Der Bildungsausschuss des baden-württembergischen Landtags spricht sich für die Änderung des Einschulungsstichtags aus. Bereits im Schuljahr 2020/2021 könnte der Stichtag vom 30. September auf den 30. Juni vorverlegt werden. Kinder, die nach dem Stichtag sechs Jahre alt werden, müssen erst im Folgejahr zur Schule gehen. Seit dem Schuljahr 2007/2008 gilt der 30. September als Einschulungsstichtags in Baden-Württemberg. Am Donnerstag wurde nun ein Beschlussantrag zur Vorverlegung von Grünen, CDU, SPD und FDP mit einer Enthaltung angenommen. Das Kultusministerium wird nun eine Änderung im Schulgesetz ausarbeiten und dem Landtag vorlegen. Im Vorfeld gab es eine dementsprechende Online-Petition mit mehr als 24.000 Unterschriften.
Frühe Einschulung kann zu Selbstbewusstseinsproblemen bei Kindern führen
In der Online-Petition schrieb eine Elterninitiative aus Baden-Württemberg: "Zahlreiche Studien haben mittlerweile bewiesen, dass eine zu frühe Einschulung nicht nur direkt sichtbare Nachteile wie Überforderung, Klassenwiederholung, u.ä. mit sich bringen können, sondern dass auch seelische Komponenten der Kinder negativ beeinflusst werden können, wie z. B. das Selbstbewusstsein." Misserfolge und Frustrationserlebnisse würden bei zu früh eingeschulten Kindern Spuren hinterlassen.
Die Stuttgarter Nachrichten berichten, dass die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Brigitte Lösch (Grüne), sich zu der Petition äußerte: "Der Ausschuss teilt die Überzeugung der Eltern und wissenschaftlicher Studien, dass zu frühe Einschulung erhebliche negative Folgen für den späteren Lernweg dieser Kinder haben kann"
Quellen: Stuttgarter Nachrichten, Online-Petition