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Nikolaus in Österreich Seit Jahrhunderten toben vor Weihnachten gruselige Gestalten durch die Nächte. Was es mit den Krampussen auf sich hat

Eine Krampus-Gruppe im Schnee
Eine Krampus-Gruppe dreht eine Ehrenrunde auf dem 1600 Meter hoch gelegenen Nassfeld, bevor sie abends ins Dorf zieht
© Florian Kolmer/stern
In Bad Gastein gehen vor Weihnachten Krampusse um: Sie bringen Kinder zum Weinen, ziehen Ohren lang und raufen sich im Schnee. Mitten unter ihnen: stern-Autor David Baum. 

Das alte Fell riecht streng. Vielleicht nach Generationen von Dorfburschen, die in zahllosen Winternächten in das Kostüm geschwitzt haben. Du lässt dich hintenüberfallen, zwei Krampuskameraden schnüren dich mit Ledergürteln fest, bis dir die Luft wegbleibt. Schließlich folgt der geschnitzte und mit Ziegen- und Widdergehörn gekrönte 14 Kilo schwere Krampuskopf. Erst siehst du nichts, dann bahnt sich nach und nach der Blick durch die Augenöffnungen der "Loarvn", wie der monströse Teufelskopf im Dialekt genannt wird. Du verschwindest im Mummenschanz, gehst auf in seiner martialischen Macht. Schnell ist klar: Das Kostüm geht mit seinem Träger, nicht umgekehrt.

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