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Archivbild. Ein Atompilz steigt nach der Explosion einer Atombombe über dem Testgelände in der Wüste von Nevada auf. (Undatiert).

© dpa/dpa

Explosion in Nevada: Russischer Politiker wirft USA Atomtest vor

Am Mittwoch kam es in den der Wüste von Nevada zu einer Explosion. Nach Angaben der USA handelte es sich um eine chemische Detonation. Russland fordert eine internationale Bewertung des Vorfalls.

Im Zuge des russischen Rückzugs aus dem Atomteststopp-Vertrag hat ein prominenter russischer Politiker nun Washington eines Atomtests beschuldigt. Laut einer Mitteilung des US-Energieministeriums wurde diese Woche in Nevada jedoch keine nukleare, sondern eine chemische Explosion gezündet, um künftig kleine Atomwaffentests in anderen Ländern besser aufspüren zu können. In Russland forderte der Vizechef des Föderationsrates, Konstantin Kossatschow, am Freitag eine „öffentliche internationale Bewertung des am 18. Oktober durchgeführten Atomtests in Nevada“.

Darauf müsse die Atomteststopp-Behörde (CTBTO) in Wien reagieren, teilte der Außenpolitiker mit. Anders als Russland haben die USA den Vertrag über den Stopp von Atomwaffentests (CTBT) nicht ratifiziert. Moskau zieht aktuell seine Ratifizierung des globalen Paktes zurück, um mit den USA gleichzuziehen. Kossatschow kritisierte, dass der angebliche US-Test an jenem Tag durchgezogen worden sei, an dem das russische Parlament dies beschloss. Das zeuge davon, dass sich die USA nicht um „strategische Stabilität“ kümmere.

Russland will testen, wenn die USA testet

Russland hat gedroht, Atomwaffen zu testen, wenn dies auch die USA täten. Für den Abrüstungsexperten Pavel Podvig von der UN-Denkfabrik UNIDIR in Genf gibt es keine Hinweise, dass die Vereinigten Staaten zu der Explosion nicht die Wahrheit sagen. Solch ein Test würde langfristig geplant, er sei deshalb nicht als US-Reaktion auf den russischen Vertrags-Ausstieg zu werten, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Er riet Washington dennoch, alle Zweifel auszuräumen. „Ich hoffe der USA ist klar, dass sie in diesem Fall proaktiv und offen sein müssen.“

Russlands Föderationsrat, das Oberhaus des Parlaments, will die von der Staatsduma beschlossene Entratifizierung des Vertrags am kommenden Mittwoch absegnen. Danach muss Kremlchef Wladimir Putin das Gesetz noch unterzeichnen. Beide Schritte gelte als Formalien. Die letzten Atomwaffentests Russlands und der USA liegen mehr als 30 Jahre zurück. (dpa)

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