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Gesamter Beitrag als PDF - Universalmuseum Joanneum

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Joannea Botanik 10: 11–66 (2013)<br />

„von Sr. kaiserl. Hoheit zum erstenmal in Steyermarkt gefunden“<br />

Eine botanische Exkursion Erzherzog Johanns im Juli 1813 in die Obersteiermark<br />

Hans-Peter Weingand und Kurt Zernig<br />

Zusammenfassung: Ein bisher nicht bekanntes Manuskript dokumentiert auf 49 Seiten<br />

eine botanische Exkursion von Erzherzog Johann in die Obersteiermark. Vom 16. bis 27.<br />

Juli 1813 bereiste er das Gebiet zwischen Hochschwab und Schneealpe, um die Grundlagen<br />

zu erheben für den botanischen Teil einer „allgemeinen Beschreibung des Brucker<br />

Kreises“. Mit dieser Beschreibung sollte sein ins Stocken geratenes Projekt einer umfangreichen<br />

statistischen Landesaufnahme der Steiermark wieder ins Laufen gebracht werden.<br />

Das Manuskript bezeugt Erzherzog Johanns großes Interesse an der Botanik und<br />

seine umfangreiche Kenntnis der heimischen Pflanzenwelt. Das Manuskript wird, nach<br />

einer historischen Einordnung, vollständig im Wortlaut wiedergegeben und mit einer<br />

kommentierten Liste aller verwendeten Pflanzennamen ergänzt.<br />

Summary: „Found for the first time in Styria by His Majesty.“ A botanical field trip of<br />

Archduke John in July 1813 to Upper Styria. — A hitherto unknown manuscript comprising<br />

49 pages documents a botanical field trip of Archduke John to Upper Styria. From<br />

16 th to 27 th of July 1813 he travelled around the area between Hochschwab mountain<br />

range and Schneealpe mountain. During this trip he gathered data for the botanical<br />

chapter of an „overall description of the district of Bruck“. With this work he wanted to<br />

push forward his stalled project of an overall and statistical documentation of Styria. It<br />

witnesses the Archduke’s great commitment to botany and his remarkable knowledge of<br />

the indigenous flora. The manuscript is put in historical context and its full text is given,<br />

completed with an annotated list of all used plant names.<br />

Key Words: Erzherzog Johann, frühe floristische Aufzeichnungen, Schneealpe, Hochschwab,<br />

Steiermark.<br />

Im Steiermärkischen Landesarchiv entdeckte der Erstautor ein bisher nicht bekanntes<br />

Manuskript mit dem Titel „Verzeichniß der selteneren Pflanzen, welche bey bereisung<br />

Sr. kaisl. Hoheit des Erzherzogs Johann einiger Alpen Obersteyermarktes gefunden<br />

worden sind im July 813“ (Göthsche Serie 9/154). Der Titel bezieht sich jedoch nur auf<br />

die ersten vier Seiten! Die Seiten 5 bis 49 – die somit den Hauptteil des Manuskripts aus-<br />

11


machen – enthalten den Bericht über eine botanische Exkursion, die Erzherzog Johann<br />

vor 200 Jahren in der Obersteiermark durchgeführt hat. Sie begann am Freitag, dem<br />

16. Juli 1813 in Weichselboden und endete am Dienstag, dem 27. Juli in Neuberg an der<br />

Mürz. Die folgenden Ausführungen sollen dazu beitragen, Entstehung und Quellenwert<br />

dieses hier edierten Manuskripts einordnen zu können.<br />

Erzherzog Johann und sein Bezug zur Botanik<br />

Erzherzog Johann war an der naturkundlichen Erforschung der Alpenwelt und insbesondere<br />

ihrer Flora sehr interessiert. Er errichtete im Schönbrunner Schlosspark ein<br />

„Tiroler Haus“ sowie einen Alpengarten und betraute den Botaniker und Mineralogen<br />

Johann Gebhard, der von 1802 bis 1813 in seinen Diensten stand, mit dem Aufsammeln<br />

von Pflanzen und Gesteinen der Tiroler Alpen (Theiss 1960: 112). In einem Brief<br />

schilderte er 1802 seine Absicht, eine Sammlung aus dem „Thier-, Pflanzen- und Mineralreiche“<br />

anzulegen und ging dann speziell auf die Pflanzen ein:<br />

„Die Pflanzen gedenke ich in Herbarien aufzubewahren; die Saftpflanzen aber<br />

und Schwämme werde ich hier, der Natur ähnlich, in Wachs durch geschickte Künstler<br />

[…] nachahmen lassen. Cryptogamische Gewächse werde ich auf Papier aufgeklebt<br />

unter Glas aufbewahren, endlich so viele Alpengewächse <strong>als</strong> möglich in einem mir angewiesenen<br />

Theile des Schönbrunner-Gartens theils von Samen, theils aber, da ich sie<br />

mir in Moos verpackt mit der Erde bringen lasse, aufziehen.“ (Brief an Karl Ehrenbert<br />

Freiherrn von Molln 1802, zit. nach Theiss 1960: 170)<br />

Eine weitere wichtige Person im Umfeld Erzherzog Johanns war der Botaniker<br />

Johann Zahlbruckner, der ab 1808 die naturgeschichtlichen Sammlungen des Erzherzogs<br />

ordnete, 1810 die ökonomische Leitung der Herrschaft Thernberg übernahm und<br />

schließlich 1818 <strong>als</strong> Privatsekretär direkt an die Seite Erzherzog Johanns berufen wurde<br />

(Wurzbach 1890).<br />

Erzherzog Johann war einer der Ersten, die sich eingehend mit den Alpen beschäftigten.<br />

Im August 1802 bestieg er den Schneeberg (Schlossar 1908: 138) und vollbrachte<br />

im Juli 1803 die touristische Erstbesteigung des Hochschwabs – „touristisch“<br />

in dem Sinne, dass er <strong>als</strong> Erster nur um der Herausforderung wegen auf dem Gipfel<br />

stand, ohne <strong>als</strong> einheimischer Jäger oder Hirte dort „beruflich“ zu tun zu haben (Friedl<br />

& Friedl 2003: 34–39).<br />

Erzherzog Johann erkundete 1807 Berge in Kärnten, Salzburg und in der Obersteiermark.<br />

Er bestieg im September 1810 das Gumpeneck, im Juni 1811 den Wechsel und<br />

den Schöckl, im Juli 1811 die Koralpe und im August 1812 von Gschöder aus die Hochalpen-Höhe<br />

und den Hochstein. Größere Bergwanderungen unternahm er 1814 in der<br />

Obersteiermark und weitere in den Jahren 1816 bis 1819 (Ilwof 1882b: 16; Schlossar<br />

1908: 138–140).<br />

Seine umfangreichen Sammlungen waren zunächst in Schloss Schönbrunn aufbewahrt.<br />

Nachdem im Fünften Koalitionskrieg gegen Frankreich 1809 große Teile Ös-<br />

12


terreichs besetzt waren, begannen Besatzungssoldaten am 4. Juni 1809 dort Kisten mit<br />

Büchern und Sammlungen aufzureißen und auszupacken. Durch Intervention bei den<br />

französischen Besatzungsbehörden konnten Gebhard und Zahlbruckner – Letzterer<br />

agierte bei den Franzosen <strong>als</strong> Dolmetscher – jedoch einen Schutz der Sammlungen erreichen.<br />

Die beiden erhielten den Auftrag, ein Verzeichnis der Mineralien und Pflanzen<br />

anzulegen und aus Dubletten eine Sammlung für das Pariser Museum zusammenzustellen.<br />

Gebhard und Zahlbruckner blieben quasi in französischem Auftrag in den nächsten<br />

Wochen bei den Sammlungen in Schönbrunn, wodurch es auch zu keinen unbefugten<br />

Übergriffen mehr kam: „Wie gerne unterziehen wir uns dieses Auftrages, da wir im<br />

Stande sind, dadurch das ganze zu retten.“ (Archiv Meran 33/3: G. an EHJ, 5. 8. 1809)<br />

Danach übermittelte das französische Nationalmuseum einen Auftrag, was nach<br />

Paris abzugeben wäre. Die Liste war bescheiden, sie enthielt 29 „abgeforderte Mineralien“<br />

und etwas über 150 „abgeforderte Pflanzen“. Paris ersetzte sogar alle Kosten:<br />

„Beyden Forderungen habe ich schon entsprochen“, berichtete Gebhard im September,<br />

„und man ward so artig, mir alle gehabten Auslagen für die gemachte Pflanzensammlung<br />

auf einen Kreuzer zu bezahlen.“ (Archiv Meran 33/3: G. an EHJ, 10. 9. 1809 und<br />

Beilage)<br />

„Was sie in Rücksicht für das National Museum thaten geschah schon recht und<br />

war klug“, lobte Erzherzog Johann diesen Einsatz und bat nach dem Friedensschluss<br />

zwischen Napoleon und Franz I. von Österreich vom 14. Oktober 1809 nochm<strong>als</strong> um<br />

den Schutz der Sammlungen: „Izt könnte der kritische Augenblick eintreten, wo mancher<br />

die Lust bekommen könnte noch etwas zu nehmen.“ (Archiv Meran 33/3: EHJ an<br />

G., 27. 9. und 21. 10. 1809) Gebhard gab am 25. Oktober Entwarnung: „Die kritischen<br />

Augenblike für die Sammlungen scheinen mir vorüber zu seyn. Napoleon verließ den<br />

17. d. M. Schönbrunn; mit ihm entfernten sich auch jene Freybeuter, welche die meiste<br />

Neigung zum rauben stets zeugten!“ (Archiv Meran 33/3: G. an EHJ, 25. 10. 1809)<br />

Jean-André-Henri Lucas, Kurator am Muséum Histoire Naturelle, bedankte sich vier<br />

Jahre später in einem persönlichen Schreiben an Erzherzog Johann für die Zusendung<br />

(Archiv Meran 222/5: L. an EHJ, 21. 4. 1813).<br />

Ebenfalls um den Schutz der von den Franzosen mit Beschlag belegten Sammlungen<br />

machte sich der Botaniker Franz Edler von Portenschlag-Ledermayer verdient, der<br />

sich „durch seine energische und männliche Sprache“ den damaligen französischen Behörden<br />

gegenüber der Gefahr ausgesetzt hatte, seine persönliche Freiheit zu verlieren.<br />

Er wurde 1811 deshalb Erzherzog Johann vorgestellt und begleitete ihn bei mehreren<br />

Bergtouren in der Steiermark (Ilwof 1894: 112 f.).<br />

Das von Erzherzog Johann so geliebte Tirol war bereits 1805 ein Teil von Bayern<br />

geworden. Nachdem der 1809 geschlossene Frieden die Abtrennung vom Habsburger-<br />

Vielvölkerstaat bestätigte, wandte sich Erzherzog Johann der Steiermark zu. In dem auf<br />

seine Initiative 1811 gegründeten <strong>Joanneum</strong> bildeten seine Sammlungen u. a. auch den<br />

Grundstock des dortigen Herbariums, es enthielt „in 60 großen Folio-Hohlbänden mehr<br />

<strong>als</strong> 8000 getrocknete, vortrefflich erhaltene Pflanzen“ (Göth 1861: 55). Gebhard kümmerte<br />

sich 1811 um Ordnung und Aufstellung der Sammlungen im Lesliehof, dem Ge-<br />

13


äude, in dem das <strong>Joanneum</strong> untergebracht war (Theiss 1969: 59–61). Für Vorlesungen<br />

in den Bereichen Botanik und Chemie wurde bereits im Jänner 1812 der Kärntner Arzt<br />

Dr. Lorenz von Vest zum Professor ernannt (Ilwof 1894: 74 f.).<br />

Die wachsende Beziehung zur Steiermark spiegelt sich auch in Erzherzog Johanns<br />

Tagebuch wider. Anlässlich eines Besuches seines kaiserlichen Bruders in Graz schrieb<br />

er im Mai 1812: „Aus meiner Teilnahme für das Land entstand Untersuchung desselben,<br />

Liebe zu dem Lande und dessen Bewohnern bewirkte, dass ich das tue, was ich in den<br />

Jahren 1807, 1808, 1809 so eifrig übernahm, das Institut und hier stehet meine Sorge<br />

für das Volk, meine Anhänglichkeit an die Steiermark, an Innerösterreich, die sich<br />

immer mehr befestiget, die nie verlöschen wird, hier in diesen Bergen in dieser herrlichen<br />

Luft unter guten Menschen fühlte ich mich zuhause.“ (Archiv Meran 109/1: Tagebuchabschriften,<br />

Seite 56, 17.–21. 5. 1812)<br />

Erzherzog Johann war gerne in den Alpen unterwegs, er war ein geübter Bergsteiger<br />

und scheute auch mehrtägige Exkursionen mit wenig Begleitung und den Aufenthalt<br />

in einfachen Almhütten nicht – im Gegenteil: „Ich liebe diese Berge und ihre<br />

biederen Bewohner, tue was ich kann für sie. […] Ich habe in Wien nichts – ich gehöre<br />

hieher oder sonst nirgends. Die Ruhe hier, das Klima, die Menschen, alles taugt mir.“<br />

(Archiv Meran 109/1: Tagebuchabschriften, Seite 78, 2.–6. 1. 1813)<br />

Ein zweitägiger Ausflug von Neuberg an der Mürz auf die Windberg-Alm mit Damen<br />

und Herren der Hofgesellschaft im August 1817 glich dagegen einer Expedition.<br />

Da wurden Matratzen, Decken, Pölster und eine „Menge Zeuges“ hinaufgebracht, die<br />

Männer saßen auf Saumrossen, die Frauen wurden auf Tragsesseln von vier Trägern<br />

getragen: „Meine Absicht war, ihnen das Leben begreiflich zu machen, ihre Kräfte zu<br />

schonen, endlich (ihnen) durch die kleinen Entbehrungen usw. vielleicht die Lust zu<br />

weiteren Alpenreisen zu benehmen, die wahrlich nicht für solche Frauen gemacht sind.“<br />

(Archiv Meran 109/1: Tagebuchabschriften, Seite 200–202, 15./16. 8. 1817)<br />

Große Teile des Archivs von Erzherzog Johann sind 1945 vernichtet worden, überliefert<br />

sind jedoch seine Tagebuchaufzeichnungen von 1810. Diese zeigen, dass Erzherzog<br />

Johann höchstpersönlich Pflanzen sammelte und belegen auch umfassende botanische<br />

Kenntnisse. Bei einer mehrtägigen Exkursion in den Bergen der Ausseer Gegend<br />

bemerkt er zum 24. August 1810: „An diesem Tage verpackte ich die Pflanzen und ruhte<br />

aus.“ In diesem Zusammenhang verzeichnete er über 90 gesammelte Pflanzen, bei<br />

dreien war er sich nicht sicher (Ilwof 1882b: 37). Er scheute sich ein paar Tage später<br />

auch nicht, in den Artenlisten zu vermerken: „Eine Pflanze, die ich nicht kenne.“ Dies<br />

betrifft Einzelfälle, die Aufzeichnungen belegen solides botanisches Wissen bei der Aufzählung<br />

der gefundenen Exemplare an verschiedenen Fundorten (vgl. Ilwof 1882b: 22,<br />

24, 27, 37–39, 52 f., 78 f., 92 f., 102, 105).<br />

Vor dieser Exkursion in die Obersteiermark hatte Erzherzog Johann an Vest geschrieben:<br />

„Ich hoffe schöne Ausbeute, wenn mir die Witterung günstig ist, bereits weiss<br />

ich einen Ort wo die Gentiana lutea vorkommen soll, die fehlet mir noch.“ (Brief vom<br />

13. 8. 1810, zit. nach Ilwof 1894: 90) Nach der Reise übersandte er ihm ein Verzeichnis<br />

mit knapp über 200 gefundenen Pflanzen (rund 170 verschiedene Arten) aus den<br />

14


Regionen Schladming, Aussee und Seckau und schrieb: „Schade, dass ich allein reisen<br />

musste und dass niemand mit mir war, der mehr Kenntnisse besitzt, weil dann gewiss<br />

viel mehr gefunden worden wäre.“ (Brief vom 28. 9. 1810, zit. nach Ilwof 1894: 94)<br />

Die Eintragungen in seinem Tagebuch waren sehr genau, wie auch ein Beispiel<br />

vom 28. August 1817 zeigt, welches heute nur mehr in Form einer Abschrift erhalten<br />

ist, was auch die Unsicherheiten in der Transkription der botanischen Fachausdrücke<br />

erklärt. Erzherzog Johann schilderte den Abstieg von der Gollingscharte im steirischsalzburgischen<br />

Grenzland: „Wir wandten uns von der Scharte auf der Südseite desselben,<br />

durch die brüchigen Wände, immer steil aufwärts. Die Tritte musste man suchen,<br />

hier beginnt eine schöne Alpenflora, der Ranunculus Glacialis, das Glun segitaris (?) 2<br />

Saxifragen, oppositifolia und die andere rote, die Aspera [,] Pidicularis [Pedicularis],<br />

Aralia [Arabis], höher oben die Miosotis nana [Eritrichium nanum], die einblumige,<br />

ganz schöne Teppiche bildend.“ (Archiv Meran 109/1: Tagebuchabschriften, Seite 207,<br />

28. 8. 1817)<br />

Die botanische Exkursion vom 16. bis 27. Juli 1813<br />

Über die hier behandelte botanische Exkursion haben sich keine Tagebuchaufzeichnungen<br />

erhalten. Das heute noch abschriftlich vorhandene Material endet zwei Tage vorher<br />

am 14. Juli 1813 in Ternberg und setzt danach mit 28. Juli in Wien wieder ein (Archiv<br />

Meran 109/1: Tagebuchabschriften: 99 f.). Wir wissen deshalb nicht, wer Erzherzog<br />

Johann begleitet hat, und uns fehlen die in seinen Tagebüchern überlieferten Details.<br />

Das Manuskript selbst ist von einem uns unbekannten Mitarbeiter Erzherzog Johanns<br />

zusammengestellt, es ist nicht die Handschrift von J. Gebhard oder J. Zahlbruckner.<br />

Aufgrund der Angaben im Manuskript kann die Exkursion aber zumindest grob rekonstruiert<br />

werden.<br />

Sie begann am Freitag, dem 16. Juli 1813 mit der Dokumentation von Pflanzen<br />

in Weichselboden. Nach einer Übernachtung wurde am nächsten Tag wohl mit Wagen<br />

nach Wegscheid gefahren und dort die Exkursion fortgesetzt. Am Sonntag, dem 18. Juli,<br />

stand vermutlich der Besuch eines Gottesdienstes auf dem Programm. Erst am Nachmittag<br />

brach man auf zur Aflenzer Staritzen, vermutlich wie schon 1803 mit Wagen zum<br />

Brandhof und von dort über den Fußsteig durch den Wald bis zu den 18 Schwaighütten<br />

(Friedl & Friedl 2003: 35). Wie ein Vergleich mit der Josephinischen Landesaufnahme<br />

von 1787 nahelegt, entspricht dies heute der Leitenalm bzw. der Graualm.<br />

Auf der Alm wurde übernachtet und am nächsten Tag in den umliegenden Bergen<br />

in Richtung Mieserkogel, Höllstein, Ringkarwand, Hutkogel eifrig die Flora dokumentiert.<br />

Im Manuskript findet sich eine Notiz, die typisch für die genauen Beobachtungen<br />

Erzherzog Johanns ist. Sie betrifft die sorgfältige Düngung der „Plotschen“ bei<br />

den Schwaighütten (im Manuskript stets <strong>als</strong> „Schwachhütten“ bezeichnet), da diese bei<br />

Mangel an Grasfutter <strong>als</strong> Nahrungsersatz für das Vieh verwendet wurden.<br />

15


Datum<br />

zurückgelegte Wegstrecke mit einzelnen Etappen<br />

16. Juli: Weichselboden<br />

17. Juli: Weichselboden – Wegscheid<br />

18. Juli: Wegscheid – Aflenzer Staritzen (vermutlich über den Brandhof)<br />

19. Juli: Aflenzer Staritzen (Richtung Hutkogel) – Abstieg in die Untere Dullwitz<br />

20. Juli: Untere Dullwitz – Obere Dullwitz – Rotgangkogel – Hochschwab – Zagelkar<br />

– Trawiesalm – Buchberg – Hochalm<br />

21. Juli: Hochalm – beim Ebenstein vorbei – Sonnschienalm – Androthalm<br />

22. Juli: Androthalm – Leopoldsteinersee – Eisenerz<br />

23. Juli: Eisenerz – Polster – Trofaiach – St. Peter-Freienstein – Leoben – Neuberg an<br />

der Mürz<br />

24. Juli: Neuberg an der Mürz – Mürzsteg – Wasserfall zum Toten Weib – Frein an der<br />

Mürz – Rosskogel – Hinteralm<br />

25. Juli: Hinteralm – Nassköhr – Schneealpe<br />

26. Juli: Schneealpe, Windberg<br />

27. Juli: Schneealpe – Farfel – Neuberg an der Mürz<br />

Tabelle 1: Route der botanischen Exkursion Erzherzog Johanns durch die Obersteiermark vom 16.<br />

bis 27. Juli 1813, wie sie sich aus den Angaben im Manuskript und aus den Ausführungen von Ilwof<br />

(1882a) darstellt.<br />

Am späten Nachmittag ging es einen steinigen, stiegenähnlichen Weg in die Untere<br />

Dullwitz hinunter. Verwendet wurde wahrscheinlich derselbe schlechte Felsenpfad östlich<br />

des Wetterkogels wie schon zehn Jahre zuvor (Friedl & Friedl 2003: 36). Übernachtet<br />

wurde wohl, so ein Vergleich mit der Josephinischen Landesaufnahme von 1787, in<br />

der heutigen Florlhütte.<br />

Am 20. Juli wurde früh das Quartier verlassen, um den Hochschwab zu besteigen,<br />

vermutlich über die Obere Dullwitz und den Rotgangkogel. Beschrieben ist die Flora<br />

auf dem Gebirgsrücken bis zum Fuß des Hochschwabs, insbesondere die „Gemswurzel“<br />

und der Rote Speik, und schließlich der spärliche Pflanzenbewuchs am Gipfel selbst.<br />

Der Abstieg erfolgte offenbar, wie auch die Ortsangaben im Verzeichnis der selteneren<br />

Pflanzen nahelegen, beim G’hacktkogel vorbei über das Zagelkar und die Trawiesalm<br />

nach Buchberg (Ilwof 1882a: 17). Abends kam die Exkursion auf der Hochalm an, die<br />

„in einem tiefen, trichterförmigen Kessel liegt“.<br />

Wie ein Vergleich mit frühen Bergführern ergibt, war die Besteigung des Hochschwabs<br />

in 3¼ Stunden möglich, der Abstieg zur Bodenbauerkeusche in Buchberg in<br />

2½ Stunden, und für den anschließenden Marsch auf die Hochalm über die Häuselalm<br />

waren etwas über 3 Stunden zu veranschlagen. Selbst mit länger angesetzten Zeiten<br />

und großzügigen Pausen war diese Route an einem Tag durchaus zu bewältigen. Folgt<br />

man zeitgenössischen Beschreibungen (Jenny 1822: 175), so hätte Erzherzog Johann<br />

16


die Hochalm auch direkt durch Abstieg am Zagelkogel vorbei in 2 bis 2½ Stunden erreichen<br />

können. Wir vertrauen hier Ilwofs Notiz, dem Erzherzog Johanns Aufzeichnungen<br />

noch vollständig zur Verfügung standen. Die Tour gehorchte in erster Linie eben botanischen<br />

Interessen.<br />

Am Mittwoch, dem 21. Juli erreichte man von der Hochalm aus zu Mittag die<br />

Sonnschienalm. Dabei wurde jedoch nicht der vorhandene Weg verwendet, sondern<br />

eine steile, steinige Tour über die Berge, vorbei am Ebenstein. Das Manuskript erwähnt<br />

hier wieder die Plotschen bei den Almhütten und liefert detaillierte Notizen und die Ergebnisse<br />

von Literaturrecherchen zu einer Wacholder-Art. Noch am Nachmittag wurde<br />

der einfache Weg zur Androthalm angetreten und dort übernachtet.<br />

Zu Mittag des nächsten Tages erreichte die Gruppe nach einer Woche wieder einen<br />

größeren Ort: Eisenerz. Die Notizen berichten speziell über den Baumbestand am Leopoldsteinersee<br />

und den Bewuchs von den Dächern mit der Weißen Fetthenne, die sich<br />

hier zwischen Schindeln breit machte.<br />

Nach Übernachtung in Eisenerz ging es am 23. Juli offensichtlich mit Pferd und<br />

Wagen über Trofaich und Leoben nach Neuberg an der Mürz. Dabei wurden zwei Zwischenstationen<br />

gemacht. Den ersten Halt gab es am Präbichl, um die Flora am Polster zu<br />

erfassen. In St. Peter ob Freienstein erfolgte der zweite Halt, das Manuskript vermerkt<br />

den Bewuchs des dortigen markanten Felsens.<br />

Von Neuberg aus fuhr man am 24. Juli wohl mit Pferd und Wagen durch das enge<br />

Mürztal mit einem Zwischenstopp bei Mürzsteg und beim Wasserfall zum Toten Weib<br />

und weiter nach Frein an der Mürz. Dort folgte man wohl dem Weg beim Rosskogel vorbei<br />

zur Hinteralm. Almhütten für die Übernachtung gab es, wie ein Vergleich mit der<br />

Josephinischen Landesaufnahme von 1787 zeigt, dam<strong>als</strong> dort, wo sich heute die Donaulandhütte<br />

befindet.<br />

Am Sonntag, dem 25. Juli begab sich die Gruppe durch einen Fichtenwald am Nassköhr<br />

auf die Schneealpe und blieb dort auch am nächsten Tag. Bestiegen wurde jedenfalls<br />

der Windberg. Zurück ging es am 27. Juli über die Farfel zum Ausgangspunkt, nach<br />

Neuberg an der Mürz. Für Erzherzog Johann war die Exkursion zu Ende. Mit der Bemerkung<br />

„Abends von Neuberg nach Wien“ endet das Manuskript.<br />

Die Orte, die auf den ersten Manuskriptseiten im „Verzeichniß der selteneren Pflanzen“<br />

genannt werden, sind bis auf die erste und die letzte Eintragung Orte dieser Exkursion:<br />

ein Felsen unweit Mürzsteg, die Hinteralm und der Wasserfall zum Toten Weib und in<br />

der Gegend des Hochschwabs die Hochalm und die Hochalpen-Höhe, das Zagelkar und<br />

die Trawiesalm. Dagegen ist in der ersten Eintragung von den Felsen des Semmerings<br />

und vom Fuße der Riegerin (ein Berg nördlich des Hochschwabs) die Rede. Im letzten<br />

Eintrag wird eine andere Route skizziert, nämlich vom Felsen am alten Schloss von<br />

Thörl über die Berge in das Mürztal nach Mürzhofen.<br />

17


Zum Hintergrund dieser Exkursion<br />

Einen Hinweis zum Hintergrund dieser Exkursion liefert der Vermerk „ad fol. 19 p. 2<br />

der allg. Beschreibung d. Brucker Kreises“ auf der ersten Seite des Manuskripts. Um<br />

genaue Kenntnis des Landes, der Bewohner, deren Bedürfnisse und Fähigkeiten sowie<br />

der Leistungen der öffentlichen Einrichtungen zu erlangen, hatte Erzherzog Johann<br />

eine umfangreiche statistische Landesaufnahme der Steiermark initiiert. Das Fragenprogramm<br />

umfasste „Topographisch-Politische“, „Religiös-Sittliche“, „Ökonomische“,<br />

„Forstwissenschaftliche“, „Montanistische“ und „Commerzielle“ Abschnitte und wurde<br />

ab 1810 verbreitet (Schneider 1994: 62).<br />

Nach mäßig erfolgreichem Rücklauf plante Erzherzog Johann exemplarisch zumindest<br />

eine genaue Dokumentation des Brucker Kreises (Schneider 1994: 151 f.).<br />

Administrativ bestand die Steiermark dam<strong>als</strong> aus dem Judenburger, dem Brucker, dem<br />

Grazer und dem Marburger Kreis. Der Brucker Kreis umfasste aus heutiger Sicht die politischen<br />

Bezirke Bruck-Mürzzuschlag, Leoben und vom Bezirk Liezen die Gemeinden<br />

von Weißenbach und St. Gallen bis zu Wildalpen. Im Jänner 1813 schrieb Erzherzog<br />

Johann, er sei „bereits mit Ausarbeitung der Beschreibung des Brucker Kreises ziemlich<br />

weit gediehen“ (Archiv Meran 222/5: EHJ an Graf Schärfenberg, 22. 1. 1813).<br />

Und am 3. Juli berichtete er, dass ihm „der fleissige Kreishauptmann“ Franz von<br />

Werner für Bruck „alle Bezirks Elaborate seines Kreises geliefert“ und „alle nachträglichen<br />

Fragen beantwortet“ habe. Erzherzog Johann plante eine 4–5-wöchige „Revisionsreise“<br />

noch im Juli, „um alles zu sehen, zu rügen, zu erläutern“. An der Reise sollten sein<br />

Freund und Obersthofmeister Peter Graf Morzin, zwei Maler, ein Landwirt und ein Botaniker<br />

teilnehmen (Brief an Johann Ritter von Kalchberg, zit. nach: Schlossar 1878:<br />

100). Diese Reise wurde so sicher nicht durchgeführt, lässt aber Schlüsse auf die Größe<br />

der Exkursionsmannschaft zu.<br />

Noch im Juli und vor der Exkursion wollte Erzherzog Johann gemeinsam mit<br />

seinem Bruder Erzherzog Karl jedenfalls die Hohe Veitsch besteigen, was jedoch an<br />

schlechtem Wetter scheiterte. Die Alternative war eine Tour durch den Krampengraben<br />

auf die Hinteralm, dann durch den Alplgraben zum Wasserfall zum Toten Weib und<br />

dann, zunächst den Freinbach entlang, nach Gusswerk, Weichselboden und Gschöder<br />

(Ilwof 1882a: 16 f.).<br />

Während der Exkursion weilte Vest in Graz und Zahlbruckner in Ternberg (Archiv<br />

Meran 55/2 bzw. 64/3), diese beiden waren <strong>als</strong>o sicher nicht dabei. Auch Gebhard hat<br />

die Exkursion nicht begleitet (Gebhard 1818: VII; Gebhard 1821: XIX), von ihm stammen<br />

jedoch drei Blätter mit Listen von Pflanzen, die im Hoch- und Mittelgebirge bzw. „in den<br />

tieferen Gegenden“ vorkommen und die sich im selben Archivbestand wie der Exkursionsbericht<br />

befinden (Göthsche Serie 9/154). Zur Beschreibung des Brucker Kreises<br />

waren auch Ausführungen zum „Thierreich“, zum „Pflanzenreich“ und zum „Mineralreich“<br />

vorgesehen. Hier sollten die Professoren des <strong>Joanneum</strong>s, Lorenz von Vest und<br />

Friedrich Mohs, ihre jeweiligen Beiträge leisten. Das Kapitel über die Pflanzen wollte<br />

Erzherzog Johann offenbar selbst erarbeiten (Schneider 1994: 151–153).<br />

18


Das Projekt entwickelte sich aber nicht so, wie es sich Erzherzog Johann enthusiastisch<br />

vorgestellt hatte. Obwohl er sich am 4. Juli 1813 an den Gouverneur der Steiermark,<br />

Ferdinand Graf Bissingen, gewandt hatte und dieser im August durch die ihm<br />

unterstehenden Kreisämter alle säumigen Bezirksobrigkeiten auffordern ließ, den Fragebogen<br />

zu beantworten, blieben die Rückmeldungen letztlich weit hinter den Erwartungen<br />

zurück (Archiv Meran 222/5: B. an EHJ, 12. 8. 1813). Aber auch der so gelobte<br />

Kreishauptmann Franz von Werner bekam im Dezember eine umfangreiche Mängelliste<br />

zu den von ihm gelieferten einzelnen Bezirksbeschreibungen des Brucker Kreises (Archiv<br />

Meran 222/5: EHJ an W., 10. 12. 1813). Trotz Nacherhebungen und eifriger Redaktionstätigkeit<br />

begannen die Arbeiten zu stocken und wurden spätestens 1816 gänzlich<br />

eingestellt (Schneider 1994, 181–183).<br />

Zwanzig Jahre später erhielt Erzherzog Johanns Sekretär Georg Göth das bisher zusammengetragene<br />

Material, vor allem die Fragebögen und speziellen Erhebungen. Der ursprüngliche<br />

Zusammenhang der Dokumente wurde zerrissen und die Unterlagen nach<br />

geografischen Gesichtspunkten sortiert (Schneider 1994: 2). Deshalb liegt das Manuskript<br />

heute im Landesarchiv im Bestand der „Göthschen Serie“ neben verschiedensten<br />

Unterlagen, die den Brucker Kreis betreffen. Einen botanischen Exkursionsbericht würde<br />

man dort jedoch nicht vermuten.<br />

Das hier edierte Manuskript erweitert unsere Kenntnisse der botanischen Tätigkeit von<br />

Erzherzog Johann bzw. von dessen unmittelbarem Umfeld. Im Zuge der routinemäßigen<br />

Einordnungsarbeit neuer Belege werden im <strong>Universalmuseum</strong> <strong>Joanneum</strong> seit einigen<br />

Jahren Belege, die vermutlich von Erzherzog Johann stammen, aus der allgemeinen<br />

Sammlung entnommen und separat aufbewahrt. Derartige Herbarbelege wurden<br />

auch schon bei Ausstellungen verwendet, um dieses spezifische Interesse des <strong>Joanneum</strong>-Gründers<br />

zu dokumentieren (z. B. Binder-Krieglstein 1959: 106). Das Manuskript<br />

ergänzt auch die wenigen gedruckten Berichte (vgl. Dierbach 1831: 157) zur Flora aus<br />

dem frühen 19. Jahrhundert, die es über die Steiermark gibt (Sartori 1808; Gebhard<br />

1818 und 1821; Anonymus 1828).<br />

Die zum Teil sehr ausführlichen Pflanzenlisten zeigen deutlich, dass Erzherzog Johann<br />

im Prinzip eine Vollerhebung der vorkommenden Pflanzenarten durchführte. Zumindest<br />

führte er all jene Arten an, die er identifizieren konnte – und das waren immerhin<br />

345 verschiedene Arten von Farn- und Blütenpflanzen! Diese große Artenkenntnis,<br />

dokumentiert in dem hier vorgestellten Manuskript, kann wohl <strong>als</strong> weiterer und bisher<br />

vielleicht eindrucksvollster Beleg für Erzherzog Johanns botanisches Interesse ebenso<br />

dienen wie für seine detaillreiche Kenntnis der heimischen Pflanzenwelt.<br />

Herbarmaterial gesammelt hat Erzherzog Johann bei dieser Exkursion offensichtlich<br />

nicht, denn Herbarbelege vom Juli 1813 sind aus den betreffenden Gegenden nicht<br />

bekannt. Vielleicht war es der Wunsch, in der vorhandenen Zeit die Pflanzenwelt von<br />

einem möglichst großen Teil des Brucker Kreises aufnehmen zu können, vielleicht aber<br />

19


auch nur der Mangel an geeigneten Begleitern, der Erzherzog Johann vom Sammeln<br />

abhielt.<br />

Gebhard und Maly war diese Liste jedenfalls nicht bekannt; in ihren Werken zur<br />

Flora der Steiermark sind keine Fundorte aus diesen Listen angegeben (Gebhard 1821,<br />

Maly 1838 und 1868). Auch bei relativ seltenen Arten, von denen dam<strong>als</strong> nur wenige<br />

Fundpunkte bekannt waren, sind die Angaben aus diesem Manuskript nicht enthalten<br />

(z. B. Primula matthioli beim Toten Weib, Herminium monorchis auf der Hochalpen-<br />

Höhe, Carduus nutans in Weichselboden usw.).<br />

Das Manuskript im Wortlaut<br />

Hier wird das vollständige, 49 Seiten umfassende Manuskript mit dem Bericht von der<br />

botanischen Exkursion im Juli 1813 in die Obersteiermark originalgetreu, inklusive der<br />

Position der Seitenumbrüche, wiedergegeben. Die Orthografie wurde nicht angepasst,<br />

sofern es sich aber bei wissenschaftlichen Pflanzennamen um orthografische Varianten<br />

handelt, wird die korrekte Schreibweise in eckigen Klammern angeführt. Ebenfalls in<br />

eckigen Klammern werden die geografischen Bezeichnungen in jener Form angegeben,<br />

wie sie sich in der aktuellen amtlichen Österreich-Karte 1:50.000 finden.<br />

Im Anschluss daran sind alle im Manuskript verwendeten Pflanzennamen in einer<br />

alphabetischen Liste angeführt – getrennt für Höhere Pflanzen (Farn- und Blütenpflanzen)<br />

auf der einen, und Niedere Pflanzen (Pilze, Flechten und Moose) auf der anderen<br />

Seite. Jene Namen, zu denen in der alphabetischen Liste zusätzliche Informationen gegeben<br />

werden, sind im Transkript mit einem hochgestellten Stern (*) markiert.<br />

Auf dem Manuskript sind einige nachträgliche Hinzufügungen vorhanden. So findet<br />

sich beispielsweise vor allen Pflanzennamen, die mit dem Buchstaben A beginnen,<br />

ein zartes „A“; das deutet darauf hin, dass mit dem Erstellen eines alphabetischen Verzeichnisses<br />

der Arten begonnen wurde – auch wenn man nicht weit damit gekommen<br />

ist. Vor manche Artnamen wurden auch Fragezeichen oder lange Striche gesetzt. Diese<br />

nachträglichen Hinzufügungen hätten die Lesbarkeit stark beeinträchtigt und wurden<br />

daher ins Transkript nicht aufgenommen.<br />

20


---------- Manuskriptseite 1-----------------------<br />

I ad fol. 19 p. 2<br />

der allg. Beschreibung d. Brucker Kreises<br />

Verzeichniß<br />

der selteneren Pflanzen, welche bey Bereisung Sr. kaisl. Hoheit des Erzherzogs Johann<br />

einiger Alpen Obersteyermarktes gefunden worden sind im July 813.<br />

Veronica urticifolia an den Felsen des Sömmering [Semmering], auch am Fuße der<br />

Riegerin.<br />

An einem Felsen unweit Mürzsteg<br />

Rhododendrum hirsutum [Rhododendron h.]<br />

Stachys alpina<br />

Senecio erucaefolius [S. erucifolius]<br />

Carex brachystachia [C. brachystachys]<br />

— mucronata<br />

Auf der Hinteralpe [Hinteralm bei Frein an der Mürz]<br />

Pedicularis foliosa<br />

— recutita<br />

— incarnata*<br />

Pimpinella orientalis*<br />

Gnaphalium Leontopodium* var. laxiflorum<br />

Cortusa mathioli*<br />

Hieracium humile<br />

beym todten Weib [Wasserfall zum Toten Weib]<br />

---------- Manuskriptseite 2-----------------------<br />

Vaccinium uliginosum*<br />

— oxycoccos<br />

Eriophorum vaginatum<br />

— alpinum*<br />

Scirpus caespitosus*<br />

Am Torfmoos unter der Naß-Kir [Nassköhr]<br />

21


Abb. 1: Seite 1 des Manuskripts „Verzeichniß der selteneren Pflanzen...“<br />

22


Abb. 2: Seite 18 des Manuskripts „Verzeichniß der selteneren Pflanzen...“<br />

23


Auf dem Weg zur Hochalpe und ihrer Höhe [Hochalm und Hochalpen-Höhe]<br />

Malaxis monophylla [M. monophyllos] in pinetus<br />

Ophrys Monorchis*<br />

Cymbidium Corallorhizon [C. corallorhiza]* in umbrosis<br />

Uvularia amplexifolia*<br />

Saxifraga petraea*<br />

Festuca Calamariae* ? an nova species<br />

Alchemilla alpina<br />

Salix Arbuscula* auf der Höhe der Hochalpe [Hochalpen-Höhe] von Sr. kaiserl. Hoheit<br />

aufgefunden.<br />

— Hosti*<br />

— reticulata<br />

— spathulata* ?<br />

Saxifraga sedoides<br />

— burseriana<br />

Rhodiola rosea<br />

Arenaria Gerardii*<br />

---------- Manuskriptseite 3-----------------------<br />

Arenaria polygonoides*<br />

— austriaca*<br />

Am Zargel-Karr [Zagelkar]<br />

Iberis rotundifolia* von Sr. kaiserl. Hoheit zum erstenmal in Steyermarkt gefunden.<br />

Papaver alpinum<br />

Globularia nudicaulis<br />

Juncus Monanthos<br />

Galium saxatile*<br />

Pedicularis incarnata*<br />

Sedum atratum<br />

Arnica glacialis*<br />

Potentilla clusiana<br />

Tussilago nivea*<br />

Cerastium carinthiacum<br />

Hedysarum obscurum*<br />

Hieracium chondrilloides*<br />

Poa laxa<br />

— disticha*<br />

Viola af. alpina<br />

24


Draba hirta*<br />

Cherleria sedoides*<br />

Rhododend. Chamaecistus*<br />

Androsace Chamaejasme<br />

— lactea<br />

An den Wänden der Trabiser=alpen [Trawiesalm]<br />

---------- Manuskriptseite 4-----------------------<br />

Hieracium grandiflorum*<br />

Phalaris alpina*<br />

Hippocrepis comosa<br />

Hieracium villosum<br />

Am Thörl<br />

Hieracium humile, Felsen am alten Schloß<br />

Saxifraga pyramidalis* am Weg nach Mürzhofen auf Felsen.<br />

---------- Manuskriptseite 5-----------------------<br />

Weichselboden<br />

Am 16 ten Juli<br />

Taxus baccata. Rotheiben.<br />

Pinus Abies*. Füchte.<br />

— Larix*. Lerchbaum.<br />

— Picea*. Tanne, selten.<br />

— Mughus*. Zermeth.<br />

Fagus Sylvatica. Rothbuche.<br />

Acer Pseudo-platanus. Weisser Ahorn.<br />

Fraxinus excelsior. Esche.<br />

Betula incana*. Weisse Erle.<br />

Rhamnus frangula*. Faulbaum.<br />

Sambucus nigra. Gemeiner Hollunder.<br />

Rhododendron hirsutum<br />

Daphne Mezereum. Seidlbast, Kellerh<strong>als</strong>.<br />

Juniperus communis. Wacholder.<br />

Vaccinium Myrtillis. Heidelbeere, Schwarzbeere<br />

Arbutus uva-ursi*. Sandbeere, Bärentraube. Die Beeren werden in dieser Gegend in<br />

Brustbeschwerden gebraucht.<br />

25


Vaccinium uliginosum*. Rauschbeere.<br />

Staphylea pinnata<br />

---------- Manuskriptseite 6-----------------------<br />

Dryas octopetala<br />

Globularia cordifolia<br />

Rubus fruticosus. Brombeere.<br />

— saxatilis. Steinbrombeere.<br />

Cistus serpyllifolius*<br />

Centaurea scabiosa<br />

— montana*<br />

Euphrasia officinalis<br />

Melampyrum nemorosum<br />

Scrophularia nodosa<br />

Silene rupestris*<br />

Primula integrifolia*<br />

— auricula<br />

— veris<br />

Salix herbacea*<br />

— reticulata<br />

Silene acaulis<br />

Saxifraga stellaris<br />

— caesia<br />

— rotundifolia<br />

Statice armeria*<br />

Cardamine petraea*<br />

---------- Manuskriptseite 7-----------------------<br />

Carduus defloratus<br />

— eriophorus*<br />

— flavescens*<br />

— nutans<br />

— palustris*<br />

Cacalia albifrons*<br />

Saxifraga autumnalis*<br />

Ranunculus auricomus<br />

— aconitifolius<br />

— thora*<br />

— nivalis*<br />

— alpestris<br />

26


— acris<br />

Gentiana acaulis*<br />

— asclepiadea<br />

— cruciata<br />

Arnica Doronicum*<br />

Doronicum bellidioides*<br />

Viola biflora<br />

Tussilago alpina*<br />

Arabis alpina<br />

---------- Manuskriptseite 8-----------------------<br />

Antirrhinum alpinum*<br />

— Linaria*<br />

Prunella vulgaris<br />

Asperula cynanchica<br />

Anemone alpina*<br />

Thymus Acinos*<br />

— alpinus*<br />

Saxifraga cotyledon*<br />

Lychis Dioica* v. flore rubro<br />

Chrysanthemum alpinum*<br />

— corymbosum*<br />

Pyrola rotundifolia<br />

— secunda*<br />

— uniflora*<br />

Digitalis ambigua*<br />

Epilobium alpestre<br />

— montanum<br />

Veronica anagallis*<br />

— Beccabunga<br />

— chamaedrys<br />

---------- Manuskriptseite 9-----------------------<br />

Veronica bellidioides*<br />

— fruticulosa*<br />

— officinalis<br />

Polygala amara<br />

— chamaebuxus<br />

Senecio alpinus*<br />

— jacobaeus [S. jacobaea]<br />

27


Heracleum sphondylium<br />

— austriacum<br />

Hieracium aurantiacum<br />

— Pilosella<br />

— umbellatum<br />

Cerastium alpinum*<br />

Papaver alpinum<br />

Arenaria fasciculata*<br />

Sempervivum montanum<br />

— hirsutum*<br />

Euphorbia sylvatica*<br />

— officinalis*<br />

Cacalia alpina*<br />

---------- Manuskriptseite 10-----------------------<br />

Turritis alpina*<br />

Lilium bulbiferum<br />

— Martagon<br />

Arctium personata*<br />

Imperatoria Ostruthium*<br />

Equisetum hyemale<br />

—palustre<br />

Campanula pulla<br />

— rotundifolia<br />

— patula<br />

— trachelium<br />

— glomerata<br />

Valeriana officinalis<br />

— tripteris<br />

— elongata<br />

— montana<br />

Achillea Clavenne [A. clavennae]*. Weisser Speick.<br />

— atrata<br />

— Millefolium<br />

Inula montana*<br />

— dysenterica*<br />

---------- Manuskriptseite 11-----------------------<br />

Polypodium Lonchitis*<br />

— montanum*<br />

28


— fragile*<br />

— fragile* [sic!]<br />

— Filix mas*<br />

— Filix foemina [P. filix-femina]*<br />

Asplenium trichomanoides*<br />

— Ruta muraria*<br />

Lycopodium Selago*<br />

Pteris aquilina*<br />

Lichen pyxidatus*<br />

— caninus*<br />

— rangiferinus*<br />

— plicatus*<br />

Agaricus pratensis*<br />

— ostreatus*<br />

— caryophyllaeus*<br />

Boletus bovinus*<br />

— fomentarius*<br />

Helvella coccinea*<br />

---------- Manuskriptseite 12-----------------------<br />

Lycoperdon Bovista*<br />

Thesium linophyllum [Th. linophyllon]*<br />

Salvia verticillata<br />

Salix arbuscula*<br />

Teucrium montanum*. Wilder Rosmarin.<br />

Cucubalus Behen*<br />

Geranium robertianum<br />

Veratrum album<br />

Helleborus niger<br />

Thalictrum minus<br />

— aquilegifolium [Th. aquilegiifolium]<br />

Gypsophylla paniculata*<br />

Clinopodium vulgare<br />

Origanum vulgare<br />

Anthericum ramosum<br />

Colchicum [durchgestrichen] Triglochin palustre<br />

Convallaria verticillata*<br />

Paris quadrefolia [P. quadrifolia]<br />

Plantago major<br />

Gallium Bocconi [Galium b.]*<br />

Gnaphalium alpinum*<br />

29


Aconitum Napellus<br />

— Lycoctonum<br />

---------- Manuskriptseite 13-----------------------<br />

Orchis latifolia*<br />

— maculata*<br />

— conopsea*<br />

Ophrys ovata*<br />

Juncus sylvaticus*<br />

— jacquini [J. jacquinii]*<br />

— pilosus*<br />

— maximus*<br />

Eriophorum alpinum*<br />

Carex digitata<br />

— montana<br />

— Saxatilis*<br />

— atrata<br />

Phleum pratense<br />

— alpinum*<br />

Briza media<br />

Poa bulbosa*<br />

Phyteuma spicata [Ph. spicatum]<br />

— hemispherica [Ph. hemisphaericum]*<br />

Astrantia major<br />

---------- Manuskriptseite 14-----------------------<br />

Der Torfgrund von Weichselboden war mit dem Torfmoos / Sphagnum palustre<br />

durchwachsen und bedeckt.<br />

Auch wuchsen viele Zermetsträuche / Pinus mughus*, Moosbeere Vaccinium<br />

oxycoccos, Sonnenthau / Drosera rotundifolia / und Equisetum palustre auf diesen<br />

sehr wässerichten Torfsumpf.<br />

Orchis latifolia*<br />

— conopsea*<br />

Ophrys latifolia*<br />

— cordata*<br />

Rosa alpina*<br />

Veratrum album<br />

Am 17 ten von Weichselboden nach Wegscheid<br />

30


Laserpitium latifolium, Hirschwurzel<br />

Helleborus niger<br />

Trollius europaeus<br />

---------- Manuskriptseite 15-----------------------<br />

Pinus abies*<br />

— Larix*<br />

Fagus Sylvatica<br />

Vaccinium Myrtillis [V. myrtillus]<br />

Campanula tragelium [C. trachelium]<br />

— patula<br />

Pyrola rotundifolia<br />

— secunda*<br />

— uniflora*<br />

[Klammer um die letzten drei Pflanzen:] im Füchtenwald, zwischen Moos<br />

Am 18 ten Nachmittag auf die Staritzenalpen [Aflenzer Staritzen]<br />

Geranium Sylvaticum<br />

— phaeum<br />

Hieracium alperstre [H. alpestre]*<br />

— staticefolium [H. staticifolium]<br />

— villosum<br />

— molle*<br />

Alchemilla vulgaris<br />

Digitalis ambigua*<br />

---------- Manuskriptseite 16-----------------------<br />

Pinus Abies*<br />

— Larix*<br />

[Klammer bei den letzten beiden Pflanzen:] sind hier schon sehr klein und kränklich.<br />

— Mughus*, Blühend.<br />

Gentiana panonica [G. pannonica]. Enzian.<br />

— asclepiadea<br />

— nivalis<br />

— pumila<br />

— prostrata*<br />

Veratrum album, sehr häufig.<br />

Helleborus niger<br />

Ranunculus nivalis*<br />

31


— alpestris<br />

— acris<br />

Potentilla nitida*<br />

Senecio alpinus*<br />

— incanus*<br />

— nemorensis*<br />

Silene acaulis<br />

— rupestris*<br />

Soldanella alpina<br />

Bartsia alpina<br />

---------- Manuskriptseite 17-----------------------<br />

Saxifraga stellaris<br />

— cotyledon*<br />

— tridactylites*<br />

Rhododendron ferrugineum<br />

— hirsutum<br />

— chamaecistus*<br />

[Klammer um die letzten beiden Pflanzen:] Blühend.<br />

Polygonum viviparum*<br />

Ophrys ovata*<br />

— cordata*<br />

Orchis conopsea*<br />

— maculata*<br />

— ornithis*<br />

Veronica fruticulosa*<br />

— aphylla<br />

— bellidioides*<br />

— alpina<br />

— urticaefolia [V. urticifolia]<br />

Daphne Mezereum<br />

Erica herbacea*<br />

Epilobium montanum<br />

— alpinum*<br />

---------- Manuskriptseite 18-----------------------<br />

Briza media<br />

Salix herbacea*<br />

— reticula [S. reticulata]<br />

32


Arbutus Uva-ursi*<br />

Dryas octopetala<br />

Cacalia albifrons*<br />

— alpina*<br />

Tussilago alpina*<br />

— discolor*<br />

Thlaspi alpestre*<br />

Aconitum Napellus<br />

— Lycoctonum<br />

Parnassia palustris<br />

Bey den Schwachhütten [Schwaighütten] wird Rumex alpinus sorgfältigt gepflegt<br />

und mit Kühkoth gedüngt. Sie nennen ihn Plotschen. Wenn das Grasfutter, womit sie<br />

die Kühe beym Melken füttern, zu wenig wird, so werden die Kühe mit den grossen<br />

Blättern dieses Rumex gefüttert.<br />

---------- Manuskriptseite 19-----------------------<br />

Statice armeria*<br />

Caltha palustris Am Rande der Schneegruben<br />

Phellandrium Mutellina*<br />

Linum alpinum<br />

Adoxa Moschatellina<br />

Saxifraga cotyledon*<br />

— caesia<br />

— androsacea<br />

— Stellaris<br />

— autumnalis*<br />

— tridactylites*<br />

Arnica Doronicum*<br />

Doronicum bellidioides*<br />

Cardamine petraeum [C. petraea]*<br />

— resedifolia<br />

Brassica alpina*<br />

Erigeron alpinum*<br />

Androsace lactea<br />

Lichen islandicus*<br />

— rangiferinus*<br />

---------- Manuskriptseite 20-----------------------<br />

Pinus mughus* kam sehr selten und klein vor<br />

33


An Weg [„Weg“ durchgestrichen] dem steinigten, stiegenähnlichen Weg zu der<br />

Tulbitzen [Untere Dullwitz] hinab:<br />

Rhodiola rosea<br />

Gentiana panonica [G. pannonica]<br />

Pedicularis rostrata*<br />

Rhododendron ferrugineum<br />

— hirsutum<br />

— chamaecistus*<br />

[Klammer um die letzten drei Pflanzen:] Blühend.<br />

Orchis ustulata*, Kohlröserl<br />

Dentaria enneaphylla [D. enneaphyllos]*. in einem Wetterloch<br />

Aethusa meum*<br />

Cardamine pratensis<br />

Ranunculus thora*<br />

Anemone narcissiflora*<br />

Rhamnus alpinus [Rh. alpina]*<br />

Mespilus chamaemespilus*<br />

Pinus mughus* war hier wieder häufig<br />

Valeriana montana<br />

Lychis dioica [Lychnis d.]* flore rubro<br />

Rosa alpina*<br />

---------- Manuskriptseite 21-----------------------<br />

Betonica Alopecuros<br />

Silene acaulis kommt durchaus vor.<br />

Phleum alpinum*<br />

Aira alpina*<br />

Viola biflora<br />

Chrysanthemum alpinum*<br />

Phyteuma hemispherica [Ph. hemisphaericum]*<br />

— spicatum<br />

Cardamine pratensis<br />

Am 20 ten Juli, verliessen Früh die Tulbitzen [Untere Dullwitz]. Die hohe Felsenwand, an<br />

welcher wir gleich von der Tulbitzen [Obere Dullwitz] hinan stiegen um auf den hohen<br />

Gebirgsrücken gegen den Schwaben [Hochschwab] zu kommen, war bewachsen mit<br />

Rhododendron hirsutum<br />

— ferrugineum<br />

— chamaecictus*<br />

34


Pinus mughus*<br />

Cistus Hellianthemum*<br />

---------- Manuskriptseite 22-----------------------<br />

Betonica Alopecuros<br />

Arnica Doronicum*<br />

Doronicum bellidioides*<br />

Saxifraga tridactylites*<br />

— caesia<br />

— Stellaris<br />

Gentiana acaulis*. Kam allenthalben vor.<br />

— nivalis<br />

Dianthus alpinus<br />

Campanula pulla<br />

— rotundifolia<br />

— alpina<br />

Arbutus Uva-ursi*<br />

Vaccinium Myrtillus<br />

— uliginosum<br />

Primula auricula<br />

Salix reticulata<br />

— herbacea*<br />

Campanula alpina<br />

Auf dem Gebirgsrücken bis am Fuß des Schwaben [Hochschwab]<br />

---------- Manuskriptseite 23-----------------------<br />

Arnica Doronicum*<br />

Astragalus alpinus*<br />

Primula integrifolia*<br />

Drias octopetela [Dryas o.] überzieht ganze Felsenstücke<br />

Gentiana prostrata*<br />

— acaulis*<br />

Silene acaulis. Bekleidet ganze Felsenstücke mit einem grün und rothen Teppich<br />

Saxifraga caesia<br />

— tridactylites*<br />

— androsacea<br />

— ? Gemswurzel. Ist eine kleine perennirende Pflanze, die nur an schattigten, feuchten<br />

Felsen, welche sie mit ihren kriechenden fadenförmigen Zweigen in dünnen Flecken<br />

35


überzieht, angetroffen wird. Die Blätter sind sehr klein, ganz länglicht. Blumen waren<br />

keine zu sehen. Die Wurzeln sind dünn, fadenförmig, braunlicht und kriechen dichte<br />

verwebt weit umher. Sie haben einen sehr feinen gewürtzhaften Geschmak und<br />

werden daher<br />

---------- Manuskriptseite 24-----------------------<br />

von den Landleuten zu verschiedenen Hausmitteln fleissig aufgesucht.<br />

Valeriana celtica, Rother Speick, wächst hier an sonnigten Plätzen sehr viel, in<br />

Gesellschaft die Polygonum viviparum*, Salix herbacea*, reticula und Globularia<br />

nudicaulis. Lichen islandicus*, Lich. rangiferinus* und Azalea procumbens*. Ungeübte<br />

unterscheiden den Rothen Speick, wenn er nicht blühet / jetz war er gerade in der<br />

Blühe / von dem Polygonum viviparum* durch seinen starken, sehr durchdringenden<br />

Geruch, welcher vorzüglich an den Wurzeln bemerkt wird, und so gar nach der<br />

Berührung derselben nach mehreren Stunden an den Händen klebt.<br />

---------- Manuskriptseite 25-----------------------<br />

Der Hochschwab ist wegen seiner Höhe und wegen der dünnen Erddecke, womit diese<br />

hohe Felsen Masse zwischen den losen Steinen nur Fleckweise und äusserst sparsam<br />

bedeckt ist, vom Fuß bis über seine runden Gipfel sehr unfruchtbar und nur mit<br />

wenigen, äusserst kleinen Pflanzen bewachsen <strong>als</strong>:<br />

Draba alpina*<br />

— pyrenaica*<br />

— pyrenaica varietas mit weissen Blumen.<br />

Potentilla subacaulis*<br />

— caulescens<br />

Silene acaulis<br />

Gentiana acaulis*<br />

— prostrata*<br />

— nivalis<br />

Empetrum nigrum<br />

Arbutus alpina*<br />

— uva ursi*<br />

Vaccinium uliginosum*<br />

---------- Manuskriptseite 26-----------------------<br />

Salix reticulata<br />

— herbacea*<br />

36


Primula Auricula<br />

— integrifolia*<br />

Astragulus alpinus*<br />

Pedicularis acaulis*<br />

Saxifraga caesia<br />

— tridactylites*<br />

Ranunculus alpestris<br />

— nivalis*<br />

Arnica Doronicum* sehr klein<br />

Campanula alpina<br />

Statice armeria*<br />

Cardamine petraeum*<br />

Dryas octopetala<br />

Lichen islandicus*<br />

Arenaria saxatilis*<br />

— multicaulis*<br />

Cynosurus sphaerocephalus*<br />

Lichen calcarius* bedeckt fleckweise die hier umher liegende Kalksteine.<br />

---------- Manuskriptseite 27-----------------------<br />

Vom Schwaben [Hochschwab] zu der Hochalpen [Hochalm] abwerts:<br />

Valeriana celtica, welche sich aber, so wie man weiter abwerts kömmt, bald verliert.<br />

Gemswurzel verliert sich mit der Valeriana celtica.<br />

Statice armeria* war häufig<br />

Silene acaulis<br />

Dryas octopetala<br />

Gentiana panonica [Gentiana pannonica]<br />

— acaulis*<br />

— nivalis<br />

— prostrata*<br />

— pumila<br />

Saxifraga cotyledon*<br />

— cespitosa*<br />

— cesia [Saxifraga caesia]<br />

— stellaris<br />

Salix reticulata<br />

— herbacea*<br />

37


---------- Manuskriptseite 28-----------------------<br />

Azalea procumbens*<br />

Vaccinium uliginosum*<br />

Arbutus alpine*<br />

— Uva-ursi*<br />

Dryas octopetala war gegen der Hochalpen [Hochalm] besonders schön und häufig.<br />

Viola palustris*<br />

— biflora<br />

Pedicularis verticillata<br />

Campanula alpina<br />

Primula auricula<br />

— integrifolia*<br />

Ranunculus alpestris<br />

Soldanella alpina<br />

Anemone narcissiflora*<br />

[Klammer um die letzten drei Pflanzen:] am liebsten in den feuchten Schneegruben<br />

Bartsia alpina<br />

Astragalus alpines*<br />

Geum reptans*<br />

Doronicum bellidioides*<br />

Phyteuma hemisphaerica [Ph. hemisphaericum]*<br />

---------- Manuskriptseite 29-----------------------<br />

Abends auf der Hochalpen [Hochalm], welche in einem tiefen, trichterförmigen Kessel<br />

liegt. Hier läßt sich der Zermeth /Pinus mughus*/ wieder sehen<br />

Alchemilla vulgaris<br />

— alpina<br />

Orchis ustulata*<br />

Polypodium montanum*<br />

Polygonum viviparum*<br />

Ranunculus alpestris<br />

— nivalis*<br />

— acris<br />

Veronica aphylla<br />

— fruticulosa*<br />

— anagalis*<br />

Avena aurata*<br />

Synosurus Sphaerocephalus [Cynosurus sphaerocephalus*]<br />

38


Gentiana nivalis<br />

— acaulis*<br />

Saxifraga Stellaris<br />

— cotyledon*<br />

---------- Manuskriptseite 30-----------------------<br />

Viola biflora<br />

Erigeron alpinum*<br />

Am 21 ten von der Hochalpen [Hochalm] auf der Sonnschiner-Alpen [Sonnschienalm]<br />

zu Mittag. Neben Ebenstein an einem steilen, steinigten Weg hinab:<br />

Pinus mughus* sehr häufig und blühend.<br />

Primula integrifolia* ganz üppige in der schönsten Blüthe.<br />

Dryas octopetala bedeckte ganze Felsen mit ihren weissen Blüthen.<br />

Silene acaulis bekleidet ebenfalls ganze Felsenstücke mit ihren rothen Blüthen.<br />

— rupestris*<br />

Cistus serpyllifolius*<br />

— Heliathemum [Cistus helianthemum*]<br />

Rhododendron hirsutum<br />

— chamaeacistus*<br />

---------- Manuskriptseite 31-----------------------<br />

Potentilla caulescens<br />

— nitida*<br />

Cerastium alpinum*<br />

Anemone narcissiflora*<br />

Chrysanthemum alpinum*<br />

Bartsia alpina<br />

Arbutus Uva-ursi*<br />

Vaccinium uliginosum*<br />

Sonnschein [Sonnschienalm]: Hier finden sich wieder mehrere Gruppen von Füchten,<br />

die aber nicht groß und von unten an mit Ästen pyramidenförmig gewachsen sind.<br />

Juniperus nana* foliis ternis falcatis subimbricatis, longitudine baccarum. Willdenow<br />

Berlinische Baumzucht p. 159 [Willdenow 1796: 159].<br />

Dieser Wacholder, der bisher von keinem Oesterreichischen Botaniker, weder von<br />

Linné, angeführt ist worden, trafen wir nur auf der Sonnscheiner Alpe [Sonnschienalm],<br />

ohnweit der Schwachhütten<br />

39


---------- Manuskriptseite 32-----------------------<br />

an offenen, grasigten Plätzen in Gesellschaft der Zermeth /Pinus mughus*, an. Er<br />

unterscheidet sich von dem gemeinen Wacholder schon in der Ferne auffallend, da er<br />

nie aufrecht wächst, sondern allzeit mit seinen Ästen niederliegt, sich sehr weit, dichte<br />

und hügelförmig ausbreitet, und allenthalben, wo die Äste mit Erde bedeckt sind,<br />

wurzeln treibt, wodurch er endlich einen Platz von mehreren Klaftern bedeckte. Die<br />

Blätter sind kürzer, <strong>als</strong> bey dem Gemeinen Wacholder / Junisperus communis / aber<br />

etwas breiter, lanzettenförmig, kurz zugespitzt, fast sichelförmig gekrümmt, ¼ Zoll<br />

lang, auf der Oberfläche, welche nach innen an den Zweig gerichtet, weisslich, auf der<br />

Unterfläche glänzend grün, stehen zu dreyen an den Zweig und liegen aufwerts fast<br />

dachziegelförmig übereinander.<br />

Die männlichen Blumenkäzchen sind klein, wal-<br />

---------- Manuskriptseite 33-----------------------<br />

zenförmig, kurzgestielt und finden sich [durchgestrichen: zwischen] in den Winkeln<br />

der Blättern einzeln. Sie sind halb so lang, <strong>als</strong> die Blätter.<br />

Weibliche Blumen waren keine zu sehen. Dagegen fanden sich an den Weiblichen<br />

Pflanzen Beeren von verschiedener Größe und auch ganz reife, welche fast rund,<br />

schwarzblau und so groß wie bey dem gemeinen Wacholder sind.<br />

Burgsdorf nennt diesen Wacholder in seiner Anleitung zur Forstwissenschaft n 272.<br />

Juniperus Sibirica [Burgsdorf 1787: 124].<br />

Pallas in seiner fl. ross. 2. p. 12 [sic] nennt ihn Juniperus communis varietas Saxatilis<br />

[Pallas 1790: 19] und Aiton Hort. Kewensis 3. p. 414 nennt ihn Juniperus montana<br />

[Aiton 1789: 414].<br />

Er soll, nach Willdenow, in Schlesien, Böhmen, und in mehreren Gegenden auf hohen<br />

Gebirgen, auch auf den Altaischen Alpen, vorkommen [Willdenow 1796: 160].<br />

---------- Manuskriptseite 34-----------------------<br />

Rumex alpinus wird hier bey den Schwachhütten gepflegt, wo man ihn Rhebarber und<br />

Plotschen nennt.<br />

Nachmittag von Sonnschein [Sonnschienalm] nach Andrat [Androthalm]:<br />

Polypodium lonchytis [P. lonchitis]*<br />

— fragilis*<br />

— montana*<br />

Pinus mughus*<br />

40


Silene rupestris*<br />

Alchemilla alpina*<br />

— vulgaris*<br />

Calha palustris [Caltha p.]<br />

Gentiana acaulis*<br />

— cruciata<br />

Ranunculus alpestris<br />

— acris<br />

Salix reticulata<br />

— herbacea*<br />

Arbutus Uva-ursi*<br />

---------- Manuskriptseite 35-----------------------<br />

Polygonum viviparum*<br />

Am 22 ten Juli von Andrat [Androthalm] nach Eisenerz zu Mittag:<br />

Pinus mughus* wird hier bald verdrängt durch<br />

— Abies*<br />

— Larix*<br />

Fagus Sylvatica<br />

Acer Pseudo-platanus<br />

Sorbus domestica*<br />

Fraxinus exelsior [F. excelsior]<br />

Crataegus aria*<br />

Lonicera nigra<br />

Rhododendron hirsutum<br />

Salix monandra*<br />

Tussilago Petasites*<br />

Cacalia alpina*<br />

Asplenium Rutamuraria<br />

— Trichomanoides*<br />

Aconitum Lycoctonum<br />

---------- Manuskriptseite 36-----------------------<br />

Polypodium lonchytis [P. lonchitis]*<br />

— fragilis*<br />

Campanula pulla<br />

— rotundifolia<br />

Orobanche major*<br />

41


Atragene alpina*<br />

Orchis conopsea*<br />

— maculata*<br />

Ophrys ovata*<br />

Pyrola rotundifolia<br />

— secunda*<br />

Rhamnus frangula*<br />

Taxus baccata<br />

Verbascum Blattaria*<br />

Saxifraga cotyledon*<br />

Der Leopoldsteinersee ist mit vorstehenden Bäumen umgeben<br />

Sedum album wächst in Eisenerz auf den Dächern, zwischen den Schindeln.<br />

---------- Manuskriptseite 37-----------------------<br />

Am 23 ten Juli von Eisenerz nach Neuberg [Neuberg an der Mürz]<br />

Pinus abies*<br />

— picea*<br />

— Larix*<br />

Fagus sylvatica<br />

Campanula barbata<br />

Sempervivum hirsutum*<br />

Gentiana asclepiadea<br />

Am Polster<br />

Der Felsen Freyenstein [Freienstein] war ganz weiß von den daselbst häufig blühenden<br />

Sedum album.<br />

Am 24 ten von Neuberg [Neuberg an der Mürz] zum Todtenweib [Wasserfall zum Toten<br />

Weib] über die Freyn [Frein an der Mürz] auf die Hinteralpen [Hinteralm]:<br />

Das enge Thal bis zu der Freyn [Frein an der Mürz] ist weit mit folgenden Bäumen<br />

beschattet:<br />

Pinus abies*<br />

---------- Manuskriptseite 38-----------------------<br />

Pinus picea*<br />

— larix*<br />

42


Fagus sylvatica<br />

Fraxinus excelsior. Das Unterholz ist<br />

Viburnum lantana<br />

Lonicera alpigena<br />

— xylosteum<br />

— nigra<br />

Clematis vitalba<br />

Crataegus monogyna<br />

Coronilla Emerus*<br />

Rosa pendulina<br />

Rubus fruticosus<br />

Rhamnus catharticus [Rh. cathartica]<br />

Staphylea pinnata. ferner sieht man:<br />

Rhododendron hirsutum<br />

Valeriana saxatilis<br />

Silene rupestris*<br />

Ophrys ovata*<br />

Orochis conopsea [Orchis c.]*<br />

---------- Manuskriptseite 39-----------------------<br />

Salvia verticillata<br />

Prunella vulgaris<br />

Chrysanthemum corymbosum*<br />

Carduus eriophorus*<br />

Solidago virgaurea<br />

Antirrhinum Linaria*<br />

Aconitum Napellus<br />

— Lycoctonum*<br />

Gentiana asclepiadea<br />

— cruciata<br />

Beym Todtenweib [Wasserfall zum Toten Weib] zwischen den Felsen:<br />

Cortusa Matthioli*<br />

Valeriana saxatilis<br />

— tripteris<br />

Polypodium montanum*<br />

Asplenium Trichomanoides*<br />

Asarum europaeum<br />

Draba alpina*<br />

43


---------- Manuskriptseite 40-----------------------<br />

Hinteralpen [Hinteralm]<br />

Pinus abies*<br />

— Larix*<br />

Cacalia albifrons*<br />

Senecio alpinus*<br />

— nemorensis*<br />

Trollius europaeus<br />

Alchemilla vulgaris<br />

Geranium sylvaticum<br />

Rumex alpinus wird bey den Schwachhütten gepflegt.<br />

Am 25 ten von der Hinteralpen [Hinteralm] auf die Schneealpen [Schneealpe]. Kamen<br />

durch einen sehr schönen Füchtenwald / Naßkier [Nassköhr]/ An lichten, offenen<br />

Plätzen sieht man auch Rothbuchen, und Weisser Ahorn.<br />

Polypodium filix femina*<br />

— — Mas*<br />

— Lonchytis [P. lonchitis]*<br />

Pteris aquilina*<br />

---------- Manuskriptseite 41-----------------------<br />

Polypodium montanum*<br />

Paris quadrifolia<br />

Cacalia albifrons*<br />

— alpina*<br />

Sonchus alpinus*<br />

Trollius europaeus<br />

Gentiana panonica [G. pannonica]<br />

[Klammer um die letzten beiden Pflanzen:] auf offenen Wiesen<br />

Helleborus niger<br />

Veratrum album<br />

Astrantia major<br />

Poa bulbosa*<br />

Am 26 ten blieben wir auf der Schneealpen [Schneealpe]:<br />

Alchemilla vulgaris bedeckt den ganzen Boden dieser Alpen<br />

Poa bulbosa*<br />

44


Phleum alpinum*<br />

Pinus mughus*<br />

Rhododendron ferrugineum<br />

— hirsutum<br />

— chamaecistus*<br />

---------- Manuskriptseite 42-----------------------<br />

Salix herbacea*<br />

— reticulata<br />

— arbuscula*<br />

Vaccinium uliginosum*<br />

Arbutus alpina*<br />

— Uva-ursi*<br />

Vaccinium Myrtillus<br />

Potentilla caulescens<br />

— nitida*<br />

Geum reptans*<br />

— rivale<br />

Cynosurus sphaerocephalus*<br />

Tussilago alpina*<br />

— discolor*<br />

Caltha palustris<br />

Ranunculus nivalis*<br />

— alpestris<br />

— acris<br />

Anemone alpina*<br />

— narcissiflora*<br />

---------- Manuskriptseite 43-----------------------<br />

[Klammer um die folgenden Pflanzen bis inklusive Potentilla caulescens am Ende<br />

des Absatzes:] Bekleiden die Felsenspitze des Windbergs, so wie die übrigen<br />

Gebirgsspitzen dieser Alpen.<br />

Dryas octopetala<br />

Empetrum nigrum<br />

Azalea procumbens*<br />

Arbutus alpina*<br />

Cynosurus sphaerocephalus*<br />

Silene acaulis<br />

Lichen islandicus*<br />

— rangiferinus*<br />

45


Cnicus pymeus [C. pygmaeus]*<br />

Campanula alpina<br />

Statice armeria*<br />

Primula integrifolia*<br />

Saxifraga tridactylites*<br />

Pedicularis verticillata<br />

Bartsia alpina<br />

Polygonum viviparum*<br />

Potentilla caulescens<br />

Antirrhinum alpinum*<br />

Gentiana acaulis*<br />

— nivalis<br />

— pumila<br />

---------- Manuskriptseite 44-----------------------<br />

Soldanella alpina<br />

Dianthus alpinus<br />

Saxifraga caesia<br />

— autumnalis*<br />

— androsacea<br />

— Stellaris<br />

— rotundifolia<br />

— cespitosa*<br />

— bryoides*<br />

Gypsophylla paniculata*<br />

Arenaria saxatilis*<br />

— laricifolia*<br />

Stellaria cerastoides*<br />

Silene rupestris*<br />

Crassula rubens*<br />

Cerastium alpinum*<br />

Cistus serpyllifolius*<br />

— grandiflorus*<br />

---------- Manuskriptseite 45-----------------------<br />

Astragalus alpinus*<br />

Betonica Alopecuros<br />

Thymus alpinus*<br />

Pedicularis incarnata*<br />

46


Draba alpina*<br />

Valeriana saxatilis<br />

Thaspi alpinum [Thlaspi a.]*<br />

Cardamine petraea*<br />

Veronica aphylla<br />

— fruticulosa*<br />

— saxatilis*<br />

— bellidioides*<br />

Achillea atrata<br />

— clavennae<br />

Doronicum bellidioides*<br />

Arnica Doronicum*<br />

Anthyllis Montana*<br />

Bellis perennis<br />

Campanula thyrsoides<br />

---------- Manuskriptseite 46-----------------------<br />

Campanula barbata<br />

— rotundifolia<br />

— pulla<br />

Chenopodium bonus-Heinricus [Ch. bonus-henricus]<br />

Chrysanthemum alpinum*<br />

Epilobium alpinum*<br />

Erica herbacea*<br />

Hieracium alpestre*<br />

— aurantiacum<br />

Juncus maximus*<br />

Linum alpinum<br />

Lotus corniculatus<br />

Parnassia palustris<br />

Phalaris alpina*<br />

Rumex Acetosella<br />

— alpinus<br />

Senecio alpinus*<br />

— abrotanifolius<br />

Viola biflora<br />

Aconitum Napellus. Wächst häufig um den Schwachhütten.<br />

47


---------- Manuskriptseite 47-----------------------<br />

Am 27 ten von der Schneealpen [Schneealpe] herab nach Neuberg [an der Mürz]. In der<br />

Farfen [Farfel]<br />

Aster alpinus<br />

Betula viridis* vel ovata<br />

Mespilus cotoneaster*<br />

— Amelanchier*<br />

Sonchus alpinus*<br />

Ranunculus aconitifolius<br />

Gentiana asclepiadea<br />

Laserpitium latifolium<br />

Lonicera alpigena<br />

— nigra<br />

Satyrium Epipogium*<br />

Orchis maculata*<br />

— conopsea*<br />

Ophrys ovata*<br />

Silene rupestris*<br />

Origanum vulgare<br />

Antirrhinum Linaria<br />

---------- Manuskriptseite 48-----------------------<br />

Saxifraga cotyledon*<br />

— rotundifolia<br />

Rosa alpina*<br />

Rubus saxatilis<br />

— fruticosus<br />

Juniperus communis<br />

Pinus larix*<br />

— abies*<br />

— picea*<br />

Fagus sylvatica<br />

Fraxinus excelsior<br />

Carduus flavescens*<br />

— eriophorus*<br />

Rhamnus catharticus [Rh. cathartica]<br />

Betula alnus [var.] incana*<br />

Veratrum album<br />

Helleborus niger<br />

48


Abb. 3: Seite 47 des Manuskripts „Verzeichniß der selteneren Pflanzen...“<br />

49


Impatiens noli tangere<br />

---------- Manuskriptseite 49-----------------------<br />

Atragene alpina*<br />

Vaccinium Myrtillus<br />

Pteris aquilina*<br />

Polypodium Lonchytis [P. lonchitis]*<br />

Lichen caninus*<br />

— pulmonarius*<br />

— pyxidatus*<br />

— Ericetorum*<br />

Abends von Neuberg nach Wien.<br />

[Weitere vorhandene drei Blätter, Pflanzen nach Seehöhe, gehören nicht zu diesem<br />

Manuskript.]<br />

Kommentiertes Verzeichnis der verwendeten Pflanzennamen<br />

Im Folgenden sind, getrennt für Höhere Pflanzen (Farn- und Blütenpflanzen) und Niedere<br />

Pflanzen (Pilze, Flechten, Moose) alle im Manuskript angeführten Arten alphabetisch<br />

aufgelistet. Bei den Farn- und Blütenpflanzen wird zu jeder Art, sofern unterschiedlich,<br />

der in Fischer & al. (2008) verwendete Name angegeben. Bei den Synonymen wird<br />

angegeben, ob es sich um nomenklatorische Synonyme (im Sinne von „homotypisch“)<br />

oder taxonomische Synonyme (im Sinne von „heterotypisch“) handelt; die Information<br />

dazu stammt, sofern nicht anders angeben, aus Kerguélen (1999).<br />

Gegebenenfalls folgen weitere Hinweise zum Gebrauch des Namens in der botanischen<br />

Literatur der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts bzw. werden zusätzliche Informationen<br />

gegeben, die beim Identifizieren der Sippe, die mit dem jeweiligen Namen bezeichnet<br />

wurde, hilfreich sein können.<br />

Mit einem Grad-Zeichen (°) sind jene Arten gekennzeichnet, die nur in den ersten<br />

fünf Seiten des Manuskripts („Verzeichniß der selteneren Pflanzen…“) erwähnt werden.<br />

50


Höhere Pflanzen (Farn- und Blütenpflanzen)<br />

Acer pseudoplatanus<br />

Achillea atrata<br />

Achillea clavennae<br />

Achillea millefolium<br />

Aconitum lycoctonum<br />

Aconitum napellus<br />

Adoxa moschatellina<br />

Aethusa meum: Nomenklatorisches Synonym von Meum athamanticum.<br />

Aira alpina: Taxonomisches Synonym von Deschampsia cespitosa (WCSP 2013).<br />

Alchemilla alpina<br />

Alchemilla vulgaris<br />

Androsace chamaejasme°<br />

Androsace lactea<br />

Anemone alpina: Nomenklatorisches Synonym von Pulsatilla alpina.<br />

Anemone narcissiflora: Nomenklatorisches Synonym von Anemonastrum narcissiflorum.<br />

Anthericum ramosum<br />

Anthyllis montana: Diese Art kommt in der Steiermark nicht vor, die Angabe dürfte auf<br />

eine Verwechslung mit Anthyllis vulneraria zurückzuführen sein.<br />

Antirrhinum alpinum: Nomenklatorisches Synonym von Linaria alpina.<br />

Antirrhinum linaria: Nomenklatorisches Synonym von Linaria vulgaris.<br />

Arabis alpina<br />

Arbutus alpina: Nomenklatorisches Synonym von Arctostaphylos alpinus.<br />

Arbutus uva-ursi: Nomenklatorisches Synonym von Arctostaphylos uva-ursi.<br />

Arctium personata: Nomenklatorisches Synonym von Carduus personata.<br />

Arenaria austriaca:° Nomenklatorisches Synonym von Minuartia austriaca (WCSP 2013).<br />

Arenaria fasciculata: Dieser von Linné geprägte Name ist heute noch ungeklärt, die<br />

Pflanze ist aber jedenfalls in die Gattung Minuartia zu stellen (WCSP 2013).<br />

Arenaria gerardii:° Nomenklatorisches Synonym von Minuartia gerardii.<br />

Arenaria laricifolia: Nomenklatorisches Synonym von Minuartia laricifolia (WCSP 2013);<br />

im Gebiet der nordöstlichsten Kalkalpen wächst die Unterart kitaibelii, die im Artrang<br />

<strong>als</strong> Minuartia langii zu bezeichnen ist.<br />

Arenaria multicaulis: Taxonomisches Synonym von Arenaria ciliata subsp. multicaulis<br />

(WCSP 2013). Der Name ist wohl im Sinne von Arenaria ciliata s. lat. verwendet<br />

worden, denn A. multicaulis ist westalpisch verbreitet und daher kann auf dem Hochschwab<br />

nur Arenaria ciliata s. str. gesichtet worden sein.<br />

Arenaria polygonoides:° Taxonomisches Synonym von Moehringia ciliata (WCSP 2013).<br />

Arenaria saxatilis: Dieser Name wurde weder von Gebhard (1821) noch von Maly (1838,<br />

1868) verwendet. Wahrscheinlich dürfte er <strong>als</strong> Sagina saxatilis zu interpretieren<br />

sein, einem taxonomischen Synonym von Sagina saginoides.<br />

Arnica doronicum: Nomenklatorisches Synonym von Senecio doronicum.<br />

51


Arnica glacialis:° Nomenklatorisches Synonym von Doronicum glaciale (Flann 2009+);<br />

die Angabe hier ist zwar im weiteren Sinne zu sehen, wiewohl sie sich eher auf die<br />

Unterart Doronicum glaciale subsp. calcareum beziehen dürfte <strong>als</strong> auf die Nominat-<br />

Unterart, die nur westlich des Hochschwabs anzutreffen ist (Fischer & al. 2008:<br />

928).<br />

Asarum europaeum<br />

Asperula cynanchica<br />

Asplenium ruta-muraria<br />

Asplenium trichomanoides: Auch Gebhard (1821: 38) verwendet diesen Namen, der<br />

später nicht mehr auftaucht, und führt dazu aus: „An Felsen in Wäldern um Grätz<br />

u. a. O. gemein.“ Bei diesem häufigen Farn kann es sich nur um Asplenium trichomanes<br />

handeln.<br />

Aster alpinus<br />

Astragalus alpinus: Diese Art kommt in den Nordöstlichen Kalkalpen nicht vor; die Angaben<br />

beruhen wohl auf einer Verwechslung mit Astragalus frigidus.<br />

Astrantia major<br />

Atragene alpina: Nomenklatorisches Synonym von Clematis alpina.<br />

Avena aurata: Taxonomisches Synonym von Agrostis alpina (WCSP 2013).<br />

Azalea procumbens: Nomenklatorisches Synonym von Loiseleuria procumbens.<br />

Bartsia alpina<br />

Bellis perennis<br />

Betonica alopecuros<br />

Betula alnus var. incana: Nomenklatorisches Synonym von Alnus incana (WCSP 2013).<br />

Betula incana: Nomenklatorisches Synonym von Alnus incana (WCSP 2013).<br />

Betula viridis: Taxonomisches Synonym von Alnus alnobetula (WCSP 2013); Maly (1838:<br />

119) führt diese Sippe unter dem nomenklatorischen Synonym Alnus viridis und<br />

setzt in Klammer noch den Namen Betula ovata, der im Manuskript <strong>als</strong> alternativer<br />

Name angeführt ist, hinzu.<br />

Brassica alpina: Nomenklatorisches Synonym von Fourrea alpina, einer Art, die in der<br />

Steiermark nicht vorkommt. Die Angabe ist wohl eine Fehlbestimmung.<br />

Briza media<br />

Cacalia albifrons: Taxonomisches Synonym von Adenostyles alliariae.<br />

Cacalia alpina: Nomenklatorisches Synonym von Adenostyles alpina.<br />

Caltha palustris<br />

Campanula alpina<br />

Campanula barbata<br />

Campanula glomerata<br />

Campanula patula<br />

Campanula pulla<br />

Campanula rotundifolia<br />

Campanula thyrsoides<br />

Campanula trachelium<br />

52


Cardamine petraea: Der von Linné geprägte Name ist ein nomenklatorisches Synonym<br />

von Arabidopsis petraea (WCSP 2013). Daneben beschrieb aber Townson 1797<br />

noch eine Art aus Ungarn, die er auch Cardamine petraea nannte; dieser Name gilt<br />

heute <strong>als</strong> taxonomisches Synonym von Arabidopsis arenosa (WCSP 2013). Diese n<br />

der Steiermark häufige Art kommt auch im Exkursionsgebiet vor, während in diesem<br />

Gebiet die seltenere Arabidopsis petraea fehlt.<br />

Cardamine pratensis<br />

Cardamine resedifolia<br />

Carduus defloratus<br />

Carduus eriophorus: Nomenklatorisches Synonym von Cirsium eriophorum.<br />

Carduus flavescens: Dieser Name ist nicht mit einer heimischen Sippe in Verbindung zu<br />

bringen. Wenn man davon ausgeht, dass damit eine gelb blühende Distel bezeichnet<br />

wurde, kommen Cirsium erisithales oder Cirsium oleraceum infrage.<br />

Carduus nutans<br />

Carduus palustris: Nomenklatorisches Synonym von Cirsium palustre.<br />

Carex atrata<br />

Carex brachystachys°<br />

Carex digitata<br />

Carex montana<br />

Carex mucronata<br />

Carex saxatilis: Taxonomisches Synonym von Carex caryophyllea (WCSP 2013).<br />

Centaurea montana: Nomenklatorisches Synonym von Cyanus montanus.<br />

Centaurea scabiosa<br />

Cerastium alpinum: Diese kalkmeidende Art ist in den Nordöstlichen Kalkalpen nicht<br />

anzutreffen, von dort sind neben Cerastium carinthiacum subsp. carinthiacum noch<br />

C. arvense subsp. strictum und C. holosteoides bekannt (Dullinger & al. 1999).<br />

Cerastium carinthiacum<br />

Chenopodium bonus-henricus<br />

Cherleria sedoides:° Nomenklatorisches Synonym von Minuartia sedoides.<br />

Chrysanthemum alpinum: Nomenklatorisches Synonym von Leucanthemopsis alpina;<br />

da diese kalkmeidende Art im Hochschwab- und Schneealpen-Gebiet nicht vorkommt,<br />

beruhen die Angaben wohl auf Verwechslungen.<br />

Chrysanthemum corymbosum: Nomenklatorisches Synonym von Tanacetum corymbosum.<br />

Cistus grandiflorus: Taxonomisches Synonym von Helianthemum nummularium subsp.<br />

grandiflorum.<br />

Cistus helianthemum: Dieser Name wird in Maly (1838:17) <strong>als</strong> Synonym von Helianthemum<br />

vulgare angeführt. Damit ist die Zuordnung zu Helianthemum nummularium<br />

nur in weiterem Sinne möglich.<br />

Cistus serpyllifolius: Maly (1838: 17) führt diesen Namen <strong>als</strong> Synonym von Helianthemum<br />

vulgare var. glabrum an; damit dürfte mit diesem Namen wohl Helianthemum<br />

nummularium subsp. glabrum gemeint sein.<br />

Clematis vitalba<br />

53


Clinopodium vulgare<br />

Cnicus pygmaeus: Taxonomisches Synonym von Saussurea pygmaea (Flann 2009+).<br />

Convallaria verticillata: Nomenklatorisches Synonym von Polygonatum verticillatum.<br />

Coronilla emerus: Nomenklatorisches Synonym von Hippocrepis emerus.<br />

Cortusa matthioli: Nomenklatorisches Synonym von Primula matthioli.<br />

Crassula rubens: Nomenklatorisches Synonym von Sedum rubens, einer Art, die in der<br />

Steiermark nicht vorkommt. Es dürfte hier eine Verwechslung mit Sedum atratum<br />

vorliegen.<br />

Crataegus aria: Nomenklatorisches Synonym von Sorbus aria.<br />

Crataegus monogyna<br />

Cucubalus behen: Nomenklatorisches Synonym von Silene vulgaris.<br />

Cymbidium corallorhiza:° Nomenklatorisches Synonym von Corallorhiza trifida (WCSP<br />

2013).<br />

Cynosurus sphaerocephalus: Dabei handelt es sich um ein nomenklatorisches Synonym<br />

von Sesleria sphaerocephala (WCSP 2013), einer Art, die aber in der gesamten Steiermark<br />

nicht vorkommt. Die Angabe dürfte sich auf die ähnliche, auch am Hochschwab<br />

wachsende Art Sesleria ovata beziehen.<br />

Daphne mezereum<br />

Dentaria enneaphyllos: Nomenklatorisches Synonym von Cardamine enneaphyllos (WCSP<br />

2013).<br />

Dianthus alpinus<br />

Digitalis ambigua: Taxonomisches Synonym von Digitalis grandiflora.<br />

Doronicum bellidioides: Taxonomisches Synonym von Bellidiastrum michelii (Flann<br />

2009+).<br />

Draba alpina: Diese gelb blühende Art kommt nicht in den Alpen vor. Die Angabe bezieht<br />

sich wohl auf eine der beiden gelb blühenden Arten Draba aizoides oder Draba<br />

sauteri.<br />

Draba hirta:° Mehrdeutiger Name; wenn man davon ausgeht, dass damit eine weiß blühende<br />

Art mit behaarten Blättern bezeichnet wurde, dann könnte eine Verwechslung<br />

mit Draba stellata vorliegen.<br />

Draba pyrenaica: Nomenklatorisches Synonym von Petrocallis pyrenaica (WCSP 2013).<br />

Drosera rotundifolia<br />

Dryas octopetala<br />

Empetrum nigrum<br />

Epilobium alpestre<br />

Epilobium alpinum: Taxonomisches Synonym von Epilobium anagallidifolium.<br />

Epilobium montanum<br />

Equisetum hyemale<br />

Equisetum palustre<br />

Erica herbacea: Taxonomisches Synonym von Erica carnea.<br />

54


Erigeron alpinum: Die Angabe ist wohl im weiteren Sinne zu verstehen. Am wahrscheinlichsten<br />

dürfte damit das häufigste Berufkraut der alpinen Stufe des Hochschwabs<br />

gemeint sein, nämlich Erigeron glabratus subsp. glabratus (Dullinger & al. 1999).<br />

Eriophorum alpinum: Nomenklatorisches Synonym von Trichophorum alpinum.<br />

Eriophorum vaginatum°<br />

Euphorbia officinalis: Das Verbreitungsgebiet dieser Art liegt im Jemen. Für welche<br />

Wolfsmilch-Art dieser Name irrtümlich verwendet wurde, ist unklar.<br />

Euphorbia sylvatica: Taxonomisches Synonym von Euphorbia amygdaloides (WCSP<br />

2013), das auch Maly (1838: 114) anführt.<br />

Euphrasia officinalis<br />

Fagus sylvatica<br />

Festuca calamaria:° Taxonomisches Synonym von Festuca altissima (Wisskirchen &<br />

Haeupler 1998: 216f.), nach WCSP (2013) aber auch ein taxonomisches Synonym<br />

von Brachypodium sylvaticum.<br />

Fraxinus excelsior<br />

Galium bocconi: Taxonomisches Synonym von Galium pumilum.<br />

Galium saxatile:° Dies ist eine kalkmeidende Art, die Angabe ist wohl auf eine Fehlbestimmung<br />

zurückzuführen.<br />

Gentiana acaulis: Der Name ist sicher in weiterem Sinne (wie z. B. bei Maly 1838: 87)<br />

zu verstehen, wobei sich die Angabe hier nur Gentiana clusii, die Sippe über Kalk,<br />

beziehen kann.<br />

Gentiana asclepiadea<br />

Gentiana cruciata<br />

Gentiana nivalis<br />

Gentiana pannonica<br />

Gentiana prostrata: Diese Art fehlt in den nordöstlichen Kalkalpen. Wahrscheinlich liegt<br />

eine Verwechslung mit Gentiana bavarica vor.<br />

Gentiana pumila<br />

Geranium phaeum<br />

Geranium robertianum<br />

Geranium sylvaticum<br />

Geum reptans: Diese kalkmeidende Art kommt in der Steiermark nur in den Zentralalpen<br />

(hauptsächlich in den Niederen Tauern) vor. Angaben dürften auf Verwechslung<br />

mit Geum montanum zurückgehen.<br />

Geum rivale<br />

Globularia cordifolia<br />

Globularia nudicaulis<br />

Gnaphalium alpinum: Taxonomisches Synonym von Antennaria carpatica. In diesem<br />

Sinne, nämlich <strong>als</strong> Synonym von Gnaphalium carpaticum, wird der Name auch von<br />

Maly (1838: 67) verwendet.<br />

Gnaphalium leontopodium: Nomenklatorisches Synonym von Leontopodium alpinum.<br />

55


Gypsophylla paniculata: Dabei kann es sich nur um eine Fehlangabe handeln, denn<br />

diese Art wächst auf sandigen Hügeln und in Sandsteppen in Osteuropa, mit einigen<br />

Vorkommen auch in Niederösterreich; die Angaben dürften sich auf Gypsophila<br />

repens beziehen.<br />

Hedysarum obscurum:° Nomenklatorisches Synonym von Hedysarum hedysaroides.<br />

Helleborus niger<br />

Heracleum austriacum<br />

Heracleum sphondylium<br />

Hieracium alpestre: Nomenklatorisches Synonym von Crepis alpestris.<br />

Hieracium aurantiacum<br />

Hieracium chondrilloides:° Taxonomisches Synonym von Crepis jacquinii subsp. jacquinii<br />

(Flann 2009+).<br />

Hieracium grandiflorum:° Nomenklatorisches Synonym von Crepis conyzifolia (Kerguélen<br />

1999), einer Art, die in den nordöstlichen Kalkalpen nicht vorkommt. Taxonomisches<br />

Synonym von Crepis alpestris (Flann 2009+), diese Sippe wird aber <strong>als</strong><br />

„Hieracium alpestre“ bezeichnet. Welche Sippe damit bezeichnet ist, bleibt unklar.<br />

Hieracium humile°<br />

Hieracium molle: Nomenklatorisches Synonym von Crepis mollis (Flann 2009+).<br />

Hieracium pilosella<br />

Hieracium staticifolium: Nomenklatorisches Synonym von Chlorocrepis staticifolia (Flann<br />

2009).<br />

Hieracium umbellatum<br />

Hieracium villosum<br />

Hippocrepis comosa°<br />

Iberis rotundifolia:° Nomenklatorisches Synonym von Noccaea rotundifolia.<br />

Impatiens noli-tangere<br />

Imperatoria ostruthium: Nomenklatorisches Synonym von Peucedanum ostruthium.<br />

Inula dysenterica: Nomenklatorisches Synonym von Pulicaria dysenterica.<br />

Inula montana: Diese Art kommt in West- und Südwesteuropa vor, auch in Gebhard<br />

(1821) und Maly (1838) fehlt dieser Name. Wahrscheinlich ist damit Arnica montana<br />

gemeint.<br />

Juncus jacquinii<br />

Juncus maximus: Taxonomisches Synonym von Luzula sylvatica.<br />

Juncus monanthos°<br />

Juncus pilosus: Nomenklatorisches Synonym von Luzula pilosa.<br />

Juncus sylvaticus: Nomenklatorisches Synonym von Luzula sylvatica.<br />

Juniperus communis<br />

Juniperus nana: Taxonomisches Synonym von Juniperus communis subsp. nana.<br />

Laserpitium latifolium<br />

Lilium bulbiferum<br />

Lilium martagon<br />

Linum alpinum<br />

56


Lonicera alpigena<br />

Lonicera nigra<br />

Lonicera xylosteum<br />

Lotus corniculatus<br />

Lychnis dioica: Nomenklatorisches Synonym von Silene dioica (WCSP 2103).<br />

Lycopodium selago: Nomenklatorisches Synonym von Huperzia selago.<br />

Malaxis monophyllos°<br />

Melampyrum nemorosum<br />

Mespilus amelanchier: Nomenklatorisches Synonym von Amelanchier ovalis.<br />

Mespilus chamaemespilus: Nomenklatorisches Synonym von Sorbus chamaemespilus.<br />

Mespilus cotoneaster: Nomenklatorisches Synonym von Cotoneaster integerrimus.<br />

Ophrys cordata: Nomenklatorisches Synonym von Listera cordata.<br />

Ophrys latifolia: Dieser Name ist nicht nachvollziehbar; vielleicht handelt es sich auch<br />

nur um eine „Verwechslung“ mit Orchis latifolia (siehe dort).<br />

Ophrys monorchis:° Nomenklatorisches Synonym von Herminium monorchis.<br />

Ophrys ovata: Nomenklatorisches Synonym von Listera ovata.<br />

Orchis conopsea: Nomenklatorisches Synonym von Gymnadenia conopsea.<br />

Orchis latifolia: Mit diesem Namen und dem zugehörigen nomenklatorischen Synonym<br />

Dactylorhiza latifolia wurden Pflanzen bezeichnet, die heute zu Dactylorhiza majalis<br />

gezählt werden.<br />

Orchis maculata: Nomenklatorisches Synonym von Dactylorrhiza maculata.<br />

Orchis ornithis: Taxonomisches Synonym von Gymnadenia conopsea.<br />

Orchis ustulata: Nomenklatorisches Synonym von Neotinea ustulata (WCSP 2013).<br />

Origanum vulgare<br />

Orobanche major: Der Name wird zwar in Maurer (1998: 58) und Fischer & al. (2008:<br />

773) <strong>als</strong> Synonym von Orobanche elatior angegeben, doch die Korrektheit der Artangabe<br />

ist zu bezweifeln.<br />

Papaver alpinum<br />

Paris quadrifolia<br />

Parnassia palustris<br />

Pedicularis acaulis: Das einzige, quasi „stängellose“ Läusekraut im Hochschwab-Gebiet<br />

ist Pedicularis portenschlagii.<br />

Pedicularis foliosa°<br />

Pedicularis incarnata: Taxonomisches Synonym von Pedicularis rostratospicata (Wisskirchen<br />

& Haeupler 1998: 356).<br />

Pedicularis recutita°<br />

Pedicularis rostrata: Dieser Name ist nicht eindeutig; es kann damit aber ohnehin jede<br />

„geschnäbelte“ Art des Läusekrauts gemeint sein (infrage kommt vor allem P. rostratocapitata,<br />

aber auch P. rostratospicata und P. portenschlagii).<br />

Pedicularis verticillata<br />

Phalaris alpina: Taxonomisches Synonym von Phleum hirsutum (WCSP 2013).<br />

57


Phellandrium mutellina: Taxonomisches Synonym von Mutellina adonidifolia (Fischer<br />

& al. 2008: 850).<br />

Phleum alpinum: Es werden heute zwei Sippen unterschieden: Im Gebiet dieser Exkursion<br />

ist hauptsächlich Phleum rhaeticum anzutreffen, auf der Schneealpe ist allerdings<br />

auch Phleum commutatum nachgewiesen.<br />

Phleum pratense<br />

Phyteuma hemisphaericum: Diese kalkmeidende Art findet sich in der Steiermark nur<br />

in den westlichen Niederen Tauern, den Gurktaler Alpen und am Zirbitzkogel, in<br />

den nordöstlichen Kalkalpen hingegen wächst Phyteuma orbiculare. Diese Arten<br />

werden zwar schon von Gebhard (1821: 195) und Maly (1838: 82) beide angeführt,<br />

wie aber die geografischen Angaben dazu andeuten (Ph. hemisphaerica in<br />

den obersteirischen Bergen und Ph. orbiculare im Grazer Bergland), nicht im heutigen<br />

Sinn aufgefasst.<br />

Phyteuma spicatum<br />

Pimpinella orientalis:° Nomenklatorisches Synonym von Pimpinella major.<br />

Pinus abies: Nomenklatorisches Synonym von Picea abies (WCSP 2013).<br />

Pinus larix: Nomenklatorisches Synonym von Larix decidua.<br />

Pinus mughus: Die korrekte Schreibweise lautet Pinus mugo.<br />

Pinus picea: Taxonomisches Synonym von Abies alba (WCSP 2013).<br />

Plantago major<br />

Poa bulbosa: Diese Pflanze kommt in der Steiermark nur adventiv auf lückigen Trockenrasen<br />

und sehr trockenen, sandigen Böden vor (Maurer 2006: 172). Die Angabe<br />

dieser Art kann nur auf einer Verwechslung mit einem anderen Süßgras beruhen.<br />

Poa disticha:° Nomenklatorisches Synonym von Oreochloa disticha (WCSP 2013).<br />

Poa laxa°<br />

Polygala amara<br />

Polygala chamaebuxus<br />

Polygonum viviparum: Nomenklatorisches Synonym von Persicaria vivipara (WCSP 2013).<br />

Polypodium filix-femina: Nomenklatorisches Synonym von Athyrium filix-femina.<br />

Polypodium filix-mas: Nomenklatorisches Synonym von Dryopteris filix-mas.<br />

Polypodium fragilis: Nomenklatorisches Synonym von Cystopteris fragilis.<br />

Polypodium lonchitis: Nomenklatorisches Synonym von Polystichum lonchitis.<br />

Polypodium montanum: Nomenklatorisches Synonym von Cystopteris montana (http://<br />

www.tropicos.org/Name/26604634). Eine eventuelle Verwendung der Bezeichnung<br />

im Sinne von Dryopteris montana, einem taxonomischen Synonym für Thelypteris<br />

limbosperma, ist zumindest anzudenken. Da Josef Maly für diese Sippe Namen<br />

mit dem Epitheton „oreopteris“ verwendet (Aspidium orepteris in Maly 1838:<br />

153 und Polystichum oreopteris in Maly 1868: 2) und 1838 danach die Art Aspidium<br />

montanum, <strong>als</strong>o das heutige Cystopteris montana, aufführt, ist eine Verwendung<br />

im Sinne von Thelypteris limbosperma nicht wahrscheinlich.<br />

Potentilla caulescens<br />

Potentilla clusiana<br />

58


Potentilla nitida: Diese Art kommt in der Steiermark nicht vor. Sie ist in den Südalpen<br />

verbreitet und aufgrund ihrer charakteristisch rosafarbenen Blüten leicht kenntlich.<br />

Auch Maly (1838: 40) gibt diese Art irrtümlich für den „Hohenschwab“ an.<br />

Potentilla subacaulis: Diese Bezeichnung könnte sich auf Potentilla brauneana beziehen.<br />

Primula auricula<br />

Primula integrifolia: Das Areal dieser Art sind die Westalpen und Pyrenäen; mit dieser<br />

Angabe kann nur Primula clusiana gemeint sein.<br />

Primula veris<br />

Prunella vulgaris<br />

Pteris aquilina: Nomenklatorisches Synonym von Pteridium aquilinum.<br />

Pyrola rotundifolia<br />

Pyrola secunda: Nomenklatorisches Synonym von Orthilia secunda.<br />

Pyrola uniflora: Nomenklatorisches Synonym von Moneses uniflora.<br />

Ranunculus aconitifolius<br />

Ranunculus acris<br />

Ranunculus alpestris<br />

Ranunculus auricomus<br />

Ranunculus nivalis: Maly (1838:4) führt diesen Namen <strong>als</strong> Synonym von Ranunculus<br />

montanus an.<br />

Ranunculus thora: Diese Art kommt in der Steiermark nicht vor; hier liegt wohl eine Verwechslung<br />

mit Ranunculus hybridus vor.<br />

Rhamnus alpina: Diese Art kommt in der Steiermark nicht vor; vielleicht wurde mit diesem<br />

Namen Rhamnus saxatilis angesprochen.<br />

Rhamnus cathartica<br />

Rhamnus frangula: Nomenklatorisches Synonym von Frangula alnus (http://www.tropicos.<br />

org/Name/27500185).<br />

Rhodiola rosea<br />

Rhododendron chamaecistus: Nomenklatorisches Synonym von Rhodothamnus chamaecistus<br />

(http://www.tropicos.org/Name/12303093).<br />

Rhododendron ferrugineum<br />

Rhododendron hirsutum<br />

Rosa alpina: Taxonomisches Synonym von Rosa pendulina.<br />

Rosa pendulina<br />

Rubus fruticosus<br />

Rubus saxatilis<br />

Rumex acetosella<br />

Rumex alpinus<br />

Salix arbuscula: Lange fälschlicherweise für Salix waldsteiniana verwendeter Name.<br />

Salix herbacea: Die kalkmeidende Art Salix herbacea fehlt in den nordöstlichen Kalkalpen.<br />

Es dürfte hier wohl eine Verwechslung mit Salix retusa vorliegen, einer Art<br />

der Schneeböden im Hochschwab-Massiv (z. B. Dirnböck & al. 1999: 129, 180).<br />

59


Salix hosti:° Unklar, welche Sippe gemeint sein könnte; Salix ×hostii wurde von Anton<br />

Kerner erst 1860 beschrieben.<br />

Salix monandra: Taxonomisches Synonym von Salix purpurea, das auch von Maly (1838:<br />

118) angegeben wird.<br />

Salix reticulata<br />

Salix spathulata:° Unklar, welche Sippe gemeint sein könnte.<br />

Salvia verticillata<br />

Sambucus nigra<br />

Satyrium epipogium: Nomenklatorisches Synonym von Epipogium aphyllum.<br />

Saxifraga androsacea<br />

Saxifraga autumnalis: Fälschlicherweise für Saxifraga aizoides verwendeter Name, auch<br />

in Gebhard (1821: 237) und Maly (1838: 51) <strong>als</strong> Synonym von S. aizoides gebraucht.<br />

Saxifraga bryoides: Diese kalkfeindliche Art findet man in der Steiermark nur in den<br />

Niederen Tauern sowie den Gurktaler und Seetaler Alpen; die Angabe beruht auf<br />

einer Verwechslung.<br />

Saxifraga burseriana°<br />

Saxifraga caesia<br />

Saxifraga cespitosa: Die Art mit diesem Namen kommt in den borealen und polaren<br />

Gebieten von Kanada über Grönland und Island bis Skaninavien vor. Während in<br />

Gebhard (1821) und Maly (1838) dieser Name nicht aufgeführt wird, nennt Maly<br />

(1868: 177) unter dem heute ebenfalls nicht mehr gebräuchlichen Namen Saxifraga<br />

muscoides zwei Varietäten: caespitosa und moschata. Wahrscheinlich wurde<br />

mit „Saxifraga cespitosa“ die durchaus rasig („cespitos“) wachsende Saxifraga moschata<br />

bezeichnet.<br />

Saxifraga cotyledon: Es handelt sich dabei zwar um eine Art der Westalpen, sie wurde<br />

aber lange <strong>als</strong> ein Teil der steirischen Flora angesehen (z. B. Maly 1838: 49). Diese<br />

fälschlichen Angaben dürften wahrscheinlich auf Verwechslung mit Saxifraga<br />

paniculata zurückgehen.<br />

Saxifraga petraea:° Diese Art kommt in der Steiermark nicht vor.<br />

Saxifraga pyramidalis:° Taxonomisches Synonym von Saxifraga paniculata.<br />

Saxifraga rotundifolia<br />

Saxifraga sedoides°<br />

Saxifraga stellaris<br />

Saxifraga tridactylites: Diese Art kommt im Gebiet der nördlichen Kalkalpen nicht vor.<br />

Möglich wäre eine Verwechslung mit Saxifraga adscendens.<br />

Scirpus caespitosus:° Nomenklatorisches Synonym von Trichophorum cespitosum.<br />

Scrophularia nodosa<br />

Sedum album<br />

Sedum atratum°<br />

Sempervivum hirsutum: Das dürfte eine Verballhornung des Namens Sempervivum hirtum<br />

sein; dieser Name wiederum ist ein taxonomisches Synonym von Jovibarba<br />

globifera subsp. hirta (WCSP 2103).<br />

60


Sempervivum montanum<br />

Senecio abrotanifolius<br />

Senecio alpinus: Taxonomisches Synonym von Senecio cordatus, einer in den Westalpen<br />

vorkommenden Art. Eine mit „Senecio alpinus“ bezeichnete Sippe wird auch von<br />

Maly (1838: 71; 1868: 95) angeführt. Bei all diesen Angaben dürfte es sich wohl<br />

um eine Verwechslung mit Senecio subalpinus handeln.<br />

Senecio erucifolius°<br />

Senecio incanus: In der Steiermark findet sich Senecio incanus (in der Unterart carniolicus)<br />

über kalkarmem Silikatgestein in den Niederen Tauern, der Gurk- und Seetaler<br />

Alpen; diese Sippe fehlt in den nordöstlichen Kalkalpen. Wahrscheinlich ist<br />

mit dieser Angabe Leontodon incanus gemeint.<br />

Senecio jacobaea<br />

Senecio nemorensis: Diese Sippe wird heute in mehrere Arten aufgeteilt, wobei für das<br />

Gebiet der nordöstlichen Kalkalpen Senecio ovatus und Senecio hercynicus infrage<br />

kommen.<br />

Silene acaulis<br />

Silene rupestris: Nomenklatorisches Synonym von Atocion rupestre (WCSP 2013), einer<br />

kalkmeidenden Sippe, die in den nordöstlichen Kalkalpen fehlt. Die Angaben<br />

beruhen wohl auf einer Verwechslung mit Heliosperma alpestre oder Heliosperma<br />

pusillum.<br />

Soldanella alpina<br />

Solidago virgaurea<br />

Sonchus alpinus: Nomenklatorisches Synonym von Lactuca alpina.<br />

Sorbus domestica: Dieser 10 bis 20 m hohe Baum kommt in der Obersteiermark nicht<br />

vor. Die Angabe dürfte eventuell auf eine Verwechslung mit Sorbus aucuparia zurückgehen.<br />

Stachys alpina°<br />

Staphylea pinnata<br />

Statice armeria: In Maly (1838: 109) wird dieser Name <strong>als</strong> Synonym von Statice elongata<br />

angeführt, daneben wird bei Statice alpina unter anderem auch der Hochschwab<br />

<strong>als</strong> Fundpunkt angeführt. Im Gebiet kommt nur die in Fischer & al (2008: 383) <strong>als</strong><br />

Armeria alpina bezeichnete Sippe vor.<br />

Stellaria cerastoides: Nomenklatorisches Synonym von Cerastium cerastoides, wobei diese<br />

Art kalkmeidend und in der Steiermark nur in den Niederen Tauern, den Gurkund<br />

Seetaler Alpen zu finden ist. Die Angabe beruht wohl auf einer Verwechslung<br />

mit einer anderen Cerastium-Art (infrage kommen C. arvense, C. carinthiacum und<br />

C. holosteoides).<br />

Taxus baccata<br />

Teucrium montanum<br />

Thalictrum aquilegiifolium<br />

Thalictrum minus<br />

61


Thesium linophyllon: Diese Art kommt in den nordöstlichen Kalkalpen nicht vor; die<br />

Angaben beruhen wohl auf Verwechslung mit Thesium alpinum.<br />

Thlaspi alpestre: Dieser Name ist ein „f<strong>als</strong>ches“ Synonym von Noccaea crantzii (Fischer<br />

& al. 2008: 655).<br />

Thlaspi alpinum: Nomenklatorisches Synonym von Noccaea crantzii (Fischer & al. 2008:<br />

655).<br />

Thymus acinos: Nomenklatorisches Synonym von Clinopodium acinos.<br />

Thymus alpinus: Nomenklatorisches Synonym von Clinopodium alpinum.<br />

Triglochin palustre<br />

Trollius europaeus<br />

Turritis alpina: Ist zwar ein taxonomisches Synonym von Arabis hirsuta, Maly (1838: 9)<br />

führt diesen Namen aber nicht <strong>als</strong> Synonym bei Arabis hirsuta an, sondern bei Arabis<br />

ciliata.<br />

Tussilago alpina: Nomenklatorisches Synonym von Homogyne alpina.<br />

Tussilago discolor: Nomenklatorisches Synonym von Homogyne discolor (Wisskirchen &<br />

Haeupler 1998: 265).<br />

Tussilago nivea:° Taxonomisches Synonym von Petasites paradoxus.<br />

Tussilago petasites: Gebhard (1821: 275) und Maly (1838: 64) listen eine Sippe solchen<br />

Namens auf und geben „Großblättriger Huflattich“ <strong>als</strong> deutschen Namen an; damit<br />

kann nur Petasites hybridus gemeint sein.<br />

Uvularia amplexifolia:° Nomenklatorisches Synonym von Streptopus amplexifolius (WCSP<br />

2013).<br />

Vaccinium myrtillus<br />

Vaccinium oxycoccos<br />

Vaccinium uliginosum: Die Angabe dürfte wohl <strong>als</strong> Vaccinium uliginosum agg. zu interpretieren<br />

sein; die meisten Angaben werden aber aufgrund der Höhenlage Vaccinium<br />

gaultherioides und nicht Vaccinium uliginosum s. str. zuzurechnen sein.<br />

Valeriana celtica<br />

Valeriana elongata<br />

Valeriana montana<br />

Valeriana officinalis<br />

Valeriana saxatilis<br />

Valeriana tripteris<br />

Veratrum album<br />

Verbascum blattaria: Diese Art kommt im Hochschwab-Gebiet nicht vor. Die Angabe<br />

ist wohl auf eine Verwechslung zurückzuführen, infrage kommen V. chaixii subsp.<br />

austriacum, V. nigrum und V. alpinum.<br />

Veronica alpina<br />

Veronica anagallis: Der vollständige Name dieser Art lautet Veronica anagallis-aquatica.<br />

Veronica aphylla<br />

Veronica beccabunga<br />

62


Veronica bellidioides: Diese kalkmeidende Art wächst nicht in den nordöstlichen Kalkalpen;<br />

die Angaben beruhen wohl auf einer Verwechslung, ev. mit Veronica alpina.<br />

Veronica chamaedrys<br />

Veronica fruticulosa: Diese Art fehlt in der Steiermark. Offenbar wurde dieser Name<br />

lange fälschlicherweise für Veronica fruticans verwendet (z. B. Gebhard 1821: 285,<br />

Maly 1838: 94 und Maly 1868: 146).<br />

Veronica officinalis<br />

Veronica saxatilis: Taxonomisches Synonym von Veronica fruticans.<br />

Veronica urticifolia<br />

Viburnum lantana<br />

Viola alpina°<br />

Viola biflora<br />

Viola palustris: Dullinger & al. 1999 berichten aus der alpinen und subalpinen Stufe des<br />

Hochschwabs von drei Arten lila bis violett blühender Veilchen, hauptsächlich von<br />

Viola alpina, weniger von V. reichenbachiana und ein einziges Mal von V. palustris<br />

– und zwar vom Murmelboden, der mit 1440 m Seehöhe aber gut 150 Höhenmeter<br />

unter der Hochalm liegt.<br />

Niedere Pflanzen (Pilze, Flechten, Moose)<br />

Agaricus caryophyllaceus: Gemeint ist wohl Marasmius oreades.<br />

Agaricus ostreatus: Gemeint ist wohl Pleurotus ostreatus.<br />

Agaricus pratensis: Gemeint ist wohl Cuphophyllus pratensis (= Hygrocybe pratensis).<br />

Boletus bovinus: Gemeint ist wohl Suillus bovinus.<br />

Boletus fomentarius: Gemeint ist wohl Fomes fomentarius.<br />

Helvella coccinea: Gemeint ist wohl Aleuria aurantia.<br />

Lichen calcarius: Gemeint ist wohl Aspicilia calcarea.<br />

Lichen caninus: Gemeint ist wohl Peltigera canina.<br />

Lichen ericetorum: Gemeint ist wohl Icmadophila ericetorum.<br />

Lichen islandicus: Gemeint ist wohl Cetraria islandica.<br />

Lichen plicatus: Gemeint sein dürfte Usnea plicata oder auch Usnea barbata.<br />

Lichen pulmonarius: Gemein ist wohl Lobaria pulmonaria.<br />

Lichen pyxidatus: Gemeint ist wohl Cladonia pyxidata.<br />

Lichen rangiferinus: Gemeint ist wohl Cladonia rangiferina.<br />

Lycoperdon bovista: Gemeint sein dürfte Lycoperdon utriforme oder Bovista plumbea.<br />

Sphagnum palustre<br />

63


Dank<br />

Für die Erlaubnis zur Einsicht in die Bestände des Privatarchivs Erzherzog Johanns im Archiv Meran<br />

danken wir Herrn Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt, für die Hilfe beim Identifizieren der Niederen<br />

Pflanzen danken wir Herrn Gernot Friebes.<br />

Literatur<br />

Aiton William, 1789: Hortus kewensis or a catalogue of the plants cultivated in the Royal Botanic Garden<br />

at Kew. Vol. III. – London: George Nicol; 547 pp.<br />

Anonymus, 1828: Zwey Reiseberichte in naturhistorischer und geographischer Hinsicht durch die<br />

Steyermark. Von Kaspar Grafen von Sternberg und Freyherrn von Welden. – Steyermärkische<br />

Zeitschrift 9: 90–120.<br />

Binder-Krieglstein Bruno (Hg.), 1959: Erzherzog-Johann-Gedächtnisausstellung. – Graz: <strong>Joanneum</strong><br />

und Steiermärkische Landesbibliothek; 400 pp.<br />

Burgsdorf Friedrich August Ludwig von, 1787: Anleitung zur sichern Erziehung und zweckmässigen<br />

Anpflanzung der einheimischen und fremden Holzarten, welche in Deutschland und unter ähnlichem<br />

Klima im Freyen fortkommen. Zweyter Theil. – Berlin, Eigenverlag; 272 pp.<br />

Dierbach Johann Heinrich, 1831: Repertorium botanicum oder Versuch einer systematischen Darstellung<br />

der neuesten Leistungen im ganzen Umfange der Pflanzenkunde. – Lemgo: Meyer; xi +<br />

266 pp.<br />

Dirnböck Thomas, Dullinger Stefan, Gottfried Michael & Grabherr Georg, 1999: Die Vegetation des<br />

Hochschwab (Steiermark), Alpine und Subalpine Stufe. – Mitteilungen des naturwissenschaftlichen<br />

Vereines für Steiermark 129: 111–251.<br />

Flann Christina (ed), 2009+; Global Compositae Checklist. – http://compositae.landcareresearch.co.<br />

nz. (10.10.2013)<br />

Fischer Manfred A., Oswald Karl & Adler Wolfgang, 2008: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein<br />

und Südtirol. 3. Aufl. – Linz: Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen; 1392 pp.<br />

Friedl Inge & Friedl Karl, 2003: Der erste Tourist. Mit Erzherzog Johann durch die alte Steiermark<br />

– Graz: Styria; 174 pp.<br />

Gebhard Johann Nepomuk, 1818: Aufzählung aller in Steyermark wild wachsenden Kräuter, Bäume<br />

und Sträuche, mit Angabe ihrer Fundörter, Blütezeit und Ausdauer. Ein Taschenbuch für Freunde<br />

der Pflanzenkunde, Ärzte, Apotheker, Ökonomen, Technologen u. Forstmänner. – Graz: Ferstl;<br />

viii + 142 pp.<br />

Gebhard Johann Nepomuk, 1821: Verzeichniß der vom Jahre 1804 bis 1819 auf meinen botanischen<br />

Reisen durch und in der Steyermark selbst beobachteten, und, bis auf wenige, bereits in meinen<br />

Centurien getrocknet gelieferten Pflanzen. – Graz: Tanzer; xx + 307 pp.<br />

64


Göth Georg, 1861: Das <strong>Joanneum</strong> in Gratz, geschichtlich dargestellt zur Erinnerung an seine Gründung<br />

vor 50 Jahren. – Graz: Leykam; xi + 323 pp.<br />

Ilwof Franz, 1882a: Erzherzog Johann und seine Beziehungen zu den Alpenländern. – Zeitschrift des<br />

deutschen und österreichischen Alpenvereins 13: 1–47.<br />

Ilwof Franz (Hg.), 1882b: Aus Erzherzog Johanns Tagebuch. Eine Reise in Obersteiermark im Jahre 1810.<br />

– Nachdruck nach dem Ex. der Steiermärk. Landesbibliothek; Graz: Edition Strahalm; 133 pp.<br />

Ilwof Franz, 1894: Erzherzog Johann und Dr. Lorenz Chrysanth Edler von Vest, mit Briefen des Erzherzogs.<br />

– Mitteilungen des historischen Vereins für Steiermark 42: 71–117.<br />

Jenny Rudolf von, 1822: Handbuch für Reisende in dem österreichischen Kaiserstaate mit mehreren<br />

Hauptrouten der angränzenden Länder. Erste Abtheilung – Doll, Wien; XLIII, 416 pp.<br />

Kerguélen Michel, 1999: Index Synonymique de la flore de France. – INRA-MNHN; http://www2.dijon.<br />

inra.fr/flore-france. (16.10.2013).<br />

Maly Josef Karl, 1838: Flora Styriaca. – Graz: Eduard Ludewigs Verlag; xvi +159 pp.<br />

Maly Josef Karl, 1868: Flora von Steiermark. – Wien: Wilhelm Braumüller Verlag; xii +303 pp.<br />

Maurer Willibald, 1998: Flora der Steiermark. Band II/1. Verwachsenkronblättrige Blütenpflanzen<br />

(Sympetalae). – Eching bei München: IHW; 239 pp.<br />

Maurer Willibald (Hg.), 2006: Flora der Steiermark. Band II/2. Einkeimblättrige Blütenpflanzen (Monocotyledoneae).<br />

– Eching bei München: IHW; 324 pp.<br />

Pallas Peter Simon, 1790: Flora rossica seu stirpium imperii rossici per Europam et Asiam indigenarum<br />

descriptiones. Iussu et auspiciis Catharinae II. Augustae, T. 1, Ps. 2. – Frankfurt am Main: Fleischer;<br />

229 pp.<br />

Sartori Franz, 1808: Specimen nomenclatoris plantarum phaenogamarum in Styria sponte crescentium,<br />

quod concinnavit. Adjunctis annotationibus. – Wien: Doll; 104 pp.<br />

Schlossar Anton, 1878: Erzherzog Johann von Oesterreich und sein Einfluß auf das Culturleben der<br />

Steiermark. Originalbriefe des Erzherzogs aus den Jahren 1810–1825. – Wien: Braumüller; xiv<br />

+ 403 pp.<br />

Schlossar Anton, 1908: Erzherzog Johann von Österreich. Sein edles Leben und segensreiches Wirken.<br />

Mit Benutzung des handschriftlichen und künstlerischen Nachlasses des Erzherzogs dargestellt.<br />

– Graz: Styria; xvi + 231 pp.<br />

Schneider Benedikt, 1994: Land und Leute. Landesbeschreibung und Statistik von Innerösterreich zur<br />

Zeit Erzherzog Johanns. – Grazer Beiträge zur europäischen Ethnologie 3; Frankfurt am Main:<br />

Lang; iv + 230 pp.<br />

Theiss Viktor, 1960: Leben und Wirken Erzherzog Johanns, Bd. 1, Lfg. 1, Kindheit und Jugend (1782–<br />

1805). – Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 17(1); 176 pp.<br />

Theiss Viktor, 1969: Leben und Wirken Erzherzog Johanns, Bd. 2, Lfg. 1, Thernberg und <strong>Joanneum</strong><br />

(1810–1811). – Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 18; xix + 124 pp.<br />

WCSP, 2013: World Checklist of Selected Plant Families. – Facilitated by the Royal Botanic Gardens,<br />

Kew. Published on the Internet; http://apps.kew.org/wcsp/ (18.10.2013).<br />

Willdenow Karl Ludwig, 1796: Berlinische Baumzucht, oder Beschreibung der in den Gärten um Berlin,<br />

im Freien ausdauernden Bäume und Sträucher. Für Gartenliebhaber und Freunde der Botanik.<br />

– Berlin: Nauck; xxxii + 452 pp.<br />

Wisskirchen Rolf & Haeupler Henning, 1998: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands.<br />

– Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer; 765 pp.<br />

Wurzbach Constantin von, 1890: Zahlbruckner, Johann – In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums<br />

Oesterreich, Band 59; Wien: Zamarski Verlag; 87 f.<br />

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Archivalien<br />

Steiermärkisches Landesarchiv:<br />

Archiv Meran 33/3: Korrespondenz Erzherzog Johann mit Gebhard 1809–1812<br />

55/2: Korrespondenz Vest an Erzherzog Johann 1813<br />

64/3: Korrespondenz Zahlbruckner an Erzherzog Johann 1813<br />

109/1: Abschriften aus den Tagebüchern von Erzherzog Johann 1810–1826 und 1829<br />

222/5: Korrespondenz Erzherzog Johann zur statistischen Landesbeschreibung für Steiermark<br />

und Kärnten 1813<br />

Göthsche Serie 9/154: „Verzeichniß der selteneren Pflanzen“ und anderes Material naturwissenschaftlichen<br />

Inhalts<br />

Anschrift der Verfasser:<br />

Hans-Peter Weingand<br />

Salzamtsgasse 7, A-8010 Graz<br />

weingand@gmx.at<br />

Mag. Kurt Zernig<br />

<strong>Universalmuseum</strong> <strong>Joanneum</strong>, Botanik<br />

Weinzöttlstraße 16, A-8045 Graz<br />

kurt.zernig@museum-joanneum.at<br />

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