Eigentlich war es nur ein Amateurspiel in Bayern, doch was sich beim A-Klassen-Match zwischen der zweiten Mannschaft des TSV Brand und der SpVgg Neunkirchen-Speikern-Rollhofen zutrug, sieht man auf dem Fußballplatz ausgesprochen selten. Evi Schlagenhaufer verwandelte einen Elfmeter. Das Ungewöhnliche: Die 25-Jährige trat als Frau bei einem Männerspiel an.
Bei der zweiten Mannschaft ihres Vereins habe es Personalnot gegeben, erklärte Schlagenhaufer der "Bild": "Trotz Verstärkung aus den Alten Herren und der U 19 hatten die Jungs nicht genügend Spieler." Also sprang sie ein. Die medizinisch-technische-Fachangestellte setzte sich zunächst auf die Bank, wurde dann nach 50 Minuten eingewechselt und war per Strafstoß erfolgreich.
Den Elfmeter sollte sie eigentlich gar nicht schießen
Der Bayerische Fußballverband postete ein Video auf TikTok, damit verbreitete sich das Tor von dem fränkischen Dorfplatz im Netz. Schon mehr als 350.000 Mal wurde es angesehen. In dem Clip ist auch zu sehen, wie sogar gegnerische Spieler mit Schlagenhaufer abklatschen und sie zu ihrem Treffer beglückwünschen.
Dabei war die 25-Jährige, die seit 20 Jahren Fußball spielt, gar nicht als Elfmeterschützin vorgesehen. Eigentlich sollte der Kapitän der Mannschaft den Strafstoß treten. Es kam allerdings anders: "Ich wollte den erst gar nicht schießen und die Jungs haben sich mehr einen Gag draus gemacht", erzählte sie "infranken.de". Etwas aufgeregt sei sie am Punkt gewesen, dennoch verwandelte sie souverän. Ihr Team verlor am Ende allerdings 1:2.
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Bayern erlaubt Fußballerinnen in Männer-Mannschaften
Der Auftritt bei den Männern hat der Fußballerin gefallen, allerdings spielt sie lieber mit ihren Freundinnen zusammen in der Damen-Mannschaft. Seit dieser Saison dürfen in Bayern Frauen in Herren-Teams mitspielen. Der Bayerische Fußball-Verband verabschiedete im Sommer eine entsprechende Änderung der Spielordnung. Dafür müssen die Vereine für ihre Spielerinnen einen Antrag beim Verband stellen. Laut Bayerischem Fußball-Verband haben das bisher 55 Vereine für mindestens 106 Frauen getan.
Quellen: Bayerischer Fußball-Verband auf TikTok / "Bild" / "infranken.de" / Bayerischer Fußballverband