Schopfheim Die letzten Nägel sind eingetrieben

Markgräfler Tagblatt

Georg-Reinhardt-Haus feiert Richtfest für den Neubau / Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2014 geplant

Schopfheim (ma). Klack-klack - mit gezielten Hammerschlägen wurden symbolisch die letzten Firstnägel eingetrieben, und das Georg-Reinhardt-Haus feierte mit seinen Gästen Richtfest für den Neubau.

Sie sei acht Jahre alt gewesen, als sie daran gedacht habe, ein Haus zu bauen, sagte Susanne Bauer, Geschäftsführerin des Alten- und Pflegeheims schmunzelnd, und nun sei es ganz schön groß geworden. Der Bau, der für rund neun Millionen Euro entsteht und Anfang 2014 in Betrieb genommen werden soll, wird 100 Einzelzimmer und ein neues Wohngruppenkonzept für seine Bewohner beinhalten.

Zahlreiche Gäste, darunter Beigeordneter Ruthart Hirschner, (Vorstands-)Mitglieder des evangelischen Sozialwerks, Vertreter der Hospizgruppe, Repräsentanten von Weisenburger Bau und Rothweiler Architekten, Handwerker sowie zahlreiche Beschäftigte, Mitarbeiter des Leitungsteams und Bewohner des Hauses waren zum Richtfest erschienen, bei dem Geschäftsführerin Susanne Bauer allen Beteiligten ausdrücklich dankte.

Dass sie die Aufgabe erfüllen dürfe, für die Bevölkerung von Schopfheim und des Umlandes das Projekt zu verwirklichen, freue sie, sagte Bauer. Trotz der schlechten Wetterbedingungen befinde sich der Baufortschritt im zeitlichen Rahmen, derzeit würden schon die Vorbereitungen für den Umzug getroffen. Weil der Innenausbau des Wohngruppenbereichs schon weiter fortgeschritten war, konnte Susanne Bauer sogar Führungen anbieten, die auf ein riesiges Interesse stießen.

Auf einen Richtspruch und das übliche Zerschlagen von Gläsern wurde verzichtet - stattdessen wurden die letzten Firstnägel symbolisch in einen Holzbalken getrieben. Ein geschmückter Richtbaum aber wurde von den Handwerkern aufs Dach gezogen. Matthias Ryzlewicz, Geschäftsführer von Weisenburger Bau, erinnerte an das mittelalterliche Segensritual, bei dem stets der Bauherr den letzten Nagel in den Dachstuhl eintrieb. Vom Füllen der roten Richttücher mit Goldstücken sei freilich abgesehen worden, brachte Ryzlewicz die Gäste zum Lachen.

Zufriedene Bauherren, glückliche Bewohner, unfallfreies Gelingen, eine getaktete Bauweise, die Versprechen der Grundsteinlegung im Mai seien gehalten worden, so Matthias Ryzlewicz.

Sei der Bau einmal so weit fortgeschritten, „ist er - a - nicht mehr zu stoppen und - b - die Inbetriebnahme nicht mehr weit“, sagte Beigeordneter Ruthart Hirschner. Es handele sich hier um eine „Meisterleistung“ der Baufirma und der Handwerker, die bei Schnee und Kälte mit dem Bau begonnen hätten. Das Projekt stelle für Schopfheim eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Baustelle dar, betonte Hirschner, der den Dank der Stadt für die Schaffung moderner Bewohnerplätze aussprach.

Bei der Führung wurden den Gästen die Wohngruppenbereiche gezeigt, jeweils mit Briefkästen am Eingang, mit gemeinsamem Wohnbereich, Küche, Hauswirtschaftsräumen, Stationszimmer und Pflege-Elementen sowie die Einzelzimmer der künftigen Bewohner, die auch als Rückzugsmöglichkeit dienen. Je zwölf beziehungsweise 13 Bewohnerzimmer gehören jeweils zu einer Wohngruppe, die auch über einen Gemeinschaftsbalkon verfügt, auf den zum Beispiel auch Bettlägerige in ihren Betten hinaus an die frische Luft gefahren werden können.

Das neue Konzept sieht hier stationäre Hausgemeinschaften mit familiärer Atmosphäre vor (wir berichteten). Das Personal sei quasi als Gast bei den Bewohnern zuhause, so Geschäftsführerin Susanne Bauer.

Auch ein Besucherzimmer werde eingerichtet, das Bewohnern etwa bei Geburtstagsfeiern, wenn die Familie erscheine, zur Verfügung stehe. Beheizt wird der Neubau mit einem Blockheizkraftwerk.

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