Rück­rufe von Mandeln Giftige Bittermandeln enthalten

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Rück­rufe von Mandeln - Giftige Bittermandeln enthalten

Zum Verwechseln ähnlich. Bittermandeln sehen aus wie süße Mandeln, schme­cken aber deutlich bitter. © Getty Images

Mehrere Bio-Anbieter haben Mandeln zurück­gerufen. Der Grund: Einige Packungen enthielten Bittermandeln. Bei ihrer Verdauung wird giftige Blausäure freigesetzt.

Produkte von Alnatura, Dennree und dm betroffen

Mehrere Bio-Anbieter und -Händler haben Mandeln zurück­gerufen. Darüber informiert das Portal lebensmittelwarnung.de. Betroffen sind unter anderem Produkte von Alnatura, Basic, Dennree sowie eine Eigenmarke der Drogeriemarkt­kette dm.

Die zurück­gerufenen Produkte im Einzelnen:

  • Alnatura Mandeln mit dem Mindest­halt­barkeits­datum 29.11.2022
  • Alnatura Mandeln gemahlen mit dem Mindest­halt­barkeits­datum 10.08.2022
  • Alnatura Nuss-Mix geröstet mit den Mindest­halt­barkeits­daten 02.09.2022 und 07.09.2022
  • basic Mandeln gemahlen (Charge B112016) mit dem Mindest­halt­barkeits­datum 01.09.2022
  • Bio Primo Bio Mandeln braun 200 g (Charge 7111299) mit dem Mindest­halt­barkeits­datum 29.08.2022, verkauft seit dem 1.11.2021 bei der Drogeriekette Müller
  • dennree Mandelkerne gemahlen geröstet 200 g mit den Mindest­halt­barkeits­daten 08.08.2022, 25.08.2022 und 02.09.2022
  • dennree Europäische Mandelkerne 250 g mit den Mindest­halt­barkeits­daten 26.08.2022 und 01.09.2022
  • dennree Europäische Mandelkerne 500 gr mit dem Mindest­halt­barkeits­datum 27.08.2022
  • dmBio Mandeln 200g mit den Mindest­halt­barkeits­daten 29.08.2022 und 30.08.2022.
  • Pural Mandelkerne braun 250 g (Charge: B111203) mit dem Mindest­halt­barkeits­datum 20.08.2022

Bittermandeln nicht roh essen

Grund für die Rück­rufe: ein erhöhter Anteil an Bittermandeln in einzelnen Packungen. Die Ursache dafür ist unklar. Süßmandelbäume tragen aber vereinzelt auch Bittermandeln. Diese sind im Gegen­satz zu süßen Mandeln nicht zum rohen Verzehr geeignet. Bittermandeln enthalten von Natur aus Amygdalin – eine Substanz, die während der Verdauung giftige Blausäure abspaltet.

Tipp: Auch bittere Aprikosenkerne enthalten Amygdalin. Teils werden sie und amygdal­inhaltige Mittel als wirk­sam gegen Krebs beworben, wissenschaftlich belegt sind solche Heil­wirkungen nicht – das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hält sie für bedenk­lich. Schon mehr als zwei bittere Aprikosenkerne pro Tag können für Erwachsene gesundheitlich bedenk­lich sein.

Vergiftungs­erscheinungen erkennen

Die Blausäure kann – meist zeit­nah nach dem Verzehr – Kopf­schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und andere Vergiftungs­erscheinungen verursachen. Wer nach dem Essen von Mandeln solche Symptome spürt, sollte umge­hend ärzt­liche Hilfe suchen. In unserem Special Vergiftungen sagen wir, wo Sie im Ernst­fall Hilfe finden.

Blausäure kann vor allem für Kinder gefähr­lich werden: Bei ihnen können je nach Körpergewicht bereits 5 bis 10 Bittermandeln zu einer tödlichen Blausäure­vergiftung führen.

Tipp: Bittermandeln sind an einem unangenehmen, deutlich bitteren Geschmack erkenn­bar. Wer diesen wahr­nimmt, sollte die Früchte nicht herunter­schlu­cken. Auch bitter schme­ckende Nüsse sollte man nicht mehr essen, sie können mit Schimmelpilzgiften belastet sein. Lesen Sie unserem Test von Nüssen, welche Hasel- und Walnüsse im Schad­stoff-Check am besten abschnitten.

Kauf­preis wird erstattet

Wer betroffene Produkte mit den genannten Mindest­halt­barkeits­daten zu Hause hat, kann sie in den Verkaufs­stätten zurück­geben und bekommt den Kauf­preis erstattet.

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