Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge innerhalb einer Woche sieben Quadratkilometer Fläche von der russischen Armee zurückerobert. In der vergangenen Woche seien zwei Quadratkilometer im Gebiet der kriegszerstörten Stadt Bachmut im Osten eingenommen worden, darunter die Orte Andrijiwka und Klischtschijiwka, hieß es aus dem ukrainischen Verteidigungsministerium am Montag. Dort versuchten Russen offenbar erfolglos, die ukrainischen Verteidigungslinie zu durchbrechen.
Beide Dörfer liegen in der Gegend um die Stadt Bachmut, die die Russen erst vor einigen Monaten nach langen und verlustreichen Kämpfen besetzt hatten. Erst am Sonntag hatten sowohl das ukrainische Militär als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung von Klischtschijiwka gemeldet.
Der Sprecher der ukrainischen Truppen im Osten des Landes, Ilja Jewlasch, verwies auf die strategische Bedeutung der Ortschaft. Die Einnahme könne dabei helfen, Bachmut einzukreisen. Die ukrainische Armee könne von dort aus weitere Offensivaktionen starten.
Der ukrainische Generalstab teilte am Montag mit: „Die Verteidigungskräfte setzen ihre Angriffsoperationen fort, fügen dem Feind erhebliche Verluste (...) zu und festigen ihre neuen Positionen.“ Im Süden des Landes eroberte die ukrainische Armee demnach rund fünf Quadratkilometer zurück.
An beiden Frontabschnitten seien seit Beginn der Gegenoffensive insgesamt mehr als 310 Quadratkilometer zurückerobert worden – 51 Quadratkilometer im Gebiet Bachmut und rund 262 Quadratkilometer an der Südfront.
Die ukrainische Luftwaffe erklärte derweil am Montag, bei neuen nächtlichen russischen Angriffen 18 von 24 gestarteten Angriffsdrohnen und 17 Marschflugkörper abgeschossen zu haben. Die Drohnen wurden demnach in Richtung der Regionen Mykolajiw und Odessa gestartet.
In der Region Cherson im Süden starben den lokalen Behörden zufolge mindestens zwei Menschen, sieben weitere wurden verletzt. So wurde bei einem russischen Luftschlag in der gleichnamigen Gebietshauptstadt Cherson ein 72 Jahre alter Mann getötet. Ein weiterer sei verletzt worden, wie der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram angab. Eine weitere Frau sei in einem nahe gelegenen Dorf getötet worden.
Vier Menschen seien zudem in der östlich von Cherson gelegenen Ortschaft Beryslaw verletzt worden, nachdem eine russische Drohne in der Nähe einer Busstation einschlug. In der Donauregion an der Grenze zu Rumänien wurde nach Militärangaben zudem eine Erholungseinrichtung getroffen.