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Citigroup-Chef Charles Prince tritt zurück

Rücktritt: Citigroup-Chef verlässt wegen der Milliarden-Verluste durch die Kreditkrise die Bank Rücktritt: Citigroup-Chef verlässt wegen der Milliarden-Verluste durch die Kreditkrise die Bank
Rücktritt: Citigroup-Chef verlässt wegen der Milliarden-Verluste durch die Kreditkrise die Bank
Quelle: DPA/A2800 epa Justin Lane
Der Chef des größten US-Finanzkonzerns Citigroup gibt seinen Posten auf. Die Citigroup muss wegen der Kreditkrise Verluste abschreiben. Das Minus wächst laut der Bank um weitere Milliarden US-Dollar an.

Der Chef der größten US-Bank Citigroup, Charles Prince, ist zurückgetreten. Die Bank muss weitere Verluste abschreiben: Laut der Bank sind es bis zu bis elf Milliarden US-Dollar (7,6 Milliarden Euro). In einer Krisensitzung des Verwaltungsrats in New York wurde der in Deutschland geborene Europa-Chef Win Bischoff zum Interims-Unternehmenschef ernannt.

Der ehemalige US-Finanzminister Robert Rubin ist neuer Vorsitzender des Verwaltungsrates. Der 57-jährige Prince hatte auch dieses Amt inne. Eine Kommission jetzt einen dauerhaften Bankchef finden. Infrage kämen interne wie externe Kandidaten, sagte Rubin.

Der vier Jahre amtierende Prince sagte, der Rücktritt sei für ihn angesichts des Ausmaßes der jüngsten Verluste „der einzige ehrenhafte Weg“. Citigroup hatte bereits vor kurzem rund sechs Milliarden Dollar abgeschrieben - davon allein 2,2 Milliarden wegen Problemen durch die Kreditkrise.

Verluste drücken Gewinn um Milliarden

Die neuen Verluste werden den Konzerngewinn um bis zu sieben Milliarden Dollar drücken. Experten hatten weitere Bereinigungen erwartet - aber kaum in diesem Ausmaß.

Binnen weniger als einer Woche musste damit bereits der zweite Chef einer US-Großbank wegen der Kreditmarkt-Turbulenzen seinen Hut nehmen. Erst am Dienstag war Merrill-Lynch-Chef Stan O'Neal nach den Rekord-Abschreibungen der Investmentbank zurückgetreten.


Interims-Chef Bischoff (66) war zuvor Chef der Asset-Management-Gesellschaft Schroders in London, bis diese von der Citigroup gekauft wurde. Der 68-jährige Rubin arbeitet seit 1999 außerhalb des unmittelbaren Tagesgeschäfts für die Bank. Er gilt als enger Vertrauter von Prince. Laut „New York Times“ wird daher sein Rückzug aus der Bank erwartet, sobald ein neue Führung gefunden sei.

Drei heiße Kandidaten für die Nachfolge

Zu den heiß gehandelten Kandidaten für den Spitzenjob zählen der derzeit für das laufende Geschäft verantwortliche Top-Manager Robert Druskin und der für das Investment Banking zuständige Vikram Pandit, der erst vor gut einem halben Jahr von der Investmentbank Morgan Stanley zur Citigroup kam.

Als externe Lösung im Gespräch ist der Chef des weltgrößten Börsenbetreibers NYSE Euronext, John Thain.

dpa/oht

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