das
ca. 90 Kilometer entfernte München. Und der Chiemsee und viele weitere
Seen im Voralpengebiet wirken wie Magnete auf urlaubshungrige Städter.
Auf der Insel Herrenchiemsee ist eines der Schlösser des "bayrischen
Märchenkönigs" Ludwig II. zu besichtigen. Noch berühmter ist wohl das
Schloss Neuschwanstein, das etwa 120 km südlich von München liegt.
Die bayerische Landeshauptstadt ist München. Sie gehört zu den größten
und beliebtesten Städten der Bundesrepublik, die von Tausenden Touristen
jährlich besucht wird. Und das nicht nur wegen des berühmten Oktoberfestes
(das größte Volksfest der Welt), sondern auch wegen seiner Eigenschaft als
Bildungs- und Kulturzentrum. Aber nicht nur München ist eine Attraktion für
Touristen. Viele andere Städte des Landes sind es auch, wie z.B. die
Universitätsstadt Erlangen, die Spielzeugstadt Nürnberg, die Drei-Flüsse-Stadt
Passau. Die alte fränkische Reichsstadt Rothenburg ist innerhalb der
Stadtmauer seit dem Dreißigjährigen Krieg nahezu unverändert. Die alte
Bischofsstadt Würzburg ist mit ihren Barockbauten nicht nur ein Ziel für
Touristen, sondern auch ein Zentrum des fränkischen Weinbaus und
Weinhandels. Bamberg ist eine alte fränkische Kaiser- und Bischofsstadt mit
historischer Altstadt. Von historischem Reiz ist auch Regensburg. Bayreuth ist
bekannt durch die Richard-Wagner-Festspiele in dem Opernhaus auf dem
"Grünen Hügel".
144
Hessen
Das fünftgrößte deutsche Bundesland Hessen liegt mitten in der Republik
und ist von sechs anderen Bundesländern umgeben. Es hat gemeinsame
Grenzen mit Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen,
Bayern und Baden-Württemberg. Mit seiner Fläche bedeckt das Land mehr als
21.000 Quadratkilometer zwischen der Diemel im Norden, dem Neckar im
Süden, dem Rhein im Westen und der Werra im Osten. Rund 5,5 Mio.
Einwohner bevölkern die 48 Stadt- und Landkreise.
Drei Großlandschaften sind es, die das Land prägen: Da ist im Westen der
östlich des Rheins gelegene Teil des Rheinischen Schiefergebirges mit dem
Taunus (höchste Erhebung: Feldberg, 880 Meter) und dem östlichen Wester-
wald (Fuchskaute, 657 Meter); beide Mittelgebirge sind getrennt durch die
Lahn. Die dritte Landschaft bildet das fruchtbare Mainbecken mit dem südlich
anschließenden Odenwald (Katzenbuckel, 626 Meter). Dieses Mittelgebirge
senkt sich nach Westen ab zur berühmten Bergstraße am Rande der Ober-
rheinischen Tiefebene. Mainbecken und Bergstraße gehören zu den wärmsten
Gebieten Deutschlands.
Die Menschen dieser Gebiete leben zumeist von Wald- und Viehwirt-
schaft. In den fruchtbaren Senken herrschen dagegen Getreide-, Zuckerrüben-
und Gemüseanbau vor. Die Bergstraße und der Rheingau gehören zu den
besten deutschen Wein- und Obstgebieten.
Wenngleich das Land Hessen kaum über nennenswerte eigene Boden-
schätze verfügt, so haben sich doch im Umfeld der großen Städte im Rhein-
Main-Gebiet und im nördlichen Schwerpunkt Kassel wichtige Industrien vor
allem aus den Bereichen Chemie, Lederwaren, Fahrzeug- und Maschinenbau
sowie Elektroindustrie angesiedelt. Die größte Stadt des Landes, Frankfurt am
Main (ca. 660.000 Einwohner), ist freilich eher eine Handels- und Versiche-
rungsmetropole und eine Stadt der Banken und Geldinstitute mit
internationaler Bedeutung. Es ist u.a. Sitz der Deutschen Bundesbank, der
Europäischen Zentralbank, von über 400 Geschäftsbanken und der größten
Börse in Deutschland. Das wird auch dadurch deutlich, dass Frankfurt über
den größten Flughafen Deutschlands verfügt und auch sonst als Drehscheibe
des deutschen, europäischen und internationalen Handels und Verkehrs gelten
muss. Dass in Frankfurt eine der drei hessischen Universitäten beheimatet ist,
braucht eigentlich nicht besonders erwähnt zu werden. Die anderen beiden
befinden sich übrigens in Gießen und in Marburg. Dabei ist die Phillips-
Universität Marburg aus dem Gründungsjahr 1527 die älteste und
ehrwürdigste hessische Hochschule.
145
In keinem anderen Bundesland, nicht einmal in einer anderen Region
Europas, ist die Häufung von Kur- und Badeorten mit Mineralquellen so groß
wie in Hessen. Die Kurorte zu nennen gäbe eine lange Liste. Der berühmteste
ist die Landeshauptstadt Wiesbaden. Sie hat viele Quellen, darunter
Thermalquellen mit 65 Grad warmem Wasser. Schon die Römer hatten vor
2000 Jahren hier ihre Bäder angelegt und nutzten die Kräfte dieser Heilquellen.
Dass der Betrieb der Kureinrichtungen vielen Menschen Arbeitsplätze
bietet, versteht sich. Aber auch in den schönen Landschaften der Mittelgebirge
suchen Touristen fern von den Ballungszentren in der Abgeschiedenheit der
Wälder und Flusstäler gerne Erholung im Wandern, Schauen und im Erleben
reicher volkstümlicher und bäuerlicher Traditionen. Und manch ein Besucher
begegnet hier den Gestalten, die er bisher nur aus den Märchensammlungen
der Gebrüder Grimm gekannt hatte.
Daneben bietet Hessen eine Fülle interessanter Museen und Ausstel-
lungen. International herausragende kulturelle Ereignisse sind die größte
Buchmesse der Welt in Frankfurt und die Kunstschau documenta in Kassel.
Bedeutende Festspiele werden in Bad Hersfeld, Wetzlar, Wiesbaden und im
Rheingau ausgerichtet.
Brandenburg
Wenn die Menschen der deutschen Hauptstadt Berlin die Großstadt
einmal leid sind, dann fahren sie ins Umland, ins Bundesland Brandenburg.
Dort finden sie in allen Himmelsrichtungen Natur pur. Das Land hat karge
Böden und ausgedehnte Kiefern-, Birken- und Heidekulturen. Deshalb
verspottete man es früher als die "Streusandbüchse des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation". Heute aber haben die erholungshungrigen
Menschen unserer Zeit den Reiz und die Schönheiten des Landes entdeckt. Sie
lieben die sanft gewellten Höhenzüge und Täler, die ausgedehnten Seen und
Wälder, die Flüsse und Moore.
Die Eiszeit hat die abwechslungsreiche Landschaft des neuen
Bundeslandes rund um die Hauptstadt einst geprägt und gestaltet. Heute
zeigen dies besonders die Fluss- und Seenlandschaften von Havel und Spree,
aber auch die zahlreichen Endmoränenhügel des Fläming. Dieser ragt bis zu
einer Höhe von 200 Metern aus der sonst überwiegend flachen Landschaft
heraus.
Von ganz besonderem landschaftlichem Reiz ist der zur Niederlausitz
gehörende Spreewald süd-östlich von Berlin. Diese ursprüngliche Sumpf-
landschaft ist von den Sorben, einem Volksstamm in dieser Gegend, in
146
mühsamer Arbeit entwässert worden. Heute prägen deshalb Wiesen und
Laubwald und die Ackerflächen für die berühmten Spreewälder Gurken und
den Meerrettich das Bild. Ca. 300 natürliche und künstliche Wasserstraßen
durchziehen den Spreewald. Darauf können sich die Bewohner auf flachen
Kähnen von einem Ort zum anderen bewegen. Für jeden Gast des Spreewaldes
gehört es unbedingt zum Programm, sich bei einer Kahnpartie durch die
schmucken Dörfer und Siedlungen staken zu lassen. Dabei gewinnt man einen
Eindruck von der Lebensweise der Menschen, die sich hier auch ihre eigene
Sprache – das Sorbische – und ihr traditionelles Brauchtum bewahrt haben.
Brandenburg ist ein dünn besiedeltes Land. Auf etwa 29.500 km2 Fläche
leben nur etwa 2,5 Millionen Menschen. Heute verlagert sich die Wirtschafts-
struktur immer stärker von der traditionellen Landwirtschaft zur Industrie mit
den Sektoren Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektronik, Optik, Energie-
wirtschaft, Umwelttechnik, Lebensmittel- und chemische Industrie. Auch die
Filmindustrie hat in der Filmstadt Potsdam-Babelsberg mit ihren Film- und
Fernsehstudios, der Hochschule für Film und Fernsehen, dem Hightech Center
und zahlreichen Unternehmen der Medienbranche einen Sprung nach vorn
getan.
Seinen Namen hat das Land Brandenburg von der gleichnamigen Stadt,
die westlich von Berlin an der Havel liegt. Sie war wegen ihrer günstigen Lage
an den Handelswegen des Mittelalters einmal Mitglied der Hanse, ebenso wie
Frankfurt an der Oder. Ihre Hauptstadtfunktion musste Brandenburg später an
Potsdam abgeben. Hier herrschten die Preußenkönige. Besonders Friedrich II.,
der Große (1712 – 1786), baute in seiner 46-jährigen Herrschaftszeit die Stadt
zu einer ansehnlichen Residenz aus. Er war ein vielseitig musisch und
literarisch begabter Mensch und erfolgreicher Heerführer und Landesvater.
Besonders bekannt ist das schöne Schloss Sanssouci mit seinen großen Gärten.
Neben der Landeshauptstadt Potsdam, die berühmt ist durch ihre zum
UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Schlösser und Gärten inmitten der
Seenlandschaft der Havel, ist Cottbus ein Ort von historischer Bedeutung. Die
zweitgrößte Stadt Brandenburgs beherbergt mit dem Branitzer Park den
letzten großen deutschen Landschaftspark des 19. Jahrhunderts.
Potsdam und Cottbus sind auch Universitätsstädte, ebenso wie Frankfurt
an der Oder. In dieser Grenzstadt zu Polen hat die 1991 neugegründete
Europa-Universität "Viadrina" eine insgesamt 500-jährige Geschichte. Heinrich
von Kleist ist der wohl berühmteste Sohn Frankfurts. Sie wurde im letzten
Krieg weitgehend zerstört, sodass vom alten Frankfurt nicht mehr viel zu
sehen ist.
147
Ein anderer bekannter Brandenburger Dichter war Theodor Fontane. In
seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" beschrieb er Begegnun-
gen mit Land und Leuten.
Rund 350 Schlösser und Herrenhäuser gibt es in den weiten Regionen
Brandenburgs; rund 150 Museen und Gedenkstätten laden zum Besuch ein,
fünf Fachhochschulen und 15 Technologiezentren ermöglichen Forschung und
Ausbildung. Mehr als 120 Großinvestoren helfen dem Land den "Aufschwung
Ost" vorwärts zu treiben. Und Aufschwung ist in allen Teilen des Landes, in
den Städten und auch in den unzähligen kleinen Dörfern, deutlich zu sehen.
Eine Erkundungsreise lohnt sich immer.
Baden-Württemberg
Das 35.750 qkm große Baden-Württemberg ist geprägt durch zahlreiche
landschaftlich reizvolle Gegenden. Der Schwarzwald, der Bodensee, die
Flusstäler von Rhein, Donau und Neckar, die raue Schwäbische Alb, das sanfte
Markgräfler Land und das markante Bergland des Kaiserstuhls in der
Oberrheinischen Tiefebene sind viel besuchte Urlaubsziele. Jedes Jahr kommen
mehr Touristen nach Baden-Württemberg, als das Land Einwohner hat
(nämlich 10,4 Mio.).
Baden-Württemberg hat ansonsten einen großen Anteil am "Schwäbischen
Meer", dem Bodensee. Viele weiße Segel grüßen herauf und Fährschiffe
kreuzen zwischen den Städten an den Ufern der Anliegerstaaten Deutschland,
Österreich und Schweiz. Zwei Inseln liegen in dem größten deutschen
Binnensee: Die "Reichenau" ist eine bekannte Garten- und Obstbau-Insel; die
"Blumeninsel Mainau" mit Schloss und Kirche in einem herrlichen Park ist ein
Magnet für den Tourismus. Bei Unteruhldingen kann man sehen, wie die
Menschen zu Urzeiten gelebt haben. Sie wohnten in Pfahlbauten – Häusern im
Wasser oder am Ufer, die auf Pfählen standen.
Noch zwei Orte in diesem Bundesland hängen mit der alten deutschen
Geschichte zusammen. Im oberen Tal der Rems, die auf der Ostalb entspringt,
liegt das Ursprungsgebiet des mittelalterlichen deutschen Kaisergeschlechts
der Staufer. Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1155 – 1190) gehörte zu den
Mächtigsten dieses Stammes. Die Goldstadt Schwäbisch Gmünd verdankt den
Staufern ihre Gründung. Und im Seitental des Neckars, bei der Stadt
Hechingen, steht noch gut erhaltene Burg Hohenzollern. Von hier hat das
gleichnamige frühere deutsche Herrschergeschlecht seinen Ausgang
148
genommen. Kaiser Wilhelm II. war dessen letzter Vertreter auf dem Thron; er
verzichtete 1918 auf die Krone.
Das heutige Baden-Württemberg ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort
und Exportland Nummer eins in Deutschland – nicht nur wegen der
Weltfirmen wie Daimler Chrysler, Bosch, Porsche, SAP und IBM, die hier
angesiedelt sind, sondern auch durch Hunderte kleiner und mittlerer Betriebe,
die weltweit benötigte Spezialprodukte herstellen. Eines davon ist die
Kuckucksuhr, die aus dem Schwarzwald in alle Welt exportiert wird. Und das
berühmte Zeppelin-Museum in Friedrichshafen erinnert an die glorienreiche
Geschichte der hiesigen Flugzeugindustrie.
Die Landeshauptstadt Stuttgart ist das Herz einer der industriestärksten
Regionen der Bundesrepublik. Touristen bewundern die Stadt vor allem
wegen ihrer malerischen Lage in einem Talkessel und auf den umgebenden
Hügeln. Hier gibt es viele interessante und sehenswerte Dinge. So zum
Beispiel das Alte und das Neue Schloss, die Stiftskirche, die "Liederhalle", der
Zoo "Wilhelma", das Messegelände auf dem Killesberg, die Neue Staatsgalerie
und das Gottlieb-Daimler-Stadion. Bosch, Mercedes und Porsche sind nur drei
Namen von vielen Firmen, die dort ansässig sind. Der "Cannstatter Wasen",
nach dem Münchener Oktoberfest das zweitgrößte deutsche Volksfest, zieht
jährlich Tausende Menschen an.
Sehenswert ist auch Heidelberg am Neckar. Jedes Jahr besuchen viele
Touristen diese schöne alte Stadt mit ihren vielen barocken Gebäuden in rotem
Sandstein, der ältesten deutschen Universität von 1386 und der Schlossanlage
aus dem 14. Jahrhundert. Die frühere Residenzstadt liegt im südlichen
Odenwald. Dieser Mittelgebirgszug steht im Mittelpunkt vieler alter Sagen.
Auch andere altertümliche Städte des Landes geben Zeugnis für die
Lebendigkeit des kulturellen Lebens. Freiburg im Breisgau lädt mit seinen
Stadttoren und dem gotischen Münster ein. Städtebauliche Besonderheiten
prägen Mannheim mit seinem im 17. Jahrhundert angelegten schachbrett-
artigen Grundriss sowie Karlsruhe, wo 32 Straßen auf das Schloss ausgerichtet
sind. Das Wahrzeichen der Stadt Ulm an der Donau ist das Münster mit dem
höchsten Kirchturm Deutschlands. Und die Universitätsstadt Tübingen hat ein
wunderschönes mittelalterliches Stadtbild und ein Schloss aus dem
16. Jahrhundert.
149
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern gibt es erst seit dem Ende des Zweiten
Weltkriegs. Seitdem ist das Odergebiet vom Stettiner Haff nach Süden auch die
östliche Begrenzung nach Polen hin. Der südliche Nachbar ist das Land
Brandenburg. Im Westen grenzt das "Land der tausend Seen" an Schleswig-
Holstein und östlich der Elbe an Niedersachsen.
Rund 340 Kilometer Meeresküste begrenzen Mecklenburg-Vorpommern
zur Ostsee hin. Dazu kommen noch 1130 Kilometer Binnenküste entlang der
ungezählten Bodden und Haffe. Sie geben der Landschaft eine besondere
Schönheit, durch die viele Touristen angezogen werden. Diese können hier
wunderschöne alte Städte besichtigen und idyllische Dörfer besuchen, an
denen die moderne Zeit bisher ein wenig vorbei gegangen ist. Es ist gut so,
dass sich viele alte Dinge hier erhalten haben: das Niederdeutsche Platt als die
Sprache der Menschen, die Backsteingotik als vorherrschender Baustil in den
Städten, die unberührte Natur auf dem Land, in der ruhesuchende Menschen
Erholung finden.
Das Land ist nur sehr dünn besiedelt. Auf gut 23.000 qkm Fläche leben
nur etwa 1,79 Mio. Menschen. Das entspricht 80 Menschen pro Quadrat-
kilometer.
Wichtigste Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft und die darauf
beruhende Nahrungsmittelindustrie. Nur in den größeren Küstenstädten gibt
es nennenswerte Industrien, die sich meistens mit dem Schiffbau befassen. Die
bekanntesten Städte sind hier Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald.
Über viele Jahrhunderte waren diese Hafenstädte Handelsplätze für den
Warenverkehr nach Skandinavien und ins Baltikum. Sie gehörten dem Kauf-
mannsbund der Hanse an. Rostock und Greifswald sind auch für ihre schon
sehr alten Universitäten bekannt. So war Rostock die erste Universitätsstadt
Nordeuropas (1419).
Die Landeshauptstadt Schwerin liegt aber nicht an der Ostseeküste,
sondern im Binnenland an einem wunderschönen See. Sie zieht mit einer
hübsch renovierten Altstadt und dem im 19. Jahrhundert umgebauten, auf
einer Insel im Schweriner See liegenden Schloss der früheren Großherzöge von
Mecklenburg-Schwerin zahlreiche Besucher an.
Die größte Stadt des Landes ist Rostock mit etwa 221.000 Einwohnern. Die
Stadt bestand bereits im 12. Jahrhundert. Heute gehört zu ihr das bekannte
Seebad Warnemünde. Das älteste Seebad ist allerdings Heiligendamm. Es
wurde bereits im Jahre 1793 gegründet. Sein Wahrzeichen ist ein 220 Tonnen
150
schwerer Feldstein, der seit 1843 seinen Platz vor dem Sanatorium behauptet.
Wer sollte ihn auch wegtragen?
Der wichtigste Wirtschaftsfaktor des Landes Mecklenburg-Vorpommern
ist der Fremdenverkehr. Mehr als 2,5 Millionen Gäste kommen jährlich ins
Land. Sie besuchen gerne die hügelige Mecklenburgische Schweiz, die flache
Mecklenburgische Seenplatte, die Seebäder an der Küste und die dem Land
vorgelagerten Inseln. Auch die "Müritz", der größte See Deutschlands, gilt als
wahres Paradies für Wassersportler und Naturfreunde.
Der größte Anziehungspunkt für Touristen ist jedoch die Insel Rügen. Sie
ist mit 926 km2 Deutschlands größte Insel. Ihre hohen weißen Kreidefelsen
faszinieren immer wieder die Menschen. Der Maler Caspar David Friedrich
hat sie schon vor fast 200 Jahren in seinen Bildern berühmt gemacht.
Zwei andere bekannte Inseln sind Usedom und Hiddensee. Auf
Hiddensee bleibt die Luft abgasfrei. Wer die idyllischen Orte der Insel
besuchen will, muss sein Auto auf dem Festland abstellen. Überhaupt achtet
die Schweriner Landesregierung sehr darauf, dass der immer stärker
wachsende Fremdenverkehr die Umwelt nicht zu stark belastet. Dafür sind 283
Naturschutzgebiete, 110 Landschaftsschutzgebiete, drei Nationalparks und
zwei Biosphärenreservate im Bundeland eingerichtet worden.
Niedersachsen
Niedersachsen ist mit rund 47.340 Quadratkilometern Fläche und 7,8 Mio.
Einwohnern das zweitgrößte Land der Bundesrepublik. Es reicht von der
Nordseeinsel Borkum mit ihrem Hochseeklima bis zum Harzgebirge mit
seinen schneesicheren Wintersportgebieten. Dazwischen liegen der Ballungs-
raum Hannover, weitläufige Heidegebiete und die Hildesheimer Börde mit
den fruchtbarsten Ackerböden der Bundesrepublik. Drei große Wasserstraßen
führen durch das Land: die Ems, die Weser und die Elbe. Die Gegend im
Norden heißt Ostfriesland und ist sehr flach.
Millionen von Gästen suchen Erholung auf den sieben ostfriesischen
Inseln, im Harz (der höchste Gipfel über 1100 m hoch), im Weserbergland, im
Teutoburger Wald oder in der Lüneburger Heide. Besonders zur Zeit der
Apfelblüte ist auch das Alte Land, das größte Obstanbaugebiet vor den Toren
Hamburgs, für Besucher attraktiv. Dort beginnt das "nasse Dreieck", das flache
Land zwischen Elb- und Wesermündung und dem Wattenmeer, dem größten
Naturpark Deutschlands.
Auch wenn zwei Drittel der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt
werden, lässt sich Niedersachsen nicht als Agrarland klassifizieren. Neben die
151
traditionellen Sparten Schiffbau, Stahl- und Chemieindustrie sind die
Elektronik- und Computerindustrie getreten sowie vor allem die Automobil-
industrie durch die Volkswagen AG, dem größten Unternehmen des Landes
mit Sitz in Wolfsburg und mit der VW-Stiftung, die die größte nichtstaatliche
deutsche Stiftung zur Förderung der Wissenschaft ist. Die Hannover Messe
und die Computermesse CeBIT haben den Raum Hannover zum wichtigsten
Messeplatz der Welt gemacht.
Neben Hannover und Braunschweig, der zweitgrößten Stadt des Landes,
ziehen viele Orte mit historischem Kern Besucher aus dem In- und Ausland an.
Dazu gehört die ehemalige Herzogstadt Celle am Südrand der Lüneburger
Heide mit einem geschlossenen Altstadtkern und einem Renaissance-Schloss
und auch Goslar, eine der wenigen deutschen Städte, die im Zweiten
Weltkrieg unversehrt blieben. Goslars Altstadt mit der mittelalterlichen Kaiser-
pfalz steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Ein solches Erbe kann
auch Hildesheim mit seinem romanischen Dom und der Michaelskirche
vorweisen. Wolfenbüttel, die einstige Fürstenresidenz mit restaurierter
Altstadt, beherbergt die größte mittelalterliche Bibliothek der Welt.
Bremen
Im Norden Deutschlands liegen zwei große Städte, die zusammen mit 400
Quadratkilometern und 681.722 Einwohnern das kleinste deutsche Bundesland
bilden: die "Freie Hansestadt Bremen". Die beiden Städte, Bremen und
Bremerhaven, liegen jedoch 60 Kilometer voneinander entfernt. Bremerhaven
liegt an der Mündung der Weser in die Nordsee und wurde 1827 als "Vor-
Hafen" von Bremen gegründet. Auch heute noch können Schiffe auf der Weser
bis in den Hafen von Bremen fahren. Die großen Schiffe aber werden in
Bremerhaven abgefertigt, dem größten deutschen Fischereihafen. Früher
fuhren viele Auswanderer von dort auf großen Schiffen über den Atlantik nach
Amerika.
Die Stadt Bremen ist über 1200 Jahre alt. Am Anfang regierte ein Bischof
die Stadt. Von dort aus verbreitete sich das Christentum bis in den Ostseeraum
und nach Skandinavien. Mit der Zeit wurde Bremen immer mehr zu einem
wichtigen Handelsplatz, und die Kaufleute wurden reicher und selbst-
bewusster. So setzten sie den Bischof ab und machten Bremen zu einer
bürgerlichen Handelsstadt und 1358 zum Mitglied der Hanse. Bremen wuchs
danach immer mehr. Als Zeichen der Stadtfreiheit steht seit 1404 eine fast
10 Meter hohe Statue auf dem Marktplatz: der Roland. Es ist bis heute das
Bremer Wahrzeichen. Der junge Mann hält ein Schwert in den Händen. Es ist
152
das Symbol der Gerichtsbarkeit, die nicht mehr von den Bischöfen, sondern
von den Bürgern ausgeübt wurde.
Im zweiten Weltkrieg wurden große Teile von Bremen vernichtet. Aber
das Zentrum der Stadt rund um den Marktplatz ist zum großen Teil noch
erhalten geblieben. Der Marktplatz zählt zu den schönsten in Europa. Er wird
umgeben von vielen historischen Gebäuden, z.B. dem 1405-1410 erbauten
Rathaus mit seiner prachtvollen Renaissancefassade. Daneben stehen der
gotische Sankt-Petri-Dom, der 1041 angelegt wurde, und das moderne
Gebäude der Bremer Bürgerschaft. Das ist das Landesparlament des
Bundeslandes Bremen. Weitere alte Gebäude sind der sogenannte "Schütting"
von 1537 sowie die Kaufmannshäuser der Weser-Renaissance um 1600. Sie alle
zusammen ergeben ein wunderschönes Bild.
Auf dem Marktplatz steht auch eine Statue von vier weltbekannten
Bremern: den Bremer Stadtmusikanten. Von ihnen wird in einem Märchen der
Gebrüder Grimm erzählt. Hier beginnt die wohl kürzeste, aber berühmteste
Bremer Straße, die Böttcherstraße. Durch die Schaufenster hindurch kann man
einem Goldschmied oder einem Glasbläser bei der Arbeit über die Schulter
schauen. Ältere und neuere Häuser sind zu sehen, und ein schönes
Glockenspielhaus mit Glocken aus Porzellan bietet auch etwas für das Ohr.
Eine weitere interessante Attraktion von Bremen ist der "Schnoor". Im
Mittelalter lebten in diesem Wohnviertel Handwerker und Fischer. Viele
Häuser stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Sie sind schön restauriert
worden und heute findet man dort Galerien, Boutiquen, sowie Kneipen und
Restaurants. Auch eine alte Windmühle gibt es noch in der Innenstadt. Sie
steht am "Wall", der früheren Stadtbefestigung. Der Bremer Freimarkt auf der
Bürgerweide – mehr als 960 Jahre alt – ist einer der größten Jahrmärkte
Deutschlands.
Interessant ist in Bremen auch das "Überseemuseum". Es wurde 1896
gegründet. Hier findet man viele Ausstellungsstücke aus fernen Ländern. Die
bremischen Kaufleute hatten ja schon seit langer Zeit Handelsbeziehungen zu
vielen Ländern in Übersee. Und wer sich mehr für Schiffe interessiert, ist im
Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven genau richtig.
Natürlich sollte man auch den Hafen besuchen. Bremen ist immerhin die
zweitgrößte Hafenstadt Deutschlands. Viele Arbeitsplätze hängen davon ab.
Mehr als 1.000 Seeschiffe verbinden Bremen und Bremerhaven jährlich mit
über 1.000 Häfen in allen Teilen der Welt. Dabei werden jedes Jahr nahezu
30 Millionen Tonnen Güter im Gesamtwert von weit über 70 Milliarden Mark
umgeschlagen. Dazu zählen sehr viele Container mit ihren Inhalten und
153
ungefähr 700.000 Autos pro Jahr, aber auch traditionelle Importprodukte wie
Baumwolle, Wolle, Kaffee, Tabak oder Südfrüchte.
Neben dem Hafen gibt es noch andere wichtige Industriezweige. Die
Daimler Chrysler AG fertigt Mercedes-Wagen, und auch die Flugzeug- und
Weltraumindustrie ist vertreten. Beliebt und bekannt sind aber auch die vielen
Bremer Produkte, wie Schokolade, Mehl, Milcherzeugnisse, Gewürze,
Fischprodukte. Darüber hinaus werden in Bremen die Bohnen für jede zweite
Tasse Kaffee veredelt, die in Deutschland getrunken wird. Markennamen wie
Jacobs, Eduscho, Melitta und HAG sind in vielen Ländern bekannt. Auch das
bekannte "Becks-Bier" wird hier gebraut.
In Bremen gibt es einen Technologiepark. Wahrzeichen des Parks ist der
146 Meter hohe Fallturm der Bremer Universität, der einzigartig in Europa ist.
Hier werden Experimente im Zustand der Schwerelosigkeit durchgeführt, die
sonst nur im All möglich sind.
Bremen – eine alte Stadt, die stolz auf ihre Geschichte und ihre schönen
alten Häuser ist. Aber es ist auch eine moderne, liberale Stadt mit großen
Wirtschafts- und Forschungsunternehmen, verbunden mit aller Welt durch
den Hafen.
Hamburg
Wo Bille und Alster in die Elbe münden, liegt die Freie Hansestadt
Hamburg. Sie ist nach Berlin mit über 1,7 Millionen Einwohnern die zweit-
größte Stadt der Bundesrepublik Deutschland.
Hamburgs Aufstieg begann schon früh. 1189 erhielt Hamburg besondere
Zoll- und Wirtschaftsprivilegien. Es wurde dann sehr bald ein Mitglied der
Hanse und somit auch wichtigster Umschlagplatz zwischen Nord- und Ostsee.
1460 und dann endgültig 1510 wurde Hamburg Reichsstadt.
Das fast 1200 Jahre alte Hamburg ist auch heute eine moderne Stadt. Für
Norddeutschland und für das nördliche Europa ist die Hansestadt ein
Verkehrsknotenpunkt ersten Ranges. Hier treffen Schiffe aus aller Welt ein.
Das gilt auch für die 700 Fernzüge, die die Elbmetropole täglich von vier
großen Bahnhöfen verlassen. Der Inter-City-Express (ICE), der Höchst-
geschwindigkeitszug der Deutschen Bundesbahn, hat in Hamburg seine
Heimat. Er wurde 1991 erstmals auf dem Schienennetz eingesetzt. Auch der
Flughafen hat eine wichtige Funktion. Er ist Drehpunkt für den Flugverkehr
zwischen Deutschland und Nordeuropa.
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Jeder, der von Hamburg spricht, denkt zuerst an den Hafen. Er ist der
größte und wichtigste Seehafen Deutschlands und zugleich ihr größter
Außenhandels- und Transitplatz. Auch im europäischen Vergleich zählt er mit
zu der Spitzengruppe: Nach Rotterdam liegt Hamburg an zweiter Stelle als
Umschlagplatz für Stückgut. Der Warenhandel wird vorrangig mit Skandi-
navien und Fernost betrieben, aber auch andere europäische Länder und
Amerika haben einen großen Marktanteil.
Für die Welt- und Handelsmetropole Hamburg hat der Hafen bei allen
wirtschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte immer noch eine
besondere Bedeutung. Hamburg ist daher Sitz von Import- und Exportfirmen,
Seereedereien, Speditionsfirmen und anderen bedeutenden Handelszweigen.
Daneben gibt es Werften, Raffinerien und Veredlungsbetriebe für ausländische
Rohstoffe. 45 der größten deutschen Unternehmen haben hier ihren Hauptsitz.
Nach New York gibt es in Hamburg mehr Konsulate, als sonst in der Welt.
83 diplomatische Vertretungen gibt es in der Stadt.
Obwohl Hamburg Deutschlands zweitgrößter Industriestandort (zukunfts-
orientierte Branchen sind Luftfahrtindustrie, Mikroelektronik und Kommuni-
kationswirtschaft) und Zentrum einer Metropolregion von vier Millionen
Menschen ist, gilt es als eine der grünsten Städte Deutschlands: 40 % der
Gesamtfläche sind Acker- und Gartenland, Parks und öffentliche Grünanlagen,
Wald, Moor und Heide. Landschafts- und Naturschutzgebiete machen 28 %
der Stadtfläche aus. Der größte Parkfriedhof der Welt ist der Ohlsdorfer
Friedhof.
Man nennt Hamburg auch das Venedig des Nordens, denn es gibt hier
zahlreiche Kanäle. Wer am Sonntagmorgen gerne früh aufsteht, besucht den
Fischmarkt. Hier gibt es frisch gefangene Fische. Man kann auch Obst oder
Trödel kaufen. Auf dem Markt hört man noch Plattdeutsch.
Weltberühmt ist der Stadtteil Sankt Pauli mit der Reeperbahn. Ein Reep ist
ein anderes Wort für Seil oder Tau. Hier wurden früher die Taue hergestellt.
Heute sind dort unzählige Bars, Kneipen, Theater und Nachtklubs, wo sich die
Matrosen und die Touristen vergnügen.
Kultur wird in Hamburg auch groß geschrieben. 1678 gab es hier die erste
ständige Oper Deutschlands. Hier wirkte Georg Friedrich Händel (1685-1759).
Ein bekannter Sohn Hamburgs war Johannes Brahms (1833-1897); er schrieb
Meisterwerke in fast allen Formen klassischer Musik. 1767 wurde das mit
Lessings Namen verbundene deutsche Nationaltheater gegründet. Auch die
Werke von Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) und Matthias Claudius
(1740-1815) waren zu dieser Zeit fester Bestandteil der Hamburger Literatur.
155
16. Sammeln Sie die wichtigsten Informationen aus den gelesenen
Texten und füllen Sie damit folgende Tabelle aus.
Einwohnerzahl
Anmerkungen
Landschaften
Bundesland
Hauptstadt
Großstädte
Wirtschaft
Weitere
Kultur
Fläche
17. Beantworten Sie die Fragen. Verwenden Sie auch die Landkarte.
1. Welches Bundesland wird das "grüne Herz" Deutschlands genannt?
2. Zu welchem Bundesland gehören die nordfriesischen Inseln? Und die
ostfriesischen?
3. Wie heißt das weltbekannte große Bierfest in München?
4. An welche Bundesländer grenzt Hessen?
5. Nach welchem Tier ist das Märchenschloss genannt, das Ludwig II. im
19. Jahrhundert bauen ließ?
6. Wie heißt der Fluss, an dem Bremen liegt?
7. Welche Bundesländer sind sehr dünn besiedelt?
8. Wie hieß der norddeutsche Kaufmannsbund des Mittelalters? Welche
deutschen Städte gehörten dazu?
9. Aus welchem Bundesland stammen vier weltbekannte Stadtmusikanten?
10. In welchem Bundesland ist die Häufung von Kur- und Badeorten mit
Mineralquellen so groß wie nirgendwo anders in Europa?
11. Welches Bundesland nimmt die größte Fläche ein?
12. Welcher Fluss fließt durch Hamburg?
13. Mit welchen Bundesländern ist der Name des Anführers der deutschen
Reformation und des Bibelübersetzers Martin Luther verbunden?
14. Welches Bundesland liegt ganz im Norden, an der Grenze mit Dänemark?
15. Wie heißt das kleinste Bundesland der BRD?
16. In welchen Bundesländern sind folgende einmalige Landschaften
anzutreffen: der Spreewald, das Erzgebirge, die Lüneburger Heide, der
Schwarzwald, das Wattenmeer, der Harz?
17. Nennen Sie die Bundesländer, durch die der Rhein fließt.
18. Welches Bundesland nennt man auch das "Land der tausend Seen"?
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19. Welches Bundesland ist wirtschaftlich und kulturell mit Frankreich eng
verbunden?
20. Nennen Sie das Bundesland mit der größten Bevölkerungsdichte.
21. Welches Bundesland liegt ganz im Süden und hat Stuttgart als seine
Hauptstadt?
22. In welchem Bundesland befindet sich das größte europäische Industrie-
gebiet – das Ruhrgebiet? Was wird hier gefördert?
23. Wie heißt der internationale Wettkampf der Segelsportler? In welchem
Bundesland findet er statt?
24. Welche Bundesländer haben einen Anteil an den Alpen?
25. Nennen Sie das Bundesland, das keiner natürlichen geographischen
Region entspricht und auch nicht historisch gewachsen ist. Es wurde erst
nach dem Zweiten Weltkrieg "künstlich" geschaffen.
26. Welche wichtigen Handelsgüter werden in Bremen verladen?
27. In welchen Bundesländern liegen die reichsten Weinregionen Deutschlands?
28. Durch welche Bundesländer fließt die Elbe?
29. In welchem Bundesland findet jährlich die bekannte Leipziger Buch-
messe statt?
30. Welches Bundesland wird als "Land zwischen den Meeren" bezeichnet?
31. Zu welchem Bundesland gehört die größte deutsche Insel Rügen?
32. In welchem Bundesland liegt die "Müritz", der größte Binnensee
Deutschlands?
33. Aus welchem Bundesland stammen zwei deutsche Kaisergeschlechter
Staufer und Hohenzoller?
34. In welchem Bundesland sind die Weltfirmen wie Daimler Chrysler,
Bosch, Porsche, SAP und IBM angesiedelt?
18. Wie gut kennen Sie sich in den berühmten deutschen Städten aus?
Wählen Sie die richtige Antwort.
1. Friedrich der Große ließ das bekannte Schloss Sanssouci in … bauen.
a) Dresden b) Brandenburg c) Potsdam
2. Der Erfinder des Buchdruckes Johann Guttenberg lebte in…
a) Mainz b) Wittenberg c) Bremen
3. Mit dieser Stadt sind die Namen der berühmten deutschen Schriftsteller
Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller verbunden.
a) Cottbus b) Weimar c) Frankfurt/Main
4. Der berühmte Komponist Johann Sebastian Bach hat in … gewirkt.
a) Leipzig b) Dresden c) Weimar
157
5. Diese deutsche Stadt wird "Elbflorenz" genannt.
a) Ulm b) Hamburg c) Dresden
6. Hier befindet sich die älteste deutsche Universität.
a) Jena b) Heidelberg c) Rostock
7. Durch diese Landeshauptstadt führt der bekannte Nord-Ostsee-Kanal.
a) Kiel b) Rostock c) Schwerin
8. Welche deutsche Stadt ehrte man 1999 mit dem Titel "Kulturhauptstadt
Europas"?
a) Dresden b) Weimar c) Wittenberg
9. Diese Landeshauptstadt ist Heimat vom "Cannstatter Wasen", dem
zweitgrößten deutschen Volksfest.
a) München b) Erfurt c) Stuttgart
10. Wie heißt die erste Universitätsstadt Nordeuropas?
a) Kiel b) Rostock c) Schwerin
11.Nach New York gibt es hier mehr Konsulate, als sonst in der Welt.
a) Hamburg b) Frankfurt/Main c) Köln
12.Diese zweitgrößte Stadt Deutschlands ist auch der wichtigste Seehafen
der Bundesrepublik.
a) Bremen b) Lübeck c) Hamburg
13.Wie heißt das bedeutendste Finanzzentrum des Landes?
a) Düsseldorf b) Bonn c) Frankfurt/Main
14. Der berühmteste gotische Dom Deutschlands, der auch zum UNESCO-
Weltkulturerbe gehört, befindet sich in…
a) Köln b) Aachen c) Magdeburg
15.Diese deutsche Stadt ist zum wichtigsten Messeplatz der Welt geworden.
a) Leipzig b) München c) Hannover
19. Überfliegen Sie noch einmal die Texte. Welches Bundesland ist
Ihrer Meinung nach am besuchswertesten? Berichten Sie ausführlich
darüber im Kurs. Präsentieren Sie dabei das jeweilige Bundesland als
erstrebenswertes Reiseziel. Bereiten Sie auch Anschauungsmittel vor.
21. Sind Sie mit dem Spruch "Wer weit wandert, kann weit zurück-
blicken" einverstanden? Wie verstehen Sie ihn? Können Sie Beispiele aus
eigenem Leben anführen? Verfassen Sie einen kurzen Aufsatz.
22.3. Bilden Sie die entsprechende Person des Präsens Konjunktiv von
folgenden Verben im Aktiv.
machen – ich: brechen – Sie:
packen – wir: messen – ich:
wollen – es: schlafen – wir:
verreisen – du: dürfen – ihr:
nehmen – ihr: vergessen – es:
wiederholen – ich: schwimmen – du:
haben – wir: treten – sie (Sing.):
sammeln – er: empfehlen – du:
fortsetzen – du: waschen – er:
öffnen – sie (Pl.): stehen – ich:
159
22.4. Konjugieren Sie folgende Verben im Perfekt Konjunktiv.
Beachten Sie dabei den Gebrauch der Hilfsverben.
halten – können – lesen – wachsen – kommen – sterben – werben – stoßen –
bleiben – werfen – springen – lachen – schließen – besitzen – folgen
23. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. Відомо, що Німеччина складається із 16-ти федеральних земель,
серед яких Баварія є найбільш розвиненою аграрною землею.
2. Баден-Вюртемберґ є однією з найбільших земель, оскільки тут
проживає близько 7,7 мільйонів жителів. Він лежить на південному
заході ФРН та межує з Францією і Швейцарією. У цій землі
160
розташовані Верхньо-Рейнська низовина, Шварцвальд, Бодензее.
Економічним і політичним центром Баден-Вюртемберґу є Штуттґарт.
3. Гамбург є одночасно містом і землею, а також має найбільший
німецький порт. Гамбург лежить на Ельбі. Це друге за величиною
місто Німеччини. Але часто кажуть, що жителі Гамбурга страж-
дають від поганої погоди, адже тут панує морський клімат.
4. Гессен – лісиста федеральна земля з багатою природою, сягає від
гірських хребтів на півночі до виноградних та фруктових схилів на
берегах Райну.
5. Нижня Саксонія має площу 47 349 км² і простягається узбережжям,
низовиною та гірською місцевістю. Узбережжя та 7 східно-фризьких
островів приваблюють туристів.
6. Саксонія – найсхідніша з німецьких федеральних земель. Її столиця
Дрезден вважається одним з найгарніших міст Європи. Багато
історичних барокових споруд "Флоренції на Ельбі", як от Цвінґер,
Опера ім. Земпера чи Фрауенкірхе, були відбудовані після війни.
7. Баварія із її багатою культурно-історичною спадщиною та краси-
вими ландшафтами є найбільшою федеральною землею. Вона
простягається від Альп до долин річок Дунай та Майн. В Альпах
знаходиться найвища гора Німеччини – Цугшпітце (2 963 м). Для
економіки Баварії важливим є сільське господарство та туризм.
8. Земля Бранденбург оточує столицю Німеччини, яка знаходиться на
річці Шпрее. Близько 300 природніх і штучних водних шляхів
пронизують так званий Шпреевальд – одну з найбільших аграрних
площ Німеччини. Столиця Бранденбургу Потсдам розташована
недалеко від Берліна.
9. У Нордрайн-Вестфаллені знаходиться найбільший європейський
індустріальний район – Рурська область. Тож тут лежить найбільша
кількість великих міст Німеччини, а федеральна земля має найвищу
густоту населення. На жаль, видобування вугілля спричинило
багатьох проблем навколишнього середовища.
10. Столиця федеральної землі Бремен також називається Бремен. Тут є
маленькі романтичні вулиці, різноманітні крамниці і чудові зелені
парки. Це найменша і одночасно найстарша федеральна земля.
161
2.2. Berlin – die Hauptstadt Deutschlands
1. Ergänzen Sie die bereits erlernte Lexik zum Thema "In der Stadt"
durch den weiteren aktiven Wortschatz.
162
das Gebäude, -s, - – споруда; der Bau, -s, -ten = das Bauwerk, -es, -e –
будівля; hölzern – дерев'яний; steinern – кам'яний; marmorn – марму-
ровий
der Baustil, -s, -e – архітектурний стиль; die Romanik – романський
стиль; die Gotik – готичний стиль; die Renaissance – ренесанс; der/das
Barock – бароко; das Rokoko – рококо; der Klassizismus – класицизм; der
Jugendstil – стиль модерн
altertümlich – стародавній; repräsentativ – представницький; einmalig =
einzigartig – неповторний, унікальний; riesig = kolossal – гігантський;
wertvoll – цінний; prächtig = prachtvoll = prunkvoll – пишний, розкішний;
majestätisch – величний, вишуканий; imposant = stattlich – грандіозний,
вражаючий; schick – шикарний
das Denkmal, -s, Denkmäler – пам'ятний; das Monument, -s, -e –
монумент; die Gedenkstätte, -, -n – меморіал, дім-музей; die Gedenktafel, -,
-n – меморіальна дошка; zu Ehren Gen. – на честь когось; das Baudenkmal
= das architektonische Denkmal – архітектурна пам'ятка; der Denkmal-
schutz, -(e)s – захист архітектурних пам'яток; unter Denkmalschutz stehen
– знаходитись під захистом
der Architekt, -en, -en – архітектор; der Entwurf, -(e)s, Entwürfe –
(архітектурний) проект; die Fassade, -, -n – фасад; die Säule, -, -n – колона;
die Verzierung, -, -en – декор
3. Lesen Sie den Text und machen Sie Notizen über die wichtigsten
Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt.
Berlin
Die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland Berlin ist gleichzeitig
als Stadtstaat ein eigenständiges Bundesland. Es ist vollständig vom Land
Brandenburg umgeben. 3,5 Millionen Einwohner machen Berlin zur bevölke-
rungsreichsten Stadt Deutschlands.
Berlin entstand im 13. Jahrhundert aus zwei kleinen Siedlungen – Berlin
und Cölln. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war diese sumpfige Gegend nur sehr
spärlich bewohnt. Erst 1740 wurde Berlin zur Großstadt, dann zur Hauptstadt
von Preußen und 1871 des vereinigten Deutschland – des Deutschen Reiches.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Stadt in vier Besatzungssektoren der
Siegermächte geteilt. Aus dem britischen, amerikanischen und französischen
entstand Westberlin, aus dem sowjetischen Ostberlin. Seit 1949 war Ostberlin
164
die Hauptstadt der DDR. 1961 wurde zwischen beiden Teilen eine Mauer
gebaut, die als Staatsgrenze galt. Die Berliner Mauer fiel erst 1989, und seit der
Wiedervereinigung ist Berlin nun gesamtdeutsche Hauptstadt.
Berlin ist in 12 Bezirke gegliedert, und jeder Stadtteil zeigt sich von einer
anderen Seite. Einprägsam ist sogar die heimische Mundart, das Berline-
rische, welches allerdings nicht als ein regionaler Dialekt zählt, sondern als
Summe vieler Dialekte, die sich vermischt haben.
Im Städtetourismus ist Berlin eine der meistbesuchten Städte, sowohl
national als auch international. Die Hauptanziehungspunkte für Touristen
sind Architektur, historische Stätten, Museen, Festivals, Einkaufsmöglich-
keiten und Nachtleben. Außerdem hat Berlin mit dem ICC das größte
Konferenzzentrum Europas, was auch viele Kongresse und ähnliche
Veranstaltungen zum Reisegrund werden lässt. Ein weiterer Beitrag zum
Geschäftstourismus ist die bekannte Messe Berlin.
Das gegenwärtige Zentrum der Stadt liegt am Alexanderplatz, einem der
beliebtesten Einkaufs- und Touristenverkehrszentren, von den Berlinern
liebevoll einfach «Alex» genannt. Seinen Namen bekam der Platz, als der
russische Zar Alexander I. im Jahre 1805 Berlin besuchte. Der Alexanderplatz
wurde nach dem 2. Weltkrieg völlig neu gestaltet. Hier stehen das Hotel "Stadt
Berlin" mit 38 Stockwerken, das große Warenhaus, eine Markthalle, sowie
Geschäfts-, Verlags- und Wohnhäuser. Der Platz mit seinem Brunnen und der
Weltzeituhr ist eine große Fußgängerzone. Hier liegt ein Wahrzeichen Berlins
– der 365 m hohe Fernsehturm mit seinem drehbaren Café, von dem aus sich
eine schöne Aussicht auf die ganze Stadt bietet. In der Nähe steht das
berühmte Rote Rathaus, das mit seinem 97 m hohen Turm auch zu den
Wahrzeichen der Stadt gehört. Sehr attraktiv sind die Grünanlagen, die
zwischen dem Roten Rathaus, der Marienkirche und dem Berliner Dom liegen.
Nur ein paar Schritte vom Alexanderplatz entfernt liegt das historische
Stadtzentrum – das Nikolaiviertel. Zusammen mit der zwischen 1230 und
1250 entstandenen Nikolaikirche steht das mittelalterliche Viertel als
Ensemble unter Denkmalschutz.
Am Berliner Dom, der 1894 bis 1905 in Anlehnung an die italienische
Hochrenaissance und den Barock errichtet wurde und nun zu den
bedeutendsten evangelischen Kirchenbauten in Deutschland gehört, beginnt
die wohl bekannteste Straße Berlins – "Unter den Linden". Wo 1871 noch die
Kühe weideten, reihen sich nun feine Hotels, Restaurants, Läden, Theater,
Kinos, Nachtlokale und Cafés aneinander. An diesem Boulevard, der über
mehrere Spreeinseln führt, liegen viele architektonische Denkmäler: auf der
165
rechten Seite – das Deutsche Historische Museum (früher: das Zeughaus), die
Neue Wache, die Humboldt-Universität; auf der linken Seite – das Alte Palais
(Residenz des preußischen Königs), die Deutsche Staatsoper, das neulich
wiederaufgebaute Stadtschloss (Residenzschloss der Hohenzollern) und
weiter am Brandenburger Tor das schicke Hotel Adlon.
Abseits der Straße befindet sich noch ein Anziehungspunkt für
Touristen, die Museumsinsel. Hier liegen das Alte und das Neue Museum,
die Nationalgalerie, das Bode-Museum. Meistbesucht wird das Pergamon-
Museum, das seinen Namen nach dem bekanntesten Stück seiner Sammlung,
dem Pergamon-Altar (180 – 160 v. Chr.), erhielt. Das Museum birgt auch die
30 m lange Fassade des Wüstenschlosses Mschatta aus der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts, die mit majestätischen Löwen dekorierte Prozessionsstraße
aus Babylon (604/62 v. Chr.), griechische und römische Skulpturen sowie
antike Kleinkunst. Sie machen das Pergamon-Museum zu einem der besten
Architekturmuseen der Welt. Nur noch eine Kostbarkeit der Berliner Museen
ist durchaus sehenswert – die 48 cm hohe Büste der ägyptischen Königin
Nofretete (um 1350 v. Chr.), die im Neuen Museum ausgestellt ist.
Das Brandenburger Tor gilt als das bekannteste Wahrzeichen Berlins
und Symbol der deutschen Wiedervereinigung. Es wurde in den Jahren 1789
– 1793 nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans errichtet. Das Vorbild
dieses frühklassizistischen Triumphtors waren die Säulenhallen der Akro-
polis in Athen. Die Quadriga auf dem Dach, ein Viergespann mit der Sieges-
göttin Victoria, wurde vom Bildhauer Johann Gottfried Schadow geschaffen.
Gleich daneben befindet sich das Parlamentsgebäude, der Reichstag, mit
seiner futuristischen Glaskuppel. Der von 1884 bis 1894 unter dem Archi-
tekten Paul Wallot im Stil der Neorenaissance errichtete Bau wurde 1933
durch Brandstiftung und während des 2. Weltkriegs stark beschädigt, später
aber restauriert. Das Reichstaggebäude samt anderen alten sowie modernen
Gebäuden des Regierungsviertels liegt im Tiergarten – dem größten Berliner
Park. Sehenswert sind hier ebenfalls das frühklassizistische Schloss Bellevue
– der Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten, sowie das weitere
Wahrzeichen der Stadt – die Siegessäule. Sie ist 75 m hoch und wurde nach
dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 errichtet. Die Säule krönt ein fast
10 m hoher vergoldeter Engel. So modellierte Friedrich Drake die Göttin
Victoria, gemeinhin «Goldelse» genannt.
Die berühmteste Geschäftsstraße ist der Kurfürstendamm, der Haupt-
straße Westberlins war. Die Berliner nennen diese weltbekannte Einkaufs-
straße Shopping-Meile. Vornehme Bekleidungsgeschäfte, Boutiquen und
166
Juwelierläden wechseln mit zahlreichen Kinos, Theatern und Restaurants
aller Art ab. Vom 20. Stockwerk des Europa-Centers, einem modernen
Einkaufs- und Unterhaltungszentrum, bietet sich eine schöne Aussicht auf
die Weltstadt. Hier befindet sich auch die bekannte Kaiser-Wilhelm-
Gedächtniskirche. Sie wurde 1891-1895 erbaut und dem ersten Kaiser
gewidmet. Zurzeit ist sie als Kriegsruine und Mahnmal noch ansehnlicher.
Den neuen Kirchenturm nennen die Berliner "Lippenstift".
Hundert Schritte entfernt liegt der älteste Zoo Deutschlands. Im
sehenswerten Aquarium kann man Haie und viele andere Fische beobachten.
Sehr beliebt ist auch das Affenhaus. Ausgedehnte Waldgebiete und große
Parkanlagen machen Berlin zu einer sehr grünen Stadt, die in ihrem Zentrum
einen großen Tiergarten beherbergt. Auch einige schmuckgärtnerische
Akzente werden durch Anlagen wie den Englischen Garten gesetzt.
Sehr reizvoll ist das letzte verbliebene Schloss auf Berliner Boden,
Charlottenburg, das Herrscher aus dem Haus Hohenzollern bewohnten. Die
erste preußische Königin, Sophie Charlotte, ließ es im 18. Jahrhundert bauen.
Den Mittelturm errichtete man in Form einer Kuppel, den Schlossgarten
gestaltete man im französischen Stil. Zur Gesamtanlage gehören auch die im
Park gelegenen Gebäude Neuer Pavillon des berühmten Architekten Karl
Friedrich Schinkel, das Teehaus Belvedere und das Mausoleum. Im Schloss
sind die Galerie der Romantik und königliche Gemächer zu besichtigen, im
Belvedere Berliner Porzellane, im Pavillon Kunst und Kunstgewerbe der
Schinkelzeit.
Das moderne Berlin präsentiert sich auf dem Potsdamer Platz, einer
Verkehrsdrehscheibe in der Stadtmitte. Die 103 m hohe Kollhoff-Tower, der
Wolkenkratzer der Deutschen Bahn aus Glas und Beton, das Sony Center mit
der futuristischen Glaskuppel, ein modernes Gebäudeensemble mit mehreren
schicken Einkaufszentren, IMAX-Kinos, Bühnen sowie Räumlichkeiten des
Internationalen Filmfestivals Berlinale machen den Potsdamer Platz zum
touristischen Anziehungspunkt.
Die Landeshauptstadt ist berühmt für zahlreiche Theater- und Klein-
kunstbühnen, besonders für das Berliner Ensemble, das mit dem Namen von
Bertolt Brecht zusammenhängt. Aber auch die Volksbühne am Rosa-
Luxemburg-Platz ist sehr beliebt. Außerdem verfügt die Stadt über viele
Orchester und Chöre wie die Berliner Philharmoniker, die Staatskapelle
Berlin und das Konzerthausorchester Berlin.
Sport spielt in Berlin ebenso eine sehr große Rolle. Neben den üblichen
Sportvereinen wie Fußball- und Handballvereine ist Berlin auch Heimat des
167
jährlich stattfindenden Berlin-Marathons. Das DFB-Finale findet ebenso
traditionell in der Landeshauptstadt statt. Das Berliner Olympiastadion
wurde eigens für die Fußballweltmeisterschaft 2006 komplett saniert.
Auch Hochschulen und Forschung kommen hier nicht zu kurz. Mit vier
Universitäten, vier Kunsthochschulen, sieben Fachhochschulen und zwölf
privaten Hochschulen ist Berlin im Bereich Bildung gut vertreten.
Die Berliner Wirtschaft glänzt mit Namen wie Bayer Schering Pharma
oder Philip Morris. Und die ITB, die weltgrößte Touristikmesse, akzentuiert
den Slogan: "Berlin ist eine Reise wert".
169
8. Stellen Sie die Gliederung des Grundtextes zusammen. Präsentieren
Sie Berlin als deutsche Hauptstadt anhand der Gliederung im Kurs.
170
11. Nehmen Sie Stellung zum Slogan "Berlin ist eine Reise wert".
Schreiben Sie einen kurzen Aufsatz.
12. Sammeln Sie im Kurs Ideen, was das Sprichwort "Rom ist nicht an
einem Tage erbaut worden" bedeuten kann. Diskutieren Sie darüber mit
Ihren Studienkollegen.
13.2. Bilden Sie die 3. Person Singular des Präteritums Konjunktiv der
nachstehenden starken und unregelmäßigen Verben im Aktiv. Beachten
Sie die eventuellen Doppelformen.
sehen – sein – stehen – bringen – kommen – sprechen – denken – helfen –
laufen – liegen – gehen – lassen – lesen – müssen – senden – schreiben –
werden – geben – essen – wissen – heben – bitten – können – fangen –
schlagen – mögen – fliegen – beginnen – fahren – sterben
171
13.4. Wie heißt das Plusquamperfekt Konjunktiv?
1. Heinz war wunschlos glücklich.
2. Rudi nahm dich mit.
3. Jürgen ist gekommen.
4. Eduard ist ein guter Sportler geworden.
5. Sonja spazierte noch lange.
6. Tina hat es gut gewusst.
7. Egon sah ihn in der Stadt.
8. Felix arbeitete an seinem Buch bis in die späte Nacht hinein.
9. Tina hat gerne dieses Buch gelesen.
10. Kurt kam ohne Verspätung.
172
13.7. Setzen Sie das eingeklammerte Verb in den Konditionalis II.
1. Er (vergessen) leicht die Beleidigungen.
2. Der Schauspieler (treten) auf die Bühne.
3. Er (waschen) das Auto.
4. Ihr (stoßen) auf Schwierigkeiten.
5. Er (zwingen) uns, ihm Geld zu geben.
6. Du (schließen) leise die Tür.
7. Er (messen) die Entfernung mit den Augen.
8. Er (stechen) sich in den Finger.
9. Max (werfen) Steine ins Wasser.
10. Er (schwören) bei Gott.
14. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. Берлін є найбільшим промисловим та культурним центром Німеч-
чини. Крім того місто надзвичайно багате на визначні пам'ятки.
2. Берлін вперше згадується в історичних хроніках у 1244 р. Проте
великим містом він став лише у середині 18 століття, коли став столицею
Пруссії.
3. Екскурсія Берліном розпочинається на Александерпляц, де знахо-
дяться улюблені торговельні та туристичні центри. Тут можна побачити
і телевежу, яка є символом Берліна.
4. Коли ми були в Берліні, ми відвідали багато визначних місць,
побачили знамениті Бранденбурзькі ворота і Червону ратушу з
фонтаном Нептуна.
5. Історичний центр Берліна – середньовічний Ніколайфіртель. Разом
із заснованою у 1230 р. церквою він знаходиться під захистом
архітектурних пам'яток.
6. Іще один магніт для туристів – всесвітньо відомий Острів музеїв.
Особливо популярним є Перґамонмузеум, названий на честь
стародавнього олтаря.
7. На вершині 75-метрової Колони перемоги, що була споруджена
після Німецько-Французької війни 1870/71 рр., височіє позолочений
ангел.
8. З футуристичного купола Райхстаґу відкривається чудовий вид на
історичну частину міста, а також на один з найбільших міських парків –
Тірґартен.
9. Шарлоттенбурґ – останній замок на території Берліна. В оформ-
леному у французькому стилі замковому парку знаходиться Новий
павільйон відомого архітектора К.Ф. Шінкеля.
173
10. З-поміж численних театрів і мистецьких сцен німецької столиці
вирізняється Берлінський Ансамбль, в якому працював Бертольт Брехт.
11. Церква пам'яті кайзера Вільгельма на Курфюрстандамм не була
відбудована після війни. Ця унікальна будівля ще більш варта уваги як
воєнна руїна.
12. У Берліні знаходиться також відомий у всьому світі університет
імені Гумбольдта, який був заснований у 1810 році.
Berlinale
Seit 1951 finden jährlich im Februar die Internationalen Filmfestspiele
Berlin statt.
Nach dem Treffen von Cannes ist die Berlinale das zweitgrößte
Filmfestival in der Welt und "das Schaufenster" des deutschen Films. Im
Zentrum Berlins rund um den Potsdamer Platz liegen dann zwei Wochen
lang Kunst, Glamour, Party und Geschäft eng beieinander. Etwa 430000
Kinobesucher und 19000 Fachbesucher kommen jedes Jahr – Filmstars,
Filmproduzenten, Filmverleiher, Käufer, Finanziers und Journalisten.
Der Höhepunkt einer jeden Berlinale ist die Verleihung der "Bären", der
Hauptpreise des Festivals, durch eine internationale Jury. Um diese Preise
bewerben sich Filme aus der ganzen Welt, die auf der Berlinale Welt- oder
Europapremieren haben.
Neben dem Wettbewerb präsentiert die Berlinale unter anderem ein
Kinderfilmfest, ein Forum für den deutschen Film und ein internationales
Forum des Jungen Films. Außerdem gibt es eine Retrospektive sowie eine
Hommage, die sich dem Lebenswerk einer großen Filmpersönlichkeit
widmet. Insgesamt werden jährlich etwa 400 Filme gezeigt.
Mit sieben Millionen Euro übernimmt der Bund etwa 40 Prozent des
Gesamten der Veranstaltung; der Rest kommt über Eintrittsgelder und
Sponsoren zusammen.
Seit 2003 werden jedes Jahr etwa 350 junge Filmtalente aus aller Welt
zum Berlinale Talent Campus eingeladen. Hier geht es um die Vermittlung
von Know-how und den Ideenaustausch.
174
2.3. Staatswesen der Bundesrepublik Deutschland
die Gewalt, -, -en = die Macht, -, Mächte – влада, сила; die Staatsgewalt
unmittelbar ausüben – безпосередньо здійснювати державну владу; die
Gewaltenteilung – поділ влади; gesetzgebend = legislativ – законодавчий;
vollziehend = exekutiv – виконавчий; rechtsprechend = judikativ – судовий
das Organ, -s, -e – орган (влади); das Verfassungsorgan – конституційний
орган; die Staatsverwaltung – органи державного управління
das Staatsoberhaupt, -(e)s – глава держави; der Bundespräsident, -en –
федеральний президент
die Bundesversammlung, - – Федеральні збори
das Parlament, -s, -e – парламент; die Kammer, -, -n – палата; der Bundes-
tag, -(e)s – Бундестаг; der Bundesrat, -(e)s – Бундесрат; das Landesparlament
– парламент федеральної землі; der Abgeordnete, -n, -n – депутат; der
Ausschuss, -es, Ausschüsse – комітет
die Regierung, -, -en – уряд; der Bundeskanzler, -s, - – бундесканцлер; der
Minister, -s, - – міністр
das Gericht, -es, -e – суд; der Richter, -s, - – суддя; das Bundesverfassungs-
gericht – Федеральний конституційний суд
die Amtsperiode, - = die Amtszeit, - – термін повноважень
an der Spitze – на чолі
repräsentieren (te, t) = vertreten (a, e) – представляти; völkerrechtlich
vertreten – представляти на міжнародно-правовій арені
175
die Verträge abschließen (o, o) – заключати договори
die Botschafter empfangen (ie, a) – приймати послів
ernennen (a, a) – призначати на посаду; entlassen (ie, a) – звільняти
auflösen (te, t) – розпускати (орган влади)
2. Lesen Sie den Text und schreiben Sie daraus Informationen über
einzelne Verfassungsorgane der BRD je nach folgenden Stichpunkten:
Verfassungsorgan
ggf. Bestand
von wem gewählt / ernannt
Amtsperiode
wichtigste Aufgaben
177
bildung zu: Er wählt die Minister aus und macht den Vorschlag ihrer
Ernennung und Entlassung für den Präsidenten. Der Kanzler bestimmt ferner
die Anzahl der Ministerien und legt deren Zuständigkeiten fest. Die Bundes-
regierung ist das höchste Organ der Exekutivmacht im Lande. Sie bestimmt
die Richtlinien der Innen- und Außenpolitik der BRD.
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung
des Grundgesetzes. Es wird nur auf Antrag tätig. Jeder Bürger hat das Recht,
eine Verfassungsbeschwerde einzulegen, wenn er sich durch den Staat in
seinen Grundrechten verletzt fühlt. Das Bundesverfassungsgericht besteht
aus zwei Senaten mit je 8 Richtern, die zur Hälfte vom Bundestag und vom
Bundesrat gewählt werden. Ihre Amtszeit dauert 12 Jahre, eine Wiederwahl
ist nicht zulässig.
In Deutschland herrscht ein buntes politisches Leben. Hier gibt es rund
40 Parteien und politische Organisationen. Die wichtigsten Parteien, die die
Bundestagspolitik bestimmen, sind die Christlich Demokratische Union
(CDU) und die Christlich Soziale Union (CSU), die Sozialdemokratische
Partei Deutschlands (SPD), die Freie Demokratische Partei (FDP), "Die Linke"
sowie die Listeverbindung Bündnis 90/Die Grünen. Eine große Überraschung
bereitete die Bundestagswahl 2017, aus welcher die rechtsextreme und
europaskeptische Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) als drittstärkste
Kraft hervorging.
Wahlberechtigt ist jeder Deutsche, der das 18. Lebensjahr vollendet hat.
Wählbar ist man ebenfalls mit 18 Jahren.
8. Lesen Sie den Text der Nationalhymne der BRD und übersetzen Sie
ihn ins Ukrainische. Lernen Sie die dritte Strophe auswendig.
180
9.1. Bestimmen Sie die Bedeutung der konjunktivischen Formen in
den folgenden Sätzen. Übersetzen Sie sie ins Ukrainische.
1. Nehme sie den Regenschirm mit!
2. Wer dazu stimmt, erhebe seine Hände (Schiller).
3. "Professor", schrie er, "was haben sie aus unserer Jugend gemacht in
ihren Arbeitslagern und ihren Ausbildungszentren? Gott möge Sie in
die tiefste Hölle verdammen!" (Kellermann).
4. Man nehme 250 g Mehl, 5 Eier und 0,5 l Wasser.
5. Wir alle zusammen haben nur eine Aufgabe vor uns: zu siegen, koste
es, was es wolle (Bredel).
6. Man löse den Inhalt dieses Päckchens in 1/2 Liter heißen Wassers und
füge die Farblösung langsam und tropfenweise der zu färbenden Masse
hinzu, bis der gewünschte Farbton erreicht ist.
7. Es sei darauf hingewiesen, dass man bei diesem Unternehmen großen
Schaden tragen kann.
8. Möge diese kurze Arbeit zu weiteren Forschungen Anlass geben!
9. Man suche die allgemeine Lösung.
10. Der Winkel ABC sei dem Winkel BCD gleich.
9.2. Formen Sie die Sätze um, indem Sie den Autorenplural durch die
Konstruktion es sei (seien) + Partizip II ersetzen.
MUSTER: Wir möchten noch darauf hinweisen, dass ohne Fernsehen das
Leben sehr langweilig wäre. – Es sei noch darauf hingewiesen, dass...
Wir möchten folgende Prinzipien betonen. – Es seien folgende
Prinzipien betont.
1. Wir möchten noch erwähnen, dass die Wissenschaft noch mehr leisten
kann, als es heute schon der Fall ist.
2. Wir möchten die Wichtigkeit der Analyse betonen.
3. Wir sollen alles darauf zurückführen, dass die Verantwortungslosigkeit
für den Menschen schwerwiegende Folgen haben kann.
4. Wir möchten darauf hinweisen, dass es viele Ausnahmen aus dieser
Regel gibt.
5. Wir möchten auf die Gründe dieser Tat eingehen.
6. Wir möchten bemerken, dass das Fernsehen die Bequemlichkeit und
Faulheit der Menschen prägt.
7. Wir möchten hier die Vieldeutigkeit des Wortes "Zug" erwähnen.
181
9.3. Ergänzen Sie Aufforderungs- und Wunschsätze. Gebrauchen Sie
den Konjunktiv I.
1. … Sie so nett, mir beim Tragen zu helfen. sein
2. … er glücklich werden! mögen
3. … du im Leben viel Erfolg haben! mögen
4. Gott … dir gnädig! Gott … Dank! sein; sein
5. Er … in Frieden! ruhen
6. … dir das neue Lebensjahr viel Glück bringen! mögen
7. Es… die Freiheit! leben
8. Gott … ! bewahren
9. Er … hoch! leben
10. Das … fern von mir! sein
182
3. Хай процвітає наша дружба!
4. Хай допоможе Вам Господь!
5. Припустимо, що швидкість потяга складає 100 км. за год.
6. Суміш слід поставити у холодне місце.
7. Слід зазначити, що на занятті знаходять застосування нові методи
навчання.
8. Хай панує дружба між народами!
9. Припустимо, що кут дорівнює 50 градусів.
10. Слід зауважити ще й наступне.
11. Рятуйся, хто може!
12. Зверніть увагу на вживання допоміжних дієслів у перфекті.
10. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. ФРН є демократичною, соціальною, правовою федеративною
державою. 4 принципи визначають державний устрій Німеччини.
2. Народ здійснює владу безпосередньо через вибори й опосеред-
ковано через законодавчі, виконавчі і судові органи.
3. Кожен повинен поважати права та свободи інших народів і
виконувати свої обов’язки.
4. Глава держави – Президент – представляє ФРН на міжнародно-
правовій арені, зокрема підписує державні договори і приймає
послів.
5. Термін повноважень бундестагу, який є найвищим законодавчим
органом в Німеччині, становить 4 роки.
6. На чолі німецького уряду стоїть бундесканцлер. Він обирається
бундестагом за пропозицією президента.
7. Бундесканцлер має право сам формувати уряд. Крім того він
визначає основні напрями внутрішньої і зовнішньої політики ФРН.
8. У бундесраті федеральні землі представлені відповідно від кількості
їхнього населення. Відтак вони мають від 3 до 6 голосів.
9. Федеральний конституційний суд, що знаходиться у м. Карлсруе,
стежить за дотриманням Конституції.
10. У Німеччині панує різнобарвне політичне життя. Проте з-поміж
понад 40 зареєстрованих партій у бундестазі представлені не
більше семи.
11. Кожен громадянин Німеччини, якому виповнилося 18 років, має
право голосу і право бути обраним.
183
Zur selbstständigen Lektüre
Grundgesetz Deutschlands
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland verkörpert das
zweite demokratische System in der deutschen Geschichte. Im Parlamen-
tarischen Rat zog man in der neuen Verfassung, dem Grundgesetz, die
Lehren aus dem Scheitern der ersten Demokratie, der Weimarer Republik,
und der nationalsozialistischen Diktatur.
Die zweite deutsche Demokratie erwies sich als Erfolg. Für diesen Erfolg
gab es viele Gründe: Die Wertschätzung der freiheitlichen Lebensweise nach
der Diktatur und das Streben nach Akzeptanz durch die demokratischen
Nachbarn gehörten dazu. Aber auch das Grundgesetz hat seinen Anteil an
diesem Erfolg. Als die Teilung Deutschlands nach über 40 Jahren zu Ende ging,
wurde das Grundgesetz 1990 zur Verfassung des vereinigten Deutschlands.
Das Grundgesetz bindet die Gesetzgebung an die verfassungsmäßige
Ordnung und die Staatsverwaltung, an Recht und Gesetz. Besondere
Bedeutung besitzt Artikel 1 des Grundgesetzes. Er postuliert als höchstes Gut
der Verfassungsordnung die Respektierung der Menschenwürde: "Die
Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist
Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Die weiteren Grundrechte garan-
tieren unter anderem die Freiheit des Handelns im Rahmen der Gesetze, die
Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz, die Presse und Medienfreiheit, die
Vereinigungsfreiheit sowie den Schutz der Familie.
Mit der Feststellung, dass das Volk die Herrschaft durch besondere
Organe ausübt, schreibt das Grundgesetz die Herrschaftsform der repräsen-
tativen Demokratie fest. Darüber hinaus bestimmt es Deutschland als
Rechtsstaat: Alles Handeln staatlicher Behörden unterliegt der richterlichen
Kontrolle. Ein weiteres Verfassungsprinzip ist der Bundesstaat, das heißt die
Aufteilung der Herrschaftsgewalt auf eine Reihe von Gliedstaaten und auf
den Zentralstaat. Schließlich definiert das Grundgesetz Deutschland als einen
Sozialstaat. Der Sozialstaat verlangt, dass die Politik Vorkehrungen trifft, um
den Menschen auch bei Erwerbslosigkeit, Behinderung, Krankheit und im
Alter ein menschenwürdiges materielles Auskommen zu gewährleisten.
Eine Besonderheit des Grundgesetzes ist der so genannte "Ewigkeits-
charakter" dieser tragenden Verfassungsgrundsätze. Die Grundrechte, die
demokratische Herrschaftsform, der Bundesstaat und der Sozialstaat dürfen
auch durch spätere Änderungen des Grundgesetzes oder durch eine
komplett neue Verfassung nicht angetastet werden.
184
2.4. Sitten und Bräuche des deutschen Volkes
das (die) Ostern = das Osterfest – Пасха; Frohe Ostern! – Веселої Пасхи!
die Auferstehung (Christi) – Воскресіння (Христа)
ein bewegliches Fest – рухоме свято
das Osterei, -(e)s, -er – пасхальне яйце; gefärbte, beschriftete, bemalte
Eier – пофарбовані, розписані, розмальовані яйця; das Ostereiersuchen, -s
– пошук писанок
der Osterhase, -n, -n – пасхальний заєць; das Fruchtbarkeitssymbol, -s,
-e – символ родючості
186
das Oktoberfest – Октоберфест
das Bräu -(e)s – пиво; brauen (te, t) – варити пиво; die Brauerei, -, -en –
броварня
das Bierfass, -es, -fässer – пивна бочка; anstechen (a, o) = anzapfen (te, t)
– відкорковувати; das Bierzelt, -(e)s, -e – пивна палатка
der Wirt, -(e)s, -e – трактирник
der Schützenverein, -s, -e – стрілецький союз
Silvester
Am 31. Dezember ist der Silvestertag. Er ist nach dem 335 n. Chr.
verstorbenen Papst Silvester I. benannt. Zu seiner Zeit wurde das Christen-
tum zur römischen Staatsreligion. Heute haben an diesem Tag die Geschäfte
nur bis Mittag auf. Am Nachmittag bereiten sich viele Menschen auf
gemeinsame Feste und Feiern vor.
Am letzten Tag des Jahres möchte man gerne mit anderen zusammen
sein. Man feiert Silvester mit gutem Essen, Musik, Bowle und Feuerwerk.
Traditionelle Speisen zum Jahreswechsel sind Karpfen (Fruchtbarkeits-
symbol) und Schweinefleisch (Glücksbringer). Im Laufe des Abends werden
auch Pfannkuchen gegessen. Aber Vorsicht! Einige Pfannkuchen sind statt
187
mit Marmelade mit Senf gefüllt, man muss schon Spaß verstehen. Um
Mitternacht wird das neue Jahr mit Sekt begrüßt. Alle trinken sich dann zu,
sagen "Prosit Neujahr" und wünschen sich gegenseitig viel Glück. Überall
beginnt es laut zu knallen, und auch alle Kirchenglocken läuten. Man sieht
oft ein buntes Feuerwerk. Um Mitternacht erreicht die Silvester-Knallerei
ihren Höhepunkt, sodass der ganze Himmel hell erleuchtet wird. Früher
wollte man mit dem Lärmen und Knallen die bösen Wintergeister vertreiben.
Der Name des Monats Januar erinnert an den römischen Gott des
Anfangs – Janus, einen Gott mit zwei Gesichtern. Er schaut noch einmal
zurück und zugleich nach vorne. So denken auch viele Menschen in dieser
Zeit noch einmal über das alte Jahr nach und fragen sich, was das neue für sie
bringen wird. Sie treffen "gute Vorsätze" oder versuchen auch ihr Schicksal
durch das traditionelle Bleigießen wahrzusagen.
Der erste Tag des Jahres war schon immer ein Feiertag. Früher besuchte
man die Familien und Freunde. Man tauschte Geschenke aus und wünschte
sich Glück für das neue Jahr. Ansonsten schläft man länger, manche machen
einen Neujahrsspaziergang oder gehen zu einem Neujahrskonzert. Ein neuer
Kalender wird aufgehängt. Das neue Jahr hat begonnen.
188
In vielen Wohnungen hängt in diesen Wochen ein aus grünen
Tannenästen gebundener Adventskranz. Auf ihm stecken vier Kerzen. An
jedem Sonntag im Advent wird eine neue Kerze angezündet. Wenn alle vier
Kerzen brennen, dann ist es bald Weihnachten. Dazu singen die Kinder:
"Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann
vier; dann steht das Christkind vor der Tür."
Am 6. Dezember feiert man in Deutschland den Nikolaustag, den
Gedenktag für den Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert gelebt
und sich besonders um die Kinder gekümmert hat. Schon am Vorabend
stellen die Mädchen und Jungen ihre Stiefel und Schuhe vor die Tür. Sie
möchten, dass der Nikolaus sie mit Süßigkeiten und Obst füllt. Abends
kommt dann auch manchmal der Nikolaus, angezogen mit einem weiten
Mantel und einer Bischofsmütze, selber ins Haus, oder er geht durch die
Stadt. Er hat immer eine Rute für die bösen Kinder bei sich und einen Sack
voller kleiner Geschenke für die lieben Kinder. Aus einem großen Buch liest
er ihnen vor, welche guten und bösen Dinge sie getan haben, und verteilt
kleine Geschenke. Meistens aber bekommt jeder etwas. Manchmal wird der
Nikolaus auch von einem Helfer begleitet, dem Knecht Ruprecht.
Erst im vorigen Jahrhundert kam die Tradition vom "Weihnachtsmann"
auf, der die Weihnachtsgeschenke bringt. Dieser kommt ursprünglich aus
Amerika, wo er Santa Claus genannt wird. In vielen Gegenden Deutschlands,
besonders im Süden, werden die Geschenke an Weihnachten aber vom
"Christkind" gebracht.
Das Christkind und das Verteilen der Geschenke, die so genannte
"Bescherung", gehören zu Weihnachten. Seit dem 16. Jahrhundert gibt es
diesen Brauch. Das Christkind schickte damals einen Beutel mit fünf Dingen
ins Haus: Spielzeug, Süßigkeiten, einem Geldstück, einem Kleidungsstück
und Sachen für die Schule. Erst als die Weihnachtsgeschenke immer
zahlreicher wurden, legte man sie auf den so genannten "Gabentisch".
Im Mittelpunkt des Gabentisches steht heute ein Tannenbaum mit
leuchtenden Kerzen und bunten Kugeln. Kein anderer deutscher Brauch hat
in der Welt eine solche Verbreitung gefunden. Manche Menschen stellen
auch eine Weihnachtskrippe unter den Tannenbaum. Das Ereignis von
Bethlehem wird hier mit verschiedenen, oft kunstvoll gestalteten Figuren
nachgestellt.
In den größeren Städten werden zur Adventszeit Weihnachtsmärkte
organisiert. Rund um einen geschmückten Tannenbaum auf dem Stadtplatz
werden mehrere Buden mit verschiedenem Kram aufgestellt. Hier kann man
189
handgemachte Geschenke (Tannenschmuck, Spielzeug) kaufen oder einige
leckere Weihnachtsspezialitäten (Pfefferkuchen, kandierte Äpfel, Zucker-
watte) kosten. Gute Musik und traditioneller Glühwein sorgen für perfekte
feierliche Stimmung. Für Kinder gibt es alle möglichen Attraktionen.
Der Abend vor dem Weihnachtstag ist der Heilige Abend (24.12.). Viele
Menschen gehen zum Gottesdienst in die Kirche. Dort singt man Lieder und
hört die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Manchmal spielen die Kinder
auch ein "Krippenspiel", in dem die Weihnachtsgeschichte dargestellt wird,
wie sie im Lukasevangelium steht. Manchmal treten auch die weisen Männer
aus dem Orient auf, von denen der Evangelist Matthäus erzählt.
Nach dem Gottesdienst ist es Zeit für die Geschenke, die vorher unter
den Weihnachtsbaum gelegt worden sind. Darauf haben sich alle gefreut, am
meisten aber die Kinder. Manche Kinder haben vorher auch schon einen
Wunschzettel geschrieben und ihn den Eltern gegeben. Finden sie nun auch
die Dinge unter dem Weihnachtsbaum, die sie sich gewünscht haben?
Abgeschlossen wird der Heilige Abend oft mit einem gemeinsamen
Essen, aber am Weihnachtstag (25.12.) geht das Feiern dann weiter. Die
Hausfrauen machen etwas besonders Gutes zu essen, häufig Karpfen, Gans
oder einen leckeren Braten und selbst gebackenen Kuchen. Zu diesem Fest
kommt dann auch jeder aus der Familie, der auswärts wohnt und der eben
kommen kann. Weihnachten ist ein Familienfest.
Ostern
Schon die alten Germanen feierten im Frühling ein großes Fest zu Ehren
der Göttin Ostaria. Sie war die strahlende, heilbringende Gottheit der
Morgenröte. Mit diesem Fest kam dann das christliche Ostern in Verbindung.
Es ist ein bewegliches Fest und hängt von der Mondstellung ab. Das Konzil
von Nicäa hat im Jahre 325 den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlings-
mond als Termin für das Osterfest bestimmt. Seit dem Frühlingsanfang am
21. März werden die Tage länger als die Nächte. Die Sonne siegt über den
Winter und die Dunkelheit, so wie Jesus über den Tod gesiegt hat.
Das Bemalen und Verschenken von Ostereiern ist ein alter Brauch. Das Ei
ist ein Zeichen des Lebens und der Lebenskraft. Wie das Küken aus der
Eierschale, so stieg Jesus aus dem Grab und zerbrach damit die Macht des
Todes. Und um an Jesu Tod am Kreuz zu erinnern, färbte man die Eier oft
rot. Diese Eier verschenkte man an andere. Damit wollte man dann sagen:
"Freue dich! Christus ist auferstanden!"
190
Wenn Kinder im Haus sind, verstecken die Eltern oder Großeltern gerne
die bunt gemalten Eier im Garten oder im Haus. Wer findet sie am
schnellsten, und wer findet am meisten? Das macht natürlich immer viel
Spaß. Und wer hat die Ostereier versteckt? Natürlich der Osterhase! Woher
die Tradition des eierlegenden und -bringenden Osterhasen kommt, weiß
man nicht so genau. Als sehr fruchtbares Tier ist er ein Frühlingssymbol.
Manche meinen auch, der Osterhase sollte eigentlich ein Osterlamm sein.
Schon im Mittelalter backte man zu Ostern das Osterlamm. Es erinnert an
Jesus Christus, der für uns unschuldig gestorben ist. Oft wird das Lamm mit
der Fahne, dem Zeichen des Sieges, dargestellt.
Schon in vorchristlicher Zeit gab es den Brauch des Osterfeuers. Damit
begrüßte man die Sonne, ein Symbol für das Leben und den Sieg über den
Winter. Später deutete man es auf Jesus, das Licht des Lebens und den Sieger
über den Tod. In den Kirchen wird die Osterkerze in der Osternacht
angezündet und in die dunkle Kirche getragen. Die Gemeinde begrüßt sie
mit dem Ruf: "Christus ist das Licht – Gott sei ewig Dank!" In vielen
Gegenden Deutschlands leuchtet auch ein großes Osterfeuer aus allerlei
Brennbarem in die Osternacht hinein.
Das Osterfest dauert zwei Tage. Wie auch zu Weihnachten sind zu
Ostern die Kirchen voller Menschen, die Ostermesse ist also eines der
Hauptrituale des Feierns. Vorher oder hinterher findet ein ausgiebiges
Osterfrühstück statt, im Kreise der Familie oder der Freunde. War das
Frühstück sehr reichhaltig, so verzichten heute schon viele auf das früher
obligatorische Festessen, häufig ein Gänse- oder Entenbraten. Beliebt ist bei
schönem Wetter auch der Osterspaziergang, je nach Geschmack und
Möglichkeit schlendert man durch die Stadt oder spaziert durch die Natur.
Für den Abend oder Ostermontag werden Tanzveranstaltungen angeboten,
auf dem Lande sind noch traditionelle Ostertänze erhalten geblieben.
Um diese Zeit genießen die Kinder verschiedene Osterspiele. Außer dem
populärsten Ostereiersuchen gibt es viele andere. Das Stoßen der Eierspitzen
aneinander, das sogenannte "Eierticken", zeigt, wer das stärkste Ei hat. Beim
Eierrollen lässt man Eier einen Hügel hinunter rollen. Gewinner ist derjenige,
dessen Ei am weitesten kommt. Wenn man das Ei auf einen großen Löffel
legt, kann man einen Eierwettlauf machen. Derjenige, der am schnellsten am
Ziel ist und dabei sein Ei nicht verloren hat, hat gewonnen.
191
Pfingsten
Seit dem 3. Jahrhundert wird das Pfingstfest gefeiert. Immer am 50. Tag
nach Ostern. Fünfzig heißt im Griechischen "pentecoste", und von daher leitet
sich der Name "Pfingsten" ab. Es ist ein frohes Fest und erinnert uns an den
Heiligen Geist, der neues Leben schenkt. Fröhlich und besinnlich zugleich ist
das Fest auch bis heute geblieben.
In Deutschland ist Pfingsten ein "doppelter" Feiertag. Es gibt den
Pfingstsonntag und den Pfingstmontag. An diesen Tagen finden oft Gottes-
dienste im Freien statt. Man trifft sich in der Natur, denn der Sommer kommt
immer näher.
Im Gegensatz zu Weihnachten und Ostern gibt es zum Pfingstfest nur
wenige Bräuche. Kirchen werden mit jungem Birkengrün geschmückt. Es gibt
die "Pfingstritte" mit Pferden, an denen meistens nur Männer teilnehmen.
Umzüge im Freien, Spiele und Wallfahrten finden statt. Oft geht man auf
Pfingstwanderungen, und in manchen Gegenden Deutschlands werden
Pfingstfeuer entzündet.
Im dörflichen Leben führte man zu Pfingsten erstmals das Vieh auf die
Weide oder trieb es auf die Almen. Jener Hütejunge, der zuletzt auf dem
Dorfplatz eintraf, handelte sich dabei den Spitznamen eines "Pfingstlümmels"
ein. In manchen Gegenden wird ein "Pfingstlümmel" in grünes Buchenlaub
eingewickelt, so dass er nichts mehr sieht und nicht selber gehen kann. So
wird er dann durch das Dorf geführt.
Auch der "Pfingstochse" war bekannt. So führten die Metzger einen
fetten Ochsen durch das Dorf. Das Tier war mit Blumen und Girlanden
geschmückt. Am nächsten Tag wurde er dann geschlachtet. Auch beim
Almauftrieb gab es einen "Pfingstochsen". Dies war ein bunt geschmückter
Ochse, der die Rinderherde bergauf führte.
Manche alten Bräuche gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr oder nur
noch selten. Pfingsten ist aber ein bei allen beliebter Feiertag geblieben. Als
Fest des Heiligen Geistes ist es auch ein Fest der Hoffnung und der Freude.
Und beides können wir auch heute in unserer Welt sicher gebrauchen.
Erntedankfest
Vielen Menschen in den Städten ist es gar nicht mehr bewusst, wie
Getreide, Obst und Gemüse reifen und geerntet werden. Das war früher
anders. Als noch viele Menschen auf dem Lande arbeiteten, gab es auch viele
Erntebräuche. Nach dem Einbringen der letzten Früchte dankte man Gott für
eine gute Ernte und für das gute Wetter. Dabei überreichten die Mägde und
Knechte dem Dienstherren und seiner Familie Geschenke. Anschließend
feierte man ein großes Fest.
192
Noch heute ziehen in einigen Gegenden Deutschlands schön
geschmückte "Erntedankzüge" durch die Straßen. Auf den von Pferden oder
Traktoren gezogenen Wagen liegen Getreide, Früchte und Gemüse. Kinder
und Erwachsene ziehen oft alte Trachten an und zeigen einige der alten
Erntebräuche. Oft bindet man aus Getreidehalmen auch schwere Erntekränze
und Erntekronen. Die Straßen und Häuser sind auch feierlich geschmückt
mit Strohkränzen, Herbstblumensträußen, Zwiebelzöpfen und geerntetem
Obst. Abends wird viel gegessen (traditioneller Zwiebelkuchen), getrunken
(vorerst Bier und Wein) und getanzt.
Auch in der Kirche gab es schon früh Erntedankfeste, aber erst im
19. Jahrhundert wurde das Erntedankfest in Preußen ein offizieller Festtag.
Normalerweise feiert man diesen Tag am ersten Oktobersonntag. Dann
schmückt man die Kirchen mit vielen bunten Sachen aus der Natur.
Gemeinsam lobt man Gott, der das Leben schenkt und erhält. Und man denkt
neu nach über die oft gedankenlos benutzten Worte: "Gott sei Dank!"
Oktoberfest
Das Oktoberfest in München (mundartlich: "d'Wiesn") ist das größte
Volksfest der Welt. Es findet seit 1810 auf der Theresienwiese im Westen
Münchens statt. Aufgrund des oft kühlen Wetters im Oktober beginnt das
Oktoberfest schon im September. Eröffnet wird es stets an einem Samstag,
Ende des Festes ist traditionell der erste Sonntag im Oktober. So dauert das
Fest in der Regel 16 bis 18 Tage.
Früher lag die Theresienwiese noch vor den Toren der Stadt und die
Wirte und Schausteller zogen gemeinsam zur Wiesn, um das Fest zu
eröffnen. Seitdem ist der Einzug der Wiesnwirte der offizielle Auftakt des
Oktoberfests. Heute führen das Münchner Kindl und der amtierende
Oberbürgermeister der Stadt den Zug an. Ihnen folgen die prachtvoll
geschmückten Pferdegespanne und Festwagen der Brauereien sowie die
Kutschen der Wirte und Schausteller. Begleitet wird der Zug von den
Musikkapellen der Festzelte. Nach dem Einzug auf der Wiesn sticht um
Punkt 12 Uhr der Oberbürgermeister im Schottenhamel-Festzelt das erste
Bierfass an. Mit dem Anstich und dem Ruf "Ozapft is!" (Es ist angezapft!) gilt
das Oktoberfest als eröffnet. Danach werden auch in den anderen Festzelten
die ersten Fässer angezapft und Bier an die Wiesnbesucher ausgeschenkt.
Seit 1950 ist ein Trachtenumzug einer der Höhepunkte des Oktoberfests
und einer der weltgrößten Umzüge dieser Art. Am ersten Wiesn-Sonntag
ziehen knapp 9000 Teilnehmer in ihren historischen Festtagstrachten vom
Maximilianeum aus auf einer 7 km langen Strecke bis zur Theresienwiese.
Auch dieser Umzug wird vom Münchner Kindl angeführt. Es folgen
193
Trachten- und Schützenvereine, Musikkapellen, Spielmannszüge mit festlich
geschmückten Pferdegespannen.
Auf dem Oktoberfest sind die Münchner Brauereien (z. B. Augustiner,
Hofbräu, Löwenbräu) mit ihren Festzelten vertreten. Für die Wiesn braut
man ein spezielles Bier (Wiesnbier) mit mehr Stammwürze und damit auch
mit höherem Alkoholgehalt. Dem Besucher stehen 14 große und 15 kleinere
Bierzelte zur Auswahl. Hier wird das Bier mit speziellen Maßkrügen der
Brauereien eingeschenkt. Musik wird live gespielt, es wird gesungen.
Es kommen viele Attraktionen dazu, so wie das 50 m hohe Riesenrad,
von dem man einen sehenswerten Blick über die Festwiese bekommt, die
Krinoline – ein traditionelles Rundkarussell, der Toboggan – eine Turm-
rutschbahn, das Kettenkarussell, das Teufelsrad u.a.m.
Das Oktoberfest zieht jährlich über 6 Millionen Besucher an. Die Gäste
kommen immer zahlreicher auch aus dem Ausland, vorwiegend aus Italien,
den USA, Japan und Australien.
194
4. Haben Sie die Texte richtig verstanden? Sind folgende Aussagen
richtig (R) oder falsch (F)? Füllen Sie die Tabelle aus.
R F
1. Das Erntedankfest ist das größte Volksfest in der Welt.
2. Am Weihnachtstag (25.12.) isst man gewöhnlich Gans oder einen
leckeren Braten und selbst gebackenen Kuchen.
3. Der 31. Dezember wird Silvestertag genannt, weil an diesem Tag
der römische Papst Silvester verstorben ist.
4. Das Wort "Advent" kommt aus der lateinischen Sprache und heißt
"Ankunft".
5. Viele Pfingstsymbole sind mit dem Viehtreiben verbunden, wie z.B.
"Pfingstlümmel" oder "Pfingstochse".
6. Adventskranz mit 4 brennenden Kerzen ist eines der bekanntesten
Zeichen der Vorweihnachtszeit.
7. Ostern wird am Frühlingsanfang gefeiert, also am 21. März.
8. Die Tradition vom "Weihnachtsmann" ist ein deutscher Brauch, der
in der Welt große Verbreitung gefunden hat.
9. Im Gegensatz zum Silvester ist Weihnachten ein stilles Familienfest.
10. Ostern ist ein altertümliches rein christliches Fest.
11. Zu den Höhepunkten des Oktoberfests gehören Biertrinken in
Festzelten, Trachtenumzug sowie zahlreiche Attraktionen.
12. Der Nikolaustag wird am 19. Dezember gefeiert.
13. Die Ostereier werden vom Osterlamm gebracht und im Garten
versteckt.
14. Zum Erntedankfest dankt man Gott für die Auferstehung Christi.
15. Pfingsten feiert man am 40 Tag nach Ostern. Es erinnert uns an
den Heiligen Geist, der neues Leben schenkt.
16. Das Neujahrsfest wird sehr laut gefeiert – im Freundeskreis, mit
Bowle und Feuerwerk.
17. Das Oktoberfest findet auf der Theresienwiese im Westen
Münchens statt.
18. Das bemalte Osterei ist ein Zeichen des Lebens und der
Lebenskraft.
19. Am 3. Oktober gedenkt man der Tragödie der deutschen Nation
im 20. Jahrhundert, nämlich der Teilung Deutschlands nach dem
Ersten Weltkrieg.
195
5. Was gehört zusammen? Ordnen Sie die Wörter und Wendungen
unter dem Strich den Oberbegriffen zu.
A. Silvester D. Ostern
B. Advent E. Pfingsten
C. Weihnachten F. Oktoberfest
allerlei Attraktionen, Auferstehung, bemalte Eier, Bescherung, bewegliches
Fest, Bierfass, Bleigießen, buntes Feuerwerk, Christkind, doppelter Feiertag,
eierbringender Hase, Eiersuchen, Eierticken, Festzelt, Gabentisch,
Gänsebraten, geschmückter Ochse, geschmückter Tannenbaum, Glühwein,
Gottesdienst, Göttin Ostaria, großes Feuer, Heiliger Abend, Heiliger
Nikolaus, Jahreswechsel, junges Birkengrün, Kalender mit 24 Türchen,
Karpfen, Kranz mit 4 brennenden Kerzen, Krippenspiel, neuer Kalender,
Papst Silvester, Pfannkuchen mit Senf, Spaziergänge in die Natur,
Theresienwiese, Trachtenumzug, Weihnachtsmarkt, Wiesnwirt
196
8. Wie verstehen Sie das Sprichwort "Andere Länder – andere Sitten"?
Arbeiten Sie zu zweit. Bilden Sie Dialoge, die die Bedeutung dieses
Sprichworts an realen Beispielen veranschaulichen.
9.2. Setzen Sie die Verben in der richtigen Form des Konjunktivs II ein.
1. Am liebsten … er jetzt im Urlaub, dann … er sein, müssen, können
nicht arbeiten und … sein Leben genießen.
2. Ich … gerne an der Uni Konstanz studieren. werden
3. Beinahe … er sich zu einer Verabredung! verspäten
4. Die alte Dame … beinahe! fallen
5. Ich … diese Arbeit genauso gut wie er... können, machen
6. Mein Bruder … den Eltern… sollen, helfen
7. Wir … dieses Thema... können, besprechen
8. … Sie heute Abend! kommen
9. Ich … gern einen Sportwagen. haben
10. Ich … gern in Jalta. sein
197
9.3. Gestalten Sie die Sätze nach dem Muster um. Erläutern Sie den
Bedeutungsunterschied zwischen dem Präteritum und dem Plusquam-
perfekt Konjunktiv.
a) MUSTER: Er ist nicht fleißig. – Er müsste fleißiger sein.
Er hätte fleißiger sein müssen.
1. Er kommt nicht zum Unterricht.
2. Der Junge ist nicht vorsichtig.
3. Wir gehen nicht in die Bücherei.
4. Die Schüler machen keine Hausaufgaben.
5. Das Mädchen ist nicht aufmerksam.
b) MUSTER: Er führt wenige Beispiele an. – Er könnte mehr Beispiele anführen.
Er hätte mehr Beispiele anführen können.
6. Die Studenten verlassen ihr Studentenheim erst um 9.00 Uhr.
7. Er erscheint nicht im Lesesaal.
8. Sie sagt dem Lehrer nicht Bescheid.
9. Wir beherrschen die deutsche Grammatik nicht gut.
10. Meine Freundin treibt kein Sport.
9.5. Drücken Sie aus, was Sie an jemandes Stelle anders machen würden.
MUSTER: Rudi liegt schon die zweite Woche im Krankenhaus und du hast
ihn noch nicht besucht. – Rudi liegt schon die zweite Woche im
Krankenhaus. An deiner Stelle hätte ich ihn schon längst besucht.
1. Angelika und Klaus nahmen kein Geschenk zur Geburtstagsparty mit.
2. Monika möchte ohne Sprachkenntnisse nach Kanada ausreisen.
3. Er vertrieb seine kranke Katze, die bei ihm sehr lange gelebt hatte.
198
4. Helmut hat sich ihr gegenüber taktlos verhalten.
5. Während des Ausflugs nach Köln sind sie ohne Reiseführer durch die
Stadt gebummelt.
6. Peter hat sich schnell in dieses Abenteuerleben gestürzt.
7. Anne verschwendet nur ihre Zeit beim Versuch, ihm ins Gewissen zu
reden.
8. Walter studiert Medizin, obwohl schon das Ansehen von Blut ihn
ohnmächtig macht.
9. Anna-Marie setzt ihr Leben aufs Spiel.
10. Du hast deine Chance verpasst, als du ihn hast gehen lassen.
9.6. Formen Sie folgende Sätze um und erklären Sie die Bedeutung der
konjunktivischen Formen.
MUSTER: Da sind wir endlich. – Da wären wir endlich.
(die Feststellung eines Ergebnisses).
1. Das ist getan.
2. Das haben wir endlich überstanden.
3. Soweit sind wir.
4. Das haben wir geschafft.
5. Ich habe eine Frage.
6. Nun ist die Frage schon gelöst.
7. Das ist nun erledigt.
8. Das Studienjahr ist vorüber.
9. Was haben Sie sonst noch?
10. Das habe ich von dir nicht erwartet!
9.7. Bilden Sie mit Hilfe des Konjunktivs höfliche Bitten oder Fragen.
MUSTER: Rufen Sie morgen wieder an! – Würden Sie bitte morgen wieder
anrufen! • Seien Sie so nett mir ein Buch zu geben! – Wären Sie so
nett mir ein Buch zu geben! • Haben Sie Feuer? – Hätten Sie Feuer?
1. Schreiben Sie diesen Satz an die Tafel!
2. Sagen Sie mir, wie ich zur Post komme!
3. Helfen Sie mir diese Tasche zu tragen!
4. Hören Sie auf zu rauchen!
5. Senden Sie mir morgen ein Fax!
6. Geben Sie mir eine Zeitung!
7. Sprechen Sie leise!
8. Zeigen Sie mir den Weg zum Hotel "Paradise"!
199
9. Wecken Sie mich morgen um 7.00 Uhr!
10. Holen Sie mich um 14 Uhr vom Flughafen ab!
9.8. Drücken Sie Unsicherheit oder Vermutung mit Hilfe des Konjunk-
tivs II in den folgenden Sätzen aus.
1. Er sitzt jeden Abend vor dem Fernseher.
2. Unsere Katze frisst seit drei Tagen nichts mehr. Vielleicht ist sie krank.
3. Sein Kollege trinkt schon mittags ein Bier.
4. Sie hört nur noch, wenn man sehr laut spricht.
5. Er kauft mehr ein, als er essen kann.
6. Wahrscheinlich geht Peter fremd.
7. Es ist möglich, dass die Kinder alle Bonbons gegessen haben.
8. Er fehlt im Unterricht seit einigen Tagen. Er hat sich vielleicht erkältet.
9. In der Prüfung hat sie wahrscheinlich vor Angst alles vergessen.
10. Sie sprechen miteinander nicht mehr. Vielleicht haben sie sich gezankt.
201
ZUSAMMENFASSENDE ÜBUNGEN
4. Bilden Sie Sätze aus gegebenen Wörtern. Beginnen Sie mit dem
fettgedruckten Wort.
1. fünf, Deutschland, sich gliedern, von, der Norden, die Landschaftsteile,
in, nach, der Süden.
202
2. unter, der Meereseinfluss, Der Westen, haben, und, der Nordwesten,
feucht, der Sommer, der Winter, und, gemäßigt.
3. der Seehafen, sein, Hamburg, der größte Transitplatz, Deutschland,
und.
4. der Knotenpunkt, sein, der Straßen- und Schienenverkehr, Berlin, und,
haben, mehrere Flughäfen.
5. Der Bundespräsident, die Verträge, die Staaten, auswärtigen, mit,
abschließen, im Namen, das Bund.
6. Unter anderem, die Bundeshauptstadt, sein, Mittelpunkt, auch, die
Mode, und, die Geschmackindustrie, das Kunstgewerbe.
7. Reich, sein, an, und, Deutschland, Kohle, Eisen, Das Erdinnere, solche
Bodenschätze.
8. Der Alexander-Platz, der 2. Weltkrieg, neu, völlig, Nach, gestaltet
werden.
9. Die Bundesversammlung, zusammentreten, der Bundespräsident, und,
wählen, dieser Zweck, zu, nur.
10. Sich gliedern, fünf, Deutschland, die Landschaftsräume, in.
11. Sein, die Länder, Der Bundesrat, die Vertretung, bestehen, und, aus,
die Landesregierungen, Mitglieder.
12. Nach, feiern, Pfingsten, Am 50. Tag, Ostern, man, auch, nennen, man,
und, dieses Fest, das grüne Fest.
13. Der Verkehrsknotenpunkt, sein, Berlin, von, das Handelszentrum, und,
Deutschland.
14. Berlin, sein, In, vertreten, wichtig, alle Industriezweige.
15. Das Brandenburger Tor, Das Wahrzeichen, sein, von, Berlin.
16. Es gibt, sogar, eine Museumsinsel, Hier, das Pergamonmuseum, sein,
das berühmteste Museum, auf der.
17. Anziehen, die Schlösser, die Touristen, Wunderschön, die Tausende,
von, Charlottenberg, wie.
18. Die Umgebung, können, man, In, auch, Berlin, von, sehen, viele Sehens-
würdigkeiten.
19. Es gibt, die Seen, herrlich, hier, die Wälder, ausgedehnt, wunderschön,
die Grünanlagen, und.
20. Die Hauptstraße, sein, heißen, "Unter den Linden", von, Berlin, sie, 300
Jahre alt, über, und, zu, die Welt, gehören, die berühmtesten Straßen.
21. Werden, hier, Kartoffeln, Es, Zuckerrüben, anbauen, Wein, Getreide,
und, Mais, Rinder, züchten.
203
22. Der Begriff, verstehen, "deutschsprachige Länder", man, denen, die
Länder, Deutsch, die Amtssprache, in, sein, Unter.
23. Die Lage, geographische, haben, die Entwicklung, und, das Klima,
bestimmen, Deutschlands.
A B
9. Kleines Deutschland-Quiz.
1. Welches Gebirge grenzt Deutschland im Süden zu Nachbarländern ab?
a) das Erzgebirge b) der Harz c) die Alpen
2. Wie heißt die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern?
a) Freiburg b) Schwerin c) Thüringen
206
3. Das Ruhrgebiet ist bekannt…
a) als Industriegebiet b) für Wintersport c) wegen Erdölfeldern
4. In welcher Stadt liegt der größte Hafen Deutschlands?
a) in Hamburg b) in Bielefeld c) in Wismar
5. Welches Land grenzt nicht an Deutschland?
a) Polen b) Slowenien c) Tschechien
6. Die "Kieler Woche" ist ein wichtiges Segelsportereignis. Kiel liegt
a) im Norden, in Schleswig-Holstein
b) im Westen, im Saarland
c) im Süden, in Baden-Württemberg
7. Der längste Fluss Deutschlands ist...
a) der Rhein b) der Neckar c) die Elbe
8. Die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1991 war…
a) München b) Hamburg c) Bonn
9. Welche Stadt liegt nicht am Rhein?
a) Mainz b) Köln c) Nürnberg
10. Das flächengrößte deutsche Bundesland ist…
a) Thüringen b) Bayern c) das Saarland
11. In München findet jedes Jahr ein großes Fest statt.
a) das Januarfest b) das Julifest c) das Oktoberfest
12. Die Stadt hat einen sehr berühmten Dom. Sie liegt am Rhein. Dort werden
Radio- und Fernsehsendungen gemacht.
a) Flensburg b) Köln c) Fürth
13. Die Namen Schalke, Werder, Borussia, Hertha haben etwas mit der
Bundesliga zu tun. Es handelt sich um
a) Politik b) Fußball c) Ferienorte
14. Die Brüder Grimm sammelten deutsche…
a) Briefmarken b) Kochrezepte c) Märchen
15. Neuschwanstein ist…
a) ein Schloss in Bayern
b) eine Insel im Titisee
c) ein Wolkenkratzer in Wuppertal
16. Die Vorfahren der Deutschen waren…
a) die Slawen b) die Gallier c) die Germanen
17. Was haben Konrad Adenauer, Willy Brandt und Angela Merkel gemeinsam?
a) das Amt des Bundeskanzlers
b) die Liebe zum Autorennsport
c) große Erfolge als Kleintierzüchter
207
18. Womit haben sich Heinrich Böll, Karl May und Günther Grass oft
beschäftigt?
a) Schreiben von Büchern
b) Kommentieren von Sportereignissen
c) Entdecken von neuen Ländern
19. Welche sind deutsche Automarken?
a) Chrysler und Ford b) BMW und Volkswagen c) Fiat und Subaru
20. Die Oder, die Mosel, der Main, die Spree sind deutsche…
a) deutsche Popstars b) Flüsse c) Warenhäuser
21. Goethe hieß mit Vornamen…
a) Friedrich b) Johann Wolfgang c) Johann Sebastian
22. Schiller war ein berühmter deutscher…
a) Dichter b) Komponist c) Maler
23. Martin Luther…
a) erfand den Minnesang
b) gründete eine Universität in Wittenberg
c) übersetzte die Bibel
24. Richard Wagner…
a) komponierte Opern b) schrieb Gedichte c) besiegte Preußen
25. In Erfurt steht…
a) die Wartburg b) das Goethe-Schiller-Denkmal c) der Mariendom
5. Hier spielt das Orchester. 11. Ein Teil von Berlin, der
viele alte Häuser aus dem
Mittelalter hat.
209
6. Hier sitzt das Parlament. 12. Eine Palast, die für die
Frau von Friedrich I.
gebaut wurde.
17. Unterstreichen Sie die Nomen und schreiben Sie sie groß.
Der "brocken" ist ein berg in sachsen-anhalt. Er ist auch als "blocksberg"
bekannt. Seine spitze liegt fast immer im nebel und seltene optische effekte
sind zu sehen. Im mittelalter galt er in ganz europa als treffpunkt der hexen.
Den kindern ist weniger der berg als die hexe bibi blocksberg bekannt. Sie ist
ein freches mädchen, das viele streiche spielt. Der bürgermeister, der
schuldirektor und der klassenlehrer fallen ihr zum opfer. Die geschichten von
bibi blocksberg gibt es als bücher, auf kassetten oder als videos. Als
zeichentrickfigur reitet sie auf ihrem besen durch verschiedene deutsche
fernsehsender. "Die kleine hexe" von dem kinderbuchautor ottfried preußler
ist schon seit 1957 bekannt. Die kleine hexe reist trotz den warnungen ihres
raben auf den blocksberg. Dort will sie auf einer feier mit den anderen hexen
tanzen. Eigentlich ist die kleine hexe aber noch zu jung, um mitzufeiern. Sie
wird entdeckt und die oberhexe nimmt ihr den besen ab.
18. Wenn Sie folgende Texte richtig lesen, bekommen Sie zusätzliche
Information über zwei deutsche Bundesländer.
Imruhrgebietgibtesvielindustrie.Derrheinisteinewichtigewasserstraße.He
utebrauchtmannichtmehrvielkohle.Diebergwerkewurdengeschlossenundviel
eleutewurdenarbeitslos.Dienaturkonntesicherholen.Landwirtschaftlohntsichn
ichtmehr.Diestudentenunternehmenradausflügeodersiegehenaufwanderunge
n.Imwinterkannmanskifahren.
Eindeutschesbundeslandheißtsachsen.Esliegtimostendeutschlands.Dieha
uptstadtistdresden.Imkriegwurdediestadtdurchbombenzerstört.Diegrößtesta
dtistleipzig.Jedesjahrfindetinleipzigeinebuchmessestatt.Voreinigenjahrengabe
sinsachsenschlimmeüberschwemmungen.Kleinebächewurdenzureißendenflü
ssen.
Nikolaus
In der Nacht zum 6. Dezember stellen die Kinder ihre Stiefel vor die
Haustür. Sie hoffen, dass sie am nächsten Tag ein Geschenk vom Nikolaus
darin finden: Schokolade, Äpfel, Orangen, Nüsse, Bonbons.
Wer ist dieser Nikolaus? Im 4. Jahrhundert lebte in Kleinasien ein Mann
mit diesem Namen. Er war Bischof und tat viel Gutes. Er half den Menschen
und besonders den Kindern. Die Leute verehrten ihn. Seine Taten wurden in
den Kirchen erzählt. Auch in Deutschland hörte man von Nikolaus. Er
wurde populär.
In verschiedenen Regionen Deutschlands entstanden unterschiedliche
Nikolausbräuche. Der Nikolaustag ist überall kurz vor Weihnachten. Oft am
6. Dezember. Der Nikolaus erscheint dann in einem Bischofsgewand. Das ist
meist ein roter Mantel. Er hat auch immer einen langen weißen Bart. Oft
trägt er den Bischofsstab.
In Österreich und Bayern wird er von seinem Knecht Ruprecht
begleitet. Der trägt den Sack mit den Geschenken. In der Schweiz trägt ein
Esel den Sack. Der Nikolaus poltert an der Haustür. Die Kinder singen ein
Lied oder sagen einen Spruch auf. Der Nikolaus öffnet dann ein großes
Buch. Er tadelt die Kinder oder lobt sie. Die bösen Kinder erhalten eine
Rute, die lieben Kinder Süßigkeiten. Heute gibt es nur noch selten Ruten.
Sind vielleicht die Kinder so brav geworden?
In der Familie ist der Nikolaus meist ein verkleideter Verwandter. In
den Schulen und Kindergärten spielt oft der Hausmeister den Nikolaus. In
den Warenhäusern sind es Studenten oder Rentner, die sich etwas Geld
verdienen wollen.
214
1. Lesen Sie den Text und finden Sie darin Wörter, die den folgenden
Erläuterungen entsprechen.
1. bekannt, beliebt; 2. große Tüte, meist aus grobem Stoff; 3. hundert Jahre;
4. das asiatische Gebiet der Türkei; 5. Teil eines Landes; 6. wichtiger Mann in
der katholischen Kirche; 7. etwas, was man schon lange tat und immer
wieder tut; 8. laut klopfen; 9. Kleid; 10. Angestellter, z.B. auf einem
Bauernhof; 11. auf ein fehlerhaftes Verhalten hinweisen; 12. gebündelte
Zweige, sieht aus wie ein Besen ohne Stiel; 13. wohlerzogen; 14. ein Mann im
Ruhestand
215
4. In jedem Satz ist ein Rechtschreibfehler. Unterstreichen Sie und
verbessern Sie ihn.
1. Am 6. Dezember stellen die Kinder den Stiefel vor die Tühr.
2. Sie hoffen, dass sie ein Geschenck von Nikolaus darin finden.
3. Nikolaus halff den Menschen.
4. In verschiedenen Regionen gibt es unterschiedliche Breuche.
5. Der Nikolaus hat meist einen roten Mantel und einen Weisen Bart.
6. Die Kinder singen ein Lid.
7. In der Schweitz trägt der Esel den Sack.
8. Die bößen Kinder erhalten eine Rute.
216
Kapitel IIІ
DIE UKRAINE
1. Wiederholen Sie die Lexik aus dem Kapitel 2.1. Ergänzen Sie das
Gelernte durch den weiteren aktiven Wortschatz.
(das) Osteuropa, -s – Східна Європа
das Meer, -(e)s, -e – море; das Schwarze Meer – Чорне море; das
Asowsche Meer – Азовське море
die Halbinsel, -, -n – півострів; auf der Krim – у Криму
die Platte, -, -n – (тектонічна) плита
die Senke, -, -en – низовина, западина
der (Ab)hang, -(e)s, (Ab)hänge – схил
das Steilufer, -(e)s, - – круча
die Vegetationszone, -, -n – зона рослинності; die Mischwaldzone – зона
мішаних лісів; die Waldsteppenzone – лісостеп; die Steppenzone – степ
die Schwarzerde, - – чорнозем; der Podsolboden, -s, -böden – підзо-
листий ґрунт
das Getreide, -s, - – зернові культури; der Weizen, -s – пшениця; der
Buchweizen, -s – гречка; der Roggen, -s – жито; die Gerste, - – ячмінь; der
Flachs, -es – льон; der Mais, -es – кукурудза; die Sonnenblume, -, -n –
соняшник; die Zuckerrübe, -, -n – цукровий буряк
die Lager (Pl.) = die Vorkommen (Pl.) – поклади; die Kalklager im
Donezkbecken – поклади вапняку в Донецькому басейні
217
3. Lesen Sie den Text und stellen Sie eine Gliederung zusammen.
218
Die Ukraine zeichnet sich durch ihre fruchtbaren Böden aus. Drei Viertel
des Territoriums ist von der Schwarzerde bedeckt. Nur im Nordwesten
überwiegen wenig fruchtbare Podsolböden und Sümpfe.
Die Naturbedingungen tragen zum Anbau verschiedener Kultur- sowie
technischer Pflanzen bei. In den fruchtbaren Gebieten der Ukraine baut man
Weizen, Buchweizen, Zuckerrüben, Sonnenblumen an, an den lehmigen
Böden wachsen Roggen, Hafer, Gerste, Kartoffeln, Mais. Es gibt mehrere
Obstgärten sowie Weinbergplantagen. Die Hauptzweige der Viehzucht sind
Rinder-, Schweine-, Schafe- und Geflügelzucht, die Fleisch, Milch, Eier u.a.m.
erzeugen.
Die Ukraine ist reich an Bodenschätzen: bedeutende Steinkohlen- und
Kalklager im Donezbecken, die Eisenerzvorkommen im Süden, besonders bei
Krywyj Rih, Manganerze bei Nikopol, Mineralsalze und Erdgasvorkommen
in Karpaten, bei Charkiw und Poltawa. In der Senkung östlich des Dnipro
lagern die gewaltigen Kohlenvorkommen, große Graphitvorkommen liegen
im Gebiet um Mariupol.
Die wichtigsten Industriezweige der Ukraine sind Erzgewinnung und
Erstverarbeitung, Kohlenindustrie, Flugzeug- und Automobilbau, Elektronik
und Atomtechnik, Zementherstellung, chemische Industrie, Textil- und
Nahrungsmittelindustrie. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1986) hat
zu starken Umweltbelastungen geführt, die sich auch auf die Wirtschafts-
entwicklung der Ukraine negativ auswirken.
Die Ukraine verfügt über ein gutes Verkehrsnetz, zahlreiche Bahn- und
mehrere Wasserstraßenverbindungen zu den benachbarten Staaten usw. Von
jeher lag die Ukraine am Kreuzpunkt von Handelswegen zwischen dem
Schwarzen Meer und Ostsee, und zwischen dem Orient und Mitteleuropa.
Dank dieser Lage spielte die Ukraine schon in den Zeiten der Kyjiwer Rus
eine bedeutsame Rolle.
Die Hauptstadt der Ukraine ist Kyjiw, das vor mehr als 1500 Jahren an
den Dniproufern gegründet wurde. Weitere Großstädte sind Charkiw,
Dnipro, Donezk und andere. Daneben gibt es bedeutende Häfen am
Schwarzen und Asowschen Meer: Odessa, Mykolajiw, Cherson, Mariupol,
Simferopol, Ismail.
Das Klima der Ukraine ist größtenteils gemäßigt mit ausreichenden
Niederschlägen zu allen Jahreszeiten. Warme und feuchte Luftmassen, die
vom Atlantischen Ozean ziehen, fördern die Veränderung der Lufttem-
peratur und Niederschlagsmenge in der südöstlichen Richtung: sie werden
allmählich trockener. Im Binnenland herrscht ein gemäßigtes Kontinental-
219
klima. Die Mittelwerte im Juli betragen +17, +18 Grad C. Der Winter ist weich,
oft mit Tauwetter, die Durchschnittstemperaturen können zwischen -7, -8
Grad C im Nordosten bis -2, -4 Grad C im zentralen Teil der Ukraine
schwanken. Die Karpaten bilden eine Ausnahme: Sie gehören zur
sogenannten vertikalen klimatischen Zone. Die Südküste der Krim hat das
trockene subtropische Klima. Im Winter ist die Durchschnittstemperatur +3,
+4 Grad C. Der Sommer ist im Süden heiß, das Thermometer zeigt +35, +40
Grad C. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt in der Wald- und
Steppenzone 550 bis 800 Millimeter, in den Karpaten 800 bis 1200 Millimeter
220
6. Welche Bodenschätze gibt es auf dem Territorium des Landes? Wie
beeinflusst das die Industrie?
7. Ist die Schwarzerde für die Landwirtschaft günstig? Was wird im
Lande angebaut?
8. Was für ein Klima herrscht in der Ukraine?
7. Finden Sie auf der Landkarte alle geografischen Namen aus dem
Text (sieh nächste Seite). Berichten Sie mithilfe der Landkarte über die
geografische Lage der Ukraine im Kurs.
HEIMAT
221
222
10. Lernen Sie das grammatische Thema "Irreale Konditionalsätze"
und machen Sie anschließend die nachstehenden Übungen.
10.7. Geben Sie den Inhalt der kausalen Satzverbindung in Form eines
konditionalen Satzgefüges wieder.
MUSTER: Wir haben den Ausflug gemacht, denn es hat nicht geregnet. –
Aber wenn es geregnet hätte, hätten wir den Ausflug nicht gemacht.
1. Wir hatten keine gute Aussicht, denn es war trübe.
2. Wir konnten den Gipfel nicht besteigen, denn es hatte sich starker Nebel
gebildet.
3. Wir mussten einen Umweg machen, denn die Fähre war nicht in
Betrieb.
4. Wir machten keine Rast, denn die Waldgaststätte war nicht geöffnet.
5. Wir mussten uns nach der Karte orientieren, denn es gab keine
Wegweiser.
6. Wir haben den Rückweg gefunden, denn wir trafen einen Orts-
kundigen.
7. Wir haben den Zug verpasst, denn der Bus ist nicht pünktlich ge-
kommen.
8. Sie ist in der Prüfung durchgefallen, denn sie hat nur eine Frage
beantwortet.
9. Ich konnte nicht ins Kino gehen, denn das Haus was ausverkauft.
10. Er hat sich die Fernsehsendung nicht angesehen, denn er war in Eile.
11. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. Україна – багатий і мальовничий край з родючими землями,
працьовитим народом та героїчною історією.
2. Розташовуючись на південному заході Східної Європи, вона межує з
сімома країнами, а на півдні омивається Чорним та Азовським
морем.
3. Ландшафтно Україна дуже різноманітна. З півночі на південь зони
рослинності поступово змінюються від мішаних лісів до степу.
4. У деяких регіонах країни ґрунти дуже родючі, особливо чорноземи,
що дає можливість займатися вирощуванням різних злаків, овочів
та фруктів.
5. Україна багата і на корисні копалини, як от вугілля, вапняк, граніт,
залізні і марганцеві руди, поклади природного газу. Однак проми-
словість розвинена недостатньо.
228
6. Повітряні маси сприяють зміні температури повітря та кількості
опадів у південно-східному напрямку, де вони поступово нагрі-
ваються і стають сухішими.
7. У Карпатах дещо більше опадів, ніж у інших місцевостях, а на
вершинах найвищих гір протягом усього року можна бачити сніг.
8. З давніх-давен Україна лежала на перетині торгівельних шляхів між
Чорним і Балтійським морем, між Сходом і Центральною Європою.
Ökologische Situation
In den letzten Jahren hat sich die ökologische Situation bedeutend
verschlechtert. In manchen Regionen der Ukraine ist sie einfach drohend. Die
ständige Verschmutzung aller Naturbereiche, wie Luft, Wasser und Boden,
macht das Leben in den Städten, und insbesondere in den Großstädten,
unerträglich. Nicht bedeutend besser ist auch die ökologische Situation in
ländlichen Gebieten, wo die Böden schon überdüngt und vergiftet sind.
Dasselbe geschieht auch mit dem Gewässer. Die Industriebetriebe leiten ihr
Abwasser in Flüsse und Seen ohne Reinigung ab. Flora und Fauna sterben
allmählich aus. Sehr viele Tier- und Pflanzenarten sind für immer
verschwunden. Die Wälder brennen oder sterben aus.
Dazu kommt noch die Katastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl am
26. April 1986. Die Folgen dieser Katastrophe sind schrecklich. Sie forderte
Tausende Menschenleben, sie hat die Erde verseucht, das Wasser des Dnipro
und des Prypjat vergiftet. Kinder und Tiere werden nach dieser Katastrophe als
Mutanten geboren. Die Zahl der Menschen, die an Krebs krank werden, steigt.
Alle negativen Faktoren, wie der sterbende Wald, die wachsenden
Müllberge, verseuchtes Wasser, verpestete Luft, kranker Boden, die
aussterbenden Pflanzen- und Tierarten, Ozonloch, Treibhauseffekt, drohende
Klimaveränderungen können zur Tragödie führen. Die Ukraine beteiligt sich
an der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes.
Das betrifft die UNO, die UNESCO, die MAGATE und andere Organi-
sationen. Die Sache aller und jedes Einzelnen ist es, alles Menschenmögliche
zu tun, um unsere Erde zu retten. Entscheidende Maßnahmen aber müssen
auf staatlicher Ebene getroffen werden, wenn man auch in Geldnot ist.
229
3.2. Kyjiw – die Hauptstadt der Ukraine
2. Lesen Sie den Text und finden Sie ukrainische Entsprechungen für
die erwähnten Sehenswürdigkeiten der ukrainischen Hauptstadt.
Kyjiw
Kyjiw ist die Hauptstadt der Ukraine, ihr politisches, administratives
und wissenschaftliches Zentrum. Der Präsident, die Regierung, das Parla-
ment sowie zahlreiche Botschaften und Konsulate haben hier ihren Sitz. Die
Stadt hat heute die Fläche über 700 km². Die Einwohnerzahl beträgt ca.
3 Millionen Menschen.
Die Stadt ist in 14 administrative Stadtbezirke eingeteilt. Der Fluss
Dnipro, der bei Kyjiw besonders schön ist, teilt die Stadt in zwei Hälften, die
durch 6 Brücken miteinander verbunden sind. Die längste davon ist die
Paton-Brücke. Auf dem hohen rechten Ufer liegt die Altstadt, auf dem linken
– neue Wohnbezirke: Darnyzja, Radushnyj, Trojestschyna u.a. Wegen der
malerischen Lage und der prachtvollen Monumentalbauten verschiedener
Epochen und Stile gehört Kyjiw zu den schönsten Städten der Welt.
Die Hauptstadt der Ukraine ist eine der ältesten Städte Europas. Die
Historiker behaupten, dass Kyjiw mindestens 1500 Jahre alt sei. Es war ja
noch die erste Hauptstadt der Kyjiwer Rus, Wiege der slawischen Brüder-
völker. Hier befinden sich also die ältesten Sehenswürdigkeiten unserer
Heimat. "Starokyjiwska Hora" ist ein Hügel in der Stadt, wo der erste
Großfürst und Kyjiwbegründer Kyj eine Festung hat bauen lassen. Heute
sind an dieser Stelle die Ruinen dieser ersten Bauten und das Fundament der
ersten Steinkirche zu sehen. Das Goldene Tor, das einzige erhalten gebliebene
mittelalterliche Stadttor, wurde 1036 gegründet und 1982 wiederaufgebaut.
Viele architektonische Baudenkmäler des Altertums schmücken die
Stadt. In erster Linie sind das prächtige Kirchen, die Kyjiw zum zweiten
Jerusalem gemacht haben: das Höhlenkloster Lawra (das 11. Jahrhundert),
die Sophienkathedrale (11. Jh.), die Andreaskirche (18. Jh.), die Wolodymyr-
Kathedrale (19. Jh.) u.a.
Somit gehört Kyjiw zu den bedeutendsten Kulturzentren der Ukraine.
Den Stadtbewohnern und ihren Gästen stehen zahlreiche Museen und Biblio-
230
theken zur Verfügung. Es sind das Museum der ukrainischen bildenden
Kunst, das Schewtschenko-Museum, das Museum der westeuropäischen und
orientalischen Kunst, das Museum für die Geschichte des Zweiten
Weltkrieges 1941–1945, das zoologische Museum und viele andere. Diese
Museen besitzen reiche Sammlungen von Skulpturen, Gemälden, Kostbar-
keiten sowie Bücher und Dokumente über das Leben und Schaffen der
hervorragenden Vertreter der ukrainischen Kultur.
Es gibt in Kyjiw viele Theater. Die nationale Oper, das ukrainische
Schauspielhaus, das russische Schauspielhaus, das Operettentheater, das
Puppentheater, das Theater des Dramas und der Komödie sind besuchswert.
Kyjiw ist an Denkmälern reich: das Denkmal des Fürsten Wolodymyr,
das Denkmal der ersten Fürstin Olga, das Schewtschenko-Denkmal, das
Chmelmyzkyj-Denkmal, das Denkmal des Ewigen Ruhmes und andere. Sehr
sehenswert ist auch ein bronzenes Boot mit den legendären Gründern Kyjiws
Kyj, Schtschek, Choryw und ihrer Schwester Lybidj am Dniproufer.
Die Stadt verfügt über ein beträchtliches wissenschaftliches Potential.
Dafür sorgen die Akademie der Wissenschaften der Ukraine mit vielen
Forschungsinstituten und Laboratorien, mehrere Hochschulen. Bekannt sind
die alte Schewtschenko-Universität und die Kyjiwer Mohyla-Akademie – die
großen Zentren der Bildung und Kultur der Ukraine.
Zugleich ist Kyjiw ein großes Industriezentrum. Hier sind Maschinen-
bau, Bau von elektrischen Präzisionsgeräten, Leicht- und Lebensmittel-
industrie stark entwickelt. In hiesigen Betrieben werden Flugzeuge und
Schiffe, Bagger und automatische Werkzeugmaschinen, Datenverarbeitungs-
anlagen und Messinstrumente, Radio- und Fernsehapparatur, künstliche
Diamanten produziert, die in mehr als sechzig Länder exportiert werden.
Die Hauptstadt hat ein entwickeltes Verkehrsnetz. Sie besitzt zwei
Flughäfen. Vom größeren in Boryspil verkehren alle internationalen Linien,
der Flughafen Shuljany ist für Inlandflüge bestimmt. Der Kyjiwer Binnen-
hafen am Dnipro gehörte einst zu den größten im Lande. Darüber hinaus
verbindet die Eisenbahn die Stadt mit allen Gebietszentren der Ukraine und
mit vielen Städten der GUS-Länder. Eine Attraktivität ist die Kyjiwer
Seilbahn, 1902-1905 errichtet.
Die Hauptstraße der Metropole am Dnipro ist Chreschtschatyk. Dieser
Name lässt sich vom altrussischen Wort für "Taufe" ableiten oder auch
davon, dass sie an der Wegekreuzung (perechrestja) lag. Besonders schön ist
231
dieser Boulevard mit seinen schicken Straßencafés und imposanten
Gebäuden im Frühling, wenn zahlreiche Kastanienbäume blühen. Das
Kastanienblatt wurde auch zum Stadtwappen.
Sehr beliebt bei Bewohnern und Besuchern der Stadt ist die altertümliche
Andreasstraße (der Andreas-Uswis), die sich durch ihre besondere Atmo-
sphäre auszeichnet. Das ist eine echte Künstlerstraße, wo sich zahlreiche
Maler- und Künstlerwerkstätten befinden und wo begabte Handwerker ihre
Handarbeiten verkaufen. Mehrere Museen und Gemäldegalerien spiegeln die
reiche Geschichte dieser legendären Straße und der ganzen Stadt wider.
Kyjiw gilt als eine der grünsten Städte der Welt dank der großen Anzahl
der Parks und Alleen. Die Stadt liegt auf Hügeln, darum hat sie so malerische
Landschaften. 350 Quadratkilometer ihres Territoriums nehmen Grünflächen
ein. Als der amerikanische Maler Rockwell Kennt Kyjiw besuchte, sagte er:
"Ich bin viel durch die Welt gereist und habe viele große und kleine Städte
besucht. Dort habe ich herrliche Parks gesehen, doch eine Stadt mitten im
Park sehe ich zum ersten Mal".
232
8. Das wohl sehenswerteste Denkmal ist ein bronzenes Boot
mit den legendären Gründern Kyjiws.
9. Kyjiw gilt als eine der grünsten Städte der Welt.
10. In Kyjiw werden Flugzeuge und Schiffe, Bagger und
automatische Werkzeugmaschinen gebaut.
11. Der Kyjiwer Binnenhafen am Dnipro gehört zu den
größten im Lande.
12. Das Lindenblatt wurde zum Stadtwappen.
5. a) Machen Sie ein Quiz über das moderne Kyjiw. Ergänzen Sie
dafür folgende Fragen mit Fragewörtern.
– Seit ... ist Kyjiw die Hauptstadt?
– ... groß ist die Fläche der Stadt?
– ... Einwohner leben in der Stadt?
– In ... Stadtbezirke ist Kyjiw gegliedert?
– … heißt die längste Brücke, die beide Ufer des Dnipro verbindet?
– ... liegen die Flughäfen Kyjiws und für ... Flüge sind sie bestimmt?
– ... Industriezweige sind in der Hauptstadt vertreten?
– ... wurde die Seilbahn errichtet?
– ... Theater sind in Kyjiw tätig?
– ... ist Chreschtschatyk am schönsten?
b) Formulieren Sie auch weitere Fragen zum Textinhalt. Lassen Sie
ihren Studienkollegen die Fragen beantworten. Arbeiten Sie in Paaren.
233
7. Die Stadt verfügt über ein beträchtliches…
8. Hier ist … stark entwickelt.
9. Eine Attraktivität ist …, die 1902-1905 errichtet wurde.
10. Besonders schön ist … im Frühling, wenn zahlreiche Kastanienbäume
blühen.
11. Die altertümliche Andreasstraße zeichnet sich durch … aus.
12. Die Stadt liegt auf Hügeln, darum hat sie so…
"Starokyjiwska Hora", 14 administrative Bezirke, 1500 Jahre alt, architek-
tonische Baudenkmäler, besondere Kunstatmosphäre, Chreschtschatyk, die
Altstadt, die Kyjiwer Seilbahn, ihren Sitz, Leicht- und Lebensmittelindustrie,
malerische Landschaften, neue Wohnbezirke, wissenschaftliches Potential
9. Schreiben Sie einen Brief an Ihren deutschen Freund und laden Sie
ihn nach Kyjiw ein. Stellen Sie die ukrainische Hauptstadt als erstrebens-
wertes Reiseziel dar.
10.6. Übersetzen Sie ins Deutsche. Bilden Sie dabei irreale Wunsch-
sätze…
a) in der Gegenwartsform
1. Якби Єва була обережною!
2. Якби він міг керувати нашою роботою!
3. Якби Ервін прийшов на цю цікаву доповідь!
4. Якби зараз було літо!
5. Якби Оксана була гарною студенткою!
6. Якби авіаквитки не були такі дорогі!
7. Якби мої батьки розуміли молодь!
236
8. Якби життя складалося з одних задоволень!
9. Якби усі люди були щасливі!
10. Якби усе можна було знати заздалегідь!
b) in der Vergangenheitsform
11. Якби я тільки не зробила цієї помилки!
12. Якби ми тільки взяли таксі!
13. Якби я тільки міг тобі допомогти!
14. Якби тільки ми могли добре говорити німецькою мовою!
15. Якби я багато читав у школі!
16. Якби тільки Ганна змогла до нас вчора прийти!
17. Якби я купив цю книжку!
18. Якби він не пропустив потяг!
19. Якби він минулого року одружився!
20. Якби вона тоді про це подумала!
11. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. До сьогодні столиця України не втратила свого важливого значення
як адміністративний, культурно-освітній та промисловий центр
держави.
2. Завдяки своєму мальовничому положенню на Дніпрі та пишним
монументальним спорудам різних епох і стилів Київ належить до
найкрасивіших міст світу.
3. Київ – місто на пагорбах, тому його краєвиди такі живописні. Із
парку можна далеко бачити Дніпро й мости, що повисли над ним.
Найбільший і найвідоміший серед них – міст Патона.
4. У Києві знаходяться Українська Національна академія з її дослід-
ницькими інститутами, численні виші, серед яких заснований 1834
року Національний університет ім. Шевченка, бібліотеки, музеї,
театри і виставки.
5. Якщо маєш трохи часу, можна прогулятись вздовж Андріївського
узвозу чи головною вулицею міста – Хрещатиком. Особливо
красивий Хрещатик у травні, коли цвітуть каштани.
6. На території Києва археологи знайшли поселення, які відносяться
до 5 століття. Розвитку торгівлі сприяло те, що місто лежало на
найважливіших водних шляхах.
237
7. Київ багатий на пам'ятники. Найбільш привабливий серед них –
бронзовий човен із засновниками міста – братами Києм, Щеком і
Хоривом та їхньою сестрою Либідь.
8. Багато виробів машинобудування, яке добре розвинене в місті,
експортується у різні країни світу.
9. Численні музеї й картинні галереї відображають багату історію
цього прадавнього міста, яке колись було столицею Київської Русі.
10. Кожен турист, який вирішить відвідати столицю України, відкриє
для себе у цьому прекрасному місті багато нового та надзви-
чайного.
Zur selbstständigen Lektüre
Kyjiwer Baudenkmäler
Der Mariinskyj Palast wurde als Sommerresidenz für russische Kaiserin
Elisabeth nach dem Entwurf des hochbegabten florentinischen Architekten
Francesco Bartolomeo Rastrelli im 18. Jahrhundert gebaut. Zurzeit gehört
dieser Palast der Präsidentenadministration und wird für offizielle Empfänge
benutzt.
Die Andreaskirche ist die wahre Perle des ukrainischen Barockstils, die
1754 nach dem Entwurf von Rastrelli für die Tochter des Zaren Peter des
Großen Kaiserin Elisabeth gebaut wurde. Die Kirche steht am Hügel des
Dnipro genau an der Stelle, wo laut der Nestor-Chronik aus dem 11. Jahr-
hundert Apostel Andreas Jesuslehre predigte und sogar die Entstehung der
wunderschönen Stadt mit zahlreichen Kirchen prophezeite. Die Maria
Schutz- und Fürbitte-Kirche wurden nach Plänen des Barockarchitekten
Hryhorowytsch-Bars'kyj im Jahre 1766 erbaut.
Die Wolodymyr-Kathedrale bildet dank der Pracht ihrer Ausstattung
eine besondere Sehenswürdigkeit Kyjiws. Die Kathedrale wurde 1882 im
neo-byzantinischen Stil gebaut. Über 20 Jahre lang dauerte der Bau. Die
bekannten Maler Wasnezow, Nestorow, Wrubel und Pimonenko arbeiteten
an reicher Wandbemalung. Das ist ein großes Vergnügen, einen Kirchenchor
in der Wolodymyr-Kathedrale zu hören. Diese Kathedrale gehört der
Ukrainischen Orthodoxen Kirche mit dem Kyjiwer Patriarchat, hier hält das
Oberhaupt der ukrainischen Landeskirche seine Gottesdienste ab.
Zum Mittelpunkt der Stadt wurde die Sophienkathedrale, die zu Ehren
des Sieges über die Petschenegen vom Fürsten Jaroslaw dem Weisen 1037
gegründet wurde. Sie war dazu berufen, die christliche Glaubenslehre und
die feudale Fürstenmacht zu kräftigen. Die harmonische Architektur der
238
Kirche, die mit 13 Kuppeln gekrönt war, und die feierliche Größe des
Innenraumes setzten die Zeitgenossen in Erstaunen. Die Wandmosaiken
(260 qm) ergänzten die Freskomalereien (3000 qm) zu den religiösen und
weltlichen Themen. An der Süd- und Nordwand des Hauptschiffes befinden
sich die Abbildungen der Familie Jaroslaws. An den Wänden kann man
heute noch "Freska" oder "Graffiti" sehen – die Spuren der Schrift, die in der
Kyjiwer Rus existierte. Viele Jahrhunderte lang war die Kathedrale der
Mittelpunkt des politischen und kulturellen Lebens der Rus. Hier fanden
Konzile der russischen Bischöfe statt, erfolgte die Einsetzung der
Großfürsten, wurden Gesandte empfangen und Verträge abgeschlossen. Die
erste Bibliothek der Rus befand sich auch hier. In ihrer Geschichte hat die
Sophienkathedrale Überfälle vieler Feinde, partielle Zerstörungen und
Umbauten erlebt. Tausende Menschen kommen nun hierher am Tage, um
ihre schönen Fresken zu sehen, am Abend, wenn die letzten Strahlen die
schönen Wände beleuchten, in der Nacht, wenn beim Mondschein ihre
goldenen Kuppeln glänzen.
Das Höhlenkloster Lawra, das 1051 von zwei Mönchen Anton und
Theodossij gestiftet wurde, ist das älteste Mönchkloster Kyjiws sowie der
Ostslawen. Die beiden Mönche haben das mehr als 950 Jahre altes Kloster am
Hügel des Dnipro nach ihrer Pilgerreise nach Griechenland mit Athos bei
Athen gegründet. 6 Jahrhunderte lang war in den Höhlen des Klosters der
Friedhof mit der Beisetzung der Mönche sowie der Christen. Lawra wurde
zum größten Aufklärungszentrum des Christentums, der Kultur und der
Geschichte. Es war eines der ersten Bollwerke des Christentums in der
Kyjiwer Rus. Das wunderschöne Lawra-Ensemble bildete sich im Laufe von
neun Jahrhunderten heraus. Von den achtzig Bauwerken gehören 37 zu den
Baudenkmälern des 11.–18. Jahrhunderts und sind typisch für die
altrussische und ukrainische Baukunst, Malerei sowie Holzschnitzerei und
Steinschneidekunst. Die Hauptkirche des Höhlenklosters ist die Uspenia-
Kathedrale. Einen starken Eindruck machen auf den Besucher die wertvolle
Ikonenwand, die Holzschnitzerei und Vergoldung der Raumelemente sowie
der inkrustierte Marmorfußboden. Laut der weltbekannten Nestor-Chronik
haben die Pilger ab Anfang des 12. Jahrhunderts das Gelände des Klosters
durch das Tor der Dreifaltigkeitskirche betreten.
Kyjiw wurde immer mehr als das zweite Jerusalem bekannt und stark
besucht. Jahrhundertelang heißt es daher: "Nach Kyjiw kommen, um an Gott
zu betten".
239
3.3. Staatswesen und Verfassung der Ukraine
1. Wiederholen Sie die Lexik aus dem Kapitel 2.3. Ergänzen Sie das
Gelernte durch den weiteren aktiven Wortschatz.
242
4. Gebrauchen Sie die Notizen, um folgende Tabelle auszufüllen.
von wem
Verfassungsorgan wichtigste
Bestand gewählt / Amtsperiode
Aufgaben
ernannt
Ereignisvoll waren die Jahre 1989–1993, die Zeit der _______. Lviv war
und die Hauptstadt der nationalen _______ der Ukraine. Im Juni und Juli
1988 fanden hier die ersten Kundgebungen statt, die noch _______ waren.
Damals entstand auch die Organisation _______, die von großer Bedeutung
für neue Politik war: Mutige Menschen machten alles, damit unsere Ukraine
selbstständig wurde. Am 21. Januar 1990 wurde eine große Kundgebung
_______ organisiert, woran tausende Menschen, _______, teilnahmen.
Am _______ wurde die Deklaration über die Souveränität und
Selbstständigkeit der Ukraine verabschiedet. So proklamierte die Ukraine
ihre Unabhängigkeit _______. Erstmals war es im Jahre 1919 der Fall, doch
wurde diese Akte vom bolschewistischen _______ annulliert. Im Oktober
1990 fand ein _______ von Studenten statt, der zeigte, dass sich auch die
Jugend der Notwendigkeit unserer Unabhängigkeit _______ war.
Am 24. August 1991 wurde dann die Akte über die Unabhängigkeit der
Ukraine vom _______ proklamiert. Diese Akte zeugte davon, dass der
dauernde Kampf des ukrainischen Volkes für seine Freiheit mit der
Unabhängigkeit der Ukraine _______ wurde. Und am _______ im Laufe des
243
Referendums bekräftigten die ukrainischen Bürger sie mit ihren Stimmen.
Mehr als 90 % der Ukrainer gaben ihren Wunsch _______ zu werden kund.
11. Lesen Sie den Grundtext 2 und stellen Sie eine Gliederung
zusammen.
12. Haben Sie den Text richtig verstanden? Sind folgende Aussagen
richtig (R) oder falsch (F)? Füllen Sie die Tabelle aus.
R F
1. Die Verfassung der Ukraine wurde 1996 auf der 5. Tagung
der Werchowna Rada der Ukraine verabschiedet.
2. Das Grundgesetz der Ukraine besteht aus 16 Kapiteln.
3. Die Verfassung bestimmt, dass die Ukraine ein unab-
hängiger, demokratischer und sozialer Rechtsstaat ist.
4. Die Verfassung der Ukraine gewährt ihren Bürgern einen
weiten Kreis von Pflichten und nur wenige Rechte.
5. Das Recht auf Leben und Freiheit gehört zu den persön-
lichen Rechten.
6. Nur die Staatsbürger der Ukraine haben die Freiheit des
religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses.
7. Jeder arbeitende Mensch hat das Recht auf Lohn, Erholung
und Gesundheitsschutz.
8. Die Mittelschulbildung ist Pflicht.
9. Männer und Frauen haben in der Ukraine unterschiedliche
Rechte.
10. Zu den Grundpflichten der ukrainischen Bürger gehören
die Verteidigung des Vaterlandes sowie die Achtung seiner
Symbolik.
11. Die Verfassung bestimmt die Vollmachten der Machtorgane.
12. Alle Menschen sollen sich an die Verfassung der Ukraine
und ihre Gesetze halten.
13. Formulieren Sie die Fragen zum Textinhalt. Lassen Sie ihren
Studienkollegen die Fragen beantworten. Arbeiten Sie in Paaren.
247
4. Die Rechte werden in folgende Gruppen eingeteilt: …
5. Das Verfassungsgericht kann alle verfassungswidrigen Gesetze…
6. Persönliche Rechte und Freiheiten garantieren, dass…
7. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung,
Hautfarbe, Sprache oder seines Glaubens…
8. Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung…
9. Die Unkenntnis der Gesetze entbindet von … nicht.
10. … gehören zu den politischen Rechten und Freiheiten.
11. Die politische Macht ist laut Verfassung so verteilt, dass…
12. Kulturelle Rechte ermöglichen die Befriedigung von…
13. Alle Staatsbürger sind vor dem Gesetz…
14. Das Eigentumsrecht, das Unternehmensrecht, das Recht auf Arbeit
und Arbeitslohn, das Streikrecht gehören zur Gruppe…
248
Vater: Natürlich! Die Ukraine hat ihre Verfassung am 28. Juni 1996
verabschiedet.
Sohn: Ach so. Ich war damals 3 Jahre alt. Und was kann das Wort
"Verfassung" noch bedeuten?
Vater: Dieses Wort bedeutet noch ein Programmdokument.
Sohn: Und mein Freund Klaus hatte mir gesagt: "Ich bin jetzt nicht in der
Verfassung, dich ruhig anzuhören."
Vater: Ach so! Die Verfassung bedeutet auch eine Beschaffenheit, einen
Zustand, eine Stimmung.
Sohn: Aha, es ist mir alles klar.
17. Wie hieß der Ukrainer, der eine der ersten Verfassungen Europas
geschrieben hat? Bereiten Sie ein Referat über die erste ukrainische
Verfassung vor.
18. Informieren Sie sich eingehend aus dem Kapitel 2 der ukrainischen
Verfassung über die Rechte und Pflichten der Menschen und Bürger.
Arbeiten Sie in zwei Gruppen an der Gestaltung folgender Assozio-
gramme. Besprechen Sie diese im Kurs.
RECHTE PFLICHTEN
19. Wie kann das Sprichwort "Es ist ein schlechter Vogel, der sein Nest
beschmutzt" in Bezug auf die politische Situation in der Ukraine gedeutet
werden? Diskutieren Sie darüber mit Ihren Studienkollegen.
249
2. Mir war so, als ob ich ihn gesehen hätte.
3. Er tut so, als wenn ich spät nach Hause gekommen wäre.
4. Er tut so, als ob er sie nicht gesehen habe.
5. Ihm war, als wenn es geklingelt habe.
6. Er tut so, als ob er auf einen anderen Planeten geraten wäre.
7. Sie spricht so laut, als ob ich taub wäre.
8. Das Kind machte solch ein Gesicht, als wenn er weinen würde.
9. Mein Freund war so lustig, als wenn nichts geschehen wäre.
10. Das Zentrum ist festlich geschmückt, als ob eine Feier bald stattfinden
werde.
20.2. Bilden Sie irreale Komparativsätze mit als ob und als, die die
Gleichzeitigkeit ausdrücken.
MUSTER: Er tut so,... (Er schläft fest.) – Er tut so, als ob er fest schliefe (schlafe).
Er tut so, als schliefe (schlafe) er fest.
Er tut so, ...
1. Er weiß alles in Mathematik.
2. Er sieht den Fehler nicht ein.
3. Er versteht kein Wort Deutsch.
4. Er erinnert sich nicht an die Regel.
5. Er hat keine Zeit.
6. Er ist ganz bei der Sache.
20.3. Bilden Sie irreale Komparativsätze mit als ob und als, die die
Vorzeitigkeit ausdrücken.
MUSTER: Es sieht so aus,... (Es hat heftig geregnet.) – Es sieht so aus, als ob es
heftig geregnet hätte (habe). / Es sieht so aus, als hätte (habe) es heftig
geregnet.
Es sieht so aus, ...
1. Es hat einen Unfall gegeben.
2. Der PKW ist ins Schleudern geraten.
3. Der Fahrer hat das Verkehrszeichen nicht beachtet.
4. Er hat die Fahrbahnverhältnisse falsch eingeschätzt.
5. Er ist zu schnell gefahren.
6. Es ist kein größerer Schaden entstanden.
250
20.4. Bilden Sie irreale Komparativsätze mit als ob und als, die die
Nachzeitigkeit ausdrücken.
MUSTER: Es scheint so,... (Es wird Nachtfrost geben.) – Es scheint so, als ob es
Nachtfrost geben würde / werde (wolle / wollte). / Es scheint so, als
würde / werde (wolle / wollte) es Nachtfrost geben.
Es scheint so, ...
1. Die Kirschblüten werden erfrieren.
2. Die Apfelbäume werden gut tragen.
3. Der Pfirsichbaum wird eingehen.
4. Die Schädlinge werden sich stark vermehren.
5. Wir werden eine gute Tomatenernte haben.
6. Am Ende wird doch noch alles gut werden.
20.5. Bilden Sie irreale Vergleichsätze mit als ob, als wenn, als.
MUSTER: Es ist mir,… | Ich bin krank. – Es ist mir, als ob ich krank wäre / als
wäre ich krank.
1. Klaus benimmt sich, … Er ist ein verwöhntes Einzelkind.
2. Helmut tut, … Er schläft fest.
3. Es sah so aus, … Jemand war schon im Zimmer.
4. Ich habe den Eindruck, … Angelika versteht mich nicht.
5. Es kommt mir vor, … Bernd ist verreist.
6. Ich habe das Gefühl, … Ich war schon einmal da.
7. Es klingt, … Du glaubst mir nicht.
8. Es scheint mir, … Er hat mich nicht wiedererkannt.
9. Ulla benimmt sich, … Sie ist eine Erwachsene.
10. Es hat den Anschein, Es wird jetzt regnen.
254
3.4. Sitten und Bräuche des ukrainischen Volkes
1. Wiederholen Sie die Lexik aus dem Kapitel 2.4. Ergänzen Sie das
Gelernte durch den weiteren aktiven Wortschatz.
257
Das Osterfest wird von vielen rituellen Handlungen wie Tänzen, dem
Backen von Osterkuchen und dem Bemalen von Ostereiern begleitet. Es wird
durch die Fastenzeit und Karwoche vorbereitet. Noch am Sonntag vor Ostern
wird der Weidensonntag gefeiert. Aus der Kirche bringt man die geweihten
Weidenzweige und schlägt damit die Familienmitglieder und das Vieh. Der
geweihten Weide wird eine magische Kraft zugeschrieben. Die Karwoche vor
dem Ostersonntag ist dem Gedächtnis des Leidens und des Todes Jesu
Christi gewidmet. Man besucht Friedhöfe, um der Toten zu gedenken. Am
Gründonnerstag wird alles zu Hause gereinigt und geputzt, am Karfreitag
der festliche Gottesdienst besucht.
Früh am Ostersonntag gehen die Leute in die Kirche. Nach kurzem
Gottesdienst über dem Sarg vollzieht sich der Rundgang um die Kirche.
Danach singt man das Lied "Christus ist auferstanden" vor der geschlossenen
Kirchentür. Nun betreten alle die Kirche und hier wird die Auferstehungs-
messe abgehalten. Danach erfolgt das Weihen der Osterkuchen und Ostereier
(Symbole der Fruchtbarkeit und des Lebens). Um die Kirche herum sind
Hunderte verschiedener mit Immergrün und gestickten Handtüchern
geschmückter Körbchen mit festlichen Speisen (Quark, Wurst, Eier,
Meerrettich, Butter u.a.m.) aufgestellt. Nach dem Weihen kehren die Leute
nach Hause zurück, um das Heilige Frühstück abzuhalten. Am Nachmittag
verlassen Jung und Alt ihre Häuser. Jungen und Mädchen machen
verschiedene Reigentänze, schöne Osterlieder (vesnjanky, hajivky) singend.
Auf den 40. Tag nach Ostern fällt die Himmelfahrt, auf den 50. Tag nach
Ostern fällt das Pfingsten. Das Pfingsten, Trijzja, geht zurück auf Naturkulte
und ihre Magie, die zur Beschwörung der nächsten Ernte dienen soll. Das
Pfingsten ist eines der größten christlichen Feste. Es wird zum Andenken an
die Herabsendung des Heiligen Geistes begangen, denn der eine Gott ist in
3 Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Im Volke ist das sogenannter
Grüner Sonntag. In den Dörfern werden vor den Häusern grüne Birken-,
Eichen- und Ahornzweige aufgestellt. Die Wohnungen sind mit grünen
Kräutern geschmückt. Dieses Fest ist im Volke eigentlich das Fest der
erwachten grünen Natur. Am Sonntag macht man Besuche und am Montag
besucht man Friedhöfe, um der Toten zu gedenken.
In der Nacht vom 6. zum 7. Juli feiert man den Iwana-Kupala-Tag. Das
ist der Tag der Sommersonnenwende. Vor dem Sonnenaufgang ging man in
den Wald verschiedene Kräuter suchen, denn man glaubte, dass sie eine
258
wunderbare Kraft haben. Die Mädchen machten daraus Kränze, warfen sie
aufs Wasser und wahrsagten. Man glaubte auch, wer in dieser Nacht die
Blume des Farns finde, werde glücklich. Am Abend machte man Feuer und
sprang darüber, um sich vor Krankheiten zu retten.
Am 19. August feiert man Gottes Verwandlung (der zweite Spas).
Dieses Fest gilt als Erntefest. Früher durfte man erst seit diesem Tag Äpfel
und Birnen essen. An diesem Tag weihte man in der Kirche Äpfel, Birnen,
Honig und Roggen- oder Weizenähren.
Am 4. Dezember wird Maria-Tempeleinführung gefeiert (Wwedennja).
An diesem Tag wird versucht, den Charakter des bevorstehenden Winters
mit Hilfe der alten Bauernregeln vorauszusagen.
Der Andreas-Abend am 13. Dezember wird mit Tanz, Gesang und
szenischen Darbietungen der Jugend begangen. An diesem Abend können
die Mädchen etwas über ihr Schicksal erfahren. Man betreibt verschiedenes
Wahrsagen. Die Mädchen geben z.B. dem Hund die von ihnen gebackenen
Oblaten und jenes von ihnen heiratet als erstes, wessen Oblaten der Hund
zuerst frisst.
In der Weihnachtszeit gibt es einen Tag, auf den alle Kinder immer mit
Ungeduld warten. Das ist der 19. Dezember, der Nikolaustag. Er ist nach
dem heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Kinder genannt. Nikolaus
kommt nur zu den artigen und fleißigen Kindern und bringt verschiedene
Geschenke mit. Er kommt in der Nacht, wenn die Kinder tief schlafen und
ihn nicht sehen können. Seine Geschenke legt er unter die Kissen. Früh am
Morgen erwachen die Kinder, springen schnell aus dem Bett und suchen
nach Geschenken. Oh, wie glücklich und lustig ist jedes Kind, wenn es etwas
Gewünschtes bekommt. Später erzählen die Kinder einander mit strahlenden
Augen über ihre Überraschungen.
261
5. Koljadky verkünden und verherrlichen die Geburt von Jesus
Christus.
6. Zu Pfingsten schmückt man sich mit grünen Birken-, Eichen- und
Ahornzweigen.
7. Am 14. Januar "säen" die Jungen singend vor der Haustür Glück
und Wohlstand.
8. Viele Menschen baden am Dreikönigsfest in den Seen und
Flüssen, um das ganze Jahr hindurch gesund zu bleiben.
9. Zu Weihnachten kommen zwölf Fastengerichte auf den Tisch, die
12 Monaten entsprechen.
10. Am Tag der Unabhängigkeit finden verschiedene
Kundgebungen, Manifestationen und Demonstrationen statt.
11. Auf den 50. Tag nach Ostern fällt das Pfingsten.
12. Das ukrainische Osterfest wird von vielen rituellen Handlungen
wie Tänzen, Backen von Osterkuchen und Bemalen von Ostereiern
begleitet.
13. Der Tag der Internationalen Solidarität der Werktätigen und der
Tag des Sieges werden nicht mehr sehr pompös gefeiert.
14. Am Weidensonntag lässt man junge Weidenzweige weihen, die
dadurch eine magische Kraft bekommen.
15. Der ukrainische Wertep ist ein folkloristisches Krippenspiel.
16. Um die Kirche herum sind Hunderte verschiedener
geschmückter Ostertüten mit festlichen Speisen aufgestellt.
17. Am Iwana-Kupala-Tag machen die Mädchen Kränze, werfen sie
ins Feuer und wahrsagen.
18. In der Nacht zum 19. Dezember kommt der Nikolaus und legt
seine Geschenke unter die Kinderkissen.
19. Weihnachten wird meistens im Freundeskreis begangen.
20. Am Tag des Verteidigers der Ukraine gedenkt man der
Menschen, die ihr Leben für unser Land geopfert haben.
21. Das obligatorische Merkmal des Neujahrs ist die reich
geschmückte Tanne.
22. Zu Ostern grüßt man einander traditionell mit den Worten:
"Christus ist geboren!"
23. Am 22. Januar feiert man die Vereinigung der Ukrainischen und
der Westukrainischen Volksrepubliken.
24. Am Tag der Maria-Tempeleinführung wird versucht, den
Charakter des bevorstehenden Sommers vorauszusagen.
262
4. Ordnen Sie die Sitten den Festen zu. Mehrmalige Wahl ist zulässig.
A. Weihnachten D. Neujahrsfest
B. Ostern E. Tag der Unabhängigkeit
C. Pfingsten F. Tag des Verteidigers der Ukraine
12 Fastengerichte, bemalte Eier, Beschwörung der nächsten Ernte, Besuch der
Friedhöfe, Blumen auf Grabstätten, brennende Kerze, Dekorationen aus
frischem Grün, Ehrensalven, Fastenzeit, feierlicher Gottesdienst, folkloris-
tisches Krippenspiel, Gebet, Geschenke, Grüner Sonntag, Heiliger Frühstück,
Heu auf dem Fußboden, Konferenzen, Kulturveranstaltungen, Kultuslieder,
Kundgebungen, Kutja, Reigentänze, Tannenbaum, Umzüge in National-
tracht, Versammlungen, Weihen von Körbchen, Weizengarbe, zweimaliges
Begehen
263
11. Welches Fest fällt auf den 40. Tag nach Ostern?
a) Pfingsten b) Iwana Kupala c) Himmelfahrt
12. Was sucht man in der Nacht auf den Iwana-Kupala-Tag?
a) Ostereier b) Farnblüte c) Weizenähren
13. Wie oft im Jahre feiern die Ukrainer das Neujahrsfest?
a) einmal b) zweimal c) dreimal
14. Welches Ereignis feiert man am 28. Juni?
a) Vereinigung zweier Volksrepubliken
b) Proklamation der Unabhängigkeit
c) Verabschiedung der Verfassung
264
1. Ostern ist ein bewegliches Fest und wird jedes Jahr an verschiedenen
Tagen im _______ gefeiert.
2. Eine Weizengarbe, der sogenannte _______, erinnert uns an die Krippe,
wo Jesus geboren wurde.
3. Am _______ befreien viele Männer ihre Frauen von der Haushaltsarbeit
und schenken ihnen Blumen.
4. Am Tag der Internationalen Solidarität der Werktätigen hat man früher
große Demonstrationen und _______ durchgeführt.
5. Nach der _______ erfolgt das Weihen der Osterkuchen und Ostereier.
6. Fast in jeder Wohnung liegen unter dem _______ die Geschenke.
7. Zum Andenken des großen ukrainischen Dichters feiert man am
9. März den _______-Tag.
8. Die katholischen Kirchen begehen _______ am 25. Dezember und die
griechisch-orthodoxen am 7. Januar.
9. Am Nikolaustag bekommen die Kinder viele _______ geschenkt.
10. Die _______ vor dem Ostersonntag ist dem Gedächtnis des Leidens und
des Todes Jesu Christi gewidmet.
11. Noch am Sonntag vor Ostern wird der _______ gefeiert.
12. Die in der Iwana-Kupala-Nacht gefundene _______ soll Glück für das
ganze Leben bringen.
13. Das Hauptgericht des Weihnachtstisches ist der Weizenbrei mit Honig,
Mohn, Nüssen und Rosinen, den man _______ nennt.
14. Die Proklamation der Unabhängigkeit der Ukraine wird als _______
begangen.
15. Viele Familien werden zum _______ vom Weihnachtsmann besucht.
16. Am _______betreibt man verschiedenes Wahrsagen.
17. Gottes _______, die am 19. August gefeiert wird, gilt als Erntefest.
18. Wenn der erste _______ am Himmel erscheint, versammeln sich alle
Familienmitglieder um festlich gedeckten Tisch.
19. Am 21. Januar 1990 wurde eine lebendige _______ von Menschen
geschaffen, die sich von Kyjiw bis Iwano-Frankiwsk streckte.
20. Das Dreikönigsfest ist mit der _______von Christus im Jordan
verbunden.
9.2. Setzen Sie die eingeklammerten Verben in der richtigen Form ein.
1. Er sagt, er (lesen) die "Welt" gern.
2. Sie hat mir gesagt, sie (kaufen) jeden Donnerstag den "Stern".
3. Sie fragten uns, wann die nächste Lieferung (eintreffen).
4. Sie meinte, dass es in diesem Falle schon stimmen (werden).
5. Sie behauptete, dass die Zeitungen nicht immer alles (wissen).
6. Man sagt, die "Bravo" (sein) die meistgelesene Jugendzeitschrift.
7. Die FAZ schrieb, sensationslüsterne Presseleute (tragen) eine gewisse
Mitschuld am Tod von Diana.
8. Der "Germersheimer Stadtanzeiger" fragt seine Leser, ob sie die
geänderten Termine des Stadtfestes schon (kennen).
9. "Guter Rat" kritisiert, die Zahnarztkosten (sein) schon wieder gestiegen.
10. "Vital" behauptet, der Biorhythmus (bestimmen) den Einklang von
Körper, Seele und Geist.
266
9.3. Verwandeln Sie direkte Rede in die indirekte.
MUSTER: Klaus sagt: "Ich habe Hunger." – Er sagt, dass er Hunger habe /
er habe Hunger.
Uwe sagt/sagte:
1. "Ich komme gleich."
2. "Jetzt esse ich eine Kleinigkeit."
3. "Das ist ein interessanter Roman."
4. "Helmut bleibt zu Hause."
5. "Ich lese diesen Krimi sehr gern."
6. "Ich mache einen Spaziergang."
7. "Sweta fährt gleich zu ihrer Freundin."
8. "Meine Eltern sind im Urlaub."
9. "Uli kann uns heute Abend besuchen."
10. "Claudia lädt mich zum Geburtstag ein."
9.4. Drücken Sie die direkte Rede in der indirekten aus. Beachten Sie
dabei die Kongruenz von Personalpronomen.
MUSTER: Manuel sagt/sagte: "Wir sind bald fertig". – Manuel sagt/sagte, dass
sie bald fertig seien / sie seien bald fertig.
1. Peter berichtet seiner Freundin: "Wir müssen noch eine Weile warten."
2. Klaus versicherte seine Freunde: "Ihr weißt davon nichts."
3. Herr Groß schrieb: "Mein Sohn hilft mir."
4. Herr Schreiber prahlte seiner Frau: "Unsere Tochter besucht uns oft."
5. Herr Eilers ruft seiner Tochter: "Dieses Problem interessiert mich nicht."
6. Monika sagte ihrem Mann: "Die Wohnung gefällt mir sehr."
7. Alexander gestand seinen Söhnen: "Jetzt kann ich euch alles vertrauen."
8. Klara sagte ihren Kindern: "Ich bin mit euch zufrieden."
9. Der Minister: "Ich weiß nichts von Steuererhöhungen."
10. Herr Mähl informierte seine Tochter: "Peter und Tanja rufen dich an."
9.5. Drücken Sie die direkte Rede in der indirekten aus. Beachten Sie
die Vorzeitigkeit der Handlung.
MUSTER: Udo sagt/sagte: "Ich habe davon nichts gewusst." – Udo sagt/sagte,
dass er davon nichts gewusst habe / er habe davon nichts gewusst.
Peter sagt/sagte:
1. "Mark ist zu seiner Freundin gefahren."
2. "Meine Eltern sind im Urlaub gewesen."
3. "Rudi hat viel für die Prüfung gelernt."
267
4. "Uli konnte uns gestern Abend besuchen."
5. "Ich war um 3 Uhr fertig."
6. "Ich habe bei einer anderen Firma gearbeitet."
7. "Ich spielte früher gerne Volleyball."
8. "Max ist zum Geburtstag beglückwünscht worden."
9. "Man hat meiner Schwester viel geholfen."
10. "Meine Eltern haben mir ein Auto geschenkt."
9.6. Drücken Sie die direkte Rede in der indirekten aus. Beachten Sie
die Nachzeitigkeit der Handlung.
MUSTER: Anton sagt/sagte: "Otto wird morgen zu mir kommen." – Anton
sagt/sagte, dass Otto morgen zu ihm kommen werde / Otto werde morgen zu
ihm kommen.
Anna behauptet/behauptete:
1. "Ich werde irgendwann nach Rom fliegen."
2. "Thomas wird das nie verstehen."
3. "Ich werde im Juni meine Eltern besuchen."
4. "Ich werde in Köln studieren."
5. "Ich werde vorsichtig fahren."
6. "Die Zukunft wird herrlich sein."
7. "Ich werde Helmut nie wieder kritisieren."
8. "Ich werde bald mit der Arbeit anfangen."
9. "Mein Sohn wird noch viel lernen müssen."
10. "Ich werde mir keine Sorgen machen."
9.7. Drücken Sie die direkte Frage in der indirekten Frage aus.
Beachten Sie die Vor-, Gleich- bzw. Nachzeitigkeit der Handlung.
MUSTER: Michael fragt/fragte mich: "Wann kommst du nach Hause?"
("Kommst du mit?) – Michael fragt/fragte mich, wann ich nach Hause
käme. (..., ob ich mitkäme.)
1. Der Dozent fragt die Studenten: "Warum haben Sie sich auf den
heutigen Unterricht nicht vorbereitet?"
2. Der Lehrer fragt die Schüler: "Wie könnt ihr beweisen, dass die Erde
rund ist?"
3. Peters Freund fragt ihn: "Sind deine Gedichte schon veröffentlicht?"
4. Der Reisende fragt den Schaffner: "Wann fährt der Zug ab?"
5. Der Vater fragt den Sohn: "Was hast du heute Abend vor?"
6. Der Tourist fragt die Frau: "Wie komme ich zum Alexanderplatz?"
268
7. Der Ausländer interessiert sich im Reisebüro: "Was kostet die Fahrt
nach Lviv?"
8. Der Junge fragt den Busfahrer: "Können Sie bitte hier halten?"
9. Der Student fragt die Frau: "Kann ich bei Ihnen ein Zimmer mieten?"
10. Der Professor fragt den Studenten: "Wovon ist in der letzten Vorlesung
gesprochen worden?"
11. Der Reisende fragt seinen Freund: "Willst du deinen Aufenthalt in
dieser Stadt verlängern?"
12. Das Mädchen fragt seine Mutter: "Wann kommt der Vater nach
Hause?"
9.8. Drücken Sie den direkten Imperativ in der indirekten Rede aus.
MUSTER: Er bat mich freundlich: "Besuche doch bitte sie!" – Er bat mich
freundlich, dass ich sie besuchen möge / ich möge sie besuchen.
Er forderte mich: "Besuche sie doch!" – Er forderte mich, dass ich sie
besuchen solle / ich solle sie besuchen.
1. Er bat ihn freundlich: "Bitte antworte auf meine Frage!"
2. Er befahl mir: "Steh auf!"
3. Die Lehrerin bat die Schüler: "Lest bitte den Text!"
4. Der Reiseleiter bat den Fahrer: "Bleiben Sie bitte stehen!"
5. Der Abteilungsleiter befahl mir: "Erledigen Sie diese Arbeit heute
noch!"
6. Edgar bat uns: "Holt mir mal Brötchen aus der Bäckerei."
7. Die Gastgeberin empfahl dem Gast: "Nehmen Sie bitte Platz!"
8. Mein Gesprächspartner bat mich: "Sprechen Sie bitte langsam!"
9. Die Mutter befahl ihrem Sohn: "Sag endlich die Wahrheit!"
10. Der Vater bittet den Sohn bei Tisch: "Reiche mir bitte ein Stück
Kuchen."
11. Tanja forderte ihre Tochter auf: "Geh sofort ins Bett!"
12. Mein Freund sagte mir per Telefon: "Vergiss nicht mir das Wörterbuch
zurückzugeben!"
10. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. Святвечір відзначається у сімейному колі за святковим столом, на
який ставлять 12 пісних страв. Найголовнішою серед них є кутя, що
символізує достаток і благополуччя. Трапеза починається лише
після сходу першої зірки і спільної молитви до Бога.
2. Діти ходять від хати до хати, співають колядки і отримають за це
винагороду. Часто організовують вертеп, який у фольклористичній
формі відтворює біблійну легенду про народження Христа.
3. Український та німецький Великдень мають свої особливості. У той
час, як німецькі дітлахи шукають щедрі подарунки від великод-
нього зайця, українські юнаки та дівчата водять хороводи навколо
храму, співаючи веснянки і гаївки.
4. Після того як закінчиться пасхальне богослужіння, священник
освячує прикрашені барвінком і вишитими рушниками кошики з
пасками і писанками – традиційними символами українського
Великодня.
5. Трійця, що нагадує про зіслання Святого Духа, пов'язана з давніми
язичницькими віруваннями і відзначається в народі як свято
пробудження весняної природи. Тож у цей день усе навколо
прикрашене свіжою зеленню.
6. Преображення Господнє або Спас – це своєрідне свято подяки за
врожай. Щороку 19 серпня у церквах освячують яблука, груші, мед,
а також колоски пшениці.
7. Новий рік переважно святкують у колі друзів чи колег по роботі.
Неодмінним атрибутом свята є розкішно прикрашена ялинка з
подарунками під нею. Щоправда, українці зустрічають новий рік
двічі – у ніч на 1 та 14 січня (за григоріанським календарем).
270
8. 9 березня проводяться культурні заходи, присвячені пам'яті
великого українського поета Т. Шевченка – засновника українського
реалістичного малярства і нової української літератури.
9. День захисника України набирає все більшої популярності. У цей
день згадуємо героїв, що віддали і досі віддають своє життя за
незалежність і територіальну цілісність нашої країни.
10. День Незалежності – національне свято. 24 серпня по всій країні
відбуваються демонстрації, мітинги, паради, салюти, святкові
богослужіння і різноманітні культурні заходи.
11. В Україні з незапам'ятних часів широко розвинене народне
мистецтво. Напевно, не знайдеться такої місцевості, де б не було
своєрідних орнаментів народної вишивки, колоритних етнічних
пісень та неповторних деталей національного вбрання.
12. Як відомо, українці славляться своєю гостинністю. Гостей вони
завжди пригощають смачними домашніми стравами, які
українські жінки вміють готувати дійсно майстерно.
Nationale Küche
Die typisch ukrainische Küche bildete sich im 18. Jahrhundert heraus.
Aus allen traditionellen ukrainischen Speisen sind zwei besonders wichtig
"borschtsch" und "warenyky". Borschtsch hat viele regionale Variationen,
aber alle haben als Bestandteil die rote Bete. Es gibt Borschtscharten mit
und ohne Fleisch, mit Sauerkraut oder mit Weißkohl, auch mit Mohrrüben,
Kartoffeln und Zwiebeln. Oft serviert man Borschtsch mit saurer Sahne.
Charakteristisch für die ukrainische Küche ist auch die Vielfalt an
Mehlwaren. Warenyky sind Maultaschen aus Nudelteig mit verschiedenen
Füllungen aus Fleisch, Kohl, Kartoffeln oder süß mit Kirschen und
Pflaumen.
Man isst in der Ukraine auch gern Schweinefleisch und Speck, die, ob
grün, gesalzen, gekocht, geräuchert oder gebraten, nicht nur ein selbst-
ständiges Gericht sondern auch eine Zutat für andere Speisen ist. Beliebt
ist in der Ukraine auch Gemüse, im Sommer frisch, im Winter eingelegt,
eingesäuert oder mariniert. Charakteristisch ist es, dass hier nur mit
frischen Zutaten und am liebsten mit frischen Gewürzen gekocht wird. Am
allerliebsten benutzt ein ukrainischer Koch, ebenso wie die Hausfrau, Senf
271
und Meerrettich. Brot ist ein wichtiges Nahrungsmittel, eine Beilage zu
allen Speisen.
Ukrainische Essgewohnheiten und Speisenfolge haben viele Gemein-
samkeiten mit anderen osteuropäischen Völkern und enthalten gleichzeitig
viel Eigenes. Das warme Frühstück besteht oft aus Fleisch, Würstchen,
Fisch mit Kartoffeln. Das Mittagessen besteht aus einer Vorspeise, einem
Hauptgericht und einer Nachspeise mit einem Getränk. Als Vorspeise wird
immer Suppe oder Borschtsch gereicht. Der zweite Gang ist meist ein
Fleisch- oder Fischgericht mit Beilage aus Kartoffeln. Reis und Nudeln gibt
es seltener. Zu Abend isst man gewöhnlich kalt.
Wenn Gäste kommen, was bei gastfreundlichen Ukrainern sehr oft
vorkommt, dann wird richtig aufgetischt. In der Regel gibt es dann drei
Gänge und mehrere Spirituosen. Als erster Gang, "das Kalte" genannt,
werden verschiedene Salate, Wurstaufschnitte, kalte Minischnitzel und
geräucherter Fisch serviert. Danach kommt der noch gehaltvollere zweite
Gang, "das Warme", bestehend aus Warenyky, gegartem Schweinefleisch,
im Ofen gegrillten Hähnchenschenkel, Buletten und meistens
Kartoffelpüree. Viel später kommt "das Süße" auf den Tisch. Wenn
Kuchen, Bonbons oder Torten mit Tee und Kaffee serviert werden, weiß
jeder Gast, dass die Feier sich dem Ende zuneigt. Die Anzahl der Gerichte
richtet sich nicht etwa nach der Zahl der Gäste, sondern nach dem
jeweiligen Feiergrund, wobei an Geburtstagen und großen religiösen
Festen oft mehr als 15 bis 20 Speisen zusammenkommen. Eins ist nach
einer ukrainischen Party auf jeden Fall sicher – kein Gast geht hungrig
nach Hause.
272
3.5. Große ukrainische Schriftsteller
der Beitrag, -s, Beiträge – внесок; einen Beitrag leisten zu Dat. – робити
вклад у щось
die Entfaltung, - – розвиток, розквіт; die Bereicherung, - – збагачення; die
Stagnation, - – застій
das Geistesleben, -s – духовне життя
die nationale Wiedergeburt – національне відродження
das Selbstbewusstsein, -s – самосвідомість
274
3. Lesen Sie folgende Texte und stellen Sie Gliederungen zusammen.
Taras Schewtschenko
Der große ukrainische Dichter, der hervorragende Maler und Zeichner
Taras Schewtschenko hat sein ganzes Leben dem Kampf für das Glück des
Volkes gewidmet. Er rang gegen die Unterdrückung und rief die Menschen
zu Freiheit und Brüderlichkeit auf. Schewtschenko war der Begründer der
ukrainischen realistischen Malerei, der neuen ukrainischen Literatur, der
bedeutende Vertreter ihrer revolutionär-demokratischen Richtung und somit
Symbol, Prophet und Lehrer des ukrainischen Volkes.
Taras Schewtschenko wurde am 9. März 1814 als Sohn eines leibeigenen
Bauern im Dorf Morynzi des Gouvernements Tscherkassy geboren. Von
Kindheit an hat er schon für den Gutsbesitzer Engelhardt gearbeitet. Früh
verlor er seine Eltern, mit 11 Jahren blieb er Vollwaise. Der Junge war
talentvoll. Er zeigte große zeichnerische Fähigkeiten und wollte Maler
werden. Doch hat man ihn zum Lakaien des Gutsherrn gemacht.
Der Gutsherr bemerkte die Begabung seines Kammerdieners und nahm
Schewtschenko nach Petersburg mit, um den Knaben zu seinem "Hofmaler"
auszubilden. Während der Petersburger "Sommernächte" malte Taras
insgeheim verschiedene Skulpturen im Sommergarten. Es kam zur Bekannt-
schaft mit dem Petersburger Maler Schyrjaew. Er, samt den berühmten
Vertretern der russischen und ukrainischen Kultur K. Brüllow, W. Vene-
zianow, W. Shukowskyj, W. Belinskij, I. Soschtschenko und O. Rosumowskyj,
kauften Schewtschenko im Jahre 1838 für eine hohe Summe von 2500 Rubel
vom Gutsbesitzer frei und verhalfen ihn zum Eintritt in die Petersburger
Akademie der Künste.
Der Wunsch zu studieren war bei Schewtschenko sehr groß. Die
Meisterwerke der Petersburger Museen, die Besuche der Ausstellungen,
Literatur- und Musikabende begeisterten ihn. Außerdem studierte der Junge
Literatur, Geschichte, Fremdsprachen. Er las die Werke der Antike, die
klassische Literatur und wurde somit bald zu einem hochgebildeten
Menschen. Er begann auch sein poetisches Talent zu zeigen. 1840 erschien
sein Meisterwerk – die erste Gedichtsammlung unter dem Titel "Der Kobsar",
wo Schewtschenko die heldenhafte Vergangenheit des ukrainischen Volkes
besang. Hier aktualisierte er das gesprochene Ukrainisch in großartiger Form
für die Dichtung.
Nach der Beendigung der Akademie 1845 fuhr Schewtschenko in die
Ukraine. Hier malte er nicht nur, sondern schrieb zahlreiche Gedichte, in
275
denen er für Gerechtigkeit und Befreiung des ukrainischen Volkes eintrat. Er
wurde Mitglied des Geheimbundes, der gegen die Leibeigenschaft kämpfte.
1847 zerschlug die zaristische Regierung den Bund und verbannte
Schewtschenko als Soldaten in die ferne Orenburger Steppe. Schreiben und
Zeichnen wurden ihm verboten. So verbrachte er zehn schwere Jahre.
Es gelang aber der Regierung nicht, den kämpferischen Geist des
Dichters zu brechen. Schewtschenko wurde nach seiner Rückkehr aus der
Verbannung von dem zaristischen Geheimdienst verfolgt und später wieder
verhaftet. Er wurde nach Petersburg gebracht. Es wurde ihm verboten, in die
Heimat zurückzukehren.
Schewtschenko starb am 10. März 1861. Die Leibeigenschaft wurde in
der Ukraine seit dem 2. April 1861 außer Kraft gesetzt. Zuerst wurde Schew-
tschenko in Petersburg begraben, später aber hat man seine sterblichen
Überreste auf den Tschernetscha Berg am Dniproufer (unweit Kaniw)
gebracht. Es war sein Wunsch, in der Ukraine beerdigt zu sein, was auch in
seinem "Vermächtnis" stand.
Wie Goethe in der deutschen Literatur, so war Schewtschenko in der
ukrainischen der Begründer einer neuen Dichtkunst. Sein literarischer
Nachlass ist sehr wertvoll: Gedichte, Poeme, Dramen, Prosawerke. Das
glühende Herz von Schewtschenko gehörte immer der Ukraine. Die Sprache
seiner Werke ist reich an Bildern, Gedanken und Gefühlen des eigenen
Volkes. So gibt es unter seinen Werken Balladen über entweihte Frauenliebe,
über das schwere Los der Bauernfrau und Mutter. In der Autobiographie von
Schewtschenko heißt es an einer Stelle: "Die Geschichte meines Lebens ist ein
Teil der Geschichte meiner Heimat". In diesen Worten liegt der Schlüssel zum
Verständnis seiner Dichtung.
Schewtschenko führte neue Themen und Ideen in die Dichtung ein,
schilderte wahrheitsgetreu das schwere Leben der Bauern und gab den
freiheitliebenden Gedanken und Gefühlen des Volkes Ausdruck. Er pflegte
zu sagen, dass die Volksbilder, Sagen und Legenden, die historischen
Balladen und Erzählungen noch lebender Augenzeugen der ruhmvollen
Vergangenheit den Schlüssel zur Welt der eigentlichen Gedanken und
Bestrebungen des Volkes darstellen. Indem er seinem ersten Gedichtband
den Titel "Kobsar" gab, gab er zu erkennen, dass er die Traditionen jener
namenlosen ukrainischen Volkssänger, der Kobsaren, fortsetzte, die er in
seinen Dichtungen so ergreifend abgebildet hat.
Unter den großen Dichtungen von Schewtschenko sind zwei zu nennen
– "Katerina" und "Haidamaken", jede von denen in ihrer Art den Hass auf die
276
Unterdrücker zum Ausdruck bringt, die sich an der Ehre und Freiheit der
menschlichen Persönlichkeit vergreifen. Das Poem "Katerina" schildert die
für jene Zeit typische Tragödie eines Bauernmädchens, das sich mit einem
Offizier der Zarenarmee eingelassen hat. Die Dichtung "Haidamaken"
behandelt den Aufstand der ukrainischen Bauern von 1768 gegen die
polnischen Pans, denen im 18. Jahrhundert große Teile des ukrainischen
Landbesitzes gehörten.
Während seines kurzen Lebens hat Schewtschenko mehr als tausend
Bilder gemalt. Das sind Landschaften, Porträts, Genrebilder, Grafiken. Auf
diesen Gemälden stellte er das bittere, freudlose, miserable Leben der
Menschen dar. Seine bekanntesten Bildnisse sind "Eine Bauernfamilie", "Die
heilige Familie", "Der Wahrsager", "Die Heimkehr des verlorenen Sohnes",
"Die Zigeunerin".
Iwan Franko
Iwan Franko, der Sohn eines Dorfschmiedes aus Ostgalizien, ist zu
einem der prominentesten Vertreter der ukrainischen Literatur geworden. Er
kam 1856 im Dorf Nahujewytschi im heutigen Kreis Drohobytsch zur Welt.
Sein Vater starb, als Iwan im 9. Lebensjahr war. Nach dem Schulabschluss am
Drohobytscher Realgymnasium studierte er seit 1875 Philologie, Pädagogik,
Psychologie, Anthropologie sowie ukrainische Sprache und Literatur an der
Universität in Lemberg.
Während des Studiums wurde Franko Mitglied der Studentengruppe
"Akademischer Zirkel" und gab ihre literarische Zeitschrift "Freund" heraus.
In dieser Zeit erschienen auch seine ersten Gedichte. Für seine Tätigkeit und
Ansichten wurde er einige Male verhaftet. Daraufhin arbeitete Franko für die
ukrainischen Zeitschriften "Stern" und "Tat" und reiste 1885–1886 nach Kyjiw,
wo er Olha Chorushynska heiratete. Zusammen mit dem Freund Mychajlo
Pawlyk initiierte er 1890 die Gründung der Russisch-ukrainischen radikalen
Partei. Es kam wiederum zur Haft.
Um sein Studium abzuschließen, schrieb sich Franko 1892 für ein letztes
Semester an der Franz-Joseph-Universität Czernowitz ein, nachdem man ihn
an der Lemberger Hochschule nicht mehr zugelassen hatte. Nach seinem
Abschluss verbrachte er ein weiteres Semester am Slawistischen Seminar der
Universität Wien, wo er 1893 seine in deutscher Sprache verfasste Disser-
tation verteidigte. 1894 ging Franko mit Mychajlo Hruschewskyj nach
Lemberg, wo er sich in der Wissenschaftlichen Schewtschenko-Gesellschaft
engagierte, in der er 1899 Vollmitglied und 1904 Ehrenmitglied wurde. Die
277
Universität Charkiw verlieh dem Dichter 1906 die Ehrendoktorwürde.
Professoren der Universität schlugen ihn auch als Kandidaten für die
russische Akademie der Wissenschaften vor; seine Aufnahme wurde jedoch
durch politische Einflussnahme verhindert. Franko starb 1916 in Lemberg,
wo er auf dem Lytschakiwski-Friedhof beerdigt wurde.
Das geistige Erbe von Franko lässt sich mit zwei Begriffen treffend
charakterisieren. Erstens, die Fruchtbarkeit: Das Verzeichnis seiner Werke
anlässlich des 25-Jahre-Dichterjubiläums umfasste 120 Seiten – wirklich ein
Buch selbst. Und zweitens, die Vielseitigkeit: Er war ein Lyriker und ein
Epiker, ein Romancier und ein Novellist, ein Dramatiker und ein Satiriker,
ein Ästhetiker, Übersetzer und Kommentator und daneben ein Gelehrter von
Ruf und ein gefürchteter Publizist, welcher die Fragen des sozialen Lebens,
der Nationalwirtschaft, Medizin und anderer Wissenschaften zum Gegen-
stand seiner Untersuchung machte.
Als Künstler schöpfte Franko aus den Niederungen des Lebens und
schuf lange vor Gorki die Poesie der Obdachlosen, Ausgestoßenen des
Daseins. Das Elend des Menschen war sein großes Motiv. In seinen Werken
beobachtet er als Künstler, aber er schreibt als Anwalt, als mitleidender
Mensch. Sein Elementarbuch diesbezüglich ist die Sammlung der Erzäh-
lungen "Im Schweiße des Angesichts" (1890), 20 meist kurze Skizzen aus dem
Bauern- und Arbeiterleben, jede von denen eine Hölle des Menschenwehes
für sich bildet.
Boryslaw mit seiner Petroleumindustrie machte Franko zum mächtigen
Thema seines Schaffens. Der allgemeine Standpunkt ist wiederum derselbe:
der grausame Kampf ums Leben, ums Dasein, ums Gold. "Boa constrictor",
"Boryslaw lacht" sind Meisterwerke der Zeit und Menschenpsychologie. Das
ist eine durchwegs unsäglich tragische Epopöe der modernen Industrie mit
ihren Arbeitern und Unternehmern, mit einer rühmenswerten Kenntnis des
Milieus.
In der Poesie ist Franko vor allem ein Dichter der sozialen Gegensätze,
ein Kämpfer gegen die geistige Dunkelheit, ein ewiger Revolutionär, wie es
in seiner Hymne heißt:
Ewiger Empörungsgeist,
Er, der um des Fortschritts willen,
Um das Freiheitsglück von vielen
Hin zum Kampf den Körper reißt,
Er lebt fort und schafft wie einst…
278
Eines der schönsten Liederbücher, die unsere Literatur besitzt, ist die
schwermütige Sammlung von Franko "Welkes Laub", allerdings lyrisch bis
ins Herz hinein.
Dabei bleibt Franko auch bis heute einer der größten Übersetzer in der
ukrainischen Literatur. Der Sache der Übertragung aus der Weltliteratur
schenkte er große Aufmerksamkeit. Allein aus der deutschen Literatur
übersetzte er die Werke von Goethe (darunter "Faust"), Heine, Schiller,
Schnitzler.
Franko
280
6. Erstellen Sie anhand der Texte und anderer Hilfsquellen kurze
tabellarische Lebensläufe von Schewtschenko und Franko.
MUSTER: Schewtschenko
09.03.1814 – geboren im Dorf Morynzi, Gouvernement Tscherkassy
1816 – Umzug ins Dorf Kyryliwka, Arbeit als Hirtenjunge
1825 – verwaist, Umzug mit der Stiefmutter nach Morynzi
1825-1827 – lernte Malen bei mehreren Dorfpfarrern
1828 – Einstellung als Kammerdiener beim Gutsherrn Engelhardt
…
SCHEWTSCHENKO FRANKO
Wenn ich sterbe, sollt zum Grab ihr Wenn aus unsrer Ukraine
Den Kurgan mir bereiten Zum Meer dann, zum blauen,
In der lieben Ukraine, Treibt der Feinde Blut, verlass ich
Auf der Steppe, der breiten, Die Berge und Auen,
Wo man weite Felder sieht, Alles lass ich dann und fliege
Den Dnjepr und seine Hänge, Empor selbst zum Herrgott,
Wo man hören kann sein Tosen, Und ich bete... Doch bis dahin
Seine wilden Sänge. Kenn' ich keinen Herrgott!
281
So begrabt mich und erhebt euch!
Die Ketten zerfetzet!
Mit dem Blut der bösen Feinde
Die Freiheit benetzet!
Meiner sollt in der Familie,
In der großen, ihr gedenken,
Und sollt in der freien, neuen
Still ein gutes Wort mir schenken.
10. Einmal sprach Franko über Schewtschenko: "Er war Sohn eines
Leibeigenen und wurde zum Fürsten im Reiche des Geistes". Sind Sie mit
dieser Aussage einverstanden? Wie verstehen Sie sie?
11. Besprechen Sie mit Ihren Studienkollegen die Rolle der Schrift-
steller im Geistesleben der ukrainischen Nation. Führen Sie Beispiele an.
12. Nehmen Sie Stellung zu den Worten von Johann Wolfgang Goethe:
"Wer den Dichter will verstehen, muss in Dichters Lande gehen".
Verfassen Sie einen kurzen Aufsatz.
13.1. Verwandeln Sie die direkte Rede in die indirekte. Achten Sie auf
die Gleich-, Vor- und Nachzeitigkeit der Handlung.
1. Ein Student des 5. Studienjahres erzählt: "Nun steht es mit meiner
Jahresarbeit nicht schlecht. Ich arbeite schon am praktischen Teil. Die nötige
Literatur ist schon durchgearbeitet. Ich werde meine Arbeit rechtzeitig
abliefern".
2. Die Mutter teilte mit: "Ich will mit euch spazieren gehen". Das Kind
fragte: "Und wann werden wir Andersens Märchen lesen?" Der Vater meinte:
"Mutti kann ein Märchen ein andermal lesen".
3. Mutti wetterte auch gleich los: "Was, der Tisch ist noch nicht gedeckt?
Der Kaffee ist auch noch nicht fertig? Der Kuchen ist nicht aufgeschnitten?
Da hast du sicher wieder die ganze Zeit herumgetrödelt!"
4. Und damit riss er den Fabian ins Nebenzimmer hinein und sprach: "Tu'
mir den Gefallen und schaue mich recht fest an, und dann sage mir offen und
282
ehrlich, ob ich der Student Balthasar bin oder nicht, ob du wirklich Fabian
bist, ob wir in Mosch Terpins Hause sind, ob wir im Traume liegen, ob wir
närrisch sind – zupfe mich an der Nase oder rüttle mich zusammen, damit
ich nur erwache aus diesem verfluchten Spuk!" (E.T.A. Hoffmann)
5. Myriam schrieb ihrer Freundin: "Nun bin ich mit meinen Eltern fast
eine Woche hier. Die Gegend ist herrlich, am schönsten ist natürlich der
Strand. Das Wetter war bisher so gut, dass ich jeden Tag baden konnte.
Gestern sind wir mit dem Motorboot zu einer Insel gefahren und haben dort
eine Burgruine besichtigt. Ich hoffe, dass das Wetter auch in der nächsten
Ferienwoche noch so schön bleibt."
6. Maria fragt Yves: "Hast du die Prüfung schon vorbereitet? Die
Aufgaben sind sehr kompliziert, und einige habe ich noch nicht lösen
können. Mein Bruder wird mir einiges erklären müssen." Yves erwidert:
"Sprich nicht davon! Ich brauche nur daran zu denken, so wird mir übel.
Weshalb habe ich nicht rechtzeitig mit dem Lernen begonnen? Schon
mehrmals wollte ich die Aufgaben durchsehen, aber jedes Mal verlor ich bei
der ersten Schwierigkeit den Mut."
7. Ein Patient bat seinen Arzt: "Sagen Sie mir die Wahrheit, Doktor!" – "Sie
werden gesund, mein Lieber, denn die Statistik sagt, dass bei Ihrem Leiden
einer auf hundert gesund wird." – "Aber wieso nehmen Sie an, dass gerade
ich gesund werde?" – "Sie sind gerade mein hundertster Fall. Die anderen
neunundneunzig habe ich nicht gesund machen können."
13.2. Wandeln Sie die direkte Rede in die indirekte Rede um.
A. Heinrich Schliemann erzählte über seine Jugendjahre:
"Fünf und ein halbes Jahr diente ich in dem kleinen Laden in Mecklenburg.
Meine Tätigkeit bestand im Verkauf von Heringen, Butter, Salz, Kaffee, Zu-
cker, Öl und anderen Lebensmitteln. Ich musste auch den Laden ausfegen
und ähnliche Dinge tun. Von fünf Uhr morgens bis elf Uhr abends war ich
beschäftigt, und mir blieb kein freier Augenblick zum Studieren. Überdies
vergaß ich sehr schnell, was ich in meiner Kindheit in der Schule gelernt
hatte. Aber trotzdem zog es mich zur Wissenschaft... Ich sah keinen Ausweg
vor mir, bis ich plötzlich wie durch ein Wunder aus dieser Lage befreit
wurde. Als ich einmal ein zu schweres Fass aufheben musste, zog ich mir
innere Verletzungen zu; ich warf Blut aus und konnte meine Arbeit nicht
mehr fortsetzen. In großer Verzweiflung ging ich zu Fuß nach Hamburg, um
dort eine andere Arbeit zu suchen. Ich fand auch wirklich eine Anstellung
mit guter Bezahlung. Aber wegen heftiger Brustschmerzen konnte ich keine
283
schwere Arbeit tun, und mein Chef kündigte mir bald wieder. So ging es
einige Male. Jede Stellung verlor ich wieder, nachdem ich kaum acht Tage
gearbeitet hatte..."
B. Hans erzählt über sein Hobby:
"Wenn ich Zeit habe, sitze ich oft in einer stillen Ecke und lese. Am liebsten
sind mir Abenteuergeschichten und Berichte von Forschungsreisen ins
Amazonasgebiet. Wenn ich ein solches Buch in der Hand halte, versinkt die
Welt um mich herum. Ich stapfe dann im Geiste durch den Urwald, schieße
Jaguare, wehre mich gegen Riesenschlangen und schlage mich mit
blasrohrbewaffneten Indianern herum. Ich muss mich immer gut in Acht
nehmen und darf nie unvorsichtig werden. Natürlich gehe ich aus allen
Kämpfen als Sieger hervor, wenn auch oft nur mit knapper Not! – Ja, man
vergisst alles andere, wenn man sich von einem spannenden Buch in ferne
Länder entführen lassen kann."
C. Rolf erzählt über seine zukünftigen Pläne:
"Ich werde nächstes Wochenende heiraten. Ich fahre schon am Donnerstag
zu meiner Braut nach Schwerin. Vorher habe ich noch eine Menge zu
erledigen. Ich muss noch vom Juwelier die Ringe abholen. Den Blumenstrauß
werde ich erst in Schwerin kaufen. Um zehn Uhr sind wir am Sonnabend auf
dem Standesamt angemeldet. Zu Mittag essen wir in einem kleinen
Restaurant. Am Nachmittag fahren wir alle zur Wohnung der Brauteltern.
Dort feiern wir weiter mit den Verwandten. Einige Studienfreunde werden
auch dort sein. Sie wollen vielleicht schon zum Polterabend kommen."
13.3. Formen Sie folgende Texte in die indirekte Rede um. Beginnen
Sie mit Es wird erzählt…
A. Auszug aus "Rotkäppchen" (nach den Brüdern Grimm)
Eines Tages sprach die Mutter zu ihm: "Komm, Rotkäppchen, da hast du
ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein, bring das der Großmutter hinaus;
sie ist krank und schwach und wird sich darüber freuen. Mach dich auf,
bevor es heiß wird, und wenn du hinauskommst, so geh vorsichtig und lauf
nicht vom Weg ab, sonst fällst du und zerbrichst das Glas, und die
Großmutter hat nichts. Und wenn du in ihre Stube kommst, so vergiss nicht,
guten Morgen zu sagen, und guck nicht erst in alle Ecken herum." "Ich will
schon alles gut machen", sagte Rotkäppchen zur Mutter.
B. Auszug aus "Hänsel und Gretel" (nach den Brüdern Grimm)
Als der Tag anbrach, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kam schon die
Frau und weckte die beiden Kinder und forderte sie auf: "Steht auf, ihr
284
Faulenzer, wir wollen in den Wald gehen und Holz holen." Dann gab sie
jedem ein Stückchen Brot und sprach: "Da habt ihr etwas für den Mittag, aber
esst es nicht vorher auf, weiter kriegt ihr nichts." Gretel nahm das Brot unter
die Schürze, weil Hänsel die Steine in der Tasche hatte. Danach machten sie
sich alle zusammen auf den Weg nach dem Wald. Als sie ein Weilchen
gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem Haus zurück und
tat das wieder und immer wieder. Der Vater sprach: "Hänsel, was guckst du
da und bleibst zurück, hab Acht und vergiss deine Beine nicht." "Ach, Vater",
sagte Hänsel, "ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf
dem Dach und will mir ade sagen." Die Frau sprach: "Narr, das ist nicht dein
Kätzchen, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint." Hänsel
aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den
blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen.
C. Anekdote aus der deutschen Geschichte
Heinrich IV. jagte einmal im Wald von Vendöme. Er verlor sein Gefolge
und stieß auf einen Bauern, der unter einem Baum saß. "Was machst du denn
da?" fragte der König. – "Monsieur, ich sitze da und warte, bis der König
vorbeikommt." – "Setze dich hinter mich aufs Pferd", sagte nun Heinrich IV.,
"ich führe dich dorthin, wo du den König nach Herzenslust betrachten
kannst." Der Bauer saß auf, und unterwegs fragte er den König: "Woran
werde ich aber den König erkennen?" – "Achte nur darauf, wer seinen Hut
aufbehalten wird, denn alle anderen werden den Kopf entblößen." Sie stießen
wieder auf das Gefolge, und alle Herren grüßten tief. "Nun", sagte der König
zum Bauern, "welcher ist also der König?" – "Entweder seid Ihr es", meinte
der Bauer, "oder ich bin's, denn außer uns hat keiner den Hut auf dem Kopf."
285
3. Ганс повідомив своїй матері, що його друзі допомагають йому.
Разом вони переставили меблі в будинку. Непридатні речі вони
викидають в контейнер. Стару фарбу зі стін уже змили. Каріна
займається впорядкуванням саду. Хлопці ще підстрижуть газони, а
дівчата посадять квіти.
4. Петро розповів мені: на вихідних він був у Берліні. Коли він гуляв
містом, то зустрів подругу дитинства. Вони посиділи в кафе і трохи
поговорили. Як з'ясувалось, вона довгий час жила у Дрездені,
одружилась і працювала там. Вона почуває себе дуже комфортно,
але інколи сумує за старими друзями. Тому вони обоє були дуже
раді зустрічі у чужому місті.
14. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Deutsche. Gebrauchen Sie dabei
den aktiven Wortschatz.
1. Тараса Шевченка не даремно вважають національним пророком,
адже проблематика його творів не втратила актуальності і для
сучасного українця.
2. У своїй першій поетичній збірці "Кобзар" Шевченко оспівує
героїчну минувшину українського народу, підносячи розмовну
українську мову до рівня поезії.
3. За свою діяльність і переконання колишній кріпак Шевченко був
кілька разів арештований, а у 1847 році навіть засланий в
Оренбурзький степ із забороною писати і малювати.
4. Згідно з написаним письменником "Заповітом", його було
поховано на Чернечій горі, "щоб лани широкополі, і Дніпро, і
кручі було видно, було чути, як реве ревучий".
5. Відомо, що Шевченко зробив значний вклад у розвиток націо-
нальної літератури. Він правдиво зображав важке життя україн-
ського селянства і виражав волелюбні думки й почуття народу.
6. Іван Франко був надзвичайно різнобічною особистістю. До його
літературної спадщини належать наукові праці, обширна публі-
цистика, прозові твори, лірична та патріотична поезія та багато
іншого.
7. Своєю ґрунтовною освітою Франко завдячує студіям у Львові та
Чернівцях, а також у Славістичному семінарі Віденського універ-
ситету, де 1893 р. він захистив докторську дисертацію, написану
німецькою мовою.
286
8. Франко рано проявив своє літературне обдарування. Його перші
оповідання, новели й публіцистичні твори опубліковані ще за часів
навчання в університеті.
9. Основним мотивом творчості письменника є людське горе і
страждання. Наприклад, у романі "Борислав сміється" зображено
трагізм долі робітників тогочасної нафтової промисловості.
10. Не виникає сумнівів, що багато віршів із збірки "Зів'яле листя"
належать до найбільш проникливих шедеврів ліричної поезії, які є
у нашій літературі.
287
Die Literatur der Ukraine hat eine tausendjährige Geschichte. Die
Erfindung der ersten Druckerpresse in Lwiw gab Anregung zur Entwicklung
der Literatur. Mit dem berühmten epischen Poem "Enejida" hat Iwan
Kotlarewskyj die lebendige Volkssprache in die literarische verwandelt. 1840
erschien die Gedichtsammlung "Kobsar" von Taras Schewtschenko, die die
Epoche der Romantik und des nationalen Selbstbewusstseins einleitete. Im
19. Jahrhundert blühte der Realismus auf. Iwan Netschuj-Lewyzkyj und
Panas Myrnyj waren Meister der realistischen Prosawerke. Ende des 19.
Jahrhunderts kamen solche Riesen in die Literatur wie Iwan Franko und
Lessja Ukrainka. Ende dieses Jahrhunderts kam die Moderne an die Stelle des
Realismus. Das krasse Beispiel ist der impressionistische Stil von Mychajlo
Kozjubynskyj. Das 20. Jahrhundert begann mit der Renaissance in der
Literatur, es entstanden viele Literaturgruppen und Organisationen,
erschienen neue Zeitschriften. Die Vertreter jener Zeit sind P. Kulisch,
M. Chwylowyj, M. Serow, W. Sossjura. 1930 begann Terror mit Säuberungen
und Repressalien. Damals kamen mehr als 250 Schriftsteller ums Leben. Und
trotzdem hat die ukrainische Literatur solche Namen wie Olesj Hontschar
und Olexander Dowshenko der Welt gegeben. In den 60er Jahren entstand
eine Gruppe von Schriftstellern, die sich "Sechziger" nannten. Unter ihnen
waren L. Kostenko, H. Tjutjunnyk, D. Pawlytschko, I. Dratsch, I. Dsjuba,
W. Stus u.a.m. Heute entwickelt sich die Literatur der unabhängigen Ukraine
inhaltlich und formal weiter.
Die Ukrainer haben sehr feines ästhetisches Gefühl, darum gibt es in
der Ukraine eine Reihe der hervorragenden Künstler. Kateryna Bilokur
(1900–1961) ist eine bekannte ukrainische Malerin. Sie malte Blumen beson-
ders gern. Außerdem malte sie Porträts, Landschaftsgemälde, Stillleben,
Aquarellen. Ihre erste Ausstellung wurde 1940 in Poltawa organisiert. Die
Malerin stellte in ihren Bildern unvergleichliche Schönheit und Reichtum der
ukrainischen Natur, Fruchtbarkeit ihres Bodens dar. Ihre bekanntesten Bilder
sind "Zar-Ähre", "Dekorative Blumen", "Päonien", "Georginen", Stillleben
"Äpfel", "Frühstück", "Blumen", "Weintrauben". Sie zeichnete sich durch eine
große Meisterschaft der kompositionellen Lösung aus. Ihre Bilder haben
einen tiefen philosophischen Sinn. Sie sind Symbole des Lebens.
Die ukrainischen Lieder und Melodien sind weit außer dem Land
bekannt. Der erste berühmte ukrainische Komponist war Semen Hulak-
Artemowskyj (1813–1873). Er war ein hervorragender Sänger und eine
288
vielseitig gebildete Persönlichkeit. Der Sänger besaß eine sehr schöne und
klare Stimme mit weitem Stimmumfang. Er schuf bemerkenswerte Gestalten
in den Opern der russischen und ausländischen Komponisten. Er kompo-
nierte auch selbst viele Lieder und einige große musikalische Werke, denen
die ukrainische Volksmusik zugrunde lag. Sein Meisterwerk ist die erste
ukrainische Nationaloper "Saporoger an der Donau". Die handelnden Perso-
nen sind tief realistisch, sie haben den nationalen ukrainischen Charakter.
Zum ersten Mal wurde die Oper 1863 im Marien-Theater in Petersburg
aufgeführt.
Eine der bekanntesten Persönlichkeiten der ukrainischen Geschichte ist
Mychajlo Hruschewskyj, der ukrainische Gelehrte von Weltruf, der Staats-
mann, Politiker und Historiker. Er widmete sein Leben der Wiedergeburt des
ukrainischen Staates. 1891 leitete er den Lehrstuhl für Geschichte von
Osteuropa an der Universität Lwiw und schuf hier seine berühmte histo-
rische Schule. 1897–1913 wurde Hruschewskyj der Vorsitzende der Wissen-
schaftlichen Schewtschenko-Gesellschaft. Besonders bekannt sind seine
Werke "Abriss der Geschichte des ukrainischen Volkes", "Über alte Zeiten in
der Ukraine", illustrierte Ausgabe der "Geschichte der Ukraine".
Mit dem Namen Jewhen Paton ist die Entwicklung der Schweißtechnik
eng verbunden. 1896 arbeitete er am Lehrstuhl für Brückenbau der Kyjiwer
Polytechnischen Hochschule. 1904 wurde nach seinem Entwurf die Parken-
Brücke über Petrower Allee geschaffen. 1929 gründete er das Laboratorium
für Elektroschweißung. Paton hat mehr als 300 wissenschaftliche Arbeiten
geschrieben. 1939 entwickelte er mit seinen Mitarbeitern ein neues Schnell-
schweißverfahren. Weltbekannt ist die Paton-Brücke über dem Dnipro.
Kein Land ist ohne Sport und Sportleistungen wegzudenken. Serhiy
Bubka ist ein ehemaliger ukrainischer Stabhochspringer und derzeit
Vorsitzender des NOK seines Landes. In den Jahren 1983–1997 wurde er
sechsmal in Folge Weltmeister, er stellte insgesamt 35 Weltrekorde. Anfang
1993 steigerte Bubka den Hallenweltrekord zweimal. Im Juli 1994 stellte er in
der Höhe mit 6,14 Metern seinen letzten Weltrekord auf. 1997 meisterte
Bubka die Höhe von 6,01 Metern und gewann in Athen den sechsten
Weltmeistertitel.
289
ZUSAMMENFASSENDE ÜBUNGEN
3. Bilden Sie Sätze aus gegebenen Wörtern. Beginnen Sie mit dem
fettgedruckten Wort.
1. werden, in, unmittelbarer, auf, die Abgeordneten, allgemeiner, 4 Jahre,
und, Wahl, gleicher, gewählt, geheimer.
2. in der Regel, Städte, Flüsse, entstanden, auf, oder, einem Hügel, am
Zusammenfluss, zweier.
3. haben, Bürger, gleiche, alle, der Ukraine, und, Freiheiten, Verfassungs-
rechte.
4. Krim, die, haben, 1991, Regierung, das Parlament, autonome, seit,
Republik, Februar, eigene, und.
5. des Territoriums, von Schwarzerdeböden, gegen, bedeckt, drei Viertel, der
Ukraine, sein.
6. ein Potential, Kyjiw, über, wissenschaftliches, und, verfügen, kulturelles,
beträchtliches.
7. wurde, größten, das "Lawra", Kyjiwer, zum, Kloster, des Christentums,
Aufklärungszentrum.
290
8. ukrainische, spiegeln sich, zahlreichen, in, das Landleben, den Liedern,
traditionelle.
9. überlebte, einmal, sehr, die Familie, schwere, ukrainische, Zeiten.
10. die Ukraine, in, die Religion, verbreitetste, sein, das Christentum.
11. Freude, kommen, und, Glück, das Neujahr, mit.
12. bleiben, gewöhnlich, im, Weihnachten, man, am, Kreise, die Familie.
13. das Goldene Tor, das Wahrzeichen, sein, von, Kyjiw.
14. Ostermontag, die Menschen, am, jungen, gießen, mit, einander, das
Wasser.
15. mit, zu, Häuser, Baumzweig, Pfingsten, grün, geschmückt werden.
16. am, singen, machen, die Jugend, verschiedene, die Scherze, und,
Andreasabend, Lieder, die Jungen.
17. am 9. Mai, an, die Bewohner, die Gefallenen, erinnern, die Ukraine,
Krieg, im.
18. sich auszeichnen, ihre, die Ukrainer, Gastfreundlichkeit, der Gast, immer,
durch, zu.
292
Sommerresidenz für russische Bartolomeo Rastrelli errichtet
Kaiserin Elisabeth … wurde.
12. Die Andreaskirche ist die Perle n) die mit 6 Brücken verbunden
des ukrainischen Barockstils, … sind.
13. Das Höhlenkloster Lawra ist … o) gefolgt vom Straßenverkehr und
14. In seinen Werken beobachtet der Binnenschifffahrt auf dem
Iwan Franko als Künstler,… Dnipro.
15. Kateryna Bilokur ist … p) denen die ukrainische
16. Hulak-Artemowskyj Volksmusik zugrunde lag.
komponierte einige große q) nach dem Entwurf des Bau-
musikalische Werke,… meisters Rastrelli im 18. Jahr-
17. Nikolaus kommt in der Nacht… hundert gebaut.
18. In die Zimmerecke stellt man r) den Tag der Verfassung der
eine Weizengarbe, … Ukraine.
19. In der Westukraine werden zu s) wo die Festung vom Kyjiw-
Ostern scherzhafte Lieder begründer Kyj gebaut wurde.
weltlichen Inhalts gesungen… t) erreichen die größte Dicke als
20. Am 28. Juni feiern die Ukrainer... Humusschicht im Steppengebiet.
7. Kleines Ukraine-Quiz.
1. Welches Gebirge gibt es in der Ukraine?
a) die Karpaten b) der Harz c) der Himalaja
2. Wie heißt das ukrainische Parlament?
a) Duma b) Bundestag c) Werchowna Rada
3. Wo befindet sich der Mariinskyj Palast?
a) Lwiw b) Odessa c) Kyjiw
4. Was ist die Krim?
a) Insel; b) Stadt c) Halbinsel
5. Welches Land grenzt die Ukraine nicht an?
a) Polen b) Rumänien c) Tschechische Republik
6. Wo fand der berühmte ukrainische Jahrmarkt statt?
a) Sorotschynzi b) Konotop c) Dekanjka
7. Der größte Fluss in der Ukraine ist...
a) Donau b) Dnipro c) Dnister
8. Wo wurde Iwan Franko geboren?
a) Bukowina b) Transkarpatien c) Galizien
9. Welche Stadt befindet sich nicht in der Ukraine?
a) Turka b) Turin c) Tlumatsch
293
10. Welche Fläche hat die Ukraine?
a) 603 700 km² b) 600 307 km² c) 607 300 km²
11. Wo befindet sich die Nationale Schewtschenko-Universität?
a) Lwiw b) Tschernihiw c) Kyjiw
12. In dieser Stadt ist die Bauindustrie besonders entwickelt, sie gehört zu
den größten Städten der Ukraine.
a) Donezk b) Charkiw c) Poltawa
13. Die Sportlerin Jana Klotschkowa ist ...
a) Tennisspielerin b) Leichtathletikerin c) Schwimmerin
14. Der richtige Name und Vorname von Lessja Ukrajinka ist ...
a) Laryssa Kossatsch b) Daryna Polotnjuk c) Maria Wilinska
15. "Palanok" ist ...
a) ein Hotel in Kyjiw
b) ein Schloss in Transkarpatien
c) ein Kurort in der Krim
16. Die Ukrainer gehören zu den …
a) Germanen b) Romanen c) Slawen
17. Was haben L. Krawtschuk, L. Kutschma und W. Juschtschenko gemeinsam?
a) das Amt des Präsidenten
b) die Liebe zu Bienen
c) einen guten Geschmack
18. Zu welcher literarischen Gruppe gehörten diese Schriftsteller: W. Stus,
I. Dratsch, W. Symonenko?
a) Parnas b) die Sechziger c) Pluh
19. Der Arzt Mykola Pyrohow war ein berühmter ...
a) Chirurg b) Ophthalmologe c) Kardiologe
20. Wie heißt der höchste Berg der Ukraine?
a) Roman-Kosch b) Howerla c) Ei-Petri
R B W R R C N T K C H P L M S U H C Y K A
S Y O A S E H Y S Y H A A U P C S K H K Y
H U P I K C A H D T R A T S E T B C T H C
K O L A S B H N E U M A N R I M S I H A M
14. Lernen Sie die Redewendungen zum Thema "Die Ukraine" und
machen Sie anschließend die nachstehenden Übungen.
etwas außer Acht lassen – etwas nicht beachten
in den sauren Apfel beißen – etwas Unangenehmes notgedrungen tun
(wieder) frei atmen können – sich nicht mehr unterdrückt fühlen
die Augen vor etw. (Dat.) verschließen– etwas nicht wahrhaben wollen
das Barometer steht auf Sturm – die Lage ist gespannt, es herrscht eine
gereizte Stimmung.
jmdn. auf die Beine bringen – durch moralische oder finanzielle
Unterstützung bewirken, dass jemand einen Tiefpunkt überwindet und
wieder vorankommt
jmdm. ein Dorn im Auge sein – jmdm. unerträglich sein
jmdm. die Hände schmieren – jmdn. bestechen
mit Kanonen nach Spatzen schießen – gegen etwas Unbedeutendes mit
harten Maßnahmen vorgehen
etwas in Kauf nehmen – sich mit etwas Unangenehmem abfinden
auf keine Kuhhaut gehen – jegliches Maß übersteigen und unerträglich sein
hier gehen die Lichter aus – hier ist die (wirtschaftliche) Situation so
schlecht, dass die Menschen auswandern
297
14.1. Ordnen Sie den deutschen Redensarten die entsprechenden
ukrainischen Äquivalente zu.
die Augen vor etw. verschließen бути як більмо на оці
etwas außer Acht lassen стріляти з гармат по горобцях
etwas in Kauf nehmen давати на лапу
jmdm. die Hände schmieren закривати на щось очі
jmdm. ein Dorn im Auge sein піднімати когось на ноги
jmdn. auf die Beine bringen залишати поза увагою
mit Kanonen nach Spatzen schießen миритися з чимось
14.2. Setzen Sie das richtige Substantiv bzw. das richtige Verb in
entsprechender Form ein.
auf keine … gehen Acht
das Barometer steht auf … Apfel
etwas außer … lassen Beine
etwas in … nehmen Dorn
hier gehen die … aus Hände
in den sauren … beißen Kauf
jmdm. die …. schmieren Kuhhaut
jmdm. ein … im Auge sein Lichter
jmdn. auf die … bringen Spatzen
mit Kanonen nach … schießen Sturm
299
9. Die Ernennung des Ministerpräsidenten muss von der Werchowna
Rada _______.
10. Die Werchowna Rada ist ________ der Ukraine.
17. Wählen Sie aus folgenden Wörtern diejenigen heraus, die das
ukrainische Volk am besten charakterisieren. Können Sie etwas hinzufügen?
Beschreiben Sie anschließend einen typischen Ukrainer.
aktiv, passiv, arm, reich, wissbegierig, neugierig, arbeitslustig, faul,
langweilig, menschlich, gastfreundlich, geistreich, dumm, humorvoll, humor-
los, geizig, freigebig, konservativ, progressiv, frei, abhängig, unabhängig,
aggressiv, tolerant, schlau, ehrlich, friedenshebend, freundschaftlich,
kriegerisch, ernst, romantisch, akkurat, pünktlich, nachlässig, edelmütig,
wichtigtuerisch, treu, eigennützig
18. Wie kann man das Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied" in
Bezug auf die Ukrainer deuten? Äußern Sie Ihre Meinung in Form eines
schriftlichen Aufsatzes.
300
Text zum Leseverstehen
302
4. Beantworten Sie ausführlich die Fragen zum Textinhalt.
1. Wann begann man das Ethnonym "Ukrainer" immer häufiger zu
gebrauchen?
2. Wo gebraucht man bis zum heutigen Tag den Begriff "Russyn"?
3. Welches Jahrhundert wurde zum Höhepunkt der Entwicklung der
Kyjiwer Rus und der Herausbildung des Volkes?
4. Wie wirkte sich die Gemeinde auf den Charakter des Volkes aus?
5. Durch welche Züge zeichnen sich die Ukrainer aus?
6. Auf welche Weise trug die Stadt zur Entwicklung des polyethnischen
Charakters des ukrainischen Volkes bei?
7. Worauf beruht der polyethnische Charakter unseres Volkes?
303
Grammatischer Ratgeber
TEIL 1
ADVERBIALSÄTZE
KOMPARATIVSÄTZE
(VERGLEICHSÄTZE)
Der Vergleichsatz hat im Satzgefüge die syntaktische Funktion der Adverbial-
bestimmung des Vergleichs. Er antwortet auf die Frage wie? und vergleicht die
Handlung des Hauptsatzes mit der des Nebensatzes.
Die Komparativsätze werden dem Hauptsatz meist nachgestellt, doch können sie
auch Vordersätze, seltener Zwischensätze sein.
Die Vergleichsätze können real und irreal sein.
Die realen Komparativsätze werden durch die Konjunktionen wie, als, je…desto,
je…um so eingeleitet. Sie werden in zwei Gruppen eingeteilt:
1) die realen Komparativsätze der Gleichheit werden durch die Konjunktion wie
eingeleitet. Im Hauptsatz steht dabei oft ein Adverb bzw. ein prädikatives Adjektiv
im Positiv (meist mit dem Korrelat so).
Die Fußballspieler spielten so gut, wie es der Trainer erwartet hatte.
2) die realen Komparativsatze der Ungleichheit werden durch die Konjunktion als
(seltener als dass) eingeleitet. Im Hauptsatz steht gewöhnlich ein Adverb bzw. ein
Adjektiv im Komparativ.
Die Fußballspieler spielten besser, als es der Trainer erwartet hatte.
Eine besondere Abart bilden die sogenannten Proportionalsätze. Sie drücken eine
gleichmäßige Steigerung aus und werden eingeleitet durch die mehrteiligen Konjunk-
tionen je...desto, je...umso, wobei je im Nebensatz, desto / um so im Hauptsatz
stehen. Beide Sätze enthalten in der Regel ein Adjektiv bzw. ein Adverb im
Komparativ.
Je mehr du deutsch liest, desto reicher wird dein Wortschatz.
In den irrealen Vergleichsätzen wird der Konjunktiv gebraucht (siehe unten).
MODALSÄTZE
(ADVERBIALSÄTZE DER ART UND WEISE)
Der Modalsatz entspricht der Adverbialbestimmung der Art und Weise. Er
antwortet auf die Fragen wie? auf welche Weise? auf welche Art? Der Modalsatz
kennzeichnet den Verlauf der Handlung des Hauptsatzes. Er kann auch die
begleitenden Umstände der Handlung des Hauptsatzes umschreiben.
Der Modalsatz ist meist Nachsatz, selten auch Zwischensatz.
304
Man unterscheidet konjunktionale und konjunktionslose Modalsätze. Die
konjunktionalen Modalsätze werden durch die Konjunktionen indem, ohne dass,
kaum dass, anstatt dass, dass eingeleitet.
Indem man die elektrischen Maschinen anwendet, erleichtert man die
Arbeit des Menschen.
Wird der Modalsatz durch dass eingeleitet, so enthält der Hauptsatz das Korrelat
dadurch. Die Sätze kommen den Kausalsätzen nahe.
Mein damaliges Leben ist dadurch interessant gewesen, dass ich viel
gereist bin.
Die Konjunktion ohne dass leitet Nebensätze ein, deren Handlung nicht
stattfindet.
Sie ging Karl herum, ohne dass er etwas davon bemerkt hat.
In den Modalsätzen wird meistens der Indikativ gebraucht, in den ohne-dass-
Sätzen kommt jedoch meist der Konjunktiv vor.
Anmerkung: Die Modalsätze mit ohne dass werden gewöhnlich dann gebraucht,
falls die Subjekte im Haupt- und Nebensatz verschiedene Personen bezeichnen.
Wenn eine und dieselbe handelnde Person gemeint wird, verwendet man die
Infinitivgruppe ohne…zu:
* Er arbeitet, ohne er aufsteht. – Er arbeitet, ohne aufzustehen.
Die relativen Modalsätze werden durch das Relativadverb wobei eingeleitet.
Die Brille aus dem Futteral zu nehmen, wobei die Hand die Fotografie
halten muss, ist nicht leicht.
KONZESSIVSÄTZE
(EINRÄUMUNGSSÄTZE)
Der Konzessivsatz fungiert im Satzgefüge als Adverbialbestimmung der
Einräumung und antwortet auf die Fragen trotz welches Umstandes wird die
Handlung realisiert? Wessen ungeachtet? Der Konzessivsatz drückt eine Bedingung
aus, trotz welcher die Handlung des Hauptsatzes vor sich geht.
Der Stellung nach können die Konzessivsätze Vorder-, Zwischen- oder Nachsätze
sein.
Nach der Art der Verbindung mit dem Hauptsatz unterscheidet man
konjunktionale, relative und konjunktionslose Konzessivsätze.
Die konjunktionalen Konzessivsätze gliedern sich ihrer Bedeutung nach in zwei
Gruppen. Zur ersten Gruppe gehören die Konzessivsätze, die durch die Konjunk-
tionen obwohl, obgleich, obschon, obzwar, wenngleich, wiewohl, trotzdem
eingeleitet werden. Oft stehen im Hauptsatz die Korrelate doch, dennoch.
Sie wollen den Ausflug nicht machen, obwohl er interessant sein kann.
Obschon ich meine Hausaufgaben lange mache, doch bin ich damit noch
nicht fertig.
305
Anmerkung: Die Konjunktion trotzdem ist ihrer Bedeutung nach der gleich-
lautenden beiordnenden Konjunktion sehr nah:
Er kommt zum Unterricht, trotzdem er sich erkältet hat. (= Konzessivsatz)
Er hat sich erkältet, trotzdem kommt er zum Unterricht. (= Satzreihe)
Zur zweiten Gruppe gehören die Konzessivsätze, die durch die Konjunktionen
wenn (meist mit der Partikel auch), auch wenn eingeleitet werden. Diese Konzessiv-
sätze kommen den Konditionalsätzen nahe.
Wenn Peter auch viel zu langsam voranging, er empfand doch Befrie-
digung bei seiner Tätigkeit.
Ich kann den Lehrstoff nachholen, auch wenn ich zweimal so hartnäckig
arbeite.
KONSEKUTIVSÄTZE
(FOLGESÄTZE)
Der Konsekutivsatz hat im Satzgefüge die syntaktische Funktion der Adverbial-
bestimmung der Folge und drückt die Folgen der Handlung aus.
Konsekutive Adverbialbestimmungen kommen in der Sprache selten vor. Meist
werden die entsprechenden Beziehungen durch konsekutive Nebensätze ausgedrückt.
Die Konsekutivsätze antworten auf die Fragen wie? in welchem Maße? mit welcher
Folge? bis zu welchem Grade?
306
Die Konsekutivsätze werden meist durch Konjunktionen so dass, dass, als dass
eingeleitet.
Ist der Konsekutivsatz durch die Konjunktion dass eingeleitet, so enthält der
Hauptsatz unbedingt das Korrelat so (selten genug). Ist der Konsekutivsatz durch die
Konjunktion so dass eingeleitet, so enthält der Hauptsatz kein Korrelat.
Er war so müde, dass er in den Kleidern einschlief.
Sie saß im Schatten, so dass ihr Gesicht nicht zu sehen war.
Die Konjunktion als dass dient zur Einleitung von Konsekutivsätzen, die eine
negative oder eine irreale Folge der Handlung des Hauptsatzes ausdrücken. Als
Korrelate stehen im Hauptsatz genug oder zu.
Inzwischen war es genug dunkel geworden, als dass wir uns nur mithilfe
der Taschenlampe orientieren konnten.
Im Konsekutivsatz wird sowohl der Indikativ, als auch der Konjunktiv gebraucht.
Seit Wochen liegt hoher Schnee, so dass das Wild kein Futter mehr findet
(finde, finden könne).
RESTRIKTIVSÄTZE
(EINSCHRÄNKUNGSSÄTZE)
Der Restriktivsatz hat im Satzgefüge die syntaktische Funktion der Adverbial-
bestimmung der Einschränkung. Er benennt einschränkende Umstände für einen
Sachverhalt im Hauptsatz und antwortet auf die Fragen inwieweit? inwiefern?
Die Restriktivsätze können Vorder-, Zwischen- oder Nachsätze sein.
Die Restriktivsätze werden durch Konjunktionen soviel, soweit, seltener
(in)sofern, inwiefern, nur dass eingeleitet.
Soviel ich weiß, beherrscht er zwei Fremdsprachen.
Soweit ich die Lage beurteilen kann, wird der Kranke bald genesen.
Es gibt Restriktivsätze, die ihrer Form nach den Konzessivsätzen nahe kommen;
gleich diesen enthalten solche Sätze so + ein Adverb bzw. Adjektiv. Inhaltlich jedoch
sind es Restriktivsätze, sie schränken die Handlung des Hauptsatzes ein.
Heinz war, so schnell ihn die Füße trugen, zum Bahnhof geeilt.
Zu den Restriktivsätzen werden meist auch solche Sätze gezählt wie "was mich
betrifft", "was deine Pläne angeht", "was diese Angelegenheit betrifft" u.a. Mit dem
Inhalt des Hauptsatzes sind sie nur lose verbunden und kommen daher den
Schaltsätzen nahe. Im Hauptsatz steht meist das Korrelat so.
Was Thomas betraf, so wollte er mit dieser Sache nichts zu tun haben.
307
TEIL 2
KONJUNKTIV
Der Konjunktiv (die Möglichkeitsform) ist nebst dem Indikativ und dem Imperativ
ein Modus. Seine Semantik lässt sich aus der Opposition gegenüber dem Indikativ
erfassen. Während mit dem Indikativ ein Geschehen meist als wirklich dargestellt
wird, bezeichnet der Konjunktiv in seiner Hauptbedeutung das Unwirkliche im
weitesten Sinne: eine Möglichkeit, eine Vermutung, einen Wunsch u.a.m. Darüber
hinaus dient der deutsche Konjunktiv zur Wiedergabe der indirekten Rede, worin sein
wesentlichster Unterschied vom ukrainischen умовний спосіб besteht.
Man teilt alle Formen des Konjunktivs in zwei Gruppen ein: Konjunktiv I und
Konjunktiv II.
Zum Konjunktiv I gehören das Präsens, Perfekt und Futur. Man nennt diese
Zeitformen auch präsentische Formen, weil das konjugierte Verb im Präsens steht.
Diese Formen gebraucht man vorwiegend in der indirekten Rede.
Zum Konjunktiv II gehören das Präteritum, Plusquamperfekt, der Konditionalis I
und II. Man nennt sie auch präteritale Formen, weil das konjugierte Verb im
Präteritum steht. Diese Formen dienen zur Wiedergabe der Irrealität. Sie kommen in
der Sprache besonders häufig vor. Ihrer modalen Bedeutung nach unterscheiden sie
sich wesentlich von den präsentischen Formen.
Im Allgemeinsten lässt das sich in der folgenden Tabelle veranschaulichen:
Konjunktiv I Konjunktiv II
Zeitabschnitt
(präsentische Formen) (präteritale Formen)
Gegenwart Präsens Präteritum / Konditionalis I
Vergangenheit Perfekt Plusquamperfekt / Konditionalis II
Zukunft Präsens / Futur I und II Präteritum / Konditionalis I
308
BILDUNG DER ZEITFORMEN DES KONJUNKTIVS
AKTIV
PRÄSENS KONJUNKTIV
Das Präsens Konjunktiv wird von dem Infinitivstamm mit dem Suffix -e- und
folgenden Personalendungen gebildet:
Person Singular Plural
1. -e- -e-n
2. -e-st -e-t
3. -e- -e-n
Anmerkungen:
1. Der Stammvokal der starken Verben bleibt in der 2. und 3. Person Singular
unverändert:
ich fahre lese
du fahrest lesest
er, sie, es fahre lese
2. Die 1. und 3. Person Singular haben keine Personalendungen:
ich kaufe
du kaufest
er, sie, es kaufe
309
Konjugation der Modalverben im Präsens Konjunktiv
wollen sollen können dürfen müssen mögen
ich wolle solle könne dürfe müsse möge
du wollest sollest könnest dürfest müssest mögest
er wolle solle könne dürfe müsse möge
wir wollen sollen können dürfen müssen mögen
ihr wollet sollet könnet dürfet müsset möget
sie wollen sollen können dürfen müssen mögen
PERFEKT KONJUNKTIV
Das Perfekt Konjunktiv wird mit dem Hilfsverb haben oder sein im Präsens
Konjunktiv und dem Partizip II des Vollverbs gebildet.
ich habe gelesen sei gekommen
du habest gelesen seiest gekommen
er habe gelesen sei gekommen
wir haben gelesen seien gekommen
ihr habet gelesen seiet gekommen
sie haben gelesen seien gekommen
Wenn die Modalverben mit einem Vollverb gebraucht werden, bilden sie das
Perfekt Konjunktiv nach dem Schema: haben im Präsens Konjunktiv + Infinitiv des
Vollverbs + Infinitiv des Modalverbs
ich habe lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
du habest lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
er habe lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
wir haben lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
ihr habet lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
sie haben lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
310
FUTUR I KONJUNKTIV
Das Futur I Konjunktiv wird mit dem Hilfsverb werden im Präsens Konjunktiv
und dem Infinitiv I des Vollverbs gebildet.
ich werde lesen
du werdest lesen
er werde lesen
wir werden lesen
ihr werdet lesen
sie werden lesen
FUTUR II KONJUNKTIV
Das Futur II Konjunktiv wird mit dem Hilfsverb werden im Präsens Konjunktiv
und dem Infinitiv II des Vollverbs gebildet.
ich werde gelesen haben werde gefahren sein
du werdest gelesen haben werdest gefahren sein
er werde gelesen haben werde gefahren sein
wir werden gelesen haben werden gefahren sein
ihr werdet gelesen haben werdet gefahren sein
sie werden gelesen haben werden gefahren sein
PASSIV (VORGANGSPASSIV)
Die konjunktivischen Passivformen werden mit dem Hilfsverb werden in
entsprechender Zeitform des Konjunktivs I (sieh oben) und dem Partizip II des
Vollverbs gebildet.
STATIV (ZUSTANDSPASSIV)
Die konjunktivischen Stativformen werden mit dem Hilfsverb sein in
entsprechender Zeitform des Konjunktivs II (sieh oben) und dem Partizip II des
Vollverbs gebildet.
311
PRÄTERITALE FORMEN DES KONJUNKTIVS (KONJUNKTIV II)
AKTIV
PRÄTERITUM KONJUNKTIV
Die starken und die schwachen Verben bilden das Präteritum Konjunktiv verschieden.
Die Formen der schwachen Verben fallen im Konjunktiv und im Indikativ
zusammen.
Präteritum Indikativ Präteritum Konjunktiv
ich lernte lernte
du lerntest lerntest
er lernte lernte
wir lernten lernten
ihr lerntet lerntet
sie lernten lernten
Die starken Verben bilden das Präteritum Konjunktiv von dem Präteritum-Stamm
des Indikativs mit dem Suffix -e- und folgenden Personalendungen:
Person Singular Plural
1. -e- -e-n
2. -e-st -e-t
3. -e- -e-n
Anmerkung:
Einige starke Verben haben im Präteritum Konjunktiv parallele Formen:
Infinitiv Präteritum Indikativ Präteritum Konjunktiv
befehlen befahl beföhle – befähle (seltener)
beginnen begann begönne – begänne (seltener)
bergen barg bärge – bürge
bersten barst bärste – börste
dreschen drosch drösche – dräsche (seltener)
empfehlen empfahl empföhle – empfähle (seltener)
gelten galt gälte – gölte
gewinnen gewann gewänne – gewönne
312
heben hob höbe – hübe
helfen half hälfe – hülfe
rinnen rann ränne – rönne
schelten schalt schälte – schölte
schwimmen schwamm schwämme – schwömme
schwören schwor schwöre – schwüre
sinnen sann sänne – sönne
spinnen spann spänne – spönne
stehen stand stände – stünde
stehlen stahl stähle – stöhle
sterben starb stürbe
verderben verdarb verdürbe
werben warb würbe
werfen warf würfe
PLUSQUAMPERFEKT KONJUNKTIV
Das Plusquamperfekt Konjunktiv wird mit dem Hilfsverb haben oder sein im
Präteritum Konjunktiv (hätte / wäre) und dem Partizip II des Vollverbs gebildet.
ich hätte gelesen wäre gekommen
du hättest gelesen wärest gekommen
er hätte gelesen wäre gekommen
wir hätten gelesen wären gekommen
ihr hättet gelesen wäret gekommen
sie hätten gelesen wären gekommen
Wenn die Modalverben mit einem Vollverb gebraucht werden, bilden sie das
Plusquamperfekt Konjunktiv nach dem Schema: haben im Präteritum Konjunktiv +
Infinitiv des Vollverbs + Infinitiv des Modalverbs
ich hätte lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
du hättest lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
er hätte lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
wir hätten lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
ihr hättet lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
sie hätten lesen wollen (sollen, können, dürfen…)
KONDITIONALIS I
314
KONDITIONALIS II
Der Konditionalis II wird mit dem Hilfsverb werden im Präteritum Konjunktiv
(würde) und dem Infinitiv II des Vollverbs gebildet.
ich würde besucht haben würde gefahren sein
du würdest besucht haben würdest gefahren sein
er würde besucht haben würde gefahren sein
wir würden besucht haben würden gefahren sein
ihr würdet besucht haben würdet gefahren sein
sie würden besucht haben würden gefahren sein
PASSIV (VORGANGSPASSIV)
Die konjunktivischen Passivformen werden mit dem Hilfsverb werden in
entsprechender Zeitform des Konjunktivs II (sieh oben) und dem Partizip II des
Vollverbs gebildet.
STATIV (ZUSTANDSPASSIV)
Die konjunktivischen Stativformen werden mit dem Hilfsverb sein in
entsprechender Zeitform des Konjunktivs II (sieh oben) und dem Partizip II des
Vollverbs gebildet.
Von allen Zeitformen des Konjunktivs I wird nur das Präsens Konjunktiv in einem
selbstständigen Satz gebraucht. Es hat keine grammatische Analogie in der ukrainischen
Sprache. Seine Bedeutung wird im Ukrainischen durch lexikalische Mittel umschrieben.
Das Präsens Konjunktiv dient zum Ausdruck:
1) eines realen, erfüllbaren Wunsches (OPTATIV) oft in den Losungen, Mottos
sowie in gehobener, pathetischer Rede:
Es lebe unsere Heimat!
Möge das neue Lebensjahr dir viel Glück bereiten!
Gebe ihm Gott die Erleuchtung!
315
2) eines Befehls, einer Aufforderung, die auf die dritte Person gerichtet ist:
Komme er mit uns!
Rette sich, wer kann!
3) einer Anweisung, Aufforderung, Annahme vorwiegend in der technischen
Literatur, oft in den Rezepten und Gebrauchsanweisungen. Als Subjekt des Satzes
tritt in diesem Fall das unbestimmt-persönliche Pronomen man auf.
Man stelle die Mischung kalt. (Суміш треба охолодити.)
Man wasche Reis, trockne ihn, gebe ihn in das heiße Öl…
Anmerkungen:
a) sehr gebräuchlich sind folgende Verbindungen:
man beachte – зверніть увагу
man vergleiche – порівняйте
man merke sich – запам'ятайте
b) dieselbe Bedeutung hat die Konstruktion es sei (seien) + Partizip II des
Vollverbs, die in der Fachsprache den Autorenplural (wir möchten…)
umschreibt:
Es sei erwähnt, dass… – Слід згадати, що…
Es sei bemerkt, dass … – Слід зазначити, що…
Es sei hervorgehoben, dass … – Слід підкреслити, що…
Es sei darauf hingewiesen, dass … – Слід вказати на те, що…
Es sei darauf zurückgeführt, dass… – Слід пояснити, що…
Es sei darauf eingegangen, dass… – Слід детально зупинитися на…
Es seien folgende Prinzipien betont… – Слід підкреслити наступні принципи…
4) einer Annahme oft in mathematischen Aufgaben, Theoremen usw.:
Der Winkel ABC sei 60 o gleich.
(Припустимо, що кут АВС дорівнює 60 о)
5) in erstarrten Wendungen:
Du musst es finden, koste es, was es koste. (чого б це не коштувало)
Wir werden weiter arbeiten, geschehe, was da wolle. (що б не сталося)
316
Zeitabschnitt Konjunktiv-Form Beispiel
Gegenwart Präteritum Sie führe nach München.
Vergangenheit Plusquamperfekt Er hätte anders als seine Eltern gelebt.
Wir würden gerne dich morgen
Zukunft Konditionalis I
besuchen.
IRREALE KONDITIONALSÄTZE
(IRREALE BEDINGUNGSSÄTZE)
Für die GEGENWART und ZUKUNFT gebraucht man im Neben- und Hauptsatz das
Präteritum Konjunktiv. Dabei können die Handlungen des Haupt- und Nebensatzes
noch verwirklicht werden (man nennt daher solche Sätze auch hypothetische
Konditionalsätze). Wenn aber die Formen des Präteritums Konjunktiv mit den
Formen des Indikativs übereinstimmen, wird im Hauptsatz der Konditionalis I
gebraucht.
Anmerkung:
Das Präteritum Konjunktiv der Verben haben, sein, wissen, können, wollen,
sollen, müssen, dürfen wird nicht durch den Konditionalis I ersetzt.
318
Für die VERGANGENHEIT gebraucht man im Neben- und Hauptsatz das
Plusquamperfekt Konjunktiv. Dabei können alle Handlungen des Haupt- und
Nebensatzes nicht verwirklicht werden. Um den Gebrauch desselben Hilfsverbs im
Haupt- und Nebensatz zu vermeiden, gebraucht man im Hauptsatz den Konditionalis
II. In der Umgangssprache kommt der Konditionalis II selten vor.
Anmerkungen:
1. Dass die Bedingung für die Ausführung der Handlung, der Meinung des
Sprechenden nach, bezweifelt wird, kann auch durch einen Konditionalsatz mit
sollen + Infinitiv ausgedrückt werden. Sollen steht dabei im Präsens Indikativ oder
im Präteritum Konjunktiv.
Sollte er kommen, sagen Sie ihm bitte Bescheid.
Falls er kommen sollte, sagen Sie ihm bitte Bescheid.
2. Eine Alternative zum irrealen Konditionalsatz bildet die Satzverbindung mit den
Konjunktionen sonst und andernfalls, die auch eine irreale Bedingung zum Ausdruck
bringt. In solcher Satzverbindung stehen meistens nur die Sätze mit sonst bzw.
andernfalls im Konjunktiv. Der Gebrauch der Konjunktivformen ist dem im Hauptsatz
des irrealen Konditionalsatzes identisch. Die Wortfolge ist invertiert, auch die
Umstellung ist möglich.
Wenn mich mein Chef nicht aufgehalten hätte, wäre ich pünktlich gekommen.
Mein Chef hat mich aufgehalten, sonst wäre ich pünktlich gekommen.
IRREALE WUNSCHSÄTZE
Die Sätze, die einen irrealen Wunsch ausdrücken, stehen an der Schwelle zwischen
Hauptsätzen und elliptischen Nebensätzen, bei denen der Folgesatz fehlt. Zum
Ausdruck der Irrealität wird hier der präteritale Konjunktiv (Präteritum und Plus-
quamperfekt) und der Konditionalis I gebraucht.
Wenn er mitführe! Würde er mitfahren!
Wäre er mitfahren! Hätte er das nicht vergessen!
319
Die Formen haben folgende zeitliche Bedeutung.
Das Präteritum Konjunktiv und der Konditionalis I drücken die GEGENWART
oder ZUKUNFT aus. Vom Standpunkt des Redenden ist solch ein Wunsch unerfüllbar,
objektiv ist aber dessen Erfüllung nicht völlig ausgeschlossen.
Der Konditionalis I ist vorzuziehen, wenn das Präteritum Konjunktiv und das
Präteritum Indikativ gleichlautend sind. Der Konditionalis I der Modalverben ist
nicht gebräuchlich.
Besuchte er mich!
Würde er mich besuchen!
Das Plusquamperfekt Konjunktiv drückt die VERGANGENHEIT aus und
bezeichnet somit den vollkommen irrealen Wunsch.
Hätte ich das damals gewusst!
Obwohl die irrealen Wunschsätze selbstständige Sätze sind, haben sie die Form
eines Nebensatzes. Sie werden durch die Konjunktionen wenn, seltener dass
eingeleitet, dann steht der flektierte Teil des Prädikats an letzter Stelle.
Wenn (dass) er mitgefahren wäre!
Wenn der irreale Wunschsatz konjunktionslos ist, dann steht der flektierte Teil des
Prädikats an erster Stelle, der nicht flektierte – an letzter Stelle. Wenn der irreale
Wunschsatz ein Modalverb im Plusquamperfekt Konjunktiv in Verbindung mit dem
Infinitiv eines anderen Verbs enthält, ist der Satz fast immer konjunktionslos.
Wäre er mitgefahren!
Hätte er mitfahren können!
Den Gegensatz zwischen Wunsch und Realität, der in den irrealen Wunschsätzen
zum Ausdruck kommt, betonen die Partikeln doch, nur, doch nur:
Wenn du nur hier wärest!
Wärest du doch hier!
IRREALE KOMPARATIVSÄTZE
(IRREALE VERGLEICHSÄTZE)
320
Die Formen des Konjunktivs werden in den irrealen Komparativsätzen nicht
absolut, sondern relativ gebraucht; sie drücken nicht die Gegenwart, Vergangenheit
oder Zukunft aus, sondern geben an, ob die Handlung des Nebensatzes gleichzeitig
mit der Handlung des Hauptsatzes stattfindet, ihr vorangeht oder auf sie folgt.
Die GLEICHZEITIGKEIT drückt man durch das Präteritum Konjunktiv oder
Präsens Konjunktiv aus:
Er hielt sich so, als ob alle Menschen seine Freunde wären (seien).
Die VORZEITIGKEIT wird durch das Plusquamperfekt Konjunktiv oder Perfekt
Konjunktiv ausgedrückt:
Wenn man dieses Buch über Emil liest, stellt man sich diesen Jungen so
deutlich vor, als ob man ihn persönlich gekannt hätte (gekannt habe).
Dabei gibt es keinen Unterschied in modaler Bedeutung des Präteritums Konjunktiv und
des Präsens Konjunktiv bzw. des Plusquamperfekts Konjunktiv und des Perfekts
Konjunktiv.
Die NACHZEITIGKEIT kann durch den Konditionalis I, das Futur Konjunktiv
und das Verb wollen im Präsens bzw. Präteritum Konjunktiv in Verbindung mit
einem Infinitiv zum Ausdruck gebracht werden.
Es schien, dass er niemals müde sein würde (sein werde).
Es schien, als ob der Beifall kein Ende nehmen wolle (wollte).
Der Konjunktiv kann zur Bezeichnung einer fremden Aussage dienen und dabei
eine reale Tatsache ausdrücken.
In der indirekten Rede gebraucht man den präsentischen Konjunktiv. Wenn aber
die Konjunktiv- und Indikativformen gleichlautend sind, wird der präsentische
Konjunktiv durch den präteritalen Konjunktiv und den Konditionalis I ersetzt.
Die Formen des Konjunktivs haben eine andere zeitliche Bedeutung als die des
Indikativs. Sie werden in relativer Bedeutung verwendet. Somit bezeichnen das
Präsens bzw. Präteritum Konjunktiv in der indirekten Rede die GLEICHZEITIG-
KEIT mit der Handlung des einleitenden Satzes, das Perfekt bzw. Plusquamperfekt
Konjunktiv die VORZEITIGKEIT, das Futur I Konjunktiv bzw. der Konditionalis I
bezeichnen die relative ZUKUNFT.
direkte Rede indirekte Rede
Gegenwart Präsens Konjunktiv = Präteritum Konjunktiv
Vergangenheit Perfekt Konjunktiv = Plusquamperfekt Konjunktiv
Zukunft Futur I Konjunktiv = Konditionalis I
321
Die indirekte Rede hat meist die Form eines Objektsatzes. Dieser kann durch die
Konjunktion dass sowie durch verschiedene Relativpronomen und Relativadverbien
eingeleitet werden.
direkte Rede indirekte Rede
Otto sagte: "Die Musik des großen Otto sagte, dass die Musik des großen
Bach interessiert mich besonders". Bach ihn besonders interessiere.
Oft sind die Objektsätze auch konjunktionslos. Dann haben sie die Wortfolge eines
selbstständigen Aussagesatzes – der flektierte Teil des Prädikats steht an zweiter
Stelle:
direkte Rede indirekte Rede
Otto sagte: "Die Musik des großen Otto sagte, die Musik des großen
Bach interessiert mich besonders". Bach interessiere ihn besonders.
Auch andere Nebensätze – Attribut-, Subjekt- oder Adverbialsätze – können die
indirekte Rede enthalten:
Mit Ottos Worten, dass die Musik des großen Bach besonders interessant sei,
waren alle einverstanden.
Ich habe ihn gefragt, was er nun tun würde.
Die indirekte Rede kann auch die Form eines selbstständigen Satzes haben. Dann
ist der Gebrauch des Konjunktivs, der zur Bezeichnung einer fremden Aussage dient,
von besonderer Bedeutung.
direkte Rede indirekte Rede
Die jungen Menschen erklärten: "Wir Die jungen Menschen erklärten, dass sie
sind Kunststudenten. Wir gehen erst Kunststudenten seien. Sie würden erst
durch die Ausstellung allein, um uns durch die Ausstellung allein gehen, um
einen Überblick zu verschaffen. Und sich einen Überblick zu verschaffen. Und
dann sehen wir uns die Gemälde mit der dann würden sie sich die Gemälde mit
Gruppe an". der Gruppe ansehen.
Die Nebensätze, die EINE INDIREKTE FRAGE enthalten, werden durch die
Konjunktion ob oder durch ein Relativpronomen bzw. Relativadverb eingeleitet. Die
Nebensätze mit ob entsprechen einer Satzfrage in der direkten Rede. Die Nebensätze,
die durch Relativpronomen bzw. Relativadverbien eingeleitet sind, entsprechen
Wortfragen in der direkten Rede.
direkte Rede indirekte Rede
Sie fragte ihre Freundin: "Hast du dir Sie fragte ihre Freundin, ob sie sich
diesen Film schon angesehen?" schon diesen Film angesehen hätte.
Die Studentin fragte die ausländischen Die Studentin erkundigte sich bei den
Touristen: "Wie lange können Sie noch in ausländischen Touristen, wie lange sie
unserer Stadt bleiben und was möchten noch in ihrer Stadt bleiben könnten und
Sie besichtigen?" was sie besichtigen möchten.
322
DEN BEFEHL BZW. DIE BITTE bezeichnet man in der indirekten Rede durch die
Modalverben sollen im Konjunktiv Präsens (Präteritum) bzw. mögen im Konjunktiv
Präsens. Die Nebensätze der indirekten Rede werden durch die Konjunktion dass
eingeleitet oder sind konjunktionslos.
direkte Rede indirekte Rede
Mathias bat seine Freunde: "Wenn ihr Mathias bat seine Freunde: wenn sie
morgen in die Ausstellung geht, nehmt morgen in die Ausstellung gehen würden,
mich bitte mit". Die Freunde waren damit mögen sie ihn mitnehmen. Die Freunde
gern einverstanden, mahnten ihn jedoch: waren damit gern einverstanden,
"Komm aber rechtzeitig, damit wir auf mahnten ihn jedoch, dass er rechtzeitig
dich nicht zu warten brauchen." kommen solle, damit sie auf ihn nicht zu
warten brauchten.
323
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325
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