Dem Diesel längst nicht abgeschworen

Motor / 04.08.2023 • 10:43 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Prachtvolles SUV mit mächtigem Reihensechszylinder-Diesel.VN/PS
Prachtvolles SUV mit mächtigem Reihensechszylinder-Diesel.VN/PS

Effizient und kultiviert: Mazda überrascht mit einem Reihensechszylinder-Diesel im neuen Topmodell CX-60.

Schwarzach Beim Abgesang auf den Dieselmotor gibt es mit Mazda einen Hersteller, der aus der Reihe tanzt. Die Japaner haben dem Selbstzünder längst nicht abgeschworen. Im Gegenteil: Für das Flaggschiff CX-60 hat Mazda eine neue Motorengeneration entwickelt, die auf reichlich Hubraum und sechs in Reihe angeordnete Zylinder setzt. Der Reihensechszylinder ist Inbegriff für kultivierte Laufruhe. Bei Mazda steht er zudem für außerordentliche Effizienz. Schließlich soll das mächtige Aggregat im 2-Tonnen-SUV lediglich 5,2 Liter Sprit verbrauchen. Weil Verbrauchsangaben in der Praxis oft deutlich von den Papierwerten abweichen, haben wir beim CX-60 während über 2000 Test-Kilometern genau hingeschaut und nicht schlecht gestaunt. Die Japaner halten ihr Effizienz-Versprechen mit Praxiswerten von rund 5,5 Litern.

Wie das geht? Mazda schwimmt zwar technologisch gerne gegen den Strom, verzichtet dennoch nicht auf elektrische Unterstützung. Ein 48-Volt-Mildhybridsystem mit einem 17 Pferde starken E-Motor hilft beim Spritsparen ebenso wie ein neu entwickeltes Brennverfahren, das für einen hohen thermischen Wirkungsgrad in weiten Betriebsbereichen sorgt. Die eigenwilligen Japaner demonstrieren mit dem großen SUV, dass effiziente Dieselmotoren durchaus auch in Zukunft noch ihre Berechtigung haben. Mazda spricht selbst von einer Multi-Solution-Strategie, die für unterschiedliche Anwendungen die jeweils passende Antriebslösung bietet. Große, schwere Autos und Diesel, das passt eben wie Deckel auf Topf.

Überhaupt ist vieles sehr stimmig bei diesem Auto. So steht das 4,75 Meter lange SUV mit dem riesigen Kofferraum prachtvoll auf der Straße. Mächtiger Kühlergrill, gefällige Proportionen: Der CX-60 wird seiner Flaggschiff-Rolle auch optisch gerecht. Im Passagierabteil sind die Platzverhältnisse herausragend. Der CX-60 macht auf der Langstrecke eine prima Figur, wenngleich es bei der Fahrwerksabstimmung durchaus noch Potenzial für Feinabstimmung gibt. Das trifft auch auf das Automatikgetriebe zu, das allzu gerne Gänge wechselt. Weniger wäre da manchmal mehr.

Souveräner Gesamteindruck

Abgesehen von den wenigen Kleinigkeiten überzeugt der CX-60 mit sehr souveränen Fahreigenschaften. Der mächtige Diesel beschleunigt das SUV in nur 7,4 Sekunden auf Tempo 100 und bietet in jeder Situation reichlich Kraftreserven.

Der opulenteste Mazda im Modellprogramm orientiert sich noch ein Stück weiter Richtung Premium. Unterstützt wird dieser Eindruck durch eine gute Materialauswahl und Verarbeitungsqualität im Innenraum. Bei Bedienung, Assistenz- und Sicherheitssystemen schöpft der CX-60 aus dem Vollen.

Kurzum: Viel Auto mit einem stimmigen Antrieb. VN-MIG

Abgesehen von ein paar Feinheiten hinterlässt der Mazda CX-60 sehr souveräne Fahreindrücke.

Schickes Heck mit üppigem Kofferraum (570 Liter, erweiterbar auf 1726 Liter).
Schickes Heck mit üppigem Kofferraum (570 Liter, erweiterbar auf 1726 Liter).
Mazda hat das Premium-Segment im Fokus und punktet mit besten Materialien.
Mazda hat das Premium-Segment im Fokus und punktet mit besten Materialien.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 3,3-Liter Reihensechszylinder-Diesel, 550 Nm, 8-Gang-Automatik, Allradantrieb

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 7,4 Sek; Spitze 219 km/h, Verbrauch 5,2 l (Test 5,5 l)

Preis ab 55.650 Euro; Testwagen: 66.400 Euro