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Commerzbank Müller folgt Kohlhaussen

Der Aufsichtsrat der Commerzbank hat Klaus-Peter Müller zum neuen Vorstandssprecher gekürt. Er soll sein schweres Erbe im Mai nächsten Jahres antreten.

Frankfurt am Main - Commerzbank-Chef Martin Kohlhaussen wird noch bis zur nächsten Hauptversammlung am 25. Mai 2001 im Amt bleiben. Der 65-Jährige soll dann den Vorsitz des Aufsichtsrats übernehmen. Müller, Jahrgang 1944, war bereits im Vorfeld der Entscheidung als Wunschkandidat Kohlhaussens für die Nachfolge gehandelt worden. Er gehört dem Commerzbank-Vorstand seit zehn Jahren an und verantwortet dort den Bereich internationale Beziehungen.

Kohlhaussen sagte am Montag über seinen designierten Nachfolger: "Ich bin fest davon überzeugt, dass Klaus-Peter Müller auf Basis der strategischen Grundorientierung der Commerzbank neue Ideen und Akzente in einem sich dramatisch verändernden Umfeld verwirklichen wird."

Wichtigste Aufgabe des neuen Commerzbank-Chefs ist es nach Ansicht von Analysten, das Vertrauen der Börse wiederzugewinnen. Hier steht vor allem der weitere Umgang mit dem Großaktionär CoBRa im Vordergrund. Die Finanzgruppe, die immer noch rund 17 Prozent der Commerzbank-Aktien hält, sorgte für Spekulationen, dass die Commerzbank von einer ausländischen Bank übernommen werden könnte. Nach den gescheiterten Fusionsverhandlungen mit der Dresdner Bank und den wenig erfolgreichen Versuchen, die Partnerschaft mit ausländischen Finanzkonzernen zu stärken, geriet der Börsenkurs der Commerzbank-Aktie stark unter Druck. Mehrere Analysten bemängeln außerdem die niedrige Eigenkapitalrendite der viertgrößten deutschen Bank.