Michael Jahnke

Als einer von zwei neuen Vertretern der Unabhängigen Bürgerliste (UBL) wird Heinz Burkart künftig am Gaienhofer Ratstisch sitzen. Aus dem Stand heraus konnte Burkart 1012 Stimmen auf sich vereinen. Nur Ulrike Griß (1400 Stimmen, FW) und Karl Amann (1372 Stimmen, UBL) zogen mehr Stimmen an sich. Burkarts Wort wird also im Gemeinderat ein Gewicht haben.

„Ich habe mich in meinem Leben nie verbiegen lassen“, schildert Heinz Burkart. Er sei seiner Linie immer treu geblieben. Das will er auch als Gemeinderat beibehalten. „Da möchte ich so entscheiden, wie ich es vertreten kann.“ Dazu muss man auch einmal einen Kompromiss eingehen, wenn eine Lösung nicht ohne weiteres möglich ist. Nur eben keine faulen Kompromisse. Burkart sucht immer nach dem Bestmöglichen und Machbarem.

Kritik an hoher Zahl von Zweitwohnungen

Einen Schwachpunkt in der Kommunalpolitik Gaienhofens sieht er darin, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt. Das müsse seiner Ansicht nach geändert werden. „Wir haben aber 620 Zweitwohnungen in der Gemeinde“, führt Heinz Burkart an. Für ihn ist das ein Widerspruch. Zweitwohnungen sind in Burkarts Augen für das Gemeindeleben schädlich. „Die überwiegende Zeit im Jahr sind diese Wohnungen leer.“ Auf der anderen Seite steigen die Preise für Grundstücke und das treibt dann wieder die Mieten in die Höhe. Wenn nachfolgende Generationen es sich aber nicht mehr leisten können in Gaienhofen zu wohnen, dann schlage dies auf das gesamte Gemeindeleben durch. Da will er zusammen mit seinen Ratskollegen nach Lösungen suchen.

Heimat bedeutet für Burkart auch Verantwortung

Der 70-jährige Burkart hat sich geschäftlich zwar zurückgezogen, der Unternehmer ist aber deshalb nicht zum Unterlasser geworden. Aktiv will er seine Gemeinderatsarbeit angehen. „Ich muss mich aber erst einmal genau informieren, welche Rechte ich als Gemeinderat habe.“ Wenn man mitreden und mitgestalten will, braucht es genaue Kenntnisse, auch über Hintergründe und Einzelheiten.

Dazu gehört für Burkart, dass man der Verwaltung auch mal auf die Finger schaut und erhaltene Informationen hinterfragt. Nur so könne er für sich beurteilen, in welche Richtung seine Entscheidungen gehen müsse. Die Arbeit will er aber gerne auf sich nehmen. Es gehe schließlich um die Gestaltung der Zukunft Gaienhofens, um die Menschen und den Erhalt der Natur. Burkart sagt: „Heimat ist für mich da, wo man sich auch für seine Mitmenschen verantwortlich fühlt.“