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Buchungsplattform freigeschaltet Venedig-Besucher müssen ab sofort Eintrittsgebühr zahlen

An 29 besonders besucherstarken Tagen müssen Urlauber in der Lagunenstadt vorab online Eintritt zahlen. Wer ohne Ticket erwischt wird, riskiert hohe Bußgelder. Die Stadt setzt damit eine lang angekündigte Maßnahme um.
Gondeln in Venedig

Gondeln in Venedig

Foto: Sergi Reboredo / VWPics / IMAGO

Zum Beginn des Jahres macht Venedig mit der Eintrittsgebühr für Tagestouristen ernst: Ab sofort ist eine mehrsprachige Onlineplattform zur Buchung und Bezahlung aktiv. Auf der Webseite  können Besucherinnen und Besucher sich von nun an einen QR-Code herunterladen, der bei Kontrollen vorgezeigt werden muss. Die vom Stadtrat der norditalienischen Lagunenstadt beschlossene Eintrittsgebühr beträgt fünf Euro und gilt 2024 an zunächst 29 Tagen.

Der Massentourismus bereitet Venedig – eines der bekanntesten Reiseziele der Welt – seit geraumer Zeit Probleme. Die Altstadt mit dem berühmten Markusplatz, der Rialto-Brücke und den vielen Kanälen hat nicht einmal mehr 50.000 ständige Einwohner. In der Hauptsaison sind an manchen Tagen mehr als doppelt so viele Touristen zu Gast.

Regelung für besonders besucherstarke Tage

Die neue Regelung ist für Tage vorgesehen, an denen es in Venedig besonders voll wird. Die Regelung gilt zunächst vom 25. April bis einschließlich 5. Mai und dann mit einer Ausnahme (1./2. Juni) an allen Wochenenden bis Mitte Juli jeweils von 8.30 Uhr bis 16.00 Uhr. Für Übernachtungsgäste sowie für Venezianer und Pendler gilt die Regelung nicht. Ausgenommen sind Kinder unter 14 Jahren. Wer ohne Ticket unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld zwischen 50 und 300 Euro.

Der Contributo d’Accesso (auf Deutsch: Zugangsgebühr) ist eines der Themen, über die in Venedig seit Jahren gestritten wird. »Ich rufe alle zur Zusammenarbeit auf, damit Venedig gerettet und die älteste Stadt der Zukunft werden kann«, sagte Bürgermeister Luigi Brugnaro im vergangenen Jahr. Er wolle ein »Gleichgewicht der Interessen« zwischen Einwohnern und Touristen erzielen. Der Mitte-rechts-Politiker trieb die Pläne schon länger voran, die Gebühr wurde jedoch mehrfach verschoben und abgemildert. Zwischenzeitlich war von bis zu zehn Euro die Rede, das ganze Jahr über.

swe/dpa