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USA Corona-Proteste könnten Virus weiterverbreiten

US-Amerikaner, die gegen den Corona-Lockdown protestiert haben, sind laut einem Medienbericht zum Teil Hunderte Kilometer dafür gereist - und könnten so die Verbreitung des Erregers vorangetrieben haben.
Kundgebung am 19. April in Olympia, Washington

Kundgebung am 19. April in Olympia, Washington

Foto: Karen Ducey/ AFP

Laut einem Bericht  des britischen "Guardian" sind Menschen in den USA oft Hunderte Kilometer gereist, um an Protesten gegen die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung teilzunehmen. Dies zeigten anonymisierte Handydaten, die der "Guardian" von der Organisation "Committee to Protect Medicare" erhalten habe.

Es wäre deshalb möglich, dass sich das Virus durch die Proteste weiterverbreitet hat und auch Regionen erreicht haben könnte, in denen es bisher kaum Fälle gab.

Bei den Informationen handelt es sich laut "Guardian" um anonymisierte Ortsdaten, mit denen die Bewegungen von Menschen nachvollzogen werden können, die Ende April und Anfang Mai an Protesten in den US-Bundesstaaten Michigan, Wisconsin, Illinois, Colorado und Florida teilgenommen haben.

So zeigen die Daten etwa in den zwei Tagen nach dem "Operation Gridlock"-Protest in Denver Reiserouten bis zu den Grenzen der benachbarten Bundesstaaten Wyoming, Nebraska, Oklahoma, New Mexico und Utah.

Das "Committee to Protect Medicare" sagt selbst, es sei schwer, eine eindeutige Verbindung von einzelnen Handys zu Menschen bei den Protesten hin zu Covid-Fällen herzustellen, dennoch legten die Daten nahe, dass die Veranstaltungen epidemiologisch bedeutsam seien - also zur Verbreitung der Krankheit beitragen können.

Laut der Auswertung der Johns Hopkins University wurde seit Beginn der Coronakrise bei knapp 1,5 Millionen Menschen in den USA eine Coronavirus-Infektion nachgewiesen. Knapp 90.000 Menschen sind gestorben.

wbr