Betrieb und Unternehmung nach Gutenberg
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<strong>Betrieb</strong><br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
I. <strong>Betrieb</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Gutenberg</strong><br />
Vom Wirtschaftssystem unabhängige<br />
Bestimmungsfaktoren<br />
Vom Wirtschaftssystem abhängige Bestimmungsfaktoren<br />
Produktionsfaktoren<br />
(Arbeit – <strong>Betrieb</strong>smittel<br />
-<br />
Werkstoffe<br />
Marktwirtschaft<br />
(<strong>Betrieb</strong> =<br />
<strong>Unternehmung</strong>)<br />
Prinzip der<br />
___________<br />
___________<br />
___________<br />
Planwirtschaft<br />
(<strong>Betrieb</strong> =<br />
Organ der<br />
Gesamtwirtschaft)<br />
___________<br />
___________<br />
___________<br />
___________<br />
1
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
II. Produktionstheoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />
1. Produktionstheorie<br />
Produktionsfaktoren Produktion Produkte<br />
Input Throughput Output<br />
Produktionsprozess<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Theoretisches Aussagesystem, das sich mit den wirtschaftlichen Prozessen der<br />
Herstellung von Produkten (Gütern) befasst.<br />
Insbesondere werden die quantitativen Beziehungen der eingesetzten Produktionsfaktoren<br />
<strong>und</strong> ausgebrachten Produkte untersucht.<br />
Ziel: Funktionale Zusammenhänge (Regelmäßigkeiten) zwischen der Menge der<br />
eingesetzten Produktionsfaktoren <strong>und</strong> der damit hergestellten Produkte aufzeigen.<br />
Primärer Aspekt: Mengenbewegungen im gesamten Produktionsprozess<br />
Produktionsfunktion: Funktionaler Zusammenhang zwischen Input <strong>und</strong> Output<br />
2. Kostentheorie<br />
Kostentheorie – Wert<br />
Produktionstheorie - Menge<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Aufbauend auf dem in der Produktionstheorie entwickelten Mengengerüst des<br />
Produktionsprozesses wird in der Kostentheorie durch Einbeziehung des Produktionsfaktorpreises<br />
das zugehörige Wertgerüst untersucht.<br />
Betrachtung der Beziehung zwischen den mit Preisen bewerteten Produktionsfaktoren<br />
<strong>und</strong> des damit erzeugten Outputs.<br />
Ziel: Funktionale Zusammenhänge (Regelmäßigkeiten) zwischen dem Wert der<br />
eingesetzten Produktionsfaktoren <strong>und</strong> den damit hergestellten Produkten aufzeigen.<br />
Primärer Aspekt: Wertbewegungen im Produktionsprozess<br />
Kostenfunktion: Funktionaler Zusammenhang zwischen bewertetem Input<br />
(Wert) <strong>und</strong> Output (Menge)<br />
Minimierungsprinzip: ______________________________________________<br />
_________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________<br />
Maximierungsprinzip: ______________________________________________<br />
_________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________<br />
2
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
3. Zusammenhang: Produktions- /Kostentheorie<br />
Ökonomisches Prinzip<br />
Ein vorgegebener Output soll mit so _______ Produktionsfaktoren (Input) wie<br />
möglich hergestellt werden.<br />
Keine Verschwendung von Produktionsfaktoren = technische Effizienz<br />
Produktionstheorie: Technische Effizienz<br />
Bestimmte Kombinationen von Produktionsfaktoren können einen vorgegebenen<br />
Output sinnvoller erzeugen als andere Kombinationen. Es existieren alternative<br />
Produktionsfaktor-Kombinationen / Produktionsprozesse.<br />
Die Produktionstheorie sondert die technisch ineffizienten Produktionsprozesse<br />
aus <strong>und</strong> identifiziert diejenigen, die im Hinblick auf das ökonomische Prinzip optimal<br />
sind.<br />
Kostentheorie: Ökonomische Effizienz<br />
Die Kostentheorie identifiziert denjenigen technisch effizienten Produktionsprozess,<br />
der zu den minimalen Kosten für einen vorgegebenen Output führt<br />
(____________________________________________).<br />
Ergebnis: ökonomisch effizienter Produktionsprozess<br />
Erst die Bewertung der Produktionsfaktoren führt zu einer Vereinheitlichung der<br />
Rechengrößen. Erst diese Vereinheitlichung über Geldeinheiten erlaubt die Auswahl<br />
des kostenminimalen Produktionsprozesses unter mehreren technisch effizienten<br />
Alternativen.<br />
4. Produktionsfunktion<br />
Produktionsfunktion: allg. verbal<br />
Darstellung des funktionalen Zusammenhangs zwischen Input <strong>und</strong> Output bei<br />
technisch effizienter Produktion (d.h. keine Verschwendung von Produktionsfaktoren)<br />
Produktionsfunktion: allg. formal<br />
Voraussetzung: beliebige Teilbarkeit <strong>und</strong> Homogenität aller Produktionsfaktoren<br />
(Input) <strong>und</strong> Produkte (Output)<br />
m = Output = Produkte, Ausbringungsmenge<br />
r = Input = verschiedene Produktionsfaktorarten 1 – n<br />
_________________________________________<br />
<br />
Prämisse: (nur) zwei verschiedene Produktionsfaktor-Arten<br />
______________________________________<br />
<br />
<br />
Für jede denkbare technisch effiziente (Produktions-)Faktorkombination wird die<br />
Höhe der dazugehörigen Ausbringungsmenge angegeben.<br />
Hinsichtlich der Beziehung zwischen den Faktorarten innerhalb einer Produktionsfunktion<br />
lassen sich zwei Arten von Produktionsfunktionen unterscheiden:<br />
substitutionale <strong>und</strong> limitationale Produktionsfunktionen<br />
3
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
5. Substitutionalität - Limitationalität<br />
Merkmale der Substitutionalität<br />
Ein vorgebener Output kann durch verschiedene Kombinationen der (beiden)<br />
Produktionsfaktoren erzeugt werden.<br />
D.h.: Produktionsfaktoren können im Produktionsprozess gegeneinander<br />
________________________________ werden.<br />
Bsp.: Zum Teeren eines Straßenstücks von 200 Meter Länge an 1 Tag (= m)<br />
können entweder 4 Arbeiter (= r 1 ) <strong>und</strong> 2 Teermaschinen (= r 2 ) oder _____ Arbeiter<br />
<strong>und</strong> nur ________ Teermaschine eingesetzt werden.<br />
D.h.: Die Verringerung der Einsatzmenge eines Faktors kann bei Konstanz der<br />
Ausbringungsmenge durch den verstärkten Einsatz eines (des) anderen Faktors<br />
_____________________________ werden.<br />
Auch: Die Ausbringungsmenge kann durch eine veränderte Einsatzmenge nur<br />
eines Faktors bei Konstanz aller (des) anderen Faktors beeinflusst werden.<br />
Bsp.: 4 Arbeiter teeren mit 3 Teermaschinen 300 Meter am Tag.<br />
________________________________________: Zur Herstellung einer bestimmen<br />
Ausbringungsmenge muss von jeder Faktor-Art stets eine positive Einsatzmenge<br />
verwendet werden. Die Faktoren sind somit nicht vollkommen substituierbar.<br />
Bsp.: Pulvertee<br />
____________________________________________: Bei der Herstellung einer<br />
bestimmten Ausbringungsmenge ist die eine Faktor-Art durch die andere vollständig<br />
ersetzbar.<br />
Merkmale der Limitationalität<br />
Ein vorgegebener Output kann nur durch _______________ effiziente Kombination<br />
der (beiden) Produktionsfaktoren erzeugt werden.<br />
D.h.: Die beteiligten Produktionsfaktor-Arten stehen in einem technisch bindenden<br />
Verhältnis zueinander <strong>und</strong> zur Ausbringungsmenge <strong>und</strong> lassen sich nicht gegenseitig<br />
substituieren.<br />
Bsp.: Zur Herstellung eines Fahrrads (= m) ist die Kombination von ___ Rädern<br />
(=r 1 ) <strong>und</strong> ___ Sattel (= r 2 ) technisch effizient. Durch den ausschließlichen Einsatz<br />
weiterer Sättel kann kein einziges Fahrrad mehr produziert werden.<br />
D.h.: Nur durch den vermehrten (verringerten) Einsatz ________ Faktoren kann<br />
eine erhöhte (verringerte) Ausbringungsmenge erzielt werden (anderes „Produktionsniveau“).<br />
Bsp.: _____ Räder <strong>und</strong> 2 Sättel zur Herstellung von _____ Fahrrädern.<br />
4
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
6. Produktionsfunktion vom Typ A (s. VWL)<br />
Historischer Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Entwicklung von Turgot um 1766<br />
Empirisch, statistisch überprüft von Thünen um 1842<br />
Später von <strong>Gutenberg</strong> unter dem Namen „Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs“<br />
oder „Ertragsgesetz“ in die <strong>Betrieb</strong>swirtschaftslehre übernommen.<br />
Sachlicher Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Landwirtschaftliche Produktion historisch bedingt als alleiniger Anwendungsbereich<br />
_________________ Substitutionalität: Eine Verringerung der Bodenfläche kann<br />
durch den Einsatz von mehr Dünger oder mehr Saatgut kompensiert werden; ohne<br />
Boden oder Saatgut ist jedoch keine Ernte zu erwarten.<br />
Beobachtung von Turgot: Der zunehmende Einsatz des Faktors Arbeit bei konstanten<br />
Einsatzmengen der Faktoren Boden, Saatgut <strong>und</strong> Dünger führt zunächst<br />
zu steigenden <strong>und</strong> später zu abnehmenden Grenzerträgen bei der Ernte.<br />
______________________ Faktorvariation: Abhängigkeit der Ernte von der Einsatzmenge<br />
eines Produktionsfaktors (Arbeit) bei Konstanz der übrigen Produktionsfaktoren<br />
(Boden, Saatgut, Dünger)<br />
E / GE / DE<br />
I<br />
Ertragsgesetz<br />
II III IV<br />
B<br />
C<br />
A<br />
E<br />
GE<br />
DE<br />
r2 (Arbeit)<br />
Modell-Prämissen<br />
Periphere Substitutionalität <strong>und</strong> partielle Faktorvariation<br />
1 konstanter Produktionsfaktor (homogen, beliebig teilbar)<br />
1 variabler Produktionsfaktor (homogen, beliebig teilbar)<br />
Herstellung eines (1) Produktes (homogen, beliebig teilbar)<br />
1-stufige Produktion mit konstanter, bekannter Produktionstechnik<br />
5
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Beobachtete Größen<br />
Gesamtertrag m: Absolute Erträge; ermittelt aus der Produktionsfunktion bei Variation<br />
eines (1) Faktors (hier r 2 ) <strong>und</strong> unter Konstanz des anderen (1) Faktors (hier<br />
r 1 ) partielle Gesamtertragskurve<br />
Grenzertrag M: Ertragszuwächse bei infinitesimalen Änderungen des variablen<br />
Faktors (hier r 2 ) <strong>und</strong> Konstanz des anderen Faktors (hier r 1 ) partielles Grenzprodukt<br />
bzw. Grenzproduktivität des variablen Faktors; ermittelt durch die 1. Ableitung<br />
der part. Gesamtertragsfunktion<br />
Durchschnittsertrag e: Durchschnittliche Erträge; ermittelt über die Division des<br />
Gesamtertrages durch die jeweils dafür eingesetzte Menge des variablen Faktors<br />
(hier r 2 ) partielle Durchschnittsertragsfunktion<br />
Gesamertrag =<br />
Grenzertrag = GP =<br />
Durchschnittsertrag =<br />
Phase<br />
I<br />
II<br />
III<br />
IV<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Beobachtungen<br />
Der anfängliche Mehreinsatz von Arbeit zur Pflege des Ackers (z.B. Unkraut<br />
entfernen) bewirkt eine üperproportionale Erhöhung der Ernte.<br />
steigende Erntezuwächse bis r 2 bei A<br />
Ab r 2 bei A ist ein Großteil des Unkrauts entfernt; weitere Pflegearbeit<br />
bewirkt jedoch nur eine unterproportionale Erhöhung der Ernte.<br />
sinkende Erntezuwächse (Grenzerträge m’); jeder zusätzliche Arbeitstag<br />
zur Pflege lässt zwar die Gesamternte anwachsen, diese Zuwächse<br />
werden jedoch mit jedem zusätzlichen Arbeitstag geringer, da das entfernte<br />
Unkraut das Wachstum des Weizens immer weniger behinderte.<br />
Ab r 2 bei B bewirkt der Mehreinsatz von Arbeit weiterhin eine unterproportionale<br />
Erhöhung der Ernte. Das hier entfernte Unkraut war dem<br />
Wachstum des Weizens noch weniger hinderlich.<br />
Sinkende Erntezuwächse; jeder zusätzliche Arbeitstag lässt zwar die<br />
Gesamternte anwachsen, diese Zuwächse werden jedoch weiterhin mit<br />
jedem zusätzlichen Arbeitstag geringer.<br />
Ab r 2 bei C bewirkt der Mehreinsatz von Arbeit eine Verringerung der<br />
Ernte, da die Feldarbeiter beim Unkraut jäten mehr jungen Weizen zertrampeln<br />
als die Pflege dem Wachstum nützlich ist.<br />
Negative Erntezuwächse; jeder zusätzliche Arbeitstag lässt die Gesamternte<br />
sinken.<br />
6
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Phase Gesamtertrag E Grenzertrag GE<br />
I<br />
Durchschnittsertrag<br />
DE<br />
Endpunkte<br />
II<br />
III<br />
IV<br />
III. Kostentheoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />
1. Kosten<br />
<br />
<br />
Kosten stellen den mit Preisen bewerteten Verzehr von Produktionsfaktoren dar<br />
Bewertung erfolgt durch Multiplikation der Produktionsfaktoren mit den vom Markt<br />
vorgegebenen Preisen<br />
2. Gesamtkosten<br />
<br />
<br />
Gesamtkostenfunktion K ergibt sich durch Multiplikation der eingesetzten Mengen<br />
an Produktionsfaktoren r mit ihren Preisen p<br />
K =<br />
Faktoreinsatzmengen hängen von der Ausbringungsmenge m ab Gesamtkosten<br />
hängen ebenfalls von der Ausbringungsmenge m ab<br />
m =<br />
K =<br />
3. Fixe <strong>und</strong> variable Kosten<br />
Fixe Kosten<br />
Bevor ein <strong>Betrieb</strong> die Produktion aufnehmen kann, muss die ________________<br />
_________________________ hergestellt werden. Beispiele: Kauf oder Miete<br />
von Gebäuden, Fuhrpark, Maschinen, Werkzeug; Abschluss von Versicherungen<br />
oder Lieferverträgen.<br />
fallen unabhängig von der Produktionsmenge bzw. dem Beschäftigungsgrad in<br />
gleicher Höhe an<br />
absolut fixe Kosten (Gr<strong>und</strong>bereitschaftskosten)<br />
‣ stets unverändert<br />
‣ unabhängig von Veränderungen der Gesamtkapazität<br />
relativ fixe Kosten (Zusatzbereitschaftskosten, auch: sprungfixe / intervallfixe Kosten)<br />
7
Kosten<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
‣ steigen mit der Kapazitätsausdehnung<br />
‣ z.B. Abschreibung zusätzlicher Maschinen; menschliche Arbeit steht nur in<br />
Form von Vollzeitkräften mit 40 St<strong>und</strong>en Arbeitszeit/Woche zur Verfügung<br />
(kleinere Einheiten durch Teilzeitarbeit)<br />
Sprungfixe Kosten<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0 2 4 6 8<br />
Arbeiter<br />
K*<br />
K<br />
<br />
<br />
Jede vollständige Einheit eines<br />
Produktionsfaktors (z.B. Vollzeitkraft)<br />
muss vollständig bezahlt<br />
werden die Mengensprünge<br />
der Produktionsfaktoren verursachen<br />
daher Sprünge der tatsächlichen<br />
Kostenkurve K<br />
die Kurve K* zeigt die kontinuierliche<br />
Kostenentwicklung bei beliebig<br />
teilbaren Produktionsfaktoren<br />
Variable Kosten<br />
Kosten, die von der Höhe der __________________________ abhängig sind,<br />
werden als variable Kosten bezeichnet<br />
Beispiel: Je mehr Autos ein <strong>Betrieb</strong> produziert, desto mehr Rohbleche, Reifen<br />
<strong>und</strong> z.B. höhere Akkordlöhne werden erforderlich.<br />
Gesamtkosten = fixe <strong>und</strong> variable Kosten<br />
K = K f + K v (m)<br />
K = Gesamtkosten<br />
K f = fixe Kosten<br />
K v (m) = variable Kosten<br />
Grenzkosten<br />
Als Grenzkosten wird die Veränderung der Gesamtkosten aufgr<strong>und</strong> einer infinitesimal<br />
kleinen Änderung des Outputs bezeichnet. Sie werden durch die 1. Ableitung<br />
K’(x) der Kostenfunktion K(x) ermittelt.<br />
Allg. gilt: f(x) = ax n +c f’(x) = n*ax n-1<br />
s. Beispiel zu Gesamt-/Grenz-/Stückkosten<br />
Mathematische Herleitung der Kostenfunktion:<br />
Annahmen: 2 Produktionsfaktormengen r 1 <strong>und</strong> r 2<br />
Limitationalität<br />
Preise p 1 <strong>und</strong> p 2<br />
Fertigungsmenge x<br />
fixer Kostenfaktor K f<br />
8
K, Kf, Kv<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Kosten für r 1 : K 1 =<br />
Kosten für r 2 : K 2 =<br />
Es gilt: r 1 = <strong>und</strong> r 2 = , wobei a 1 <strong>und</strong> a 2 sog. Produktionskoeffizenten<br />
Der Produktionskoeffizient gibt den Anteil eines Produktionsfaktors an, der bei der<br />
Produktion auf eine Einheit des Outputs entfällt: a1 = <strong>und</strong> a2 =<br />
Bei linear-limitationalen Produktionsfunktionen sind die Produktionskoeffizienten<br />
technische Konstante.<br />
Gesamtkosten = variable Kosten + fixe Kosten<br />
=<br />
=<br />
=<br />
Bei m = a 1 * p 1 + a 2 * p 2 <strong>und</strong> b = K f gilt:<br />
K =<br />
Beispiel: K x 3 (vgl. allg. Geradengleichung in der Mathematik: y = mx + b)<br />
2<br />
Gesamtkosten<br />
x Kv Kf K<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
x<br />
9
k, kv, kf<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Stückkosten<br />
x kv kf k<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
4,00<br />
3,50<br />
3,00<br />
2,50<br />
2,00<br />
1,50<br />
1,00<br />
0,50<br />
0,00<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
x<br />
4. Beispiel zu Gesamt-/Grenz-/Stückkosten<br />
Ein <strong>Betrieb</strong> benötigt 200.000,00 € zur Herstellung der <strong>Betrieb</strong>sbereitschaft. 40,00 €<br />
werden pro Ausbringungsmengeneinheit an variablen Kosten aufgewendet. Es sollen<br />
2.000 Ausbringungsmengeneinheiten (m) produziert werden.<br />
Gesamtkostenfunktion K =<br />
Gesamtkosten K =<br />
Grenzkostenfunktion K’ =<br />
Grenzkosten K’ =<br />
Stückkostenfunktion k =<br />
Stückkosten k =<br />
variable Stückkostenfunktion k v =<br />
variable Stückkosten k v =<br />
10
K, E, Kv, G/V in Tsd.<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Fixe Stückkostenfunktion k f =<br />
Fixe Stückkosten k f =<br />
5. Der Zusammenhang zwischen Kosten, Erlösen <strong>und</strong> Gewinn<br />
Gesamtkostenfunktion: 1 K x 3 ; Kapazitätsgrenze = 8<br />
2<br />
Kv<br />
<br />
p 1,25<br />
E <br />
k<br />
<br />
K' <br />
x K E Kv G/V<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
x k p kv K'<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
x in Tsd.<br />
K E Kv G/V<br />
Bei welcher Stückzahl decken die Erlöse die Kosten (Nutzenschwelle)<br />
11
k, kv, p in Tsd.<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
x in Tsd.<br />
k p kv<br />
Welche Kostenkurven schneiden sich im Punkt A ___________________________<br />
______________________________________________________________<br />
Im __________________________________ wird der maximale Gewinn erzielt.<br />
Welche Stückzahl sollte das Unternehmen daher produzieren<br />
_______________________________________________________: Würde die<br />
Produktmenge zu einem Preis in dieser Kostenhöhe abgesetzt, entstünde ein Verlust<br />
in Höhe der fixen Kosten, den ein Unternehmen nur für kurze Zeit hinnehmen kann.<br />
Bei einem Preis, der diese Kostenhöhe unterschreitet, würde der <strong>Betrieb</strong> stillgelegt.<br />
Wo liegt das <strong>Betrieb</strong>sminimum / die Preisuntergrenze im obigen Schaubild<br />
12
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
6. Linearer Gesamtkostenverlauf <strong>und</strong> linearer Gesamterlösverlauf<br />
Typische Erlös-Kosten-Situationen <strong>und</strong> ihre Konsequenzen<br />
Situation Auswirkung auf Erfolg<br />
Konsequenz / Handlungsempfehlung<br />
I. E > K, p > k Gewinnerzielung Nach Möglichkeit Produktion<br />
bis zur Kapazitätsgrenze aus-<br />
II.<br />
p = k, E = K<br />
bei x < x max<br />
III. p = k, E = K<br />
bei x = x max<br />
IV. p = k v , E =K V<br />
<strong>Betrieb</strong>sminimum<br />
Erfolg = 0<br />
Kostendeckung bei Kapazitätsauslastung<br />
Verlust wenn x < x max<br />
Verlust in Höhe der fixen Kosten<br />
V. p < k v , E < K v Verlust bei Stilllegung ist<br />
kleiner als bei Fortführung<br />
der Produktion<br />
<br />
Grenzkosten > Grenzerlös<br />
weiten<br />
Nach Möglichkeit Produktion<br />
bis zur Kapazitätsgrenze ausweiten<br />
Suche <strong>nach</strong> alternativen <strong>und</strong><br />
billigeren Produktionsverfahren<br />
Die Aufrechterhaltung der<br />
Produktion lohnt gerade noch<br />
<strong>Betrieb</strong>sstilllegung<br />
Break-Even-Point-Analyse<br />
Ermittlung jener Produktmenge, bei der die Kosten gleich dem Erlös sind, so dass<br />
weder Gewinn noch Verlust entsteht.<br />
Bsp.: BEPA für Herstellung von Bürostühlen<br />
Kv = 200,00 €; Kf = 250.000,00 €; VP = 450 €<br />
Drei Möglichkeiten zur Ermittlung des BEP:<br />
a) tabellarisch<br />
x Kf Kv KG E G/V<br />
0<br />
600<br />
1000<br />
1400<br />
bei x = ________________ gilt: E = K G BEP<br />
13
Kosten/Erfolg<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
b) rechnerisch<br />
Gesamtkosten K G (x) = ________________________<br />
Gesamte variable Kosten K v (x) = ____________________<br />
E(x) = ________________<br />
algebraische Lösung:<br />
im Beispiel: x = ______________________________________<br />
c) grafisch<br />
700000<br />
600000<br />
500000<br />
400000<br />
300000<br />
200000<br />
100000<br />
0<br />
-100000<br />
-200000<br />
-300000<br />
0 500 1000 1500<br />
BEP liegt im Schnittpunkt von Erlös- <strong>und</strong> Kostengeraden x<br />
Kf Kv KG E G/V<br />
14
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Nutzkosten <strong>und</strong> Leerkosten<br />
Nutzkosten K Nutz :<br />
Leerkosten K Leer :<br />
Teil der Fixkosten, der der tatsächlich genutzten Kapazität zuzurechnen<br />
ist.<br />
Teil der Fixkosten, der auf nicht genutzte Kapazität entfällt.<br />
K fix = K Nutz + K Leer<br />
K Nutz =<br />
wobei B = Beschäftigung<br />
<strong>und</strong> B max = Kapazität<br />
K Leer = K fix - K Nutz<br />
alternative Ermittlung der Leerkosten:<br />
K Leer =<br />
=<br />
=<br />
Beispiel:<br />
fixe Kosten: 100.000,00 €<br />
Maximalkapazität: 5000 Stück<br />
Produktionsmenge Beschäftigungsgrad Kfix Knutz Kleer<br />
0<br />
500<br />
1000<br />
1500<br />
2000<br />
2500<br />
3000<br />
3500<br />
4000<br />
4500<br />
5000<br />
15
Kosten in €<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
120.000,00 €<br />
100.000,00 €<br />
80.000,00 €<br />
60.000,00 €<br />
40.000,00 €<br />
20.000,00 €<br />
- €<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Beschäftigungsgrad in %<br />
Kostenremanenz (auch: Kostenresistenz)<br />
Kostenverlauf im Fall rückläufiger Beschäftigung, bei der die Gesamtkosten vielfach<br />
nicht auf der gleichen Kostenkurve K a zurücklaufen, mit der sie vorher bei steigender<br />
Beschäftigung zugenommen haben. Sie fallen entsprechend einer darüber liegenden<br />
Kostenkurve K r . Die höheren Kosten werden als remanente Kosten bezeichnet.<br />
Ursachen: Andersartige Anpassung bei Beschäftigungsabnahmen als bei Beschäftigungszunahmen<br />
aus arbeitsrechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen, betriebspolitischen,<br />
arbeitsorganisatorischen oder psychologischen Gründen. Die Kostenremanenz<br />
sollte deshalb nicht unbedingt als ein Nachhinken der Kosten bei Beschäftigungsrückgang,<br />
sondern als ein Wirksamwerden anderer Kostenbestimmungsfaktoren<br />
aufgefasst werden. Die Kostenremanenz kann als Remanenzschleife<br />
(Hysteresis-Schleife, vgl. Abbildung „Kostenremanenz (1)”) oder als remanenter Kostensprung<br />
auftreten (vgl. Abbildung „Kostenremanenz (2)”).<br />
16
K<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Der Hysterese-Effekt beschreibt die Fortdauer<br />
einer Wirkung bei Wegfall der Ursache:<br />
Aufgebaute Kapazitäten können nicht<br />
auf der ursprünglichen Kostenkurve abgebaut<br />
werden, auf der sie vorher bei steigender<br />
Beschäftigung zugenommen haben.<br />
IV. Ertragsgesetzliche Kostenfunktionen unter Zugr<strong>und</strong>elegung einer<br />
Produktionsfunktion vom Typ A<br />
1. Beispiel für einen ertragsgesetzlichen Kostenverlauf<br />
Kostenfunktion: K = ax 3 + bx 2 + cx + d<br />
x<br />
17
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
2. Ermittlung der Durchschnittskosten<br />
allgemein<br />
ertragsgesetzlicher<br />
Kostenverlauf<br />
Gesamtkosten K<br />
Durchschnittskosten<br />
k<br />
variable Stückkosten<br />
k v<br />
fixe Stückkosten k f<br />
3. Übungsaufgabe<br />
Gesamtkost en K <br />
Stückkkost en k <br />
var iable Stückkosten k v<br />
Grenzkoste n K' <br />
<br />
x K k kv K' kf<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
18
K,k,kf,kv<br />
K,k,kf,kv,K'<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0 2 4 6 8<br />
x<br />
K k kv K'<br />
Stückkostenanalyse<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10<br />
x<br />
k kv K' kf<br />
19
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Ermittlung des <strong>Betrieb</strong>sminimums:<br />
Das <strong>Betrieb</strong>sminimum liegt im Minimum der durchschnittlichen variablen Kosten.<br />
Würde die Produktmenge zu einem Preis in dieser Kostenhöhe abgesetzt, entstünde<br />
ein Verlust in Höhe der fixen Kosten, den ein Unternehmen nur für kurze Dauer hinnehmen<br />
kann. Bei einem Preis, der diese Kostenhöhe unterschreitet, würde der <strong>Betrieb</strong><br />
stillgelegt.<br />
Welche Kurven schneiden sich im <strong>Betrieb</strong>sminimum<br />
__________________________________________________________________<br />
Gleichsetzen der entsprechenden Kostenfunktionen:<br />
20
K,k,kv,K',E,p<br />
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Zusammenfassende Darstellung<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
D<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
A<br />
40<br />
20<br />
A<br />
B<br />
C B<br />
D<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
0 2 4 6 8<br />
x<br />
E<br />
K k kv K' E p G/V<br />
21
Produktions- <strong>und</strong> Kostentheorie<br />
Kurvenbereich<br />
A: Nutzenschwelle<br />
Erläuterung<br />
B: Nutzenmaximum =<br />
Gewinnmaximum<br />
C: Kostenoptimum = <strong>Betrieb</strong>soptimum<br />
D: Nutzengrenze<br />
E: <strong>Betrieb</strong>sminimum<br />
22