Langenberg. . Die Bergische Diakonie hat ein neues Domizil bezogen: In der Donnerstraße 1, in der ehemaligen Gaststätte „Im Rökels“, residiert man nun „im Herzen Langenbergs“.

Wir sind froh, dass wir es endlich geschafft haben!“ Mit diesen Worten eröffnete Diane Kollenberg-Ewald, Bereichsleiterin der Bergischen Diakonie, am Wochenende das neue Stadtteilzentrums Langenberg in der Donnerstraße 1.

Dabei ist diese Einrichtung gar nicht wirklich neu in Langenberg. Etliche Jahre bereits war sie in der Hauptrasse 112, im ehemaligen Gerichtsgebäude, untergebracht. Das Rote Kreuz, das dort ebenfalls viele Jahre lang seine Büro- und Ausbildungsräume hatte, war bereits im 2015 in die Donnerstraße 13 umgezogen. Mitte Januar 2016 musste dann das Gebäude schnellstens geräumt werden, da durch Baufälligkeit die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte. „Wir wurden vorübergehend in Neviges untergebracht, wobei sich die Arbeit für Langenberg aus der Ferne schwierig gestaltete“ meint Tanja Kosin, Diplom-Sozialarbeiterin und langjährige Mitarbeiterin im Stadtteilzentrum.

Beratung umfasst meist persönliche Hilfe

Nun hat Langenberg diese wertvolle Arbeit wieder zurück. In der ehemaligen Gaststätte „Im Rökels“ konnten passende Räume angemietet werden, zwei Büros und ein großer Mehrzweckraum für Gruppenangebote. Ein Schwerpunkt der sozialen Arbeit des Stadtteilzentrums ist ein umfangreiches Beratungsangebot für jeden Bürger in Langenberg. Umgang mit Behörden, Antragstellungen, Ansprüche gegen Leistungsträger, Probleme in der Erziehung von Kinder- und Jugendlichen sowie persönliche Lebensprobleme sind einzelne Facetten dieser Arbeit.

„Die Beratung umfasst meist eine persönliche Hilfe, aber auch eine weitere Vermittlung an die entsprechenden Fachdienste in Velbert und Umgebung, mit denen eine gute Kooperation und Vernetzung besteht“ meint Tanja Kosin.

Allerdings ist das offenen Angebot an die Bevölkerung von Langenberg noch wesentlich breiter: „Wir sind auch offen für Wünsche, Anregungen und Informationsbedarf der Bürger vor Ort, ebenso ist die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen und ehrenamtlichen Mitarbeitern uns ein großes Anliegen“ meint Diane Kollenberg-Ewald.

Kummersprechstunden in Schulen

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie begleitende Beratung der Eltern. „In zwei Langenberger Grundschulen wurden für Schüler so genannte ‘Kummersprechstunden’ eingerichtet, die gut angenommen wurden“ sagt Tanja Kosin.

Eine Mädchentanzgruppe der Max-&-Moritz-Schule präsentierte im Rahmen der Feier eine gelungene Tanzeinlage, was ein gutes Miteinander von Beratungsstelle und Schule deutlich machte. Und natürlich hatte die Diakonie auch für das leibliche Wohl der Gäste zum Eröffnungsfest bestens gesorgt.

Auf Betriebsgenehmigung wartet man noch

Der Schreck war ordentlich: Nein, hatte die Stadt der Diakonie nur zwei Tage vor dem großen Eröffnungsfest mitgeteilt, der Stadtteilladen könne nicht am Wochenende eröffnet werden. Denn: es liege gar keine behördliche Genehmigung für diesen Laden vor.

„Der Hausbesitzer hat es wohl versäumt, bei der Stadt eine Nutzungsänderung zu beantragen“, teilte Renate Zanjani von der zentralen Unternehmenskommunikation der Bergischen Diakonie mit. Immerhin – das Fest am Wochenende konnte trotzdem stattfinden: Man erklärte es kurzerhand zu einer „Baustellenparty“.

Offiziell als „Stadtteilzentrum“ arbeiten können wird man aber vorerst nicht. „Dafür liegt derzeit die Genehmigung noch nicht vor“, bestätigte gestern der Pressesprecher der Stadt Velbert, Hans-Joachim Blißenbach, der WAZ.

Immer noch Gastronomiebetrieb

Zwar sehe man derzeit keine Hindernisse, dass einem Antrag auf Nutzungsänderung der bislang immer noch als Gastronomiebetrieb eingetragenen Immobilie stattgegeben werden könne. „Aber dazu muss zunächst ein entsprechender Antrag vorliegen – und dann muss das Ergebnis des bauordnungsrechtlichen Verfahrens abgewartet werden“, so Blißenbach.