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DER SPIEGEL

Moselschleusen gesperrt Ebbe im Schiffsfahrstuhl

Normalerweise überwinden sie rund 160 Höhenmeter, jetzt geht nichts mehr: Alle Moselschleusen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg sind dicht. Sie werden gewartet und gereinigt – Gelegenheit für einen Blick ins Innere.

So sieht eine Schleuse von innen aus – wenn sie nicht wie üblich mit 8600 Kubikmeter Flusswasser gefüllt ist. Seit Montag ist die Schleuse auf der Mosel bei Lehmen leergepumpt – genau wie weitere sieben der 28 Schleusen an Mosel und Saar. Für zehn Tage ruht hier deshalb der Schiffsverkehr. Ein Spezialisten-Team reinigt und saniert die Staustufen in Koblenz, Müden, Sankt Aldegund und Enkirch.

Andreas Franke, Wasser- und Schifffahrtsamt: »Die Arbeiten, die hier stattfinden, sind fast alles gefährliche Arbeiten mit Absturz- und Ertrinkungsgefahr und so weiter. Diese Arbeiten müssen gründlich vorbereitet werden. Extrem knapp wird es, wenn man einen Schleusenverschluss ganz austauschen muss, was auch alle 10-15 Jahre passiert. Dann muss man einen engen Plan stricken und Tag und Nacht in zwei Schichten arbeiten.«

In bis zu neun Meter Tiefe begeben sich die Arbeiter zur Wartung, entfernen Algen und Schlamm. Letztes Jahr hatte ein Schiff ein Schleusentor gerammt, das Bauwerk wurde undicht, und das 60 Jahre alte Tor musste ausgetauscht werden. Nicht ganz so leicht: Die oberen und unteren Tore sind zusammen 80 Tonnen schwer. Auf 170 Metern Länge und 12 Metern Breite manövrieren hier sonst Güterschiffe und Ausflugsboote. Zwischen dem französischen Neuves-Maisons bei Nancy und der Moselmündung in den Rhein bei Koblenz können sie fast 400 Kilometer lang den Fluss hinabtuckern. 160 Höhenmeter geht es dabei abwärts - mithilfe der Schleusen, wenn sie in gut einer Woche wieder geflutet werden.

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