"Na du Eierkopf, wie war dein Tag?" Ein bisschen Gehänsel gehört fast in jeder Beziehung dazu. Die meisten Paare mögen ein spielerisches Necken und das ist auch ein gutes Zeichen für die Beziehung.
Eine Studie des Datingportals Elitepartner aus dem Jahr 2019 fand nämlich heraus, dass humorvolle Partnerschaften stabiler sind als solche, in denen weniger gelacht und sich nicht aufs Korn genommen wird. "Spaß und Humor ist ein verbindender Faktor menschlicher Kommunikation. Gemeinsames Lachen schafft Nähe", erklärt die Psychologin Lisa Fischbach.
Die Studie konnte ebenfalls die Beziehungsdauer im Zusammenhang mit den Neckereien untersuchen. Dabei kam heraus: 83 Prozent der Liierten, die zwischen drei Monaten und drei Jahren zusammen sind, ärgern einander öfters. Doch auch in Langzeitbeziehungen kommt der Humor nicht zu kurz: 73 Prozent der Paare, die seit über zehn Jahren in einer Beziehung sind, necken sich regelmäßig. Es scheint, als wäre das liebevolle Ärgern ein humorvoller Baustein einer konstanten Beziehung.
Das Necken kann in der Beziehung und beim Dating das gewisse Etwas sein
Was in einer Beziehung zum unterhaltsamen Repertoire gehört, kann in der Kennenlernphase nicht nur den anderen zum Lachen bringen, es zeigt laut der Psychologin auch, dass das Gegenüber einen mag. Aber es ist Vorsicht geboten, wie man den anderen am Anfang neckt. Da man denjenigen sowie seine verletzliche Seite noch nicht so gut kennt, sollte man hier nicht direkt die schärfsten, ironischen Sprüche klopfen.
Der Paartherapeut Christian Hemschemeier sagte dem Online-Portal "Watson" über das Necken beim Flirten: "Prinzipiell sollte natürlich jeder, der verliebt ist, das Interesse daran haben, den anderen nicht zu verletzen. Und Späße unterlassen, wenn klar ist, dass sie dem Gegenüber wehtun. Der Respekt vor der Grenze des Anderen und auch seinen Gefühlen sollte da sein."
Es gibt einen Punkt, an dem das Necken in eine Art Mobbing umschlagen kann. Vorwiegend, wenn für den Beziehungshumor Schwachstellen und körperliche Defizite des anderen genutzt werden. Auch, wenn das Necken des Öfteren vor Publikum zum Amüsement aller benutzt wird, bestätigt der Paartherapeut: "Wenn aber ständig auf Schwächen von mir, am besten noch vor anderen Menschen auf einer Party, herumgetrampelt wird, dann ist das kein Necken mehr. Ganz klar."
"Auf die Grenzüberschreitung angesprochen, wird manchmal gesagt: 'Hab' dich nicht so. Das war doch nur ein Spaß'", hier gilt ganz besondere Vorsicht, so Christian Hemschemeier. Manche Menschen nutzen das Necken auch als eine passiv-aggressive Art der Machtdemonstration. Hemschemeier sagt dazu: "Häufig steckt dahinter passiv-aggressives Verhalten. Es ist leider so, dass viele Menschen sich nicht trauen, Kritik offen anzusprechen und ihre Aggressionen dann in vielen kleinen Sticheleien verstecken."
Quellen: Elitepartner, Watson
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