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Wodka Martini Gerührt oder geschüttelt? So falsch ist James Bonds weltberühmter Drink

James Bond
Sean Connery 1962 im ersten James Bond Film "Dr. No". Er schenkt sich gerade einen Wodka Martini ein.
© Everett Collection / Picture Alliance
James Bond liebt den Wodka Martini. Aber wie trinkt man ihn eigentlich richtig: gerührt oder geschüttelt? Und wussten Sie, dass im Wodka Martini gar kein Martini drin ist? Wir räumen mit den größten Unwahrheiten des Lieblingsdrinks des 007-Agenten auf. 

Bei Martini muss man unterscheiden: Es gibt den Martini-Cocktail, der besteht in der Regel aus Gin und Wermut, seltener aus Wodka (Wodkatini). Der Martini-Cocktail per se hat aber nichts mit der Wermut-Marke Martini zu tun. Bestellt also jemand einen Martini in der Bar, kann dies zu Verwirrungen führen: Wünscht der Kunde sich einen Martini-Cocktail oder einen Wermut der Marke Martini? 

In der nächsten Stufe stellt sich die Frage, wie man den Martini denn gern hätte: gerührt oder geschüttelt. Und hier kommt der Lieblingsdrink von James Bond ins Spiel. Der Autor von "Casino Royal" und Schöpfer des coolen Geheimagenten James Bond war ein begnadeter Martinitrinker. Ian Fleming erlaubte sich daher einen Scherz in seinem Buch "Casino Royale", das 1953 erschien. Bond bestellte einen Drink, den der Barkepper nach folgendem Rezept zubereiten sollte: "Drei Maß Gordon's (Anm. d. Red.: Gin), ein Maß Wodka und ein halbes Maß Kina Lillet." Den wollte er geschüttelt und mit einer Scheibe Zitrone. Klingt eigentlich nicht verwerflich. Aber wer etwas Ahnung von Drinks hat, der weiß, dass hier alles schief gelaufen ist, was schief laufen konnte.

"Bond hat einen Martini bestellt, der vollkommen neben der Spur war und weltberühmt wurde, weil er im Buch steht", sagt die Barkeeper-Koryphäe Jörg Meyer im Gespräch mit dem stern.

Machten die deutschen einen Übersetzungsfehler?

"Unter kultivierten Trinkern, würde man Gin niemals mit Wodka kreuzen", klärt Jörg Meyer auf. Das war der erste Fehler in einem klassischen Drink. Bond war selbst so begeistert von seiner Kreation, dass er nach einem Namen suchte und schließlich, mit Blick auf seine Geliebte Vesper Lynd, den Drink nach einer Frau benannte. Seit 2011 wird der Cocktail vom Internationalen Bartender-Verband als Vesper Martini geführt. Nach der Originalrezeptur kann man den Drink jedoch nicht mehr mixen. Seit 1987 gibt es Kina Lillet nicht mehr auf dem Markt. Dieser wurde für französische Soldaten erfunden, die nach Afrika gereist sind. Chinin gilt als Malariaprophylaxe.

Die anderen Fehler sind für jeden Profi ersichtlich: Martini gehört immer gerührt, es gehört weder eine Zitronenscheibe hinein, noch wird er in ein Weinglas geschenkt. Fleming baute einen Gag für Martinitrinker in seine Geschichte ein. "Er wollte mit Konventionen brechen", sagt Meyer. Deshalb steht im Buch auch: "Shake it, not stir". In der ersten deutschen Synchronfassung sind die beiden Verben vertauscht worden, behauptet Meyer. Da die Lippenbewegung für die Synchronisation besser passte, hieße es da: "Gerührt, nicht geschüttelt." In späteren Fassungen wurde es korrigiert. 

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