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Comeback des Strandmobils Moke: Bikini auf Rädern

Foto: Moke International

Comeback des Strandmobils Moke Mit weniger zum Meer

Seit Jahren wird über ein Comeback des Sixties-Kultautos Mini Moke spekuliert, jetzt wurden Fakten geschaffen. Ein Konsortium um den chinesischen Autohersteller Chery legt das luftige Strandmobil neu auf. Das Beste daran: Der wiedergeborene Klassiker kommt auch nach Deutschland.

Der Mini Moke ist so etwas wie der Bikini unter den Autos. Das Strandcabrio galt vor allem in den sechziger und siebziger Jahren als patriotisch korrektes Gefährt für sonnenhungrige Briten im Süden Europas. Das Auto war sozusagen die Antwort des Empire auf den VW Buggy oder den Citroën Mehari und bestand im Prinzip aus nicht viel mehr als der Bodengruppe des Mini, vier darauf verankerten Campingstühlen und einer Art Zeltverdeck, falls es mal regnete.

Der Moke war ein Kultmobil. Und das durch Zufall, denn eigentlich war der Wagen für eine Militärkarriere vorgesehen, doch die Royal Army fand keinen Gefallen an der Mini-Adaption. So wurde er zum Radikalcabrio, das - der veralteten Technik zum Trotz - erst in England, dann in Australien und später auch noch in Portugal bis zum Jahr 1993 gebaut wurde. Unter Mini-Fans ist das Sommergefährt heiß begehrt, Top-Exemplare werden für rund 20.000 Euro gehandelt.

Bis zu BMW, dem aktuellen Inhaber der Mini-Markenrechte, hat sich dieser Rummel ums Minimalfahrzeug allerdings nie so recht herumgesprochen. Zwar pusteten die Bayern, denen die Traditionsmarke seit ein paar Jahren gehört, die Mini-Modellpalette mittlerweile auf acht Karosserieversionen auf, doch ein Strandmobil ist nicht darunter. Einmal, ganz kurz, sah es danach aus, als würde BMW ein solches Auto in Erwägung ziehen. Das war 2010, als auf der Autoshow in Detroit die Studie Beachcomber vorgestellt wurde - von der danach nie wieder was zu sehen war.

Klassische Optik, moderne Technik

Jetzt haben sich andere dieser Idee bemächtigt. Ein Firmenkonsortium aus Australien, Thailand und China möchte den klassischen Moke wieder aufleben lassen. Moke International heißt das Unternehmen, hinter dem vor allem der chinesische Autoriese Chery steht. Seit knapp zwei Jahren arbeitet das Team am Comeback des Klassikers, nun ist es so weit: In diesen Tagen beginnt in einer auf Kleinserien spezialisierten Chery-Fabrik in China die Produktion der ersten tausend Exemplare. Der Verkauf soll zum Jahreswechsel in Australien, Thailand und in der Karibik beginnen.

Die Form des neuen Moke zitiert das Original. Entworfen hat sie der Hongkonger Designer und Moke-Fahrer Michael Young. Den Schriftzug Mini sieht man nirgends, doch dass hier der englische Klassiker ein Remake erlebt, ist offensichtlich. Während die Optik an früher erinnert, sei der Wagen technisch nun in der Neuzeit angekommen, heißt es beim Hersteller. Es gibt einen stabilen Überrollbügel, Scheibenbremsen an den Vorderrädern vorn und sogar Sicherheitsgurte.

Angetrieben wird das Auto von einem 1-Liter-Vierzylinder-Benziner aus dem Chery-Regal, der 50 PS leistet und den federleichten Knirps locker bis 150 km/h beschleunigen sollte. Ab 2015 soll es auch eine Variante mit Elektroantrieb und einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h und etwa 120 Kilometern Reichweite geben, stellt das Konsortium in Aussicht. Nur was der neue Moke kosten soll, darüber herrscht noch Stillschweigen.

Moke-Fans in Deutschland müssten noch länger auf den luftigen Klassiker warten, sagt ein Firmensprecher. In Europa werde das Auto "später im nächsten Jahr" angeboten - vermutlich ist da der hiesige Sommer schon wieder vorbei. Wer nicht so lange warten möchte, der sollte vielleicht dort Urlaub machen, wo der Neuzeit-Klassiker dann schon auf der Straße sei, rät der Moke-Mann. "Dieses Auto ist doch ein prima Grund für eine Reise nach Australien."

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