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Daten der Weltwetterorganisation Treibhausgas-Konzentrationen erreichen Rekordwerte

Kohlendioxid, Methan oder Lachgas: Der Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre muss eigentlich sinken. Doch er steigt weiter, wie ein neuer Bericht der Weltwetterorganisation zeigt.
Kohlekraftwerk in Deutschland (Archivbild)

Kohlekraftwerk in Deutschland (Archivbild)

Foto: Krisztian Bocsi / Bloomberg / Getty Images

Die Konzentration von klimaschädlichen Treibhausgasen in der Atmosphäre klettert von einem Rekord zum nächsten. Das geht aus einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) hervor, der am Mittwoch in Genf veröffentlicht wurde.

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Demnach erreichte Kohlendioxid (CO₂), das wichtigste Treibhausgas, schon im vergangenen Jahr eine markante Marke, als die Konzentration 50 Prozent über dem vorindustriellen Niveau lag. In diesem Jahr habe sich der Anstieg fortgesetzt. Auch die Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) erreichten im vergangenen Jahr Rekordwerte.

»Trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaftsgemeinde, trotz Tausender Berichtsseiten und Dutzenden von Klimakonferenzen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung«, sagte WMO-Chef Petteri Taalas laut einer Mitteilung.

Anstieg um mehr als zwei ppm

Laut WMO lag die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre im vergangenen Jahr bei 417,9 ppm (parts per million – Teilchen CO₂ pro Millionen Teilchen), das ist ein Anstieg um 2,2 ppm im Vergleich zum Vorjahr. Zwar flachte sich der CO₂-Anstieg laut WMO im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 und dem zehnjährigen Mittelwert etwas ab. Das sei aber wohl auf natürliche Schwankungen zurückzuführen.

Die neuen Emissionen aus industriellen menschengemachten Aktivitäten stiegen weiter. Und weil CO₂ eine lange Lebensdauer hat, werde der schon jetzt eingetretene Temperaturanstieg noch Jahrzehnte anhalten – selbst dann, wenn die Emissionen schnell auf Null reduziert würden.

So hohe CO₂-Konzentrationen wie jetzt habe es zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren gegeben, schreibt die Uno-Wetterorganisation. Da lag die Durchschnittstemperatur zwei bis drei Grad höher und die Meeresspiegel waren zehn bis 20 Meter höher.

»Das derzeitige Niveau der Treibhausgase bringt uns auf einen Weg, der bis Ende des Jahrhunderts einen Temperaturanstieg weit über dem Ziel des Pariser Klimavertrags zur Folge hat«, sagte WMO-Chef Petteri Taalas.

»Das bedeutet mehr Extremwetter wie starke Hitze, Regenfälle und Eisschmelze.« In den Meeren führe das zum Anstieg des Wasserspiegels, zu höheren Temperaturen und einer höheren Versauerung. »Es ist dringend nötig, den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.«

dpa/joe