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dr. ludwig von graff

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MONOGRAPHIEDERTURBELLARIEN.I. RHABD0COELIDA.BEARBEITET UND HERAUSGEGEBENMIT UNTERSTÜTZUNG DER KGL. AKADEMIE .DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLINVONDR. LUDWIG VON GRAFFPROFESSOR DER ZOOLOGIE AN DER FORSTLEHRANSTALT ASC1IAFFENBURG.MIT ZWÖLF HOLZSCHNITTENUNDEINEM ATLAS VON ZWANZIG Z. TH. COLORIRTEN TAFELN.••• ••LEIPZIGVE R IJ A G VON 'v I L HEL M ENG E L MAN N1882.


DEM GEDÄCHTNISSEOTTO FRIEDRICI-I- MÜLLER'SUNDSIR JOHN GRAHAM DALYELL'SGEWIDMET


VOIlWORT.:NIeinen Fachgenossen lege ich hiernlit die Resultate einer fast ununterbrochenenfün~iährigen Arbeit vor. Als ich im Jahre 1873 die erste Frucht Ineinel' 'rurbellarienstudienveröffentlicht hatte und tiefer in diese interessante Abtheilung der WÜl'lller ein<strong>dr</strong>ingen,vollte, fühlte ich es als ein grosses !-Iemmniss, dass bei denl lVIangel einer kritischen Übersichtder bekannten Formen eine sichere Speciesbestimmung vielfach unmöglich 'war. Sobeschloss ich zunächst eine neue, auf eigener Anschauung beruhende "Revision der Turbellarien"auszuarbeiten. Da jedoch eine solche umfassende Literaturstudien voraussetzte,so konnte ich erst seit meiner Übersiedelung nach München, 'wo mir die Schätze der kgl.Hof- und Staatshibliothek, sowie der Privatbibliothek des Herrn Prof. '<strong>von</strong> Siebotd in freund..lichster Weise zur Verfügung gestellt wurden, ernstlich an die Arbeit gehen und in denJahren 1875-1877 war alle meine freie Zeit diesen Literaturstudien gewidmet. Nachdelllich überdies alle mir bei wiederholten Studienreisen begegnenden Süss- und Salz'wasserforn1enuntersucht hatte, glaubte ich meine Arbeit beendet, als ich im Frühlinge 1878 in der zoologischenStation zu Neapel - Dank hauptsächlich der freundlichen Beihilfe des !-ler1'11Dr. J. Pfl. Spengel - die modernen Untersuchungsmethoden auf 'rurbellarien anwendenlernt-e. Nun erst erschlossen sich lnir die natürlichen Ver\vandtschaftsbeziehungen der man..lligfaltigen Forlnen, und die tlahre 1878 und 1879 ,vurden ausschliesslicb anatolnisch-histologischenStudien ge'widmet. Jensen's schÖne Arheit er'w'eckte sodann den Wunsch, nunauch die reiche Turhellarienfauna der nordischen I{üsten kennen zn lernen und auf Grundder gewonnenen anatonlischen I{enntnisse elie nlir schon bekannten südlichen Fonnen einerabernlaligen Untersuchung zu unterziehen. Die ErfÜllung dieses Wunsches wurde l11irernlÜglicht durch eine Subvention der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin , dÜ~auch später durch eine neuerliche Unterstüt,zung die Iferstellung der Tafeln und damit dieHerausgabe der Arbeit möglich machte.In erster Linie habe ich deshalb meinen tiefsten Dank darzubringen derhgl.AA;ademiede1' PVÜ;senschq/ten zu, Be1'h'n. Sie setzte nlich in die Lage, an zahlreichen Punkten dereuropäischen I{üste nach Turbellarien zu fahnden, so dass ich <strong>von</strong> den bisher mit einiger


VISicherheit bekannten 168 Rhabdocoelidenarten (-. mit den z,veifelhaften ,verden in diesemBuche zusammen 267 Fornlen namhaft gemacht werden -) nicht weniger als 70 selbstuntersuchen und dazu 30 neue Arten genauer beschreiben konnte. Dann aber danke ichdem kgl. baym'. MznisteTiu1n des Innerrn J'il1' KiTcl~en· und ScAulangelegenAe~'ten fÜI" die ge-währteETlaubniss zur Benutzung des zoologischen Arbeitsplatzes in Neapel, und dem k. k. österr.NIznistm'ium J'il1' ]iultus und Unte'rricld fÜr die wiederholte Erlaubniss zur Benutzung einessolchen in der zoologischen Station zu Triest. Den Vorständen der kgl.. Bibh'otAeken Z~6ßtlilnchen und Berlin, des zoolog,tschen 111usmtms zu Münclten, des k. k. zool. HC!fcabz1bettes zuWien und des Brt'#sh ];luse~tm (Zool. ]Jept..) zu London danke ich hiermit für die in libe-I'alster Weise 'zur Verfügung gestellten BÜcher und Sanllnlungsobjecte. Zur Bearbeitung,vlu'den mir ferner vertrauensvoll überantwortet: Von l-1errn Prof C. Semper 1YlanuscripteÜber Philippinische See- und Landplanarien und Spiritus-Exemplare dieser letzteI"en, <strong>von</strong>Herrn Prof. ](. MöbzilS das gesalnillte, <strong>von</strong> ihm auf der Insel Mauritius gesammelte reichelVlaterial an Turbellarien (Den<strong>dr</strong>ocoelida) und Nemertinen nebst Notizen dazu, <strong>von</strong> HerrnProf. P. LangerAans dessen Manuscripte Über Oanarische Turbellarien, und <strong>von</strong> Herrn Prof.C. TA. v. Siebold eine Anzahl Handzeichnungen und Notizen aus dem Nachlasse des verstorbenenC. IJ. IiocA in Nürnberg. FÜr dieses Material sage ich den genannten Herrennleinen tiefsten Dank, ausserdem aber danke ich für Übersendung oder Beihilfe zur Erlangung<strong>von</strong> Untersuchungsobjecten, für briefliche Mittheilungen oder anderweitige Förderungmeiner ,vissenschaftlichen Z,vecke den folgenden Herren:Mag. ~1. Bogdanmv (St. Petersburg).Prof. Dr. C. Claus (Wien).Dr. J. Ci-. Ve Man (Leiden).Prof. Dr. G. Duplessl's (Lausanne).Prof. Dr. F. A. FOlrel (Lausanne).Prof. Dr. A. Goette (Rostock).Dr. J!1d. G'ra~ffe (Triest).Custos Olaj' Jensen (Bergen).Prof. Dr. G. v. ]ioch (Darmstac1t).Prof. Dr. A. IV. l(öttih~e1' (Würzburg).Dr. A. Lang (Neapel).Ass. (ieo. Leslie (Edinburgh).G. M. lL Levinsen (I{openhagen).Prof. Dr. ,F. Leydlg (Bonn).Prof. Dr. H. Lu<strong>dr</strong>vig (Giessen).Custos Dr. E. 1). J.l1.a1'enzellel' (vVien).Cons. C. Nle'rescl~korvslt~y (St. Petersburg).li. N. ]([0seley, lVI. ..1., Er. lL S. (London).Dr. Fr. C. Noll (Frankfurt a. J\tI.).


VIIDe/;v. Robet,tson F. G. S. (Glasgow).Prof. Dr. F. E. Schuize (Graz).Dr. 10', Spangenberrg (l\fÜnchen).Dr. J. fiV, Spengel (Bremen).SO'Vle dem Fräulein S. Per~iasle1Vze1V (Sebastopol).Indem ich ferner meinen besten Dank sage den Herren J;Vet'lb8T q. fVirdet' in Frankfurta. M. für die sorgfältige Wiedergabe meiner Tafeln, und deIn Verleger Herrn Dr. R'ltdo(,fEngebnann für die vorzügliche Ausstattung, \velche er meiner Arbeit angedeihen liess, sowiefür die grosse Erleichterung, die luir derselbe dadurch gewährte, dass er die erste Oorrecturin luusterhafter Weise in Leipzig besorgen liess, muss ich noch eines anderen Ulnstandesdankbar gedenken. Es ist dies die wohlwollende Theilnahlne gleichgesinnter Oollegen anUnserer Forstlehranstalt, eine Theilnahme, die mir stets in frelmdlichster Weise entgegengebracht\vurde und meine Arbeit direct und indirect fördern half. Diesen 'Inel:nen Col!egen,so·wie denl hohen lt;gl.' SÜlJatsn~iniste'ri'Un~ deT Finctnzen, ,velches mir im Sommer 1879 zuwissenschaftlichen Reisez'wecken einen <strong>dr</strong>eimonatlichell Urlaub gütigst ge,välll't hatte, sei andieser Stelle noch mein ,värmster Dank ausge<strong>dr</strong>ückt."Venn die Ausführung meiner Al'beit <strong>von</strong> deIn ursprünglich (Kurze Berichte überfortgesetzte TUl~bellarienstudien 11., Zeitsehr. für wiss. Zool. XXX. Bel. Suppl. p. 458) aufgestelltenPlane abweicht, so hat dies folgende Ursachen. Zunächst ,vuchs das allatolnischeund systematische Detail so an, dass es unmöglich ,val', wollte ich die Publication nichtnoch auf 1-2 ,veitere Jahre hinausschieben, der Entwickelungsgeschichte eHe gebÜhrendeAufmerksamkeit zu schenken. So habe ich es vorgezogen, die vereinzelten entwickelungsgeschichtlichenBeobachtungen in dem vorliegenden Bande ganz ausser Betracht zu lassen.Weiters ist die Form der Publication durch den Umstand beeinflusst worden, dass ichHerrn Dr. A. Lang an einer monogl'aphischen Bearbeitung der Den<strong>dr</strong>ocoelida des Golts <strong>von</strong>Neapel wusste.. In Folge dessen unterliess ich es, auf letztere ,veiter einzugehen als zur.J.t\.brundung absolut noth,vendig war, es meineIn Nachfolger Überlassend, seine Resultate mitden lneinigen zu einem ·weiter ausgreifenden Vergleich zu combiniren. So bietet IneineArbeit nichts als eine, aufgenaue Berücksichtigung der anatomischen Verhältnisse gegrÜndetesystenlatische l\lonographie aller bishel' bekannten und der VOll mir neu entdecktenRhabclocoeliden. 'l)ie Anatomie \val' mir stets nur J\rIittel ZUlU Z,veck.Ob ich in gellau d~rselben Weise, ,vie hier die Rhabdocoelicla bearbeitet 'wurden, aucheine Monographie der Den<strong>dr</strong>ocoelida folgen lasse, hängt lediglich <strong>von</strong> deIn Umstande ab,ob Hel'! Dr. A. Lang genÜgend ,veit Über den engbegrellzten RahInen der "Fauna und Florades Golfs <strong>von</strong> Neapel" hinausgehen \virc1, um ein die gesamInten bisher bekannten Den<strong>dr</strong>o..coeliclen umfassendes System liefern zu können. Sollte, 'wie zu erwarten steht, dieses derFall sein, dann ,verde ich in besonderen kleineren Arbeiten das mir vorliegende Material an1) Polycladen und 2) Tricladen veröffentlichen und in einer 3. Publication die unterdessen


VIIIzu vervollständigenden elltwickelungsgesc4ichtlichen Resultate undzu ziehenden weitel'en allgemeinen Folgel'ungen zusamnlenfassen.die aus 1l1eUlen StudienBei meinen Untersuchungen bediente ich mich eines grossen Mikroskopes der FirlnaSeibe'1~t 8;' I(raj~ in rVetztar. Die Zeichnungen wurden theils aus freier Hand, theils InitZuhilfenahme der Oberhäuser'sehen Camera angefertigt.Zoologisches Institut der Forstlehranstalt Asch'a.trenbu:/',q,Pfingsten 1882.Der Verfasser.


INH,ALT SVERZE10lINISS.Vorwort . . . ..Einleitung. . . . .LiteratunrerzeichnissAnatomie und Physiologie. . . , . .I. Integument. . . . . . . . . . . . .Epithel (Epithelzellen, pigmentirte Epithelien, Cuticula,Cilien, Geisseihaare und Borsten) . . . • . . .Stäbchen und Nesselorgane (Nematocysten, Sagittoeysten,Rhabditen, Pseudorhabditen, :Morpho!. undPhys. Bedeutung der Stäbchen und Nesselorgane) .Andere Einlagerungen des Epithels •Schleimd?'Üsen .Gifto1'gane . . .Haftpapillen • • .BasilarmembranHautmuskelschlauch11. ParenchymParenchymgewebe . •. .•PerivisceraleFlüssigkeit u. pigmentirtes ParenchymgewebeGelbe Zellen de" Convoluten (vergl. auch S. ,182) •Chlorophyll (vergl. auch S. 182) . . . . . .K'lystalloide. • . , . . . . . , •Andere Einlagerungen des ParenchymsIII. Ver(lauungsapparat . . . . . .Pharyngealapparat (Phaf'ynx simplex, compositus, bulbosus,rosulatus, doliiformis, variabilis I plicatus,Vergleichende Betrachtungen) , . . . , . . . ,Oesophag1ls , . . . , . . , . , . . . . • • .Da1'm (Allgemeine Form, Darmepithel , Verdauung,And~re Funktionen)SlJeichel<strong>dr</strong>ilsen. . . . .IV. 'Vassergef'ässsystemDie Hauptstämme und iMe AusmÜndung.Vergleichende Bet'l;achtungen. . . ,Feinere Ve'l'ästelungen tmd AnfälIueY. Nervensystem , . , . . ,VI. SinnesorganeAugen , ..•.EigenthümJiühe Organe der Stenostoma-ArtenOtolithen . . . • . . • , . . • • • . . . •Tastotgane (Tastpapillen, Tentakel, Tastfiächen <strong>von</strong>Monolus, .lUes, rostratum und Alaurina, Tastrüsselder Proboscida) . , •. .•Wirnperg?'Übchen • , . . . . . . . . • . . . •Allgemeiner Theil.Seite434444495959616264646767727475777878799,19 ,I9899101105.J06109113H31'16116118124VII. FortpflanzungA. Geschlechtliche Fortpflanzung (Allgemeines).Weiblicher Apparat ,Geschlechts<strong>dr</strong>üsenOvariumKeimstockDotterstockKeimdotterstockUterusDas legereife EiSommer- und WintereierWeibliche Hülfsapparate (Bu1'83 seminalis,ßursa copulatrix und Receptaculllm seminis) .iJIitnnlicher Apparat.HodenSperma tozoellForm und Bewegung der reifen Spermatozoen .Entwickelung der Spermatozoen.Yasa deferentia.BegaltungsapparatAllgemeiner AufbauDer gemeinsame Ductus ejaculatorius.Samenblase und Secretreservoir und deren AusführungsgängeVergleichende Betrachtungen . , . . . . . .Physiologische Funktion de1'Theile des Degattungsi1pparates.GiftstachelBegattung .B. Ungeschlechtliche FortpflanzungVCl'hiiltniss der ungeschlechtlichen Fortpf1anzungzU!' geschlechtlichen.Oecologie und ChorologieI. Oecologie (Lebensdauer, Decresoenz, Nahrung, Feinde,Symbiose, Reprodllclionsfahigkeit, Abnormitäten)11. Chorologie (Statio und Dislributio, Übersicht dergeogr. Verbreitung, Tiefsee- und Brunnenfauna)Systematik "Historisches.Dignität der. systetnatischen CharaktereSystem der TurbellarienStarnmbaum der Turbellarien"Variabilität der Species•SeiteV13SeiteU5U5429-129,131132135,13813944444,1145149149USOUSO156161163163164·,165,168Hg171172177179479


XII51. Genus: Anoplodium Schneider. . . .196. Anoplodium parasita Schneider197. Schneideri Semp.198. (?) l\lyriotrochi 711ihi199. (?) Clypeasteris miMIX. Familie: SolenopharYllghla nov. farn..5.2. Genus: Solenopharynx nov. gen.200. Solenopharynx flavidus nov. spee.:201. (?) pulchellus rnihi.Anhang zur Tribns der Rabflocoela.202. Derostoma polygaslrum Dug ..203. Orthostoma pellucidum Ehbg.'204. Planaria pusio Eiehw.'20 Ö. Telostoma ferrugineum SchdaC) Tribus : AlloiocoelaX. Familie: Plagiostomida llOV. fam~a) Subfamilie: Acmostomina nov. subfam..55. Genus: Aemostoma- mihi . .206. Acmostoma Sarsii Jens . ...207. Cyprinae mihi . .208. groenlandicum Lev.b) Subfamilie: Plagiostomina nov. subfam.54. Genus: Plagiostoma O. Seh. (char. emend.)209. Plagiostoma rufodorsatum mihi . . • •210. dioicum mihi . . • • • .211. philippinense 1iov. spee.212. sulphureum nov. spee.2 ,t 3. maculatum nov. spee..'2 ,I 4. sagitta mihi. .215. caudatum Lev.216. viltatum Jens..21 7. reticulatl1m mihi .218. Koreni Jens.21 9. siphonophorllm mild22 O. Girardi miM • . .22 'I. bimaculatum nov. spee.222. ochroleucum nov. spee.223. Benedeni 'mihi. .224. Lemani mild . . •225. (?) funebre mihi.55. Genus: Vortieeros O. Seh. . . .226. Vorticeros auriculatum mihi .227. lLlteUll1 Hall.e) Sub famÜi e: Allost 0 mi n a nov. subfam.. .56. Genus: Enterostoma Clap.2'28. Enterostoma striatum milli. .229. austriacmll nov. spec.230. flavibacillum Jens.Seite37637637837937937937937938038038138138138138138338338338338438538538538638738738738838838938939139239339439539539539639839939940140140,14024·03403Seite231. Enterostoma Mytili miM. . • . . 403232. coecum nov. spec.. • 404233. (?) Fingalianum Glap. 40457. Genus: Allostoma P. /. v. Ben.. . . 405234. Allostoma monolrochum nov. spee. 40623:). pallidllm P. J. v. Ben. . 406236. capitatum rnihi 4· 08237. album mihi. . . 408238. Oerstedi mihi. . 4·08239. (1) discors mihi. 4·09d) Subfamilie: Cylin<strong>dr</strong>ostomina nov. subfam. 40958. Genus: Gylin<strong>dr</strong>ostorn a Oe. . . . . . . . . . 409Cl) Cylin<strong>dr</strong>ostomen mit nach vorne gerichtetem Pharynx.240. Cylin<strong>dr</strong>ostoma 'quadT'ioculatum Jens. 4·\ 024-1. Klostermannii Jens. 4-13242. inerme mihi 4,14243. ponticum rnihi. . 4·\ 4ß) Cylin<strong>dr</strong>ostomen mit nach hinten gerichtetem Pharynx.244. Cylin<strong>dr</strong>ostoma pleiocelis nov. spee. 41 5245. elongatum Lev. 4\ 5246. (?) caudatum Oe. 4·15247. [?) dubium Oe. 4·-16~ 48. cn mollissimulll mihi 4 -1 6XI. Familie: Monotida mihi . . . . . 41 659. Genus: ll'lonotus Dies. (char. ernend.) . 4-17249. Monotus lineatus mihi 4\ 82öO. bipunctatus mild 4·2-12tH. fasells mild 421252. albus milti 4-24253. hirudo mihi 424254. spatulicauda mihi 425255. agilis miM. 425256. (?) hyalinus Dies. 425'257. (?) mesopharynx Dies. 4::2 540. Oemts: Automolos nov. gen. 425258. Automolos unipunctatus mihi. 426259. hamatus mihi 427260. - ophicephalus mihi . . 428Anhang zur Tribus der Alloiocoela . 42826'1. Bothrioplana Semperi Braun . . 429262. Dorpatensis Braun . 4·:2 9Anhang zur Subordo der Rhabdocoelida . 4292 () 3. Rhynchoscolex simplex Ldy 42926,1.. Typhloplana marina Oe.. . 4292 () 5. Diotis gf'isea Schda 4:2 92(jÜ. Graffia capitata Lev. . 430267. Proteola hyalina Czerll. 430Synonymen-Verzeichniss ....Ortsregister und Localfaunen .Autorenverzeiehniss .Verzeichniss der Holzschnitte.Corrigenda .•........431.i:3 6440441442


2getrennt sind und neben der geschlechtlichen bei ihnen auch ungeschlechtliche Fortpflanzung (Knospung)vorkommt. Es bilden die Turbellaria eine, mit den Trematodes sehr nahe verwandte Ordnung d~r Classeder Platyhehninthes. Viel ferner als die Trematoden stehen den Turbellarien die Nemertinen, welch letzterewir denn auch mit anderen neueren Schriftstellern <strong>von</strong> den Turbellarien abtrennen.Die Ordo Turbellaria theilen vvir ein in zvvei Subordines: Rhahdocoelida und Den<strong>dr</strong>ocoelida.A. Rhabdocoelida. Turbellarien mit plattenl oder <strong>dr</strong>ehrundem Körper, <strong>von</strong> geringer Grösse, darml 0 soder mit einfachem geradem, bisvveilen lappigem Darine versehen. Die Forin und Zusamlnensetzungdes Pharynx sowie der Geschlechtsorgane sehr mannigfaltig. Stets sind jedoch die D 0 t te r stö c k eals zwei compakte Drüsen entwickelt.1ln Süss- und Salzwasser gleich artenreich verbreitet. Nur ,1 (2) in feuchter Erde lehend. UnsereRhabdocoelida entsprechen den nRhabdocoela« O. Schmidts, vvie dieser zuerst im Jahre 184·8 umgrenzte(»Rhabd.-Strudelw. d. slissen Wassers«) und in allen seinen späteren Schriften auffasste. Wir \Verdell dieselbenin die <strong>dr</strong>ei Tribus der Acoela, Rhabdocoela und Alloiocoela zerfällen und diese \vieder \vie folgteintheil~n :I. Acoela. 1. Fam.: Proporida (gen. Proporus)2. Fam.: Aphanostomida (gen. Aphanostoma, Nac1ina, Cyrtomorpha, Convoluta).U. Rhabdocoe\a. 1. Fam.: Macrostomida (gen. ~Iecynostoma, Macrostoma, Omalostoma) .2. FanL: Microst011'Lida (gen. Microstoma, Stenostoma, Alaurina).3. Farn.: Prorhynchid(t (gen. Prorhynchus).4.. Fam.: ltlesostomida.a) Subfam.: Promesostomina (gen. PrOInesostoma).b) Subfarn. ; Byr'sophlebina (gen. Byrsophlebs).c) Subfam.: Proxenetina (gen. Proxenetes).cl) Subfam.: Eumesostomina (gen. Otomesostoma, :Mesostoma, Castrada).5. Farn.: Proboscida.a) Subfam.: Psettdorhynchina (gen. Pseudorhynchus).h) Subfam.:· Acr'orhynchina (gen. Acrorhynchus, Macrorhynchus, Gyrator).c) Subfam.: Hyporhynchina (gen. Hyporhynchus).6. Fam.: l'orticida.a) Subfarn. : E1,tvorticina (gen. Schultzia, Provortex, Vortex, Jensenia, Opistonla,Derostoma) .b) Subfam.: Pm'asiticet (gen. Graffilla, Anoplodium).7. Fam.: Solenopharyngida (gen. Solenopharynx) .111. Alloiocoela. 1. Fam.: Plagiostomida.a) Subfan1.: Acmostomina (gen. Acmostoma) .. b) Subfam.: Plag·iostomina (gen. Plagiostoma, Vorticeros).c) Suhfam.: Enterostomina (gen. Enterostoma, Allostoma).d) Subfam.: Cylind1'ostomÜ~a (gen. Cylin<strong>dr</strong>ostoma).2. I;~am.: 1l'Ionotida (gen. Monotus, Automolos) . .B. Den<strong>dr</strong>ocoelida, blattförmige oder egelartige Turbellarien <strong>von</strong> viel bedeutenderer Grässe als ,dieRhabdocoelida, luit baum- oeler netzartigverzvveigtem Darme und gleichmnssiger gehautem Pharynxund Geschlechtsapparat. Letzterer hat stets die Dotterstäcke in zahlreiche einzelne Follikel zerfällt,desgleichen die Hoden.Diese Unterordnung urnfasst die zUlneist Süsswasser bewohnenden »Planarien«(, die Landplanarien unddie bedeutende Zahl der blattförllligen grossen Seeclen<strong>dr</strong>ocoelen.In dem vorliegenden Bande werden blass die Rhahdocoelicla hehandelt vverden.


3Literaturverzeichniss.Da ich sowohl in dem allgemeinen Theile meiner Arbeit als in den Speciesbeschreibungen bemüht sein werde, denAntheil, den meine Vorgänger an dem heutigen Stande unseres Wissens haben, gewissenhaft hervorzuheben, so entschlageich mich hier der üblichen ))historischen Einleitung«. Das chronologisch geordnete Literaturverzeichniss soll eine solcheinsoferne ersetzen, als jeder Literaturnummer eine möglichst objektiv gehaltene Inhaltsangabe folgt. Indem ich die Literaturin grössere Abschnitte eingetheilt und jedem Abschnitte einige knrze, orientirende Bemerkungen vorangestellt habe, glaubteich jenen behülflich zu sein, die durch eigenes Studium die wichtigsten Quellen unseres heutigen Wissens über Turbellarienkennen lernen wollen.Als Ergänzung des Literaturverzeichnisses diene das am Schlusse folgende Synonymenregister , in welchem alleals den Rhabdocoeliden zugehörig erkannten Genera und Species früherer Autoren angeführt sind. Statt ein Verzeichniss<strong>von</strong> »Pseudo-Turbellarien« zu geben, habe ich nämlich einfach alle jenen <strong>von</strong> früheren Schriftstellern als »Turbellarien«oder ))Planarien« aufgeführten Formen, welche nach meiner Ueberzeugung gar keine Turbellarien in unserem Sinne sind,stillschweigend weggelassen. Das Literaturverzeichniss enthälL mit wenig Ausnahmen nur solche Arbeiten, welche aufeigene Anschauung gegründete ~Iittheilungen über Turbellarien oder bisher für Turbellarien gehaltene Thiere enthalten.Die übrige <strong>von</strong> mir benutzte Literatur ist im Texte mit vollem Titel angezogen, \vährend die Nummern des Verzeichnissesblass durch die Zahl angeführt sind.Die wenigen <strong>von</strong> mir nicht eingesehenen Nummern sind mit einem * bezeichnet. 'Va <strong>von</strong> einer Arbeit mehrereAusgaben existiren, ist immer die erstgenannte diejenige, welche ich benutzt habe. Um allenfalls möglichen Missverstlindnissenvorzubeugen, citire ich ferner Angaben fremder Autoren stets mit pag. und Tah., während auf Stellen diesesWerkes selbst mit S. (= Seite) und TaL (= Tafel) Bezug genommen wird.J. Bis O. F. MiUler (1773).Die Zeit bis O. F. Müll erbringt uns nichts als einige, mehr oder weniger schlechte Abbildungen <strong>von</strong> Turbellarien,die auch <strong>von</strong> Lin n e nur insoweit beachtet werden, als er in den Süsswasserplanarien freilebende Taenien undTrematoden zu erkennen glaubt. Die Controverseüber die Abstammung der Eingeweidewürmer aus Planarien beherrschtdiesen Zeitraum, welcher beginnt mit:1. Trembley, A. »)Memoires pour servil' a l'histoire des Polypes d'eau douce(( a Leide, 1744., 4°, 2. :Mem.p. ,124, Tab. VII, Fig. 9.Abbildung einer unserer schwarzen Süsswasserplanarien.2. Linne, C. »)Fauna suecica«, ecHt. II, Holmiae /1746, 8°. p. 505.Unter NI'. ~07ö Fasciola: F. hepatica ovat;;l, Hirudo depressa alba lateribus acutis und Limax: ovatuslividus margine· acuto zusammengefasst. »Habitat sub aquis, supra lapides, in rivulis frequens, saepeetiam in piscihus, praesertim Gasterosteis, copiosa, nec infrequens in ovium hepate«.Diese Notiz ist der Ursprung der in den späteren Schriften <strong>von</strong> Li n ne, sowie <strong>von</strong> PaII a sundSciläf fe r immer wiederkehrenden Behauptung, dass Distoma hepatieum und lanceolaturn, sowie die Taenien<strong>von</strong> den Süsswasserplanarfen abstammten, eine Behauptung, die erst <strong>von</strong> A. J. G. C. Ba ts eh (J)N"atul'­geschichte der Balldwurmgattung überhaupt und ihrer Arten insbesondere«, Halle 1786, p. 29) gründlichwiderlegt wurde. Siehe auch lLLe u ckart: »die mensehliehen Parasiten und die <strong>von</strong> ihnen herrührendenKrankheiten«. 1. AufI. Leipzig u. IIeiclelherg 1863, 1. Bd. p. ~5 fr.3. Linne, C. »Amoenitates academicae(, eclit.III. Val. II. cur. eh. D. Schrebero, Erlangae 11787, NI'. X.X.G. Dub 0 i s, )Dissertatio de Taenia«, p. 7/1 u. 93 (<strong>dr</strong>eizehnte und fUnfundclreissigste Seite dieser Dissertatio,'welche zum ersten Male selbsUindig 'I 74·8 ge<strong>dr</strong>uckt 'wurde und daher oft auch unterdieser Jahreszahl citit't ·wird).S. sub~.4. Schliffer, J. C. »Die Egelschnecken in clen Lebern der Schafe«. Hegensburg /1753, 4°, p.29-·30(wieder abge<strong>dr</strong>uckt in dessen llAbhandlungen <strong>von</strong> Illsekten(. Hegensburg /17'64.).S. sub~.5. Joblot, M. »)Observations d'histoire naturelle, faites avec 1e microscope(. 2 TOIll. avec fig. Paris '1754,4°, Tom. I. part H. p. 66-67 U. 76, Tab. VIII fig. 5 u. /11, Tab. X Hg. ;13 U.U.Abbildungen und Beschreibungen <strong>von</strong> Turhellarien, die aber nicht mehr identificirt\vel'den können.4 *'


46. Pallas, P. S. »De infestis viventibus intra viventia«. Dissertatio inauguralis, Lugduni Batavorum 1760,~o, p. 27-29 u. 47.P. gibt zwar die Abstammul1g der Leberegel, aber nicht auch die der Taenien <strong>von</strong> Planarien zu.7. Job i B as teri »Opuscula subseciva, observationes miscellaneas de Animalculis et Plantis quibusdam Inarinis,eorumque ovariis:et seminibus continentia«. Harlemi 1762, 4°, Tomus primus p. 44. Tab. IVfig. ;12.Abbildul1g einer nicht \"viederzuerkennendenmarinen Rhabdocoelide.8. Lin n e, c. v. nReisen durch Oeland und Gothland, 'welche auf Befehl der hochlöbIichen Stände d. Königr.Schweden im Jahre 17 ~'1 angestellt yvorden «. Halle 1176~, 8°, p. 200.S. sub 2.9. Dan a, J. P. :M. l)De hirudinis nova specie, noxa, remediisque adhibendis (H. alpina)«. Melanges de philosophieet de mathem. de la 80c. roy. de Turin. Tom. IH. p. 199-2'12 mit Abb. Turin 1762-'1765, 4° (z. Th. übersetzt in J. F. Ph. Braun, ) Systematische Beschreibung einiger Egelarten(c.Berlin 11805, p. 67-69, Taf. VI, Fig. 11- 1 16).Irgend eine schwarze Süsswasserplanarie.,10. Pallas, P. S. »Elenchus Zoophytorum((·. Hagae-Comitum ,t 766, 8°, p. 4.,12.S. suh 6.11. Linne, C. de. »Systema naturae«, eclit. XII reformata, Tom. I, pars H. Holmiae 1767, p. 1077, NI'. 278u. p. '1323, NI'. 351.-S. sub 2.12. Strßm, H. nBeskrivelse over Norske Iosecter; Anelet Stykke«. Det kongelige Norske Videnskabers SelskabsSkrifter, Deel IV. p. 365 u. 366. Kjöbenhavn /1768.(Müller 22 Vol. 1. p. 36 und llach diesem Diesing 142, p. 198, citiren »)StröU1, Act. Ni<strong>dr</strong>.«, und ichkonnte daher diese Quelle lange nicht auffinden, his es meinem Freunde Prof. Dr. H. Ludwi g gelang, inder Kgl. Bibliothek zu Göttingen zu eruiren, dass l\Iü 11 er sich hier eine Ueberset~ung des ursprünglichenTitels in Acta Ni<strong>dr</strong>osiana erlaubt hatte. Ni<strong>dr</strong>osia = Dronthiem, wo die Gesellschaft ihren Sitz hatte.)Es enthält diese Schrift die Beschreibung zweier Seewasser-Den<strong>dr</strong>ocoeliden, der Hirudo plana und Hirudo1ittoralis.13. Müller, O. F. »Von WÜrmern des slissen und salzigen ~Vassers«(. Kopenhagen /1771,4°.Enthält nichts über Turbellarien.11. Von Miiller bis Baer (1773-1827)_1\1 ü 11 er fixirt durch genaue Beschreibungen und Abbildungen die Arten seines genus Planaria, welches, losgelöst<strong>von</strong> Trematoden und Cestoden , unsere heutigen Turbellarien und Nemertinen umfasst. Den Hauptzuwachs an neuenArten erhalten durch Müller und Fabricius (59) elie Rhabdocoelides. Vortreffliche Beobachtungen über die Biologieunserer Tl1iere durch Schrank (58), Dalyell (45) und Johl1son (55 und 58) geben diesem Theil der Turbellarienkundeeine breite Grundlage.Cuvier (49) trennt Nemertes <strong>von</strong> Planaria, und F1emi n g (fM) spaltet letzteres Genus in Planaria und Dalyellia.'14. Müller, O. F. nVermium terrestrium et fluviatilium, seu animalium infusoriorum, helminthicorum ettestaceorum, non marinorum, succincta historia«. Vol. primi pars altera, Havniae et Lipsiae 1773, 4°,p.52-72.Von den 32 Arten seines genus Fasciola L. (llVermis gelatinosus, planiusculus, pOl'O ventrali dupplici«)sind bloss die folgenden 23 als Turbellarien in unserem Sinne in Anspruch zu nehmen: F. stagnalis, nigra,brunnea, gnlo, punctata, glauca, lineata, lactea, tOl'va, tentaculata, crenata, helIuo, obscura, rostrata, 1'adiata,strigata, grossa, linearis, terrestris, tetragol1a, capitata, marmorosa, tremellaris. Da Müll e l' hierzuerst diese Species durch Diagnosen kennzeichnet, so sind dieselben <strong>von</strong> ihm zu datiren, mag auch eineoder elie andere <strong>von</strong> früheren Beobachtern gesehen worden sein. Inclem Müller auf solche Weise dieTUl'bellarienkenntniss systematisch begründet, beschreibt er in diesem Werke auch schon clenverästeltenDarmcanal, den Pharynx, zwei seitliche durchscheinende Gefässe (vasa deferentia) der Den<strong>dr</strong>ocoelen, sowie Eierund Augenflecken, welch letztere ihm das Eintheilungscriterium abgebel1. Bei F. gu]o sieht er, dass der Mundzugleich als Auswurfsöffnung diene, und <strong>von</strong> F. terrestds erz.ählt er, dass sie beim Kriechen schleimigeSpuren hinterlasse. Bei F. lactea wird die Farbe des Darmes auf den FüIIungszustand zurückgeführt undein Individuum mit getheiltem Schwanze beschrieben.


5iJ 5. Pallas, 0, S. »Spicilegia Zoologica, quibus novae imprimis et obscurae animaliuIn species iconihus descriptionibusatque comlllentariis illustralltUl'«(. Fasciculus decimus, Berolini 1774, 4°, p. 20-23, Tah. 1.Fig. 12- 1 14.Beschreibung und Abbildung <strong>von</strong> F. qua<strong>dr</strong>angularis, fusca und punclata. Die hermaphroditische Naturderselben vermuthet :und die grosse Reproductionsfähigkeit <strong>von</strong> F. fusca heschriel)en.16. Des Ritters Carl <strong>von</strong> .Linne voIIständiges Natursystem mit einer ausführlichen Erklärung ausgefertigt.<strong>von</strong> Ph. L. H. Müll e r. VI. 1'hei1 L Band p.43-·. 44, Supplements- und Registerhand p. 354,Nürnberg '1775-1776, 8.S. sub~. und 9.'I 7. SI ab b er, M. »Physikalische Belustigungen oder lVIikroskopisclle vVahrnehmungen in- und ausländischerWasser- und Lancltllierc116n«(" übersetzt <strong>von</strong> Ph. L. H. Miiller, Nurnberg 1775, 4°, p. 31 u.36,Tab. VIII, Fig. 2 u. 6.Als ))l\'follusca marina oder Seeschneckenc( z\vei TlU'heIlarien beschrieben und abgebildet.18. Müll el', 0. F. »Zoologiae danicae pro<strong>dr</strong>omus, seu Animaliulll Daniae et Norvegiae indigellarUll1 c11aracteres,nomina et synonyma imprimis Populariun1


6enthalten ist, was mit blassem Auge oder der Lupe an den Objecten wahrgenommen werden kann, lassendie meisten Species noch heute mit Sicherheit wieder erkennen und helfen leicht über manche, bei demdamaligen Stande der zoologischen \Vissenschaft leicht erklärliche falsche Deutungen hinweg.23. Fabrici HS, O. »"Fauna groenlandica«. Hafniae et Lipsiae 1780, 8°, p. 326-327, NI'. 308-3'10.Führt sub Planaria zwei Müller'sche Turbellarien an: PI. subulata und lactea.24·. Dicquemare, J. F. »Liste des extraits du Portefeuille de NI. l'Abbe Dicquemare - La pellicule animee«in Rozier et Mangez' Journal de Physique. Tom. XVII, Paris '178'1, 4°, p. 14'1-142, Tab. 1I,Fig.4-6.Das »belebte Häutchen« ist eine in ihren Bewegungen vortrefflich geschilderte Den<strong>dr</strong>ocoelide des ß'feeres<strong>von</strong> mehrer.en Centimetern Länge.25. Eichho rn, J. C. »Beyträge. zur Naturgeschichte der kleinsten Wasserthieree(, Berlin /178 1 1, 4°, p. 55-56,Tab. VI, Fig. 0, P, Q, R.In dem hier abgebildeten »Ochsen- und Schweinskopfe( wollte Schrank (58) später eine Turbellarie erkennen.In \Virklichkeit ist diese Skizze Eichhorns ganz unverwendbar.26. Müller, O. F. »Vom Bandwurme des Stichlings und vom milchigen Platt\vurn1«. Der Naturforscher,achtzehntes Stuck, p. 211--37, Tab. III, Fig. 8-110, Halle 1783.KlarsteIlung des Verhältnisses zwischen Fasciola hepatica, Taenia Gasterostei und Planaria lactea, ohnejedoch über letztere etwas neues zu bringen.27~ MÜller, 0. ·F. »Om Infusionsdyrenes Fortplantelsesmaader«. Nye Samling af det Kong. Danske Vidensk.Selsk. Skrifter, anelen Deel p. 248, Kjöbenhavn '1783.Führt die Beobachtung an, dass Infusorien <strong>von</strong> Turbellarien gefressen \verden.28. HerIllann, J. »Des Herrn Prof. Hermann helminthologischen Bemerkungen((. Zweites Stück, in einem:Briefe an den Herausgeber. Der Naturforscher, neunzehntes Stuck, p. 31-59, Tab. II, Fig. 24-26,Halle 11783.Die hier angeführten Turbellarien konnte selbst Müller nicht mit Sicherheit als solche erkennen.29. Gm eli n, J. F. »Caroli a Linne Systema n-aturae ecHt. XIII aucta, reformata«. Tom. I, pars VI, p. 3087-3094, Lipsiae 4789.Zählt die <strong>von</strong> Müller und PaUas beschriebenen Arten auf.30. Abilelgaard, P. C. »Almindelige Betragtningel' over Indvolde-Orme, Bemaerkninger ved HundsteilensBaendelorm, og Beskrivelse med Figurer af nogle nye Baendelorme«. Iste Bind, Iste Hefte, Kjöbenhavn4'190, 8°, p. 26-64...Greift merkwürdigerweise zurück auf die suh2 angeführte Hypothese Linne's.3,1. S haw, G. »Description of the Hirudo viridis a new English Leech«, Transactions of the Linnean Society.Vol. 1. p. 93-95, Tab. VII, London 1791.Ausführliche Beschreibung dieser Süsswasser-Hhabclocoelide und Mittheilung <strong>von</strong> Experimenten über dieReproductionsfühigkeit der Süsswasserplanarien.32. Kirby, "V. »Descl'iption of Three New Species of Hirudo; with an additional Note by G. Shaw.((Transact. Linn. Soc. Vol. II, p. 3116-220, Tab. XXIX, Lonc1on 1794.Hirudo alba und nigra aus dem Süsswasser.33. Fahricius, O. Beskdvelse over 4 lidet bekjendte Flad-Orme«. Skrivter af Naturhistorie-Selskabet 4deBind, 2 det Hefte, p. 64-66, Tab. XI, Fig. 13-15, Kjöbenhavn 1798.Planaria brunnea des süssen \Vassers.34. R athk e, J. »Jagttagelser henhörenc1e til Indvoldeormenes og Blöddyrenes Naturhistorie «. Skrivter arNaturhistorie-Selskabet, 5te Bind, 'I ste Hefte, p. 82, Tab. 1I, Fig. 7 u. 8, Kjöbenhavn 1799.Eine Meeresden<strong>dr</strong>ocoelide aus Bergens Umgebung.35. Buniva, M. F. )Ohservationes et experimenta quae Buniva :Medicinae Professor instituit ad recognoscendabubulae speciei potissimum in subalpina regione infesta animalia horumque nocendi modumdetegendum«. Memoires de l'Academie des sciences de Turin, Annee 1'192, Tom. VI, secondepartie, p. 2 14..-267, Turin '180'1. "1Hält die Frage der Abstammung der Leberegel <strong>von</strong> Süsswasserplanarien für noch nicht entschieden.


736. Bruguiere, J. G. l)Histoire naturelle des Vers« in Diderot und d'Alembert's »Encyclopedie 1116­thoclique, Oll 'par or<strong>dr</strong>e de matieres, par une soci6te de gens de lottres, de savants ot d'artistes(.Vol. I, Paris 11789- '180;1, 4 u , Tab. LXXX-LXXXI.Schlechte Copien nach Müller (22 und 26) und Pallas (15).87. B0 sc, L. A. G. »Histoire naturelle des vers contenant leur deseription et leurs moeurs«. Tom. I, Paris180'1, '12°, p. 24.,8-262, Tab. VIII.Der erste Versuch einer kritischen Zusammenstellung der bis dahin bekannten Arten nehs~ neuen,grösstentheils richtigen Beobachtungen über die Lebensweise, Nahrung, Eiablage, Feinde etc. der bei Parisvorkommenden Süsswasserplanarien. Die vordere OeffllUl1g am Bauche der letzteren wird richtig als Mund,die hintere aber als After bezeichnet. Die Eintheilung geschieht nach der Zahl der Augen. Als neue Artkommt zu den bisherigen Plnn. notulata <strong>von</strong> den Seetangwiesen des atlantischen Oceans, mit den den Tangbewohnenden Actinien in Farbe ühereinstimmend.38. Schrank, F. VOll Paula-. )Fauna boiea, durchgedachte Geschichte der in Baiern einheimischen undzahmen Thiere «. HI. Bel., p. '165- / 176, Lanclshut '1803, 8°.zuhlt auf als Planarien oder ))Schleichwürmer«: PI. nigra, gulo, teres (bewusste Umtaufung der PI. punetata,:M ü 11.), lactea, torva, hellno, grossa, rostrata, acuminata (? val'. Fase. caudatae :M ü IL), ObSClll'U, linearismarmorosa, und als neue Species: granulata, vittata, grossula, emarginata, fontana 1 <strong>von</strong> denen jedoch, beidem Mangel an Abbildungen, die ersteren <strong>dr</strong>ei (granulata, vittata, grossula) als nicht wieder erkennbarfallen gelassen werden müssen. Die hiologischen Notizen bei den einzelnen Species zeugen <strong>von</strong> aufmerksamerBeobachtung. Die leichte AhlösharkeH und Lebenszühigkeit des Planarien-Pharynx wird p. ,167-1691ausführlich geschildert.39. Draparnaud, J. P. R. »Tableau des Mollusqes terrestres et fluviatiles de Ia France«(. Montpellier '1803,8°, p. 1100-/102, Nota.Vergleicht Planarien und ~follusken und bezeichnet erstere als )lIa nuance intermediaire entre les vers propremeutdits et les :Mollusques«. Planaria subtentaculata wird ausführlich beschrieben, künstliche Theilungsversucheangestellt und angegeben, dass sie sich im Frühling durch Eier, im Herbste durch spontaneQuertheilung vermehre. Der Pharynx ist ihm RespirationsOl'gan und der Mund zugleich :Mund, After undRespirationsöffnung.40. Bo sc, L. A. G. Article) Planaire «( dans le nouveau Dictionaire erhistoire naturelle. Tom. XVIII,Paris1803, 8°, p. 61 -63.Auszug aus 57.41. Vi viani, D. »Phosphorescentia maris quatuordecim lucescel1tium animalculorUln novis speciebus illustrata(.Genuae 'I 805, 4°, p. 5 l1ncl 13, Tab, III, Fig. ,1 'I und 12.Führt eine leider ganz ungenügend beschriebene :Meeresden<strong>dr</strong>ocoelide an, <strong>von</strong> der er sagt: lmnifol'mi] acemicans Planariae corpus conspexi«.42. Re 11 i er, St. A. »Tavole per servire alla classifieatione e connoscenza degli aniIl1a1i«. Padova 1801,Fol., Tab. VI.Eine Planaria punctata bloss mit dem Namen angefÜhrt.43, Turton, 'V. »British Fauna«. Vol. I, Swansea '1807, 11;2°, p. '128-/1;29.Bringt belanglose Notizen über Plan. nigra, alha und viridis.44. Pennant, Th. »British Zo01ogy(. Vol. IV, London '18 '12, 8°, p. 68.Desgleichen Übel' Plan. lactea und fusca.45. Da1 y e 11, J. P. »Observations on some interesting Phaenornena on animal Physiology, exhibited by severalspecies of Planal'ia«. Edinhurgh ,1 814, 8°, 1146 pag. und ,I Tab.Es ist dieses seltene Buch das heste und ausführlichste, was jemals über die Biologie der Turhelluriel1geschrieben \vorclen. Dalyells mit liebevollster Hingebung Jahrelang fortgesetzte Beobachtungen gelten hauptsächlichden Süsswasserturhellarien. Ich werde Gelegenheit haben, dieselben vielfach anzuführen und hebehier blass hervor, dass auch Dalyell für seine Plan. feUna die spontane Theilung als regelmUssige Art derFortpflanzung hinstellt, sowie dass er zuerst die Süsswasserturbellarien in zwei Ahtheilungen theiIC, die dOllspäteren Kategorien der Den<strong>dr</strong>ocoela (I. Division) und Rhabdocoela (11. Division) entsprechen. Die Schwliohedes Buches sind die mangelhaften Abbildungen und die gänzliche Nichtbeachtung der Vorgunger.Alle beobachtetenFormen erhalten deshalb neue Namen; es sind dies: die marine Plan. flexilis und dieSüsswasserbewohnerPI. nigra, panniculata, felinn, Arethusa, graminea, velox und Edinensis.


846. Oke n, L. »Lehrbuch der Naturgeschic.hte c(. Dritter Theil, Zoologie, 1. Abth. Fleischlose Thiere, Jena11815, 8°, mit Atlas in Quer-FoI. p. 117t-176, Tab. X u. Xl.Enthält eine Zusammenstellung und Copien nach Müller (22) und Schrank (58).41. 1\1 oÜ t a gu, G. »Description of several ne,v 01' rare Animals principally marine, discovered on the S01.1thCoast of De<strong>von</strong>shirecc. Transact. Linn. Soc. Vol. XI, p. 25-26, Tab. V, Fig. 3, London 1815.Beschreibt seine prächtige marine Planaria vittata.~. '48. Lamark, J. B. »Histoire naturelle des animaux ~{ansvertebrescc. Tom. IH. Paris 1816,8°, p.176-180.Gibt eine Zusammenstellung nach Müller (22) und Montagu (47). Die »pori duo ventrales« \verden als osund anus angesprochen.t9. Cu vier, G. »Le regne anima1 distribue d'apres son organisatioll«(. Tom. IV. Paris 118,17, 8°, p. 43.Trennt Nemertes, \velcher hei der 1. Ordnung der Vers cavitaires eingereiht ist, <strong>von</strong> dem genus Planariu,welches der H. Ordnung der Parenchymateux angefügt erscheint.50. Risso, A. »lVIemoire sur quelques Gasteropodes nouveaux Nudihranches et Tectibranches observes dans1a mer de Nice«(. Journal de Physique, de Chimie, d'histoire naturelle et des arts par D. d e BI ainville.Tom. LXXXVII. Paris 1181'8, 4°, p. 372-373.Die heiden See-Den<strong>dr</strong>ocoelidell Tergipes Diquemari und T. Bracht51. Ca ren a, H. »Monographie du genre Hirudo «. Memorie clella R. AccadeIl1ia di Torino. T0111. XXV. 1820.p.273.Erklärt Dana's Hirudo alpestris = Plan. torva J}fWl.52. Ferussac, A. E. deo »Note sur une nouvelle Espece de Ver terrestre du Bresil«. Journal de Physiqueetc. Tom. XCII. Paris 182'1, p. 233-235, PI. II, Fig. A u. B (abge<strong>dr</strong>uckt aus Annales generalesdes Soc. Phys. Tom. VIII. 1820. p. 90-92, Tab. CXVI, Fig. 2 U. 3).Beschreibt eine 4, ZoU hmge, unter Steinen und auf Bäumen lebende tropische Landplanarie , ohne ihrjedoch einen Namen zu geben.53. J 0 h n S 0 n, 1. R. »Observations on the genus Planaria«(. Philosophical Transacti011s of the Ro~'al Societyof London, 1822, part. II, p. 437-447, Tab. XLIX.Untersucht Plan. oornuta, torva,hrunnea, lactea auf ihre Biologie. Ausser durch die Kapseln mit 3-8Embryonen vermehren sie sich auch durch freiwillige Quertheilung. Die ventralen Oeffnungen als Mundund Genitalöffnung erkannt. Ausführliche Versuche über künstliche Theilung und Reproductionsdauel'.54. F 1em i n g, J. »The Philosophy of Zoology«. VoL II. Edinburgh 1822, p. 604-605.Theilt noch schärfer als DalyelI (45) die Turhellarien mit langem Röhrenrüssel und auf die Bauchmittegerückter l\fulldöffnung als Plana'ria, <strong>von</strong> jenen' mit vorderem, schlitzförmigem Mund_ohne Rüssel, welche denNamen Dalyellia erhalten.55. F Ie 111 ing, J. »Gleanings of natural histor:jT, gathered on the Coast of Scotland during a voyage in 18;in (l.Edil1burgh Philosophical JournaL Vol. VIII, 1823, p. 297.Plan. atomata, tl'emellaris, vittala.56. Quoi et Gaimard. »Zoologie ~e 1a Voyage autour elu 1110nde, faite par or<strong>dr</strong>e du roi, sur les corvettesl'Uranie et Ia Physicienne, pendant les aUllees 181 7-1 820. 2 Vols avec un Atlas de 96 pI.Paris 182t.Ich finde darin nichts über Planarien. Die <strong>von</strong> Blainville (72) heschriebene und durch Gaimard gesam':'melte pelagische Planarie ist in diesem Reisewerke gar nicht berüoksichtigt worden. Dass sie aber aufdieser Reise und nicht während der Astrolabe-Expedition (84) gesammelt worden, geht aus der JahreszahldesBlainville'schell Werkes hervor, wie ich gegen Diesing (142 p. 2,17) bemerken muss.57. Baer, C. E. v. »Ueher Linne's im Wasser gefundene Bandwürmer(c' Verhandlungen der Gesellschaftnilturforschender Freunde in Bel'lin. I. Bel. (enthalt. die Acta <strong>von</strong> 1819- 1 1828) p. 338. Berlin ,1824.S. sub :Müller 26.58. J 0h n s on,. J. R. »Further observations on Planaria«. Phil. Trans. London 1825, part. H. p. 247-256,Tab. XVI.'.Fortsetzung der suh S5 hegonnenen Beobachtungen und Experimente an Plan. cornuta und lligra. Ersterepflanzt sich das ganze Jahr hindurch durch Quertheilung fort, letztere b10ss dm'eh EikapseJ.n. Entwicklungsdauerder letzteren <strong>von</strong> der Temperatul' ahhängig. Eine l>double headed« PI. cornuta wird beschrieben.


959. Fab r ici u s, O. »Fortsaettelse af Nye Zoologiske Dich'ag VI. Nogle lidet hekjendte og tildeeIs nye Flad­Orme (Planariae){(. Forelaest den 1ste Juni i1820, Kong. Danske Vid. Selsk. natufvicl. og mathelll.Afhandlingar H. Deel, Kjöbenhavn 1826, 4.°, p. 13-35, Tah. I, II u. IU, Fig. S-V.Der Landsmann O. F. l\'Iüllers wetteifert hier mit des letzteren Zoologia danica in Bezug auf Schönheit derAbbildungen und Ausführlichkeit der Beschreibungen. Er gibt seit Müller die grösste :Menge <strong>von</strong> neuenSüss- und Seewasserturbellari'en. Von seinen 22 »Planarien« sind folgende zu den Turbellarien in unseremSinne zu rechnen: die ~Iüller'schen Plan. gulo und crenata, und die als nov. spec. bezeichneten: appendicu­1ata, vulgaris, virens, grisescens, 4-punctata, ullipunctata, gibba, cruci3ta, excavata, nigricans, Leucophraea,emarginata, assimilis, tubulosa, bistrigata, maculata, crocea. Fabricius giht zum ersten l\lale eineklare Beschreibung der' Cilienbekleidung unserer 1'hiere (p. 27).60. Dennet, J. A. en Olivier, G. va-n. ,>Naamlijst der vvormen in Neclerland aan"vezig«. Naturkundige Verhandelingenvan de Hollandsehe Maatschapij der 'Vetenschappen te HaarJem. XV. DJ., 2. Stuckbl. 62 und 63. Haarlem 1826.»Tweehornige platworm« und »bruine platworm«(.61. Riss0, A. »Histoire naturelle des principa1es productions de l'Europe meridionale et particu1ierement decelles des environs de Nice et des Alpes maritimes«. T0111. V. Paris '1826, 8°, p. 263 et 264·.Planaria Dicquemaris, Broechi und fusea.62. 1\1o~quin-Tandon, A. »Monographie de 1a famille des Hirudinees{(. Paris 1182'1, 4.°, p. 1t1., Die Hirudo alpina Dana (9) als Plan. tm'va Gmel. (29) erklärt.63. Audouin, V. »Description de PEgypte«, seconde edition, Paris 1827, Tom. XXII, Zoologie. 8°. Explicationdes planches p. 24'1-248. Planches de Zoologie, Imp. Fol. Vol. II, Annelides, Tab. V,Fig. 6 und 7.Als neu aufgeführt: Plan. Mülleri und Pallasii.111. Von Baer bis Oerstedt (1827-·.1843).Mit Baer' s noch ganz <strong>von</strong> dem naturphilosophischen Geiste seiner Zeit durchwehter Arbeit (64) beginnt dieanatomische Untersuchung der Turbellarien. Er, und Duges (66 u. 75), sowie Schulze (90) hegründen die Kenntniss desinneren Baues der Süsswasserplanarien, für deren Entwicklungsgeschichte die ersten Anfunge durch Des In 0 u lin s (74) undv. Siebold (99) geliefert werden, während Faraday (82) aufs Neue die Reproductionsfühigkeit derselben untersucht.Daneben ragen hervor als erste glänzende Grundlagen der Turbellarienal1atomie die Arbeiten üher l\1eeresden<strong>dr</strong>ocoeliden<strong>von</strong> Mertens (85) und Delle Chiaje (10'1), und die anatomischen Monographien einzelner Ilhahdocoeliclen <strong>von</strong> Focke(89) und Ehrenh erg (92). Doch bleibt die grosse Mannigfaltigkeit der letzteren noch ungeahnt und ungekannt, undso ist Ehr e nb erg s System (77) die Grundlage aller späteren 1'urhellariensysteme - hauptSächlich nur für Den<strong>dr</strong>ocoeliden<strong>von</strong> Bedeutung, für welche bleibende Genera geschaffen werden, während die extensive Bearbeitung der Rhahdocoeliden0 ersted überlassen hleibt und die Signatur der nächsten und jüngsten Epoche der Turbellarienkundeausmacht.6t. Ba er, C. E. <strong>von</strong>. »D eitr~ge zur Kenntniss der niederen Thiere. VI. Deber Planarien«. Nova Acta Acad.Cacs. Leop.-Car. Naturae Curiosorum. Vol. XIII, Ahth. 2, p. 690-730, Tab. XXXIII, Bann 1S27.(Im Auszuge mitgetheilt VOll A. Du ge s, )}Ohscn"ütions sur les Planllh'es de M. Baer, ponr servil' d' adclitionDUX Hecherches sur les Plal1aires da M. Ant. DugÖs«. Ann. des sc. nat. Tom. XV, 1. s6r. ;182R,p. 483-187).Monographische Beschreibung <strong>von</strong> Plan. lacten, torva, tel1taeulata und hrunnea des sUssen 'Vasscrs naehäusserer Form und Farbe, Bau und biologischen Verhultnissen. Erster Versueh diese 'filiere nnatomisehzu zergliedern und Darstellung des Geschlechtsapparates. Ist auch die Deutung der Theile des letzterennoch nicht völlig zutreffend, so wird doch mit Sicherheit die Zvdtternatur erkannt und die Begattung beohachtet.Beschreibung der heiden auf Planarien schmarotzenden 1'richodinen. Vortreffliche historischeUehersicht früherer Arheiten und systematische Erörterung des YerhUltnisses der Plalli.1l'ien zu Tl'ernatodenund Hirudineell.65. Leuckart, f. S. »Atlas zu Ed. RÜI)pel's Reise im nördlichen Afrika, 5. Abth. Neue ,"viI'beIlose Thieredes rothen :Meeres, bearbeitet <strong>von</strong> Riippell und Leuckart«. Frankfurt a. M. i1828, Fol. p. 'H-HtTab.lII.Plan. Zebra, bilobata, bituherculata, limbata, Gigas, SavignyL(traff I 'furbellarien. I. :1


10ßß. Duges, Ant. l>Recherches sur l'organisation et .les moeurs des Planariees«. Annales des sciences naturelles4. seI'. Tom. XV, Paris '1828, p. 139-182, Tab. IV et V.Die Arbeit dieses ausgezeichneten Forschers erhebt sich über Baer' s gleichzeitig unternommene Untersuchung?indem sie sich über alle Gruppen der Turbellarien erstreckt und in anatomischer Beziehung vieltiefer ein<strong>dr</strong>ingt. Geschlechtsapparat und Nervensystem (D u ges ist sich nicht klar, ob das Gehirn Gehirnoder Herz sei und confundirt in Folge dessen Nerven- und Gefässsystem), Sensibilität, Bewegungs~;veise,Copula, Eiablage, Reproductionskraft der Süsswasserplanarien, sowie der Plan. tremel1aris, werden geschildertund daneben zahlreiche neue Arten <strong>von</strong> Rhabdocoeliden kurz aber treffend beschrieben und abgebildet.Eingetheilt werden die »Planarien« in die <strong>dr</strong>ei genera: Prostoma , Derostoma und Planal'ia. Als Repräsentantendes ersteren beschreibt D. eine Nemertine; <strong>von</strong> Derostomeen Der. notops, lineare, leucops, squalus,grossum, lanceolatum, platurus, polygastrum ; <strong>von</strong> Planarien PI. viridata, nigra, fusca, lactea, subtentaculata,tremellaris.67. Auc1ouin, V. »Dictionnaire classique d'histoire naturelle«. Art. Planaire, Tom. XIV. Paris '1828, 8 1l •p. 10-1 1.1Bestätigung frÜherer Versuche über freiwillige und künstliche Theilung der Süsswasserplanarien.68. Johnston, G. »Contributions to the British Fauna«. The Zoological Journal VoLIlI. London ·1828, 8°.p. 481-489.Die hier beschriebenen »Planarien" sind lauter Nemertinen.69. Ende, V. P. van elen. »Lijst van Neclerlandsche ongevvervelde Dieren«. Naturk. Verhand. HolL ~Iaatsch.Haarlem XVI. Dl. 1. Stuck, b1. 134., Haarlem1828.Plan. lactea bei Utrecht.70. Delle Chiaje, St. »Memorie sulla storia e notomia degli animali senza vertebre deI regno di Napoli«.Napoli 1822-1829. Ein Atlas in Fol. und vier Bände Text in 4°.Zeit des Erscheinens und Inhalt:Atlas <strong>von</strong> 109 Tab. in Fol. Napoli 1822 (Tab. II, XXXV, LXXVIII, XCI, CVIII).Text Band I, 1823 (p. 59-61, 70, 73).- II, 4825, enthnlt nichts über Turbellarien.- III, 1828 (p. 81, 118-120).1- IV, 1829 (p. 156, 179, 196-197).Der angekündigte V. Band erschien nicht, so dass Tab. LXX-CIX ohne Erklärung blieben und manbezüglich dieser die spätere Ausgabe dieses Werkes (101) vergleichen' muss. Die wenigen anatomischenZeichnungen auf Tab. LXXVIII und CVIII sind damit werthlos. Im übrigen sind hier folgende Seeplanarien 1)beschrieben und abgebildet: PI. sipunculus, luteola, tuberculata, Mülleri, aurantiaca, Dicquemari, violacea,flava und eine unbenannte (Tab. XCI Fig. 1 und 2), welche später (10,1 Vol. III p. 133 u. 134) als PI. nesidensisangeführt wird.71. Jollnston, G. »Contributions to the British Fauna«. The Zoological Journal Vol IV. 1829, 8°, p. 55-57.Die hier angeführten »Planarien({ sind sälllmLlich Nelllertinen.72. Blainville, D. deo »Dictionnaire des sciences naturelles«. Art. Planaire Tom. XLI. Paris i1826, p.205~218, Art. Vers Tom. LVII, 1828, p. 577-579 und Tabelle p. 530. Planches 2 8 partie, Vers etZoophytes, Paris iI816-1830, 8 0 , Tab. XL.Vorzügliche kritische Zusammenstellung der bis dahin hekannten Thatsachen und Spedes, sowie eigeneBeobachtungen über Ferussac's (52) Landplanarie, - PI. brasiliensis de Blainville - und Quoi und Gailllards(56) Seeplanarie - als PI. duhia Tom. XLI p. 218, und Planocera Gaimardi Tom. LVII p. 579 sowiein der Abbildung Fig. ~ 8 bezeichnet. - Die übrigen Abbildungen sind Copien nach Duges, Ferussac undMüller.73. Les80n, M. »Voyage autour du monde sur la corvette la Coquille pendant les annees 11822-1825((.Zoologie, Tom. 11. 1ß partie, Paris 1830, 4°, p. 453.Planaria velellae.74. Des m 0 u Iins, Ch. »Notice sur la ponte de la Planaire lactee MÜll.({. Actes de la Societe Linneenne deBordeaux. Tom. IV, 1830, p. 109-137.Genaue Beobachtungen über das Benehmen der PI. lactea vor, während und nach der Eiablage und Beschreibungder Eier dieser und der PI. nigra.~) Die Plan. ocellata (Tab. Ir, Fig. 9-'15, Vol. 1. p. 59) ist später als abgelöster Interbranchialanhang <strong>von</strong> Tethys laporinaerkannt worden (s. H. v. Ihering, »)Tethys, ein Beitrag zur Phylogenie der Gastropoden{!. Morphologisches Jahrbuch 2. Bd. 1876, p. 40).


1175. Dug es


1284. Q uoi et Gaimarcl. »Zoologie de la Voyage de la corvette l'Astrolabe comnl. par Dumont d'Urvillependant 1826-1829«. Vo1. IV. Paris 1833. 8°, 'p. 326.Unter Steinen auf Vandiemensland nicht näher heschriebene Planarien gefunden.85. Diesing, C. M. »Helmillthologische Beiträgec(. Nova Acta Acad. Leop.-Car. Nat. Cur. TOlll. XVIII, 1836,p. 316 nota.Stylochus (1)papiIlosus n. sp. aus Triest, nach einer Zeichnung Dr. GI 0 i sn er s beschrieben.86. Johnston, G. »Illustrations in British Zoology, 52. Planaria subauriculata(c, J. C. Londons Mag. ofNat.,Hist. Vol. IX, 1836,' p. 16 n. ~ 7, Fig. 2.Plan. flexilis Dal. und PI. subauriculata n. sp.87. Johnstoll, G. »I1lustl'atiollS in British Zoology, Limapontia nigra«. Ebendaselbst p. 79-80, Fig. 14.Beschreibung der Limapontia nigra und Erkenntniss I dass sowohl diese wie die Planaria limacina Fabt.eine Nacktschnecke sei.88. Tem pIeton, R. »A Catalogue of the species of Allnulos~ Animals and of Rayed ones, found in Ireland,as seJectecl from the Papers of the late J. Templeton Esq. of Cramllore, '\vith Localities, Descriptionsand Illustrations«. Ebendaselbst p. 236 und 239.Plan. stagnali~ und fusca bei Cranmore.89. Focke, W. »Plal1ariaEhrenbergii«. Annalen. des '''iener Museums, Tom. 1. 2. Abth. '\Vien 1836, 4°,p. 191-206, Tab. XVII.Ist als erste anatomische Monogl'aphie einer Rhabdocoelide ein würdiges Seitenstück zu dem \Yerke <strong>von</strong>Mertens (85). Alle Organe des Thieres erkannt, wenngleich falsch gedeutet und üherdiess mehrere Speciesfälschlich als Plan. Ehrenbergii zusammengezogen.90. S chnlze, Fi'. F. »De Planariorum vivendi ratione et structura penitiori nonnulla«. Dissertatio inauguraUsphilos. Berolinensis. Berlio 1836, 8°, 41 pag.Beschäftigt sich mit der Physiologie der Süsswasserplanarien: Lichtscheu, Winterschlaf, Decreszenz,Sinnesempfindung , Reproduetionskraft. In letzterer Beziehung wird die <strong>von</strong> früheren Autoren hehauptetefreiwillige Theilung auf Grund grosseI' Beobachtungsreihen auf das bestimmteste geläugnet. Danehen werthvolleanatomische Angaben über Bau des Darmes, des Hautmuskelschlauches ete.91. Ehrenberg, ChI'. G. »Die Akalephen des rothen Meeres und der Organ.isllluS der l\iedusen der Ostseeerläutert und auf Systematik ange"wendet«. Berlin 1836. FoL p. 30, 56, 57, 64-6'7 und dieTabelle.Engere Umgrenzung deI' Klasse deI' »Turhellal'ia(c, welche him' bloss die früheren (77) Turh. rhahdocoelaenthält, während elie Den<strong>dr</strong>ocoela als besondere Klasse »Complanata( abgezweigt ,verden. Als neue Generaerscheinen Phaenocora und Discocelis, und p. 66 eine Zusammenstellung· der bisherigen Arten mit den <strong>von</strong>Ehrellherg eingeführten Bezeichnungen. \Vichtiger ist die <strong>von</strong> Ehrenherg an Plan. laetea, torva und anPolyeelis gewonnene Ueberzeugullg, dass das hisher als Herz angesprochene Organ das Nervencentrum sei(p. 65).92. E 11 I'e nberg, ehr. G. »Zusätze zur Erkenntniss grosser organischer Ausbildung in den kleinsten thiefischenürganismena• Ahhandlungen der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus demJahre 1835; Berlin 11837, 4°, p. 1'78, Tab. I, :fig. 2-4.Anatomie VOll Gyrator hermaphrodilus und Vortex truncatus.93. Corda, A. C. J. »)StylaciUln, ein neues Geschlecht der Schlauchwürmer (Rhabdocoela Ehrenbg.)« in Vi.R. Weitenwebers Beiträge zur gesammten Natur- und Heihvissenschaft IV. Bandes 1. Heft,Prag1838, p. 7 1 1-78, Tah. VI.\Yahl'heit und Dichtung über Nov. gen., Nov. sp. 8tylacium isabellinum. ' Ueber Beschreibung und Abbildunglässt sich nur dasselbe sagen, was s. Z. Kleinenberg über die Hy<strong>dr</strong>a-Arbeit Corda's gesagt hat. 1)94.. Fo'rbes, Ed. and Goodsir, J. »Notice of Zoological Researches in Orklley and Shetland during themonth of lune 1839«. Report of the British association forAclvancenlel1t of Science, 9. Meeting11839(( (citirt nach der Uebersetzung im »Institute( 1839, p. 352-"353).Finden daselbst zahlreiche Planarien und besonders Plan. atomata ]{üll.'I}N. Kleinenberg, »Hy<strong>dr</strong>a(c, Leipzig 1872, p.2.


1.395. Gruhe, Ed. »Actinien, Echinodermen und Würmer des aclriatischen und Mittelmeeres«(, Königsberg 18~O,4 0 , p. 51-56) Tah. Fig. 9 und 112.Beschreibt <strong>von</strong> Palermo ausser Plan. tremellaris :ßfilll. noch als Nov. spec. Stylochus folium, Leptoplunupellucida, Orthostomum rubrocinctum und Thysanozoon (Nov. gen.) Diesingii.96. H alc1emanu, S. S. Supplement to Number oue of »A MOllograph of the Limniades 01' FreshwaterUnival.ve Shells of North-America.« Philadelphia 1840, 8 0 , p. 3.Planaria gracilis n. sp. kurz beschrieben.97. Thompsou, W. »Additions to the Fauna of Irelanclc


14IV.Von Oersted (1843) bis heute.Aus der ausserordentlich reichhaltigen Literatur <strong>von</strong> Oers ted bis heute heben wir zur Orientirung hierSchriften hervor, welche hauptsächlich zum Ausbau unserer Kenntnisse über Turbellarien beigetragen haben und welchedaher als Quellenwerke bei dem Studium der Turbellarien in erster Linie berücksichtigt werden müssen.A. Werke allgemeinen Inhalts: Oersted 106, Schultze 195, P. J. v. Beneden 2/7, Schmidt 2/9,Clapar.ede 222 und 229, Diesing 22t5-225 , Ulianin 270, Metsehnikoff .';27, Graff 528, Jensen 542,Hallez 357.13. Anatomie und Entwickl ungsgeschichte. a) Rhabdocoelida: Sehmidt 152 und 206, Schul tze 17j6und 161, Leueka)'t /171, Ed. v. Beneden 267, Schneider 281, Hallez 285, Graff 286,299,500, Duplessis991 508 509 de Man 298 Nassonoff Gedcles 558. v. Ihering 571. b) Den<strong>dr</strong>ocoelideft des SÜss- wul Salz-,.., '" Iwassers: Quatrefages 115, Müller 14/Jund 185, SchuItze 172,185, Girard181, Schmidt2/1, 220, Knuppert240, Keferstein 25/J, Minot 516, Moseley 519, Goette 592, Graff 5ßO, Vang 561,59/,594-596; Carriere ;;88,Selenka 589. - c) Landplemm'ien: Moseley 287,520, Kennel 572.C. 13 e sehreibung en neuer Sp e eies, soweit sie nicht schon in den ebencitirten \Verken enthalten sind.a) iihabdocoelÜla: Schmidt 167,196, Schmarda 209, Levinsen 570. - b) Denclr'ocoelida des l}l'assel's: Stimpson190, 198, Schmarda 209, Grube 274, Collingwood 504.- c) Landplanarien: D ar\vin 140, SchuItze -192,Schmarda 209, Humbert und Claparede 227, Moseley 556.105. Oersted, A. S. »Forsog tU en ny Classification af Planarierne (Planariea Duges) grundet paa mikroskopisk-anatomiskeUndersogelser«. Kröyers Naturhistorisk Tidsskrift, Tom. IV, '1843, 8",p.519-58'1.Dasselbe verbessert und mit Abbildungen in106. 0 erste cl, A. S. »Entwurf einer systematischen Eintheilung und speciellen Beschreibung der Platt­-würmer auf mikroskopische Untersuchungen gegründetc\ Copenhagen, 1844, 8°, 96 pag., Tab. I-UIund 18 Holzschnitte.Fasst die Turbellarien als Tribus Planariea seiner subordo Trematodina der Vermes apoda zusammen undeliminirt daraus die <strong>von</strong> Ehrenberg einbegriffenen, nicht dazu gehörigen Formen. Er erkennt den Unterschiedzwischen Meeresdenclrocoelic1en mit weiter Mundöffnung , kurzem gefälteltem Sehlun<strong>dr</strong>ohr und sehrstark verästeltem ())81'busculiformiscc) Darme und den meist dem Süsswasser angehörigen Den<strong>dr</strong>ocoeliden mitschwach verzweigtem (»ramosus(c) Darme und langem, einfach cylin<strong>dr</strong>ischem Sehlun<strong>dr</strong>ohr. Erstere bilden die1. Fam. »Cryptocoela« (- die er, »da den genauesten Uebergang bilden zu den nackten Mollusken«, auchp. 39 als ))Planal'iea molluscina« bezeichnet letztere die 11. Farn. Den<strong>dr</strong>ocoela. Als IH. Fanl. Rhabdoeoelawerden alle mit einfachem, unverzweigtem Darme zusammengefasst. FaUl. I enthält die Genera Thysanozoon,Planocera , Eurylepta, Leptoplana (1. nigripunctata n. sp.) und Typhlolepta n. gen. (T. eoeean. sp.); Farn. Ir: Den<strong>dr</strong>ocoelum n. gen., Planaria Oe. (PI. affinis n. sp.), Monocelis (1\'1. fusca n. sp.) undTelostoma (T. Mytili Oe.); Fam. III: die Subfamilien Prostoma mit gen. Prostoma Oe. (Pr. suboviforme n. sp.),Derostoma mit gen. VOI'tex (V. littoralis n. sp., eapitata n. sp., ooeca n. sp.) und Derostoma Oe. (D. eoecurnn. sp.),Mesostoma mit gen. Mesostoma, Strongylostoma n. g., Typhloplana (T. marina n. sp.) und Macrostoman. g., und zuletzt Subfamilie l\'Iicrostoma mit gen. Mierostoma n. g. und Convoluta n. g. In diese. Genera sucht er den grössten Thei! der bisher bekannten Arten einzureihen.In anatomischer Beziehung heben wir hervor die Entdeckung des, allerdings für ein Auge gehaltenenOtolithen bei Monocelis, der Haftpapillen des Schwanzes, der als Theile der Muskulatur beschriebenensläbchenförmigen Körper, die Beschreibung des Pharynx der Rhabdocoeliden, des Wassergefässsystemes mitseinen Flimmerläppchen, und der Spermatozoen. Da Oersted,bei den kleinen RhabdocoelideIi häufig getrennteGeschlechter vermuthet, wo es ihm nicht gelang, männliche und weibliche Geschlechts<strong>dr</strong>üsen aufzufinden,überdiess den Nemertinenrtissel als Copulationsorgan anspricht, so erklärt er auch bei den Den<strong>dr</strong>ocoeliden den<strong>von</strong> ihm bei vielen beschriebenen Penis· für ein indifferentes, so Männchen als Weibchen zukommendesstimulirendes ))Zeugungsgliedc( (p. ~O).107. 0 e r s ted, A. S. »De regionibus marinis. Elementa Topographiae historiconaturalis freti Oeresund«.Diss. illaug. Copenhagen 18t4, 8°, p. '10.Verbreitung der Turbellarien im Oeresund betreffend.1108. Ga ima r cl, P. »)Voyages en Islande et au Groenland pendant les' annees 1835-1836 sur la corvette1la Recherche comm. par M. Trehouart«(. Zoologie 'I vol. in 8°, Paris 18t~.Enthält nichts als die Anführung der Hirudo complanata in der ))Liste des produits animales de l'Islande«p. 166.


15109. Hoeven, J. van der. »Boekbeschouwing« (Referat übel' Oersted 106) in Tijc1schrift voor Naturlijkegeschiedenis en Physiologie Dl. XI, Leiden '1844, p. '142.Als im Haagvorkommelld angeführt: Plan. tOl'va, nigra, laoten, Ehi'enbergii und quadl'ungularis.'li O. Da r\vi n, eh. »Brief descriptions of several Terl'estrial Planariae anel of some remarkable Marinespecies, \vith an Account of their Habits(


16l\'Iicrostoma littorale, Aphanostoma griseum, virescens, diversieolor und latum. Ferner werden frühere Angabenüber Eier und Spermatozoen der Convoluta paradoxa herichtigt.'1'19. Verany, J. B. nGatalogo degli animali invertebrati marini deI golfo di Genova e Nizza«. Genova '184..6,8°, p. 9.Namhaft gemacht: PI. Dicquemari, sipunculus, lutea und aurantiaca.120. Steen str u p, J. »Untersuchungen über das Vorkommen des Hermaphroditismus m der Natur«, übers.<strong>von</strong> Hornschuch, Greifsvvald 1846, 4°, p. 59-61, Tab. I B, Fig. '15 u. '16.Theilt mit, dass bei Süsswasserplanarien sowohl Ei- als Samenzellen entstehen: llin kleinen Blindsiicken,welche zwischen die baumartigen Verzweigungen der Gedurme eingelagert sind« und bildet solche ab <strong>von</strong>Plan. torva.Im Anhange p. 114-116 befindet sich ein »Auszug aus Quatl'efage's Untersuchungen über die Geschleehtstheileder Planarien(( <strong>von</strong> Fr. Müll er.12/1. Th0111pSOn, W. nAdditions to the Fauna of Ireland, including species neVi,r to that of Britain«. Ann.and Mag. of nat. hist. Vol. XVIII, 184.6, p. 388-393.Erklärt Proceros sanguinolentus Quat?'. = Plan. cornuta Jfüll., und Proc. vittatus Quall'. = PI. vittatalIfont., und gibt unwesentliche Notizen über PI. lactea, nigra, torva und cornuta.122. Jenyns,L. »Observations in natural history.« Lonclon '1846,8°, p. 3'15-3/17.Beriehtet über einen englischen Fundort und die Lebensweise der PI. terreslris lJfÜll.123. Kölliker, A. »Ueber die contractilenZellen der Planarienembryonel1«. Archiv für Naturgeschichte;12. Jahrgang. Bd. I, 1846, p. 291-295, Tab. X, Fig. 1-'13.Eine <strong>von</strong> Abbildungen begleitete Bestätigung der v. Siebold'schen Beobachtungen (99). KöJliker nimmtdieses Phänomen bloss in hefruchteten Eiern wahr (PI. lactea) und sucht dasseIhe zu erklären.~ 24.. 1\'1 ecke I, H. nMikrographie einiger Drüsenapparate der niederen Thiere, 1. der Verdauungsapparat <strong>von</strong>Planarialactea«. Müllers Archiv für Anatomie und Physiologie '1846, p. "1-2, Tah. I, Fig. 1.Beschreibung des Darmepithels im frischen Zustande.'125. Blanchard, E. »Recherches sur l'organisation des vers«. Annales sc. nato Tom. VIII, 118t7, p.26t-275, Tab. I, Fig. 1, III Fig. 1 u. 2 und VI Fig. 1 (auch unter dem Titel »Recherches anatomiqueset zoologiques faites pendant une voyage sur les cotes de Sicile«(. Tom. III, Paris '1 84..7, 4..(J,p.67-68.Bildet aus Den<strong>dr</strong>ocoe1en, Trematoden und Malacobdella seine Klasse »Anevormi« und beschreibt <strong>von</strong> ersterendie chilenische Landplanarie Polycladus n. gen. Gayi n. sp., ferner die Genueser Seeden<strong>dr</strong>ocoelen Polycelistigrinus und Proceros velutinus, - beide als nov. sp. Merkwürdig sind seine Mittheilungen über dasNervensystem des PQlycladus (Längsnervenstumme mit 14 gangliösen Anschwellungen), sowie die Gefässinjectiondes Proceros, bei vvelchem er - anknüpfend an Quatrefages U" 5 p.192) -nachzuweisen sucht, dassdas Gehirn eingehettet sei im CentraItheile des Gefässsystemes. Damit sbllen die Angaben früherer Autorenüber angebliche Contractionen des Gehirnes aufgeklärt werden (p. 72).126. Leid y, J. »Description and anatomy of a new and curious subgenus of Planaria (Phagocala gracilis)«.Proceed. Acad. nato sc. of Philadelphia. Tom. IJI, 1-847, p. 248-25'1 (abge<strong>dr</strong>uckt in Ann. Mag. ofnat. hist. 2. seI'. Vol. 1. /1848, p. 242-245).Die Plan. gracilis Halclemann's als Repräsentant eines neuen genus Phagocala hingestellt.127. Leid y, J. nPlanaria maculata nov. sp.n Ebendaselbst p. 251-··.·252 (abge<strong>dr</strong>uckt in Ann. l\'Iag. nato hist.1848, p. 78-.79 .. Mangelhafte Beschreibung zweier amerikanischel' Süsswasserturbellarien: 'Plan. maculata n. sp. undProstoma marginatmn n. sp.128. Frey, H. und Leuck art, R. »Beiträge' zur Kenntniss der wirbeHosen Thierec(. Braunschweig 1847,4°, p. 82-85 und 1!~9-150, Tab. I, Fig. 17 u. 18.Führen den Beweis, dass das <strong>von</strong> Oersted bei Monocelis beschriebene Organ ein Otolith sei und beschreibengenau den Bau desselben bei COllvoluta paradoxa und Monocelis lineata. Leuckart gibt überdiesin seinem »Vel'zeichniss der zur Fauna Helgolands gehörenden wirbellosen Seethierec( die Beschreibung zweierBOV. spec. VOl'texvittata und qua<strong>dr</strong>ioculata,' und Beobachtungen über Leptoplana atomata.129. Sie hol d, C. Th. <strong>von</strong>. »Lehrbuch der vergleichenclen Anatomie der wirbellosen Thiere«(. Berlin 1845-1848, 8 0 , p. 161-172.Gibt eine auf eigene Untersuchungen und gewissenhafteste Literaturstudien<strong>von</strong> allem bis Quatrefages Bekannten über Bau und Entwicklung der Turbellarien.basirte ZusammenstellungVon neuen Thatsachen sei


17die Bescbreibung der Stubchen und Nesselol'galle verschiedener Species (p. 463), des '\Vassel'gefusssystemes<strong>von</strong> Derostoma leucops (p. 167) und der Geschlechtsorgane der Süsswasserplanarien (p. 170) hervorgeholleIL130. Eichwalcl, E cl. <strong>von</strong>. »Erster Nachtrag zur Infusorienkunde Russlands. « Bulletin de la Soe. imp. desnaturalistes de Moscou, Tom. XX, 1847, p. 360-362, Tab. IX, Fig. '16 u. '17.Enthält mangelhafte und zum Wiedererkennen kaum ausreichende Beschreibungen <strong>von</strong> Plan. mutahilisn. sp. und Plan. pusio n. sp.131. Sehmid t, O. »Ueber die Organisation der Turbellaria rhabdocoela«. Froriep's Neue Notizen, 3. ReiheIII. Band, Nr. 60, 1847, p. 245-248.Vorläufige Mittheilung <strong>von</strong>132. Schmidt, O. »Die rhabdoeoelen Strudelwürmer des süssen Wasserscc. Jena '1848,8°, 65 pag.und6 Tafeln.Eill für die Kenntniss dieser AbtheiIung der Turbellarien Epoche.machendes 'Verk. Zunächst erschliesstes uns für eine grosse Zahl <strong>von</strong> Arten den Bau des Geschlechtsapparates und gibt den vereinzelten, diesbezüglichenBeobachtungen <strong>von</strong> Focke und Ehrenberg eine richtigere Deutung. Die Zwitternatur der Rhabdocoeliden,deren in Keim;.. und Dotterstöcke getrennte weibliche Organe, mit den Samentaschen und Uterus,ferner Hoden, Samenblase und Penis werden hier' zuerst in ihrer allgemeinen Verbreitung erkannt, sMbchenförmigeKörper hei 48 Arten nachge\viesell und ihre Entstehung 'Studirt. Desgleichen erkennt Schmidt dieallgemeine Verbreitung des Wassergefässsystemes und dessen Ausmündungen und beschreiht die Kopfspaltender Microstomeen. Dazu kommen werthvolle ~littheilungen über Begattung, Eibildung und' Entwickelung.Zu den <strong>von</strong> Oersted aufgestellten und hier schärfer umschriebenen vier Abtheilungen der Proslomeae~ Derostomeae,Mesostomeae und Microstomeae, fügt Schmidt noch die Familien Opistomeae und Schizostomeae;als neue genera erscheinen: Hypostomum, Opistomum, Sc~izostomum, Stenostomum. Von den zumeist inausführlicher '\Veise beschriebenen und ahgehildeten 49 Species figuriren als. nov. spec.: Vortex picta, Hypostomumviride, Opistomum pallidum, Mesostomum personatum und pusillum, Typhloplana sulphurea,Schizostomum productum, Stenostomum u11ioolor.133. Sehmi d t, O. »Neue Beitrlige zur Naturgeschichte der 'Vürmer. Jena 1848, 8{], p. 3-.-20, Tab. I.Beschreibt <strong>von</strong> nordischen Rhahdocoeliden die neuen genera Pseudostomum (Ps. Fäeröellse n. sp.) undProporus (P. Cyclops n. sp.); gibt ferner Nachträge zur Kenntniss bekannter Arten (Prostomum croceum undl\fouocelis fusca) und Bemerkungen über die Function der (VOll ihm noch immer als Augen hetrachteten)Otolithen und die Verwancltschaftsverhältnisse zwischen Turbellarien unel Infusorien.134. Thompson, W. »)Additions to the Fauna of Ireland({. Ann. and Mag. of nato hist. 2. seI'. Tom. HI,1849, p. 354-355.Plan. flexilis Dal. = PI. subauriculata Johnst.135. Leuekart, R. »Zur Kenntniss der Fauna <strong>von</strong> Island«, Archiv f. Naturgeseh. ~5. Jahrg. Bd. I, 1849,p.152.ErkI1:1rt die Plan. fusca Fab1\ für eine Nemertine.136. Schultze, lVI. »Deber die Mierostomeen, eine Familie der Turbellarien«. Archiv f.,Naturg. 15. Jahrg.Bd. I, 1849, p. 280-292, Tab. VI.Schildert die Geschlechtsorgane <strong>von</strong> Microst. lineare und heleucl1tet das Verhältniss zwischen geschlechtlicherund ungeschlechtlicher Fortpflanzung dieser Art. SchuItze beantragt, Microstomum I Stenostomum,Dinophilus als ordo Arhynchia mit den Rhynchocoelen (Nemertinen) zur SubcIassis »Dioica« zu vereinen undallen übrigen monoecischen Turbellarien gegenüberzustellen. Derostomum flavicans Ehbg. wird für eineMicrostomee erklärt und eine BOV. sp. ConvoIuta albicincta aus der Ostsee beschrieben (p. 284).137. Agassiz, L. »Twelve lectures on comparative embryology{( aus The Boston Daily evening travellerabge<strong>dr</strong>. Boston 1849, 8°, p. 73-75 (dasselbe in Proceedings 01' the american association 1'01' advaneement'01' science, secol1d meeting, held at Cmnbric1ge 1849).Sucht die Turbellarien mit den Infusorien in direcLe genetische Verbindung zu hringen, indem er z. B.Paramaecium Anrelhl für eine Planarienlul've erklärt und die jungen, eben den Eiern entschlüpfenden Mesostomeenmit Infusorien vergleicht, den Schlundkopf der ersteren mH der contractilen Vacuole der letzterenidentificirend. 1)~) Auf diese Ansicht, dass die meisten Infusorien Larvenzustände niederer Würmer seien und die Gruppe der Infusorienderngemäss aufgelöst werden müsse, kommt Agassiz später noch öfters zurück (s. »The natural relations between animals and .theElements in which ,they live«. Sillimans Amer. Journal Vol. IX, 1850, p. 372). und »)Zoological notes from the correspondance 01'Prof. Agassiz ad<strong>dr</strong>essed to J. D. Dana«. Ebendaselbst Vol. XIII, '1852) p. 425.Gru. ffI Turbellarien. 1. 5


181138. Girard, Ch. HÜn the embryology of Planariae«. Proc. amer. ass. adv. sc., second meeting held atCambridge '18~9, p. 398-~02 (abge<strong>dr</strong>uckt in Bull. Soc. sc. nato de Neuchatel , Vol. Ir, '1850,p. 300).Vorläufige ~Iitthenung <strong>von</strong> 181.11 39. BI an ehar d, E. nPlanarianos« in CL Gay »Historia fisica y politica de Chile«, Zoologia, TOllo tercero,8,p. 69-72, Atlas zoo16gico, Anelides, Fol., hirn. 3, Fig. 1, Paris 18~9.\Viederab<strong>dr</strong>uck der Beschreibung des Polycladus Gayi (s. sub -125), sowie Beschreibung z\veier neuerMeeresden<strong>dr</strong>ocoeliden: Polycelis lineoliger und roseimaculata und Hin\


19HjO. Leidy, J. »Description of new genera of Vermes«. Proceed. Acacl. Philacl. Vol. V, ,1850-18fH,ip. 1125-126.Rhynchoscolex simplex n. gen., n. sp., und Anortha gracilis n. gen., n. sp.15 1 1. Leidy, J. »Helminthological contributions NI'. 2«. Ibidem p. 225.Die nov. sp. Plan. truncata und fuliginosa beschrieben.,1 52. Lei cly, J. »Helminthological contributions NI'. 3«(. Ibidem p. 24.1-2t3.Eine neue LandplanariePlan. sylvatica und zwei durch den Besitz eines Saugnapfes am Hinterenc1e ausgezeichneteMeeresden<strong>dr</strong>ocoelen Bdelloura (n. gen.) parasitica und ruslica, die erstere auf Limulus schmarotzend(identisch mit der später 550 <strong>von</strong> mir als Plan. LimuIi beschriebenen Species I).H>3. Lei cl y, J. »Corrections anel additions to former papers on Helminthology puhlishecl in the Proceedingof the Academy«(. Ibidem p. 288-290.Bemerkungen über Girm'd'sVortex marginatus, Den<strong>dr</strong>ocoelum superhum und Dugesia maculata, Aufstellungdes nov. gen. Rhynchodesmus für Plan. sylvatica Leidyund terrestris JIüll. und Beschreibung des nov.gen., n. sp. Cathestia maculata.154.Le Conte, L. »Zoological Notes(. Ibiclem p. 319.StatuiIt die beiden neuen genera Glossostoma (GI. nemntoideum n. sp.) und Elasmodes (E. discus n. sp.)und dazu die n. sp. Typhlolepta (?) extensa.H55. Leidy, J. «Contributions to helminthology NI'. t(. Ibidem p. 3t9-350.Drei nov. sp. :Microstomeen: Microstomllm (Eustomum) philadelphicum, variabile und cauc1atum.,156. Gi rarcl, eh. })Essay on the classification of Nemertes anel Planariae, .preceded by some general considerationson the primary divisions of the animal kingclom«. Proceecl. Amer. Ass. Adv. Sc. fourthmeeting held at Ne\v-Haven, Conn. 11850. Wasbington 1185,1, p. 258-273.Deber die Verwandtschaft <strong>von</strong> Nuclihranchiern und Planarien und die Stellung der Rhabdocoela zwischendiesen letzteren und den Nemertinen.'157. Busc h, W. »Beobachtungen über Anatomie und Entwicklung einiger wirbellosen Seethiere«. Berlin1185'1, to, p. 1114,11 117- 1 1'18 und 11211-'122, Tab. IV, Fig. 1 1 1- 1 14, X, Fig. 'I u.2, XI, Fig. 9.Beschreibt zwei merkwürdige Rbahdocoeliden Gyrator viddis n. sp. und Alaurina prolifera n. gen., n. sp.sowie eine eigenthümliche pelagische LaI'venform Platamonia tergestina, die wahrscheinlich einer Den<strong>dr</strong>ocoelidezugehört.1158. Girarcl, Ch. )}Die Planarien' und Nemertinen Nordamerika's«(. Keller 1.1. Tiedemann's Nordamer. Monatsberichtefür Natur- und Heilkunde, H. Bel., 185 1 1, p. 1-t.Zusammenstellung aller bis dahin bekauLl.ten amerikanischen Arten nebst Beschreibung der :MonocelisspatuIicauda n. sp.1159. Mai'tland, F. »Fauna Belgiae sepLentrionalis, pars I. Animalia radiata et annulata Cuvieri«. Lugduni­Batavorunl 118511, 8°, p. 1183- i l 90.Eine Zusammenstellung der belgischen Süss- und Seewasserturbellarien (20 Arten) nehst Diagnosen, Synonymenund Literaturangaben.,160. Sc h 1.1 1tz e, M. »Stäbchenförmige Körper in der Haut der Turbellarien«. Frorieps Tagesbericht. NI'. 371(Zool. Bd. II) '185 1, p. 1137-11til.Vorläufige Mittheilung aus dem betreffenden Capitel in:16'1. Sc h u 1tz e, M. »Beiträge zur Naturgeschichte der Turbellarien«. Greifswald ,185·1, 4,.0, 78 S. mit 7 Tafeln.Das Hauptverdienst dieser hedeutenden Arbeit liegt in der, hier zum ersten Male versuchten Darstellungdes gesammten feineren Baues (Histologie) der rhllbdocoelen Turbellarien. Nervensystem und Hautmuskelschlauchwerden überall nachgewiesen, bei einzelnen Arten lichtbrechende Apparate im Auge und Chlorophylleinlagerungenim Körper. Hinsichtlich des Geschlechtsapparates gibt Schultze, auf SchmiLH'sVorarbeitenweiterbauend, meisterhafte Beschreibungen und Abbildungen der <strong>von</strong> ihm heobachteten 13 Arten. In systematischerBeziehung werden auf die An- oder Abwesenheit des Afters hin die beiden Unterklassen »Aprocta«(Dell<strong>dr</strong>ocoela und Bhabdocoela) und »Proctucha( (Arhynchia und Rhynchocoela) geschaffen und demnach dieNemertinen den Turbellarien zugesellt. Das genus :Monocelis E1zbg. wird den l\habdocoelen zugeth,eilt undmit Opistomum O. 8ch. vereinigt. Die Gattungen Hypostomum O. Sch., sowie Typhloplana Ehbg. und Stl'ongylostomaOe. werden aufgehoben und erstere zu Vortex, letztere beiden zu Mesostoma gestellt. AIsneutwerden folgende Species beschrieben: a) in ausführlicher V{eise }\fonocelis ngilis, Vortex balticus undpellucidus, Mesostomum obtusum und marmoratum ~nd Prorhynchus (nov. gen.) stagnalis; b) die n ichnäher charakterisirten lIesost. pratense und Vortex minutus und pusillus. Letztere sollten in einem H. Theile5*


1ti~,·1 0;;,100.Hi7.Im'!.1I.W.170.171.17 ~.20, ". . . ] eschrieben werden (über welche in diesem \\'erke l~lIrdh'sPI' "Boltrago( zllgIewh mit den Den<strong>dr</strong>ocoelen ). . . d' 11 Th··1 . . chienen und eillf'. . tl ··It . d) Doch 1st leIder leser . el llle e.1 sl'illwlne histologische Angaben nlltge!el SIll • ..•.. d I 'f I' h M terial wmde mIr mcht gestattet.Eillskllt in das dazu vorhandene han sc 11'1 t IC ~ a ..', ' ~.. .'0" . 185 1. p. 1~lz iLeuckart, H. Referat über SchnItze's »BeIträge«. Gottmgel gelelute AnzeIben .-'1 ~H2. S h I . S t. thende Einwände geuen c u tze s ... V5 ('lll.EnthUlt v6l'sehiedene, <strong>von</strong> mir noch später ~u verwer , L' • rAt'a-Bon e den, P,.J. va n. llNotice snr nn nouveau Nemertien cle la cote cl Ostenc1eu. Bulletin deIlemie t'oyale de Belgiqne.1'0111. XVIIl, 1851, p. 15-23, mit 1 Taf.Dinophilus betreffend, I '1 UiÜlt'mQUHtt'e1'ages, A. deo »Snr le nouveau Nemertieu de la cote d'Ostende, genre Dinopll U:;('.p. 3G9-372,TholD fJso H, W. »Additions to the Fauna 01' Ireland«.I Kö'l, p, Ij02.·Plan. Arethusa Dal., nigl'a, tOl'va und lactea,Fundorte.By(' rl c y, J. List 01' allimals fOHnd in the Neighbourhood 01' Liverpool,H Fauna 01' the District«. Royal institution of Liverpool 185:2, p. 2·1Ann. and lviag. of nato his!. 2. Sl!t'. '·vl. VII,intented as the Hude!.!:> fm'(printed 1'01' pri\·ate di:,tri-lJution).IlPlanafia, two, dllrk and pale yellow«. )lTwo 01' three other planaroids«.Seh midt, O. »Neue Rhabdocoelen aus dem nordischen und dem a<strong>dr</strong>iatischen Meere«. Sitzung:,;tJet'iehleder mathem.-naturwiss. Classe der K. K. Akademie der Wissenschaften zu ·Wien, Jahrg. 18;52,IX. ßel. p. 4HO-507, mit 4, Tafeln (citirt nach dem besonders paginirten Separatab<strong>dr</strong>uck ~:' .AUSSllr Conv. paradoxa noch 46 nov. sp. und 5 neue genera: Convoluta Diesingii und Srhultzii, Prosli}­1l\U1Il Bottlll'ii und Steenstrupii, VOl'tex Benedeni und reticulatus, Mesostomum lenticulatum, o\'oidetllll utHllapponi~mm, Propol'us rubropunctatus, Vorticeros (nov. gen.) pulchellum, Plagiostomum (nov. gen' j horeale.Trigonostomulll (nov. gen.) setigerum, Orthostomum (nov. gen.)!) siphonophol'um, SchizoproI'a Ino\,. ~Ni.!venenosa, und Stenostomum torneense. .Müll e 1', M. IlOhservationes anatomicae de vermibus quibusclam niarinis«. Diss. inaug. Bel'olinit 8;)z.4,lJ, p. 27-:~O, Tab. II, Fig. 28-31, III Fig. 13.Dehe!' stlihehenförmige Körper der Turbellarien und anderer W"U,l'mer (speciell Thysanozoon Diesingii..Bel'gma n n, C. und R. Leu ekart. »Anatomisch-phy~iologischeUebersicht des ThierreichSll. Stu'Hgart'185'2, SIl, p. 1'18-1 '19, '178, 204" 259, U8, 4,63, 495.Gute Zusammenstellung des üher Turhellarien Bekannten, mit neuen Gesichtspunkte'n für das Yerslämlnissder TmhellarienOl'ganisation, . .• .L e ue ka rt, R. Heferat übel' W. Busch »Beobachtungen etc.« (157). Göttingische Gel. Anz. '185'2,1'. l:W7.. Busehs Gyrator vil'idis zu den Schizostomeen gehörig; Alaurina prolifera eine Larve.L l! ue k.~\l' t, H. »Mesoslomum Ehrenbergii, anatomisch dargestellt«. Archiv f. Naturg, 18. Jahl'g. Ud. I,·1 Hat, p. 23t-2GO, Tab. IX.Klassische MOI~ographie dieser, in Schnltze's und Schmidt's Arbeiten (152 und 161) nur auz J '" Ihehanllelten Speeres. Mesost. Ehrenbergii wird dadurch zur hestbekannten <strong>von</strong> allen TU1~)ella;ngell~l:)::ltL. alle (Jrgansysteme auf Jus eingehendste schildert soweit dies nur m't d T h 'k d 'd le~, m ~l.ll1lJtlglich ''''U'. '. 1 er ec m CI amahgen ZellSc h U I.tz e, . M. )Zoologische Skizzen


21I'b!!_ ef;nmt~i Jfiiii,. ~,!Il!ill'" fh?f,ltav!ltml;.:plt iilwl' Enl\\iekehlll~sdauer. Erniiht'ung ete. Leider sind die Be­~f·lil'I·il'llll;.!'·ll ui ·Il! il:IIII"!' dll ..fnlll·lidl uml die "\bllildll[]~('O nkht grnall genug, um ein \Yiedererkenneu,h'l' .\rh'll zu "orbltr;':"I, '. 1.''1[0' ilrt 1fr;. -'Ht ;\Il~.nilhllif· deI' Müllt>r'schen Plan. cornuta. laetea und nigra."HW h· der frulwr \ "fl li.ll: t·ll ·i.;, j,t:"I'III'iE'l~t'Il(-!l Plan. flp.\:iiis, Ar(lthusae, !!ramiuea und Edinensis, \WI~en;lll·.' l.I/.ri":l'll IU·I.li•• ·t, 1'\"/1 AI'II'II lIlit 11l"1I'1l \alllf'!l ht'I!'!!!: Planaria cnrniculata. t'llipsis, maculata, haustrulI1,Iwhl·... r'j{liH;w. \ "ri,·.~.lld. j.:r;wilis, l'Xii!lIi1. fotki,I;t, :ila~ni. ffli'eunda, !lustrae, vorax, cunens, prasina, ser­I"'mill;' und PI;rll"j,lo·, Il. ;'=':11. r.l~I·;I. \'.11'1 .fit·St'll t1Ul'ftt'1l Plml. f!i'.wilis uud e:dglla wohl kaulIl jemals wieder'·I'I,;.,1II1[ \\I·I',I.·u,n,r.,t,·lIf'li,\\ .• flrlfllfl zwei ;md..rt>. ;ds dJIaIl;tl'ia,· ;.H1fgdillirte Sped~!s 'all;;1.und alt!ae: .\emertinen,- ,I 'H. LJynrd. E. L ·,narlthlt·:, ill C..yloll". .\nn. ami )Ia~. 01' !lat. hi~t. 2. ~f'r. '1"01. XI, ·18;)31' p. zz;,oah~~'dnldd :-'Ull 2//)...~t!!i7. ilh.'I' LlIltlftliHliIrit~1I mil fwlhIUHllllfiil'lllif(('lIl Kopf.Se h u It ;w, ~I. ,,[eher ChalJlonutll:> und J{'!ttIJytfiIHli und-'lullpl'~:'i Archiv r. Anat. u. Phys. Jahrg. 18;53, p. 2i, I,WilSst>rgefiiSSf' lId Mkrm;l, Ii!ware IJelrelft'nJ.!'lIlC neue' verwandlc' Gattung Tut'hanella".~...AnnH'rku!1U. ....17/). Gi ra l'd, Ch. ilDe:;cl'iptitltls 01' r1O\\' :'\Plllcrtean:; ami Planarians frolll the eoast of the CaroIinas«. Pl'oceed..\ead. Phil


485.186., nula Lclg. (Catenula Lemnae Dug.) und Plan. gonocephala IJug.187. Grube, Ed. ))Bemerkungen über einige Helminthen und JleenvUrmer


23Nov. spec.: Vortex Girardi und penicillatus, Mesostomum solea lInd c.hlorosticum, Prostomum immundum,l\'Ionocelis anguilla und Spiroclytus n. gen. (als Ersatz des früher aufgesteUten Genus Trigonostomum, desseneinzige Species Tl'. setigerum jetzt in SpirocIytus Euryalus umgetauft \vird Nisus. Leuekarts (184)Deutung des Prostomeenrüssels wird bestätigt.197. Sc hmid t, O. »Ergebnisse der Untersuchung der bei Krakau vorkommenden Turbellarien«. EbendaBeL XXV, 1857, p. 87-88.Vorläufige l\'Iittheilung zu 206.198. Stimps on ,Wo )Pro<strong>dr</strong>omus descriptiouis animaJium evertebratorum, quae in expeditione ad oceanumpacificum septentr. Joh. Rodgers duce, a republ. federata missa, observavi't et descripsitc(, Pars I,Turbellaria den<strong>dr</strong>ocoela, Proceed. Acacl. nato sc. Philadelphia '1857, Philadelphia 11858, p. 19-31.Beschreibt nicht weniger als 38 nov, spec. Den<strong>dr</strong>ocoeIida des stillen Oceaus und 5 neue, ostasiatischeLandplanarien. Zugleich versucht. derselbe eine neue, in erster Linie auf Zahl und Stellung de]> Geschlechtsöffnungen(»Monogonopora«( und ))Digonoporacc) basirte Eintheilung und etablirt die neuen genera: PlaneoIis,Nautiloplana, Cryptocoelum, TyphlocoJax,Pachyplana, Diplonchus, Styloehoplana, Cal1ioplana, Traehyplana,Stylochopsis, Proeotyla, Galeoplana, Anocelis, OIigoceIis, Geoplana 1) und ßipalium. Die neuen Speeiesheissen: Proceros albicornis, Eurylepta fulminata, coccinea, nig]'a und japonica, Cryptocoelum opaeum,Typhloeolax acuminatus, Elasmodes tenellus, Leptoplana Schönbornii, fusea, maelllosa, delieatula, oblonga,humilis und punctata, Paehyplana lactea,Prosthiostomum affine, cOllstipatum, crihrarium, crassiusculum undtenerosum, Diplonchus marmoratus, Stylochus obscurus, Stylochoplana tenera, Callioplana marginata, Stylochopsisconglomeratus und limosus, Trachyplana tuberculosa, Planaria sinensis, cinerea und baclia, Foviagraciliceps und trilobata, Geoplana lapidicola, Bipalium virgatum, maculatum, trilineatnm und fuscatum.1199. Willianis, Th. »Researches on the structure antl the homologies of t11e reproductive organs of theAnnelidsc(. Philosophical Transactions Vol. '148, London, 11858, p. 132-'133, Tab. VIII, Fig.25 A u. B.Dieser verfehlte Versuch, die Geschlechtsorgane der Turhellarien clen Segmentalorganen der Chaetopodenzu homologisiren , sei hier nur deshalb erwähnt, weil derseIhe <strong>von</strong> einer scheriwtischen Darstellung derOrganisation der Plan. lactea begleitet ist.200. Schneider, A. »Deber einige Parasiten der Holothuria tubulosa, I. Anoplodium parasita«. Müller'sArchiv f. Anat. u. Phys. Jahrg. '1858, p. 324-325, Tab. XII, Fig. 11-4.Anoplodium parasita nov. gen., nov. spec. aus der Leibeshöhle <strong>von</strong>' Holothuria tubulosa.20'1. Gerstfeld, G. »Ueber einige zum Theil neue Arten Platoden, Anneliden, Myriapoden und CrustaceenSibiriensc


24206. Schmid t, O. llDie rhabdocoelen Strudel~ürmer aus den Umgehungen <strong>von</strong> Krakaw(. Denkschriften dermathem.-naturw. Klasse d. Akad. cl. 'Viss. zn Wien, XV. Bel. '1858, 27 S. mit 3 Tafeln (citirt naehdenl Separatab<strong>dr</strong>uck!) . . ~.Genaue Analyse des Geschlechtsapparates einer grossen Zahl <strong>von</strong> Arten: l';achwelS der I· unctlOl1 '<strong>von</strong>Bursa copulatrix' und Recept. seminis, Eibildung, werthvolle systematische Erörterungen. Folgende der ausführlichbehandelten 18 Species: Vortex scoparius und coronarius, Derostomum galizianum, MesostomumCyathus, Wandae, fal1axitrunculum und Hirudo, Prostomum furiosum - sind als neu angeführt.207. Leuckart, R. »)Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere \vuhrend desJahres 1858«. Archiv f. Naturg. 25. Jahrg. Bel. II, "1859, p. i183.Sucht die <strong>von</strong> Dalyell (,175) heschriebenen »Planarien« in das moderne S'rstem einzureihen.208. Tennent, J. E. »)Ceylol1({. Vol. I, Londort '1859, 8°, p. 2~5.Enthält einen Wiederah<strong>dr</strong>uck der Layard'schen Notiz (-174) üher LHndplaunrien.209. Seh nl a rd a, L. K. »Neue 'wirbellose Thiere, heobachtet und gesammelt auf einer Reise um die Erde1853-1857, 1. Bd. Turbellarien, Rotatorien und Anneliden 1. Hälfte«, Leipzig 1859, Fol., p. 'J-87,Tab. I-VIII.Beschreiht die kolossale Menge <strong>von</strong> 84 nov. spec., deren prächtige Ahhildungen uns durch eine his dahinkaum geahnte Farben- und Formenpracht namentlich der tropischen Meeresden<strong>dr</strong>ocoelen und eine ungekannteGrössenentwickelung Leptoplana gigas <strong>von</strong> 4«'0 mm Länge -) überraschen. Leider sind dieanatomischen Angal)en sehr spärlich und das - im systematischen TheHe ausführlich zu besprechende ­System Schmarda 's ist wie das Diesing's ausschliesslich auf äussere Merkmale hasirt. Die zahlreichen nauenFamilien-und Genus-Namen vertheilen sich folgendermaassen auf die beschriebenen no\". spec.: 1) IUwIJ­4ocoelicla - Acmostomum(n. g.) denticulatllm und crenulatum, Mesopliarynx (n. g.) otophorus und diglelHl,Chonostomum (n. g.) crenulatum, Diotis (n. g.) grisea, Vortex sphaeropharynx. i ealldatus, trigonoglenu undconus, Derostomum leucoeelis, trUl1catum 'und elongatum, Macrostomum setosum und ceylanicum: Telostomumi) ferrugineum, Convoluta auotica, Typhloplana graeilis, Strongylostomum andicola: metopoglenmu undcaerulescens, Mesostomum hystrix, Rhynchoproholus (n. g.) tetrophthalmus, papillosus unel er~·throphthalmus,Catenula quaterna und hina; 2) Dendl'ocoelida - Dicelis (n. g.) megalops, Polycladus andicola (Landplanarie) 1Typhlolepta opaea, Leptoplana monosol'a, striata, gigas, ehilensis i otophora, macrosora, purpUl'ea und lanceolata,Polycelis ophyoglen3, ohovata, orhiculal'is, haloglella, australis, erythrotaenia, microsora, ferruginea,capensis, oosora, maerorhyncha, trapezoglena und lyrosora, Centrostomum taenia, polycyclium, poljrsorumund duhium, Eurylepta rubroeineta, nigrocil1eta, miniata, violacea, striata, cardiosora, superba und orhicularis,Thysanozoon discoideum, ovale und cruciatum, Prostheceraeus (n. g.) terdcola (Lundplanarie), microceraeus,lligricornis, latissimlls, clavicornis und viridis, Styloehus dictyotlls, fasciatus, oligolenus, amphibolus,heteroglenus und oxyceraeus, Imogine tI'uncata und conoceraea, Sphyrocephalus (n. g.) c1en<strong>dr</strong>ophilus.Letztere Landplanarie soll ein Nerven$ystem ähnlich dem <strong>von</strong> Blanchard für Polycladus Gayi (i 59) heschrie­])enen hesitzen. Im Uebrigen ist hervorzuhehen die Auffindung paariger Otolithenblasen , sowie <strong>von</strong> Kalkeinlagerullgender Haut bei Rhahdocoeliclen und :Den<strong>dr</strong>ocoeliden.'2,10. Milne-Edwards, H. »Legons sur la Physiologie et l'Anatomie comparee de l'homme et des animauxfaitesa 1a faculte des sciences de Paris«. Tom. V, Paris 1859, 8°.Vereinigt Nemertinen und Turbellarien, die als »Leptozoaires« versehen sind mit einem als )lacis gastrovasculaire({fungirenden Darme (p. 457). Bemerkung üher Plan. aurantiaca (p. 455 nota), und ausgezeichnetehistorisch-kritische Zusammenstellung des bisher vorliegenden Thatsachenmateriales.;iH 'I. Schmidt, O. »Die ·den<strong>dr</strong>ocoelen Strudelwürmer aus den Umgebungen <strong>von</strong> Gralz«. Zeitschrift f. \viss.. Zool. Bd. X, 1858, p. 2~-33,Tab. III u. IV (eine vorläufige l\Iiuheilungdarüber in denSitzungsber.Akad. Wiss. Wien, Bd. XXXlI, p. 267).Vorzügliche Darstellung des Geschleohtsapparates <strong>von</strong> Plan. torva Müll., gonocephala Dug., Polycelisnigra Ehbg. und cornuta n. sp. ..:212. W righ t, P. »Notes on Dunlopea«. Ann. and Mag. of nato hist. 3. seI'. Vol. VI, :1860, p. 5t-56.Behandelt die Lundplal1arien Dunlopea nov. gen.ferudpoorensis, Grayia und Cantoria.213. Pe ase, vV. H. »Descriptions of new species of Planariidae collected in the Sandwich-Islands, communicuteclhy Dr. J. E. Gray«; Proceed. Zool. 80c. London, Tom. XXVIII, '1860,· p.37-38, AnnulosaTab. LXX, Fig. 1- i l O~1) Der Name TelosloU1m;n war schon vorher <strong>von</strong> Oersted (106) :vergeben I


25~Iangelhafte Abbildung und Beschreibung folgender fünf Seeden<strong>dr</strong>ocoelidel1 unter dem gemeinsamen neuenGenusnamen Peasia: P. reticulata, inconspicua, tentaculata? maculata, irrorata.SH 4. Darwin, Ch. »Reise eines Naturforschers Ulll die Welt«, übersetzt <strong>von</strong> J. V. Carus, Leipzig, 1875, 8°,p. 30 u. 3/1 (Ch. Darwin »Na1.uralis1.s voyage round the vvorld - Journal of researches into thenatural history and geology of the countries visited during the voyage of H. 1\1. S. ,Beagle' roundthe vvorld under the COlllmalld of Capt. Fitz-Roy«, London 1860, 8°, p. :26-~7).Allgemeines über Landplanarien enthaltend.215. Stimpson, W. »On 1.he genus Peasia«. Sillimans Amer. Journ. Val. XXXI, 186/1, p. 134 (diese unddie folgende Abhandlung ist auch abge<strong>dr</strong>uckt in Ann. M·ag. nat. bist. 186/1).Hebt dus Gray'sche Genus Peasia (215) auf, da dasselbe aus Repräsentanten <strong>von</strong> 4 bekannten Geschlechternwillkürlich zusammengesetzt sei: })This kind of Progress can scarcely benefit science. As \vellmight on take a Stromhus, a Conus, a Cypraea and a Terebra and found upon them a new genus of shells.«2 'I 6. S ti 111 Ps 0 n, W. »On 1.11e genus Bipalimn«. Ebendaselbst p. 134-1 35.Gibt eine ziemlich vollständige Zusammenstellung der bisherigen Literatur über Lalldplanarien anlässJichder 'Viederauffindung <strong>von</strong> Gray's (78) Plunaria lunata [Bipalium J) Iunatum Stimps.].2 1 17. B e 11 e cl en, P. J. va n. »Recherehes sur ]a Faune littorale de Belgique; Turbellaries«. Mem. de l'Acad.royale de Belgique Tom, XXXII, Bruxelles /1861, p. 29-56, Tab. V-VII (citirt nach dem Separatab<strong>dr</strong>uckI).Enthält Beiträge zur Entwieklungsgeschichte <strong>von</strong> Vortex vittata Leuck., und des nov. gen., noy. 813.Allostoma pallidum. Dazu Monocelis hyalina n. sp. und eine merkwürdige EintheiIung in 1. Teretulari6s(Nemertinen + gen. Dinophilus, Vortex und Allostoma) und H. Planariees (Den<strong>dr</strong>ocoela +gel1. Monoeelis,Mesostomum und Pseudostomum).218. Leuekart, R. })Bericht tiber die Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere vviihrenddes J. 4860(, Archiv f. Naturg. :27. Jahrg. H. Bd. 186,1, p. 282.'Vendet sich gegen diese Eintheilung van Beneden's und gegen die irrthümliche Deutung, welche derselbeder Organisation <strong>von</strong> Vortex vittata (.Mastdarm, After I) gegeben. .249. Schmi dt, O. »Untersuchungen über Turbellarien VOll Corfu und Cephalonia, nebst Nachträgen zufrüheren Arbeiten«. Zeitsehr. f. wiss. Zool. Bd. XI, 186/1, p. 1 Tab. IV.Höchst wichtige Beiträge zur Kenntniss des Geschlechtsapparates der Turl)ellal'ien (Rhabdocoela mit 2,und Seeplanarien mit ~ Geschlechtsöffnung) und werthvolle Winke zur Verwerthung dieses letzteren für dieSystematik. Specielle Beschreibungen <strong>von</strong> folgenden neuen Arten und Gattungen.: Leptopluna Alcinoi, Prosthiostomull1hamatum, Den<strong>dr</strong>ocoelum Nausicaae, Planaria oIivacea und sagitta, Gunda (n. g.) lohata, Cercyra(n. g.) hastata, Haga (n. g.) plebeja, COl1voluta infundibulum, Castrada (n. horrida, Monocelis ophiocephala,Vortex cuspidatus und armigel'.220. S ohmidt, O. »Ueber Planaria torva autorUlll«. Ebendaselbst p. 89-94.., Tab. X.Zerfullt auf Grund der Untersuchung des Geschlechtsapparates diese in 3 Species: Plan. luguhris (torva. O. Sch. antea), torva 11'[. Sch. und polychroa n. ap.22·1. Schneider, A. »Einige Bemerkungen zu 0. Schmidt's Untersuohungen über Turbellarien VOll Corfuund Cephalonia«. Müller's Archiv f. Anat. u. Phys. Jahrg. 186'1, p. 783-784.l\1olivirt einige <strong>von</strong> Schmidt's (2-19) Ansichten abweichende Deutungen der Organisation des Anoplodiumparasita.:222. Claparecle, Eel. »Recherehes anatomiques sur les Annelides, Turhellaries, Opalines cL Gregarines 01>servesdans les 11l3brides((. '.\\JIemoires de Ia Societ6 de Physique et d'hist. nat. de GenEwe Tom. XVI,.186 1 ), 4°,' p. 56-80, Tab. V-VII.})Successiver Hermaphroditismus« hei Convoluta, Bestätigung <strong>von</strong> Leuckart's Ang~lhell übet' clen Pr08tomeellrüssel,neues System der Den<strong>dr</strong>ocoelida und Beschreibung der Darmuste der letzteren als ))foie diffus«. NeueFormen: Prostomum calec1onicum, Enterostomum (nov. gell.) Fingalianum, Eurylepta aUl'Ha, CentrostomumMertensii, dazu 7l Turbellarienlarven unbekannter Provenienz und Abbildung des Penis eines neuell :l\IOllOceHsund werthvolle BeitrHge zu schon hekannten Arten.223. Die si n g, K. M. »Revision der Turbellarien, Den<strong>dr</strong>ocoeletH


26224. Diesing, K. M. »Revision der Turbe11 arIen, ' RIlabdocoe1en«. S't1 zungsber. cl.: Akad . . d. \Yiss. zu ''lienBd. XLV, '1862, p. 11 9l-318, undi- IR" d· T b 11' Eb claselbst Bd XLVI 186225. )Nac !träge zur eVlSlOn er ur e arien«. 9 '16 !Jag. ("Separat-:l en , . .1..,....., v.ab<strong>dr</strong>uck !). . .Deber Dlesing's ))Revision« ist im wesentlichen nichts anderes zu sagen, als was 'VII' schon gelegenthchdes ersten systematischen Versuchs desselben Autors bemerkten (J 42). Die Den<strong>dr</strong>ocoelen \)"erden inl AI:­schluss an Stimpson nach der Zahl der Geschlechtsöfi'nungen, die Rhnbdocoelen nach An- oder Alnvesenhelteines Afters in erster Linie eingetheiIt. Zahlreiche neue Genusnamen werden eingefühtt 1 und z\var l'UrDen<strong>dr</strong>ocoelen: Geobia, Leimacopsis (beide für Landplanarien) , Diopis, Schmardea, Gllcsioceros; für Hhabdoeoelen:AceIis, Otocelis, Monotus, Monops, Celidotis, Typhlomicrostomum und Auütom:lis. :\'eue AI'teuwerden nicht heschrieben, dagegen die <strong>von</strong> Büeck Cf 12) leider ohne Text herausgegehenen Ahbildungt'Ilgetauft. Dadurch treten folgende Spedes in das System neu ein: Diopis borealis, Monotus ~lonopsumbrinus, eiegans, obesus und nigroflavus.225(t. Weismann, A. »Deber die zwei Typen contractilen Gewebes und ihre Vertheiiung in dieGruppen des Thierreichs, sowie über die histologische Bedeutung ihrer Formelementelf ~ in Henleund Pfeufer's Zeitschrift f. rationelle Medicin (3) Bd. XV, Leipzig und HeidelbeI'g,18t)2~ p. HTab. VIII, Fig. 22, A u. B.Beschreibt die Muskelfasern aus dem Hautmuskelschlauche und dem Schlunde <strong>von</strong> Plauaria torva.226. Noll, F. C. »)Ueber eine Landplanarie (Planaria terrestris O. F. Müll.)«. 'Veinlands Zoologischer GartenJahrg. 11862, p. 254-255, Fig. 1-6.Neuer Fundort in Deutschland mid angebliche Quertheilung derselben.227. Humbert, A. et ~d. C1aparede. »Descriptions de quelques especes nouvelles de Planaires terrestl'üsde Ceylanc(. l\Iem. soc. de Physique de Geneve Vol. XVI, 2j)me partie, '186'2,19 p. und i Tab.Zu vier <strong>von</strong> Humhert hier beschriebenen Ceylonischen Landplanarien : BipaliumDiana, Proserpimt undPhebe sowie Rhynchodemus Nietneri gibt Claparede einige anatomische, das Schlun<strong>dr</strong>ohl' und die Copululionsorganebetreffende Notizen.228. Leu ck art, R. »)Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere iIn J.18


27233. Claparede,.Ed. »Glanures zootomiqlles parmi les Allnelieles de Port-Ven<strong>dr</strong>es (Pyrenees orientales)«.MelD. Soc. de Phys. et d'hist. nat. de Geneve, Vol. XVII, 2 ama partie, 1864, 4°, p. ~64. (Sep.p. 4).Vermuthet die Zugehörigkeit der Müller'schen Larve 1)zu Stylochus maculatus Quatr.234. Grub e, Ed. »Die Insel Lussin und ihre Meeresfauna((. Breslau 1186~, 8°, p. 94-98.Proceros sanguinolentus Quatr. betreffend.235. :Metsehnikoff, EL »Deber Geodesmus bilineatus (Fasciola terrestris O. F. Müller?), eine europi:iischeLandplanarie«. lVlelanges hiologiql1es Tom. V, p. 544-565 (oder BuH. Acad. St. Petersbourg,Vol. IX. p. 432-447), 11865, mit 11 Tafel.Anatomie aller Organe mit Ausnahme des Gesehlechtsapparates.In Bezug auf Parenchym und Verdaunngsapparatwerden auch Polycelis nigra, Plan. torva und Den<strong>dr</strong>ocoelum lacteum untersucht, in dessen PharynxM. einen parasitischen Nematoden nachweist (p. 558, nota, - vergl. Leuckart 294).236. :Me ts ehni koff, EI. »Zur Naturgeschichte der Rhabdocoelen«(. Archiv f. Naturg. 31. Jahrg. Bd. I,-1865, p. 174-18 1 1, Tab. IV. (Übersetzt in Ann.Mag. Nat. hist. 3. seI'. Vol. XVII, 1866, p. 57-62,Tab. VIII).Deber »beginnenden Hermaphroditismus« bei Prostmnum lineare Oe., Beiträge zur Kenntniss <strong>von</strong> Prostomumcaleclonicnm Clap. und Microstomum lineare, und Beschreibung der neuen Species: Prostomum helgolandicum,Acmostomum dioicum (angeblich getrennt-geschlechtlich!) und Alaurina com.posita.237. .Tohnston, G. »A Catalogue of the British non-parasitical \vorms.« LOlldon '1865, 8°, p. 2-18, Tab. I.Zusammenstellung mit Synonymie und Literatur. Die Abbildungen sind Copien.238. 'Vy man, J. »An account of some experiments on Planaria, showing their po\ver of reparing injuries«.Proceed. Boston Soc. Vol. IX, 1862-63, Boston 1865, p. 157. (.Handelt über »Planaria« im Allgemeinen, ohne Anführung bestimmter Species.239. Knappert, B. »Embryogenie des Planaires d'eau douee, comIDunique par J. van der Hoeven«(. Archivesneerlandaises des Sciences exactes Vol. I, 11865- 1 1866, p. 271-272.Vorläufige ßiIittheilung <strong>von</strong>24-0. Kn a pp ert, B. )}Bij<strong>dr</strong>agen tot de onhvikkelings-geschiedenis der Zoetwater-Planarien«. NatuurkundigeVerhandelingen uitgiven door het Provinciaal Dtrechtsch Genootschap van knnsten en wetenschappenL Deel, 4." Stuck, Utrecht 1865, 4°, 39 S. mit 2 Tafeln.Mit grosser Sorgfalt sind darin Eiablage, Furchung, Bildung der Keimblätter, des Darmes, der Leibeshöhle,der Muskulatur und cler- Augen behandelt, so dass diese Arbeit zur Grundlage wird für alle späterenentwicklungsgeschichtlichen Arbeiten über Turbellarien. Nur der Geschlechtsapparat blieb unberücksichtigt.Als Object diente in erster Linie Plan. fusca, dann auch Plan. lactea und nigra.24,1 . ,Seh n ei cl er, A. »)Monographie der Nematoden«. Berlin 1866, 8°, p. 333-336.Muskulatur der Den<strong>dr</strong>ocoelen betreffend.2.t2. lVIetschnikoff, EI. »Apsilus lentiformis, ein Ri:iderthier«. Zeitschrift f. wiss. Zool. Bd. XVI, 11866,p. 354·-355.Deber Dinophilus.* 243. NI et sch ni k 0 ff, EI. Reisebericht in der Zeitschrift des Ministeriums für Volksaufklärung, Bd. CXXIX,'1866, p. ~ 63-;164.., russisch.EnthHlt nach Metschnikoff 527 die Mhtheilung über Darmlosigkeit der Convoluten.244. VaiU ~n t, L. »Snr 1e cleveloppement du Polycelis laevigatus Qualr.« L'Institut, I. seet. Tom. XXXIV,'1866, 4°, p. '183-'184.,Vorläufige l\1ittheilung <strong>von</strong> 257.245. Ray-Lankester, E. ilAnllelida and Turbellaria of Guernsey«. Ann. anel Mag. of Nat. hist. 3. seI'.Vol. XVII, 1866, p. 388-389.Die Liste enthält Leptoplalla auricl1Iaris und flexiIis, Eurylepta cornuta und Convoluta paradoxa.2.t6. 1\1 artens, G. v. )Die preussische Expedition nach Ostasien; Botanischer Theil, die Tange«(. Berlin'1866, 80, p. 11 1 1.Als SargassumbewohnerPlanoce1'3 sargassicola :Alert. angeführt.1) Offenbar meint Claparede hier die zweite der <strong>von</strong> Müller beschriebenen Formen (185), da nur diese ein Fiihlerpaar triigt,dagegen keine Spur eines solchen an der zuerst (145) beschriebenen Larve zu finden ist.7*


247.248.249.250.251.252.~53.254.255.28Grube, Ed. »Beschreibungen neuer, <strong>von</strong> der Novaraexpedition mitgebrachter Anneliden und einer neuenLandplanariee


29260. Stee n8 tru p, J. ))Om Jord-Fladormens (Planaria terrestris O. F. l\lüll.) Forekomst i Danmark«. Vidensk.Meddelelser fra den naturhist. Forening i Kjöbenhavn for ;1869, 6 pag. (Separatab<strong>dr</strong>uck).Neuer Fundort in Dänemark.*26'1. Ulianln, W. in den Sitzungsprotokollen eier kais. Ges. d. Freunde der Natunvissenschaften zu NIoskau,/1869, p. 61 (russisch, citirt n~ch Leuckart 262 p. 328).Vorläufige Notiz über eine pelagische Rhabdocoelenlarve, die später (270) <strong>von</strong> ihm als Larve <strong>von</strong> Convalutaparadoxa in Anspruch genommen wird.262. Leucka r t, R. »Bericht über elie Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere 'während d.J. 1868«. Archiv f. Naturg. 35. Jahrg. Bel. II, 11869, p. 328.Plan. terrestris bei Frankfurt a. NI.263. Rough ton, W. »On two sIJecies of Land-Planariae from Borneo«. Ann. and Mag. of nato hist. 4.. seI'.Vol. VI, 1870, p. 255-257.Beschreibt dieselben ohne ihnen Namen zu geben (Moseley 520 p. 290 tauft sie später als BipaIium Everettiund B. Houghtoni). .264.. NI' In tosh, W. C. »On two species of Land-Planariae from Borneo, described by Rev. 'V. Houghtoncc.Ebendaselbst p. 347.Verweist dieseihen in das Genus Bipalium, und265. E 11 i 0 t, vV. »On two species of Land-Planariae from Borneo, described hy Rev. ,V. Houghton«(. Ebendaselbstp. 495.. Macht auf die Aehnlichkeit dieser Formen mit seiner Plan. lunata (140) aufmerksam.266. Beneden, Ed. van. »Recherehes sur la cOlnposition et la signification de l'oeuf«(. Mem. couronneespar l'Acad. royale deBelgique. Tom. XXXIV, Bruxelles '1870, to, p. 6 1 1-69, Tab. IV u. V. (Erstreckt seine Untersuchungen über Entstehung der Eier (Keime) und des Dotters, sowie die erstenFurchungsvorgänge auch auf Turbellarien, und behandelt nach eigenen Beobachtungen besonders Pl'ostomumcaledonicum Clap., Polycelis laevigata Quatr., und Macrostomum Claparedii nov. sp.267. Be 11 e den, E d. van. »lhude zoologique et anatomique du genre Macrostomunl et desCl'iption de deuxespeces nouvelles«. Bull. Acad. roy. de BeIgique, 2~me SeI'. Tom. XXX, 1870, p.116-133, 1 Tafel.Beschreibung des 1\'lacr. viride n. sp. und Uebersicht, sovvie neue Gruppirung der bisher bekanutenMacrostQmeen, wonaeh dieselben in 3 Genera zerfällt werden: MacrostoIJluIJl, Omalostomum n. g. undMecynostomum n. g.268. Kowalewsky, A. »8aM13TH:a H CTpOeHllr IIKm;eBapIlTeJI:bHarO !


30Ol'natus, Oreus (n. gen.) venenosus, Leueon (n. gen.) ornatus (in der Tafelerklärung steht »ovatus({J,Ludmila (n. gen.) graeiosa, Gyrator bivittatus, Rogneda (n. gen.) minuta und agilis, Enterostomum cap~tatuIl1,Rusalka (n. gen.) ponticcl, Prosencephalus (n. gen.) plllchellus, Acmostomum rufodorsatum, ~ronocehs c~udatusund truncatus, Cercyra papillosa, Microstomum ornatum. Dazu eine nicht näher hestm:mte Spe~lesPontolimax und eine kaum zu recogno$cirende Den<strong>dr</strong>ocoelenlarve (Tab. III, 2). Den Inhalt dIeses russIschgeschriebenen vVerkes allgemein zugänglich gemacht zu haben, ist das Verdienst <strong>von</strong>271. Le uek art, R. »)Bericht über die Fortschritte in der Naturgeschichte der niederen Thiere((. f.Naturg. 37. Jahrg. Bel. II, '187 1 1, p. 457-465,wo ein ausführlicher Auszug aus· Ulianin's Arbeit enthalten ist.272. Gr u b e, Ed. »)Ueber die Fauna des Baikalsees , sOvvie über einige Hirudineen und Planarien andererFaunen«. 49. Jahresbericht der Schles. Ges. f. vaterL Cultur 1871, p. 53-58.Ausführliche Beschreibung der Leptoplana tuba n. sp. <strong>von</strong> den Viti-Inseln, und vorläufige ~Iittheilungüber die später (274) ausführlich beschriebenen, VOll Dybowsky im Baikal-Gehiete gesammelten PhllHu·it1n.273. Fedschenko, A. P. »800JIOrH t recKÜr Sal\rßTKHC( (Zoologische Bemerkungen). Protokolle der Ges. d.Freunde d. Naturwissenschaften zlllVIoskau, Tom. X, '1872, 4°, p. '105-'106, Tah. XIV, Fig. 5-10.Ausführliche Beschreibung des Prorhynchus rivularis n. sp. <strong>von</strong> Taschkent.*273a. Cz ernia vs ky, V. »):Materialia ad faunam maris nigri. Itineres et Catalogus animalium ponticorUIll«in })Izviestia(c Soc. Imp. Amic. Scient. Nat. in Mosqua, Tom. IX, fase. 4, 1872, 4°, p. :106-107.1Bloss eine vorläufige i\1ittheilung <strong>von</strong> 580a.274. Gru b e, Ed. »Beschreibung <strong>von</strong> Planarien des Baikalgebietes(l, Archiv f. Naturg., 38. Jahrg. Bd. I, :1872,p. 273-291, Tab. XI u. XII."\Veist die merb.vürdige Thatsaehe auf, dass diese Planarien, obgleich in Grässe und Stellung derden marinen Den<strong>dr</strong>ocoeIiden gleich, doch die Sehlundform und die Einfachheit der Genitalöffnung mitSttsswasserplanarien gemein haben. Interessant ist ferner das Vorkommen <strong>von</strong> SaugnUpfen, so\vie der Umstand,dass mehrere Arten entsprechend ihrem Vorkommen in Tiefen <strong>von</strong> 50-450 :Meter - hloss in deI'Jugend Augen besitzen. Mit Ausnahme der Gerstfelcl'schen Plan. guttata und Angarensis sind alle übrigen nov.spec. Sie heissen: Planaria hepatizon, tigrina, pardalina 1 Ianceolata, nigrofasciata 1 torva uw'. albifrons,fulvifrons und Dicotylus(nov. pulvinar.275. Hutton, F. 'VV, »)The geographical relations of the Nevv-Zealand Fauna«. Transactions of the Ne\y-ZealandInstitution Vol. V, 1872, p.23.Zwei Landplanarien kurz erwähnt.276. Moseley, H. N. nZoological results of the Ecclipse Expeclitionc(. Nature Vol. V, 1872, January 4. th.p. J184.Ueber das Vorkommen <strong>von</strong> Hämoglobin in einer kleinen, auf einem Spatangus <strong>von</strong> Suez schmarotzendenTurbellarie (wieder abge<strong>dr</strong>uckt in Moseley 287, p. 436).277. Mo se le y, H. N. »Some remarks on the habits of some Ceylon animals anel notes on luethods for keepingthem alive in confinement«. Nature Vol. VI, 11872, p. 65.Lebensweise Ceylonischer Landplal1arien.278. Grube, Ed. »Geodesmus bilineatus 2J!Ietsch. in Breslauc(, 5'1. Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Cultur11873, p. 30.Vorkommen dieses Thieres im bot. Garten zu Breslau·.')f;279. Sal e 11S ky, vV. »Ueber die Entwicklung eines Enterostomum der Bucht <strong>von</strong> Sebastopol und eine Speciesdes Genus Nadina« (russisch), in den Protokollen der naturE. Gesellschaft in Kasan /1872-1873(citirt nach Leuckart's »)Bericht«, Archiv f. Nat. 40. Jahrg. Bel. II, p. 449 u. 458).Berichtet über eine Nadinan. sp. und die ersten Entwicklungsstadien eines Enterostomum <strong>von</strong> SebastopoI.280. Möbi llS, K. })Jahresberichte der Commission zur vvissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere«.L Jahrgang, Berlin 1873, rot, die ,vvirbellosen Thiere p. 103-/104.Aufzahlung der bisher in der Ostsee aufgefundenen (bekannten) Arten.28 L Schn e i cl er, A. »Untersuchungen über Plathelminthencc. 114. Jahresbericht der Oberhessischen Ges. f.Natur-' und Heilkunde, Giessen '1873, 8°, 78 page und Tab. IH-VII (Separatab<strong>dr</strong>uck).. Histologie der Turbellarien; hauptsächlich begründet auf Untersuchung unserer Süsswasserplanarien, desMesostomum Ehrenbergii, tetragonulll und obtusum, Stenostomulll leucops und Prorhynchus stagnalis. Eibildungund VerhHltniss der Begattung (gegenseitige und Selbstbefruchtung) zur Eibildung bei :Mes. Ehrenbergii.Schlun<strong>dr</strong>ing bei diesem und bei Stenost. leucops , wo derselbe den »Rüsse]« (_ das bisher als


31Wassergefäss in Anspruch genommene Organ umfasst. Ausführliche Darstellung der Muskulatur undVersuch, dal'auf hin ein System der Plathelminthen zu begründen.282. Gi ard, A. »Contributions a l'histoire naturelle des Synascidies«. Archiv ele Zoologie exper. et gen. deH. de Lacaze-Duthiers, 2 eme annee, 1873, p. 488, Tab. XIX, :Fig. ,1.Neuer Fall <strong>von</strong> Mimicry: Planaria Schlosseri n. sp., auf gleichgefärbten Botrylluscolonien lehend.*282a. Schrnanke,vitsch, 'V. »De. evertebratis in Limanis prope Odessa« (russisch) in )Zapiski« Soc. natoOdessa, Tom. II, Fase. 2, 11873, p. 275, 276, 278-280, 294.Enthält nach Czerniavsky (580a p. 264) )}Iittheilungen üher Endocelis ovata n. gen. et n. sp. Den<strong>dr</strong>ocoe1.e Liman Berezanund über Monocelis sp. e Liman Suchoi. ,283. Hall ez, P. »Observations sur le Prostomum lineare Oe.« Arch. Zoo!. exp. '1873 p. 559-586, Tab. XX-XXII.Vorzügliche, alle Organsysteme berücksichtigende)}Ionographie dieser Art. KlarsteIlung des Verhl1ltnisses<strong>von</strong> Penis und Giftstachel im Stilett. Angebliches Vorhandensein eines pulsirenden Herzens.284. Wiedersheim, E. »Beiträge zur Kenntniss der ,vürtembergischen Höhlenfauna.« Verhand!. d. 'Vürzburgerphys.-med. Ges. Neue Folge IV. Bel., 1873, p. 209-2 1 10.Eine weisse Planarie im :Bache der Falkensteiner Höhle.285. G raff, L. »Zur Anatomie der 'Rhabdocoelen«. Inaugural':'Dissertation, Strassburg, /1873, 8 0 •Als »Allgemeiner Theil« wieder abge<strong>dr</strong>uckt in286. Graff, L. »Zur Keuntniss der Turbellarien«. Zeitschrift f. wiss. Zool. Bd. XXIV, /1874, p. '123-160,Tab. XIV-XIX.Behandelt die gesammte Anatomie der Rhabdocoelen des süssen und salzigen \Vassers, mit besondererBerücksichtigung der Geschlechtsorgane und der histologischen Verhältnisse. Von bekannten Arten werdengenauer stucliJ,t Mesostomum Ehrenhergii und Vorticeros pulchellnm, als BOV. spec. figuriren : TurhellaKlostermanni, Monocelis protractilis, Convoluta armata und cinerea, und Proslomul11 mamertinum, sämmtlich<strong>von</strong> Messinl:l.287. Mo seley, H. N. »On the anatomy anel histology of the Land-Planarians of Ceylon, with some accountof their habits and a description of two new species, anel ,vith notes on the anatomy of someEuropean aquatie species«. Philos. Transactions Roya180c. /1874, p. '105-'17 1 1, Tab. X-XV. (vorl.Mittheilungen da<strong>von</strong> in Proceeel. R. Soc. '1873, p. 82-97, Nature VoL VII, 1873, p. 353, und inAnn. and Mag. nato hist. 4. seI'. Vol. IX, 11873, p. 3'10-3'14).Diese grosse Arbeit erschliesst uns das bisher fast völlig unbekannte Gebiet der Anatomie und'Histologieder Landplanarien, für welche es das wichtigste Quellemverk' ist. Als Untersuchungsobjekt dienen BipaliumCeres n. sp., Diana Httmb. Proserpina Humb., RhYllchoclemus Thwaitesii 11. sp., sowie die zum Vergleicheherangezogenen \Vasserbewohner Leptoplana tremellaris, Plan. tm'va und Den<strong>dr</strong>ocoelum lacteum, über welcheebenfalls wichtige anatomische lVIittheilungen hier enthalten sind. Die heiden Houghton'schen Arten (265)erhalten als Bipaliull1 Everetti und Houghtoni Namen, und die ·Irrthümer Blallcharcl's (159) und Schmarda's(209) werden berichtigt.288. Fries, S. »)Die Falkensteiner Höhle, ihre Fauna und Flora«.. Würtembergische naturwissenschaftlicheJahreshefte 1874, p. 3~-36 (Separatab<strong>dr</strong>uck).Planaria cavatica 11. sp.289. M'Intosh. W. C. »)On the invertebrate marine Fauna and Fishes of St. An<strong>dr</strong>e\vs(, Ann. andMag. ofnato hist. 4. seI'. VoL XIV, /1874, p. 11 iH-.'152.zählt 1~ Species' auf, darunter Mesostomum bifidum nov. spec.289a. M' Intosh, \V. C. »)The marine invertebrates anel flshes of 8t..A.n<strong>dr</strong>ews«. Edinburgh '1875, 4 u , p. '105-'108, Tab. V. Fig. 9, Tab. VIII, Fig. 3-6.Ist eine et\vas erweiterte Ausgabe der el~en genannten Arbeit, indem Hussel' einer Beschreibung und Abbildung<strong>von</strong> Vortex capitata Oe. (Dinophilus) noch eine Abbildung des l\lesost. hifidum und eine Skizze eines»Prostomum (?) from cleep \vater« hinzukommt.290. Forel, F. A.et G. D11 P1e s sis. »)Esquisse generale de la faune profonde du lac Leman«. Matedauxpour servil' a l'etude de la Faune profonde du lae Leman. 2. serie, Lausanne '1874, p. 49 (Bull.sOC. Vaud. sc. nato Tom. XIII, p. 49).Aus ~ 5-300 Meter Tiefe Microstolllum lineare Oe. und die nov. spec. l)]anaria lacustris, l\fesostolllumauditivulll, Vortex Lemani. Diese letztere erfährt genauere Darstellung in29f. Duplessis, G. »Turbellariees limicoles((. Ebendaselbst p. '1'14-'124, PI. III, Fig.1-3.Hervorzuheben die Entdeckung der amöboidellBewegungen des Dal'mepithels.8*


32292. Ludwig, H. »)Ueber die Eibildung im ThieITeiche«. \Vürzhurg 11874·, 8° (aus den Arbeiten aus d. zool.zoot. Institut d. Universität \Vürzburg Heft 5 u. 6), p. 24-34.Kommt zu dem Ergehniss, dass der »Keimstock« der Turbellarien als echter Eierstock~ die IlDotterstöeke


33302. St uder, Th. »Deber Seethiere aus dem antarktischen Meere«(. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaftin Bern, 1876 (Separatab<strong>dr</strong>uck), p. 7.Notiz über eine Planarie der Kerguelenküste (s. sub. 545).303. Schmidtlein, R. im »Ersten Jahresbericht der zoologischen Station in Neapele(, Leipzig 11876,~8°, p. iH(desgleichen in »Mittheil. zoo!. Stat. Neapel«. 1. Bd. p. 1127).Zeit und Art der Eiablage <strong>von</strong> Thysanozoon Diesingii.304.. Co 11 ingw00d, C. »)On thirty-one species of Marine Planarians, collectecl by the 1ate Dr. Ke1aart atTrinkomalee , and part1y by Dr. Collingvvood in the Eastern Seas«. Transact. Linnean 80c. ofLondon, 2. ser., Zoology Vol. I, 1876, p. 83-98, Tab. XVII-XIX.Beschreibung und Abbildung einer grossen Anzahl neuer Den<strong>dr</strong>ocoelen aus den chinesischen und indischenGewässern nach eigenen und Kelaarts (205) Sammlungen. Es sind dies Kelaart's: Thysanozoon auropunctutum,Acanthozoon armatum und papiJio, Eurylepta fusea, atroviridis, undulata, Ylolacea, duleis) purpurea,viridis, affinis, cerebralis, striata und ceylanica, Centrostomum ocel1atum und punctatum, Stylochopol'


34313. Grimm, A. O. »Das caspische Meer und dessen Fauna«, aus den russischen Arbeiten der Aralo­Caspischen Expedition 11. (Verh. der St.. Petersburger naturforsch. Ges. Val. 1)1876, p. 84.-81,Tab. III, Fig. 2 u. 3.Plagiostomum caspicum n. sp., Polycelis Schulmanni n. sp. und eine nicht nUher bezeichnete acoeleTurbellarie <strong>von</strong> 7 mm Länge.3114. Ihering, H. v. »Tethys, ein Beitrag zur Phylogenie de~ Gastropoden(l. Gegenbaur's :JlorphologischesJahrbuch Bel. II, '1816, p. 39-4 1 ), 51, 53, 54.Verwandtschaft zwischen Den<strong>dr</strong>ocoelen und Mollusken betreffend.3 1\ 5. Bene cl en, P. J. van. »Die Schmarotzer im Thierreiche«. Bl'ockhaus' internationale \viss. Bibliothek,Leipzig '1876, 8°, p. 58, 59, "165, '167.Erkll1rt Temnophila für eine Turbellarie.3116. Minot, eh. S. »Studien an Turbellarien. Beitr~ge zur Kenntniss der Plathelminthen(. Arb. aus d. Zool.zoot. lnst. d. Universit~t Würzburg, Bd. III, '1877, p. 405-47L, Tab. XVI-XX.Histologie der SUss- und Salzwasserden<strong>dr</strong>ocoeliden auf Grund <strong>von</strong> Schnitten durch Plan. Iuguhris~ Den<strong>dr</strong>ocoelumlacteum und <strong>dr</strong>ei neue Formen aus Triest: Stylochus sp. '? l\Iesodiscus (noy. invel'siporllsund. Opisthoporus (n. gen.) tergestinus. Negation <strong>von</strong> \Vassergefässen und Nervensystem '>lBalkenslrHnge,d,l.3 117. Min ot, Ch. S. nOn the classification of some of the lo\ver worms«(. Proceed. Boston Soc. naL histVol. XIX for 1\ 816, Boston ~ 877, p. ~ 7-25.Betrachtungen über das System· der Plathelminthen.3'17((,. Moseley, H. N. llUrticatory Organs of Planarian \vorms(( in »Nature(( XVI, ;1877. p..~75.3 ' 18. Mo S 61 ey, 11 N. »Onthe colouring maUers of various animals, anel especially of Deep-Sea forms <strong>dr</strong>edgedby H. M. S. Challenger.( l\1icroscopical Journal Vol. XVII, 11877, p. 'H -,12.Spectra des Pigments der Coenoplana coerulea und sanguinea <strong>von</strong> Paramatta 1).3'19. Mo s el ey, H. N. l)On Stylochus pelagicus, a ne\v species of pelagic Planarian, \vith notes on the otherPelagic species, on the Larval forms of Thysanozoon anel of a Gymnosomatous Pteropod«. Ibidemp. 23-32, Tab. III, Fig. 11-/ 13.Eine Zusammenstellung der bisher pelagisch gefundenen Planarien mit Beschreibung zweier neuer Arten8tylochus pelagicus n. sp. und Pelagic Planarian sp.?, sowie einer philippinischen Planarienlarve mit fingerförmisenFortSätzen, welche auf ein daselbst vorkommendes Thysanozoon sp."? zurÜckgeführt \vird.320. NI 0 seI ey, H. N. »Notes on the structure of severnl forms of Land-Planarians, \vith a description oft,wo ne\v genera anel several llew species, and a· list of all species at present knO\Vllc(. QuarterlyJournal of microsc. science Vol. XLVII, '1877, p. 273-292, Tab. XX.Vorläufiger Bericht über die <strong>von</strong>. der Chanenger-~xpedition erbeuteten Formen, Beschreibung neuerSpecies nebst Anatomi.e und Zusammenstellung aller bislang gefundenen Species. Die nov. spec. heissell:Geoplana flava und Truversii, Coenoplana (nov. gen.) viridis, coerlllea und s8nguinea, Dolichoplana (noy. gen.)striata (in der Tafelerklärung als »)philippensis(l bezeichnet), Rhynchoclemus flavus und fuscus und Bipaliumunicolor.321. Haecke 1, E. »)Anthropogenie oder Entwickelungsgeschichte des Menschen(. 3. Anfl. Leipzig '1877, 8°,p. 440-442, Fig. 184 u. ;185.Betrifft die phylogenetische Bedeutung der Turbellarien.322. Barroi s, J. ))Memoire sur l'embryologie eIes Nemertes«(. Pal'is '1877 (aus Ann. sc. nato Tom. VI) p. 208-2 1 17, Tab. XI, Fig. 158-:;\63.Zusammenstellung <strong>von</strong> Nemertinen und Planarien, larve VOll Prorhynchus stagnalis, Anatomie <strong>von</strong> Stenostomumleucops.323. Na sso no f f, N. W. )OmrcoK'I> illOPlVI'I> ptcHH 1 laTbIX'l) l1epBeH, HaXO)J,H:l\fbIX':b B'L OKPOCTHOCTfIX'J) :MOCKBbJ«(Beschreibung der rhabdocoelen Turbellarien aus der Umgebung <strong>von</strong> Moskau). Berichte d. kais. Ges.d. Liebhaber d. Naturwiss., Anthropol. u. Ethnographie in Moskau, Tom. XXIII, 2. Heft, Moskau'1877, 4°, p. 44-.47, Tab. XI, Fig. 2-6.AufZählung <strong>von</strong> 18 Formen nebst neuen Beiträgen zur Anatomie <strong>von</strong> Vortex viriclis, Mesostomum \V;:mdaeund obtusum und einer senauen Beschreibung eines Mesostomull1 nov. sp.I) Die Beschreibung dieser Species findet sich sub l\loseley 52,0.


35324... Gree ff, R. »Ueber den Bau und die Entwicklung der Echiuren«. Archiv f. Naturg. ~3. Jahrg. Bd. I,'1877, p. 34..8-50 (abge<strong>dr</strong>uckt aus Sitzungsberichte d. Ges. z. Beförderung d. ges. Naturwissenschaftenzu Marburg '1877).Vorläufige Mittheilung <strong>von</strong> 568.325. Gi ard, A. »Sur les Orthonectida, classe nouvelle d'animaux parasites des Echinoclermes et des Turbellaries«.Comptes rendus 'I 877.Bespricht gewisse Schmarotzer der Turbellarieu.326. Metschnikoff, EI. »Untersuchungen über die Entwicklung der Planarien«, in den russischen Denkschriftender neuruss. naturf. Ges. zu Odessa, Tom. V, '1877 (deutscher Auszug in Hoffmann undSchwalbe's Jahresbericht für '1878, VII. Bd. p. 74..).Entwicklung <strong>von</strong> Plan. polychroa und Stylochopsis pOlltica n. sp.327. Metschnikoff, EI. »Ueber die Verdauungsorgane der Süss"vassel'turbellarien«(. Zoologischer Anzeiger'1878, p. 387-390 (Auszug aus den russischen Denkschriften neuruss. Ges. Odessa, Tom. V. 11877).Verdauungsorgane und Physiologie der Verdauung bei dUlbdocoelen und den<strong>dr</strong>ocoelen Süsswasserturbellarienbetreffend.328. Graff, L. »Kurze Berichte über fortgesetzte Turbellarienstudien«. ZeitschI'. für vviss. Zool. Bd. XXXSuppleInent, 11878, p. 457-465.Histologische ~Iittheilungen und Beschreibung neuer Arten: Stenostomum Sieboldii, Stylochus tardus,Opistomum striatum mid eine Meeresclellclrocoele mit Chitinstacheln<strong>von</strong> Triest.329. Lenz, H. »Die vvirbellosen Thiere der Travemünder Bucht«(. Jahresberichte d. 'Commission z. vviss.Unters. d. deutschen Meere, IV.-VI. Jahrg. Berlin /1878, p. 457-4..65.Drei Planarien aufgezählt.330. Mereschkovvsky, K. S. »Ueber einige neue Turbellarien des weissen Meeres«(. Archiv f. Naturg.45. Jahrg. Bel. I, /1878, p. 35-55, Tab. IV (übersetzt aus elen russischen Arb. cl. St. PetersburgerGes. d. Naturforscher Bel. IX).Beschreibt folgende neuen :Forrnen: Alauretta (nov. gen.) viridirostrum JProstomum boreale und papillatum,Mesostomum Gl'affii.33/1. Lan g, A. ))Ueber Conservation der Planarien« Zoologischer Anzeiger 11878, p. 114-'15.332. Kennel, J. v. »Bemerkungen über einheimische Landplanarien«. lbidem p.26-29.Vorläufige MittheilÜng <strong>von</strong> 572.333. Goette, A. ))Zur Entwickelungsgeschichte der Seeplanarieu«. Ibidem p. 75-76.Vorläufige Mittheilung zu 592. Plan. neapolitana Delle eh. und Thysal1ozoon Diesingii Grube.334... Duplessis, G~ »Notice anatomique sur les Plathelminthes«. Bull. Soc. Vaud. Tom. XV, Lausanne '1878,p. 233-236.Kleine anatomische Mittheilungen über Plan. lacten und Microstomum lineare, sowie Beschreibung derLarve <strong>von</strong> Vortex Lemani.335. Duplessis, G. »Sur l'origine et la repartition des TurbeJlaries de Ja Faune profonde du lac Leman«.Actes 80c. Helv. 60. session aßex 11878, p. 233-239 (Auszug da<strong>von</strong> in Archives BibI. univ. Geuewe1877, p. 226, und in Ann. Mag. nato hist. 5. seI'. Vol. I, p. 490-49rf).Aufzählung der Formen und Erörterungen üher Vertheilullg und Herkunft der in der Tiefe lebenden:Formen.336. .M 0 seI e y, H. N. »Description of a new species of Lanc1-Planarian from thc hothouses at Kevv-Gardens(,Ann. Mag. nato hist. 5. seI', Vol. I, p. 237-239, ,1878.Bipalium kewense n. sp. 9 Zoll lang.337. Hall e z, P. »Contributions a l'histoire des Turbellaries, 'I. note, sur le developpemcnt des Turbellaries«.Bulletin scientifique du departement du Nord, 2. SeI'. 1. Aunee, Lille 11878, p. '193- 1 195.Vorläufige l\'Iittheilung zu 557 (Leptopl. tremellaris und Eurylepta auriclllata betr.).338. Hall e z, P. »Contributions a l'histoire des Turbellaries , 2. note, sur quelques especes nouvelles desTurbellaries«. Ibidem p. 496-198.Vorläufige Mittheilung zu 557 (Prost. Girardi, Monocelis Balani, l\'ficrost. giganteum, Vortex n.sp.? undGerstfelds Plan. angarensis betl'.).0*


36339. Hallez, P. »)Consideration an sujet de la segmentation des oeufs((. Bulletin scientifique du departementdu Nord, 2. 'SeI'. L Annee, Lilie 1878, p. 227-229.Vorläufige Mittheilung <strong>von</strong> 557 (Plan. tremellaris und Eurylepta auriculata betr.).34.0. Hallez, P. »Contribution a l'histoire des Turhellaries, 4 eme note«(. Ibidem p.251-.2ßO.Vorläufige ~Iittheilung zu 557 (Vortex Graffii TI. sp. und viele andere Species hetr .341. Ha 11 ez, P. »Consic1erations sur 1a determination des plans de segmentation dans l'embryogenie duLeptoplana tremellaris«. Ibidem p. 264-266, Tah. 1.Vorläufige Mittheilung zu 5/';7.342. Jensen, O. S. »Turhellaria ad litora Norvegiae occidentalis (Turbellaria ved Norges Yestkyst Bergen1878, Fol., 97 pag. und 8 Tafeln.Gibt die Resultate der Untersuchung <strong>von</strong> 38 meist rhabdocoelen Turhellarien. Da wir in jedem Kapitdunseres Werkes auf Jense~s prächtige Arbeit zurückkommen müssen, so sei statt einer InhaItsangaht) hi(·!'bloss darauf gewiesen, dass dieselbe die 'wichtigste Publikation üher Rhahdoeoelitla seit Sehultze's Beitriigendarstellt. Die mit bewundernswerther Ausdauer ausgeführten Analysen des Geschlechtsapparates zahlreiüherMeeresturhellarien setzen Jensen in den Stand, das System \vesentlieh zu verbessern und eilw Anzahl IH~UPI',z. Th. höchst interessanter Genera und Species zu statuiren. DieseIhen lwissen: Aphanostonmm elegaus:Convoluta flavibacillum, Mecynostomum agile, Byrsophlebs (nov. gen.) Graffli, Proxenetes .llOY. gen.; flabeIIifer,Vortex angulatus und affinis, Kylosphaera (nov. gen.) armata, Gyrator Danielsseni, PlagiostonmIll Koreni,Acmostomum Sarsii, Enterostomum flavibacillum, MOllocelis hamata, Stylochus" roseus, Thysallozoon papillosum.- letztere beiden nach dem Nachlass <strong>von</strong> M. Sars, dem auch Tab. VIII angehört. Die Synonymie istseit Oersted <strong>von</strong> keinem Autor so gewissenhaft und mit so viel Geschick behandelt worden. wie in diest~m\Verke.343. Kennel, J. v. »Beiträge zur Kenntniss der Nemertinen«."Arb. zool. zoot. lust. d. Universintt 'Vürzlml'g,IV. Bel. '1878, p. 3 12.1Besc~reibt eine Turbellarie als llJugenclzustand <strong>von</strong> Malacobdellaa.344. Sc hmi cl t, O. Die niederen Thiere in Brehm's Thierlehen 2. Aufl. X. Belnd, Leipzig 1878, p. iI 4.7-f i),i.Abschnitt über Turbellarien enthält Stenostomum monocelis n. sp. <strong>von</strong> Graz beschrieben und abgebildet.345. Stu cl er, Th. »Die Fauna <strong>von</strong> Kerguelenslaud«. Archiv f. Naturg. 45. Jahrg. Bd. I, '187B, p. '123.\Veitere Notiz über die schon früher (502) er\vähnte Planarie, Leptoplana (Dicelis· sp.t346. Gecldes, P. »Snr Ja fonction de la chlorophylle chez les PIanaires vertes«(. Comptes renclus '1879,p. {095 (abge<strong>dr</strong>uckt in Archiv Zool. exper. Tom. VIII, p. 51-58).Das Chlorophyll in der Haut <strong>von</strong> Convoluta SchuJtziiassimilirt Kohlenstoff und scheidet Sauerstoff uus.347. Lang, A. »Mittheilungen zur mikroskopischen Technik«. Zoologischer Anzeiger '1879, p. 45-46.Recepte zur Conservirung und Tinktion deI' Turbellarien. .34·8. Du PIess is, G. »Sur, quelques nouveaux Turbellaries de la faune profonde du lac Leman« (l\Iateriaux etc.,V. ser.). Bull. Soc. Vaud. Vol. XVI, Lausanne 1879, p. 157-160.l\tfacrost. hystrix .M. SelL.,lHesost. montanum und hmwticum Graff, und Yortex }ntermedius n. sp.349. Fries, S. »Mittheilungen aus dem Gebiete der Dunkelfauna, 3. Planaria cavatica(c. Zool. Anz..1879,p. ~ 51-152.Deber Plan. cavatica und ein hlindes Den<strong>dr</strong>ocoelum lacteum der Falkensteiner Höhle.350. Graff, L. )Kurze Mittheilungen über fortgesetzte Turbellarienstudien. Il. Planaria Limuli«. Ibidemp. ~O~-205.Anatomie und .Entwicklung dieser Turhellarie 1).351. Graber, V. »Ueber Amöboidepithelien«. Ibidem p. 278, nota.Dal'mepithel <strong>von</strong> Stenostomum- und DerostomUIn-Arten betreffend.352. Fr ies, S. »Ergänzende Bemerkungen zu den Mittheilungen aus dem Gehiete der DunkelfaUlla «(. Ebelldaselbstp.308-309 (diese und die vorige Mittheilung <strong>von</strong> Fries 349 sind abge<strong>dr</strong>uckt in elenJahresheften d.. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Würtemberg, 1879, p. '111 u. /1 I1 6).Plan. cavatlCa und Plan. macrocephala nov. spec.1) Dieselbe ist, wie mir seitdem zur Gewissheit geworden, identisch mit der Bdelloura parasitica Lehly 152 (Bd. candidaGirard 158).


37353. N oll, F. C. »Einige Beohachtungen im Seewasser-Zimmeraquarium«. Ibidem p. 308~309..Eine leuchtende Turbellarie (Schizoprora n. sp. nach GraU') angeführt.354. Graff, L. ;,Ueber einige interessante Thieredes zoologischen und des Palmengartens zu Frankfurt a. M.{(~Der Zoologische Garten, Frankfurt 1819, p. 196-'199.Plan. terrestris und PI. Limuli.355. Hallez, P. »Sur les crystalloides des l\'Iesostomul1w, BuH. scient. departem. du Nord, 1879, p. 149-153.Vorläufige Mittheilung zu 557 (»Cristalloide« <strong>von</strong> Mes. E~renhergii und rostratmll betreffend).356. Hall e z, P. »Sur les especes du genre Vorticeros de Wimereux«. Ibidem p. 487-189.Vorläufige MittheiIung zu 557 (Vorticeros pulchellum val'. nov. luteum und Vort. Schmicltii n. sp.).351. Hallez, P. oContributions al'histoire naturelle des TurbellarÜ3s«. LilIe 1879, 4°, iH3 pag. mit 41 Tafeln(Travaux de J'Institut zoologique de Lille et de Ja Station maritime de Wimereux fase. II).Auch <strong>von</strong> diesem grossen V{erke geben wir hier kein lnhaltsverzeichniss, sondern bemerken, dass eseine unentbehrliche reiche Quelle ist für jeden, der sich mit Turbellarien beschäftigen will. Im Gegensatzzu Jensens Arbeit (542) liegt der Schwerpunkt hier nicht in der intensiven Detailuntersuchung und wichtigensystematischen Resultaten, sondern in der extensiven Bearheitung der vergleichenden Anatomie undEntwickelungsgeschichte, sowie der »Ethologie« (Biologie) dergesmnmten Turhellarien. Im allgemeinenTheile unserer Arheit werden wir fast in jedem Kapitel uns mit den Resultaten der Hallez'schen Untersuchungenzu beschäftigen hahen. Als neu werden <strong>von</strong> Hallez in ausführlicher vVeise })eschrieben: MicrostomumgigantemTI, Dinophilus metameroides, Vortex Graffii, Prostomum Giarc1ii, Vorticel'Os pulchellumvar.luteum, Vorticeros Schmidtii, Turhella inermis, Monocelis Balani und dazu das Den<strong>dr</strong>ocoelum angarenseGerstfeld's.358. Gedd es, P. uObservatlOns ,on the Physiology and Histology of Convoluta Schultzii.« Proceed. RoyalSoc. London 1819, p. 44,9-4..51 (Excerpt da<strong>von</strong> in Aro11. Zool. exper. Tom. VIII, 1880, p. 51-58).Eingehende Histologie dieser Species nach dem frischen Objekt bearbeitet.359. Ray-Lankester, E. »Chlorophyll in Turbelladan wonns and other animaJs«. Quarterly' Journ. ofmikrosk. sc. Vol. XIX, 1879, p. 434..-431.Zusammenstellung des Bekannten und Präcisirung der Frage.360. Vi 11 0 t, A. »Organisation et developpement de quelques especes de Trematodes endoparasites marines«.Ann. sc. nat. 6. SeI'. Zoologie Tom. VII, 1819, p. 31.Handelt <strong>von</strong> einer parasitischen Rhabdocoelide aus SCl'obicularia tenuis.36L La n g, A. »Untersllchungen zur vergleichenden Anatomie und Histologie des Nervensystems der Plathelminthen«.Mittheilungen aus der zoologischen Station zu Neapel Bd. L 1879, p.4..59-:-4..88,Tab. XV u. XVI.Untersucht das Nervensystem der Genera Thysanozoon und Planocera mit allen Bülfsmitteln modernerhistologischer Technik und lichtet endlich alle hierüber hestehenden Zweifel. Mitheilungen über Fehleneines Circulations- oeler Wassergefässsystemes. Beschreibung der nov. spec. Planocera Graffii und ProcerosLo-Bianchii.362. Krause, E. »Ueber das Anpassungs... und Nachahmungsvermögen der Strudelwürmer«. Kosmos 3. Jahrg.1879, p. 220-225.Ist ein Auszug des betreffenden Kapitels <strong>von</strong> Hallez 557.363. Gullive r, Ge o. nTurbellaria of Ro<strong>dr</strong>iguez«. Philos. Transact. Vol. /168, London 4879, p. 557-563' mit1 Tafel.Geoplana Whartoni 11. sp.364. Carriere, J. ))Ein neuer Fundort <strong>von</strong> Planaria terres'tris O. F. ~lilll.( Zool. Anz. -1819, p. 668.365. Packard, A. S. jr. »Zoology for Students alld general readers


38368. Greeff, R. »DieEchiuren((. Nova Acta Acad. Leop.-·Car. VolXLI,parsII, Halle 18ig, 4-(', p.130-131,Tab. XX, Fig. 5'1-53 (vergl. 324). .Nemertoscolex parasiticus u. gen., n. sp. parasitisch in dei' Leibeshöhle yon EehlUl'lIS.369. Jensen, O. S. )Die Structur der Sameniliden(c. Bergen '1879, 8°, p.18-19, Tab. Fig. :30 u. :31.Spermatozoen <strong>von</strong> Convoluta paradoxa und flavihacillllm.370. Levinsen,G. M. R. »Bi<strong>dr</strong>ag til kundskab om Gränlands Turbellarie-fauna«. Vidensk. )leddel. fra dennaturh. Foren. in Kjöbenhavn '1879-'1880, 8°, p. '1-42, Tab. III. ..Systematische und ~natomische Notizen üher 38 GI'önlundische Tllrhellal'ien des salz.l~t.)n Hlld Sllj;~t:llWassers. Nov. spec.: Aphanostoma latissimum, Convoluta groenlancliea, J[ecynnstolll:l (·ort.lIfOl'llI.1 1 lind It'lItlferumMesostoma violaceum und agile, VOI·tex punclatlls, Anopiodilllll Jfytili~ {;y['atol' :;r


3949 species aus dem Hafen und den Süsswassern <strong>von</strong> Suchum und Jalta. Darunter Centrostomum jaltensen. sp., Synhaga (n. gen.) auriculata n. sp., 2 Formen (cinerea und insignis) <strong>von</strong> Planaria tOl'va, Proteola (nov.farn. »simplicissima omnium Den<strong>dr</strong>ocoelorum«( et nov. gen.) hyalina n. sp., Convoluta Schmidtii Cz. (= Conv.paradoxa Schmidt nec Oersted), eine forma pontica <strong>von</strong> Prostomum Botterii Schmidt, eine val'. suchumica<strong>von</strong> lflonocelis anguilIa Schmidt und schliesslich eine fragliche Meeresform (fam."l gen. ?). Der <strong>von</strong> Lang(574) beschriebene Tethysparasit erhält p. 274 den Namen Langia parasitica.38L Selenka, E. )Die Keimblätter dm: Planarien«. Sitzungsbel'. d. phys.-med. Societät zu Erlangen '188,1,p. 1-4. (Übers. in Bull. scient. Dept. du Nord. 1188 1, p. 165-169).Eurylepta cristata Quatr. und Leptoplana tremellaris O. F. Müll. betreffend. (Vorl.Mitth. zu 589).382. Hert\vig, O. und R. »Die Coelomtheorie«. Jena 1881, 8°, p. ~8-35, Tab. I, Fig. 1.Über das Coelom, die Muskulatur und das Nervensystem der Turbellarien mit eigenen an Planaria polychroaO. Sch. angestellten Beobachtungen.383. Goette, At »Zur Entwickelungsgeschichte der Würmer«. ZooL Anz. 11881, p.1189.Ergänzung der früheren (555) Mittheilung und Constatirung, dass die dort als Plan. neapolitana bezeichneteTurbellarie = ist Stylochopsis pilidium n. sp. Siehe 592.384. Franeotte ,.... })Sur l'appareil excreteur des Turbellal'ies rhabdocoeles et den<strong>dr</strong>ocoeles(. Bull. Acad.roy. Belg. 50. 6 annee, 3. seI'. T. I, Bruxelles 188 1, p.30-34, mit 1 Tafel.\Vichtige Untersuchung über das Wassergefässsystem, angestellt an einem Derostomum sp.? des süssen\Vassers.385. Roboz, Zoltan. }JA Polycelis nigra Ehbg. boncztana« (Anatomie <strong>von</strong> Polycelis nigra) Kaposvarott,1 881, 8°, 116 pag. und 1 Tafel.Anatomie und Histologie.386. SeIenka, E. ))Zur Entwickelungsgeschichte der Seeplanarien«. Biologisches Centralblatt 11. Jahrg. p.229-239, Erlangen 1881,Leptoplana tremellaris und Alcin.oi, Eurylepta cristata und Thysanozoon Diesingii ibetreffend. Vor!. Mitth.zu 589).387. Le ydig, F. '»Über Verbreitung der Thiere im Rhöngebirge und lVIainthal Iuit Hinblick auf Eifel undRheinthal«. Separatab<strong>dr</strong>uck aus Verh. d. nat. Ver. d. preuss. Rheinl. und Westfalen XXXVIII. Jahrg.4. Folge, VIII. Bd., p. 1t8-1 49, 188 1 1.Verzeichniss der beobachteten Arten besonders der Planarien und der Varietäten derselben.388. Carriere, J. »Die Augen <strong>von</strong> Planaria polychroa Schmidt und Polycelis nigra Eh1'b.« Arch. f. mikroAnaL Bd. XX, p. 160-173, Tab. IX, 1881.389. SeI e n ka, E. »Zur Entwickelungsgeschichte der Seeplanarien« (Zoologische Studien Ir.) Leipzig 11881,4°, 36 page und 7 Tab.Leptoplana trel11ellaris, Lept. Alcinoi, Eurylepta cristata und Thysanozoon Diesingii betl'eifend.390. He r t \vi g, R. ))Über das Auge der Planarien«. Jenaische Zeitschrift f. Naturwiss. 11~. Bd. Suppt-Heft.,p. 55-56 (Abstr. in Journ. R. lVIicroscop. Soc. 2. SeI'. vol. I, p. 605) 1881.391. Lang, A. »Sur un mode particulier de copulation chez des vers marins den<strong>dr</strong>ocEÜes ou Polyelades«.Arch. Sc. Phys. GenEwe (3) T. VI, p. 308-309 (Soc. Helv. Sc. nato 6~.' Se ssion) 188 1.Vor!. Mitth. <strong>von</strong> in 596 mitgetheilten Thatsachen.392. Go et te, A. »Ent'wickelungsgeschichte <strong>von</strong> Stylochopsis pilidium n. sp.« Untersuchungen zur Ent"vickelungsgeschichte der vVUrmer (1. Heft der Abhandlungen z. Entw. d. Thiere), Leipzig /18 82 (erschien18811), 8°, p. I) -58, Tab. I et H.Stylochopsis pilidium n. sp. <strong>von</strong> Neapel.393. Selenka, E. »Über eine eigenthÜmliche Art der Kermnetamorphose«. Biol. Centralblatt 1. Jahrg. Erlangen188 1 1, p. t92-t97.Das Ei <strong>von</strong> Thysanozoon Diesitlgii betreffend..39~. Lang, A. »Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie und Histologie des Nervensystems der Plathelminthen,IV. Das Nervensystem der Tricladen({, lVIitth. zool. Stat. Neapel, UI. Bel. 11881, p. 53-.76, Tab. V und VI.395. Lang, A. »Unters. z. vergl. Anat. und Hist. cl. Nervensyst. d. PIathelminthen, V. Vergleichende Anatomiedes Nervensystems der PIathehninthen«, Ebendaselbst p. 76-95~


40396. La n g, A. »Der" Bau <strong>von</strong> Gunda. segmentata und die Verwandtschaft der Plathelminthen mit Coelenteratenund Hirudineei1


G ra ff, Turbelllnien. 1.Allgemeiner Theil.


Anatomie und Physiologie.Bevo~'ich in die Darstellung des Baues der Rhabdocoelida und der Funktion ihrer Organe eingehe,seien mir einige Bemerkungen Über die Untersuchungsmethoden gest.attet. Bekanntlich existirte bis in elieneueste Zeit keine Methode, mittelst deren man Turbellarien so hätte conserviren können, dass sie der Untersuchungmit den modernen technischen HÜlfsmitteln zugänglich ge'wesen ·wären. Dieses möglich gemacht zuhaben, verdanken 'wir erst der zoologischen Station in Neapel. Während Lang dort im Frühlinge '1878 einMittel ausfindig machte, die Dell<strong>dr</strong>ocoelida zu cOllserviren, lernte ich gleichzeitig in der Kleinenberg'schenPicrinschwefelsäure ein Präparat kennen, mitte1st dessen es gelang, auch die zartesten Rhabdocoelida derBucht <strong>von</strong> Neapel in tadelloser Weise zu conserviren und zu 'weiterer Untersuchung mitte1st der Schnittmethodetauglich zu machen. Es leistet die Pierinschwefelsäure auch für Siiss\vasserrhabdocoelicla viel bessere Diensteals die <strong>von</strong> mir schon früher zur Conservirung der letzteren versuchte Hyperosminmsäure. Im Laufe derZeit fand ich, dass eine Mischung <strong>von</strong> gleichen Theilen Picrinschvvefels~ure und Lang'scher Sublimatlösung(331), oder diese letztere allein oft mit Erfolg angewendet 'wird, vvo die zuerst verwendete Conservirungsflüssigkeitihren Dienst versagt, .vvas namentlich bei den SUSs\vasserbe,vohnern nicht selten vorkommt.Bei diesen habe ich erfahren, dass manchmal zwei Species desselben Genus (z. B. Mesostoma) verschiedeneBehandlung erfordern und verzichte deshalb darauf, detaillirte Vorschriften ftil' die Conservirung zu geben.Im speciellen Falle wird man hier durch den Versuch jeweils das richtige herauszufinden haben.Die conservirtenThiere. 'wurden stets in toto gefärbt (nebst zahlreichen anderen Tinktionsmitteln \vurdenbesonders angewendet Kleinenberg'sches Hämatoxylin, Beale's Carmin und Ranvier's Picrocarmin), und mittelstdes Microtoms geschnitten. Die zur richtigen Tinktion erforderliche Zeitdauer 'wechselt bei der gleichen Tinktionsflüssigkeit<strong>von</strong> wenigen Minuten bis zu 24 Stunden, je nach der Consistellz der Gewebe und namentlich desHautmuskelschlauches (Extreme in dieser Beziehung sind z. B. die. Acoela einer.. und die Proboscida andererseits).Zum Zvvecke der Herstellung <strong>von</strong> Zerzupfungspräparaten, oder der IsoHrung einzelner' Organe unterder Pr~parirlupe, 'wurden die in toto tingirten Thiere mehrere Tage in verdÜnntem Glycerin macerirt.Zuerst, wenn auch in mangelhafter Weise wurde die Schnittmethode fUr Rhabdocoelida in der .Arbeit<strong>von</strong> Hall e z (357) angewendet, vv~rauf die beiden Arbeiten <strong>von</strong> v. Jhering (371) und Lang (374) sich iLlvollkommener Weise derselben bedienten. Doch b~ruhen im gl'ossen Ganzen unsere Kenntnisse <strong>von</strong> der. Anatomie der Rhabdocoelida noch auf den, durch die Quetschmethode erhaltenen Resultaten und sind deshalbüberall da unsicher und lückenhaft, wo diese letztere nicht mehr ausreicht. Nichtsdesto\veniger mächte ichan dieser Stelle alle klinftigen Untersucher der Rhabdocoelida vor zu ausschliesslicher Benutzung der Schnittmethodevvarnen. Eine Übersicht liber die Organisation ist nur durch Quetschpl'äparate zu erlangen undnamentlich wird es niemals' möglich sein, anders als durch Quetschpräparate sich klar zu werden über den soüberaus complicirten und vvichtigen Geschlechtsapparat. Dazu kommt, dass die geringe Grösse der Objektehier ausserordentlich leicht zu verhängnissvollen Täuschungen ttber die Richtung der Schnitte fuhren kann,wenn die Topogl'aphie der Organe vorher nicht durch Quetschpräparate völlig klar gelegt vvar. Insofern betrachteH*


44ich es als ein Glück für meine Untersuchungen, dass ich die Schnittmethode auf die Rhabdocoelida erst anvvendenlernte, nachdenl ich schon mehrere Jahre lang nach der einfachen Methode des Quetschens und Zerzupfensden Bau derselhen studirt hatte.I. Integument.Epithel.Histori sches. Die Abgrenzung der, <strong>von</strong> älteren und neueren Autoren heschriebenen llHautschicht«( gegen dietiefer liegenden Gewehe des Körpers ist nicht immer gleich deutlich. Man spricht <strong>von</strong> einer lm:enig oder gar nicht entwickeltenHautschicht«, wo die schwache Ausbildung des Hautmuskelschlauches oder die dichte AnhHufung ,"on Pigmentoder Stübchen in den Epithelzellen die Gewinnung eines klaren optischen Durchschnittes verhindern. Aher auch da! ,YOeine wol~lentwickelte Hautschicht sich abgrenzt, werden die neben den übrigen Einlugerullgen stets reichlich vorhandenenKörnchen und Bläschen und grösserell Vacuolen des Protoplasmas der Epithelzellen eine Täuschung für HlIe jelwunausbleiblich machen, die die celluläre Zusammensetzung des Epithels bloss durch Quetsch- und Zupfpräpal'ate erkennenwollen, Selten grenzen sich schon heim lehenden Thiere die einzelnen Zellen <strong>von</strong> einander ab und in der Regel wirdein Quetschpräparat nichts weiter bieten, als das <strong>von</strong> SchuItze (161 p. 8 ff.) in so vortrefflicher ,'{eise beschrieheneBild, das ihn zu der Annahme führte, »die Haut der Rhabdocoelen als nicht aus Wimperepitheliumzellen , sondern ausder <strong>von</strong> Ecker kürzlich beschriebenen ungeformten contractilen Substanz der niederen Thiere hestehend zu betraehten l ',in 'welcher zwar zahlreiche »wasserhelle Hohlräume«, aber keine Kerne enthalten seien. Der auf Reagentienein'wirkung]lisweilen erfolgende Zerfall der Haut in regelmässige Stücke lässt Schnitze »eine Zusammensetzung der Haut aus frUhel'getrennt bestandenen Theilen annehmen, aus Zellen, die alle unter sich später zu der eigel1thümlichen Substcmz, \velcheder Sal'code gleicht, verschmolzen sinde(. 'Wenn trotz dieser <strong>von</strong> Ed. Y. Beneden (267 p. H 8) his in die neueste ZeitfestgehaHenen Darstellung vor und nach SchuItze <strong>von</strong> Epithelzellen der Rhabdocoelen gesprochen '\vird (\". Siehold ,129,Schmidt 152, Leuckurt 17-/, Schmurda 182, Hallez 285, Graf!' 286), so kann auf diese Angaben darum kein '\Verthwerden, weil nirgends in den 8ngewal1dten Untersuchungsmethoden die Garantie gegeben ist, dass nicht etV\'Cl heliehigeCuticular- oder Epithelfetzen, oder gequollene BestandtheiIe derseihen als »Zellen«( und die (- wie Jensen 542 p. '7 mitRecht gegen Hallez 285 1). ö62 ff. hervorlleht) auch als no r male Einschlüsse der Epithelzellen vorhandenen -} j)wasserklarenHohlrHume«( oder BIHschen als "Kerne« beschrieben worden seien. In unzweifelhttfter 'Veise sind zuerst <strong>von</strong>Schneider bei Mesostol1lU Ehrenbergii (28 1), <strong>von</strong> Graff bei Stellostoma leucops (299), yon Paradi bei Derostomu unipll11ctatumOe. und galizianum:? O. S. (»)SchmidtianU111« und n. sp. 512) Epithelzellen nachgewiesen \vorden, denen dann1Jens e 11 (54.2), Hall e z (557) und v. IheJ'i n g (57'1) mit weiteren Beobachtungen folgten.E p ithe1zell e n. Allen Rhabdocoeliclen kommt eine, die Oberfläche des Körpers bildende und <strong>von</strong>dem Parenchym durch den Hautmuskelschlauch getrennte einfache Zellenlage zu, die 'wir als Epithel zubezeichnen ha])en. Doch gelingt es nicht bei allen Abtbeilungen in gleicher Weise die Elemente zu isolirenund klar zur Anschauung zu bringen. Anl leichtesten ist dies bei den Rhabdocoela s. St1'. Hier '\vird unsent"veder die NIetallimprägnation durch Tinktion der die einzelnen Zellen verbindenden Kittsubstanz , oderaber die Färbung der Zellenleiber ll1ittelst Carmin oder Hämatoxylin, und nachfolgendes Zerzupfen oder Ahpinselnder in verdünntem ·Glycerin macerirten Hautstücke stets zum Ziele führen. Die Grässe der Epithelzellenschwankt z\vischen weiten Grenzen, wie ein Vergleich der 0,07-·-0,1 Inm Breite Inessenden grossBnPlattenzellen des Mes. lingua (Taf. VI, Fig. 1). mit den zierlichen schlanken 0,007 mm breiten CylinderzelJender ~Iacrorhynchida (Taf. Xl, Fig. 3 [Macr. Naegelii] und 22 [Macr. croceus]) beweist. Der Form nach hahenwir alle Übergänge zwischen dünnen Platten und' schmalen hohen Cylindern; nach der Art der Verbindunghaben wir entweder glatte Rändel' durch Kittsubstanz verbunden, oder aber in einandergreifende Fortsätzeder henachharten Zellen, wie sie zuerst <strong>von</strong> den Stacl~el- und Riffzellen der nlenschlichen Epidermis!) bekanntge'worden sind, und für Turbellarien zuerst durch Paradi (312) beschrieben ·wurden. Stets entbehrendie Epithelzellen jedoch besonderer Membranen - die Fortsätze sind direkte Fortsätze des Zellplasmas. Daseine Extrem bilden die <strong>von</strong> geraden Rändern begrenzten und durch Kittsubstanz zu einelll geschlossenenPflaster gruppirten polygonalen Zellen des Stenost. leucops (299 Tab. XXVII, Fig. 8). Diesen ähnlich, nur4) Durch 1\1.. SchnItze im Jahre 1864. (Virchows Archiv Bd. XXX, p. :260). Von diesen, sowie den später durch F. E.S eh u lze (Epithel und Drüsenzellen, lU. SchnItze's Archiv Bd. III, 4867, p. ,138 tt.) entdeckten Riff- und Stachelzellen der Fischepidermisunterscheiden sich die Epithelzellen der Rhabdocoelen durch die Unregelmässigkeit ihrer oft verästelten Fortsätze.


45grösser sind die Epithelzellen <strong>von</strong> Mesost. Robertsonii (Taf. VI, Fig. 27). Bei Mesost. Ehrel1hergii (Tar. V,Fig. 12) 'wird die Form schon unregelmässiger, und bei Mesost. tetragonnm (Taf. IV, Fig. ·19) sehn ,viI'bereits feine Zipfelchen an den in einandergl'eifenden Rändern, Ritfbildungen, die in noch höherem Maassebei Mes. lingua (Taf. VI, Fig. 1) zu beobachten sind. Von den Zellplatten der Mesostomida zu echten Cylindel'­zellen bilden den Uebergang dieglattrandigen Epithelzellen <strong>von</strong> Miefost. lineare (Taf. XV, Fig. 6) und dietrommelföl'migen Riffzellen des Vortexviridis (Taf. XII, Fig. 4 und 5). Wie bei Mes. lingua trägt die Epithelzelle' hier im ganzen Umkreise einfache. oder verästelte Fortsätze, 'welche in einandergreifenmit gleichen.Fortsätzen der umgebenden Zellen. Dass auf dem Querschnitte (Fig. 4, v) so grosse Hohlräume zwischen deneinzelnen Zellen übrig bleiben, erkläre ich mir aus der durch die conservirende FJüssigkeit hervorgerufenenSchrumpfung, vvodurch die Fortstitze be!1achbarter Zellen sich <strong>von</strong> einander zurückzogen. Ganz die gleichenVerhältnisse scheinen bei dem Gylinderepithel <strong>von</strong> Macrorh. croceus (- und wahrscheinlich auch 1\'1. Naegelii-) obzuwalten (Taf. XI, Fig. 22). Dagegen sind die cylin<strong>dr</strong>ischen Epithelzellen <strong>von</strong> lVlacrost. hyst,rix (Taf. IV,Fig. 5) und HyporhYllchus setigerus (Taf. IX, Fig. 8J ehenso 'Vvie die <strong>von</strong> Anoplodium parasl(Taf. XIV, Fig. 7u. 16) <strong>von</strong> glatten :r:tnlldern begrenzt und <strong>von</strong> der Fläche gesehen einfach--iJoIygol1.a[- HEin besonders bemerkens'VverthesVerhalten bieten die Epithelzellen <strong>von</strong> Macrostoma insoferne dar, als ihre gegenseitige Abgrenzungsclnverer nachzu'weisen ist, als bei allen anderen Rhabclocoela, und nur an besonders günstigenStellen ins Auge fällt. Andererseits zeigen aber gerade solche eine Tendl?nz zum Zerfall des Epithels inseine einzelnen Zellen, indem dieselben aus ihrer normalen Lage herausgerÜckt erscheinen. Es scheint mirhier ein niederer Zustand des Epithels vorzuliegen, der Mangel einer scharfen Abgrenzung der einzelnenZellen des Epithels am lebenden Thiere, die erst - ähnlich wie Schultze dies bei allen Rhabdocoelida annehmenzu müsseu glaubte - unter dem Einfluss der conservireuden Reagentien stellen'weise eintritt. Dassaber dann, J\langels einer die einzelnen Zellen zusammenhaltenden Kittsuhstallz, der Zerfall leichter eintritt alsda, wo eine solche höhere Differellzirung vorhanden vvar, ist leicht einzusehen. So werfen die Vel'hältnissehei Macrostoma ein Licht auf den Bau des Epithels bei den Acoela.Jede Epithelzelle ist mit einem Kt1rlle versehen, dessen Grösse porportional ist den Dimensionen desZellenleibes. Ebenso ist das Formverhtiltniss das gevvöhllliche, die Plattenzellenhesitzell scheiben.. oderbrodlaibförmige, die kubischen und Cylinderzellen kugelige bis spindeiförmige Kerne. Erstere enthalten. häufig (Mesost. RobertsonÜ und tetragonum) noch ein rundes Kernkörperellen, das heiMes; Robertsonii (Taf.VI, Fig. 27) durch eine Membran ebenso scharf VOll der Substanz des Kernes ,viedie letztere VOll demZellplasma abgegrenzt zu sein scheint. Doch entbehren die (schon <strong>von</strong> Schneider gesehenEm) gelapptenKerne 1) bei Mes. Ehrellbergii (Taf. V, Fig. 12) eines Kerllkörperchens. Mehrkernige Zellen, 'wie solche Jensen(342, Tab. III, Fig. '10) <strong>von</strong>; ProvorL: balticu~ beschriehen hat,konnte ich niemals beobachten.lnnerhalb der Tribus-- dei:-Aoöeral~ebt sich am lebenden Objekte die Hautschicht in der Regel nurvvenig ab, und Jensen (342 p. 6) ist dadurch zu der Annahme verleitet worden, dass das Genus Aphanostomaüberhaupt einer solchen entbehre, indem hier die Parenchymzellen an elie Körperoberfläche trtitenund dasEpithel insoferne ersetzten, als die peripherische Lage derselben Cilien trage. An Querschnitten lässt sich .jedoch die Hautschicht stets nachweisen (Tah. III, Fig. 9, 1~, 14., ep), nach innen bald mehr bald wenigersch~rf durch den Hautmuskelschlauch (hm) abgegrenzt. Ihre Dicke betrugt hei GOl1voluta paradoxa 0,0'17 mmtrnd sie enthält bei dieser sowie bei Cyrtomorpha saliens und Conv. flavibacillum zahlreiche runde oder ovaleKerne, die ich für Kerne verschmolzener Epithelzellen halten muss, wenn es mir auch nicht gelang, an Querschnittendie Zellgrellzen deutlich zu machen (vergl. das tiber Macrostoma Gesagte). DeUll es ist mir gelungen,sowohl VOll Gonv. paradoxa als flavibacilluI11 nach Maceration in GI~rcerin einzelne Epithelzellell durch Zer-1) Solche gelappte Zellkerne wurden zuerst aus den Spiull<strong>dr</strong>iisen der Schmetterlingsraupen durch lVI ec kel (Müll. Aroll. 184.6p. 32) und aus Haut<strong>dr</strong>üsen derselben durch Leydig (Müll. Archiv ·1851$ p. 389) beschrieben. Da nun Hel m (Deber elie Spinn<strong>dr</strong>üsender Lepidopteren, Z. f. w. Z. Bd. XXVI, 4876) gezeigt hat, dass die gelappte Form der Kerne des SpillIl<strong>dr</strong>üsenepithels nur einenvorübergehenden Formzustand des, seinem Zerfall entgegengehenden, urspriinglich runden Kernes darstellt, so wii.re immerhin einGleiche; auch <strong>von</strong> der Jappigen:Kernform des l\fesostoma..Epithels möglich. Indess habe ich an den mir zur Verfligung stehenden(allerdings so ziemlich gleich gro~sen) Exemplaren <strong>von</strong> lies. Ehrenbergii eine andere Form der Epithelzellenkerne niemals gefull~en,mache jedoch auf die <strong>von</strong> Schneiders und meiner Darstellung wesentlich abweichende Art aufmerksam, in welcher Hallez (057Tab. VI, Fig. 6)Epithelzellen und deren Kerne <strong>von</strong> lUes. Ehrenbergii darstellt.Graff I Turbellarien. 1.42


46zupfen zu isoliren. Es stellen dieselben Cylinder <strong>von</strong> 0,007-0,008 mm Höhe und et\va 0,005 mOl Breitedar. Bei Cyrtomorpha saliens liessen sich auch chlreh Druck Im frischen Zustande einzelne Epithelzellenablösen, die in ihrem etwas gequollenen Zustande 0,007-0,01 mm. massen. Bei Conv. festiva hat überdiesUlianin (270 Tab. IV, Fig. 113) schöne polye<strong>dr</strong>ische Epithelzellen nach dem lebenden Objekte gezeichnet.Niemals habe ich etwas <strong>von</strong> amöboiden Fortsätzen der Epithelzellen gesehen, 'wie sie Geddes (358 p. 4..53 ff.)bei Conv. Schultzii 1) beobachtet haben will.FÜr die Alloiocoelc6 ist das Vorhandensein eines aus distinkten. Zellen bestehenden Epithels nicht z\\~eifelhaft.Sowohl an frischen Objekten (Taf. XVII Fig. 10, b, <strong>von</strong> Plagiost. vittatum) als an Schnitten lassen sich dieEpithelzellen nachweisen, 'wenn auch nicht mit derselben Schärfe der Begrenzung \vie bei Rhabdocoela s. str.,\vie denn überhaupt die Histologie der Alloiocoela ga:nz ähnliche Sch\vierigkeiten bietet :wie die eIer Den<strong>dr</strong>ocoelida.'ViI' finden ein nie<strong>dr</strong>iges Plattenepithel mit scheibenförmigen Kernen bei den l\fonotiden (Taf. XX.,Fig. :14, Mou. bipunctatus), \vährel1d allen übrigen Alloiocoelen kubische oder cylin<strong>dr</strong>ische Epithelzellen (verg!.,Taf. XVI, Fig. 24.. <strong>von</strong>Plagiostoma Girardi, und Taf. XVII, Fig. 2 1 <strong>von</strong> Vorticeros aUl'i~ulat..) zukommen, rnit Ausnahmedes Plagiostoma Lemani, <strong>von</strong> 'welchem Duplessis (308 p. 255) ein polye<strong>dr</strong>isches Plattenepithel constatirte.Von einer organischen ·Verbindung der Epithelzellen mit Muskelfasern habe ich niemals et\vas heobachtenkönnen. Die <strong>von</strong> Parädi (312) beschriebenen und abgebildeten »NeUrOllluskelzellen«( des Derost. galizianmll(Tab. I, l?ig. 3) und Stenost. leucops (Tab. II, Fig. /1) muss ich trotz der Bestimmtheit, mit \velcher dieserAutor s(1ine Meinung kundgibt, für grobe TUuschungen erklären. In ersterer Figur erkenne ich eine, durchQl.1 ellung tibel zugerichtete, zerfallende Epithelzelle und die in letzterer Figur abgehildeten n)Iuskelfortsätzet(sind nichts als Fasern cles Hautmuskelschlauches, an denen etliche Epithelzellen hängen geblieben sind.Pigmentirte Epithelien sind bei RI~abclocoeliclen selten' (- ich hatte früher 328 p. 4ü;j mitSchuItze deren Vorkommen bei Turbellarien überhaupt bezweifelt -), da die Körperfurbung in der Regel iIllParenchym ihren Sitz hat. Einen diffusen, im Plasma der Epithelzellen gelösten Farbstoff finden \vir blassbei Promesosto01a marmoratum und Solenopharynx flavidus 2) . Bei ersterem ist daneben noch eine z\veiteArt <strong>von</strong> (körnigemrPigment im Parenchym vorhanden. Feine P~gmentkörnchen in gleichmässiger dichterVertheilung enthält das Epithel <strong>von</strong> Mesost. flavidum, Hyporhynchus penicillatus, Vortex intermedius, Conv.fesLiva, Cylin<strong>dr</strong>ost. Klostermanni, und wahrscheinlich auch Cylin<strong>dr</strong>ost. ponticum und Vortex ferrugineus, \VOgegenbei Enterostoma austriacum und Plagiostoma Koreni die Pigmentkörnchen nur in isolirten Häufchenauftreten 3). In die gleiche Kategorie gehören die, der lichtbrechenden Medien entbehrenden und ebenfalls'im Epithel enthaltenen »Augenfleckenr< der Microstomida (M. lineare und rubromaculatum) und Acoela (Prop.rubropunctatus, Conv. paradoxa ,sorc1ida, flavibacillum), sowie \vahrscheinlich die grüne Pigmentirung desVarderencles <strong>von</strong> Alaurina viridirostrum. Eine ganz ·eigenthümliche Form haben die Pigmentelemente desEpithels bei einigen Acoelen .und bei Plagiost. sulphureuill. Es bestehen nämlich die rothgelben Pünktchen<strong>von</strong> Conv. paradoxa und Schultzii, die gelben Flecken <strong>von</strong> Cyrtomorpha subtilis 4 ) und das die gesamnlte Hauterfüllende Pigment <strong>von</strong> Conv. flavibacillum, Enterostoma flavibacillum und Plagiost. sulphureum nicht ausrunden Körnchen, sondern aus minutiösen Pigment-Stäbchen. vVenn infolge dessen Schluidt, Jensen undGeddes <strong>von</strong> getarbten llstäbchenförmigen Körpern« bei den genannten Thieren sprechen, _so' muss ich dagegendiese Elemente als Pigmentkörner in Anspruch nehmen, die mit den echten »Stäbchen« nichts als die Fbnngemein haben. In der Grösse unterscheiden sie sich wenig <strong>von</strong> den runden Pigmentkörnern (die grössteni) lIIn teased preparations, kept cold, the ciliated cells often become amoeboid, some of tIle cilia changing into slenderfinger-Iike or stout fusiform pseudopodia. Thes~ orten retain their curvature parallel to theunalterated cilia, and· I have evenseen the flner pseudopodia contracting gently in time with the oilia of the same cell, thus establishing a complete gradation betweenthe rhytmically contractile cilium and tIle amoeboid pseudopodium« - es handelt sich wahrscheinlich um nichts anderes,als in die Cilienbekleidung eingestreute Geisseihaare.2) Vielleicht auch bei Plagiostoma fanebre, <strong>von</strong> welchem wenigstens Ulianin (Vortex funebris 270 p. 18) aus<strong>dr</strong>ücklich bemerkt,dass dessen dunkelbraune Farbe »nicht an körniges Pigment gebunden« sei.3) Ob die ')röthlichgelben Körperchen(( in der Haut <strong>von</strong> Plagiost. caudatum (Levinsen 570 p.185) ebensolche Pigmenthäufchenoder Bildungen sui generis sind, ist ungewiss. '. . •4) Wahrscheinlich auch die bei l\Iecynost. cordiforme <strong>von</strong> Levinsen (570 p. 169) beschriebenen, <strong>von</strong> kleinen gelben Stäbchenerfüllten Blasen.


47Pigmentstäbchen, die <strong>von</strong> Convoluta flavibacillum haben eine Länge <strong>von</strong> 0,003 mm, \vogegen die Pigmelltkugelchenaus denl Auge <strong>von</strong> Macrorhynchus Naegelii 0,0014-0,0023 mrn messen), mit clenen sie in Vertheilung und inihrem Verhältniss zu den Geweben des Körpers ebenso wie in ihrem optischen Verhalten übereinstimmen. Sieliegen im Plasma der Epithelzellen eingeschlossen, ohne diese zli durchbohren und ohne jemals durch Druckoder Reagentien hervorgetrieben zu \verden. Nie sieht man unter der Haut Bildungszellen mit farbigenStäbchen. Gegen Wasserein"wirkung verhalten sich die Pigmentstäbchen genau so inclifferenL, \vie die Pigmentkörnchen,und ihr Lichtbrechungsvermögen ist sehr gering im Verhältniss zu dem gleichgestalteter , echter»stäbchellförmiger Körper«. Dazu kommt, dass neben diesen Pigmentstäbchen bei all, den genannten Formenechte stäbchenförmige Körper, z. Th. in mächtiger Entwicklung, vorkommen.Cuti cu1a. Eine 'echte Cuticula in Form eines glashellen, doppelt contourirten Häutchens konnte ichbei l\facrost. hystrix (Taf. IV, Fig. 5), Microstoma lineare (Taf. XV, Fig. 6) und Vortex viridis (Taf. XII, Fig. 4)nach"weisen. Bei Verschiebung der Epithelzellen zerfällt sie in, der freien Oberfläche dieser entsprechendeFelder und man kann dm'ch Druck einzelne solcher polye<strong>dr</strong>ischen Cuticularfetzen ganz loslösen. Es zeigendieselben" <strong>von</strong> der Fläche betrachtet, eine feine Punktirung gleich den schon <strong>von</strong> ~L SchnItze (161 Tab. I,Fig. 14) abgebildeten }}Schüppcheu« des Opistoma pallidum. Hier ,vie bei zahlreichen Mesostomiclen undVorticiden des Sttss"vassers kann man das Abwerfen dieser unmessbar dünnen Schüppchen beobachten, sobalddas lebende Thier durch Auflegen des Deckgluschens gequetscht wird. Dass diese Schuppchen nichts sindals Fetzen einer Cut.icula, die, sei es vermöge ihrer geringen Dicke, oder 'veil sie sich "vährend der Conservirungsmanipulationenablöst, auf Schnitten nicht ,veiter wahrgenommen ,verden kann, scheint mir gewisszu sein. Der SChOll <strong>von</strong> SchnItze (161 p. 110 ff.) hervOI'gehobene Umstand, dass an solchen abge"\vorfenenCuticularfetzen Flimmercilien nicht mehr wahrgenommen werden können, sowie dass trotz der sttlrksten Abschuppungdie Continuität der Flimmerbekleidung des Thieres erhalten bleibt, lässt nur eiIIe Erklärung zu.Man muss nä.mlich (wi.e ich 286 p. 1127 auseinandersetzte) annehmen, dass die PÜnktchen der Cuticula nichts.anderes seien, als Durchtrittslöcher für die, auch nach Ablösung der Cuticula mit dem ZeUprotoplasma inZusammenhang bleibenden Flimmercilien 1). ·Als Cuticulargebilde sind auch zu betrachten die Spitzen der Giftorgane bei Convolutiden, der bal1chständigeHakenkranz des CyJin<strong>dr</strong>ost.. Klostermanni, sowie die, in allen <strong>dr</strong>ei Abtl1eilungen der Rhabdocoelidaverbreiteten harten Copulationsorgane, die sich bei vergleichender Betrachtung ,als Verstärkungen der in dasLumen der Geschlechtsausführungsgänge umgeschlagenen Cuticula der äusseren Haut ervveisen. Die physikalischeBeschaffenheit aller dieser Gebilde 2), sowie die <strong>von</strong>· M. Schnitze gegebenen Daten über deren che-. misches Verhalten lassen vermuthen, dass die Cuticula der Rhabc1ocoelida mitsamlnt ihL'en Derivaten in dieReihe der chitinartigen Substanzen zu stellen sei, besonders \venn "wir uns der <strong>von</strong> mir in Triest aufgefundenen,mit Chitinstacheln versehenen Polyelade (328 p, 46,1) erinnern. Doch ist der strikte Be\veis fUr dieRichtigkeit dieser Vermuthung erst noch durch erneute chemische Untersuchung Zll erbringen.Die Vorticida parasitica, die Proboscida,. sowie elie s~lmmtlichen Formen aus elen Abtheilungen derAcoela und Alloiocoela sind für das Studium der Cuticula \veniger giinstig. Ein Vergleich der Figuren S) zeigtnichts als eine Verdichtung des Zellplasmas gegen die freie Epithelfläche hin, sovvie eine, erst durch Tinktionsmittelhervortretende, mehr weniger scharfe Abgrenzung dieser Grenzschichte. Eine Loslösung derselben <strong>von</strong>ihrer Unterlage konnte jedoch niemals erreicht 'werden.Cilien4). Im Allgemeinen kann man sagen> dass die Hautoberfläche aller Rhabdocoelida <strong>von</strong> einemn Vergleiche die damit völlig übereinstimmende Auffassung Stein's <strong>von</strong> der Cuticula der Infusorien in F. S t ein, nDer Organismusder Infusionsthiere«, H. Abth. Leipzig '1867, p. 32.:2) Inwieweit die <strong>von</strong> manchen Turbellarien beschriebenen })ste~fen Borsten« (s. weiter unten) als Cuticulargebilde in Anspruchgenommen werden können, müssen noch witere Untersuchungen lehren.3) Taf. UI, Fig. 9, XI, Fig. 24, XIV, Fig. 16; XVII, Fig ~H.4) Die Cilienbekleidung.der Turbellarien wird, nachdem schon Schrank (58 p. ~74) den R.aml der Plan. emarginata mit)}dicht aneinander liegenden Fransencc besetzt findet, zuer$t in unverkennbarer Weise <strong>von</strong> Fabricius (59 p. 26) beschrieben, indemderselbe <strong>von</strong> seiner Plan. excavata sagt: )}Meget korte Fryndser find es i det mindste paa hele omranden, og give h08 den IevendeBilledet af strämmende Vand, men hos den' döde en glands, som vanskelig formedeist Haarenes klarhed og korthecl lader sigafbilde«(.


48gleichmässigen Kleide lebhaft schwingender FliOlmerhaare bedeckt ist. DOC:l '\vechselt die D~chte, und dieLänge der eilien (<strong>von</strong> 0,007 mm bei AcmostoOla Cyprinae bis 0,02 mm hel Enterostoma strlatuIll). Auchist bei manchen Formen die Beflimluerung der Bauchseite eine stärkere als die des Rückens, \vie ausSchneiders (281 p. 6) Beobachtung bei Mesost. Ehrenbergii hervorgeht. Häufiger ist die Verlängerung eIerCilien nach dem vorderen .(Stenost. Siebolclii) und hinteren (Stenost. leucops, Provortex halticus tL a.Ende des Körpers zu, und ganz allgemein finden wir die Genitalöffnungell, so\vie die JIÜndungen der Kopfspalten<strong>von</strong> Hingeren Cilien umrandet. Zum Unterschiede yon diesen einfachen Differenzen in der Länge dereilien .finden "viI' eine funktionelle Differenz. da, "vo specifische Tastflächen Iuit längeren und Tl n h (' \y e g 1ichgevvordenen Cilien bekleidet sind, wie z. B. am Vorderende der Monotida und an den Tentakelspitzen beiVorticeros. Eine Discontinuität des vVimperkleides tritt ein: '1) durch reihernveise Anordnung der GilieIl.2) durch Ausbildung <strong>von</strong> wimperlosen Ringfurchen und 3) durch Rüsselbildungen.Der erste Fall einer Anordnung der Cilien in, durch cilielliose Streifen getrennten L~tngsreihen wurdebeobachtet <strong>von</strong> v. Ihering bei Graffilla muricicola (371 p. '149), ","ozu ich hier ein :\veiteres aufTaUendes Beispielin der Cyrtoll1orpha saliens (Taf. I, Fig. 2'1) hinzufügen kann. Vorbereitet ist diese EigenthÜmIichkeitschon J)ei Enterostoroa striatum (Taf. XIX, Fig. 1), "vo die reih,veise Anordnung der Stäbchen naturgemiisseine Verminderung des Cilienbesatzes innerhalb der Stäbchenzonell zur Folge haben ,Yird.Eine wimperlose Ringfurche habe ich zuerst bei Allostoma mOllotrochum beobachtet (Taf. XIX, Fig.18,'ws). Dieselbe ist an ihrem vorderen Rande mit stärkeren Cilien besetzt und kommt \vahrscheinlich aUenGliedern der Genera Allostoma und Cylin<strong>dr</strong>ostoma zu.Auf grässere Strecken deI' \Vimpern entbehrend finden v<strong>dr</strong> das als Tastorgan funktionirel1de Yorderendeder Alaurina-Arten (mit Ausnahme <strong>von</strong> Al. viridÜ'ostrum), den falschen RÜssel der Pseudorh)'nchina,sowie den in eine Rüsseltasche eingestülpten echten Rüssel der Acrorhynchina (gen. Acrorhynchus und :\lacrorh-ynchus).Geisseihaare und Borsten. Jensen (342 p. 7) hat zuerst die "veite Verhreitung dieser, aus dernFlimmerkleide hervorragenden Gebilde erkannt und gezeigt, dass es sehr verschiedenartige Dinge seien, dieman bisher als »steife Borstew( zu beschreiben pflegte: die schon oben besprochenen längeren unbe\veglichenfeinen Cilien, fel'ner dicke, durch ganz eigenthümliche Bevvegungell ausgezeichnete Geissein , und schliesslich.als die seltensten VOll- allen, wirklich steife unbewegliche BorsteIl. Die letzteren allein könnte Inan als Cuticularproduktein Anspruch nehmen, während die Geissein gleich den Cilien Protoplasmafortsätze darstellen.Es ist daher nicht zu verwundern, dass sich VOll einfachen CUien zu den langen und dicken Geisseihaarenalle Uehergangsstufen vorfinden. Als Charakteristiculll der letzteren dient aher die eigellthümliche, peitschenartigschlagende, hakige Bevveguug (Taf. IX, Fig. 7 u. 9), die mit 'wirbelnden Be\vegungen und Ruhepausenabwechselt, ganz in derselben Weise, wie die Geissein der Infusorien. ,"Vie Stein 1) \'011 den stärkerenGeisseIn der Infusorien eine Neigung sich in zahlreiche feinere Fasern zu zerspalten constatirt, so habe ichauch bei Hyporhynchus setigerus (Taf. IX, Fig. 9 u. ,1 0) die langen Geissein des Vorderelldes einmal ersetztgefunden durch dicke Büschel zarter feiner HärcheIl. Doch kann ich nicht angehen, ob \vie dies beiInfusorien der Fall sein soll - diese Zerspaltung sich während des Lehens des Individuums erst vollzog,oder ob das betreffende Individuum <strong>von</strong> Anfang an mit solchen Biischehl an Stelle der einfachen GeisseInversehen vval'. Die Arten des GenUs HyporlrYlichus (Taf. IX, Fig. 6 u. 115) tragen ausschliesslich an der vorderenKörperspitze lange und ziemlich dicht gestellte Geisseln j bei Convoluta-Arten (Taf. nf, Fig. erscheinen.sie auf der vorderen Körperhälfte reichlicher, auf der hinteren spärlicher einzeln eingepflanzt und beinoch anderen Formen, wie z. B. Macrostoma hystrix (Taf. IV, Fig. 1), finden sie sich in sehr grosser Anzahlüber den ganzen Körper vertheilt. Die Mehrzahl der Rhabdocoeliden aller <strong>dr</strong>ei Tribus besitzt solche Geissel­}laare, und in den speciellenBeschreihungen vvird derselben ErWähnung gethan vverden 2).Als Borsten müssen "viI' nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse betrachten die das Vorderende<strong>von</strong> Derostoma salillarum (Taf. XIII, Fig. 21) und Mesostol11a lugdunense .(De Man 297) zierenden1) F. Stein, )'Der Organismus der Infusionsthiere«. r. Abth. Leipzig 18Ö9J p. 71.:2) Ueber die, dem Pharynx <strong>von</strong> Promesost. l11armoratum und Cylin<strong>dr</strong>ost,,~~.a<strong>dr</strong>io~~angehörigenGeisseIhaare siehe bei.der Beschreibung des Darmkanales.


49Härchen, die Büschel kurzer Börstchen an der wlmperlosen Körperspitze <strong>von</strong> Pseudorhynchus bindus·~ undendlich die mächtigen Borstenbüschel oder »Stacheln« (Busch 157 p. 14.), wie sie unpaar am Hinterende undpaarig an den Seiten des Körpers gewisser Alauriniden vorkommen. Doch muss namentlich für die letzterennoch 'weiteren Untersuchungen vorbehalten bleiben, definitiv zu entscheiden~ ob ""viI' es in der Th~t mit starrenharten Borsten, oder aber mit weichen, den Geisselhaaren ähnlichen Gebilden zu thun haben.StäbclIen und Nesselorgane•. Unter dem Namen <strong>von</strong> Stäbchen, stäbc~enförmigen Körpern, llatonnets ist eine Anzahl <strong>von</strong> sehr verschiedenartiggestalteten Integumenteinschlüssen der Turbellarien beschriehen worden. Es ist an der Zeit,sowohl die verschiedenen Formen <strong>von</strong> »Stäbchen« zu sichten, als auch die wenigen Fälle, in denen bisherechte ))Nesselorgane« bei RhabdocoeJiden beobachtet 'wurden, nochmals zu revidirell und die Verschiedenheitendieser Gebilde möglichst scharf auseinanderzuhalten. Dieselben werden sich auf diese Weise in vierGruppen sondern lassen: Nematocysten, Sagittocysten" Rhabditen und Pseudorhabditen. Nematocysten sindsolche, den gleichnamigen Organen der Coelenteraten völlig gleichgebaute krug- oder eiförmige Gebilde,welche in ihrem Inneren einen durch Druck oder auf Reiz nach aussen ausstülpbarenFaden bergen. DieLänge dieses Fadens kann sehr verschieden sein, derselbe muss aber stets mit der 'Vand der eyste an derEinstülpungsstelle zusammenhängen. Die Sagittoc'ysten 1 ) unterscheiden sich dadurch <strong>von</strong> den Nematocysten,dass sie statt des Fadens eine feine, völlig selbständige Nadel einschliessen , die bei der Entladungausgeworfen wird und nicht mit der 'Vand der Cyste zusammenhängt. Unter dem Namen der Rhabclitenvereinige ich die stark lichtbrechenden, glasartig homogenen »Stäbchen(, welche vveder einen Faden nocheine Nadel einschliessen und durch ihre glatte Oberfläche, regelmässige Gestalt und ihren Glanz auffallen.Dagegen erscheinen die Ps eu d 0 rh a b di t en wenigerregelmässig gestaltet, <strong>von</strong> unebener Oberfläche, ausfeinkörniger Substanz bestehend und daher des Glanzes entbehrend.Wenn auch noch zahlreiche Artbeschreibul1gen vorhanden sind, in denen keinerlei Integumenteinschlüsseangeführt erscheinen, so unterliegt es doch keinem Zweifel, dass die übergrosse Mehrzahl der Rhabdocoelidensolche besitzt und dieselben vielfachbloss übersehen sind. Am 'weitesten verbreitet erscheinen die Rhabditen,welche die Hauptmasse der bisher bekannten »stäbchenfijrmigen Körper« einbegreifen. Doch 'werdensich bei grösserer Aufmerksamkeit gewiss auch die bislang ganz übersehenen Pseudorhabditen weiter verbreitetvorfinden. Selten ist das Vorkommen <strong>von</strong> NemaLocysten, noch seltener das der Sagittocysten. Invereinzelten Fällen finden sich vereint vor Nematocysten und Rhabditen (Stenostoma Sieboldii und die beidenProbosciden MaCl'orhynchus Naegelii und mamertinus, der.en Haut Rhabditen, deren Rüssel aber Nematocystenenthält),' Nematocysten und Pseudorhabditen (Allostoma monotrochum) oder Sagittocysten und Rhabditen (Hyporhynchusarrnatus ?). Nur für wenige Rhabdocoeliden wird in bestimmter Weise das gänzliche Fehlen <strong>von</strong>Hauteinschlüssen der bezeichneten vier Kategorien angegehen 2 ). Es sind dies: Mecynostoma auritum, Proxeneteschlorosticus, Opistoma pallidum, Graffilla, Anoplodium, Prorhynchus stagnalis, Acmostoma Cyprinae, Cylin<strong>dr</strong>ostomaKlostermanni und ponticum, sowie Plagiostoma phiJippinense. Für Stenostoma unicolor bemerkt Vejdovsky(373), dass die Stäbchen lluur als undeutliche Punkte« vorhanden sind, und bei Gyrator hermaphroditussind sie bloss auf den Rüssel beschränkt 3).i) Dieser Name .wurde zuerst <strong>von</strong> Geddes (558 p. 454) für die Hauteinlagerungen der Convolula Schultzii angewendet.2) Nach den vorliegenden Beschreibungen zu llrtlleilen, scheint es, als ob überall da, wo anderweitige Hauteinlagerungen(s. unten) vorhanden sind, sowohl Stäbchen als Nesselorgane mangeln. Nur für Plagiost. Koreni beschreibt Jansen (542 p. 8)neben den Stäbchenhaufen noch kleine) wahrscheinlich kalkige Hauteinschlüsse. .3) ScllUltze (161 p. U) und Hallez (557 p. 8) behaupten, dass hier Stäbchen gänzlich fehlen. Wenn der letztereübrigens daraus, dass es ihm weder bei dieser Art, noch bei dem (in Wirklichkeit auf der ganzen KörperoberDäche reichlich mitUhabditen versehenen) l\facrorh. helgolandicus (Hallez p. i 65) gelang, Stäbchen zu finden, den Schluss zieht, dass der ganzen Abtlleilungder Prostomeen (»Proboscida« nobis) solcbe Hauteiolagerungen fehlen, so ist dies eine ungerechtfertigte YeralIgemeinerung.Denn mit Ausnahme <strong>von</strong> Gyrator llermapbroditus tragen alle Proboscida, soweit sie bisher genauer untersucht worden sind (Pseudorllynchusbifidus und tauricus, Acrorhynchus caledonicus, graciosus, ornatus, bivittatus) l\lacrorhynchus helgolandicus, Naegelii, croceus,mamertinus, Hyporhynchusarmat.us, setigerus, venenosus, penicillatus) in ihrer Haut mehr weniger· reichliche Rhabditen.G ra f f, Turbellarien. 1. ~ B


50Im Folgenden ,verde ich nun j~de der aufgezählten viel' Arten <strong>von</strong> Hauteinlagerungen für sich nachForm, Verbreitung und Entstehung beschreiben, und schliesslichdie morphologische und physiologische Bedeutungderselben betrachten.N,ema t 0 c Ys t e n. Microstoma lineare ist diejenige Rhabdocoelide t), bei welcher zuerst Nematocystenbeobachtet worden sind. v. Siebold (129) beschrieb <strong>von</strong> derselben Nesselkapseln, welche denen. der Hy<strong>dr</strong>a)auf ein Haar gleichen« sollten. ' Oersted (106) hatte dieselben schon vorher gesehen und als »krugförmigeDrüsen« bezeichnet, doch ,vurden sie erst durch Schmiclt (132) genauer dargestellt. In 'Virklichkeit unterscheidensich die Nematocysten des Micl'ostoma lineare <strong>von</strong> denen der Hy<strong>dr</strong>a 2) nicht bloss durch ihre geringereGrösse (Länge der Kapsel 0,0/15, des ausgestossenen Faden 0,1126-0,113 mm), sondern auch dadurch,dass ihrem Halstheile bl08s vier Borsten oder Widerhaken ansitzen (Taf. XV, Fig. 5, no). Jede Nelnatocysteliegt in einer Zelle eingeschlossen. Die ehen citirte Figur stellt eine solche nach Anwendung <strong>von</strong> PicrinschvvefeJsäurege,valtsanl ausgestossene, hirnförmige NesselkapselzelJe dar. Bei Micr. lineare enthält, so vielich beobachtete, jede Nesselzelle neben ihrem hellen Kern mit Kernkörperchen stets bloss eine Nematocyste.Vermöge ihrer Gestalt erscheinen die zwischen den kubischen Epithelzellen eingekeilten NesselzeIlen sletsnach unten aus dem Zusammenhange ge<strong>dr</strong>ängt, währelld ihre freie Fläche nicht tiber die Hautoberf1äche VOl'­ragt. Hallez (357 p. 1149) gibt an, jede Nesselzelle besitze e'in rundes Loch an ihrer freien Fläche, so dassdadurch die Hautoberfläche <strong>von</strong> Microstoma ein siebartig durchlöchertes Ansehen erhalte. Ich glaube, dass. hier eine Verwechslung mit den Mündungen der Haut<strong>dr</strong>üsen vorliegt, was schon daraus hervorgeht, dassdie Nesselzellen gar nicht so zahlreich vorhanden sind, als sie es nach dieser Angabe sein müssten. DerselbeAutor - der übrigens den ausgestülpten Nesselfaden als »liquide qui se coagule h~gerement au coutact'de Feau« (p. iJ 49) bezeichnet -' lässt die Nematocyste entstehen durch Abspaltung <strong>von</strong> der l\Iembran derNesselzelle und Umwandlung des Leibes dieser letzteren in die verschiedenen Theile der Nematocj'ste. EineNesselzelle mit bereits fertig ausgebildeter Nematocyste bildet Hallez Tab. VI, Fig. 27 ab - hier ist <strong>von</strong> derNesselzelle nichts mehr Übrig als eine, die Nematocyste umhüllende, mit einem Loche versehene l\fembran.Ein Vergleich mit unst?rer ~ig. 5 (Taf. XV) erweist die Unrichtigkeit, dieser Angabe. Dass aher auch dieEntwickelung der Nematocysten innerhalb ihrer lVIutterzellen nicht in der <strong>von</strong> Hallez geschilderten \Veise vorsich gehen könne, geht daraus hervor, dass 1) die Nesselzellen bei lVIicrostoma gar keine Membran besitzen,und 2) man sich - die Richtigkeit der Hallez'schen Darstellung vorausgesetzt - gar nicht vorstellen kÖnnte,wie in einer, Nesselzelle eine.grössere Anzahl <strong>von</strong> Nematocysten entstehen sollte, \vie solches nicht nur <strong>von</strong>den Coelenteraten sattsam bekannt ist, sondern auch bei dem, dem :lJIicrostoma lineare nächstvenvandtenStenostoma Sieboldii (Taf. XV, Fig. 1il ,no) vorkommt. Dieser letztere Umstand im Zusamlnenhalte mit dem,was ,viI' uber Bildungsvveise der Nematocysten der Coelenteraten\vissen, lässt uns vielmehr ganz bestimmtannehmen, dass die Bildung dieser Organe stets nur durch Umvvandlung einer grösseren oder kleineren Theilportiondes Protoplasmas der Nesselzelle vor si~h gehe. An Zerzupfungspräparaten versuchte ich vergebensmir darüber klar zu vvel'clen, ob die <strong>von</strong> F.E. Schulze bei Cordylophora und Hy<strong>dr</strong>a beschriebenen Reizhaareauch den Nesselzellen <strong>von</strong> Microstoma zukommen. An gewaltsam ausgestossenen' Nesselzellen gleich der inFig. 5 abgebildeten, konnte ich auch nichts. dergleichen wahrnehmen. Betrachtet man dagegen ein in tototingirtes Thier bei oberflächlicher Einstellung, so sieht man z\vischen den ungefärbten Flimmercilien, undzwar wie mir schien, jedesmal über oder neben den i~ der ~aut liegenden Nematocysten feine (in Carminbesonders) lebhaft tingirte Spitzen vertheilt, die das Flimmerkleid überragen und mit etvvas verbreiterterBasis aus der Hautoberfläche entspringen. Diese Spitzen haHe ich für solche Reizhaare der Nesselzellen.Unter allen mit Nematocysten versehenen Rhabdocoeliden ist Microst. lineare die- einzige, vvelche,gleichwie Hy<strong>dr</strong>a und Cordylophora deren zwei Formen besitzt. Ausset>. den grossen eben beschriebenencf) Bei Den<strong>dr</strong>ocoeliden hat zuerst Quatrefages (115 Tab. VIII, Fig. 9 u.i 0, Polycelis laevlgatus) Nesselkapseln mit vorstülpbaremFaden gefunden, wor~uf Joh. und.Max ~Iülleraus der Haut <strong>von</strong> Thysanozoon (145 Tab. III, Fig. 24) und dem Rüssel<strong>von</strong> Meckelia (168 Tab. LU, Fig. 13), ich selbst aber <strong>von</strong> Stylochustardus (528) ebensolche vorfanden. Dazu kommt neuerdingsei~e Neapler Polyelade mit Nesselzellen, »die ebenso gut in der Haut eines Hy<strong>dr</strong>oiden liegen könnten« (Lang 596 p. ~26).'2). Siehe bei F., E. ,Schul ze, »Uehe~ den Bauunddie Entwickeiung der Cordylophora lacustris«(, Leipzig '187 L


51Nematocysten fand nämlich Leydig (195 p. ;11 19) hier noch eine z,veite kleinere, meist paarweise beisammenliegendeArt <strong>von</strong> einfach ovaler Gestalt und ohne Widerhaken an der Basis des Nesselfac1ens.Die Nematocysten erscheinen stets gleichmässig tiber den ganzen Körper vertheilt, ohne sich an hestimmtenStellen in grösserer Menge anzuhäufen.Die Nematocysten <strong>von</strong> Stenostoma Siebolclii lTaf. XV, 13, (t u. b) ~ihneln in Grösse und Form aIllmeisten denen <strong>von</strong> Micr. lineare, unterscheiden sich jedoch <strong>von</strong> diesen durch die KÜrze des Nesselfadens undelen Mangel der Widerhaken. "Tenn ich früher (328) sagte: »Es entstehen diese Nesselkapseln hier in gleicherWeise, wie die stäbchenförmigen Körper in Zellen des Parenchyms, in denen sie meist ZlL 2-5 vereinigt sind(Fig. 1/1, no), während man sie an der Oberfläche stets vereinzelt findet« - so muss ich nach dem, 'wasich unterdess an Micr. lineare kennen gelernt habe, doch annehmen, dass ich mich damals durch die zwischendie Basis der Epithelzellen eingekeilte Lage der Nesselzellen Wuschen liess, indem dadurch der Anscheinentstanden sein mag, als lägen sie im Parenchym selbst.Den mit unzweifelhaft. vorstülpbarem Faden versehenen Nematocysten <strong>von</strong> Microstoma lineare undStenostoma Sieboldii reihe ich die ähnlichen Gebilde <strong>von</strong> Microst. rubromaculatUln (Taf. XV, Fig. 116) undAllostoma monotrochum (Taf. XIX, Fig. 19) an, obgleich ich bei keinem <strong>von</strong> beiden den Centralfaden ausgestülptgesehen habe. Indess Hisst sich trotz der Kleinheit der Objekte (0,003-0,004mnl LUnge bei Allostoma,0,007 mm bei Micr. rubromaculatum) durch die Wand der ovalen Cyste hindurch ein solcher ·wahrnehmenund zvvar bei l\1icrostoma einfach und gerade, bei Allostoma in Spiralwinc1ungen gelagert. Bei heiden findensich die Nematocysten zu mehreren in einer Epithelzelle eingeschlossen.In die Kategorie der Nematocystell gehören schliesslich die am Rüssel gewisser Probosciden elie SteHeder Rhabditen vertretenden Gebilde. Ich habe zuerst an Macrorhynehus (Prostomum) mamertinus (286, p. ;14 1 142, Tab. XIX, Fig. 1 u. 2) die Beobachtung gemacht, dass die Haut der Rüsselspitze an Stelle der, das Epitheldes übrigen Körpers erfüllenden Stäbchen eiförmige Gebilde enthalte, aus denen höchstvvahrscheinlich die steifenFäden hervortreten, mit denen die Rüsselspitze in1 :Momente des Vorstosses besetzt erscheint. Ich habe daraufhin diese Rüsselgebilde für Nematocysten erklärt und ihre Homologie mit echten Stäbchen aus der gleichenLagerung mit diesen und .aus dem Vorhandensein <strong>von</strong> Übergangsformen wahrscheinlich zu machen gesucht.Macrorh. mamertinus hat mir seitdem nicht mehr frisch zur Untersuchung vorgelegen. Dagegen habe icheinen ganz I1hnlichen Sachverhalt bei Macrorh. Naegelii constatirel1 können. Anch hier enthält die l1ussereHaut des Körpers Stäbchen (Taf. X, Fig. 2), vvogegen sich an Stelle dieser im Epithel des Rtissels eiförmigaufgeblähte Körper finden, die sowohl <strong>von</strong> der Fläche (Fig. 3 a) wie im optischen LUngsschnitt. (b) betrachtet,einen feinen Centralfaden erkennen lassen. Zwar habe ich diesen nicht ausgestÜlpt gesehen, doch z\veifleich nicht, "dass es sich hier genau ebenso verhalte wie bei Macrorh. mamertinus.Nach Jen8en (342, p. 12 tr.) sollen sich auch in der Haut <strong>von</strong> Macrol'hynchus helgolandicus (GyratorDanielsseni) und Pseudorhynchus bifidus (Gyrator Schmidtii) Nesselorgane vorfinden. Bei der erstgenanntenProboscic1e finden sich nämlich lange cylin<strong>dr</strong>ische bis kurz-eiförmige Körperchen in allen Übergangsstufen, diedas Gemeinsame haben, dass das eine Ende derselben breit abgestumpft, das andere aber in eine feine kurzeSpit~e ausgezogen ist (342, Tab. IV, Fig. 8). Sie haben eine gewisse äussere Ähnlichkeit mit Nematocystenuncl Jensen bezeichnet darauf hin die eiförmigen als »)Nesselorgane«, die cylin<strong>dr</strong>ischen aber als Ühergangsgebilde<strong>von</strong> Stäbchen zu Nesselorgal1en. Diesen letzteren ganz gleiche Gebilde enthl1lt die Haut <strong>von</strong> Pseudorhynchusbificlus. Daneben .finden sich bei Pseudorlrynchus noch eigenthümliche schmale fadenfürmige Körper(342, Tab. IV, Fig. ~ 7) die <strong>von</strong> Jen8en gleichfalls als Nesselorgane angesprochen \verdeu.Die fac1el1förmigen Körper <strong>von</strong> Pseudorh. bifidus kenne ich nicht aus eigener Anschauung, dagegenvvohl die ))Nesselorgane« <strong>von</strong> lVlacrorh. helgolandicus. Weder die einen noch die anderen lassen - vvie ausJensen's Beschreibung und meiner Beohachtung hervorgeht - auch nur die Spur eines Centralfadeus erkennenund unterscheiden sich <strong>von</strong> der gewöhnlichen Form der ))Stäbchen« bloss durch ihre et,vas abweichende Gestalt.Dass aber diese allein nicht dazu berechtigt, sie unter die Nematocysten einzureihen, scheint mir keinemZvveifel zu unterliegen. Wir rechnen sie daher zu elen Rhabditen, deren Gestaltenmannigfaltigkeit , vvie wirsehen werden, überhaupt viel grösser ist, als man bisher vermuthete.Sagittocyst eu. Als Typus für diese Art <strong>von</strong> Hauteinlagerungen dienen die <strong>von</strong> mir aus der Epidermis<strong>von</strong> Planaria qua<strong>dr</strong>ioculata (299, p. 420, Tab. XXVIII, Fig. 22) beschriebenen Gebilde. Es erscheint~3·


52"fraglich, ob innerhalb des Kreises der Rhabdocoelida überhaupt echte Sagittocysten bisher beobachtet ,vordensind. Denn die <strong>von</strong> Geddes (358, p. 4ö.i) bei Convoluta Schultzii beschriebenen Körper, für \velche derselbeden Namen der »)Sagittocysts« schuf, sind möglicher'weise nichts~nderes als Pakete feiner Stäbchen, gleichjenen, welche man bei Conv. flavibacillum und paradoxa beobachtet1). Bei der letztgenannten Art sind jadiese Stllbchenpakete schon <strong>von</strong> Claparede (222, p. 60) für Nesselorgane angesehen \vorden und die Beschreibung,'\'velcheGeddes <strong>von</strong> den Sagittocysten der Cbnv. Schultzii gibt 2 ) stimmt in auffallender 'Veise übereinlnitder Claparede'schen Darstellung der ~ermeintlichel1 Ness.elorgane <strong>von</strong> Conv. paradoxa. Auch dieeigenthümlichenvvurroförmig gestreckten Körper mitCentralfaden, \velche<strong>von</strong> Jensen in der Haut des Hyporhynchusarmatus (Kylosphaera armata Jensen, 342, p. 12, Tab. III, Fig. f9) gefunden \yurden,u bedürfennoch weiterer -Untersuchung. Jensen bezeichnet sie - vvabrscheinlich verleitet durch ihre äussere Ahnlichkeitmit den <strong>von</strong> M. Müller (168, Tab. III, Fig. '13) aus dem Rüssel einer Meckelia abgebildeten Nematocystenals»)Nesselorgane«, obgleich er niemals den Faden ausgestossen gesehen hat.Rha b d i ten. Die Hauptmasse der bisher <strong>von</strong> Rhabdocoeliden beschriebenen »stäbchenförmigen Körper«gehört in die Kategorie der Rhabditen 3). Ihre Grösse schwankt z\vischen \veiten Grenzen. So messen diekleinsten Stäbchen aus der Haut <strong>von</strong> Acrorhynchus caledonicus (Taf. VIII, Fig.3, b) kaum 0,00'16 mrn, \yogegendie grossenStäbchen <strong>von</strong> Mesost. Ehrenbergii his 0,06-mmLänge erreichen und Paradi (312) beschreibt sogarStäbchen <strong>von</strong> 0,087 mrn Länge aus Derost. galizianum(Schmidtianum). Die mittlere Grässe dürfte z\vischenO,OOtund O,03mm liegen. Der Form nach können ,viI' unterscheiden: a) Nadel- bis spindeIförmige,an heiden Enden in eine scharfe Spitze ausgezogene Stäbchen. Exquisit nadelförmig und fein finden 'wirsie z.B. bei Proporus venenosus (Taf. I, Fig. 4,a), kräftiger bei Macrostoma hystrix (Taf. IV, Fig. 7, st und st,,)ulldProxenetes gradlis (Taf. VIII, Fig. 1t) ent,vickelt. Die kurzen, in der Mitte sehr dicken spindeIförmigenRhabditen <strong>von</strong> Plagiostoma Koreni (Taf. XVII, Fig.28) oder Enterostoma Fingalianunl (Hallez 357, Tab. II,Fig.25) bilden das andere Extrem dieser Formgruppe. b)Die keulenförmigen Rhabclitensincl anEnde scharfspitzigund nehmen alhllllhlich an Dicke zu gegen das andere abgestumpfte Ende. So bei PropOl'usrubropunctatus (Taf. I,Fig. 110, b), CYl'tomorpha saliens (Taf. II,Fig, 4, A) undsubtilis (Taf. II, Fig. 6), Convolutaparadoxa (Taf. Ir, Fig. 11-5, wo diese Keulel1form in die Nadelforrn übergeht), Mesostoma rostratum. Das Extrenlgegen die an einem Ende nur sehr wenig verdickten Rhabditen der COl1v.paradoxa hilden die <strong>von</strong> l\1acro1'h.helgolandicus (G·yr. Danielssenii Jensen 342, Tab. IV, Fig. 8) mit ihrer- plumpen, rasch zu einer sehr kurzen;SpitzeverschmälertenForm. Eigenthümlioh sind auch die gleichfalls zur keulenförmigenForm zu rechnenden'Stäbchen des StenostOlna Sieboldii (Taf. XV, Fig. 14) deren dickeres Ende nicht ~n ganzer Breite abgerundetsondern erst noch zu eillemkleinen Conus ausgezogen ist. c) Die einfach c ylind r i s eh e n, an beiden Endenabgerundeten Rhabditen sind die am weitesten verbreitete 'Form. Die meistenProbosoida besitzen nur dieseund bei zahlreichen anderenSpecies findet sie sich zusanllnen mit anderen Rhabditenformen. l\lesost. linguaTaf. VI, Fig. 1, st u. se,) und Byrsophlebs intermedia (Taf. VII, Fig. 116) sind Beispiele für dieselbe. 'Schliesslichunterscheiden ,viI' <strong>von</strong> den bisher angeführten :Formen noch d)die kurzen eIli ptis eh en oder ei fö 1'migenn ,Dasselbe gilt <strong>von</strong> den eigenthümlichen Stäbchenzellen, welche Moseley (5.20 Tab. XX, Fig. 15, '17, :20-23) <strong>von</strong>Geoplanaflava und Rhynchodemus flavus abbildet, die sich <strong>von</strong> den l)Stäbchenpaketen« der Acoela und Monotida bloss durch dieLänge ihrer Elemente unterscheiden.'2) »Large and long spindle-shaped bodies, generally arranged singly, each containing a: sharp brittleneedle, of which thepoint lies close under th6 apex ofthe spindle. In ~ teased preparation t11ey are generally empty, showing t.be tube in wbich thearro\v lay, and a HUle granular protoplasm banging round themouth like thesmoke of theexplosion. Thedart is generally pro­,pelledforsome litUe distanoe, butsometimes sticks in themoulh of thetube«.3) Zuerst <strong>von</strong> F. F. Scbulze (90 p. 31) bei Süsswasserplanarien aufgefunden und beschrieben, sind sie zwar <strong>von</strong> Focke(89 Fig. 7) in seine Abbildung des durchsichtigen l\Jesost. Ehrenbergii eingezeichnet, aber nicht weiter im Texte erwähnt worden.Auch Oersted (106 p. 67) gibt Notizen über ihre Vertheilung im Körper und die Lagerung ihrer BiLdungszellen, und vOn letzteren(Tab. I1, Fig. 26 u. 37) auch Abbildungen, hält jedoch die'Stäbchen für Theile eingeschnürter l\Iuskelfasern.v. Siebold (129 p. 163)beschreibt dagegen die ,Stäbchen undStäbchenbiIdungszellen als solche bei Plan. lactea, ThY$anozoon Diesingii, l\fesost. Ehrenbergiiund rostratl1m, während zuerst Schmidt (15.1) durch Auffindungder Stäbchen bei 18 Arten <strong>von</strong> Rhabdocoeliden den Nachweisi~Irer allgemeinen Verbreitung und später (152) auch ihregenauere Beschreibung nach Form, Vertheilung und Entstehung im Körperhefert. Nachdem noch M. SchuItze (l61) das chemische Verhalten der Stäbchen geprüft und Sohmidts Beobachtungen durch genaueDetails er~veitert hatte, konnten diese Organe keinem späteren Beobachter mehr entgehen.


53Rhabditen, deren Längsdurchmessel' den Dickendurchmesser nicht sehr überwiegt und die daher eher dieFornl <strong>von</strong> Körnern als <strong>von</strong> SUtben besitzen. Sie kommen verhältnissmässig selten vor, so mit anderen Formenbei Proxenetes cochleal' (Taf. VIII, Fig. 3, b u. c) und Pseudorhynehus ~ bifidus i (Taf. IX, Fig. 3, c), als ausschliesslicheForm bei Plagiostoma vittatul11 (Taf. XVII, Fig. 8).In der Regel sind die Rhabditen gerade, doch erseheinen besonders die spindelförmigen und cylin<strong>dr</strong>isehen,da wo sie eine bedeutendere Länge erreichen, mehr weniger gebogen. Die tibergrosse Mehrzahl derRhabdocoeliden besitzt nur eine Form <strong>von</strong> B.habditen, deren Grösse bei derselben Species in kaum nennenswertherWeise variirt. Doch kommen Ausnahmen <strong>von</strong> dieser Regel vor. So finden wir die cylin<strong>dr</strong>ischenRhabditen <strong>von</strong> Mesost. neapolitanum (Taf.VI, Fig. 33) in zwei durch keine Übergänge vermittelten Grössen<strong>von</strong> 0,004-·-0,008 und 0,037 mm, die keulenförmigen <strong>von</strong> lVIesost. rostratum in <strong>dr</strong>ei zwischen 0,007 und0,04 mrn Länge liegenden Grössenvarietäten (Taf. VI, Fig. ·12) vertreten, während die keulenf'örmigen Stäbchen<strong>von</strong> Cyrtomorpha subtilis (Taf. II, Fig. 6) z"vischen '0,006 und O,Oil mm, die spindelförmigen VOll Proxenetesgracilis (Taf. VIII, Fig. 14, a ll. b) zwischen 0,004 und 0,034 lllm und ebenso die cylin<strong>dr</strong>ischen <strong>von</strong> Pseudorhynchusbifidus (Taf. IX, Fig. 3, a u. b) in allen Grössenstufen vorhanden sind. Letztere <strong>dr</strong>ei Species habendaneben noch je eine andere, in ihrer Grösse ziemlich constante Stäbchenform in ihrer Haut eingebettet. Inder Anmerkung 1) habe ich die mir bekannten Fälle zusammengestellt, in denen mehr als eine Rhabcliten­1'01' m vorkommt und bemerke nur, dass ,bald sämmtliche Formen einer Species VOll constallter Gl'össe sind~bald aber eine Form <strong>von</strong> constanter Grösse mit einer solchen <strong>von</strong> variablen Dimensionen sich zusammellgeseIlt.Bisweilen variirt die Grösse aller vorhandenen Formen <strong>von</strong> Rhabditel1. So besilzt, wie schon ausSchuItze's Darstellung (161, Tab. I, Fig.18-20) ersichtlich ist, Mesost. tetl'agonum zwei Rhabditenformen,eine cylin<strong>dr</strong>ische und eine keulenförmige und beide variireu in der GrÖsse. Überhaupt "war Schultze dererste, der auf die verschiedenen Formen der Rhabditen genauer achtete und nachdem Schneider (281 p. '19 tl'.)auf das bestimmteste zwei sehr verschiedene Formen <strong>von</strong> »)Stäbchen« bei Mesost. Ehrenbergii constatirt hatte,haben dann Jensen's sorgfältige Detailbeobachtungen gezeigt, wie häufig die, frUher wenig berücksichtigteVerschiedenheit der Rhabditenformen bei einer und derselben Species vorkommt. Freilich scheint Jensen,wie aus seiner Bemerkung uber die Rhabditen <strong>von</strong> Pseudorhynchus bifidus (Gyrator Danielssenii Jensen, 342p. 92, Erklärung der' Fig. 8) hervorgeht, die verschiedenen Formen und Grässen auf blosse Altersdifferenzenzurückzuführen und die Möglichkeit ins Auge zu fassen, dass ~ine in die andere sich unrwandle. Dem gegenübermuss ich hier betonen, dass mir niemals etwas vorgekommen ist, was man als Anhaltspunkt für einesolche Annahme verwerthen könnte. Vergleicht man die Rhabditen einer BildungszelJe, der <strong>von</strong> derselbenausstrahlenden nStähchenstrassec( und der Hautstelle , 'welche <strong>von</strong> der letzteren versorgt wird - nie wirdman einen Unterschied in der Form und Grösse der Rhahditen dieser <strong>dr</strong>ei Localitäten wahrnehmen können.Und doch müsste dies der Fall sein, wenn eine Veränderung mit dem Aiter vor sich ginge. Das einmalin der Bilclungszelle fertige Rhabdit "vächst nicht mehr und behält seine Form bis zu seiner Ausstossung ausdem Körper.Die eilf Familien der Rhabdocoelida sind in sehr verschiedenem Maasse mit Hhabditen ausgerüstet.An Formenmannigfaltigkeit, Masse und Grösse finden sich dieselben anl meisten entwickelt bei Mesostomidenund Macrostomiden, und unter ersteren obenan steht das marine Genus Proxenetes (Prox. gracilis 1'af. VIII,Fig. 7). Dann kommen die Familien der Proporida und Aphanostomida. Klein und einförmig sind die Rhabditenhei den Proboscida und Vorticida, und letztere Familie schliesst <strong>dr</strong>ei Genera (Opistoma, Graffilla undAnoplodium) ein, bei denen solche überhaupt fehlen. Das grösste Contingent an rhabditenlosen Formen enthaltenabel' die Familien der Microstomida und Plagiostomida, bei deren ersterer dafür die Nematocysten, beiletzterer die Pseudorhabditen die Rolle echter Rhabditen vielfach zu vertreten scheinen.Was die Vertheilung der Rhabditen am Körper des Thieres betrifft, so ist zun~ichst hervorzuheben,1) Bei folgenden Species habe ich je zwei der oben aufgestellten Rhabditenformen beobachtet: Propoflls rubropunctatu:::,Cyrtomorpha saliens, Aphanostoma diversicolof) l\Iacrostoma hystrix., Promesosloma marmoralum, Byrsophlebs intermedia, Prox.enetesflabellifer, gracilis und cocblear, ~lesostoma productum und tetragonum, Pseudorhyncbus bifidus und Automolos hnmatu~. DochliessE'n sich bei noch weiterer Scheidung der 4 Hauptformen <strong>von</strong> Rhabditen, bei manchen Species (z. B. lUacros1omu hystrlx, l)roxenetescochlear) auch 3 oder 4 Formen sehr gut auseinanderhalten.Gra ff, Turbellarien.!.


54dass bei allen platten Formen (Convoluta, Mesostoma) die Ränder des Leibes besondE}rs reichlich damit bedachtsind (s. 1\'les. Ehrenbergii, Taf. V, Fig. '10). Auch sind die Stäbchen (\vie schon Schneider an :\1es.Ehrenbergii beobachtete und \vie man an lebenden Objekten deutlich sehen kann) an der Bauchseite solcherFormen viel reichlicher als am Rücken vertheilt. Umgekehrt verhält es sich, \vie ,viI' durch Kennelr,372,p. 8) \vissen, bei nlanchen Den<strong>dr</strong>ocoelen. Bei anderen \veniger platten Rhabdocoeliden ist lnir indess einsolches verschiedenes Verhalten <strong>von</strong> Rücken und Bauch nicht aufgefallen. Dagegen ist schon den erstenUntersuchern der Rhabditen aufgefallen, \vie sehr die vordere Körperspitze vieler Species \"on denselbenerfüllt ist. Manche Species (Microstoma ornatum und groenlandicum, l\Iacrostoma lineare, :Jlesost. truneulmn)scheinen überhaupt bloss im Vorderende Rhabditen zu besitzen und bei alI' den gen,uler darauf untersuchtenl\facrostomiden und Mesostomiden ist die vordere Spitze so sehr bevorzugt, dass oft ein Stuhchen dicht amanderen liegt und die Durchsichtigkeit dadurch verloren geht (filesost. Ehl'enbergii und rostratum, :\IaerosLhystrix, Proxen. gracilis und viele andere). Auffallend erscheint dabei ferner, dass es in der Hegel diegrössten der dem Thiere eigenen Rhabditen sind, \velche sich dem Vorderencle zu\venden, \vuhrend derübrige Körper zumeist oder ganz ausschliesslich (s. Prox. gracilis Taf. VIII, Fig. 7) die z,veite kleinere Hhabditenformenthält. Die speciellen Artbeschreibungen \verden zahlreiche Beispiele fUr solche Beschränkungbestimmter Rhabditenformen auf gewisse Theile der Körperoberfläche bringen. Dass es jedoch auch Ausnahmen<strong>von</strong> dieser Regel gibt, zeigen z. B. Macrost. viride 1) - bei 'welchem der Schw'anz eine reiehlichereSUibchenmenge enthält als das Vorderende -, Hyporh. armatus - bei ,velchem gerade die mUchtigstenStäbchen (? Sagittocysten) sich zu Seiten des Leibeshinterendes vertheilell - und der (nach Jensen 342)sich ganz ähnlich 'wie Hyporh. armatus verhaltende Automolos hamatus.Unabhängig vO,n der Vertheilung der Rhabditen am. Körper ist deren Anordn ung oder Grllppirung.Zumeist finden sie sich ohne erkennbare Regel dichter oder dünner gesäet »unregelmUssig« in dieHaut eingelagert. Sehr häufig dagegen bilden sie Häufchen zu 2-5 oder mehr, \vie \vir dies bei den meistenkleinen Vortexarten, bei Enterostoma allstriaCllm (Tar. XIX, Fig. 110), bei Macrostoma bystrix (Taf. IV, Fig. 7,st) u. A. sehen können. Bei der letztgenannten Art ragen die Stäbchenhäufchen etwas iiber die Hautoberflächeheraus. Darin ganz gleich verhalten sich die nStäbchenpaketc«, \vie sie bei Acoelen und :tfonotiden sohäutig vorkommen. Es sind diese (Taf. I, Fig. 4 b, I10a, II, Fig. 6.b, ;15(1,) im Gegensatze zu den f['eiennHäufchen({ als <strong>von</strong> Stäbchen erfil11te Bildungszellen zu betracI)ten, die sich in toto an die Oberfläche <strong>dr</strong>ängen,statt 'wie dies sonst der Fall ist, ihren Inhalt an Rhabcliten unter dem Integumente zu entleeren und in Formyon nStäbchenstrassen« dem letzteren zuzusenden. Am seltensten findet sich die reihen\veise Anordnung derRhabditen vor. So liegen sie in Längsreihen auf der Bauchseite <strong>von</strong> Cyrtomorpha subtilis und am RÜckenund Bauch <strong>von</strong> Cyrt. saliens (Taf. J, Fig. 21) und Enterostoma striatum (Taf. XIX, Fig. 4). Nach Ulianin(270) sollen sie in )}schiefen Reihen« in der Haut <strong>von</strong> Nadina puJehella und Proxenetes (Mesostomum) striatus,in Querreihen aber am Vorderende <strong>von</strong> Pselldorhynchus (Vera) tauricus angeordnet sein.Die Rhabditen liegen nicht zwischen, sondern inden Epithelzellen und mUssen dieselben, um nachaussen zu treten, durchlöchern. Bisweilen ragen die Rhabditen schon ml1 unverletzten Thiere durch dieseLöcher nach aussen - meist is(: es aber irgend ein äusserer Anlass (Druck, Reiz), der den Durchbruch derfreien Fläche der Epithelzellen zur Folge hat. In den Präparaten (vergl. Taf. VI, Fig. '1) findet man die letzterendann siebartig durchlöchert und die Rhabditen theils schon herausgefallen und dann der Hautobert1ächebis\v,eilen (st,) noch anklebend, theils halb zu elen Löchern herausragend (st) . Speciell bei lUes. lingua fälltdie Grösse der Löcher im Verhältniss zur Dicke der Rhabcliten auf, \venl1 man damit die Löcher in denEpithelzellen <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii oder tetragonum vergleicht.Die Entstehung der Rhabditen in Zellen bespricht schon v. Si'ebold (129 p. '163), doch bat sichzuerst O. Schmidt in bestimmterer 'Veise geäussert und (132 p. 6) ihre Entstehung in birnförmigen Zellendes Körperparenchyms und ihr allmähliches Emporsteigen an die Oberfläche geschildert. Ebenso beschriebt) 'Venn v. Beneden (267) hier nicht die Haftpapillen mit Rhabditen verwechselt hat, wie dies ohne Zweifel Claparede(229 Tab. IV, Fig. 1) bei Omalostoma (il'facrosloma) SchuItzii begegnet ist, <strong>von</strong> welcher er behauptet, die »Stäbchen« wären anbeiden Enden des Körpers besonders dicht angehäuft.


55SchuItze (161 p. ,12 u. 13, Tab. I, Fig. '19, 20, 25) die mit Kern und Kernkörperehen versehenen Bildungszellenund die VOll denselben ausgehenden »Stäbchenstränge«(. Ich habe dann (286 p. 128, Tab. XV. Fig. 4)zeigen können, dass diese letzteren zusammengehalten 'werden durch protoplasmatische FHden, die sich alsdirecte Fortsätze der nackten Bilclungszellen darstellen und »anzusehen sind als die Pfade rUr das leichtereVorwärtsgleiten der Stäbchen( 1), dass ferner diese Plasmast.l'änge einfach oder ver~1stelt sein und mit s01chen<strong>von</strong> anderen benachbarten Bilclungszellen verschmelzen können. Schneider, der kurz vorher <strong>von</strong> demselbenObjekte dieselben Bilder erhalten, konnte gleiclrwohl »einen directen Be'weis« dafUr, ))dass die Stäbchen ausden Zellen allmählich nach der Haut nachrücken« (281 p. 22) nicht finden ..Hallez (357 p. 7) leugnet endlich überhaupt das Vorkommen <strong>von</strong> Bildungszellen im Parenchym desKörpers und lässt dieselben eine, unmittelbar unter der Epidermis liegende Schichte zusammensetzen.Den Angaben der beiden letztgenannten Autoren muss ich nun entgegensetzen, dass ich bei allenRhabdocoeliden, vvo ich Überhaupt Rhabditen nachweisen konnte, auch ihre BildungszeHen iIll Parenchym desKörpers liegend gefunden habe. Völlig sichergestellt vvird diese Beobachtung aber dm'oh Querschnitte. Bei COllvolutaparadoxa (Taf. I, Fig. 112), 1\1esost. tetragonum (Taf. IV, Fig. "17), Ehrenbergii (Taf. V, Fig. 2, 3, 4,/10), Iingua(Taf. VI, Fig. 3) sind Init 8d oder st die Bildungszellen bezeichnet, die einzeln oder hüschelweise tief im Parenchymeingelagert sind. Eine Schichte <strong>von</strong> Bilclungszellen unmittelbar unter dem Integumente habe ich niemalsvvahrnehmen könne~l und nie ist mir irgend ein Prä,parat vorgekommen, aus dem man auf die Entstehungder Rhabditen in den Epithelzellen selbst schliessen könnte. Im Gegentheile ist die Stellung derselben zuden Epithelzellen (siehe den Querschnitt Taf. V, Fig. '10) eine solche, dass sie unabvveislich auf ein Ein<strong>dr</strong>ingender Rhabditen <strong>von</strong> innen her hinvveist. \Venn aber einerseits zahllose Stäbchen ,vährend des Lebens desIndividuums ausgestossen werden, verloren gehen, sich aber wieder ersetzen und' ferner, wie Schneider(281 p. 2'1) nachweist, unter Umsmnden eine vermehrte Anhäufung der Stäbchen in der Haut zu beobachtenist, dagegen anderseits eine Neubildung <strong>von</strong> Stäbchen in den Epithelzellen unwahrscheinlich ist und niemalsbeobachtet vverden konnte, so bleibt doch wohl keine andere Annahme Übrig als die, dass die SUibchenaus den BildungszeUen des Parenchyms nach den EpithelzelJen nachrücken. Es vvird diese Annahme um sosicherer, wenn "viI' mit Hallez und Schneider eine fortwährende Neubildung <strong>von</strong> Stäbchen innerhalb derBildungszellen wahrnehmen. Die Stäbohenbildung geht nach Schneider (281 p. 20) aus <strong>von</strong>, sowohl in denBildungszellen als in deren Ausläufern auftretenden Kugeln, die allmllhlich sieh zur Stäbchenfol'm verlängern.Dagegen lässt Hallez (357 p. 6) die Bildung der Rhabditen durch Condensationen des Plasmas eingeleitetvverden, vvelche gleich <strong>von</strong> Anfang an Stäbchenform besitzen: )Ces petites masses protoplasmiques differencieess'allongent, leur contour s'accentue de plus en plus, et, a mesure que leur llombre augmente, leprotoplasme qui reste dans Ia cellule devient plus claire et le noyau tend a se rapproehor da la paroi«, Ichhabe den Kern sarnmt seiIwlll Kernkörperchen, falls ihn nicht die Rhabditen verdeekten, auch in solchenZellen intact vviedergefunden, in denen die Stäbchen völlig ausgebildet vvaren, ,vie ich dies bereits früher inmeinen Zeichnungen (286 Tab. XV, Fig. 4) ausge<strong>dr</strong>Uckt hatte. Da, vvo mehrere Rabditenformen vorhandensind, entstehen in einer Bildungszelle niemals beiderlei Formen: jede BiIdungszelle enthält inlIner nur eineArt <strong>von</strong> SWbchen. Ja seIhst die verschiedenen Grösscnvarietäten einer Stähchenfo['m sind ihrer Bntstehung~ach auf verschiedene Stäbchenzellen vertheilt. Naeh dem, was vvir oben Übel' die Verlheilnng del'H,habelitenin der Haut gesagt haben, ist es selbstversUindlich, dass auch deren Bildungszellen im Parenchym bestimmteZonen einnehmen, dass also die Bildungszellen 801chO[' Hhabditen, welche gleielmÜissig der ganzenLeibesfläche angehören, auch im ganzen Körper vorkommen werden, wogegen die 13illlnngszellen jener, meistdurch besondere Grösse ausgezeichneten Hhabditen, die ausschliesslich das vordere KÖrperende besetzen, auchauf· die vorcleren Leibespartien heschrHnkt und regelmässig angeordnet sein \verden. Am besten sind dieseVerhältnisse zu studiren an den Mesostomiden. Die das VorcIerende mit ',Hhabditen versorgenden Bildungszellensind bei diesen in mächtigen Bündeln oder Trauben neben und vor dem Pharynx vereinigt, die <strong>von</strong>1) Ich muss hier bemerken, dass schon Leuekart (171 p. 'n 7) bei Mesost. Ehrenbergii »<strong>von</strong> Stäbchen gefüllte Stränge«beschreibt und sagt: ))Ich kann diese Striinge nur für Strassen halten, auf denen die Stäbchen <strong>von</strong> ihrer Bildungsstätte nach demvorderen Körperende hinbefördert werden«.


56ihnen abgehenden Stäbchenstl'änge oder -Strassen fliessen zusammen und ziehen über und unter dem Gehirne'NeO' zum Vorclerende, auf ihrem 'Vege sich den Nervenstämmen , die vom Gehirne nach vorne ahgehen,dic~t, anschmiegend. Doch wie schon Leuckal't (171 p. 238) glaubte, »auf die Nähe der N"el'vencentra keinallzugrosses Gewicht legen zu dürfen«, so halte ich für die Ursache des Anschmiegens der 5mb~hens.tI~assenan die Nerven in erster Linie den Umstand, dass das die Nerven umhüllende Bindege\vebe gleIChzeitIg alsLeitge'webe und Suspensorium der Stäbchenstränge dient. Freilich schliesst diese Erklärung nicht aus, dassdie Congruenz der Verz\veigungen des Nerven- und Stäbchensystemes , \vie \vir sie z. B. bei ;\IesostomaEhrenbergii (286 p. ,1 ;29) beobachten, auch noch physiologische Gründe haben könne, - eine anatomischeVerbindung zwischen Nervensubstanz und Stäbchenstrassen oder Stäbchen habe ich indess niemals weder anQuetschpräparaten noch an Schnitten nachweisen können.Die Histogenese der Stäbchenbildungszellen ist noch nicht gemacht Allgemein hat man sie bisherals Theile des Mesoderms aufgefasst, und nur Hallez (357 p. 7) verficht eine andere Ansicht, indem er dieStäbchen als Derivate des Ectoderms in Anspruch nimmt. Er stützte seine Ansicht darauf, dass ,1 in derLarve (<strong>von</strong> Eurylepta auriculata Tab. VIII, Fig. 26, und Mesost. rostratmll Tab. XI, Fig. 23: die Stähchenbildungszelleneine continuirliche Schicht unter dem Epithel bilden, und dass diese Schichte <strong>von</strong> letzterenlabstamme, und ;2) dass es ihm niemals gelungen ist, im Bindegewebe des Parenchyms ausgevvachsener ThiereStäbchenbildungszellen zu finden. Obgleich ich nun schon oben gezeigt habe, dass die zweite Voraussetzungnicht zutrifft und ich auch für die Richtigkeit der ersten, "wie aus folgendem hervorgehen \vird, nichtim ganzen Umfange eintreten kann, so bin ich clochzu dem gleichen Schlusse gelangt "wie HaHez.Zerlegt man die, in Triest .sehr häufig vorkommende ~füller'sche Den<strong>dr</strong>ocoelenlarve (145) in Schnitte, sofindet Illan auf dem Bauche sehr \venige, am Rücken dagegen zahlreiche Zellen des Flimmerepithels der HauterfÜllt <strong>von</strong> Stäbchen. Dem Epithel liegen <strong>von</strong> innen ~ahlreiche Kerne an - die Kerne der l.\Iuskelzellen desHautmuskelschlauches - doch keine continuirliche Schichte <strong>von</strong> Stähchenbildungszellen. Vielmehr spannensich direct VOll Epithel zur Darmwand die zahlreichen feinen Fädchen des Bindegewebes, z\v!schen denenabermals isolirte Zellen und Zellkerne angetroffen wel'den. Aber nirgends eine Spur <strong>von</strong> Stuhchenbilclungszellen,auf welche man die Bildung der in den EpithelzeHell enthaltenen Rhabditen zurückführen könnte. Soist es ja auch bei den Embryonen der Hhabdocoeliden, die man allS den Cocons isolirt oder bei neugeborenenJungen <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii: stets die Haut mehr 'weniger stark <strong>von</strong> Stäbchen erfüllt, ohne dass doch Bildungszellenil1lParenchym nachzu"weisen wären, Man Inuss daher annehmen, dass die Rhabdilen ursprüngliehin Epidermiszellen entstehen und dass die Bildungszellen, welche später im Parenchym gefunden ,,'erden,nichts anderes seien, als aus dem Verbande des Epithels der Haut nach innen gerückte, dislociI,te Zellen,die ihren Zusammenhang mit dem Epithel blossnoch durch die Stäbchenstr~tnge aufrecht erhalten. Die Rhabditensehe ich demnach mit Hallez für Producte des Ectoderms an, "vie denn auch Selenka (389) bei Polycladenden Nachvveis einer solchen Entstehung der Stäbchen in ectodermalen »Nesselzellen« erhracht hat.Pseudorhabditen oder Schleimstäbchen fand ich bisher hloss bei Alloiocoelell, und z\var heiPlagiost. reticulatum (Taf. XVII, Fig. 5), Cylin<strong>dr</strong>ost. qua<strong>dr</strong>ioculatum (Taf. XVIII, Fig. 2), AllostOIna pallidUIn(Taf. XIX, Fig. '12) und Allost. monotrochum (Taf. XIX, Fig. '19, a). Bei letzterem sind neben den Schleim""st::tbchen noch Nematocysten vorhanden. Bei den anderen 3 genannten Arten aber erfüllen sie ausschliessliehdie Haut und· ersetzen die echten Stäbchen, denen sie, \vas ihre Lage im Epithel und ihre allgemeine"Form betrifft, gleichen. Doch sind sie nicht so glatt und glänzend wie jene, sondern etwas höckerig undunl'egelmässig gebogen und· aus granulöser Substanz zusammengesetzt. Sie machen den Ein<strong>dr</strong>uck <strong>von</strong> Schleirnpfröpfchenund bleiben, "venn sie durch Druck hervorgetrieben \verden (Cylin<strong>dr</strong>ost. qua<strong>dr</strong>ioculatum) an derHautoberfläche oft noch längere ZeH kleben. Ihre Länge schwankt zwischen 0,005-0,01 111m. ,BesondereBildungszellen für dieselben habe ich nicht auffinden können, und es scheint mir daher sehr \vahrscheinlich,dass sie Produkte der Haut<strong>dr</strong>üsen darstellen und in den AusfÜhrungsgängen dieser letzteren einzeln gebildetund in die Haut nachgeschoben werden, \venn die daselbst vorhandenen Schleimsti1bchen entleertvvorden sind.Morphologische und physiologische Bedeutung der Stäbchen und Nesselorgane. Wennwir einstvveilen <strong>von</strong> den Schleimstäbchen absehen und bloss die Nematocysten, Sagittocysten und Rhabditen insAuge fassen, so wird das, was ich oben über die Entstehung dieser Organe auO'eführt habe gewiss nur eine, u b ,


57neue Stütze für die schon früher (286 p. ;129, und 299 p. 4:22 ff.) vorgetragene Ansicht <strong>von</strong> der Homologieder SUibchen und Nesselorgane sein. Ich erinnere hier an die grosse Ähnlichkeit, 'welche zwischen denRhabditen und den bei rnanchen Zoophyten vorkommenden glatten, eines Centralfadens entbehrenden Nesselkapselnbesteht. Bei Actinien finden sich diese letzteren zuweilen gleichzeitig mit echten, einen Spiralfadeneinschliessenden Nematocysten. Auch können die hohlen Stäbchen, 'welche Levinsen bei Provortex pUIlctaLus(Vortex Levinsen 370 p. 179) fand, so,vie die eigenthümlichen hohlen Stäbchen <strong>von</strong> 1YIesostoma productum(Taf. VI, Fig. 5) als Übergangsformen zwischen Rhabditen und Sagittocysten1), diese letzteren aber als 801c11ezwischen den hohlen eines Centralkörpers noch entbehrenden Stäbchen und den Nematocysten betrachtetwerden. Schliesslich verweise ich auf die Nematocysten des Rüsselepithels <strong>von</strong> Macrorh. mamertinus undNaegelii (Taf. X, Fig. 3), deren Homologie mit den in dem Epithel des übrigen Körpers enthaltenen Rhabditenkaum einem Zweifel unterliegen würde, auch wenn nicht beide Formen <strong>von</strong> Hauteinlagerungen durchZwischenformen verbunden wären, wie dies bei der erstgenannten Art der Fall ist. So scheint die (auch<strong>von</strong> Hallez acceptirte) Homologie zwischen den Rhabditen und Nematocysten der Turbellarien ziemlich sicherbegründet, und wir können mit M. Müller (168) und Leuckart (171) die ersteren als eine eigenthümlicheForm oder als niedere Zustände <strong>von</strong> Nesselorganen hetrachten. 2). Wie· verhalten sich dazu aber die »Schleimstäbchen«?Dürfen wir diese als Vorläufer der Rhabditen an das untere Ende der Reihe stellen und dieGesammtheit der bisher besprochenen Hauteinlagerungen - eine <strong>von</strong> Kefersteill (255 p. '1 ~) für die Stäbchender Polycladen ausgesprochene'Ansicht verallgemeinernd - als geformte Drüsensecrete zusammenfassen? lehglaube nicht, dass einer solchen Auffassung ernstliche Bedenken entgegengestellt werden könnten 3) . Dassdie <strong>von</strong> Schultze (161) geltend gemachten Unterschiede in dem Verhalten der Stäbchen und Nematocystengegen chemische Reagentien nicht gegen eine genetische Verknüpfung heider Bildungen geltend gemachtwerden können, scheint mir klar zu sein: dass Verschiedenheiten in der nlorphologischen Differenzirung (undwie hier wahrscheinlich, alich der physiologischen Funktion) mit einem W'echsel der chemischen ZusammensetzungHand in Hand gehen, ist leicht einzusehen, und spielt ja auch die letztere überall da, wo es sieh umrein morphologische Vergleichung handelt, eine sehr geringe Rolle. Denn damit, dass "viI' die fraglichenHautgebilde der Turbellarien für geformte Drüsensecrete erklären, ist, ebensowenig über deren Funktion entschieden,"via die Funktion der Rhabcliten irgend klarer geworden ist, seit man anfing ,dieselben als eineArt <strong>von</strong> Nematocysten den Nesselorganen der Coelenteraten an die Seite zu stellen. Freilich muss angenommenwerden, dass die älteren Autoren, die solches thaten, damit den Rhabditen eine Funktion als Waffenzu Angriff und Vertheidigung vindiciren wollten - eine Funktion, die indess ge"viss nicht die einzige '. denNesselkapseln der Coelenteraten zukommende ist 4). Doch mag sie immerhin den echten Nemutocysten undSagittocysten der Rhabdocoeliden mit. einigem Rechte zÜgeschriebenwerden, ganz gewiss haben die viel· einfachergebauten Rhabditen zunächst andere Verrichtungen 5 ). Die völlig andere Art der Vertheilung im Körperlässt schon darauf schliessen, wie andererseits die Massenhaftigkeit der Rhabditen bei gewissen Familien dieAnnahme ausschliesst , .als hätten wir es hier mit rudimentären Organen zu thUll, die in ihrem derzeitigenZustande nieh t meh r die Funktionen der flüssigen Drüsensecrete und no eh nieh t die der ausgebildetenNematocysten besitzen. Auch <strong>dr</strong>ängt sich, wenn wir an das erinnern, ,vas oben über die Stäbchenvertheilungbei Individuen mit mehrer 1ei SUlbchen gesagt wurde jede der verschiedenen Rhabditenformen1) Diesen ähnlich scheinen sich die <strong>von</strong> Metschnikoff (255 Fig. 7) bei Geodesmus bilineatus beschriebenen und <strong>von</strong> Kennelzwar nicht bei dieser, aber bei Rbynchodemus lerrestris (572 Fig. 17) "\viedergefundenen ))Nesselorgane« zu verhalten. Beide Artenbesitzen übrigens daneben noch unzweifelhafte Rhabditen anderer Form. .'2) Für die Stäbchen gewisser Infnsorien war schon vorher durch Scbmidt, Lachmann und Allmann die durch Leu c k a rt(Jahresbericht in Wiegmann's Arch.f. Nat. 1856, p. 434) und Kölliker (Icones histiologicae Bd. I, Leipzig 1864, p. 1'1) bestätigte,<strong>von</strong> S tei n (Der Organismus der Infusionsthiere Bd. I, Leipzig 1859, p. 63) aber als unrichtig bezeichnete Angabe gemacht, dassdieselben auf Reiz feine Fädchen auswerfen und demnach als Nesselorgane anzusehen seien. Wie es sich mit den stäbchenförmigenHauteinlagerungen der Chaetopoden verhält, ist aus der vorhandenen Literatur nicht zu ersel1en.3) Ich freue mich einer gleichen Auffassung an verschiedenen Stellen der neueslen Arbeit Langs (596) zuhegegnen.4) K. II ö.bi us, »Über den Bau, den Mechanismus und die Entwicklung der Nesselkapseln einiger Polypen und Quallen«,Hamburg 1866.5) Womit die Möglichkeit einer nesselnden Wirkung nicht ganz geläugnet werden soll, nachdem das <strong>von</strong> Moseley (517a)mitgetheilte Experiment eine solche wenigstens für Landtricladen wahrscheinlich macht.Gaff. Turbella.rien. I.45


58nimnlt eine bestimmte Körperregion für sich in Anspruch <strong>von</strong> selbst der Gedanke auf, dass es entwedermehrere Funktionen sein \verden, welche den Rhabditen zukommen, oder dass 'wenigstens eine bestimmteFunktion in einem, <strong>von</strong> der Grösse und Form der Stäbchen abhängigen, verschieden hohen Grade <strong>von</strong> denverschiedenen Stäbchenformen eines Individuums ausgeübt ·werde. Auf keinen Fall aber könnte ich mirdenken, dass, ,vie Hallez (357 p. 8) für möglich hält, ein 'Vechsel der Funktion der Rhabditen <strong>von</strong> einerSpecies zur anderen statthabe.Die plausibelste Anschauung ist auch heute noch die <strong>von</strong> SchuItze gegebene und <strong>von</strong> Stein auch fürdie Stäbchen der Infusorien adoptirte, v<strong>von</strong>ach die Stäbchen, »indem sie dem äusserell Drucke einen 'Viderstandentgegensetzen, in ähnlicher ""Veise befördernd auf das feinere Tastgefühl der Haut ein\virken, 'wie derNagel auf das Tastvermögen der Fingerspitze« (161' p. 16). Ulianin (270) bezeichnet die Rhabditen geradezuals Taststäbchen, ohne dass es ihm freilich gelungen wäre einen direkten Zusammenhang mit Nerven naehzuvveisen.Indess bedingt SchuItze's Anschauung einen solchen auch gar nicht und andererseits scheint lnirin dem Ausstossen der Stäbchen und dem Vorkommen derselben bei den, eines Nervensjfstems entbehrendenAcoelen ein direkter Bevveis dafür zu liegen, dass die SUtbchen keines\vegs als eigentliche Nel'ven-Endapparatebetrachtet werden können 1). Dass aber so heftige Reize ,vie die Berüllrung mit dem Deckgläsehen,Druck oder Säure-Einwirkung eine bis zum Auswerfen der Stäbchen gehende Reaction zur Folge haben,scheint mir ebensowenig gegen SchuItze's Auffassung zu sprechen wie die <strong>von</strong> Sehneider mitgetheiIte Thatsache(281 p.21), dass während der Isolirung die Stäbchenmenge in der Haut <strong>von</strong> l'Iesostonla Ehrenbergiizunimmt. Mit. Schultze's Auffassung wÜrden ferner 1) die Thatsachen der Verbreitung der Stäbchen innerhalbder verschiedenen Genera verständlicher werden: Die ganz geringe Ent\vickelung derselben bei denverhältnissmässig trägen, wenig sensiblen PIagiostomiden und bei jenerf Familien, die durch Ent"wiekelung <strong>von</strong>Nematocysten am ganzen Körper (Micl'Ostomida) oder an besonderen TastL'üsseln (Proboscida) bereits Apparatebesitzen, die auf Berührungen lebhaft reagiren; die hohe Entwickelung der Stilbchen bei den so überauslebhaften und sensiblen Gat.t. Proxenetes, Mesostoma, Macrostoma ;- 2) Die Vertheilung der Stäbchen im Körperder ebengenannten. Familien: Concentrirllng der grossen Stäbchen an dem überaus empfindlichen Vorderende-. alle Rhabdocoeliden, hei denen ich reichliche Stäbchenanhäufung im Vorderende beobachtet hahe, sind mitdiesem Körpertheile auch eminent empfindlich - und an den, fremder Berührung leichter zugänglichen Seitenrändern(Mes. Ehrenbergii) sowie gleichmässige Vertheilung der kleinen Stäbchen an der librigen, viel \"\Tenigerempfindlichen Leibesoberfläche. Auch die bei Landplanarien ungleich dichtere Anhäufung derselben in derHaut. des Rückens und der Seitentheile als in der Bauchfläche '(die Sohle ist ja ganz frei <strong>von</strong> Stäbchen) nlUSShier ervvähnt ..werden, sowie das Vorkommen <strong>von</strong> Stäbchen im Rande der Laryngealöffnung, \vie ich es beiMacrost. hystrix (Tar. IV, Fig. 5) constatirte und Ulianin bei Vortex truncatus, .cylindl'ostoma ponticunl u. A.beobachtet hat.Schliesslich muss ich noch der <strong>von</strong> Jensen (342 p. i11) 'weiter ausgefUhrten Vermuthung Schneiderls(281 p. 21) gedenken, wonach die Rhabditen Reizmittel zur Begattung vorstellen sollten. 'Vährend Schneiderfür l\1esostoma Ehrenhergii diese Vermuthung gleichsam nur als letztes Mittel zur Erklärung der Stäbchenfunktionin Anspruch genommen hat, will Jensen direkt die Einmündung <strong>von</strong> Stäbchensträngen in den Penisbei l\1onot\ls fusclls (Monocelis assimilis), Plagiostoma Koreni und Cylin<strong>dr</strong>ostoma qua<strong>dr</strong>ioculatum (longifilum)t) Hier möge die sonderbare Darstellung Paradi's (5 12 1 p. ,194 - 492) Platz Hnden., der die Stäbchenbildungszellen als)Schlauchmuskeln(c, die Stäbchen aber als nNervenendapparate« bezeichnet und sagt: »Die einzelnen Stäbchen werden <strong>von</strong> einerdurchsichtigen lUembran gebildet, welche eine wasserhelle Flüssigkeit enthält, durch die sich ein eigenthümlicher, dunkel gefarbterFaden zieht, der am stumpfen Ende des Stäbchens in ein <strong>von</strong> der Membran nicht mehr überzogenes Knöpfchen übergeht. Überdas spitzige Ende des Stäbchens hinaus erstreckt sich der Faden bis in die peripherischen Zellen, die sogenannten l\Iuskelzellen.Die Stäbchen selbst sind in eine contractile Substanz gebettet, welche in Folge der stä~keren Differenzirung der Neuro-Muskelzellensich strangweise tief in das Parenchym ge<strong>dr</strong>ängt hat. Hier sind also die Stäbchen in Schlauchmuskeln«( »meiner Ansichtnach dienen sie dem Muskelgefühl, insofern sie die verschiedenen Contractionsverhältnisse der Muskeln concentriren. Die mit Flüssigkeitgefüllten Bläschen, iu deren Mitte Fäden (sensible Nervenfasern) liegen, erleiden selbst bei der geringsten ~Iuskelcontractioneinen Druck, welcher durch jene Nervenfasern ins Centrum, beim erwähnten Derostomum in oberflächlich liegende und röthlichgerärbte Sinneszellen übertragen wird,{. ParMi's Object war wahrscheinlich Derostoma galizianum. Ich. habe niemals und bei keinerRhabdocoelide etwas <strong>von</strong> specifischen Sinneszellen oder <strong>von</strong> einer Stäbchenstructur, wie sie hier geschildert wird, gesehen. Wiees sich mit Paradi's Neuromuskelzellen verhält, ist ebenfalls schon oben (S. 46) bemerkt worden.


59beobachtet haben. Nach eigener Untersuchung kann ich diese vermeintlichen »Stäbchenstl'~nge« fUr nichtsanderes als die AusführungsglJnge accessorischer Drüsen des Penis erklären - Drusen, tiber deren Homologiemit den accessorischen Penisc1rüsen der anderen Rhabdocoeliden fUr mich kein Zweifel übrig bleibt. Diegestreckte Form der einzelnen kleinen »Sekretkörnchen« bei Monotus fUSCllS kann umso"veniger fUr die Rhabditennaturdes Sekretes entscheiden, als ja durch Jensen selbst bei manchen anderen Drüsen des Genitalapparates(s. p. 17) spindeiförmige oder mehrkantige Sekretkörnchen aufgefunden 'wurden, ohne dass Jensendieselben deshalb als Rhabditen in Anspruch nimmt. Bei Plag. Koreni und Cylin<strong>dr</strong>. qua<strong>dr</strong>ioculatul11 habe ichmich übrigens (s. die specielle Beschreibung) überzeugen können, dass die Stilbchenform der Sekretelementedaher kommt, dass immer je eine Anzahl feineI' runder Kügelchen mit einander verklebt ist.Ändere Einlagerungen des. Epithels.Kalkkö rpe r. Solche sind mit Sicherheit nur erst beschrieben aus Cylin<strong>dr</strong>ostoma Klostermanni (286un(1328), "va ich sie als krümelige unregelmässig geformte Körner in der Haut vorfand. Möglicherweise sinddie gleichgestalteten KÖ1'perchen der Haut des Allostoma album (Cylin<strong>dr</strong>ostoma Levinsen370) gleicher Natur.Dagegen sind die <strong>von</strong> Schmarda (209. p. XI) angeblich bei lYIesostomahystrix und setosum gefundenen.»Kalkkörperchen« gewiss nichts anderes als echte SUibchen.Zwe i fe 1ha fter Na t ur sind einstweilen noch die glänzenden starklichtbrechenden Hauteinlagerungen, "velche Jensen (342 p. 8) <strong>von</strong> Plagiostoma Koreni, sowie die blassgl'ünen Körperchen, welche Schmidt(196) <strong>von</strong> Proxenetes (Mesostoma) chlorosticus und Levinsen (370) <strong>von</strong> Plagiostoma caudatum beschreiben.Dasselbe gilt <strong>von</strong> den Ansammlungen opaker, bei auffallendem Lichte "veiss erscheinender Körner "vie ich sieim speciellen Theile <strong>von</strong> den Acoela beschreiben "verde..Hinsichtlich der <strong>von</strong> Hallez entdeckten KrystaHa i d edel' Mesostomida verweise ich auf das dieselbenbetreffende "veiter unten folgende KapiteLSchleim<strong>dr</strong>üsen.Schneider (281) war der erste, der diese Drusen bei Mesost. Ehrenbergii, tetragonumund obtusumconstatirte und zeigte, dass sie es sind, welche die <strong>von</strong> so vielen Rhabdocoeliden gebildeten SchleimfUdchenliefern, an welchen sich diese Thiere entweder kopfüber im Wasser aufhängen, oder "velche sie ZUIn Fangihrer Beute benutzen. Schneider bezeichnete die Drüsen mit dem Namen der ))Spinn<strong>dr</strong>üsen« und fand siebei Mes. Ehrenbergii in einer vom Kopf- bis zum Schwanzende reichenden ventralen Zone angehUuft, mitKern und Kernkörperchen und im lebenden Zustande mit zahlreichen in die Leibesht>hle hinausragenden feinenFortsätzen versehen. leb sah sie bei demselben Objekte an Schnitten als birnförmige Zellen <strong>von</strong> "\;vechselnderGrösse (Taf. V, Fig.1 0, hd u. hel,) und mit verschieden langen FOl'tsätzel1 an die Haut herantretend. Sie liegenzvvar vereinzelt in allen Theilen des Parenchyms, aber wie Schneider richtig angibt, in grt>sserer Menge blossbauchseits (Fig. 1-5, hd) und zwar besonders im Hinterende 1).Ihre Gestalt, ihr fein granulöses Plasma so"vie der elliptische ein sehr deutliches Kernkörperchen einschliessendeKern lässt sie leicht <strong>von</strong> den Bindegewebszellen und -Kernen unterscheiden. Die »gekrummtenstäbchenförmigen Körperer, welche. Schneider im Protoplasma der Schleim<strong>dr</strong>Üsen vorfand, sah ich niemals, ,vieauch an denQue~schnitten die feinen strahlenförmigen Fortsätze nicht mehr aufzufinden ,varen. Die den Ausführungsgängenentsprechenden Mündungen an der Körperoberfläche habe ich bei dieser Species ebenso 'wie1) Hier haben alle Beobachter des lIes. Ehrenbergii das zwischen dem Hinterende des Darmes und der Schwanzspitze liegendeBüschellanggestielter Schleim<strong>dr</strong>üsen gesehen (Fig. 5, hd und Fig. U) ohne freilich, mit Ausnahme <strong>von</strong> Schneider, über dessen Bedeutungklar zu werden. Focke erklärt (89 p. 198) die Driisen für Muskeln, auf die er das Festhalten der Schwanzspitze an derGlaswand zuriickzuführen scheint, und Leuekart (171 p. 239) lässt diese )schöne traubige Masse« dazu dienen, )mach Art elastischerPolster beim Nachlassen einer Zusammellziehl1ng dem Körper seine frühere Gestalt wieder zu gebem(.


60Schneider vergeblich gesucht. Das gleiche Verhalten "vie bei Mes. Ehrenbergii zeigen nach eigenen Untersuchungenund Hallez' (357 p. 112) Darstellung, die Schleim<strong>dr</strong>üsen <strong>von</strong> Vortex viridis (Taf. XII, Fig. 4., d'}':,.Bei Monotus fuscus ·werden solche sehr reichlich inl Vorderkörper (Taf. XX, Fig.2, cll', clr,; getroffenund zeichnen sich durch ihre zum Theil sehr langen Ausführungsgänge aus. Auch habe ich in dieser Körperregioneinen Unterschied zwischen Rücken und Bauch hinsichtlich des Drüsenreichthumes nicht constatirenkönnen. lensen lässt (p. 13) die Schleim<strong>dr</strong>üsen der Bauchseite bei diesem Thiere hinter der männlichen Geschlechtsöffnungdurch einen gemeinsamen kleinen Porus nach aussen münden. Da ich diesen PanIs nie gesehenhabe, so muss· ich auch für diese Körperregion das isolirte Ausmünden der Drüsen auf Räcken- und Bauchflächegleichwie im Vorderende annehmen. Ich vermuthe, dass die, demselben Verfasser (342, Tab. VII, Figbei Automolos hamatus abgebildeten nSHibchenstränge(( auch "veiter nichts als Schleim<strong>dr</strong>üsen seien, bei denendie sonst aus feinen runden Körnchen bestehenden Sekretelemente gestreckte Gestalt besitzen.S~hr reich finden wir Plagiostoma Girardi mit Schleim<strong>dr</strong>lisen versehen. AusseI' den, auch hier aufder Bauchseite (Taf. XVI, Fig. 6 u. 24, helm) reichlicheren isolirten Drüsen finden ,viI' mächtige Packete solcherim Schwanzende (Fig. 1,hel) und im Vorclerende, wo ein Paar Drüsenbüschel über und neben dem Gehirne(!td,,), ein anderes Paar (Fig. 1 u. 24, hel,) unterhalb desselben liegt - alle vier aber ihre langen AusfÜhrungsgängedem Vorderende zusenden. Die <strong>von</strong> Vejdovsky (373) bei Mesost. Hallezianum gesehene Gruppe einzelligerDrüsen, die er als »wahrscheinlich ein Rudiment des Rüssels( (!) in Anspruch nimmt, ist ·wohl auchnichts weiter als ein Büschel <strong>von</strong> Schleim<strong>dr</strong>üsen und vielleicht ist auch die langgestieIte Art <strong>von</strong> nSpeichel<strong>dr</strong>üsen(,welchenach Jensen (Tab. I, Fig. 113, e) in der Umgehung des (terminalen) :t\Iundes <strong>von</strong> Aphanostomadiversicolor ausmündet, sm,vie die <strong>von</strong> mir bei Acmostoma Cyprinae zu beschreibenden gleich gelagertenDritsenzellen hierher zu rechnen.Bei Prohosciden, die sehr wenig oder gar keine Schleimfäden »spinnen«, sind <strong>von</strong> mir irn Hinterendeallerdings ebenfalls Zellen gefunden worden,clie den Schwanz<strong>dr</strong>üsen des Plagiost. Girardi entsprechen \vtirder ~allein sie hahen keines·wegs die scharf ausgeprägten Ausführungsgänge "vie dort (s. 1\lacror11. Naegelii Taf. XI,Fig. 1, bg). Dagegen fand ich bei Gyrator hermaphroditus (Taf.,XI, Fig. 20, <strong>dr</strong>) einzelne hirnförmige Zellen, dieich umsoeher als Schleim<strong>dr</strong>üsen in Anspruch nehmen darf, als Hallez (283 p. 563) <strong>von</strong> solchen sovvie <strong>von</strong>Ausführungsöffnungen derselben bei· dieser Art Erwähnung gethan hat.Durch die Gleichmässigkeit der Vel'theilung zeichnen sich aus die Schleim<strong>dr</strong>lisen <strong>von</strong> Microsloma lineare(Taf. XV, Fig. 8, ltd), indem hier die Bauchseite nur wenig bevorzugt zu sein scheint. Auch sind hier dieSecretionspori an der Körperoberfläche deutlich ·wahrzunehmen. Ein gleiches gilt <strong>von</strong> Prorhynchus stagnalis,bei welchem die ausserordentlich zahlreichen, unmittelbar unter der Haut liegenden, kurzgestielten birnförmigenSchleim<strong>dr</strong>üsen sowie deren scharfumrandete Mündungen sofort ins Auge faUen. Lieberkühn hat sie zuerst(281, Tab. VII, Fig. 5) dargestellt und ich sah, wie bei Säureeinwirkung nicht bloss Schleimpfröpfchen sondernbisweilen sogar die ganzen Drüsen durch ihre Pori ausgestossen wurden. Bei Macrostoma tuba sind schliesslicheinzelne Zellen des Epithels selbst zu Schleim<strong>dr</strong>üsen umge·wandelt. Bei oberflächlicher Einstellung sieht mandie über die ganze Oberfläche des Körpers zerstreuten Mündungen dieser birnförlnigen Driisenzellen. Einebesonders eigenthümliche Gestalt besitzen die DI' üsen <strong>von</strong> Co nv 0 1ut a parad 0 xa, wie man sie in gl'osserZahl und bedeutender Grösse auf Querschnitten (Taf. III, Fig. 10 u. 12, hd) vorfindet. Im einfachsten Falle(Fig. 10, hd ll ) sind es birnförmige bis 0,027 mm breite und mit dem verschmä.lerten Ende der Hautoberflächezustrebende ZeHen mit feinkörnigem Plasma und einem sehr grossen grobgranulirten Kerne <strong>von</strong> 0,0'1 t IumDurchmesser. Weniger klar sind mir Bilder wie hd u. hd" Hier sind zwei, verschieden grosse Kerne vorhanden,und es hat den Anschein, als ob man es mit zweizelligen (zweikernigen) Drüsen zu thun habe. Dagegenzeigt wieder hd,,, die heiden, dort getrennten Kerne dichtheisammen liegend, fast mit einander verschmo!zen.Die auf den Durchschnitten sichtbaren, die Kerne theilweise oder ganz umgebenden Hohlrä.umehalte ICh für Kunstprodukte und erkläre mir die verschiedenen Bilder so, dass ich annehme, die Drüsen <strong>von</strong>Convoluta hätten je 1 oder :2 Kerne, und im letzteren Falle lägen dieselben in der LänO'saxe dicht hinter-. d ~ ~mnan er.In1 Schwanze <strong>von</strong> Macrostoma tuba finden wir Haut<strong>dr</strong>üsen mit Haftpapillen combinirt. Ander Spitze einer jeden Haftpapille (Taf. IV, Fig. 16, a) mündet nämlich eine, mit langem Ausführungsgang verseheneHaut<strong>dr</strong>tise (lid), und beim Druck mit dem Deckgläschen konnte .ich öfter 'wahrnehmen, wie ein kleines


61Tröpfchen (a.,) an der Spitze der Haftpapillen hervorquolL Es scheint also hier speciell das Secret diesel'Haut<strong>dr</strong>üsen als Klebestoff zu dienen, nlittels dessen die Anheftung der einzelnen Papillen vollzogen wird unddie »Haftpapille«( nichts 'weiter vorzustellen als den über die Oberfläche vorragenclen Ausführungsgang einerDrüsenzelle der Epidermis.Die <strong>von</strong> Jensen (Tab. I, Fig. 13, b) für Aphanostoma diversicolor abgebildeten »Schleim<strong>dr</strong>üsen(\ scheinenmir mit ähnlichen Gebilden aus Proporus venenosus übereinzustimmen. Bei dieser Art (s. die spec. Beschreibung)habe ich sie wegen ihrer Form und Lage zur Hautoberfläche als Stäbchenbildungszellen bei denen dieStäbcbenproduktion noch nicht begonnen hat, in Anspruch genommen.Giftorgane.Als Giftorgane bezeichnete ich (286, p. 150) ein Paar heller muskulöser Blasen, die ich zuerst beiConvoluta paradoxa (Taf. Ir, Fig. 12, go) dem Seitenrande des Körpers in der Höhe der Mundöffnung eingepRanztvorfand. Die Blasen enthalten kleine glänzende Kügelchen und. sind mit einer harten Chitinspitzeversehen, welche derart über die Körperoberfläche hervorragt, dass die Spitzen heider Elasen gegen den'JYlund hin convergiren. Die Chitinspitzen sind durchbohrt <strong>von</strong> einem Centralkanal, durch welchen der körnigeInhalt der Blasen entleert 'werden kann.Bei jeder dieser, durch Contraction der Inuskulösen Elasenwand be'wirkten Ejaculationen 'werden dieChitinspitzen heftig vorgestossen. Ulianin hat die Gift]Jlasel1 schon gesehen, ohne jeeloch die Chitinspitzen zubemerken und dieselben als Eierstöcke der Conv. paradoxa gedeutet (270, Tah. I, Fig. 111, a u. 13)1). AusseI'I,diesem oralen Paare <strong>von</strong> Giftorganen , das ein constantes Vorkommen bei geschlechtsreifen Individuen der~onv. paradoxa zu bilden scheint, fand ich bei dieser Species noch his zvvei Paare ganz gleich gebauter abernur halb so grosser Organe neben der männlichen Geschlechtsöffllung (Taf. II, Fig. 17) . Das vordere, derGeschlechtsöffnung zunächst liegende und mit den Chitinspitzen zu derselben convergirende Paar (go) hatteeinen deutlichen mit ovaler Öffnung an der Hautoherfläche mündenden Ausführungskanal. Das zweite Paar(go,) wurde oft vermisst und entbehrte, wenn vorhanden, stets einer solchen Hautöffnung , so dass' ich geneigtbin, dasselbe als Ersatzorgan zu betrachten - bestimmt, im Falle des Verlustes des ersten Paares andessen Stelle zu rücken. Das merkwürdigste an' diesen genitalen Giftorganen "val' mir nun, dass dieselbennur während der männlichen Reife aufzufinden sind. Niemals konnte ich dieselben, trotzdem ich aufmerksamdarnach suchte, bei Individuen finden, bei denen die männliche Reife bereits vorüber ,val'. Hll'e erste Anlagefand sich bei ca. 1,5-2mm langen Individuen zugleich vor mit der Anlage des Penis. Man erkannte dannnichts 'weiter als ein kleines, mit Körnchen erfulltes Bläschen <strong>von</strong> geringerer Grösse, und nicht so prall gefüllt,wie im ausgebildeten Zustande und ohne eine Spur <strong>von</strong> Chitinspitze. Dass durch diese Entdeckungdie physiologische Deutung der besprochenen Organe erschwert wird, liegt auf der Hand. So lange manbloss die oralen llGiftorgal1e« kannte, lag es nahe,' nach Stellung und Bau derselben an Waffen zur Bewältigungder Beute zu denken - desgleichen dürften 'wahrscheinlich die genitalen »Giftorgane«, wenn man sieallein kennen würde, bei ihrer Lage und ihrer innigen Beziehung zur Reife des männlichen Geschlechtsapparatesallgemein als Reizmittel für die Begattung erkllirt vverden. Jetzt aber, wo heide bloss durch Grösseverschieden, neben einander verkommen, stösst eine endgültige Entscheidung über die denseihen zuzuschreibendeFunktion auf Schwierigkeiten.Ähnlich gebaute Giftorganesind beobachtet worden bei Conv. flavibaoillum (Taf. 111, l?ig. 5), oinerea,groenlandica und bimaculata (Taf. II, Fig. 23, b), und zwar (wie in den speciellen Beschreibungen dieser Artengenauer angegeben ist) hei den heiden ersteren genitale, bei den beiden letzteren wahrscheinlich orale. DieChitinspitzen derselben sind bei Conv. cinerea und groelllandica nicht gerade, sondern gekrummt.Morphologisch sind die Giftorgane der Convolutiden 'wahrscheinlich als mehrzellige Haut<strong>dr</strong>usen anzuf)Diese Figur soll einen Durchschnitt durch den )JIRt[lUIK'L« darstellen und nicht wie v. I her in g (:571 p. f (6) meint,einen »offenbar n"!lf zur Erläuterung der gröberen Verhältnisse bestimmten« Qu e r sc 11 nitt durch Convoll1ta.Graff, Turbellarien. I.


62sehen (Ulianin L c. zeichnet sie ja auch <strong>von</strong> einem Epithel kubischer Zellen ausgekleide(i und ihre Chitinspitze~ls die selbständig ge\vordene cuticulare Verstärkung des Ausführungsganges.Haftpapillen.In seiner Besohreibung der Monotida sagt SchuItze (16-1 p. 36): »)Beim Kriechen an festen GegellsWnden bedienensie sioh des hinteren Körperendes zum Festhalten. Zu diesem Behufe wird dasselbe abgeplattet und breit, und eineMenge kleiner Papillen treten an der Oberfläche hervor«, und Schmidt (206) hemerkt bei Vortex. pictus] iJelass viele, niehtalle Exemplare das Schwanzende als Stütz;.. und Haftorgan benützen, gleich ß:Iacrost. hystrix und tlndereIliJ und daselhsteinen »Haufen <strong>von</strong> Haftpapillen« tragen. Nachdem dann Ulianin (270) gezeigt hatte, dass diese <strong>von</strong> ihm hesonders <strong>von</strong>Monof.us, <strong>von</strong> Plan. Ulvae und Cercyra papillosa abgebildeten Papillen an ihrem freien Hunde fein gezUhnelt ersdwinen,beschrieb ich (286) ihre Wirkung genauer und entdeckte sie auch bei Microst. lineare (299). \Vührcnd ich ihr-e f{~il1ereZusammensetzung nicht erkennen konnte, lässt Jensen (542 p. 6) sie bei Monotus lineatus aus einem BUndel sUihchenförmigerKörper bestehen, und auch Hallez (557 p. 8) behauptet, dass die Zähnelungen des Papillenrandes jef-i~ StHhchenenthielten. Jensen theiH die interessante Thatsache mit, dass in einem der <strong>von</strong> ihm gefundenen neuen Fälle <strong>von</strong>Haftpapillen (Hyporhynchus armatus, Jensenia angu]ata, Pseudorhynchus bifidus und Automolos hamatus) dieselben auehin der Mun<strong>dr</strong>egion vorhanden sind und dem Thie~e dazu dienen, sich an seine Beute anzusaugen :H~·porh. armatus).Indem ich bei meinen Untersuchungen den in Rede stehenden Organen grUssere Aufmerksamkeit zu­'wandte, konnten dieselben bei einer so grossen Anzahl <strong>von</strong> Arten aus den vel'schiedensten Familien aufgefunde.n'werden, dass es fast scheint, als ob sie eine allgemeine Eigenthümlichkeit aller Rhabdocoeliden darstellten.Meist finden sich die Haftpapillen in Form eines kleinen Büschels am SC}1\vanzende, ,vje Schmidtfür Vortex pictus abbildet und ich für· Plagiostoma maculatum (Taf. XVII, Fig. 5, sn) dargestellt habe. Beiall den Arten mit dem Papillenbüschel am Sch'wanze 1) ist aber dieses letztere bloss zur Zeit der l:'unktionzu sehen. Während das Thier ruhig claherschwimmt oder -kriecht, sieht man plötzlich die Papillen hervortl'etenund auf der Glasfläche des Objektträgers ankleben. Vergebens sucht man dann dureh Ansaugen des"\Vassers oder seIhst einen stärkeren Strahl aus einer Kautschuckpipette das so festgeheftete Thier ahzulösen:es 'wird nach rechts und links geworfen, das Schwanzende , sowie die einzelnen Papillen durch die Zerrunggestreckt, aber es haftet fest. Bei einigen anderen Arten 2) finden sich die Papillen, nicht so sehr auf einenPunkt concentrirt und in grösserer Zahl auf das Schwanzende vertheilt, während bei Pseudorhynchus bifidusdas Hinterende in zvvei Läppchen ausgezogen ist, deren jedes eine Gruppe <strong>von</strong> Papillen trägt. FÜr alle diebisher genannten Fälle, so\vie auch noch die oralen Haftpapillen <strong>von</strong> Hyporhynchus armatus gilt als HegeI,dass sie bloss'während ihrer Wirksamkeit vortreten. Niemand vvird, nachdem er die Haftpapillen irn Lehenaufmerksam beobachtet hat, auf die Idee einer Saugwirkung kOlDmen und die Papillen et,va für mikroskopischeSaugnäpfchen halten können, - es springt bei al1 elen genannten Arten zu deutlich in die Augen,dass man es filit einem blossen An k lebe n der Papillenenclen zu thlln habe. Ich habe deshalb schon vorlängerer Zeit die Haftpapillen der Rhabdocoelida als nHaftzellenc( mit den Zellen identjficirt, vveJche in den Randcirren<strong>von</strong> Myzostoma cirriferum 3 ) durch Vorstrecken <strong>von</strong> anklebenden Fortsätzen die Festheftung der Cirren.bew·irken. In dieselbe Kategorie gehören die kürzlich <strong>von</strong> O. Hertwig 4 ) bei Spadella cephaloptera beschriebenen») K leb ze 11 e n «, und Lang (396 p. 192) hat mit Recht diesen Namen auch auf die Haftzellen der Gundasegmentata angewendet, da er den Charakter dieser Elemente viel prägnanter bezeichnet als der Name der»Haftzellen.« Wie hei Spadella, so sind auch bei Gunda segmentata die Klebzellen 5) nicht völlig retrahirbar,1) Ein solches findet sich bei: Convoluta paradoxa, Promesostoma marmoratum, Proxenetes flabellifer, Yorlex HaHezii,armiger, Schmidtii:1 truncatus, l\Hllportianus. pictus, sexdentatus, Hyporhynchus setigerus und venenosus, Plagiostoma maculatmnund caudatum, Cylin<strong>dr</strong>ostoma ponticum.2) Microstoma lineare und rubromaculatum, Jeosenia angulata, Prorhynchus stagnalis.3) L. Graff, »Das Genus Myzostoma«, Leipzig '1877, p. 29, Tab. XI, Fig.6.4) O. Hertwig, IlDie Chaetognathen«. Jena 1880, p. 17-'19, Tab. II, Fig; 6, U, 14, U:L5} Lang beschreibt sie foIgendermaassen: )lDie Klebzellen entbehren der Stäbchen und des Flimmerepithels, sie ragen bedeutendüber die iibrigen EpithelzeUen hinaus und haben an ihrer freien Seite eine raulIe, beinahe papIllöse Oberfläche«.


63sondern ragen stets über die Übrigen Epithelzellen hervor, zeigen also ganz das gleiche Verhalten, wie wires auch unter den Hhabclocoeliden bei einer anderen Gruppe <strong>von</strong> Arten beobachten können. So vor allembei Proxenetes tubereulatus (Taf. VII, Fig. 2/1, pp u. pp,), dessen die vorderste und hinterste Hückenpartiebesetzeno-e Haftpapillen heweglich und vorstreckbar sind, und nur bis zu einer gewissen Grenze zusammengezogenwerden können. Dasselbe gilt <strong>von</strong> den ebenso durch ihre FOrIll wie die Vertheihmg am·Körperauffallenden Haftpapillen des Stenostoma· Sieboldii (Taf. XV, Fig. 11 11, b u. '12, b,). Dieselben stellen hier starkglänzende, stachelartig spitze Fortsätze dar, die blossdem Vorderende mangeln, am übrigen KÖrper abervereinzelt und an dem spateiförmigen Schwanzende dicht ge<strong>dr</strong>ängt vorkommen. Man könnte glauben, harteChitinstacheln vor sich zu haben, \~el1n man nicht Gelegenheit hätte bisvveilen zu sehen, wie sich diesescheinbaren Stacheln der Spitze eines Pinsels gleich umbiegen und anschmiegen, so\vie sie der Fläche desDeckgläschens ange<strong>dr</strong>ückt werden. Microstoma papillosum besitzt wahrscheinlich ebensolche Papillen.Durch gevvisse Eigenthümlichkeiten ausgezeichnet sind die Haftpapillen der lVIacrostomiden und Monotiden1). Bei diesen sind die Haftpapillell sehr reichlich am Hinterende des, Körpers vorhanden und besetzendasselbe in grosser, zllweilen fast das gan.ze letzte Leibesviertheil einnehmender Ausclehnung 2 ). Bei den111eisten Arten indessen ist bloss der plattge<strong>dr</strong>ttckte, mehr weniger vom Übrigen Körper abgesetzte Sclnvanzthei!damit besetzt und funktionirt so als Haftscheihe (Taf. IV, Fig. 'I, sn bei l\Iacrost. hystl'ix). Bekannt istelie eigenthümliche Form, welche das festgeheftete Hinterende der ~'Ionotida annehmen kann, ,venn eine'Vasserströmul1g den frei an der Haftscheibe hängenden Körper erfasst. So entsteht die SChOll mehrfach abgebildetez\vei- und mehrzipfelige (286, Tab. XIV, Fig. 6), und wohl auch die VOll Levinsen (bei 1\'lonotU8hinldo 370) beobachtete hufeisenförmige Gestalt des Hinterendes. Die einzelnen Haftpapillen zeigen hiereine so starke Entwickelung, dass sie auch ausser ihrer Fllnktionbeim sch\vimmenclen oder kl'iechendenThiere noch vvahrnehmbar sind. Im Momente der Anheftung zeigen die Haftpapillen der Macrostomiden und:Monotiden die igemeinsame Eigenthümlichkeit, dass der Hand der Haftfliichegezäbnelt erscheint (Taf. XX,Fig. 8). Bei Zerrung dehnen sich die Papillen und zugleich mit diesan die Zähnchen, welche in solchemZustande das Bild eines das Papillenende pinselartig besetzenden Büschels <strong>von</strong> Stäbchen (Tar. XX, Fig. 119)ge\vähren können 3). Diese Bilder mögen Hallez und Jensen (s. oben) veranlasst haben, die Papillen als auseinem BÜschel <strong>von</strong> SUlbchen bestehend zn beschreiben. Ich erkläre mir diese Zl1hnelung auf die Weise,dass ich annehme, die Klebsubstanz 'werde nicht gleichmässig auf der ganzen Endfläclle abgesondert, so dassimmer zvvischel1 klebrigen Punkten nicht anklebende Zwischenräume ührig bleiben, die dann bei Zerrung <strong>von</strong>der Haftfläche abgezogen \verdeu und Einkerbungen darstellen.Die ganz besonders moclificirten Haftpapillen <strong>von</strong> Macl'Ostoma tuba sind schon oben (S. 60) bei den»Drusen« der Haut abgehandelt worden.Papillen zweifelhafter Funktion sind schliesslich noch <strong>von</strong> Microstoma ornatum, Aphanostomarhomboides und Anoplodium parasita zu erwähnen 4). Bei dem erstgenannten ,verden <strong>von</strong>Ulianin (270,Tab. IV, Fig. :2 u. 3) ,veit vorstehende Schwanzpapillen beschrieben, die hei ))Männcheu«( und »':Veibchen« inverschiedener Anzahl vorhanden und der Haftfunktion entbehren sollen -.- beides Angaben, die in hohemGrade unwahrscheinlich erscheinen. Bei Aph. rhomboides dagegen heschreibt Jensen (342 Tah. I, Fig. 3)eigenthümliche Papillen die, in grosser Zahl und rautenförmig angeordnet, die Region der bauchsWncligenGeschlechtsöffnung beset.zen. Möglicherweise sind sie ebenso wie die, elie endständige GesehlechtsÖ{fnung <strong>von</strong>Anoplodium parasita umgebenden Papillen nichts weiter als Haftorgane zur Unterstutzung der Copula.1) Monotus lineatus, bipunetatus, fuseus und hirudo, Automolos hamaLus und unipunctatus, alle Species der Genera Macrostomaund Omalostoma, sowie Mecynostoma cordiforme.2) Siehe die Abbildung <strong>von</strong> Automolos hamatus bei Jensen 342, Tab. VII, Fig. 2.3) Siehe auch Ulianin 270, Tab. IrI, Fig. 7 u. '14, Tab. IV, Fig. ,17. .4.) Die flachen Papillen, <strong>von</strong> welchen nach De }\[an (298) die ganze Huutoberfläche des Prorhynchus sphyrocephalus bedecktsein soll, sind wahrscheinlich bloss auf eine, dem Tode des Thieres nach starker l\laitraitirung yorausgehende Runzelung derHaut, zurückzuführen.


Basilarmembran.Nachdem Keferstein (255 p. 12) bei Polycladen die Membralla basilaris entdeckt hatte, - eine Entdeckung, diedurch mi.ch für Süsswassertricladen (500 p. 336), durch Kennel für Landtricladen (572 p. 8), und neuestens durch Lang(596 p. 192) für die marine Trielade Gunda segmentata Bestätigung erfuhr - wurde dieselbe bei Rhabdocoeliden zuerstdurch Schneider aufgefunden. Schneider sagt mit Bezug auf Mesost. Ehrenbergii (281 p. 7) : nEine Basilarmemhran ..••ist zwar da. ich möchte sie aher eher als die äusserste Grenzschicht der Muscularis bezeichnen, da dieselbe mit der Ringmuskulatur'untrennbar verwachsen ist({. Ausser dieser Angabe existirt fUr die Basilarmembran der IlhabdocoeIida nurnoch die Ausserung v. Iherings über Graffilla muricicola (574 p. ~ 49): ))Zwiscben Epidermis und 1\fuskulatur~ mit letztererin nl:iherer Beziehung bleibend, liegt noch eine bald deutliche, bald kaum erkennbare, lehhafter sich färhendeProtoplasmamasse, die Basalmembran der Autoren«.Ich habe nun gerade die letztgenannte Species nicht sehr günstig fÜr das Studium der Basilarmembrangefunden; sie zeigt uns nicht mehr, als die meisten Rhabdocoeliden auf Querschnitten zeigen, nämlich eineder Basis der EpithelzeHen entlang laufende, feine, stark tingirte Linie, die eine scharfe Abgrenzung <strong>von</strong>Epidennis und Hautmuskelschlauch herstellt. Sie hat bald zur Muscularis, bald aber zur Epidermis innigereBeziehung und scheint im letzteren Falle zwischen die EpithelzelJen einzu<strong>dr</strong>ingen (Plagiost. Lenlani Taf. XVI,Fig. 2~). Bei einigen Arten gelingt es jedoch, die Basilarmembran als selbständiges Häutchen sehr gut zurAnschauung zubringen, wenn man tingirte Objekte nach längerer :Maceration zerzupft. So bei Vortex viridis(Taf. XII, Fig. 5, bm), Mes. Ehrenbergii (Taf. V, Fig. 12, bm) und Mes. lingua (Taf. VI, Fig. '1, bm), \Vosie eine äusserst feinkörnige Structur zeigt und so dünn erscheint, dass man an Schnitten vergehens nach ihrsucht. SUirker entwickelt und <strong>von</strong> homogener Structur ist sie bei Plagiost.. Lemani und hei dem nahe verwandtenVorticeros auriculatmu (Taf. XVII, Fig. 23, bm), bei 'welch' letzterem die eigentbümliche polygonaleFelderung \vahrscheinlich als Ab<strong>dr</strong>uck der Epithelzellen aufzufassen ist. Als gll1nzellde, sehr resistente Hautist die Basilarmembran im Integumente der Proboscida entvvickelt (s. Macrorhynchus croceus (Taf. XI, Fig. 23, brn)und trägt hier gewiss in hohem Maasse bei zur bekannten Zähigkeit des Integumentes.Hautmuskelschlauch.))Totum corpus et ventrem et dorsum musculis longituclinalibus et transversis esse praeditum, qui contL'actionealternante produeunt et contrahunt corpus, facHe ex. contemplatione microscopica elueet« sagt F. F. Schulze (90 p. 34) undbeschreibt damit schon 4836 den Hautmuskelschlauch der Süsswassertricladen. Trotzdem leugnet Oersted (106 p. 40)das Vorhandensein eines solcben und glaubt einzig in den Stäbchensträngen der Mesostomen muskulöse Elemente zuerkennen. Schmielt vermeidet zvrar den letzteren Irrthum, erklärt aber in seinem ersten Turbellar1en"verke (/52 p. 5)entschieden:. »Ein gesondertes IIautmuskelnelz, wie es sich bei den meisten Würmern findet, zeigen die Rhahdocoelennicht«. So finden wir für diese letzteren das »Hautmuskelnetz({ zuerst <strong>von</strong> lVI. Schultze (164 p. 49) beschrieben als »eindichtes Netz <strong>von</strong> Ll:iogs- und Querfasern, welche parallel und unmittelbar an einanderliegenel, ohne Verästelungen , beieiner Breite <strong>von</strong> 0,0005-0,002'" oft eine sehr bedeutende Länge haben«. Alle spl:iteren Beobachter haben SchnItze'sDarstellung insofern bestätigen können, als sie eine äussere Ring- und eine innere Litngsfaserschichte bei Rhabdocoelidenauffanden (s. 286 p. ~ 30, und 571 p. ~ 49). Nur Schneider (281 p. 8 ff.) gibt eine wesentlich andere Beschreibung desHautmuskelschlauches 1). Darnach sollen die Rhabdocoeliden ausser dem aus Ring- und Längsfasern bestehenden dünnenHautmuskelschlauche noch - <strong>von</strong> diesem durch eine Parenchymzone getrennt und durch grössere Dicke der Fasern ausgezeichnet- je eine weitere Langs- und Ringfaserschichte besitzen (»Generationsform«). Im Gegensatze zu den Rhabdocoelidenkommt den PJanariden nach Schneider ein aus Ring-, Diagollal- und Ll:ingsfasern bestehender Hautmuskelschlauch(l)StammfOrIl}(t) zu - wenn wir einstweilen <strong>von</strong> den, beiden Gruppen eigenthümlichenSagiltalfasern absehen, elie wh' heiBesprechung des Parenchyms betrachten wollen. Meine gleich mitzutheilenden Beobachtungen stimmen nicht überein mitSchneiders Darstellung, sondern liefern vielmehr den Beweis dafür, ,vie schwach begründet alle die so oft wiederholtenVersuche Schneiders sind, das System der \Vürmer auf die Muskulatur zu hauen.1) Yon Paradi's Schilderungen glaubte ich am besten ganz absehen zu sollen. Erwähnt sei bloss, dass ihm die )JsogenannteHa utmuskulatl1N nichts ist als eine »Bindemembran«, lJFasergewebe« oder lJFaserschicht«, die manchen Rhabdocoelen (Microstomida)sogar gänzlioh fehlen soll (5 f 2 p. 186-1 90) .


65Vor Allem finde ich weder an irgend einem anderen Objekte, noch an dem Mes. Ehrenbergii dieinnere (zweite) Ring- und Längfaserschichte. Was Schneider als solche (281 Tah. III, Fig. 2) abbildet, sindnichts 'weiter als einzelne Sagittalfasern, die aber statt senkrecht dorsoventral zu verlaufen, schief <strong>von</strong> aussennach innen, oder abe!' <strong>von</strong> Rücken- und Bauchseite gegen die Seitenränder des Körpers geneigt hinziehen.Von Fasers chic11te n kann auch nicht im entferntesten die Rede sein, ja es wird vielfach die Richtungdieser Fasern je nach dem Contraktionszustande des Thieres sich verschieden darstellen. Ein Blick auf die Querschnittein Taf. V zeigt, dass es grosser MÜhe bedurfte, ein System in die sehr mannigfaltigen Verlaufsrichtungender Sagittalfasern zu bringen. Höchstens die innere »Ringfaserschichte« Schneiders liesse sich jn den<strong>von</strong> Rücken und Bauch zu den Seitenrändern ziehenden Fasern vermuthen: es sind aber diese, "vahrscheinliehzur fächelnden Bewegung der Seitenränder dienenden Fasern ganz specielle Eigenthtimlichkeit des flachenMes. Ehrenhergii, 'wie "viI' hei Mes. rostratum Faserbündel zur Zurückziehung des taslenclen Vorclerendes, beiProbosciden Retractoren des Rüssels und hei allen Rhabdocoeliden schliesslich besondere Muskelbünclel zurBe"wegung und FesthefLung des Pharynx und der Geschlechtsorgane vol'finden. Auf diesen zu speciellenFunktionen hestimmten und nach Arten wechselnden Einrichtungen "vird man kein System aufbauen können,ebensowenig als man in ihnen einen Theil des, die Gesammtfol'm des Körpers bestimmenden Bautmuskelschlaucheserblicken kann.Aber auch der eigentliche Hautmuskelschlauch hat keineswegs stets die Schichtungsfolge , "vie sieSchneider mit allen bisherige~ Autoren als charakteristisch wähnt für alle Hhabdocoeliclen. Es kommt vielmehrneben det' Ring-Längsschichtung ebenso oft oder noch häufiger die <strong>von</strong> Schneider als specifisclle Eigenthümlichkeitder Planm'iden aufgefasste Ring-Diagonal-Längsschichtung bei Rhabdocoeliden vor. Und zwarvertheilen sich be~de Schichtungsmodi auf nahe verwandte Species derseIhen Genera. So hat Convolutaflavibacillum und Mesostoma Ehrenbergii den ersten, Conv. paradoxa, Mesost. tetragonum und lingua denzweiten Modus aufzu"veisen. Als <strong>dr</strong>itte Art des Hautmuskelschlauches ist schliesslich der aus ~ u s sererLängs- und i nn e rer Ringfaserschichte zusammengesetzte zu nennen, wie ich ihn bei Microstomiden vorfinde.:Meine Beobachtungsobjekte vertheilen sich, soweit ich dieselben genauer auf den Hautmuskelschlauch untersuchen"konnte, folgendermaassen auf die <strong>dr</strong>ei Schichtungsmodi :1) Äussere Ring- und innere Längsfaserschichte bei Convoluta flavibaciHum (Taf. Hf, Fig.9), Vortex viridis(Taf. XIV, Fig.5), Macrorhynchus Naegelii (Tat XI, Fig. 2) und croceus (Taf. XI, Fig. 23), Mesostoma Ehrenbergii(Taf. V, Fig. 2), Plagiostoma Girardi (Taf. XVI, Fig. 2~) und Lemani, l\1onotus bipunctatus (Taf. XX, Fig. 1 ~).2) Ring-, Diagonal- und Längsfaserschichte bei COl1voluta paradoxa (Taf. IU, Fig. 113), Graffilla muricicola(Taf. XIV, Fig. 5), Anoplodium parasita (Taf. XIV, Fig. 7), Mesostoma tetragonum (Taf. IV. Fig. 19) und lingua(Taf. VI, Fig. 1), Proxenetes tubereulatus, Vorticeros auriculatum (Taf. XVII, Fig. 23).3) Äussere Längs- und innere Ringfaserschichte hei 1"licrostoma lineare.In Bezug auf den zweiten Schichtungsmodus bemerke ich zunächst , dass die schiefgekreuzte Faserschichte(>lDiagonalschichte« Schneiders, in meinen Figuren mit sm bezeichnet) stets allsserordentlich feineFasern enthäll; uud diese Fasern viel spärlicher und weiter <strong>von</strong> einander abgerückt sind, als in den beidenanderen Schichten. Da sie überdies nur in Flächenansichten deutlich wird, so habe ich keine, Sicherheitdarüber erlangen können, ob sie in der That zwischen Ring- und ,Längsfaserschichte zu liegenkomrnt 1).Die Fasern der lling- und LUngsschichten liegen bei Acoela und Hhabdocoela je in einer Ebene aneinandergereiht. Dagegen fehlt diese Gleichmässigkeit hei den Alloiocoela, und hesonders den Plagiostomida.Hier finelen wir (Taf. XVI, Fig. 2~) die Fasern jeder Schichte nlIl' locker gefugt und unI'egelmässigwellige Reihen auf Durchschnitten darbietend, ähnlich wie es Kennel (372 p. 11) <strong>von</strong> Sllsswasser-1) Die Angaben Über die schiefgekreuzte Schicht der Tricladen sind widersprechend. So weiss Kennel (572) bei Den<strong>dr</strong>ocoelumlacteum und Plan. lugubris nichts <strong>von</strong> einer solchen zu berichten. Schneider (281) lii::;st sie z wisc 11 en lUng- und Lüngsschichteliegen, und Lang (596 P, '193, Tab. XIV, Fig. 58) findet sie als innerste der <strong>dr</strong>ei genannten Faserlag~n bei Planaria torv.a,vermisst eine schiefgekreuzte Schichte jedoch bei der ~Ieerestriclade Gunda segmentaLa. Jedenfalls geht aus dIesen ~n~aben ~o Yl~lhervor, dass auch bei den Den<strong>dr</strong>ocoeliden nicht" jene übereinstimmung im Aufbau des Hautmuskelschlallches e::nshrt, WIe smSeimeider vermut11et.Gl' aff I Turbella.rien. 1.·17


66tricladenangibt. Die einzelnen Fasern belder Systenle sind in der Regel je durch gleichmässige Z\vischenräume<strong>von</strong> einander getrennt. Doch stehen die Längsfasern sehr oft viel \veiter <strong>von</strong> einander entfernt alsdie Ringfasern, vvie man bei Mes. lingua (Taf. VI, Fig, 11), Graffilla (Taf. XIV, Fig. 5), Anoplodium (Taf. XIV,Fig. 7), Convoluta paradoxa (Taf.III, Fig. 13), Hyporhynchus armatus (Kylosphaera Jensen 342 p. 45) sehenkann. Bei Enterostoma striatum (Taf. XIX, Fig. I]) und wahrscheinlich auch llIonotus fuscus (.L\IonoceIis assimilisJelJl,sen p. 8) findet Inan die Continuität des Hautmuskelschlauches dadurch unterbrochen, dass die Längsfasernsich zu Bündeln gruppiren, zwischen 'welchen faserlose Längsstreifen übrig bleiben.'Vas die Dicke oder Breite der einzelnen Fasern betrifft, so sind bloss bei Graffilla muricicola (Taf. XIV,Fig. 5) und lYIonotus bipunctatus (Taf. XX, Fig. 14) die Ringfasern kräftiger als die Längsfaser'n; hei allen,anderen Rhabdocoeliden sind diese letzteren mehr weniger kräftiger entwickelt als die Ringfasern. So beiConv. flavibacillum, 'wo beide Schichten <strong>dr</strong>ehrunde Fasern besitzen, bei llIesostomiden und Vortex viridis, ·wodie Ringfasern <strong>dr</strong>ehrund, die Längsfasern als platte breite Bänder entwickelt sind und bei Prohosciden'} ,voheide Fasersysteme breite Bänder darstellen. Diese Form, sovvie die dicbtgeschlossene Aneinanderreihung derElemente beider Fasersysteme bedingt wohl hauptsächlich die überaus grosse Festigkeit des Hautmuskelschlauchesder Proboscida (s. 286 p. 11311). Am grössten ist die Differenz z'rvischen Stlirke der Längs- undRingfasern bei Vortex viridis (Taf. XII, Fig. 5), vvo die ersteren 0,005-0,009 mm, die letzteren dagegenca. 0,00 1 mm Breite besitzen. Bei lVIacrorhynchus und Acrorhynchus ändert sich die Beschaffenheit desHautmuskelschlauches in der Riisselregion insofern, als in derselben die im üb~igen KÖl'per (Taf. XI, Fig. 23)platten und durch Zwischenräume getrennten Ringfasern nn allmählich an Dicke so sehr zunehmen, dass siefast vierseitigen Querschnitt erhalten und gleichzeitig ganz dicht zusammenrücken, so dass keinerlei Z\vischenraumübrig bleibt (Taf. XI, Fig. 2). Ein~ ähnliche locale Verstärkung der Ringfaserschichte finden \vir ander Haupteinfaltungsstelle cles Vorderendes <strong>von</strong> lVIesostoma rostratum (vergl. cl. spec. Beschreibung), \vahrend<strong>von</strong> dieser gegen die Körperspitze hin die Dicke des Hautmuskelschlauches rasch abnimmt, so dass derselbezuletzt kaum noch als feine, doppeltcontourirteLinie 'wahrgenommen "werden kann.Die Fasern des Hautmuskelschlauches erreichen eine bedeutende Länge (- ich hahe bei :Jles. Ehrenbergiiund VOl'tex viridis solche <strong>von</strong> 0,5-0,9 mm isoliren können und sind sehr oft an einem oder an heidenEnden verzweigt. Häufiger scheinen mir diese Verzweigungen an den Längsfasern zu sein als in derRingschichte, und das grossartigste Beispiel <strong>von</strong> solchen verästelten Muskelfasern liefert Plagiost. LeInani, ,vadieselben <strong>von</strong> Duplessis (291 p. 1120) zuerst gesehen und <strong>von</strong> mir nachher (300, Tab. XXIII, Fig. 2) abgebildet'rvurdel1. Eine Struktur oder einen Kern in den Fasern des Hautmuskelschlauches nachzuw"eisen, ge-'lang nicht, es sind dieselben vielmehr völlig homogen, glatt, stark lichtbrechend und kernlos, ""vie schonSchwalbe 1) richtig vermuthete gegenüber den anderweitigen Angaben <strong>von</strong> Weissmann (232a, p. 33) NurVortex viridis macht insofern eine Ausnahme, als SIch hier die Längsfasern (Taf. XII, Fig. 5, lrn) deutlich ineine doppeltcontourirte, stärker lichtbrechende Rinclen- und eine ltberaus feinkörnige llIarksubstanz scheiden.Es gleichen darin, sowie auch in der allgemeinen Gestalt diese Muskelfasern vollkommen den Muskelzellendes <strong>von</strong> Weissman.n (225a, Tab. VI, Fig. XVIII B) abgebildeten Hautmuskelschlauches <strong>von</strong> PiscicoJageometrica. .p. 217.I) G. Sc h walbe, )über den feineren Bau der Muskelfasern wirbelloser Thierel(. Archiv f. mikrosk. AnaL V. Bd. 1869,2) Quergestreifte Fasern, wie solche Weissmann aus l\Iesostoma »variahile« isoliren konnte, habe ich iediglich im Systemder, der sagittalen Leihesmuskulatur angehörigep. Retraktoren des Vorderendes <strong>von</strong> Mcsost. rostratum, sowie des Proboscidenriisselsvorgefunden (s. das Kapitel tiber den Prohoscidenriissel). . .


6711. Parenchym.Bei dem Umstande, dass die Querschnittmethocle bisher gar nicht oder nur in höchst unvollkommenerWeise auf die Rbabdocoeliden angewendet wurde, ist es sehr begreiflich, dass die existirelldeu Angaben überdas, den Leibesraum zwischen Integument einer-und Darm und Geschlechtsorganen anderseits ausfüllendeGewebe geringen Werth besitzen. SchuItze (161 p. 19) l~sst dasselbe bestehen »aus einer "\veichen, ehveissartigen,Körnchen und Bläschen (Hohlräume) enthaltenden Substanz«, welche durchsetzt ist <strong>von</strong> »ParenchymlTIuskeln«- ein Standpunkt, auf welchem auch Schneider (281) noch zu stehen scheint. Ich glaubte (286p. 133) das Parenchymgewebe als reticul~res Bindegewebe bezeichnen zu dürfen, konnte aber damals ebensowenigals später Hallez (357 p. '11) eine genauere Analyse dieses »Reticulum( (Hallez) liefern. Im Laufemeiner Untersuchung hat sich nun herausgestellt, dass die <strong>dr</strong>ei Abtheilungen der Rhabdocoeliden sich sehrscharf unterscheiden durch den Bau dieses Pareuellymgewebes, ·weshalb vvir hier am besten die Acoe1a,Rhabdocoela und Alloiocoela gesondert betrachten "\vollen. 'ViI' sehen dabei ab <strong>von</strong> den schon oben besprochenenStäbchenzellen und Schleim<strong>dr</strong>üsen, so·wie <strong>von</strong> den, einigen Art.en eigenthümlicben besonderen Einlagerungendes Parenchyms, vvelche unten für sich besprochen werden sollen.Pal·enchymgewebe.Ac 0 e 1a. Bei den Acoelen ist es noch nicht zur Scheidung <strong>von</strong> Darmepithel und Parenchymge"vebegekommen. Der gesammte Körper ist erfüllt <strong>von</strong> "\veichen, feinkörnigen, protoplasmatischen Masse, diedas Integument <strong>von</strong> innen her continuirlich Überzieht und <strong>von</strong> da ins Innere des Körpers sich ohne Grenzefortsetzt als ein, grössere oder kleinere Lücken enthaltendes Maschenwerk (Taf. III, Fig. '10, ,r 1, '12, 14, P u. p,).In dasselbe eingebettet sind zahllose runde oder ovale Kerne, und daneben noch indifferente ZeUen (z u. z,),die sich deutlich unterscheiden <strong>von</strong> den bereits bestimmt charakterisirten Pigmentzellen (Ta!. I, Fig. 12, piu. pi,), Stäbchenzellen (st) , sowie den männlichen (te) und 'weiblichen (ov) Geschlechtszellen und Anh~ufungenreifer Spermatozoen (vd,). Alle diese Elemente sind vom Grundgevvebe direct umflossen und nichtetwa durch Membranen <strong>von</strong> demselben getrennt 1). Das Grundgevvebe zeigt manchmal in den verschiedenenKörperregionen eine sehr verschiedene Configuration. So in dem Fig. ,1 ~ dargestellten Querschnitte durchden Vorderkörper einer jungenConvoluta paradoxa, wo die Mittelpartie (1),) über dem Eihaufen zart, kleinmaschig,schaumig. ist, w:ihrend die Seitentheile (p) grössere Lücken und ein derberes Balkenvverk aufweisen.Die Grösse dieser, sowie der in dem Querschnitte <strong>von</strong> Cyrtomorpha saliens (Fig.1 4) wahrzunehmendenLücken (v) mag theilweise eine Folge der Conservil'tll1g sein, indem durch dieselbe aus den ganz plattenConvoluten unregelmässig vierseitige oder rundliche Gestalten werden, vvaseine bedeutende Verschiebung desParenchymgevvebes voraussetzt. Auch mögen sie zum Theile dadurch entstanden sein, dass beim Abtödtendie im Parenchym enthaltenen Nahrungsobjekte , sei es durch den Mund, sei es durch Ruptur der Leihes­\vand .ausgestossen werden. Doch sind jedenfalls auch beim lebenden Thiere zu beobachten. Die durchMund und Schlun<strong>dr</strong>ohr aufgenommene Nahrung tritt direkt in das Pal'enchyrll ein und wird <strong>von</strong> diesern umflossen.Namentlich der centrale, zvviscben Mund und Geschlechtsöffnung gelegene Theil desselben enthtiltdie Nahru.ngsobjekte angehäuft.Bei manchen Formen (Cyrt.. saliens, Prop. rubropunctatus, alle Aphanostoma-Arten) ist dieses Centralparenchymleichter flüssig, welchel: als d(ls peripherische und Überdies mit, den extrahirten Nahrungsobjektenentstammenden, verschieden gefärbten Fhissigkeitsvacuolen erfÜllt (Tat'. II, Fig. 7 u. 20). So kann beim1) Wenn trotzdem auf Quetschpräparaten, namentlich bei den Ovarien der Anschein entsteht, als seien sie mH besondererMembran versehen (Taf. I, Fig. 7 u. '12), so riihrt dies nach meiner ~fejnung daher, dass durch die reihenweise herabriickendenEier Lücken geschaffen werden, die durch den fortwährenden Nachschub wegsam erhalten werden und bisZlL einem gewissenGrade constante Begrenzuog erhalten.


68biossen Studium <strong>von</strong> Quetschpräparaten die Meinung entstehen, als hätte man es hier mit einer centralen,verdauenden Cavität zu thun. Fräulein Perejaslevvzew (376) ist jedenfalls durch solche Bilder zu der irrthümlichenAnnahme einer »vollständig deutlichen Verdauungshöhle« bei Convoluta verleitet v,,"orden, \vie auch ichselbst früher (286 p. 1133 u. 305) in gleicher Weise das Opfer solcher, durch Quetschpräparate nur zu leichtzu erzeugenden Täuschungen gevvorden bin.Durch die Regelmässigkeit ihres Auftretens auffallend, sind die Vacuolen, vvelche man im Hinterendeder Embryonen <strong>von</strong> Aphanost. diversicolor (Taf. I, Fig. ~ 7, v) vorfindet. Bald sind es einige \venige grosse,bald zahlreiche kleinere, und im letzteren FaUe erscheint das ParenchYln des Hinterendes <strong>von</strong> blasiger Struktur.Isolilt man durch Zerquetschen oder Zerreissen einzelne Stücke des Parenchyms, so zeigen dieselbendeutliche amöboide Bewegung, wie zuerst durch mich für Proporus venenosus (328 p. 463), Jensen (342p. 16) für Conv. paradoxa, Geddes (358 p. 455) für Conv. Schultzii constatirt \vurele. Ich hahe seither heiProp. venenosus und Aphan. diversicolor diese Bevvegungserscheinungen so\vohl an isolirten Parenchymstücken(Taf. I, Fig. 14, 'wo ich die Formveränderungen zweier solcher Stücke ([, - Dlll'chrnesser 0,013 mm_ und b dargestellt habe) als im unverletzten Thiere beobachtet. Namentlich die erstgenannte Form zeigt(Üe im Parenchym eingelagerten Fetttröpfchen in beständiger, lebhaft strömender Bewegung, genau 'wie dieKörnchen des Protoplasmaleibes einer Rhizopode.Dass beim Zerreissen einer Acoele auch die im Grundgewebe des Parenclr~7ms eingelagerten zelligenElemente zu Tage treten, ist natürlich, und man isolil't namentlich oft ganze Klumpen junger Eizellen. Jensen,dem dies (wie auch mir sehr oft) bei Conv. flavibacillum (342 p. 9) begegnete, ist mit Unrecht geneigt,diese Zellcomplexe auf einen Darm zu beziehen.Da das Parenchym der Acoela nicht bloss als Stütz- und Bindege\vebe des Körpers fungirt, sondernauch die Verdauung und durch die in seiner Masse stattfindenden Strömungen die Vertheilung der Näht'stoffeim Körper vollzieht, so ist es, gleich dem Parenchym der Infusorien physiologisch gleichvverthig denl Darm +Parenchymgewebe anderer Turbellarien. Ob es aber morphologisch bloss dem Ento-, oder bloss dem Mesoderm,oder aber beiden zusammen entspricht, muss erst durch entwicklungsgeschichtliche Untersuchungennachgevviesen vverdan, vvelche auch weiteres Licht auf die (in dem Kapitel über das System der Rhabdocoelidanoch zu erörternde) Frage werfen vvird, oh die Acoelie hier prim~lr sei oder eine Rückbildungdarstelle.Der niedere Zustand der Acoela spricht sich auch darin aus, dass es bei denselben noch nicht zurBildung <strong>von</strong> Sagittalmuskeln gekommen ist. Die Formveränderungen des Leibes 'werden demnach hier in derHauptsache auf den Hautmuskelschlauch zurückzuführen sein, vvenngleich auch dem Parenchymge\vebe einigerAntheil dabei zukommen dürfte.Rha b d 0 c 0 el a. Bei den Rhabclocoela können \vir sehr wohl als Elemente des Parenchymgewebesunterscheiden: 1) Sagittalmuskelfasern, 2) Bindegewebsbalken und 3) Bindege\vebszellen. Die ersteren beidensind durch ihren Bau und ihr optisches Verhalten vvohl zu unterscheiden. Die Muskelfasern als in ganzerLänge gleich breite, starke Fasern <strong>von</strong> glattem, glänzendem Aussehen, an ihren Enden in der Regel zerfasert,nehmen Tinktionsmittel an. Einen Kern konnte ich in denselben dagegen nicht vvahrnehmen, \vieHallez (357, Tab. VIII, Fig. 31) und ebensowenig die protoplasmatische Umhüllung, vvie sie Schneider (281,Tab. III, Fig. 4) zeichnet. Die Bil1c1egewebsbalken sind gebildet <strong>von</strong> feinkörniger Substanz, so dass sie vviebestäubt erscheinen. Sie sind sehr blass und zart und färben sich nicht in Carmin und Hämatoxylin. Baldverbreitern sie sich zu breiteren Platten (Taf. XII, Fig. 4, bg, Vort. viridis) bald bleiben sie äusserst dÜnneFasern, die nur da, wo sie mit anderen anastomosiren Verbreiterungen zeigen (Taf. XV, Fig. 6, Microst.lineare, und Taf. XI, Fig. 2, Macrorh. Naegelii, bg) - stets aber bilden sie ein reichverz\veigtes :Maschen­\verk, das ganz passend den Namen )Reticulum« führen könnte, wenn man denselben ausschliesslich auf dieBindegewehsl)alken beschränken vvürde, statt die Gesammtheit der Gewebselemente des Parenchyms damitzu bezeichnen. In der Regel enthiilt das Bindegewebe reichlich Kerne, runde oder ovale, eingestreut, dochist Microst. lineare ein Beispiel dafür, dass solche Kerneinlagerungen auch fehlen können.Je nach der stärkeren oder geringeren Entwickelung des Bindegewebes \vircl natürlich das übrigbleibende System <strong>von</strong> Lückenräumen, - die Leibeshöhle - einengrösseren oder geringeren Raum einnehmen.Und da sehen wir denn, dass die Entwickelung des Bindegewebes und die Ausbildung der Sagittalll1uskulatur


69in umgekehrtem Verhttltniss stehen. Vi0 letztere mächtig entfaltet ist, 'wie bei Macrostomaund clenplattenMesostomida, da ist die Leibeshöhle ausserordentlich geräumig und das Bindege'webe fehlt beinahe gänzlich(Mesostoma Ehrenbergii und tetragonum) 1). 'Vo dagegen die Sagittalmuskulatllr zurltcktritt, wie SChOll beiden mehr rundlichen Formen unter den Mesostomiclen, dann bei Probosciden und besonders bei Microstomidaund Euvorticida, .da ,vird das Maschenwerk des Bindegewebes immer rei~hlicher und die l.eibeshöhle zueinem - allerdings meist noch sehr geräumigen - Lückensystemeil1geengt. vVir ,vollen dies interessante Ve1'­htiltniss genauer hetrachten, indem wir der Reihe .nach die Zusammensetzung des Parenchyms untersuchenbei lVlesostoma Ehrel1bergii und tetragol1um, bei l\facrorhynchus Naegelii, ~'1icrostoma lineare und Vortex viridis.Zuletzt 'werden wir die, in diesem Punkte völlig <strong>von</strong> elen uhrigen Hhabdocoelic1a ab,veichenden Vorticidaparasitica in's Auge fassen. lUes. Ehreubergii umcl tetfagonum sind heide dadurch ausgezeichnet, dassdas eigentliche Bindege,vebe })is auf Spuren in eIer Umgehmlg des Darmcanales und des Gehirnes vollständigfehlt. Seine Stelle als Binde- und AufhlingemitteI für die verschiedenen Organe 'wird vertreten durch diesagittale :Muskulatur. Bei Mes. Ehrenbergii streichen die Fasern derselben bündelweise senkrecht dorsoventral,ferner <strong>von</strong> Rücken- und Bauchseite zum vorderen und hinteren Körperende , sowie nach den SeHenränderndes platten Körpers (Tar. V, Fig. 1-5 u. 10, clvm). Betrachtet l11an die geringe Entwickelung der Sagittal­Illuskulatur bei dem nächstverwandten Mes. lingua (Tal'. VI, Fig. :2 u. 3), und vergegenwtirtigt man sich, ,viedie Anordnung der Sagittalfasern bei Mes. Ehrenhergii genau der Bewegungsweise dieses letzteren entspricht,so ,vird einen1 sofort klar, dass es die Körpergestalt ist, <strong>von</strong> vvelcher die Anordnung und Entfaltung derSagittalmuskulatur abhängig ist. Noch auffallender wird diese 'Vechselbeziehung bei 1\1es. tetragonul11. Beidiesem ist durch die Lamellenbildung eine ausserordentliche Entwickelung der sagittalen Leibesmuskulatur bedingt.Die gesammten inneren Organe liegen ganz genau vvie bei den vervvandten Mesostomeen angeordnetals <strong>dr</strong>ehrunder Kern im Centrum des vierkantigen Körpers, und dieser Kern vvirc1 scheidenartig umschlossen<strong>von</strong> der sagittalen Muskulatur. Nur innerhalb des Kernes finden ,viI' Spuren <strong>von</strong> Bindege\vebe, ausseI'halbdesselben herrscht ausschliesslich die reichverastelte Sagitattalmuskulatur. Die Anordnung derselben ist ausdem Taf. IV, Fig. 17 ahgehildeten Querschnitte ersichtlich. Es sind hier die oberen Lamellen (a) im contrahirten, die unteren (b) im erigirten Zustande, und der Unterschiedin deIn Verhalten der Muskulatur bei heiden legt uns aufden ersten Blick die Action des complicirten Faserverlaufesklar.In der Fig.;l habe ich diesen letzteren in schematischer 'feisedarzustellen gesucht. Das eine System <strong>von</strong> Muskelfasern könnenwir als das der Kreuzfasern (mm) gegenüberstellen demder Tangentialfasern (mmJ)' Erstere streichen senkrechtrechts und links und horizontal oben und unten liber den Viscerah'aul11oder Kern ('VB) hinweg <strong>von</strong> der Spitze der einenLamelle zur Spitze der anderen, die Axe der Lamellen zusammensetzend.Die Tangentialfasern stehen zu den J)eidenHaupttheilungsehenell des Körpers unter einem 'Vinkel <strong>von</strong> 4,511,ziehen tangential üher die vier Kanten des Leihes und verbindendie gegenüberliegenden 'Vtinde der Lamellen, diese in derDickenrichtung c1urchsetztelld. Von den Kreuzfasern abgegliedertFig. i.mm'Olm,.Qllerschnittsschema <strong>von</strong> ?!les. tetragonum.in Integument, rR Viscerah'lUllu, .MMusketmantol dHSselben,mm u. l1Wl2 System der Kreuzfasel'I1, mml S:'stt~mder Tangenliatfasern.sind die im Holzschnitte mit mm2 hezeichneten Fasern, welcheraditir VOll der Lamellenspitze zur Oberflttche des, den Visceralraum einhüllenden und durch Verflechtungder beiden Fasersysteme entstandenen Fasermantels lJf ziehen. Sie ,verden den Effekt der durchgehendenKreuzfasern 'Jmn - die Verkürzung der LameJIen in raditirer Richtung - verstllrken und wirken directentgegen den Tangentialfasern, deren ganze Action auf Dickenverminderung der I.lamellen hinausltiuft. Von1) Duplessishehauptet <strong>von</strong> l\Iesostoma l\for~ense (500 p. ~66), dasselbe sei durch d.ie starke. En~wic.~el~ng deS IHu,degewebes»presque entierement parenchymateux«(. Da Dup~essis keine Schnitte gemacht. hat und diese Spemes 1m ubrJgen durch,IllreDurchsichtigkeit so sebr an Mes.Ehrenbergii erinnert, muSs ich einen so grossen Unterschied im Bau des Parenchymgewebes dIeser'heiden ,. Mesostoroiden einst;weilen. hezweifeln'.Grafl, Turbellarien. I,18


70grosser 'Vichtigkeit für die Mannigfaltigkeit der, "wie Schmidt (132) angibt, flossenartigen Be\vegungen derLamellen erscheint nun der Umstand, dass die Fasern beider Systenle mit einander organisch yerbunden undauf das innigste verflochten sind. Von der reichen Muskulatur der Lamellen hatte schon SchnItze ge\vusstund einzelne ihrer Fasern isolit't dargestellt (161 p. 20 u. 2'1, Tab. I, Fig. 31-33).Zahlreich sind so\vohl bei Mes. Ebrenbel'gii als tetragonulll die Bindegc\vchszcllen und -Kerne. Eshaben die Zellen das Gemeinsame, dass ihr Protoplasma1eih nur sehr schwach entwickelt ist im Yerhältnisszum Kerne. So findet Inall bei Mes. Ehrenbergii (Taf. V~ Fig. '10, bgz) das Protoplasrna sehr oft nur alshalbmondförmigen schmalen Saum den runden excentrischen Kern umgebend, in \velchern stets ein punktförmiges,ebenfalls excentrisches Kernchell enthalten ist. Untersucht man J1. Ehrenbergii lebend, so findet manden Sagittalfasern oder dem Integumente anliegend strahlige Zellen mit zahlreichen einfachen oder H:l'U5teItcnFortsätzen hald im ganzen Umkreise, bald nur an einer Seite. Die Fortsätze zeigen amÜboide Be\vegung.Schneider (281) erwähnt dieselben ebenfalls, scheint sie jedoch mit clen Spinn<strong>dr</strong>üsen zusammenzu5tellen.Ich glaube aber, class diese Hmöboiden Zellen die Binclegewehszellen darstellen, elie jedoch hei der Conservirungihre Fortsätze einziehen und sich kugelig contrahiren. Bei l\Ies. tetragollum finden sich ebenfalls freieKerne mit Kernkörperchen (Taf. IV, Fig. 20), und daneben solche, an denen ein spärlicher Protoplaslllahofzu sehen ist. Dieser letztere zeigt sich nieist in FortstHze ausgezogen, so dass sich die Bindege,vehszellenauch in Querschnitten als geschwänzte, hi- oder multipolare Gebilde darstellen. SchnItze hat diese letzterenschon gesehen und als Nervenfasern (161, Tah. I, Fig. 24, c u. d) in Anspruch genornmen. Bei den genanntenheiden l\Iesostomeen liegen die Binclegewebszellen frei in der LeibeshÖhle z,,-iscl1en den Sagittalfasern,diesen oder dem Hautmuskelschlauche angeschmiegt und umspÜlt <strong>von</strong> der periYisccrulen Flüssigkeit,oder auch in dieser flottÜ'end.Bei den Proboscid(t gestattet die mächt.ige Entfaltung des Geschlechtsapparates, so\yie die eigl1nthttmlichenVerhältnisse des Darmeallales (s. unten) keine grosse Ausbildung des Parenchymge\vebes und derLeiheshöhle. Sagittalmuskeln finden sich sehr spärlich, und e:benso das eigentliche Bindege\vebe nur inlSchwallzende und in der Umgebung des Riissels (Taf. XI, Fig. 'I) dichter gelüiuft. An letzterer LocaliHitfand ich dasselbe als ein überans zartes Maschen,verk (Fig. 2 n. 2t, bg) mit daz,vischell gelagerten, gleichfallssehr zarten, unregelmässig geformten Zellen (z). Ganz ähnlich gebaut ist das Bindegewebe und dessenZellen bei 111icrostmna lineare (Taf. XV, Fig. 6 u. 8, bg), nur dass hier die sehr gel'~iumige Leibeshöhle einGmächtigere Entwicklung des Bindegewebes zwischen Darm uncl Integument gestattet. Bei keiner anderenRhabclocoelicle sind die BindegewebszeHen (z) - hier mit Kern- und Kernkörperchen und sehr grossemProtoplasmaleib versehen - in so grosseI' Zahl und Selbsmndigkeit vorhanden. Im lebenden Objekte siehtman sehr schön, \vie sie mit der perivisceralen Flüssigkeit hin- und hergetrieben \verden. Saghtale jluskelfasernscheinen bei lVIicrostoma ganz zn fehlen, so dass dieses Thier in Bezug auf den Bau des PaI'ellchymsden extremen Gegensatz zu Mesost. Ehrenhergii und tetragOl1mD hildet.Vortex viridis nimmt il1soferne eine vermittelnde Stellung z\vischen diesen Extremen ein, als beiihlll allerdings zahlreiche sagittale Muskelfasern sich ~ an dem Aufbau des Parenchylnge'webes hetheiligen.Theils sind es isolirte, dorsoventrale Fasern zu Seiten des Darmes und der Geschlechts<strong>dr</strong>üsen, theiIs - unddas ist die grössere Menge - solche, die <strong>von</strong> einer Seite des Bauches zur anderen Seite des RÜckensschief zwischen Darm und Hoden (vergl. Taf. XII, Fig. 3, bg) hindurch, oder auch quer <strong>von</strong> einer Seite desKörpers zur andern streichen. Das eigentliche Bindege'webe (Fig. 4, bg) ist derber als bei l\ficrostoma,bildet breitere Balken und Platten und enthlilt zahlreiche ovale oder runde Kerne in seiner Substanz eingebettet,oder derselben anliegend. Daneben zeigen die Bindege'webszellen nur zum Theile (z) so grosse Selbständigkeitwie dort, sondern haften meist innig an dem Balkenwerke, in dessen Lücken eingekeilt oderdemselben flach anliegend. Die Hauptmasse des Bindegewebes findet sich bei Vortex viriclis jederseits desDa~mcanales, die Seitentheile des Körpers einnehmend. Die Dotterstöcke sind in dieselbe eingebettet undüberdies umkleidet das Bindegewebe den Darm in seinem ganzen Verlaufe und bildet auf dessen Aussenflächeeine continuirliche Peritonealmembran. Ich habe in Taf. XII, Fig. 7 ein durch Zerzupfung erhaltenesStück dieser zarten Haut dargestellt. Dieselbe besteht gleich den Endothelien höherer Thiere aus ganzplatten Zellen, deren Leiher sich allerdings nicht scharf <strong>von</strong> einander abgrenzen, aber je einen runden,feinkörnigen Kern <strong>von</strong> 0,01 mm Durchmesser mit glänzendem Kernkörperehen einschliessen. Ebensolche


71Peritonealfetzen konnte ich VOll der Oberfläche des Hodens abziehen, und \vahrscheinlieh sind alle innerenOrgane VOll demselben Überkleidet.. Der. Zu~tand, in \v.elchem sich uns die. freien Bindege'webszellen der Vorticiden auf Schnittpräparatendarhieten, 1st Jede~falls .nIcht mehr d.er natürhche. Namentlich glaube ich, dass die unregelnÜissigell ahge~.flachten Zellen, 'WIe \VII' elen BmcIege\vebsbalken anliegend finden, durch die Consel'virung \vesentlichverändert sind. Untersucht Inan nämlich lebende Exemplare <strong>von</strong> Vortex truncatus oder Hallezii untersclnvacher Quetschung, so Hudet man die freien Bindege\vebszellen ·1) viel reichliehet' in den Maschen desBincIege\vebsgerltstes liegend, und 2) erscheinen dieselben sämmtlich rundlich, prall. Ich habe schon. frÜher(328 p. 463 fI:'.) darauf hingewiesen, dass diese BincIegewehszellen die Träger <strong>von</strong> FctUröpfchen und Piglucntensind, und <strong>von</strong> denselben oft so sehr erfÜllt \verden, dass das Protoplasma der Zelle mit dem Kernegleichwie bei den Fettzellen deI' vVirhelthiere als ein schmaler Saum zur Peripherie ge<strong>dr</strong>ängt erscheint(s. die Pigmelltzelle <strong>von</strong> Vortex Hallezii Tar. XII, Fig. ,I ß). 'ViI' \verden darauf noch hei Besprechung despigmentirten Bil1clege\vebes zurückkommen.Das Parenchynlge,vebe <strong>von</strong> Graffilla wird <strong>von</strong> v. Ihering (371 p. ,130) heschrieben als bestehend>)Juu' aus eigenthümlichen, sehr gl'ossen Zellen, welche sich unmittelbar an einanderlegen , ohne dasseine Spur <strong>von</strong> zwischengelagertern faserigem oder reticulärem Bindege"vebe nachzuweisen \vih'e«. »'Vas anihnen (sc. den Zellen) zunächst im besonderen Grade auffällt, ist die heträehLliche Dicke ihrer Membran,·welche bisweilen etw-as gefaltet ist und dann noch mehr in's Auge fällt«. Ich Hnde dagegen das Parenchymgebildet durch ein überaus reieh verz\veigtes, allseits durch Anastomosen verbundenes Flechtwerk stark lichthrechenderhonl0gener Fasern, die ein unentwirrbares Systeill <strong>von</strong> runden und länglichen Maschenräumenherstellen (Taf. XIV, Fig. 4} Dieses Flechtwerk scheint mir nach seinen physikaliseilen Eigenschaften undseinem Verhalten gegen Tinktionsmittel rein muskulöser Natur zu sein, und die aussm'ordentliche VcrHnc1el'­lichkeit der Leibesgestalt zu bedingen. v. Ihedng hat es als Zellmembran, die rundlichen Lücken'~aher alsZellen aufgefasst. Er ist zu dieser Auffassung dadurch gekommen, dass der grösste Theil der ZwischenräUllledieses Fasergerüstes <strong>von</strong> einer feinkörnigen Substanz erfüllt 'wiI'd. Doch bleiben auch zahlreieheLÜcken (v) ganz oder theilweise frei <strong>von</strong> dieser feinkörnigen Grundsubstanz. In dieser liegen erst die spärlichenzarten Zellen (z u. z,) des Bindegewebes eingebettet, und nehen diesen grosse und kleine runde kernartigeGebilde (k), so\vie H~iufchen <strong>von</strong> gelblichen Körnchen (ce). Diese letzteren sind wahrscheinlich die,durch Conservirung zusammengeschrumpften, Pigment führenden Bindege"vebszellen, die hier gleichwie beiVortex truncatus und VenvandLen die Leibesfarbe bedingen. Ob wir es in der körnigen Grundsubstanz mitgeronnener perienterischel' Flüssigkeit, oder einer Art <strong>von</strong>.Gallertgewebe zu thun haben, bleiht fraglich I).Das Verhalten <strong>von</strong> Anoplodium (Fig. 114-117) ist der letzteren Annahme günstig. Hier zeigen nämlich Querschnitteden ganzen Leibesraum J)i8 auf 'wenige gl'össere LÜcken Cv) und zartere, die nächste Umgebung dm'Geschlechtsorgane auszeichnende Mascbenräume (Fig. ;1 'I) dicht erfttUt<strong>von</strong> einer gleichen feink(jl'nigen Masse,in \velche gleichsam alle inneren Organe eingegraben sind.vVie bei Graffilla, so ist auch bei Anoplodium die Grundsubstanz <strong>von</strong> einem - bei letzterem allerdingsrn.inder reichlich und minder kräftig ent\vickelten - Faserwerk durchset.zt, das hier auch eine mehrausgesprochene dorsoventrale Verlaufsrichtung besitzt. Selbständige Zellen habe ich hei Anoplodimll nichtmit Sicherheit nac1nveisen können, dagegen enthält die Grundsubstanz uberaus zahlreiche ovale Kerne rnitfeinen Kernkörperchen (Fig. 11 ;1, k) eingebettet. Es scheint denmach bei Graffilla und Anoplodium das eigentlicheBincIege\vebe in Form einer zahlreiche Kerne einschliessenden gaHertigen Grundsllbstanz vertreten zusein, die <strong>von</strong> dem, zu einem netzartig verästelten reichen Faserwerk umgebildeten Sagittalmuskülsystemcdurchsetzt wird.Alloiocoela. Auch bei Alloiocoelen fehlt es - im Gegensatze zu den Rhabdocoela, mit Ausnahme,,) Unmittelbar unter dem Integumente scheint sich das Faserwerk zu verdichten und eine grössere Anzahl ~leist s~in.delförmigerZellen einzuschliessen. Ich halte diese Sllbcutane Gewebslage trotz ihres etwas aufralIe~den Aussehens f~r modlfic~:tesParenchymgewebe. Auf keinen FaU kann ich mich aber mit der Ihering'schen Auffassung (p.15 ~) ~esselben alsemes l~~ervosen.Plexus« befreunden. Nach Lang (596 p. 208) bestÜnde dieser Plexus aus veriistelten und uDteremander zusammenhallgendenWimperzellen des Excretionssystemes.


72der Vort. parasitica - an der strengen Scheidung zwischen Sagittalmuskeln und echtenl Bindege·webe. Diebei den platten :Mollotiden, ~hnlich "vie bei Den<strong>dr</strong>ocoeliden, bündehveise in hestimnlten Abständen angeordnetendorsoventralen Wluskelfasern (Taf. XX, Fig. i14, dvm). gehen ganz allmählich unter Anastomosen- undMaschel1bildung über in die feineren (hg) und feinsten (bg,) Balken des sagittalen Fasef\yerkes. Koch Yiel'weniger als bei :Monotiden ist bei elen Plagiostomicla an eine Scheidung <strong>von</strong> Muskel- und Bindege\vehsfaserzu denken. Bei diesen und ich nenne als ein ganz exquisites Beispiel Plagiost. Lemani - das Parenchymfaservverkähnlich beschaffen wie bei GrafflIla. Aber es fehlt die feinkÜI'nige Grunch:;uhstanz, undjede :Masche im sagittalen Fasernetzvyerk umschliesst einen \virklichen Hohlraum, eine Lücke, und inLUcken liegen frei die zahllosen selbständigen Bindege\vebszellen (Taf. XVI, 24., ::). enthalten stetseinen Kern, sind <strong>von</strong> ovaler oder runder Gestalt, und füllen die LÜcken meist nur zum Theile aus.~chön lässt sich dies schon am lebenden Objekte bei Vorticeros auriculatum (T(~f. XYlI, 26, deli1onstrir.;n~da hier das Fasernetz durch die eingestreuten Pigmentkörnchen deutlich hervortritt. Auch kann Inan sichbei Vorticeros da<strong>von</strong> überzeugen, dass diesem Faserwerk in der That die ContractiliUit des :.\IuskeIge\\"ebeszukommt. Die Einlagerung <strong>von</strong> Pigmentkörnchen scheint mir kein Grund zu ,dasselbe }Jei Vorticerosund den zahlreichen, sich gleich verhaUenden Arten als Bindege\vehe anzusprechen, da ieh nieht einsehe,vveshalh nicht auch Muskelfasern Träger <strong>von</strong> Pigment sein sollten 1)-Als Derivate der sagittalen Leihesmuskulatur sind meiner Ansicht nach zu betrachten accessorischellMuskeln, \velche die Fixirung und Be'wegung des Pharynx und der Geschlechtsorgane, deren Yorstoss undZurückziehung be\verkstelligen. Desgleichen die mächtige ~Muskulatur des Yorderkürpers \"on :Jlesostomarostratum, und die Retractoren des Riissels der Proboscida. Doch \verden alle diese Jluskeln heiBesprechung der Organe, denen sie dienen, behandelt \verden. Auch soll hei Darstellung Baues desPhar~rnx .und des Proboscidenrässels der Antheil, den das Bindege\vehe und die Bindege\yehszellen an derenAufbau nehmen, eingehender ge\vUrdigt weJ'den.Periviscerale Fliissigkeit und pigmentirtes Parenchymgewebe.Der Leihesraull1 enthält wahrscheinlich bei allen Rhahdocoeliden eine periviscerale Flüssigkeit. Dochist die relative l\fenge derselben sclnver zu bestimmen, da sie meist farblos ist und dann lebendenThiere nur dadurch erschlossen 'werden kann, dass sie die freien Bindege,vebszellen mitreisst, \venn durchContractionen des KÖl~pers eine Verschiehung derselben erfolgt. In Querschnitten conseryirter Thiere "'ird,da ihr 'Vasserantheil durch die einge<strong>dr</strong>ungenen Conservirungsflüssjgkeiten ver<strong>dr</strong>ängt \vorden ist, \yohl Bleistnur ein spärliches Gerinnungsproduct ihre vorherige An\vesenheit verrathen können. Klar ersichtlich \virddie An\vesenheit einer perivisceralell Flüssigkeit überall da, "vo dieselbe l110lekulare Körnchen und Fetttröpfchenenth~\It, oder aber durch einen in ihr gelösten Farbstoff sich zu erkennen gibt. So ist es z. B. derFall bei den durch ihre gleichmässig räthliche oder gelbliche Färbung ausgezeichneten l\Iesostomeell (JIes.rostratull1, obtusum, Nassonoffii, trul1culum undsplendidum) . Bei lVL ohtusum hat schon Schneider (281p. 66) diese »)blutart.ige FlÜssigkeit« gekannt. Bei den genannten Arten:.!) 'wird die Farhe des Lej})es l~diglichdurch die, 11101ekulare röthJichgelbe Körp.chen in grosser Menge suspendirt enthaltende perivisceraleFlüssigkeit ])estimnlt 3). Dieser »gleichmässig im ganzen Körper verbreitete, nicht in Bltischen eingeschlossene1) Ich bemerke dies speciell mit Rücksicht auf C. eh u n, der ()ldie Ctenophoren des Golfes <strong>von</strong> Neapel« Fauna und Florad~s Gol~es :,on Neap~l 1. Bd., Leipzig 18~~, p. 209) <strong>von</strong> l\fuskel- und Bindegewebszellen des Gallertgewebes sprechend, sagt:»lTber die bmdegeweblge Natur solcher verastelter Zellen werden wir dann nicht im Zweifel sein,' wenn sie Träger <strong>von</strong> Pigmentsind«. Dass ich im übrigen dessen Raisonnement über das Verhältniss <strong>von</strong> :l\fuskulatur und Bindegewebe beitrete braucht nachden mitgetheilten Beobachtungen über das Parenchymgewebe der Rhabdocoeliden wohl kaum erst erwähnt zu ,verden.~) 'Vahrscheinlich bei Otomesostoma l\forgiense, 1\'Ies08t. fl1siforme, sulphureum und lugdunense, sowie Castrada radiata.3) .Da l\foseley (287 p. 136) in der rothen Leihe8flüssigkeit einer Turbellarie, Hub recht ()Unt~rs.überNemertinen aus d.Golf. <strong>von</strong> Neapel«, Ni:.de~l. ~rcb. f. Zoot.. Bd. II, und »Zur Anat.und Phys. d. Nervensyst. d. Nemertinen«, Amsterdam 1880) im-GehIrn und der Bll1tflusslgkelt der Nemertmen, und Ray-La.nkester (»'Acontribution to the knowledge of haemoglobin«. Proc. R.Soc. f 873) im Nerven- und Muskelgewebe und der Leibesf1üssigkeit. zahlreicher anderer 'wirbelloser Thiere Hämoglobin nachgewiesen


73oder an bestimmte Gewebstheile gehundene Farhstoff


74und vom Reste der Plasmamasse umgebenen Kern als blasses Anhängsel trägt«, und \veiter »Solche Zellenverändern dann bei jeglicher Körperbe\vegung ihre Form, und scheinen jeden Augenblick platzen und ihrenInhalt in das Coelom ergiessen zu sollen«.Lediglich in körniger Form finden wir das Pigment vertheilt im Protoplasma der Pigmentzellen <strong>von</strong>nIesost. Ehrenbergii (Taf. V, Fig. '10, pi u. pi,) und lingua. Auch bei den Acoelen ist das, hier sehr häutIgyorkommende körnige Pigment in besonderen Zellen eingeschlossen (die gelben und schwarzen Pigmente inrunden oder verästelten Zellen bei Aphan. diversicolor, Cyrtomorpha subtilis, Conv. sordida unu Langerhansii).Bestimmt kaun ich nur VOll Proporus venenosus angeben, dass bei demselben nehen den Pigmentzellennoch frei im Grunc1ge"webe des Parenchyms vertheilte Pigmentkörnchen vorkommen t).'Venn Pigmentkörnchen in den Fasern des Parenchymgewehes eingelagert sind, so komrnt das zuStande, \vas ich im Folgenden als reticuläre Pigmentit'ung bezeichnen \"verde: die Yertheilung d(~s Farbstoffesin Form eines mehr ·weniger dichten und verzweigten Geäders. Taf. IX, Fig. 7 und Taf. XYIII, Fig.l,2, '14., 15 sind Beispiele dieser Art Pigll1entirung. Plagiosto1l1u Lemani (Duplessis 291 Fig. I gibt uns daseine Extrenl eines \veitmaschigen, Vorticeros auriculatulll das andere eines sehr engmaschigen Pigmentnetzes.Bei beiden können \vir überdies sehen, ·wie nicht das gesummte Fasenverk des Parenchymge\vebes die Pigmentkörncheneingestreut enthlilt (Taf. XVIII, Fig. 26, pi), sondern hloss die oberflächlichen, dem Integumente


75allem Anfange an höchst unwahrscheinlich, dass die ngelben Zellen« eine im Körper des Thieres proclucirte,eigenthümliche Art <strong>von</strong> Pigment darstellen sollt.en. Da man ferner niemals Veränderungen ,vahrnimmt, wiesie ,venigstens an einigen derselben im Falle der Verdauung erkennbar sein müssten, so ,vircl auch die Annahmeunwahrscheinlich, dass man es hier mit Nahrungsobjekten zu thun habe. Dazu kommt, dass ,vie ausdem speciellen Theile zu ersehen ist, die Nahrung der Convoluta paradoxa vorvviegend, wenn nicht ausschliesslichthierischer Natur ist. Ich habe deshalb die, den einzeHigen braungelben Algen, ,velche die Wändemeiner Seewasseraquarien überziehen, fast ganz gleichen )gelben Zellen« der Conv. paradox.a schon längstals pflanzliche Schmarotzer angesehen. In dieser Anschauung bin ich neuerdings. bestärkt ·worden einerseits, dadurch, dass man auch in den Entoderrozellen der Actiniel1 solche, vvahrscheinlich I)arasitische einzeHigeAlgen darstellende »gelbe Zellen« gefunden hat 1), und andererseits durch die kÜrzlich erschienene Arheit <strong>von</strong>1\'1. 'Voronin über Chromophyton 2). Ge·wisse Formzustände <strong>von</strong> Chromophyton Rosanoffii (s. 'Voronin's Fig..IIS,28, 29) gleichen so sehr der <strong>von</strong> mir eben gegebenen Darstellung der gelben Zellen <strong>von</strong> Convoluta paradoxa,dass sich unahweisIich die Annahme auf<strong>dr</strong>ängt, dass diese letzteren parasitirende Formzustände einesdem Chromophyton Rosanoffii ähnlichen Organismus darstellten. Der allerdings sehr bemerkens,verthe Umstand,dass die Conv. paradoxa <strong>von</strong> Messina bis Bergen in gleicher vVeise mit den »gelben Zellenc( behaftetist und dass l11an bis heute noch niemals ein Exemplar gefunden hat, das derselben entbehrte, scheintmir keinesvvegs einen entscheidenden Einwand gegen meine Auffassung abgeben zu können. Leider fehltees mir an Zeit, den einzig entscheidenden Be·weis für die Richtigkeit derselben durch 'Veiterziichtung dergelben Zellen zu versuchen.Dieselben oder \venigstens sehr ähnliche gelbe Zellen ,vie bei Conv. paradoxa finden sich nacb denhandschriftlichen Aufzeichnungen des Herrn Prof. Langerhans bei Conv. Langerhansii und bimaculata. Dagegen.muss es \veiterer Untersuchung vorbehalten hleiben zu entscheiden, ob die »)l\Icengde violet-rßde Pletter(c,,velche die Farbe der Conv. groenlandica nach Levinsen bedingt, derselben Natur ist, \vie die »gelben ZeUen«.ChlorophyII 3) •Nachdenl SchuItze (161 p. /17) zuerst für Vortex viridis den Nach,veis erbracht hatte, dass die grünenKörnchen, welche dessen Farbe bedingen, Chlorophyll enthalten, ist dieses noch bei folgenden Rhabdocoelidenals die Körperfarbe bedingend erkannt ·worden: Vortex scoparius und Graffii, Derostoma galizianum, Mesostomaviridatum und Convoluta Schultzii 4). Genauer stuclirt ist der grÜne Farbstoff indess bloss bei Vortex. viridisdurch Schultze und bei Convoluta SchuItzii durch Geddes (358). Ich selbst habe nur hei ersterem und bei'I) O. und H. Hertwig, »)Die Actinien(c, Jena 4879, p. 39-44, Tab.IU, Fig. 5 u. 43. -DieAutoren sWtzen ihre Ansicht<strong>von</strong> der pflanzlichen Natur dieser gelben Zellen, namentlich auch auf die Thatsache, dass dieselben selbst nach dem Zerfallder sie beherbergenden Entodermzellen unversehrt erhalten bleiben, ja sich sogar durch Theilung noch weiter zu vermehren scheinen.Ferner weisen sie darauf hin, dass auch die gelben Zellen der Radiolarien wegen der gleichen Eigenschaft wohl erhaltenzu bleiben, wenn die Radiolarie abstirbt und zerfällt, )}<strong>von</strong> Cienkowsky wohl mit Recht fiir niederste pflanzliche Parasiten« erkUirtwurden. Die Gebrüder Ilertwig desavouiren sonach jetzt eine früher <strong>von</strong> Richard Hertwig ())Zur Histologie der Hadiolarien« i 876,p. 49) über Cienkowsky's Ansicht ausgesprochenes Urtheil, wonach das überleben der gelben Zellen nichts beweisen sollte ())zugegebenselbst, dass ein derartiges Fortleben der gelben Zellen nach dem Tode des ganzen Collozoum in der That vorhanden ist,so würde hieraus noch nicht hervorgehen, dass jene nicht integrirende Theile des Ganzen seien«).:2) 1\'1. W 01'0 ni n, )lChromophyton Rosanolfii«, Botanische Zeitung 4880 (38. Jahrg.), NI'. 37 U. 38, mit Tab. IX.3) Es würde mich zn weit fUhren, wenn ich hier auf die Verbreitung des Chlorophylls im Thierreiche und alle damitzusammenhängenden Fragen eingehen wollte. Ich werde mich vielmehr lediglich auf die Rhabdocoelida beschränken und verweiseim Übrigen auf folgende, die Verbreitung und physiologische Bedeutung des Chlorophylls bei Thieren behandelnde Schriften:E. Ray-Lankester, ))Chlorophyll in Tnrbellarian worms and other animals«, Quart. Journ. of ll1icrosc. Sc. Val. XIX, ~879,p. 434-437. - C. F. W. Kruk enberg, )>Vergleichend -physiologische St.udien (I, H. Abth. ·1880, p. 76 fr. IH. Abth. 18 80,p. H1 fr., V. Abtb. 4884, p. 39 ff. - C. Semper, »)Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere«, '1880, I. p. 86-88, 90,408, :22~, 294 (auch Lankester's Kritik dieses Werkes in )Nature« '1881). ..4) Noch nicht genauer bekannt sind die grünen Körperchen aus Proxenetes chlorosticlls, ferner die Ursache der grunenFärbunO' wie sie bei Mecynostoma Jentiferum und Derostoma unipunctatum vorkommt, sowie der »grünlichbraunen« Farbe <strong>von</strong> De-~. .rostoma typhlops.19*


76l\Iesostom. viridatum das Chlorophyll untersuchen können. Die Zusammenfassung der Resultate dieser eigenenund fremden Studien 'wird mit der Erörterung der Frage zu beginnen haben: Gehö ren die Chlor 0 p h y 11­k ö rnerde r T urheIlari e n cl i ese n seIb s t an als <strong>von</strong> ihne n produci r t e Ge \v e b seI e r11 e n t e, 0 cl e raber sind sie in den Leib der Turbellarien einge'wanderte pflanzliche Organismen"!Betrachten ,viI' zunächst den Bau der Chlorophyll fülwendel1 Elemente und deren Yertheilung imKörper. Bei Vortex viridis und lYlesostoma viridatUln, zeigt sich der grÜne Farbstoff gebunden an rundlicheprotoplasmatische Körper <strong>von</strong> 0,0026-0,005 firn Durchmesser, die gleichmässig <strong>von</strong> demselben durchtränktsind. Durch Alkohol ,vird -der Farbstoff ausgezogen und man erkennt dann leicht zahlreiche KÖrnchen,die die Mitte der protoplasmatischell Farbstoffkörper einnehmen. Diese KÖrnchen nun geben sich tlurehdie Jo<strong>dr</strong>eaktion in unzweifelhafter vVeise als Stl1rkekörner zu ,erkennen. \Vas die Yertheilung betrifft, sosind bei den genannten heiden Arten (- für Vortex scoparius, Grafili und Derost. galizianum gehen die'Autoren eine gleiche Yertheilung ,vie bei Vortex viridis an -) die grÜnen Körper eineI' <strong>von</strong> dem anderen'getrennt im Körperparenchym enthalten, in ,velchem sie unmittelbar unter dem Integumente als eontinuirlieheSchichte angehäuft sind (Taf. XII, Fig. 2-.1·, pi). Nur bisweilen erhält man, durch Zerquetschen yon :Jlesost.viridatum runde zellel1artige Häufchen der grünen Körner, 'wie sie Tar. VI, Fig. 22, a gezeichnet sind. Dochglaube ich annehmen zu dürfen, dass "viI' es hier mit einer bloss ausnahms\veisen Yerldehung deI'selhendurch die periviscerale FlÜssigkeit zu thun haben. .Während demnach hei Yortes und :\Iesostoma die Trägerdes grünen Farbstoffes sich in nichts <strong>von</strong> den ge~vöhnlichen Chlorophyllkörpern der Pflanzen unterscheiden,findet dagegen Gec1des (p. 45fi.) bei Convoluta Schnitzii ))Chlorophyll-containing ce11s«(, Diese Zellen sindgleichmt\ssig durchtränkt <strong>von</strong> dem grÜnen FU!'bstofl' und enthalten neben einem Häufchen yon Sutrkekürnerneinen oder z,vei Nuclei und bilden auch bei Convoluta eine unter dem Hautmuskelschlauche ausgehreiteteSchichte. BeI allen chlorophyllhaltigen Rhabdocoeliden ist das Chlorophyll demnach gleiclullässig gelöst enthaltenin sttirkehaltigen kernlosen oder kernfÜhrenden protoplasmatischen Körpern, die in einer Schichte unmittelbarunter dem Integumente angehäuft sind.Diesen Chlorophyllkörpern bei Turbellarien 'wegen der gleichmässigen Dllrchtrt'nkung mit


77, Indem ich demnach der zunächstliegenden Anschauung huldige, dass die gl'tinen Körper der Turbellarienpflanzliche Parasiten darstellen, halte ich es für überflüssig, hier auf alt' die theoretischen Frageneinzugehen, zu deren Erörterung die Geddes'sche Ansicht Gelegenheit gibt 1). Die Hauptaufgahe ernellterUntersuchung 'wird meiner Meinung nach sein: 1) nachzmveisen, ob der im :Freien vorkommenden \veissenVarietät des Vortex viridis die Chorophyllti'äger überlJaupt und in \velcher Form zukolllmen, 2) zu zeigen,dass alle Exemplare des Vortex viridis ohne solche aus dem Ei kommen und sie erst zu einer bestimmtenZeitperiode durch Einwanderung VOll aussen her acquiriren, und 3) Cultul'versuche luit den Chlorophyllkörpernder gl'iinen Turbellarien anzustellen. Hoffentlich unt.erzieht ein Botaniker sich dieser letzteren Aufgabe.KrystaUoide.Hallez (/5S7p. 79-83) hat gezeigt, dass Mesost. Ehrenhergii (und tetl'agonum) im Herhste seine Durchsichtigkeitverliere und alJmtihlich eine mattweisse Farbe annehme. Es rühre dieser 'Vechse1 daher, dass nicht h10ss die perivisceraleFlüssigkeit, sondern auch die l\'fuskeln, Speichel- und Schleim<strong>dr</strong>üsen sich mit pentagonalen Dodekaedern erfüllen,die er als echte Krystalloide erklHrt. Dieselben sollen, ,vie dies in seiner Tah. VI, Fig. 22-26 dargestellt ist, allS Anfangskugeligen Portionen des Protoplasma der genannten Organe sich zu liusserst scharfkantigen und regelmussigen Krystallformenherausbilden ()Dodecae<strong>dr</strong>es pentagonaux, clont les arMes sont tellement vives, que les angles paraissel1t eehines«). Siesind schon <strong>von</strong> Schneider in Hoden und Speichelzellen beobachtet, aher für Parasiten erklurt worden (284 p. 36, Tab. UI,Fig, 7), Über die physiologische Bedeutung dieser KI'J'stalloide spricht sich Hallez (p, 82) .in folgenden Sutzen aus: ))1\'laconviction est que ces c10decae<strong>dr</strong>es pentagonaux sont des crystalloides, et


78solchen erfüllt, dass darauf Hallez' Schilderung völlig zutrifft (Taf. VI, Fig. 1'I, er). Doch scheint dies nochnicht einmal ein extremer Fall gewesen zu sein, da bei demselben ausschliesslich die Leibeshöhle Krystalloideenthielt und die übrigen Organe noch völlig frei da<strong>von</strong> ·waren. Fig." 9 stellt das Bild dar, \velches dieseKörper nach Färbung in Hämatoxylin und bei der stärksten, mir zu Gebote stehenden Vergrösserung (SeibertsNI'. VIII, Immers.) betrachtet, darboten. Weit entfernt <strong>von</strong> der durch Hallez dargestellten Regelmässigkeitder Krystallform, konnten dieselben in meinen Präparaten die Gestalt eines pentagonalen Dodekaeders höchstensahnen lassen. Sie glichen vielmehr Kugeln mit unregelmässig auf ihrer Oberfläche vertheilten kleinenProtuberanzen. Nach Hallez sind diese letzteren in ",Virklichkeit nichts als die spitzen Doclekaederecken unddie so 'wenig scharf ausgeprägt.e FOl'm der Krj T stalloide in meinen Präparaten ist wohl eine Folge der Con-. servil'ung.Die kugeligen Körperehen, \velche durch ihre Anhäufung bei grösserel1 Individuen der Convoluta paradoxa(Taf. I, Fig. '10, cl) die \veissen Querbinden zusammensetzen, so\vie die Körperchen der weissen Binde<strong>von</strong> Cyrtomorpha subtilis (Taf. I, Fig. 5.rna) gehören vielleicht in eine Reihe mit den Krystalloiden <strong>von</strong> Jfes.Ehrenbergii und tetl'agonum 1).Andere Einlagerungen des Parenchyms.lensen (342 p. '10) beschreibt aus dem Parenchym <strong>von</strong> Aphanostoma rhomboides und vil'escens Häufcheneigenthürnlicher stark\ichtbrechel1cler KÖI'per, elie namentlich der erstgenannten Art bei dUl'chfallendeIllLichte ein geflecktes Ansehen verleihen sollen. Doch ist elie Zusammensetzung derselben <strong>von</strong> Jensen nichtgenau genug erforscht 'worden, um irgend ein Urtheil über deren Natul' zu gestatten. Das Gleiche gilt <strong>von</strong>den krümeligen, spitzhöckerigen Körpern, ,velühe De Man (298) nutel' dem Integumente vou Prorhynchussph'yrocephalus vorfand.111. Verdauungsapparat.Die gesammten Turbellarien lassen sich in Bezug auf die Beschaffenheit ihres Verdauungsapparatesnach Ulianin's Vorgange in die beiden Gruppen der Acoela und Coelata zerfliIlel1. Bei ersteren e'rfüllt denLeibesraum ein gleichmlissiges Syncytium, in welches einerseits Stäbchenzellen, DrÜsen und Geschlechtsorganeeingebettet sind und anderseits die Nahrung aufgenommen wird. Dagegen ist es hei den Coelaten zurscharfen Scheidung der Darmhöhle <strong>von</strong> dem Leibesraume gekommen; erstere, vom Darmepithel continuirlichbegrenzt, empfängt die Nahrung, letzterem sind alle die verschiedenen Organe des Körpers eingefügt und inihm finden wir die blutartige periviscerale Flüssigkeit.In seiner höchsten Vollendung ist der Verdauungsapparat der Rhabdocoeliden zusammengesetzt aus:Pharyngealtasche ,Pharynx, Oesophagus und Darm. Doch ist die Pharyngealtasche nicht immer <strong>von</strong> demPharynx abzugrenzen, ,veshalb wir beide zusammen als »Pharyngealapparat« beschreiben ·werden. Ein VOll' demübrigen Darm als Oesophagus gesonderter Anfangstheil kommt nur 'wenigen Formen zu. Niemals !lndet sichbei Hhabdocoeliden ein After. Dinophilus, die einzige afterführende Form unter den bisherigen l)Turhellarien(ist Überhaupt keine Turbellarie, und für die Micfostomida, Proboscida, 1\1acrostoma und Prorhynchus, für\velehe <strong>von</strong> älteren Autoren 2) clas Vorhandensein eines Afters behauptet ,vurde, habe ich theilweise schonf) Siehe auch die beiden JJweissen Pigmentflecken«, welche Langerhans bei Conv. bimaculata notirt.2) Von Schmidt (.f52 p. 9) und allen späteren. Autoren für die Microstomida; <strong>von</strong> Ehrenberg (77) für Gyrator hermaphroditusund l\facrostoma tllbu (Derost. platllrus); <strong>von</strong> Sclll11tze (l6l p. 6·1) für Prorhynchlls stagnalis.


79früher (286) das Inthümliche dieser Behauptung nachgewiesen, und kann heute fÜI' alle genannten auf dasBestimmteste den Mangel eines Afters bestätigen. Da Alles, 'was ich Über den Verdauungsapparat sagen'\verde, auf eigenen Beobachtungen beruht, und ausserelem dieses umfangl'eiche Kapitel möglichsle Uebersichtlichkeiterheischt, so \verde ich das Historische jedem kleineren Abschnitte besonders folgen lassen.PlIaryngealappal'at.Derselbe stellt Ün einfachsten r)lle eine Einsenkung des Integumentes dar, \vodann ein häutiges Rohr,zwischen Mund und Darm eingeschaltet, den ganzen Apparat vertritt. Bei den meisten Rhabdocoeliden aberscheidet sich der Phal'yngealapparat in zvvei Theile: eine einfache Einsenkung des Integumentes, 'welche manals Phal'yngealtasche hezeichnen kann und einen c1ickmuskulösen, complicirt gebauten eigentlichen )Pharynx«,der sich entweder als zvviebelartiger Bulbus oder aber als Ril1gfalte aus dem Grunde der erstere:Q, erhebt. 'ViI'\vollen für systematische Zwecke diese Differenz scharf auseinanderhalten und erstere .Modification als» einfachen«Pharyngealapparat (Pharynx simplex) der zweiten »)ZUSalnmengesetztena (Ph. compositus) gegenüberstellen.Plut"ynx simplex.Ein einfacher Pharynx findet sich schon bei Acoelen, und z\var hei der Gattung Convoluta (Tal'. 11,Fig. 112, mund Fig. 116). Hier senkt sich <strong>von</strong> dem ilusserst veränderlichen Munde ein einfaches kurzes Hohl' indas Parenchym. Dasselbe erweist sich durch den Besitz <strong>von</strong> Längs- und Ringfasern, so\vie einei' FIÜnmerauskleidungals directe Fortsetzung des .Integumentes. Von der Fläche gesehen erscheint die Mundöffnung <strong>von</strong>radiären (dem Hautmuskelschlauche angehöI'enden) Fasern und einem Kranze feinkörniger, spil1delföl'll1igerZellen un~geben (Fig. 8). Diese letzteren scheinen dicht unter dem Integumente zu liegen.Als vVeiterhildung des frei in's Parenchym hineinhitngendel1 Rohres der Convoluten ist zu betrachtender einfache Pharynx der MaCl'ostomida und Microstomida. Er stellt auch hier nm' .ein, <strong>von</strong> Flimlnerhaarenausgekleidetes, z\vischen lVIund und Darm eingeschaltetes Rohr dar (Taf. IV, Fig. 2 u. 5 Macrostoma, Taf. XV,Fig. 8 lVIicrostoma), das sich durch })edeutendere Höhe seines Epithels und sttlrkere Ent\vickelung seinerlVfuscularis (namentlich der Ringfaserschichte) VOll dem Integumente unterscheidet. 'Vährend aher hei l\facroslomadie Pharyngealzellen (pd) noch spärlicher und mehr in einer am Mun<strong>dr</strong>ande inserirten Sehicht,e angeordnetsind, finden wir sie bei M.icrostorna sehr reichlich vor. An Quetschpräparaten <strong>von</strong> WIicl'oslonlalineare und Stenostorna leucops (299, Tab. XXVII, Fig. /1 u. 9) erscheint fast das ganze Pharyngealrohl' <strong>von</strong>aussen her belegt mit den birnförmigen Pharyngealzellen. Überdies ermöglicht eine Anzahl <strong>von</strong> zwischenLeibeswand und Pharynx ausgespannten Muskelfasern (m) die H.etract.ion dieses letzteren.Ph:. cornposit'lts.Das Verhältniss des einfachen zum zusammengesetzten Pharynx ist aus Fig. 2 leicht ersichtlich. Bei demPh. cOlllpositus (C u. D) scheidet sich der Pharyngealapparat deutlich in die PllaryngeaJ tasche, deren 'Vandungb eine Fortsetzung des Integumentes darstellt, die sich blass durch ein nie<strong>dr</strong>igeres und meist der Cilienentbel1l'endes Epithel <strong>von</strong> letzterem unterscheidet und den cOl11plicirt gebauten Pha ry nx. Dieser erscheint inz\vei Hauptformen, die \vir als Ph. bulbosus und plicatus unterscheiden wollen. Den Ph. bulbosus kÖnnten\vir auch den »)geschlossenen« nennen, da sein \vesentliches Merkmal darin besteht, dass er (C) einen <strong>von</strong>der Leibeshöhle völlig abgeschlossenen Pharyngealraum ul11schliesst. Es vollzieht sich dieser Abschluss dadurch,dass bei dem Übergange des IVlundhöhlenepilhels auf das äussere Pharyngealepithel (c) elie Muscularissich spaltet und durch Abgabe eines zum Hinterende des Pharynx herabziehenden und hier 'wieder mit derlVIuscularis des inneren Pharyngealepithels (d) verschmelzenden Septul11s r einen allseits geschlossenen Raumabgrenzt. Dadurch dass die Abspaltung eines solchen Septums unterbleibt, vvird bei D eine ungehinderteCommunication zwischen Pharyngealraum und Leibeshöhle erhalten, und der Ph. plicatus bewahrt in exquisiterWeise seinen Charakter als eine, vom Grunde der Mundhöhle vorspringende Ringfalte./1. Pharynx< bttlbosus. Die übergrosse Mehrzahl der Rhabdocoela und Alloiocoela zeigt diese Art desPharyngealbaues und die schon <strong>von</strong> früheren Schriftstellern beobachtete und systematisch ver\verthete l\Iannigfaltigkeitder Pharynxformen stellt zumeist nur Moclificationen dieses Typus dar. Es ergebe.ll sich solche20*


80einmal dadurch, dass Form, Zahl und Art. der Vertheilung der Pharyngealzellen i~ Pharyn~ wechseln. ~annist es die grössere oder geringere Regelmässigkeit in der Anordnung der radIalen, ~:Ylschen den bel~enl\'Iuskellamellen des Bulbus iausgespaimten Fasern, welche die Gestalt des Pharynx beemflusst. Auf dieseWeise erhalten wir folgencle <strong>dr</strong>ei, in Nachstehendem speciell zu beschreibende Arten des Ph. bulb~sus:a) den rosettenförmigen (Ph. rosÜlatus), h) den tonnenförmigen (Ph. doliiformis), und c) den yerlinderlrchenPharynx (Ph. variahilis).Fig.2.A.11. ilSchemata fUr den Bau des Pharynx beiA' Convolll[a, B 2\licl'osloma, C i\1esostoma, D Monotns. - DlC Pharyngealzellen sind pnnktil't, die Epithelien a-c inihren entsprechenden Theilen durch eingezeichnete gleiche Punktirung odor Strichelung gekennzeichnet. Alle Übrigenvollen odel' (f) unterbrochenen Linien stellen Muskeln dar. - a Epithel der Haut, getragen <strong>von</strong> dem sich auf (lenPharynx (hei l\1icrostoma unel l\1onotus auch auf den Darm) fortsotzcn(len Hautmuskolschlauch rnm, b '''and der 1'h


81an, Und zwal' zunächst solche, die dieselbe mit. dem Integumente in dei' Umgebung der MLlndöffnung yerbinden(m), und ferner die hedeutend stärkeren FaserbundeI, welche zunächst der Insertionsstelle der Pha­I'yngealtasche an elen Pharynx <strong>von</strong> dieser radiär zum Rücken und zu den Seiten der Leibeswand ausstrahlen(m,). Beiderlei Fasern vverden in erster Linie eine Erweiterung der Pharyngealtasche bewirken können, dieletztgenannten aber daneben eitle wichtige Bedeutung für die Retraction des Phaeynx haben mUssen. Epithelund Hautmuskelschlauch setzen sich unverändert durch die Wlundöffnung in die Pharyngealtasche fort undinseriren sich im Umkreise des etwas kappenartig aufgewulsteten freien' Pharynxrandes. Dieser letztere (0)zeigt eine Verstärkung der Ringmuskulatllr (rrn) und des Epithels. Phal'yngealtasche und Kappe scheinenbis zur Mündung der Pharyngealhöhle (x Xx) mit Flimmerhaaren besetzt zu sein. Dagegen fehlen die Cilien'wahrscheinlich innerhalb der letzteren, und das die Pharyngealhöhle auskleidende Epithel zeigt sich in unseremPräparat (möglicher\veise in Folge der starken Retraction) papillenartig erhoben. Eigenthümlich ist dieAnordnung der Muskelschichten in der 'den ganzen Pharyngealbulbus umhüllenden muskulösen Schale. DieMuskelhaut mm, nlimlich, '\velche den Bulbus aussen umhüllt - <strong>von</strong> der Mündung der Pl1aryngealhöhle XXXbis zur hinteren Öffnung xxxx - hat eine äussere Längs- und innere Ringfaserlage (vergl. auch den Quel'­schnitt Fig. 7). Von Xxx an aber verkehrt sich die Schichtenfolge , indem innerhalb der Pharyngealhöhledie Ringfaserschichtet'1n peripher, die Llingsfasern lm, aber un te r dieser zu liegen kommen. Es kann daherdie innere Muscularis uicht als directe FOl'Lsetzung der äusseren angesehen ,verdeu. Auf Querschnitten habeich allerdings unmittelbar unter dem Epithel der Pharyngealhöhle Durchschnitte feinster Fäserchen (Fig. 7, lm)·wahrgenommen. Doch bin ich nicht gewiss, ob wir es hier wirklich mit einem muskulösen Stratum zu thunhaben. Wlire ich es, so könnte alleedings diese Faserlage lm als Fortsetzung der Llingsfasern der äusserenMuscularis betrachtet werden, es mUssten dann aber die mächtigen Fasern 1m, als Gebilde sui generishetrachtet 'werden, eine Auffassung, die mit den Befunden beim Pharynx doliiformis und variabilis nicht inEinklang zu bringen wäre (s. den Schluss dieses Capitels). Die innere Muscularisist <strong>von</strong> bedeutender Mächtigkeit.Ihre im Durchschnitt als breite Bänder erscheinenden Ringfasern 1''/n sind, mit der Kante der Pharyngealböhlezugekehrt und in diehter Reihe zusammenge<strong>dr</strong>ängt. Diese Anordnung der Ringfasern hat insofernetwas Auffallendes, als sonst überall da, wo bandförmige Ringfasern eine Fläche überkleiden, die Breitseite. der Fasern der Fläche parallel anzuliegen pflegt. Dass sie sowohl beim Ph. rosulatus als beim Ph.doliiformisdagegen senkrecht auf die Innenfläche des Pharynx stehen und etagenförmig übereinander Hegen,hängt wahrscheinlich mit der grossen Rolle zusammen, welche diesen Fasern l'Ur die Action des Pharynxzukommt. Durch diese Stellung ist nämlich i)) el'möglicht, eine viel grössere Anzahl <strong>von</strong> Ringfasern auf derInnenfläche anzusammeln, und 2) eine vielfach grössere Kraftleistung durch ein geringes Plus <strong>von</strong> Substanzverbrauchfür jede einzelne Faser gesichert. Die Längsfasern der inneren lVIusculHris lm, umstellen durchhreitere Z'wischenNiume getrennt, mUchtigen Strebepfeilern gleich das Lumen des Pharynx, wie dies schonbei schwacher Vergl'össerung (Fig. 1I 11, plt) zu sehen ist. Ihr Bau und ihre Anordnung erheischt noch besondereAufmerksamkeit. Wie wir aus den <strong>von</strong> der Basis zum freien Rande des Pharynx aufeinanderfolgendenQuerschnit.ten Fig. 7-9 ersehen, sind auch die Lungsfasern l1n, in ihl'e~ basalen Enden bandförmig und mitder Kante gegen das Lumen gestellt. Nach der Pharynxmündllng zu zerfasern sie sich jedoch in eine immergrössere Anzahl <strong>von</strong> <strong>dr</strong>ehrunden Fasern, elle in zur Mündung radiären Heihen ihre Insertion an dieser undder Kappe des Pharynx bevverkstelligen (vergl. Fig. 6 u. 9). Verlängert werden diese Reihen <strong>von</strong> Faserquerschnittennoch durch die Querschnitte <strong>von</strong> Radialfasern rdm,.,Die Radialfasern des Pharynx (rdm) sind in dem star1wontl'ahirtell und verkürzten Pharynx Fig. ßnicht ganz in natürlicher Lage. 'VälH'end sie nämlich hier fast centripetal der Mitte der Pharyngealhöhlezustreben, verlaufen sie in Wirklichkeit (siehe Holzschn. Fig.2, C) fast horizontal <strong>von</strong> der äusseren Muskelwand desPharynx zur inneren, den Pharyngealraum durchsetzend. Die Querschnitte Fig. 7 u. 8 zeigen, dass die B.adialfasernin meridionalen Zonen, vvelche je einer Längsfaser der inneren Muscularis entsprechen, angeordnetsind, ohne dass jedoch diese radiäre Anordnung eine so regelmässige vVäre, wie \vir dIes bei dem Pharynxdoliiformis sehen werden. Noch aussen verlistein sIe sich ziemlich reichlich und verbreitern sich jn deI'Weise mit ihren Insertionsenden, dass die einzelnen Zonen auf einander übergreifen, verschmelzen (Fig. 7, 'rdm,).Auf Quetschpräparaten und bei schwacher Vergrösserung der Querschnitte (Fig. 11) edlält man dadurch dastäuschende Bild einer Kammel'ung I Mit den Radialfasern kreuzt sich im Vordertheile des PharyngealraumesGraff, Turbellarien. I, 2~


82das FaserbÜndel mll(Fig. 6). Es ist dasselbe ein Theil des Faserkranzes, "welcher im ganzen Umkreise derMündung des Pharynx, <strong>von</strong> dieser zur Insertion der vVandung der Pharyngealtasche abgeht. Seine naWrlicheStellung ist aus dem Schema C des Holzschn. Figur 2 zu ersehen, seine Funktion ist die Retraction undDilatation der Pharynxmündung.Z\vischen den Radialfasern liegen nun, den grössten Thei1 des Pharyngealraumes einnehmend, diePhar-yngealzellen (z u. z,). Es stellen diese ausserordentlich grosse birn- oder keulenfärmige feinkörnigeMassen dar, die bei :Mes. Ehrenbergii in der Weise angeordnet sind, dass sie mit der Spitze nach der freienPharynxmündung convergiren, mit dem breiteren Ende dagegen in den Pharyngealraum nach aussen uncl, hinten hineinhängen. Doch füllen sie - ,venn die Querschnitte ihre Leiber nicht bereits im geschrumpften'Zustande enthalten - denselben nicht vollständig aus t) und lassen namentlich das Hinterende völlig frei hisauf einzelne Kerne mit ,venig Protoplasmm'esten (Fig. 6, zr,)' Jeder der gl'ossen rundlichen oder ovalen Kerneenthält ein schönes Kernkörperchen und gehört jedenfalls zu einer Pharyngealzelle, wie ich aus einzelnen,"vohl erhaltenen Exemplaren der letzteren schliesse. Im Allgemeinen glaube ich, dass die Pharyngealzellendurch die Conservirung ,vesentlich alterirt werden, wodurch ihre Protoplasmaleiber theilweise ganz zu Grundegehen, theil\veise mit denen anderer ZeUen zu unförmlichen Klumpen zusammenbacken. Der et\va in derHöhe der Pharynxmündung gefuhrte Querschnitt, Fig. 9, bietet nahezu das Bild, ,vie es der iIn Quetschpräparat<strong>von</strong> der Fläche betrachtete Mesostomeenpharynx ge,vährt. Nur erscheint im Ql1etschpräparate die Anordnungder Pharyngealzellen noch etwas regehnässiger.Betrachten wir nun die Action des ganzen Apparates, indem wir die Befunde der anatomischen Untersuchungmit den Erscheinungen combiniren, welche die Beobachtung des lebenden Objektes darbietet. Letztereslässt uns unter günstigen Umständen fünf übereinanderliegende Öffnungen des Pharyngealapparateserkennen (286, Tab. XVI, Fig. ß): die Mundäffnung, dann die den »Wassergefässbecher«( <strong>von</strong> dem Rest derPharyngealtasche abschliessende Öffnung, und hierauf die vordere und hintere Öffnung des Pharynx selbst.Als fünfte schliesslich - da Mes. Ebrenbergii mit einem Oesophagus (nZwischenstück«() versehen ist - dieEinmündung dieses letzteren in den Darm. Diese Öffnungen befinden sich in einem regelmässigen 'Vechsel<strong>von</strong> aufeinanderfolgenden Ausdehnungen und Verengerungen und die ganze Action des Apparates verläufthier, "wie bei allen Pharynxformen unter dem sattsam bekannten Bilde deI' Schluckbewegung. Auf die Ausdehn~ll1gdes l\'fundes folgt die der zweiten Öffnung (Fig.cit. m - <strong>von</strong> mir damals fälschlich als eigentlicher)Munclcc betrachtet). Während nun diese beiden noch weit geöffnet sind, ervveitert sich die freie :Münclungdes Pharynx unter gleichzeitiger Zurückziehung desselben, und bewirkt ein Hereinstürzen des \Vassers. Jetztschliessen sich Mund und z,veite Öffnung, während gleichzeitig der Pharynx ,vieder vorgestossen \vird, dasin die Pharyngealtasche eingeströmte vVasser schluckt und seine freie Mündung verschliesst. Das <strong>dr</strong>itte Momentbesteht nun in der, zur hinteren Pharynxöffnung fortschreitenden Dilatation des Pharyngeallumel1s undEinpressung der in demselben enthHltenen Flüssigkeit in den Oesophagus und Darm - natürlich unter Dilatationder hinteren Pharyngeal- und Oesophagealmündllng. Während letztere im Zustande der AusdehnungI sich befinden, ist bereits elie Mundöffnung wieder geöffnet, und am vorderen Ende des Apparates schon einneuer Schluckakt eingeleitet - so geht das Spiel abwechselnder Expansion und Contraction in ununterbrochener'\tvellenförmiger Reihenfolge fort <strong>von</strong> Mund zu Darm) so lange die Nahrungsaufnahme dauert. Dieheiden äusseren Öffnungen (Tah. V, Fig. 6) x und xx) ,verden nun ohne Zweifel in ihren Be,vegungen durchdie Muscularis der Wandung der Pharyngealtasche beherrscht "verdeu. Zur Er\


83folgende Vorstossen und Ausdehnen des Pharynx macht den Ein<strong>dr</strong>uck eines lediglich passiven Phlinomens,eines Zurückkehrens in die Ruhelage, und "ver dasselbe genauer beobachtet hat, 'wird sich der Vermuthungnicht entschlagen können, die ich, "venn auch in anderer Form, schon früher (286 p. 113/1) ausgesprochenhabe: dass es nämlich die Substanz der Pharyngealzellen ist., die, elastischen Polstern gleich, mit grosserVehemenz die vViederausdehnung bewirkt, sobald die Contraction der Muskelfasern nachllisst.Wie die als Antagonisten "virkenden inneren Ringfasern nn und die Radialfasern nlm das Spiel derErweiterung und Verengerung des Pharynxlumens zu Stande bringen,ist leicht einzusehen. Ebenso die Contractionserscheinungendes Oesophagus ~ (d 7 ), seit ich (286, Tab. XVI, Fig. 6, v und Fig. 7) gezeigt, habe, dassdemselben ein Netz <strong>von</strong> Ring- und Ltlngsfasern zukomme.Mes. tetragonum zeigt den Pharynx. sovvohl "vas die Grösse und Zahl der Pharyngealzellen als die'Mtlchtigkeit der Muskulatur betrifft, viel sch"vtlcher entwickelt als Mes. Ehrenbergii, wie denn der Pharynx<strong>von</strong> Mes. tetragonum auch absolut und relativ viel kleiner ist als der <strong>von</strong> Mes. Ehrellbergii, doch ist derBau im Allgemeinen derselbe, tmd- nur das Vorkommen <strong>von</strong> Pigmentzellen im Pharyngealraume macht einenUnterschied. Letzteren Cbal'akter zeigt auch Mes. lingua. Ausserclem "veist aber die lVluskolatur der ebengenanntenSpecies eine höchst bemerkensvverthe Abweichung auf. Es fehlt nämlich dem Pharynx <strong>von</strong>l\1es.lingua (Taf. VI, Fig. 3, ph) die bei :lUes. Ehrenbergii so mlichtige innere Längsmuskellage. Deren Stelle istdafür vertreten durch eine ~lenge <strong>von</strong>, elen Pharyngeal raum der L~\nge nach durchsetzenden Muskelfasern(m). Dieselben entspringen <strong>von</strong> der hier etwas abgeflachten hinteren vVand des Pharynx in einer die hintereÖffnung desselben umgebenden Ringzone und strahlen fächerartig aus zum freien Rande und zur Aussenwanddes Bulbus. Damit geht einher eine völlig andere Stellung dei' Pharyngealzellen, die <strong>von</strong> aussen nach innenzur hinteren Pharyngealöffnung convergiren und je einen mit der Convexitlit. der MundÖffnung zugewendetenBogen beschreiben. Diese lVlodificationen werden zwar .vveder die Action des Pharynx, noch dessen Aussehenim Quetschprliparate wesentlich anders erscheinen lassen als Mes. Ehrenbergii, aber ihr Vorkommenbei einer diesem letzteren so nahe stehenden Species mahnt zur Vorsicht in der Verallgemeinerung <strong>von</strong>anatomischen Detailbefunden.Als ganz specielle Eigenthümlichkeit müssen die dicken und lebhaft schllingeInden Geissein bezeichnet'werden, vvelche, acht an Zahl, den hinteren Rand des Pharynx <strong>von</strong> Promesostoma mannoratum besetzen(Taf. VII, Fig. 9). Man sieht, wenn die freie Mündung des Pharynx erweitert ist sehr deutlich, ,vie sie <strong>von</strong>einer diaphragmaartig vom Hinterrande abgesetzten Ringfalte entspringen und in das Lumen hereinragen.Schon bei dem genannt.en Promesostoma , noch schöner aber bei zahlreichen Probosciden hebt sichdas freie Eilde des Pharynx in einer mehr "veniger breiten Zone durch abweichende Structur ab <strong>von</strong> demResLe. Dieser »Saum«, den mun am Besten wahrnimmt, wenn durch Druck des DeckglUschens der Pharynxverschoben wird und die Seitenansicht bietet, kommt dadurch zu Stande, dass sich die Pharyngealzellen nichtganz bis zum Rande erstrecken (Taf. X, Fig. 9, Macrorh. croceus, Fig. '16, Acrorh. caledonicus). Auch fälltbei diesen und den anderen Proboscidcl1 (Gyrator hermaphl'oditus Taf. XI, Fig. 20, plt, und MacrorhynchusNaegelii Fig. '17-/19) im Vel'hältniss zu Mes. Ehrenhergii und Verwandten die grössere Regelrnlissigkeit inder Anordnung der Hadialfasern des Pharynx und damit der PhaI'yngealzellen auf, "vlihrend die allgemeineAnordnung der Muskelschichten , sowie die Form der Pharyngealzellen (z) keinen wesentlichen Unterschiedgegen Mesostoma erkennen llissL Erwlihnt sei indess, dass die Kerne der letzteren bei Macr. Naegelii desKernkörperehens entbehren. DieWandllng der Pharyngealtasche ist bei den l)robosciden viel 'weiter hi11tenangeheftet, was bisweilen so"veit geht, dass die ganze Vorderhlilfte des Pharynx frei wird. Doch kommt es- vvie icl~ im Gegensatze zu meinen früheren Angaben hervorhebe - niemals vor, dass diese »Schlundtasche«bis an das Hinterende des Pharynx reicht. Alle diesbezüglichen Angaben beruhen auf Trugbildern,wie sie das Quetschprliparat allein nur zu leicht hervorruft, namentlich dann, wenn der Untersuchei' daraufausgeht, die bei einer Species oder einem Genus erhaltenen Befunde zu verallgemeinern. So hat mich zumeiner irrthümlichen Auffassung des Verhliltnisses <strong>von</strong> Schlunel und »Schlundtasche« (286 p. 435) das Besteebenverleitet, das Schema des Pharynx plicatus deI' Planarien auch auf alle Rhabdocoela zu uberlragen.b) Phm'ynx dolii{orm1·s. Der tonnenförmige Pharynx ist eine Eigenthümlichkeit der Vorticida. Er batin seinem feineren Bau grosse Ahnlichkeit mit dem Ph. rosulatus. Doch ist es nicht schwer, ihn <strong>von</strong> diesemzu unterscheiden. Vor allem bewahrt der Ph. doliiformis stets seine charakteristische Tonnenform, die durch21*


84ausserordentliche Streckung seiner Llingsaxe bei Opistoma pallidum (161, Tab. III~ ~jg. '1 zur Röh.l:enformwird. Stets finden 'wir den tonnenförmigen Pharynx parallel oder doch nur sehr ,vemg zur Langsaxedes Körpers, mit seiner Spitze dem vorderen, seltener dem hinteren Ende des Körpers zugek~hr~.... .' .Typisch ausgebildet ist er bei den Vortex-Arten des sUssen \Vassers, und das gross~ "\: .y~rl(~t~ :"JH~.tetein vorzügliches Objekt zu seiner Untersuchung. Ein Llingsschnitt durch den Ph~rYIlx \~on "\. Yll'ttlIs ) af. XH~Fig. 45) zeigt uns, was den Bau der Muskelschichten betrifft, ein ~anz lihnhches 'erlllllten liuss{,l'enrosettenfÖl'llligen PharynK <strong>von</strong> Mesost. Ehrenbergii. Vor allem ist (he ZusamIllen~etzuIlg. derund nn,) llnd der inneren Mllscularis (r'm, lm) genau dieselbe. \vie dort, . ur:d .a~lC!l hier verkehrtt.·Schichtenfolge in heiden zu constatiren. Die innere Muscularis 1st auch be~'. VH'lths b~~'düutend.. .' '. 'als die liussere 'und erscheinen namentlich die Ringbänder (rm) im VerhältnIs:; zu :lIes. hhrenbergu \'leItaehstärker und breiter entwickelt, Dies, sowie die Regelmässigkeit in der Anordnung Hadiahnu~kdnPhal'yngealraumes unterscheidet den tonnenförmigen Pharynx ,veselltlich VOll dem rosettenfÜrmigen und hedingtauch die Constanz seiner äusseren Gestalt. Die Radialmuskeln sind nämlich in ganz regelmU::i::iigen Illt"I'I{UOUUJICReihen angeordnet, und es halten sowohl die Fasern jeder Reihe (Fig. ,1;) lLI1-~ rilm <strong>von</strong> einander'Reihe <strong>von</strong> der anderen regelmässige Abstunde ein. Die inneren Enden der Radlalf'u5ern keilen tlinschen die innel'en Ringmuskeln nn und ziehen in gerader Richtung und indem sie sich vieHlteh Y('rz\veigenzur äusseren Muscularis, zwischen deren Ringfasern rrn, ihre anderen Enden dann ein<strong>dr</strong>ingt l l1. 'Vip dieäussere Muscularis treffender Tangentialschnitt (Fig. ·1 t) zeigt, sind auch die Radialfasenl ab plaUeBUndel'entwickelt, und nur nach dem freien Rande des Pharynx hin, ,YO die Verzweigungen der llusseren l~nden derselbenhl1ufiger ,verden,nt:\hern sich die Querschnitte der secundären Verzweigungen einer oY


85Nur die Retraction desselben findet sehr rasch, auf liussere Reize oft in einem elnzlgen blitzschnellenZusammenzucken statt, die 'Viederausstreckung dagegen geht ganz langsam vor sich. Im Übrigen ist derVerlauf der Schluckbe'wegungen derselbe, "vie wir ihn oben fUr den Pb. rosulatus geschildert haben. DieModificationen in der Bewegungsweise erhalten nach dem, \vas bei letzterem erwlihnt 'wurde, leicht ihre'Erkllirung aus den Differenzen des inneren Baues beider Arten des Pharynx.Da, soviel mir bekannt, eine Combination der Wassergefässmünaung mit dem Ph. doliiformis niemalsbeobachtet 'wurde, so "vird hier auch eine Theilung der Höhle der Pharyngealtasche in zwei Abschnitte niezu verzeichnen sein. Abgesehen da<strong>von</strong> verhält sich bei Vortex viridis die »Pharyngealtasche« ph, ganz ebenso"vie bei Mes. Ehrenbergii und die Llinge des frei bleibenden Pharynxabschnittes ist so ziemlich dieselbe.Doch gibt es viele Vorticida, bei denen dies nicht der Fall ist und die Taschen\vandung nahe dem Pharynxrandeoder nur ganz "venig hinter demselben sich inserirt. Die Retractoren, deren Zahl beim tonnenförmigenPharynx eine weit bedeutendere ist (Taf. XIII, Fig. '12, 'In u. 'In,) treten dann direct an den Pharynx heranund heften sich im ganzen Umkreise <strong>von</strong>l Vorder- his zum Hinterrande an seine äussere !\1uscularis. Diegrosse Zahl und die Mlichtigkeit der Retl'actoren, \vie sie <strong>von</strong> allen Beobachtern beim Ph. doliiformisgesehen \vurde, hlingt mit dem Umstande zusammen, dass derselbe beim Fressen mehr "veniger "\veit zum:Munde herausgestreckt und auch sonst in der meist ziemlich langen Schlundtasche auf- und abbewegt werdenkann. Als auffallende Modificationen der typischen Gestalt des tonnenförmigen Pharynx envlihnen ,viI' denDerostomapharynx mit seiner schlitzförmigen Mündung (161 Tab. IV, Fig. 6) und den röhrigen Opistoma­Pharynx. Die denselben zu Grunde liegenden Eigenthümlichkeiten des Baues kennen "viI' leider noch nicht.e) Phm'yna; variabilis. Diese <strong>dr</strong>itte Art des Ph. hulbosus glaubte ich als die »veränderliche«( bezeichnenzu mÜssen, da nicht bloss die GrössenverhäItnisse derselben in sehr erheblichem lVlaasse sch"vanken, sondernauch vermöge der lebhaften Contractilität die Gestalt des Ph. variabilis bei einem und demselben Individuumeinem fOl't"vlihrenden Wechsel unterliegt. In ersterer Beziehung bilden die Extreme einerseits Plagiostomasulphureum (Tat XVIII, Fig. 11 t), und die Acmostomeen mit ihrem verschwindend kleinen Pharynx (s. Jensen342, Tab. V, Fig. 11, ACI1l. Sarsii), und andererseits Plagiost. Lemani, bei welchem der Pharynx mehr als113 des gesammten Körpervolumens ausmacht. Es findet sich der Ph. variabilis in der Familie der Plagiostonlida,wo er im Ruhezustande zunleist TonnengestaIt annimmt und dann <strong>von</strong> dem ungeübten Beschauer mitdem Ph. doliiformis venvechselL "verden könnte, his,"veilen (Cylin<strong>dr</strong>ostoma) aber auch als JallggestreckterCylinder liusserlich dem Ph. plicatus der lVIonotida gleicht (s. Taf. XVII u. XIX). Stets ist er jedoch VOllletzterem dadurch unterschieden, dass er durch den Besitz eines, den Pharyngealraum völlig <strong>von</strong> der Leibeshöhleabschliessenden ,muskulösen Septums (anssere Muscularis me im Holzschn. Fig. 3) sich als echter Ph. bulbosuserweist. Die mannigfachen Gestaltveränderungen : Krümmungen und 'Vindungen, Verkürzungen und Streckungen(s. den Pharynx VOll Enterostoma striatum Taf. XIX, Fig. 11, 6, 7) sind in erster Linie auf elen eigenartigenBau der Radialmuskulatul' zurückzuführen. Das günstigste Objekt zum Studium derselben ist Plag. Lemani.Dieses kann seinen Pharynx nicht bloss zum Munde vorstrecken, sondern auch völlig um- und ausstülpen.So hatte das, Taf. XVIII, Fig. 2:1 bei schwacher Vergrösserung abgebildete Exemplar vielleicht unter deInEinfluss der Conservirungsmittel seinen Pharynx völlig ausgestülpt, so dass dessen hinteres, mit dem Darmverbundenes Ende die vorderste SpÜze des Leibes darstellte und sogar ein Thei! des Darmepithels vorne hervorgequollen,"val'. Ein Längsschnitt durch dieses Exemplar (Holzschn. Fig. 3, B), sowie Schnitte durch Exemplaremit normal gelagertem Pharynx (Fig. 3,. A) zeigen mir, dass auch hier das <strong>von</strong> mir früher aufgestellte Schema<strong>von</strong> dem Verhliltnisse zwischen Schlund-' und Schlundtasche (300, p. 336) nicht zutrifft. Der Pharynx istkeineswegs eine vom Grunde der Schlundtasche sich erhebende Falte, da die Schlundtasche (st) sich kurzhinter dem freieh vorderen Ende des Pharynx (S) an diesen anheftet. Nur dadurch, dass ich meine Aufmerksamkeitbloss auf dieses freie Vorderende des Pharynx beschränkte, konnte ich früher zu der Ansichtkommen (300, p. 337), es bestehe die muskulöse Begrenzung aussen so"vie innen aus einer Schichte peripherischerLängs- und nach innen <strong>von</strong> diesen gelegener Ringfasern. .In Wirklichkeit trifft diese Anordnungbloss für die, wie wir durch Duplessis (291, p. 1121) wissen, flimmernde Innenwand und jenen Thei! derAussenwand zu, welcher vo r der Insertion der Schlundtasche gelegen ist (<strong>von</strong> S bis zur Anheftung <strong>von</strong> st).Von der Anheftung der Schlundtasche bis zu der des Darmepithels (d,) zeigt die Aussenwand die umgekehrteSchichtenfolge : liussere Ring- und innere Längsfaserschichte. Auch ist hier die Ringfaserschichte dichtG r!L ff, Turbellarien.!. 22


88RinO'zone durch ihre tiefe Tinktion an Querschnitten auf (Fig. ~~ d1'). Zu sehr geringem TheiIe lllUnden siean dei' Aussenwand des Pharynx, ihre gl'össte Masse strebt dem freien Rande desselben zu. Sie gehörenalle oder doch zumeist den mächtigen Drüsenhaufen an, die mit ihren birnförmigen Körpern in der Leibeshöhiegelegen, mit ihren Ausführungsgängen in die Basis des offenen Pharyngealraumes ein<strong>dr</strong>ingen. Yermuthlichsind sie als Speichel<strong>dr</strong>üsen in Ansprueh zu nehmen (Taf. XX, Fig. 13 u..]6, 8]1).Ausset' den genannten Elementen finden sich bei stärkerer Vergrösserung in Querschnitten durch denganzen Pharyngealraulll zerstreut sehr zahlreiche Faserquerschnitte. Es sind dies Durchschnitte der Fase~'­massen, "velche aus der Leibeshöhle in den Pharynx eintreten (Holzschn. Fig. 2, D, 'm), um denselben Ingrässerer oder kürzerer Ausdehnung der Länge nach zu durchsetzen und schliesslich an Aussell- und Innen­'wand, vornehmlich aber an den freien Rand heranzutreten. Sie dienen als Hetractoren.Die Beschreibung, welche vvir hier <strong>von</strong> dem Ph. plicatus der l\lonotida (und zwar l\Ionotus fuseus undbipunctatus) gegeben haben, passt mit nur unwesentlichen Modificationen auch auf den Pharynx der Tricladen,vvie ich nach eigenen Untersuchungen <strong>von</strong> Polycelis nigra, Planaria lactea und Hhynchodemus terrestris angebenkann. Auch Plan. Limuli zeigt denselben Bauplan und dieselbe Schichtenfolge des PharJ"n'S.. Dassauch die marinen Polycladen und damit die ganze zweite grosse Gruppe der Tllrbellarien im Bau ihresPharynx den Typlls des Ph. plicatus der Monotida aufweisen, scheint aus Hallez' Beschreibung des Pharynx<strong>von</strong> EUl'ylepta auriculata (357 p. 20) ziemlich sicher hervorzugehen.Die Aet der Bewegungen des Monotidenpharynx ist genau dieselbe vvie bei unseren Süss\vassertl'icladenund braucht daher nicht erst geschildert zu werden. Mit dem Planarienpharynx theilt er auch die Lebenszähigkeit,-Vergleichende Betrachtungen. Eine Vergleichung der so mannigfaltigen Pharyngealapparatehat insofern mit Sch"vierigkeiten zu kämpfen, als wir bislang einzig und allein für den Ph. plicatus der Polycladendie Entwickelungsgeschichte kennen. Namentlich ist es die Darstellung, vvelche Goette (392) <strong>von</strong>der Entstehung des Pharynx bei Stylochopsis piliclium gegeben, aus der Wif werthvolle Anhaltspunkte fUr eIieVergleichung erhalten. Darnach entsteht der ,Pharyngealapparat anfl:inglich als eine Ectodermeinsenkung, inderen Grunde das Prostoma die COlllmunication mit der Darmhöhle herstellt und das Hinterende des zukünftigenPharynx bezeichnet. Der oberfl~chliche Rand dieser Einsenkung bildet den definitiven »:Mund« 1), \vährenddie eigentliche Pharyngealfalte sich zwischen diesem und Prostoma - und z\var hei Stylochopsis innächster Umgehung dieses letzteren ~ als Ringwulst erhebt. Die Epithelialbekleidung des so entstandeneni) Ohne Zweifel ist Goette im Rechte, 'wenn er (p. 27) verlangt, dass die Bezeichnung »Mund(! lediglich auf diese SteHebeschränkt bleibe. Wenn ich früher (286 p. 135) bei l\fesostomen nicht die oberflächliche l\'Iündung des Pharyngealapparates,sondern erst die zweite (286, Tab. XVI, Fig. 6, m) als »Mund« bezeichnen zu dürfen glaubte, so geschah dies in der :Meinung,dass der die WassergeIässstämme empfangende Raum nicht eigentlich der Schlundtasche , sondern dem Wassergetässsysteme angehöre.Da eine anatomische Grundlage für eine solche Auffassung fehlt, wie allS der vorhergegangenen Beschreibung des Pharyngealapparates<strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii zu ersehen ist} so habe ich dieselbe aufgegeben und statt wie damals zu sagen, »der \Vassergefässbecherist, dem Munde aufgesetztcc, <strong>dr</strong>ücke ich heute, - wie ich überzeugt bin, correcter - dieses Verhältniss so aus, dassich sage: »)die \Vassergefässhaupt,stämme mÜnden durch den vordersten Theil der Schlundtasche nach aussen«. Vielleicht wUrde essich empfehlen um Missverständnissen vorzubeugen, die <strong>von</strong> v. Ihering (571 p. 470) vorgeschlagenen Aus<strong>dr</strong>ücke zu acceptiren undden 1\lund als' »Protoslom«, die Pharynxöffnung als »Deutostom« zu bezeichnen. Doch läge dann eine Verwechslung mit dem»Prostoma« nahe, und ich habe deshalb <strong>von</strong> der Einführung derselben Abstand genommen. In Bezug auf die Nomenclatur derTheile des Pharyngealapparates glaube ich nicht bloss mit Goette die Bezeichnung ))Rüsseltasche« oder l>Rüsselscheide({, sondern ­wie ich in meiner eben cUirten Erstlingsarbeit schon gethan - auch die Bezeichnung »RUssel« völlig perhorresciren zu mtissen.Dagegen werde ich den Namen »Schlundcc nur da anwenden, wo, wie z. B. bei Convoluta oder l\licrostoma das so zu bezeichnendeGebilde noch keine weitere Differenzirung erfahren hat, oder aber der ga n z e, zwischen Mund und Prostoma eingeschalteteEctodermcomplex ohne Rücksicht auf seine Gestalt kurz und scharf in morphologischer Beziehung gekennzeichnet werden soll. Sowürde ich demnach ebensowenig einen Thei! des Schlundes wie die Scblundtasche der Stylocbopsis »Schlundec, als den ganzenScblund <strong>von</strong> Rhabditis nigrovenosa »S cb 1und tasche ce nennen, wie Goette solches (p. :2 7 u. 82) thut. Wo eine Tbeilung desSchlundes in zwei, topographisch und histologisch scharf unterschiedene Abtheilungen stattfindet wie bei dem Ph. compositus, dawird eine besondere Benennungbeider Theile als Schlundtasche (Pharyngealtascbe) und Schlundkopf (Pharynx) gewiss nothwendigsein und um so weniger Verwechslungen erzeugen können, als in den Benennungen selbst ausge<strong>dr</strong>ückt ist, dass wir es mit Theileneines Ganzen zu .,hun haben.


89Pharynxplicatus wäre demnach auf die ursprungliehe Ectodermeinsenkung zurliekzuführen , 'wogegen seinesubepithelialen muskulösen und bindegewebigen Theile dem primären Ectoderm angehören.Dem anfänglichen Zustande des Stylochopsis-Pharynx. entspricht der Ph. simplex der Rhabdocoelida,.und 'wie eine complete Homologie besteht zvvischen jenem und dem durch einfache Faltenbildung complicirtendefinitiven Pharyngealapparate <strong>von</strong> Stylochopsis, so \vm'den wir auch, soweit es sich um die epithelialenTheile handelt, den Pharynx simplex homologisiren müssen den übrigen Pharyngealapparaten der Rhabdocoelida.Es ist demnach das einfache Pharyngealrohr <strong>von</strong> Convoluta oder Microstoma nicht etvva blass derPharyngealtasche oder bloss der Pharyngealauskleidung des Ph. compositus gleich zu setzen, sondern demgesammten, zvvischen Mund und Prostoma ausgespannten epithelialen Rohre des letzteren, wie v. Ihering (371p. 1168) richtig vorausgesehen hat. \Venn wir <strong>von</strong> den muskulösen und bindege\vebigen TheiIen einstweilenabsehen, so \vird, die Form des Pli. compositus in erster Linie da<strong>von</strong> abhängen ob der, den zukünftigen Pharynxbildende Ringwulst nahe dem Prostoma oder aber 'weiter vorne gegen den Mund hin sich erhob. Imersteren Falle entstand die mächtige Pharyngealtasche, wie wir sie beim Ph. plicaLus der Monotida vor unshaben, wo zugleich die Höhe des' Ring'wulst.es eine sehr beträchtliche ist. Dagegen erfolgte die Auf\vulstungbeim Ph. bulbosus \veit vorne, näher dem Munde, und wir können hier als 'Vulst nur dEm kleinen, vor derAnheftung der Pharyngealtasche gelegenen Theil des Pharynx reklamiren.Sehen wir so nicht bloss entwickelungsgeschichtlich sondern auch in der systematischen Stufenleiterder Organisation die Vervollkommnung des Pharyngealapparates durch einfache Faltenbildung vor sich gehen,so\vird die nächst höhere Complicationsstufe erreicht durch die Bildung des muskulösen Diaphragma, \velchesdie Pharyngealfalte <strong>von</strong> der Leibeshöhle abtrennt. Dass dasselbe sich erst. nachträglich durch Anlagerung<strong>von</strong> Muskelzellen des Parenchymgewebes herausbilde, scheint mir deshalb \vahrscheinlich, vveil es die hnPharyngealraume liegenden Radialmuskeln und Zellen umschliesst, deren Vorhandensein nicht leicht zuerklären wäre, wenn man das Diaphragma oder die äussel'e Muscularis lediglich durch Abspaltung vom Hautnluskelschlaucheentstehen lassen vyollLe. Auch scheint mir gegen letztere Annahme das \V-echselnde Lagerungsverhältnissder Muskelschichten zu sprechen. Doch kann diese Frage wohl kaum auf rein vergleichend"anatomischem Wege beantwortet werden, ebensowenig wie die nach der morphologischen Bedeutung derPharyngealzellen 1) . Ich möchte deshalb hier bloss die Punkte hervorheben, deren Erörterung nach meinerAnsicht spätere Untersucher in den Vordergrund werden stellen müssen: /1) Sind die Pharyngealzellen <strong>von</strong>Convoluta, Microstoma und lVlacrostoma homolog den Pharyngealzellen der übrigen Rhabdocoelida, oder aberden Speichel<strong>dr</strong>üsen dieser letzteren, und 2) sind die im Pharyngealraume des Ph. compositus eingeschlossenenZellen Bindegewebszellen, oder aber umgewandelte und ihrer secretorischen Funktion und damit ihrer Ausführungsgängeverlustig gegangene Speichel- oder Haut<strong>dr</strong>üsen '7lVIeine lediglich auf den anatomischen Befund gestützte Vermuthung spricht für Drüsennatur der Pharyngealzellendes Ph. simplex, sowie fUf bindegevvebige Provenienz derjenigen des Ph. compositus. Dagegenbehauptet v. Ihering (371 p. 169), dass die ))das Epithelfohr des Schlundes resp. lVIun<strong>dr</strong>ohres umlagerndenZellen der Apharyngeen (sc. Microstomida, Macrostomida, Acoela) den im Schlunde der PharYllgeen gelegenenBindegewebszellen homolog sind(!. Hätte v. lhering das ganz verschiedene Verhalten der Pharyngealzellen<strong>von</strong> Microstoma und z. B. Mesostoma oder Vortex gekannt (im erstel'en. Falle lange, an der Oberflächemündende Ausführungsgänge, im letzteren keine Spur <strong>von</strong> solchen), so wÜrde er vermuthlich eine solcheAufstellung nicht gemacht haben. Wahrscheinlicher ist die <strong>von</strong> demselhen behauptete Homologie zwischenerstgenannten und den kleinen Zellen, welche nach lensen (342, Tab. I, Fig. '13, f) als zweite Art <strong>von</strong>»Speichel<strong>dr</strong>üsen« den Mund <strong>von</strong> Aphanostoma diversicolor umstellen. Der Vergleich unseres HolzschnittesFig. 2, A mit der citirten Abbildung Jensens spräche sehr für eine solche HOlllologie. Freilich fehlt dem'I) Um :Missverständnissen vorzubeugen, erkläre ich, dass die indifferente Bezeichnung »)Pharyngeafzellen( <strong>von</strong> mir gewähltwar, lange bevor Selenka's l\1ittheiIungen erschienen (580, 586), in welchen derselbe Name für ganz bestimmte Theile des Entodermsin Anspruch genommen wird. Es ist demnach die Namensgleichheit eine zufällige und soll damit keineswegs eine genetischeBeziehung der <strong>von</strong> mit· so genannten Gebilde zu Selenka's »Pharyngealzellen« ausgesprochen werden. Einen anderen Namenfür erstere zu substituiren war mir leider nicht mehr möglich.G r a f f, Turbellarien. I. 23


90Genus Aphanostoma das den Convoluten zukommende Pharyngealrohr, und wir hätten daher bei ersteremz,var Pharj'ngealzellen, aber keinen Pharynx.Schliesslich sei, nachdem wir die Hauptformen des Pharyngealapparates geschildert haben nochel'\vähnt, dass bis,veilen, wenn auch selten Übergangsformen zwischen den einzelnen Haup.ttypen sich vorfinden.So bietet uns das Genus Hyporhynchus Beispiele für die Annäherung des sonst innerhalb der Familieder Proboscida typisch vorhandenen Ph. rosulatus zu dem Ph. variabilis (Taf. IX, Fig. 6, Hyp. setigerus),oder _ durch die Ausbildung der Pharyngealtasche - zu dem Ph. plicatus (Taf. IX, Fig. 15, Hyp. penicil1atus).Unter clen Vorticida parasitica geht der Ph. doliiformis völlig über in den Ph. variabilis (yergl. denPhary~xquerschnitt <strong>von</strong> Anoplodium parasita Taf. XIV, Fig. '18, mit dem <strong>von</strong> Plagiostoma Girardi Taf. XVI,Fig. 23), behält aber sowohl bei Anoplodium als bei Graffilla die für beide Pharynxarten charakteristischePhal'yngealtasche ebenso bei wie die Zusammensetzung der illlleren und äusseren Muscularis aus Ring- undLängsfasern - ,vie ich gegen v. Ihering (371 p. 167) hervorheben muss. Es verlieren dadurch v. IheringsErörterungen über die Wichtigkeit des Schlundbaues <strong>von</strong> Graffilla ihre reale Basis.Über den Werth des Pharyngealappal'ates als eines systematischen Kriteriums \verden wir noch in demKapitel über das System der Rhabdocoelida zu sprechen haben.Histod s che s. Die vorausgehende Darstellung des Pharyngealapparates hat jedenfalls gezeigt, dass derselbekeineswegs so einfache VerhEIltnisse darbietet, wie noch der jüngste Monograph der Turbellarien 1 Hallez, vermuthet.Dieser kennt überhaupt hlass zwei Typen des Pharynx, »le type dolioliforme, qui correspond a peu pres aux Rhabdocoeleset, d 1 autre part, le type tubuliforme, qui correspond assez bien aux Den<strong>dr</strong>ocoeles« (557 p. 49). Nur <strong>von</strong> diesemletzteren, der ohnedem schon dm'eh die Untersuchungen <strong>von</strong> ~Ioseley (287), Minot (5l6) und Kennel (572) zur Genügebekannt gewesen, gibt Hallez eine, im wesentlichen die Angaben der genannten bestätigende Beschreibung. Dagegenerfahren wir, obgleich Hallez (Tab. VII, Fig. 1 und 2) Längsschnitte durch den Pharynx <strong>von</strong> Vortex viridis angefertigthat, nichts über den feineren Bau des »type dolioliforme({. Dafür haben die früheren Autoren (schon Oerstedt, hesondersaber Schmidt und SchuItze) in ihren Beschreibungen sehr wohl die verschiedenen Bilder festgehalten , welche das einfacheSchlun<strong>dr</strong>ohl' der Micl'ostomida, der tonnenförmige Pharynx der Vorticida und der rosettenförmige der Mesostomidaschon auf QuetschprUparaten darbieten. Doch konnte natürlich eine genauere Erkenntniss des Baues auf diesem "\Vege nichterlangt werden. Und so sind denn alle diesbezüglichen Angaben <strong>von</strong> so geringem Werthe, dass 'wh' es unterlassen, siehier aus nll den specieUen Beschreibungen zusammenzustellen. Nur auf die Geschichte des Pharynx rosulatus sei nähel'eingegangen. S eh mi d t hat (152 p.45) zuerst bei Mes. tetragonum denselben gen3uer untersucht und angegeben: »DieStreifen, welche dem Munde das schattirte, rosettenförmige Ansehen geben, el'\,veisen sich bei näherer Betrachtung alshohle Scheiden, angefüllt mit einer feinkörnigen Flüssigkeit, welche beim Zer<strong>dr</strong>ücken, aber auch nur dann, ausläuft«.Dass damit elie Pharyngealzellen gemeint sind, hraucht wohl nicht erst bemerkt, zu werden. SchuItze Ci 61 p. 28) undLeuckal't (17" (p. ~42) beSUitigen Schmidts Darstellung, und Leuekart bemerkt zuerst, dass diese Körper )einer selbständigenContractilität entbehreM und sieht in denselben »)einen elastischen Apparat, der mit den eigentliehen Pharyngealmuskelnin einem antagonistischen Wechselverhältniss zu stehen scbeint(. Dass die Beobachtung des lebenden Mes.Ehrenbergii in der T'hat zu dieser Erklärung Leuckart 1 s zwingt, ist schon oben hervorgehoben worden; mir ~yurde siein meiner Erstlingsarbeit (286 p. (31) zur Veranlassung, die Pharyngealzellen als »)Schlauchmuskeln« anzusehen, die ichfo]gendermaassen beschrieb: »)In der That bestehen dieselben aus einem <strong>von</strong> feingekörnelter zähflüssiger Masse erfülltemSchlauche. Dieser ist farhlo$, glashell, und bildet wohl das contractile Element dieser Muskeln, jener dagegen führt keineContractionen aus, sondern wirkt vielmehr als ein elastischer Stossball .in dem lebhaften Spiele dieser Muskeln« eto. Ichhatte die Radialfasern, welche die Pharyngealzellen zwischen sich fassen, als contractile Membran dieser letzteren angesehen.Dieser Irrthum hatte leider die Fa,lge, dass Illan nun. allenthalben in ähnlichen feinkörnigen Gebilden ))Schlauchmuskeln«zu ;sehen Wähnte. So hat z. B. Hallez die Speichel<strong>dr</strong>üsen der Mesostomeen (557 p. 21), und Paradi sogar dieStäbchenbildungszellen (512 p.194) für )Schlauchmuskelm erklärt. v. Ihering hat zuerst (571 p. 117 / 1) leise Zweifel ander Realität eines solchen »)höchst auffälligen histologischen Elements«( ausgesprochen, nachdem er durch An~endung derQllerschnittmethode erkannt belUe, dass der dem ~Iesostomeenpharynx bis zu einem gewissen Grade ähnliche Pharynx <strong>von</strong>Graffilla muricicola an Stelle solcher ))Schlauchmuskeln({ nichts enthalte, als zwischen den Radialfasern eingelagerte kernhaltigeZellen. Die grossen Kerne derselben werden übrigens schon <strong>von</strong> Schneider in seiner, leider nicht weiter erklärtenAbbildung des Pharynx <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii (281, Tab. VI, Fig. 5) eingezeichnet.Mit der oben gegebenen Beschreibung des Pharynx· <strong>von</strong> Mesost. Ehrenbergii sind die »Schlauchmuskeln« nun definitivzu Grabe getrclgen, ehe sie nooh weiteres Unheil angerichtet haben.


91Oesophagus.Schmidt (206 p. 39) stellt für die in unseren Gen. Mesostoma und Vortex vereinigten Formen dieallgemeine Regel auf: »Der Schlllndkopf geht nicht unmittelbar mit seinem hinteren Ende in den Darm über,sondern z"vischen beiden liegt. ein kurzer, aber als bestimmte eigene Abtheilung vorhandener Schlund« undbildet ein solches, <strong>von</strong> uns als »Oesophagusc< zu bezeichnendes Zwischenstuck fUr VOl'tex pictus, Mesost.Cl'aci und Mes. Ehrenbergii ab. In der That ist ein solcher enger Oesophagus bei unseren Stlss- und Seewasser­Vorticinen sehr oft zu beobachten, und namentlich deutlich ausgeprägt bei V. Millportianum und :bei Derostomasalinarum (Taf.XIII, Fig. ~H, oe). Doch erscheint derselbe nicht immer als verengtes Röhrchen,.sondern bisweilen setzt sich der Darmanfang b[oss durch veränderte Beschaffenheit seines Epithels <strong>von</strong> demeigentlichen Darme ab. So z. B. bei Vortex armiger (Taf. XIII, Fig. O~, dd), \VO ein Ring heller, mit starklichtbrechenclen, aber farblosen Körnchen erfüllter Zellen auf den Pharynx folgt. Auch hei V. viridiserscheintder Anfang des Darmes dadurch <strong>von</strong> dem Reste verschieden, dass seine Zellen dort nie<strong>dr</strong>iger bleiben undein homogenes Ansehen bewahren (Taf. XII, Fig. 15, d). Doch lässt uns die anatomische Beschaffenheit dieses»Oesophagus« hier sovvie bei allen bisher genannten Formen keinen Zweifel darüber, dass derselbe vvederdem Schlunde angehöre, noch eine Bildnng sui generis sei, sondern vielmehr nichts "veiter darstelle als einenTheil des Darmes.Weniger bestimmt kann man dies <strong>von</strong> dem Oesophagus der Mesostomida behaupten. Denn vvenngleichauch hei ihnen (Mes. Ehrenbergii Taf. V, Fig. 6, oe) das Oesophagus-Epithel seiner Form nach einen Übergang<strong>von</strong> der Epithelialauskleidung des Pharynx zu der des Darmes bildet, so gleicht es doch durch dieKern:losigkeit und das Verhalten seines Plasmas viel mehr der ersteren. Dazu kommt.ferner das Vorhandenseineiner l\'luscularis, die wohl dem Schlunde, nicht aber dem Darme eigen ist. Es scheint mir daher derOesophagus der l\fesost.omida nicht dem der Vorticida homolog zu sein , indem letzterer einen Thei1 desDannes, ersterer aber einen Theil des Schlundes vorstellt. Dagegen ist der lVlesostoma-Oesophagus allerdingshomolog. dem hinteren, der Pharyngealzellen entbehJ'enden Abschnitte des Schlun<strong>dr</strong>ohres der Microstomida(vergl. Micr. lineare Taf. XV, Fig. 8), da sich derselbe unzweifelhaft als Theil des Schlundes erweistund deshalb sehr mit Unrecht <strong>von</strong> Hallez bei StenosL leucops (357 p. 117) als »)IVlagen(( bezeichnet \vurde.Darll}.Allgemeine Form. Der Darm stellt bei allen Rhabdocoeliden einen, In seinem ganzen Umfangeeinheitlich gebauten BJindsack vor, der \veder topographisch noch histologisch eine Trennung in zvvei oderluehrere Abschnitte zulässt. Seiner Gesammtform nach weist er zvvei Haupttypen auf, die schon <strong>von</strong> Ehrenhergscharf auseinander gehalten \vurden, indem er die Turbellarien in die zvvei Abtheilungen der RhabdoundDen<strong>dr</strong>ocoela schied (77). Der »verzvveigte« und der »sackförmige oder röhrenförmige Darmkanal ohneVerz"veigungen«( (Oersted 106 p. '13) ist in der That ein so gutes Unterscheidungsmerkmal und steht mit sovielen anderen Charakteren in Correlation, dass auch in diesem Werke die systematische Eintbeilung sichdesselben als eines Hauptmerkmales bedient. Doch rechnen wir zum l'habdocoelen Typus nicht bloss diewenigen Fälle, wo, wie z. B. bei Mes. Ehrenbergii, der Darm die regelmässige Form eines Stabes odereiner geraden, Überall gIeich\veiten Röhre hesitzt, sondern auch aUe die sogenannten Zwischenformen, beivvelchen (Macrostomida, Microstomida, Prorhynchida, Monotida) durch vorübergehende oder bleibende mehrweniger tief einschneidende Einbuchtungen der Wandung die Contouren .des Darmes "veHig werden. Dennin allen diesen Fällen bleibt ja· der centrale Theil der Darmhöhle in ganzer Länge des Darmes in Continuität.Dieselben begründen deshalb keine, die Spaltung der Hauptaxe bedingende VerZ \Ve igun g und haben keinenhöheren Werth als etwa die rosenkranzförmigen Einschnürungen, 'wiesie vorubergehenrl.an den einzelnenDarmzweigen Inaneher marinen Polycladen durch deren Ringmuskulatur hervorgebracht werden. AusgleichemGrunde \verden die unregelmässig sackförmigen Darmformen der Plagiost.omida (Taf. XVIII und XIX), sowie23*


92der in Form und Ausdehnung lediglich <strong>von</strong> dem Druck der Generationsorgane abhängende Darm der Proboscidazu dem rhabdocoelen Typus zu zählen sein.Formveränderungen zeigt der Darm der Rhabdocoelida in der Regel nur in Folge allgemeiner Körpercontractionenoder unter dem Zuge oder Drucke der über ihn hÜ1\vegstreichenden und ihn z\vischen sichfassenden sagittalen Muskelfasern. Nur der Darm der Mam'ostomida, Microstomicla und :Monotida (vielleichtauch Prorhynchida) zeigt selbsUtndige Contractionen. Far die Darmaussackungen der erstgenannten belnerktschon v. 13eneden (267 p. 1120): »la forme et la disposition varient a chaque instant, par suite des I110Uvementsque le canal digestif executer(, und ich habe 'wiederholt bei Macr. hystrix beobachten können,wie durch Wasseraufnahme die gesammten Aussackungen 'mit einem Male zum Verstreichen gebracht \vurden,um nachher im ganzen Umfange oder blass theilweise wieder aufzutreten. Bei diesem und ebenso bei l\IonotusfUSCllS' und lineatus machen die Contractionserscheinungen des Darmes so sehr den Ein<strong>dr</strong>uck des 'Villkürlichenund <strong>von</strong> den Körpercontractionen Unabhängigen, dass man unbedingt das Vorhanclensein eillerMuscularis voraussetzen muss, obgleich der anatomische Nachweis einer solchen mir bei den genannten Artennicht gelungen ist. Dagegen konnte ich bei Steno leucops und noch deutlicher bei Mier. lineare eine :M uscu­1aris erkennen. Sie besteht bei letzterem (Taf. XV, Fig. 6-9, nun) aus einer kräftigen, <strong>von</strong> dem Darnlepithelunschwer ahläsbaren Haut, die zu innerst aus platten Längsbändern , zu äusserst aus eben solchenRingbändernzusam'mengesetzt ist. Üher die 'wichtige Rolle, \ve1che der Darmmuscularis bei der ungeschlechtlichenFortpflanzung zukommt, 'werden wir noch zu sprechen hahen; hier 'sei nur bemerkt, dass sie sichcontilluirlich in den Hautmukelschlauch umschlägt.'No eine Muscularis fehlt, da \vird der Darm umgeben <strong>von</strong> einer bindege\vebigen Scheide, die, \viewir schon oben gesehen haben, bisweilen (Vortex viridis) die Form einer zelligen Peritonealmembran annimmt.Dar111 e pit heL Bei allen Rhabdocoeliden, mit Ausnahme der Acoe"Ia, ist ein <strong>von</strong> einem continuirlichenEpithelialbelag ausgekleidetes Darmlumen vorhanden. Die einzelnen Zellen desselben sind stets nackt,membranlos und besitzen runde oder ovale Kerne mit Kernkörperchen. Das klarste Bild gewährt das Danuepithel<strong>von</strong> lVIicrostomiden und Macrostomiden: es ist hier aus einer einfachen Lage fast durc1l\vegsgleich hoher cylin<strong>dr</strong>ischer Zellen zusammengesetzt. Dieseihen enthalten runde Kerne mit punktförmigen Kernkörperchen,welche besonders bei lVIicr. lineal'e (Taf. XV. Fig. 8) mit grosser Regelml1ssigkeit im basalenEnde der Zelle eingeschlossen sind. Bei Microstoma sah ich zahlreiche glänzende Kügelchen in den Darmzellenaufgereiht, bei Macrostoma (Taf. IV,. Fig. 2 U. 113) enthalten dieselben gegen das freie Ende hin indichter Lagenlllg bräunliche Körnchen, \vuhrel1d das Protoplasma des basalen Theiles hell, feingranulös erscheintund grössere Yacuolell einschliesst. Die genannten heiden Familien allein zeigen ihren Darm im Leben VOlleinem dichten langen Flill1ll1erpelz (Taf. IV, Fig. 2, c'i) bekleidet 1).Ähnlich finden wiI' das Darmepithel der Monotida, nur dass hier (Taf. XX, Fig. 4, lVIonotus fUSCllS)die bedeutende Grösse der einzelnen Zellen und die relativ und absolut sehl' geringe Grösse der Kerne auf·fällt. FÜr die Plagiostomida habe ich schon früher in Plag. Lemani (300, Tab. XXIII, Fig. 4) ein Beispielstatuit'L, das uns zeigt, wie bei dieser Familie die Zellen viel dichter ge<strong>dr</strong>~ngt und schlanker erscheinen,so schlank, dass die Stellen, wo der Kern sich befindet, bauchig aufgetrieben sind, um denselben noch zuumfassen. Dagegen finden sich unter Umständen die in das Darmlumen hineinragenden freien Enden keulenförmigverdickt und abgerundet. Unser Holzschnitt Fig. 3 zeigt uns ferner, \venn \vir die Darmzellen d bei Amit denen bei B vergleichen J in welch' enormer Weise sich dieselben verlängern können. So messenletztere il ,2~, also sechsmal mehr als erstere, die bloss 0,23 mm lang sind. Wie verschieden die Bilder sind,welche lUan erhält., \venn man zahlreiche Exemplare <strong>von</strong> Plagiostoma Girardi in Querschnitte zerlegt, zeigendie auf Tat'. XVI, Fig. 8-10 dargestellten Darmepit~elien '<strong>dr</strong>eier Individuen. In Fig. 8 die einzelnen Zellennur noch an der Basis einander beruhrend, im Übrigen aber völlig frei in das Darmlumen bineinragend, dasauf diese Weise wie mit Zotten besetzt erscheint. Jede Zotte entspricht j eeloch einer Zelle, deren Protot).Bisher beobachtet bei allen Arten der Genera l\Iacrostoma und Omalostoma , ferner bei l\Iicrost. lineare, Stenostomacoluber, unicolor und leucops. Sten. quaternum trägt angeblich bloss im oberen Theile des Darmes (Schlund?) Flimmerhaare.


93plasma bei diesem Individuum ziemlich dicht, körnchenreich und ganz frei <strong>von</strong> Vacuolen oder sonstigen Einschlüssenerscheint. Anders in Fig. 9, "vo die Epithelzellen wie aufgequollen sich l1ervor<strong>dr</strong>ängen und indichtem Schluss ihrer keu]enartigen freien Enden das Lumen auskleiden. Es ist dieses letztere Bild <strong>von</strong> demselbenIndividuum, wie Fig. 7 entnommen, und man gewahrt in diesem Falle ein 'weites Darmlumen. VergleichtInan damit die Horizontalschnitte Fig. 4 und 5, so fällt vor Allem auf die Reduction des Lumens aufeinen Spalt oder in den Aussackungen des Darmes (Fig. 3) auf kleine rundliche, centrale LÜcken d, nachdenen die Epithelzellen convergiren. Ja bisweilen (d,) stossell sie gänzlich mit ihren freien Enden zusammenund sind unter einander vel'klebt durch eine homogene, schleimartige }\Jlasse, die in diesem Falle die ganzefreie Fläche des Epithels überzieht und sich in Hämatoxylin tief dunkel färbt. Ein stark vergrössertes Stückder Darmwand aus diesen Schnitten zeigt (Fig. 10) die Epithelzellen sehr verschmälert und in die Längegestreckt, in ihl'embasalen Ende wie immer die gelblich- oder lJräunlichgrünen Körnchen (a) enthaltend, die, freien Enden dagegen (b) reich mit kleinen Vacuolell und Fetttröpfchen durchsetzt. Der schleimartige Überzugc mit seinen in das Darmlumen binausragenden verästelten oder einfachen spitzen Fortsätzen erweistsich durch den innigen Zusammenhang mit der freien Fläche der Zellen als gemeinsames Secret oder aberals die venwhmolzene Aussenschichte derselben.Zarter und 'wandelbarer in der Form sind die Darmzellen <strong>von</strong> 1\1es. Ehrenhergii (Taf. V, Fig.6).In dem Darme eines und desselben Individuums finden sich Stellen, :wo die Darmzellen die Form <strong>von</strong> nie<strong>dr</strong>igenPlatten oder Polstern (d ß ) haben neben solchen, die als mächtig verlängerte Keulen (d-cl!) erscheinen.In den freien Enden der letzteren finden sich reichlich Fetttropfen (Fig. 3 und 4, wo in Folge der Conservirungin Hyperosmiumsäure dieselben schwarz geworden sind) und grunlichbraune Concremente vor. Ichhabe in Fig. 6 diese letztgenannten Einschlusse weggelassen, um die eigenthümliche Structur des Plasmaleihesklar zur Anschauung zu bringen. Die polsterförmigen Zellen und die basalen· Enden der grossen keulenförmigensind durchweg <strong>von</strong> einem gleichmässig feinkörnigen Plasma gebildet, das sie so lange beibehalten,als die Zellen zwischen anderen eingekeilt (d s ) nicbt an die Oberfläche treten. Ist dies der Fall, so sehenwir auch mannigfache Veränderungen in denl Plasma auftreten. Als häufigste verzeichnen "wir das Auftreten<strong>von</strong> einzelnen grossen oder' zahlreichen kleineren, <strong>von</strong> beller, nicht gekörnelter Substanz erfüllten Vacuolen,die mitunter so zahlreich werden, dass die ganze Darmzelle in ihrem freien Abschnitte ein schaumiges Ansehenerhält. (cl, d 2 , d 4 ). Das die Vacuolen trennende Plasma bleibt dabei entweder unverändert, oder 'wirfinden (d 3 ) die eigenthümliche Erscheinung, dass sich in demselben dichtere kernart.ige Kitgelchen abgrenzen.d 1 stellt eine Darmzelle vor, bei welcher' dieser Zerfall ohne das Vorhandensein <strong>von</strong> Vacuolen eingetretenist und wo jede einzelne Kugel noch <strong>von</strong> einem hellen Hof umgehen scheint.DIe ZeUen der Ventralseite des Darmrohres sind in der Regel etvvas höher als die der dorsalen Seite,und oft sieht 11lan sogar letztere in dem Zustande d ß , erstere in der Form <strong>von</strong> d-d:J' Doch ist darin keineConstauz 'wahrzunehmen und ich habe aucb Präparate gesehen, in denen der Epithelialbelag <strong>von</strong> Dorsal- undVentralseite gleich hoch, ja sogar erster höher war als letzterer. Gegen die Peril)herie der Darnnvand resp.die Basalenden der Epitheliell mehren sich die Kerne (h) beträchtlich, vvas ,vohl daher kommt, dass zwischenden keulenförlnig ausgestreckten Zellen zahlreiche kleinere eingekeilt sind, deren Leih nicht frei zu Tagetreten kann. Noch lllehr verwischt wird - namentlich im Verhältniss zu Microstoma und :Macrostoma - dasklare Bild eines eipschichtigen Epithels dadurch, dass <strong>von</strong> aussen her der Darmwand massenhaft runde Kerneund Zellen anliegen (Fig. 3, bgz). Doch erweisen sich diese clLrrch ihr Verhalten gegen Tinktionsmittel unddie Form ihrer kugeligen Kerne sofort, als angelagerte Bindegevvebs-Kerne und -Zellen, und sind unschwer.zu unterscheiden <strong>von</strong> den viel grösseren, unregelmässig ovalen Kernen des Dannepithels , die sich durch ihrlueist VOll einem hellen Hof umgebenes Kernkörperchen, ihre grobkörnige Structur, sovvie dadurch unzweifelhaftcharakterisiren, dass sie sich zwar scharf, aber nur zart tingiren.Ähnliche Verhältnisse wie bei Mesost. Ebrenbergii trifft man hei Vortex vir icl is (Taf. XII, Fig. ;2, 3,15, d u. d,), sowohl was die Form als die StrucLul' des Plasmaleibes der Zellen betrifft. Auffallend vvar mirnur nächst der Kleinheit und Kugelforlll der Kerne, deren vvandständige Stellung sowie die Grösse und Stellungder hellen Vacuolen. Jede Zelle enthielt deren 1-2 unmittelbar über dem Kerne in ihrem hasalenEnde. Bei schwacher Vergrösserung erhält dadurch das Darmepithelein ganz eigenthü1l11ich hell getüpfeltesAnseben. Ferner sei. hervorgehoben, dass sich bei Vortex viridis im ganzen Umfange des Darmes birn-GraU. Turbellarien. I. 24


94förmige oder polsterförmige Zellen an die Darmwand anlegen und sogar mit ilHen Spitzen zwischen dieZellen der letzteren ein<strong>dr</strong>ingen (Fig. 2 u. '115, da;. Sie unterscheiden sich in der Form ihrer <strong>von</strong> eineln hellenHof umgebenen Kerne, und die Structur des Plasmas deutlich <strong>von</strong> ähnlichen Bindegewebszellen und habendie grösste Ähnlichkeit mit den nSpeichel<strong>dr</strong>üsen(( (sp). Wahrscheinlich haben wir es hier mit einer Art Darrn<strong>dr</strong>üsenzu thun und es liegt nahe, <strong>von</strong> einer Leb e r in niederster Form zu sprechen. Doch \vürde ich esfür unstatthaft halten, ohne vorherige weitere Untersuchungen über eine solche Andeutung hinauszugehen.Graffilla und AnoplodiuDl ähneln, namentlich letzteres, durch die Form der Kerne ihres Darmepithelssehr dem genannten VOI~tex. Es sind hier die Epithelelemente <strong>von</strong> der Fläche betrachtet C raf . XIV,Fig. i14, d,), polye<strong>dr</strong>ische, im Querschnitt (Fig. 115, d) kubische zarte Zellen, die mächtige Yacuolen einschliessen.Jede der letzteren enthält im Centrum suspendirt ein Häufchen VOll Concrementen, die demDarme die charakteristische bräunliche Farbe verleihen. Diese Vacuolen sind an manchen Stellen so massenhaftvorhanden (Fig. 16, d), dass dadurch die Darmwand unregelmässig höckel'ig sich ins Darmlumen erhebtund ein schaumiges, die zellige Structur völlig verwischendes GefÜge annimmt. Bis\veilenerscheint das ganzeDarmlumen durch solche schaumige Massen erfüllt und unwegsam gemacht (vergL Y. Ihering 371, Tab. VII,Fig. '15), "vas allerdings leicht zu falschen Deutungen Veranlassung geben kann.Von höchstem Interesse ist das Verhalten des Darmes bei den pro b 0 sei d a. Die EleInente desDarmepithels derselben zeigen im Allgemeinen ähnliche Formen ,vie bei den Plagiostomida, namentlich· wennulan Individuen schneidet, bei denen sie sich im Zustande der Ausstreckung befinden (Tab. XI, Fig. il0,Macrorh. Naegelii). Neben langgestrecktell keulenförmigen Zellen (z) mit zahlreichen Fetttröpfchen und hellenKügelchen finden sich eingekeilte kleinere Zellen (z,) - sämmtlich ausgezeichnet durch scheinbar mit Membranversehene grosse runde Kerne und deren beträchtliche Kernköl'perchen. In anderen Individuen findensich die Zellen <strong>von</strong> kubischer oder cylin<strong>dr</strong>ischer Form (Fig. i( 'I, z), und zwischen ihnen noch kleinere, unregelmässiggestaltete z, oder kugelige Zellgebilde k. Sie sitzen nach aussen dem überaus zarten Bindegewebebg an und zeigen sich innen bisweilen <strong>von</strong> schleimigen Massen mit eingelagerten bräunlichenKörnchen belegt. Doch finden sich solche Kärnchenhaufen auch den basalen Enden der Darmzellen angelagert.Auffallend erscheint nun vor All~m der geringe Zusammenhang diesel' Zellen untereinander und derUmstand, dass man auf Quer- und Längsschnitten vielfach isolirte Darmzellen frei flottirend (Fig. 'I, du) oderan beliebigen anderen Organen angelagert vorfindet. Eine genauere Vergleichung <strong>von</strong> jungen Individuenmit geschlechtsreifen und eine Durchmusterung <strong>von</strong> Schnittse ri e n dieser letzteren gibt die Lösung desRäthsels. Es ergibt sich nl1mlich, dass bei den Proboscic1a (- wenigstens den Gen. Macrorhynchus und Acrol'hynchus-) ein eigentlicher geschlossener Darmsack und eine selbständige Darmhöhle überhaupt nur jungenIndividuen zukommt, bei denen noch nicht die bei Probasciden ja so enorm complicirten und volUlllinösenGenerationsorgane mit ihren Nebenapparaten entwickelt sind. Sobald diese sich entfalten, wird der Darmimmer mehr eingeengt, bis zuletzt eine vollständige Continuitl1tstrennung, ein langsames Zet'reissen des Darmesvor sich geht. Die Generationsorgane wachsen jetzt gleichsam in die Darmhöhle hinein und die Zellen desDar'mepithels treten beiseite, um sich in der Umgebung derselben übel'aH da anzulegen, \VO RaUlll dazu vorhandenist. So wird stets am Rucken (Fig. 1) eine continuirliche Lage <strong>von</strong> Darmzellen sich ausbreiten undebenso im Hinterende des Körpers sich cler Rest des ehemaligen Darmblindsackes erhalten. Doch\verdenin denselben vielfach Theile des Geschlechtsapparates hineinhängen und es werden Querschnittsbilder 'wiel1'ig. 9 entstehen, die ohne Kenntniss des eben Gesagten unbegreiflich erscheinen \viirden. Schnitte aus denRegionen "veiter vorne (Fig. 7 u. 8, cl) 'werden natürlich, da der Generationsapparat die Bauchseite einnimmt,stets nur an der RUckseite das Darmepithel aufweisen.Durch diese Thatsachen \vird auch das eigenthümliche Ansehen verständlich, \velches die Arten derGenera Macrorhynchus und ACl'orhYl1chus in Quet.schpräparaten gewähren. Man sucht da vergeblich nacheinem Darme. Dafür aber erscheinen alle Lücken, welche <strong>von</strong> elen übrigen Organen des Körpers frei gelassen'werden, ausgefüllt durch die <strong>von</strong> bräunlichen oder grünlichen Körnchen durchsetzte 'weiche Substanz derDarmzellen und die in derselben enthaltenen Nahrungsobjekte (Diatomeenschalen etc.). Da Quetschpräparate<strong>von</strong> Arten des Genus Hyporhynchus und Pseudorhynchus ein ganz ähnliches Bild gewl1hren, so Innss auchfür diese eÜl gleicher Bau des Darmes angenornmenwerden. Und ebenso fUr Gyrator. Die Beschreibung,\velche Hallez (283, p. 568) <strong>von</strong> dem Darme des' G. hermaphroditus (Prost. lineare) gibt, scheint rnir


95darzuthun, dass auch hier bloss die Jungen einen geschlossenen Darm besitzen. Ferner habe ich in den <strong>von</strong>mir in Schnitte zerlegten - allerdings wenigen - Individuen vom Darme nichts wahrgenommen als einegrosse :Menge <strong>von</strong> ncellulesflottantes«, die ich als Darmzellen in Anspruch nehme. Dieselben (Taf. XI, Fig. 20,d u. d,) erfüllen den ganzen Leibesraum bis in die Umgebung des Rüssels hinein und haben sich möglicher­'weise erst unter dem Einfluss der conservirenden Reagentien so völlig <strong>von</strong> ihren Anheftungspunkten losgelöst.. V e rc1 au u ng. Die in den vorhergehenden Zeilen beschriebenen, verschiedenartigen Formzustände desDarmepithels ,verden nicht wohl anders als durch die Annahme erklärt 'werden können, dass denselben ilnLeben die Fähigkeit der GestalLveränderung zukomme. Und namentlich die wechselnden Befunde an einerund derselben Species (wie z. B. Plagiost. Girardi und JYlesost. Ehrenbergii) müssen zu der Vermuthungführen, dass die Formverändenmgen in einer ganz bestimmten Beziehung zur Funktion des Darmepithels, zurVerdauung stehen.Das Verdienst, amöboicle Be"vegungml der Darmzellen im lebenden Objekte beobachtet zu haben, gebührtDuplessis, welcher zuerst solche <strong>von</strong> Plagiost. Lemani nachgewiesen hat. Er' sagt nl:imlich (291 p. 12 1)1<strong>von</strong> den Darmzellen dieses Thieres: »11 est tres difficile de detacher ces cellules cle leur point crappui; maisa10rs on assiste a UD curieux spectac]e, car, quand elles sont detachees de l'enveloppe cutanee et separeesles unes des al1tres, eUes se presontent d'aborcl comme des masses de sarcode parfaitement rondes, pleinesde granulations et d'un suc jaune; Inais, au bout d'un instant, elles pOU8sent des p1'olongements amoebo'Üles,dev;iennent etoilees el rampent C0rl21ne un ptotee sur le ven'e.« Dazu fügt derselbe später (308 p. 2t)6) nochfolgende Beobachtung: })Un detail qui nOllS avait echappe apremiere vue et celui-ci: les extremites c1echireesde ces ceUules etant denUt~es de parois, comme de 'simples cytodes, se reunissent aux fragments voisinsavec la plus gL'ande facilite et forment avec eux des boules sapcodiques irregulieres qui, poussant de touscotes des lobes digitiformes, font tout a fait !'impression d'une grosse Amoeba diffluens«. Nachdem. ich(300 p. 339) die Meinung ausgesprochen hatte, dass diese amöboiden Bewegungen auf die directe Aufnahmeder Nahrungsobjekte in den Leib der Darmzellen abzielten, hat dann lVIetschnikofl' (327) l:iltere,damitübereinstimmende Beobachtungen an Mes. Ehrenbergii und Planaria lactea und polychroa publicirt, welchezeigten, dass mit der Aufnahme der Nahrungsobjekte eine Vergrösserung der DarmzeJIen Hanel in Hand gehe,welche bis zum völligen Schvvund des Darmlumens führen kann 1). Metschnikoff's Ansicht dagegen ,dass dieflimmernden Darmzellen <strong>von</strong> :Microst. lineare die Fähigkeit, Nahrung aufzunehmen nicht besässen, wurdealsbald durch gegentheilige Beobachtungen Graber's (351 p. 278 nota) an dem Flimmerdarm <strong>von</strong> Stenostomaleucops ·widerlegt. Auch v. Ihering hat an den Darmzellen <strong>von</strong> Graffilla muricicola (371 p. '157) l>schvvache,langsaln sich vollziehende amöboide Bewegungen({ beobachten können.Gestatten Uns schon alle diese Angaben, dem iBilde welches ich s. Z. für den Verdauungsvorgangbei Plag. Lemani ent\varf 2 ), eine allgemeine GÜltigkeit für alle Turbellarien zu vindiciren, so lassen sich auchdie Präparate, vve1che ich seither vom Darmepithel der Rhabclocoelida erhalten habe, mit Hülfe desselbenerklären. So vverden die Individuen <strong>von</strong> Macrorh. Naegelii, Plag. Girardi und Lemani, hei 'welchen dieDarmzellen klein und reclucirt gefunden 'wurden (Taf. XI, Fig. 1'1, Taf. XVI, Fig. 8, Holzsehn. Fig. 4, A) alsim Hungerzustande befindlich, die mit weitausgestreckten und angeschwollenen Darmzellen (Taf. XI, Fig. 10,Taf. XVI, Fig. 9 und '10, Holzsehn. Fig. t, B) als eben in der Verdauung begriffen zu betrachten sein3).t) Über l\Ies. Ehrenbergii sagt l\Ietschnikoff p. 388; »Wenn man ein l\Iesostomum etwa eine Stunde nach dem Verschluckenseiner Beute (Nais proboscidea) untersucht, so findet man in dem nunmehr sehr verengten Darmlumen nur die' Cuticulamit Borsten, während die sämmtlichen Weichtheile <strong>von</strong> Nais sich im lnnern der Darmzellen wiederfinden«, und über die mit Blutund Carmin gefütterten Planarien (p, 389): »Wenn man sogleich darauf den Darmkanal des Wurmes untersucht, so ·findet mandessen Lumen ganz verschwunden, während die Darmzellen sehr vergrössert erscheinen und in ihrem lnnerneine colossale l\lenge Blutkörperchen, resp. Farbstoffkörnchen enthalten«.:2) 500 p. 339: llSowie die 'Rhizopoden mitte1st ihrer Pseudopodien die zu ihrer 'Ernährung dienenden Gegenstände umschliessen,aussaugen und dann wieder verlassen, resp. aus ihrer Leibesmasse ausstossen, so werden auch diesel\Iagenzellenmittelstihrer Pseudopodien alle in den :Magen gelangenden Gegenstände umfliessen, verdauen und die gewonnenen Nährstoffe, Fett alc.allmählich entweder noch während der Verdauung oder erst nach Zurückziehung der Pseudopodien assimilireu«(.3) Das im Holzschnitt Fig. 4 B ahgebildete Präparat beansprucht noch ein beeonderes Interesse. Es ist bekannt, dass dieTurbellarien im Momente, wo sie in Conservirungsflüssigkeiten geworfen werden, ihren Darminhalt ausspeien. Ich. habe nur seltenn*


96Dass nicht alle Darmzellen zugleich thätig sind und neben verdauenden auch kleinere getroffen \verden,welche durch erstere VOll dem Contakt mit dem Darminhalt abge<strong>dr</strong>ängt, im Ruhezustande verharren, zeigenTaf. V, Fig. 6 und Taf. XI, Fig. 10 <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii und Macrorh. Naegelii. Ferner ist. aus Taf. XVI,Fig. 3-5 zu ersehen, wie entsprechend den Beobachtungen <strong>von</strong> Metschnikoff das Darmlumen vorübergehendganz obliteriren kann, indem die Darmzellen, ein Nabrungsobjekt umfassend, mit ihren freien Rän~ern zu eineIllSyncytium verE?chmelzen (vergl. Fig. 10). Ganz gewiss ist Metschnikoff im Rechte, 'wenn er (243 p. 3 8 g)seine frühere irrthümlicheDarstellul1g des Darmkanales als eines l)des inneren Hohlraumes vollständig entbehrendenEiweisskörpers« (235 p. 56,1) auf solche Dannzustände zurückführt. Dass elie angesclnvollenenfreien Enden der Darmzellen besonders unter dem bei der Untersuchung ausgeübten Drucke leicht abreissen,ist unschwer zu begl'eifen, doch halte ich dieses Abreissen nicht für einen normalen Vorgang I).Ist die vorstehend versuchte Erklänmg der Erscheinungen richtig, dann besteht in der That ein principiellerUnterschied zwischen der Verdauung der Turbellarien und der höherer Thiere. Es \vird närnlichbei Turbellarien die Verdauung nicht inclirect durch 8ec1'etion verdauender, lösender, die Nährstoffe resorptionsfähigmachender Säfte in die Dannhöhle bewerkstelligt, sondern die Zellen des Darmepithels besorgenin directel' vVeise Verdauung und Resorption, indem sie die Nährstoffe incorporiren und die assimilirten Stoffeauf osmotischem 'Vege an elie perienterische Flüssigkeit abgeben. In kürzerer 'Neise hatte ich dies früherausge<strong>dr</strong>ückt, indem ich die einzelnen Darmzellel1 der Turbellarien mit verdauenden Rhizopoden verglich. EineIniichtige Stütze erhält diese Anschauung sowohl durch das, was oben (S. 67) über den Verdauungsvorgangbei den Acoela gesagt 'wurde, als durch die eigenthumlichen Verhältnisse bei den Proboscida. Bei diesenkann <strong>von</strong> verdauenden Darmsecl'eten um so 'weniger die Rede sein, als hier ja lln geschlechtsreifen Zustandeder ganze »Darm« aufgelöst ist in eine Vielheit selbsUindiger, <strong>von</strong> einander unabhängiger verdauender Zellindividuen(s. oben S. 94..).Übrigens finden sich dieöe VOll Lang (396 p. 22'1) auch für die Polycladen constatirten Vorgängenicht bloss bei Turbellarien. So war ich gezwungen, auch bei Geonemertes chalicophora 2) eine directe activeBetheiligung des Darmepithols an dem Verclauungsprocesse anzunehmen und <strong>von</strong> Sommer wurden - ohnedass ihm wie es scheint, die diesbezüglichen Beobachtungen an Turbellarien bekannt ge,vesen \vUren ­ganz genau die gleichen Verdauungsvorgäuge bei Distomum hepaticum 3) beschrieben und auch ganz in derselben'''eise interpretirt, 'wie dies VOll uns fÜr die Turbellarien geschehen war.Ferner hat Krukenherg gezeigt, dass die <strong>von</strong> ihm und anderen bei den gesarnmten Zoophyten[Spongien und echten CoelenteratenJ-1) heobachtete Incorporirung <strong>von</strong> Fremdkörpern in die Entodermzellen aufeine »intracelluläre« Verdauung zurÜckzuführen sei, indem es zur Verdauung bei Coelenteraten )}einer unmittelbarenBerührung der Substanz mit dem lebenden Gewebe bedarf« und )verdauende Secl'ete bei den Coelenteratennicht existiren ocle1' 'wenigstens nicht nachweisbar sind« (Krukenberg 11. Reihe 'I. Ahth. p. 14'1).Rhabdocoelida geschnitten, bei denen Darminhalt .nachzuweiseu gewesen wUre, und sehr oft dieses heftige Ausspeien beobachtet.. Dieser Akt ist stets auch YOIl einem Vorstossen des Pharynx begleitet. So kann fast mit Sicherheit angenommen werden, dass dasIndividuum, <strong>von</strong> welchem das Priiparat A mit im Hungerzustande befindlichen Darmzellen stammt, wenig oder keinen Darminhalthalte, da die normale Lage des Pharynx keine Spur eines stattgefundenen Erbrecheos erkennen lässt, wogegen B mit dem umgestülptenPharynx. mit Sicherheit auf einen heftigen Speiakt und illdirect dadurch auf einen im Momente der Abtödtung gefüllten~ragen hinweist. Dass gerade dieses Individuum so enorm verllingerte Darmzellen besitzt, ist ein neuer Beweis für den supponirtenCausalnex.us zwischen Verdauung und Vergrösserung der Darmzellen.1) Hallez (557 p. 18) hält den Zerfall des Darmepithels in solche Kugeln für eine Art <strong>von</strong> Secrelion, durch welche ein»veritable deliquium« zu Stande kommt und sagt: ))la r61e da cette secretion doit consister tres-vraisemblablement a modifier 1a naturechimique des aliments, de manier'ß tt permettre la diffusion de ceux-ci a travers Ia paroi intestinale«. Diese Anschauung widerstrebtder oben vorgetragenen Darstellung ebenso wie die Aufl'assung Hallez', wonach die nicht in Action befindlichen Darmzellenals Ersatzzellen anzusehen wären »destinees a remplacer celles qui se detruissent incessament{(.2) L. Graff, »Geonemertes chalicophora, eine neue Landnemertine«, Gegellbaur's Morpho!. Jahrb. Bd. V, ~879, p. 439.B) F. So m m er , »)Die Anatomie des Leberegels, Distomum hepaticum L. « Zeitsehr. f. wiss. Zoo]. Bd. XXXIV ,I 88 ~p. ö76-ö79, Tab. XXXI, Fig. ,I. ' ,4) Die Literatur hierüber findet sich zusammengestellt bei E. Metsc11n iko ff, »über die intracelluläre Verdauuno- beiCoelenteratencc, Zoo!. Anz. 1880, p. 261 fr. und C. F. W. Krukenb erg, ))Vergieiohend-physiologische Studien«, I. Reihe !),1bth.lIeidelberg ,188,1, p. 60, und H. Heibe, ~. Abth. p. 439 ff.


97In'vvieweit die intracelluläre Verdauung, <strong>von</strong> welcher lVIetschnikoff (1. c. p. 263) meint, dass sie »eine ursprünglicheErscheinung bei :Metazoen bildet und auch bei den Urahnen der letzteren die Regel 'war(, noch beianderen Thiertypen vorkomme, ,verden zukünftige Untersuchungen darzuthun haben. Interessant und andieser Stelle hervorzuheben ist jedenfalls, dass nach v. Thanhoffer' s Beobachtungen beim Frosch 1) auchda, 'wo die Verdauung eine extracelluläre ist, Bewegungserscheinungen des Darmepithels die Resorptionunterstützen.Wenn Metschnikoff (327) und v. Ihering (371) den Schwund des Darmlumens als vorübergehendePhase des bei Acoelen permanenten Zustandes auffassen und der letztgenannte darauf sogar )ldie Homologisirungder centralen verdauenden Zellenmasse der Convoluten mit dem für gewöhnlich ein Lumen enthaltendenDarmtractus der coelaten Turbellarien( gründen will, so beruht eine solche Auffassung auf einem völligenMissverständniss der Organisation der Acoela. Wie wir oben (S. 67) gezeigt haben, existirt eine solche <strong>von</strong>v. Ihering angenommene »centrale verdauende ZellenmaSSßi( als geschlossener Complex überhaupt nicht; dieVerdauung wird besorgt durch das, die Grundsubstanz des ganzen Parenchyms bildende Syncytium, welchesauch alle anderen, bei Coelaten das Mesoderm zusammensetzenden Elemente, Geschle~htsproducte, Stäbchen<strong>dr</strong>üsenetc. umschliesst. Das Acoelenparenchym repräsentirt alle vom Hautmuskelschlauch der coelatenTurbellarien umschlossenen Gewebselemente und kann nur dem indifferenten Entoderm der Stylochopsislarveverglichen werden, welches »ein eigentliches Mesoderm und ein Enteroclerm ungesondert in sich vereinigtcc(Goette 392 p. 20), nicht aber d81' als Darmblatt oder »Enterodermc( (Goette) aufzufassenden Epithelialauskleidungdes Darmes allein, möge auch die Verschmelzung der Zellen des letzteren während der Verdauungeine noch so grosse äusserliche Ähnlichkeit mit dem Acoelenparenchym hervorbringen.Andere Funktionen des Darmes. Schon Müller (14) konnte hei seiner »Faciola gulo« beobachten,dass der Mund zugleich als Auswurfsöffnung diene, und Duges (66) beschreibt ausführlich seine '-Beobachtungenüber die »Defecationc( <strong>von</strong> einer grossen Zahl rhabdo- und den<strong>dr</strong>ocoeler Turbellarien. Er zeigte, wiediese Thiere im Stande sind, sich den ganzen Darm mit Wasser vollzupumpen und dieses Wasser dann miteinelll Male gewaltsam auszuspeien, wobei unverdaute Reste des Darminhaltes . mit nach aussen befördert"vürden. Es ist nicht sclnver, diese Beobachtungen zu bestätigen, und der Bau des Pharyngealapparateslässt denselben ebenso ZUDl Auspumpen des Darmes geschickt erscheinen wie zum Aussaugen der erbeutetenkleinen Crustacecn etc. und zum Schlucken des mugebenden Wassers. Ich glaube nicht irre zu gehen, "vennich der, durch das abwechselnde Aus- und Einpumpen <strong>von</strong> 'Vasser hervorgebrachten Bespülung des Darmepithelsnicht allein für die »DefecatioDcc, sondern auch für die Res p i I' ati 0 n Bedeutung zumesse.Auf die höchst richtigen Beziehungen zwischen Darmepithel und Geschlechts<strong>dr</strong>üsen, sowie das nachLang so innige Verhältniss des ersteren zum Excretionsapparate 'werden wir noch zurückkommen. Ebenso,werde ich den Antheil des Darmes an der ungeschlechtlichel1 Fortpflanzung der Microstomida in dem dieletztere behandelnden Kapitel darstellen.Histo ris eh es. Schon oben ist darauf hingewiesen worden, dass die durch frühere Beobachter, <strong>von</strong> Meckel(124) angefangen, gesehenen runden oder rundlichen »DarmzeIlen( wahrsoheinlich niohts weiter waren, als die abgelöstenfreien Enden dieser Zellen. Erst die Anwendung der Schnittmethode konnte ein klares Bild des DarmepitheJs gewllhren,und wenn auch ein solches bei Keferstein(255) und Moseley (287) noch nicht gegeben ist, so bringen doch lVIinot (516)und Kennel (572) für Den<strong>dr</strong>ocoelida befriedigende Darstellungen und damit auch die Berichtigung der Ansicht Metschnikoffs(205), nach welcher der Darm <strong>von</strong> Geodesmus bilineatus, sowie aller anderen <strong>von</strong> ihm untersuchten Rhabdo- undDen<strong>dr</strong>ocoeliden »aus einem membranlosen , des inneren Hohlraumes vollständig entbehrenden Eiweisskörper« bestehensollte. Doch glaube ich der erste gewesen zu sein, der nieht bloss für Rhabc1ocoelida I sondern auch für Den<strong>dr</strong>ocoelidadie ceIluläre Zusammensetzung des Darmes richtig und in einer unz\veifelhaften Weise geschildert hat (500) I woraufausser den erwähnten Bestlltigullgen für Den<strong>dr</strong>ocoelida, durch Metschnikoff (527) und Hallez (057) solche für Rhabdocoelidafolgten. .Es sei ferner hier betont I dass die amöboiden Bewegungen der Darmepithelzellen nicht, wie vielfach zu lesenist, <strong>von</strong> mir, sondern <strong>von</strong> D uplessis (291) zuerst an Plagiostoma Lemani beobachtet wurden. Ich habe lediglich dieBeobachtungen <strong>von</strong> Duplessis dazu verwerthet, eine Hypothese über die Bedeutung dieser amöboiden Bewegungen für denVerdauungsvorgang aufzusteHen.~) 1. v. Thanhoffer, »Beiträge zur Fettresorptionundhisto}ogischen Structur der Dünndarmzotten(l, PflÜgers Arch. f.d', ges. Physiologie VIII. Bd., ~ 873" p. 37. tf.Gr a f f, Turbelhuien. 1. 25


98Speichel<strong>dr</strong>üsen.Per analogiam bezeichnet man gewisse, in den Anfangstheil des Darmkanals der Turbellarien ~inm.ündendeZellen als ))Speichel<strong>dr</strong>üsen a• Es sind dies birnförmige, einfache Zellen mit hellem Kern, der hls\vellenauch ein Kernkörperchen einschliesst, und mehr weniger langem Ausführungsgange. Jeder Ausführungsgangmündet separat in den Darm und enthiHt granulöses Secret. Erweisen sich diese Zellen dadurchhaft als Drüsen, so ist dagegen über ihre specielle Funktion etwas Sicheres nicht bekannt. Es \-vir


99reichlicher entwickelt und grössel; gefunden als bei Mesostoma. Kleiner und namentlich mit viel kürzerenAusführungsg~ngen versehen, erscheinen die Speichel<strong>dr</strong>üsen der Vorticida. Doch zeigt im Übrigen die einzelneDrüsenzelle (sp) <strong>von</strong> Vortex viridis (Taf. XII, Fig. 2 u. 115) und Derostoma salinarum (Taf. XIII, Fig. 2'1)grosse Ühereinstimmungmit den entsprechenden Elementen <strong>von</strong> Mes. Ehl'enbergii.Jensen (342 p. '17) gibt an, bei Aphanostoma cliversicolol' zwei er!e i verschiedene Formen <strong>von</strong>Speichel<strong>dr</strong>üsen gefunden zu haben. Doch haben wir oben (S. 89) gezeigt, dass als solche 'wahrscheinlichnur die zvveite l~ngere Art <strong>von</strong> Drüsenzellen (342, Tab. I, Fig. 13, e) in Anspruch genommen werden darf.Ebenso müssen wir die <strong>von</strong> Schmidt am Beginne des Darmes <strong>von</strong> V. viridis (132 p. 3'1) gesehenen »flockigenZellen, die den Ein<strong>dr</strong>uck einer <strong>dr</strong>üsigen lVlasse machen und also vielleicht einen Speichel absondern« aus derReihe der Speichel<strong>dr</strong>üsen streichen. Denn 'was hier Schmidt beschreibt, ist nichts anderes als das eigenthümlichgestaltete Epithel des Anfangstheiles des DarIl1es, wie es sich in gleicher Weise auch bei Vortexarmiger, sexdentatus, pictus und Verwandten absetzt - also derjenige Zellcomplex, welchen Schmic!t späterals Oesophagus bezeichnet hat (s. oben S. 91). Die <strong>von</strong> Langerhans bei Hyporhynchus coronatus (Taf. IX.,Fig. 21, sp) gezeichneten »Speichel<strong>dr</strong>üsen« gehören vielleicht auch dieser Kategorie an.Gegenüber den echten Speichel<strong>dr</strong>üsen, welche in den Oesophagus, oder wo ein solcher fehlt, in dieGrenzregion zvvischen Pharynx und Darm einmünden, müssen wir als zweite Abtheilung jene »Speichel<strong>dr</strong>üsen{(zusammenfassen, welche v 0 I' dem Pharynx in die Pharyngealtasche, und zvvar in nächster Umgebung derl\Iundöffnung ihre Ausführungsgänge anheften. Jensen hat zuerst <strong>von</strong> PlagiostOIua Koreni (342, Tab. V,Fig. 3) solche beschrieben, und ich habe sie sehr schön entvvickelt gefunden bei Allostoma pallidull1 (Taf. XIX,.Fig. 12) und Cylin<strong>dr</strong>ostoma qua<strong>dr</strong>ioculatum (Taf. XVIII, Fig. 1). Die zum Munde eonvergirenc1en langgestieltenDrüsen des Acmostoma Cyprinae gehören 'wohl ebenfalls hierher 1).IV. Wassergefässsystem.Während für die Den<strong>dr</strong>ocoelida schon durch Duges (66) und Mertens (85) das Vorhandensein eines Gefässsystemesbehauptet worden war, wurde ein solches für Rhabdocoelida zuerst durch Eh 1'e nber g (77) entdeckt. Derselbe zeichnetedie Hauptstämme für Gyratorhermaphroclitus (92), Focke für Mes. Ehrenbergii (89), und Oersted konnte schon denSatz aussprechen: »dass be~ den Rhabdocoela an heiden Seiten des Darmes eine oder zwei Hallptadern gefl1ndenwerden,die am vorderen Theile des Körpers bei den Augen auf verschiedene Weise anastomosiren und wohl auch im AJJgemeini.mim hintern Thei! desselben in Verbindung stehen({ (106 p. '16). Aber erst Sch mi dt (152) zeigte, wie verbreitet diesesWassergefässsystem bei den Rhabdocoeliden vorkomme, und gab für zahlreiche Formen detai1lirte Darstellung der Vertheilungund Ausmündung desselben. Seitdem sind nun für beide Ahtheilungen der Turbellarien zahlreiche Daten überdieses Organsystemzusammengetl'agen worden, und es sei hier der Versuch gemacht dieselben, soweit sie die Rhabdocoelidabetreffen, zugleich mit den eigenen neuen Beobachtungen übersichtlich darzustellen...Zunächst sei hervorgehoben, dass die meisten Nachrichten tiber das '\Vassergefässsystem, wie sie sichin den Speciesbeschreibungen vorfinden, sehr litckenhafte sind, was einerseits in der Kleinheit und Zartheitder Gefässe seinen Gruncl h~t, und andererseits darin, dass man dieselben nur an lebenden Objekten studirt'nkann. Selbst auf Querschnitten des 1\'1es. Ehrenbergii - dieses vermöge seiner Durchsichtigkeit und Grössegeradezu klassischen Objektes für "dergleichen Untersuchungen - sucht man vergeblich nach Spuren auchnur der stärksten Gefässstämme, und Kennel hat (372) an Denc1rocoeliden genau dieselbe Erfahrung gemacht.Ferner stellen sich der Auffindung der Ausmündungen meist sehr grosse Schvvierigkeiten entgegen, und ist hierso viel Gelegenheit zu Täuschungen geboten, dass aJle diesbezuglichen Angaben mit grösster' Vorsicht auf-~) Weiteres für die letztgenannten Species findet sich in der speciellen Beschreibung angegeben.


100zunehmen sind. Ein Beispiel dafür bietet uns Gyrator hermaphroditus, bei dem der Yerlau: der Gefässstlimmeüberaus leicht wahrgenommen wird, während bis heute noch keine Sicherheit über dIe }Iündungenderselben besteht.Dazu kommt noch der weitere Umstand, dass die im Salzwasser lebenden Formen, auch wenn siesonst sehr durchsichtig sind, doch nur selten die Wahrnehmung des Gefasssystemes gestatten. Die. Thatsachewar schon Schmidt bekannt (167 p. 7), wogegen es bis heute an einer Erklärung derselben gelmcht. Dassden Salzwasserbewobnern als solchen dieses Organsystem nicht fehle, zeigt der Umstand, dass die ohneZweifel ein Wassergefässsystem besitzenden Formen Gyrator hermapbroditus, Ma~rostoma hystrix und ~licrostomalineare im süssen und salzigen Wasser vorkommen, und weiters die Beobachtung rein mariner Formenmit Wassergefässen. So zähle ich unter den 52 Rhabdocoelidenformen, bei welchen bisher mit mehl' wenigergrosseI' Genauigkeit und Sicherheit die Wassergefässe erkannt wurden, nicht weniger als -12 Sec\YH::iSerspecies1).Einen gänzlichen Mangel der Wassergefässe glaube ich dagegen fUr die Tribus derAcoclaconstatiren zu können. Hallez hat das Gleiche für seine Abtheilung der Den<strong>dr</strong>ocoela behauptet (357 p..:23).Dieselbe umfasst neben den Den<strong>dr</strong>ocoela Autt. noch unseren Rhabdocoeliden-Trihus Alloiocoela. ~un habenaber einerse~ts - wenn wir <strong>von</strong> älteren Autoren absehen - SchuItze (172 p. 187) bei unseren Süsswasserplanarien,Schmidt (219, p. 17 u. 19) bei Gunda lobata und Cerc~rra hastata, Metschnikoff (235 p. 56z) undKennel (372 p. 39-40) bei Land- und Süsswasserplauarien 2) Wassergefässe gefunden, und existiren andererseitsdiesbezügliche Beobachtungen bei Alloiocoelen: So <strong>von</strong> SchuItze für Automolos unipunctatus und Monotuslineatus, <strong>von</strong> Claparede für Enterostoma Fingalianum, <strong>von</strong> lensen ful' Mon. fUSCllS und PlagiostomaKoreni, und <strong>von</strong> Duplessis für Plag. Lemani. Die Angaben über das Wassergefässsystem der Monotida werdenzwar <strong>von</strong> Hallez (357 p. -179-180) einfach bestritten, dafür aber constatirt er selbst für nVortex(( viUata inganz entschiedener Weise die Wassergefl.lsse, obgleich - wie aus dem systematischen Theile zu ersehen ist- diese Species gar nicht unter seine llRhabdocoeles vrais((, sondern ganz unzweifelhaft unter seine "Dcn<strong>dr</strong>ocoeles((gehört! Alle Zweifel in Bezug auf das Wassergeftisssystem der Den<strong>dr</strong>ocoeliden werden aber gehohendurch die wichtige neueste Arbeit <strong>von</strong> Lang (396). Derselbe gibt eine detaiUirte Darstellung des Exeretionsgefässsystemesder marinen Triclade Gunda segmentata, dessen Zusammensetzung im Allgemeinen folgendermaassengeschildert wird: llWir haben erstens grosse Kanäle, die mit einander anaslomosiren, zweitens feineExcretionscapillaren, die reichlich' verästelt sind, aber nicht anastomosiren. Sie münden an wenigen Stellenin die grossen Kanäle ein. An den blinden Enden der Excretiol1scapillaren liegen <strong>dr</strong>ittens die sogenanntenWimpertrichter. Die grossen Kanäle senden <strong>von</strong> Zeit zu Zeit grosse Äste an die dorsale Körperoberfläche,die hier ohne besondere Anschwellungen, ohne in contraktiJe B1Hsen einzumünden, sich nach aussen öffnen((p. ~06). Für die Polycladen constatirt derselbe, dass bei ihnen die Stelle des reichverästelten Excretionsorganesder übrigen Turbellarien ersetzt wird durch »einfache Communicationen der Darmdivertikel mit derAussenwelt(( (p. 225).I) E~. sin~ dies: Ala~rina com~osita, Jensenia angulata, Graffilla muricicola, ?lracrorhyncbushelgoL Naegelii und croceus,Enterostoma I- mgallanum, PlagIOstoma vJttatuUl und Koreni, ?lfonotus lineatus und fuscus und Autom01öSunipunctatus. Die Süsswasserformen,.bei welchen <strong>von</strong> früheren Autoren oder neuerdings <strong>von</strong> mir (- siehe Näheres in den Speciesbeschreibungen _)das Wassergefasssystem aufgefunden wurde, heissen: lrlacrostoma hystrix und viride, Promesostoma Graffii, Otomesostoma Morgiense~Mesost~Ula lingua, ~yathus, Ehrenbergii, pusillum, tetragonuID, personatum, rostratum, Robertsonii, viridatum, sulphureum,HaIl~zlanum, lurudo, splendidum, Nassonoffii, lugdunense, Castrada radiata und llorrida, Vortex viridis, scoparius, cuspidatus, pictus,armlger, sexdentatus, Hallezii, Opistoma paltidum, Derosloma unipunctatum, 1Ilicrostoma lineare, Stenostoma Lemnae, coluber,' unicolor,leucops und quaternum, Gyrator hermaphroditus, Plagiostoma Lemani, Prorhynchus stagnatis, und schliesslich ~er landbewohnendeProrhynchus sphyrocephalus.2~ Francotte (584 p. 34) nennt auch Moseley als Entdecker des Wassergerasssystems <strong>von</strong> Den<strong>dr</strong>ocoelum, Leptoplana und~andplanarjen,.. w~hrend d?ch durc~ Ke?nel und Lang (561) längst dargethan ist, dass Moseley die Längsnerven dafür gehalten hat,1rancotte hat ubrlgens gleichfalls' die Fhmmerläppchen bei Den<strong>dr</strong>. lacteum beobachtet,


101Die Hauptstämnle und ihre Ausmündung.}[acro8tomid{~. Bei diesen sind bisher nur zwei seitliche Hauptstämmß bekannt, die sich nach vorneund hinten in feinere Zweige auflösen. Dagegen kennen vvir nicht die Ausmündungen.iWicrostomida. Von den :lYIicrostomiden sind Stenostoma Lemnae, coluber, unicolor und leucops genauerauf das Wassergefässsystem untersucht. Namentlich die letztgenannte Art war Gegenstand häufiger Controversen.Das bei derselben zuerst <strong>von</strong> v. Siebold (129) und Schmidt (132) als einfache Schlinge im Vorderkörpergesehene Wassergefäss ist <strong>von</strong> Leuckart (184' p. 343) weiter verfolgt worden, der angibt, dass dasselbe»mit einem unpaaren Hauptstamme am hinteren Körperende ausmünde, ohne 1nit den Flimmergrubenden geringsten Zusammenhang zu haben.« Ich konnte später diese Beobachtung bestätigen und das Wassergefässbeschreiben als »ein Gefäss, das höchstwahrscheinlich am Hinterende ausmündet, <strong>von</strong> dieser Ausrnündungsstelle,der Mittellinie des Körpers folgend his in das Vorderende verläuft, hier mit einer Schlingenach unten umbiegt,. ~lm dann unter denloberen Gefässstamme '\Jvieder zurückzulaufen. Von diesem rücklaufendenGefässsti!-mme vermuthe ich, dass er sich im Ende des vorderen Kärper<strong>dr</strong>itttheiles in feine Zweigeauflöst, da ich denselben an dieser Stelle stets verschwinden sah« (299 p. t '15, Tab. XXVII, Fig. 5 und 6).Diese seither auch <strong>von</strong> Vejclov~ky (373) für Steno leucops und unicolol' bestätigte Darstellung stimmt völligÜberein mit dem, ·was \vir durch LeJ"clig (186) für Steno coluber, und Schmidt (344) für Steno Lenlnae wissen.Nur hefindet sich hei deI' letzteren nach einer mir freundliehst mitgetheilten Handskizze des Herrn Dr. Spengeldie I\Iundung ein \venig vor dern Hinterende. Üherdies kann ich nach neuerlichen Untersuchungen meinefrüheren Angaben fUl' Steno leucops man sieht clas Wassergefässsystem am besten an j ungeu solit:trenIndividuen nur darin Inodificiren, dass sich die Zweige des rücklaufenden Stammes bis in die z\veiteKÜrperhälfte verfolgen lassen, und nlUSS demnach heute wie damals dem Versuche Schneiders entgegentreten,dieses Vvassergefäss als rudimenturen Rüssel zu betrachten und dem Nemertinenrüssel zu homologisiren (281p. 30 U. (37). Dass auch die Angabe Schneiders, dieser »Rüssel« sei <strong>von</strong> dem Nervenringe des Gehirnes umschlossen,sehr hypothetisch ,\verden \vir noch bei Besprechung des Nervensystems sehen. SchneidersAnsehauung hat auch noch andere Verfechtel' gefund~n in Barrois (322 p. 2'11) und Hanez (357 p.24, 35,30, '}.tB). Der letztere bezeichn'et Steno leucops geradezu als })vrai Nemertien degrade«. Die genannten Autorenscheinen Le~·digs Zeichnung des '\Vassergefässsystemes <strong>von</strong> Steno co1uber (186 Fig. 1) nicht gekannt zu haben,,velche Hll(lin h~Hte sollen, sie <strong>von</strong> diesem Irrthume abzuhalten.Nicht allen ::\1icrostomiden kommt die mediane Lage der Hauptst:tmme zu. So 'werden <strong>von</strong> Schmardafür Stell. quaternum (209, Tab. Ir, Fig. 28) und fÜr Alaul'ina composita <strong>von</strong> :Metschnikoff (236) zwei dieS ei te nt he i Ie Kür'pers durchziehende Hauptstärnme angegeben. Doch wird man auoh für diese eineeinzige termjnale odel' subterminale :Mundung gleichwie bei Stenostoma leucops annehmen dürfen. .Von Mier. lineare ,vissen ,viI' gar nichts über die Lagerung der HauptstäIDme - Schultze (175) hatblass dieFlimmerläppchen gesehen.ll1esostomitla. Unter diesen haben "viI' in Mes. Ehrenbergii diejenige Species, deren Wassergefässsystemunter allen am besten gekannt ist.. Schon Focke (89 p. 196) sah Theile desselben und vermutheteH~eh die Ausmündung der Hauptstämme durch den Pharynx, und' durch Leuckarts vortreffliche Darstellung(171 p. 2,i.:3, Fig. '1 'wurde die Ausmündung der heiden, <strong>von</strong> den Seiten her ~zum ~~l~nde ziehende~ Haup~stummedurch 'den äussersten Abschnitt der Pharyngealtasche unzweIfelhaft .constatIrt. DIenachfolgenden bildlichen Darstellungen dieses Verhaltens durch Schmidt (206 Tab. III, Fig. 3) und Graff(286 l~lb. XVI, Fig. 6) sind lediglich Bestätigungen der LeuckarCschen Ent~eckung. ..Leuekart gab auch eine genaue Schilderung der Verzweigungen der Hauptstämme. DIe be~den HauptsUimmoziehen (vergl. den Holzsehn. Fig. 4, E) <strong>von</strong> dem Munde ZU~ächst n.ach . aussen und bIlden ~l1terSehlUngelung oder Schlingenbildung einen nach aussen convexen Bogen, mdem SIe hmter dem Pharynx "vIe.dereOtlVerO'lren.· . D t e Scllenkel dl'eses Gefä,"ssbogens spaltet sich unterhalb des Pharynx zu den SeIte,n» Cl' un er .der M%tellinie in einen vorderen und hinteren Stamm, die mit zahlreichen Krümmungen ~nterhalb desJ') f,}) d d' 11, \ 111'nlaufen Am vorderen Ende des Darmes macht der erstere dIeser Stammearmes "am .\an c esse IJCIlj . • 26Grj, ft', 'furhel1arien. 1.


102eine nach innen gerichtete Schlinge - ohne dabei aber mit dem gegenüberliegenden Stamme zu verschmelzenoder nach aussen zu 111ünden - und steigt dann an dem äusseren Rande des Gehirnes und dervorderen Nervenstränge noch eine Strecke 'weit empor, um später nach hinten sich umzubiegen, und in parallelerRichtung neben den Seitennerven bis in die Gegend des Pharynx hinabzulaufen. Dies~r absteigendeStamm entsendet mehrere Seitenzweige,clie sich in den Seitentheilen des Körpers verästeln. Ahnlieh ist derVerlauf der beiden hinterenSUimme, die bis zum Ende des Darmes hinablaufen, sich sodann aber nachvorn umbiegen und - in zwei parallele SUlmme zerfallend - bis an den hintern Schenkel des Hauptgefässbogens,,,jeder emporsteigen. Die Verästelungen des Apparates zeigen bei den einzelnen Individuenzahlreiche Verschiedenheiten, fehlen aber ganz an dem Hauptbogen und den auf- wie absteigenden Stummen.Die Gemssbogen sind <strong>von</strong> allen Theilen die weitesten. Sie zeigen deutlich doppelte Contouren, in denensich aber keine histologischen Elemente unterscheiden lassen. Ebenso die auf- und absteigenden Stämme,obgleich dieselben an '\Veile hinter dem bogenförmigen Gefässe zurückstehen« (171 p. 244).Ich habe s. Z. viele Tage dem Studium des Gefässsystemes <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii ge\vidmet undkonnte der vollen Bestätigung der vorstehenden Darstellung Leuekarts nur die Entdeckung eines <strong>von</strong> deroberen dem Darmende anliegenden Schlinge abgehenden und die Spitze des Körpers mit feinen Astehenversorgenden Stammes hinzufügen (derselbe ist inden Holzschnitt eingezeichnet). Ein Vergleich der übrigenMesostomen mit Mes. Ehrenbergii ergibt nun zunächst, dass alle die bilaterale Lagerung der Hauptstämmemit dieser Art gemein haben. Wahrscheinlich kommt ferner den meisten, ,venn nicht allen ftIesostomen, dieCombination <strong>von</strong> Mund- und ,\\Tassergefässöffnung zu. Wenn Schmidt (206 p. 22) seine frUheren anderweitigenDarstellungen (so namentlich die <strong>von</strong> Mes. tetragonum und personatum 132) berichtigend angibt, dass allenMesostomen eine bauchständige Wassergefässöffnung \) in der Näh e des Schlundkopfes« zukomme 1), so kannich heute Promesostoma Graffii, Otomesostoma lVIorgiense und Castrada radiata als Mesostomiden anführen,bei 'welchen durch fremde Beobachter und Mes. lingua, rostratum, Robertsonii und viriclatum, bei ,velchendurch eigene Untersuchung das völlig gleiche Verhältniss zwischen Wassergefässöffnung und Mund ,vie bei:Mes. Ehrenbergii nachge"wiesen ,vorden ist. Namentlich Mes. viridatum zeigt, 'wie sehr dehnbar die Pharyngealtascheist und wie leicht auf diese vVeise, sei es durch Druck des Deckgläsehens, sei es einfach inFolge der Bewegungen des Phar;yngeaJapparates, der, in der Ruhelage senkrecht iiber der Pharynxmundungliegende Mund sich weit nach vorne, hinten, rechts oder links <strong>von</strong> diesem verschiebt. Unter diesen Umständenzweifle ich keinen Augenblick, dass auch Mes. Cyathus, pusillum, tetragonum, personatum, hirudo,lugdunense und CasLrada horrida, bei denen allen die 'Vassergefässöffnung »ein wenig{{ oder »unmittelbar«hinter oder vor der Mundöffnung liegen soll, ganz in der gleichen Weise ihre beiden HauptgefässsUimme <strong>von</strong>eIer Seite her in die Pharyngealtasche einmünden Jassen. Dasselbe gilt. VOll Mes. Hallezianulll, dessen ,\YassergefässeVejdovsky »Zu heiden Seiten des Phar)Tnx« (373 p. 503) ausmünden lässt. So bleiben uns nUi'Mesost. snlphureum und Nassonoffii, fUr welche beide zwei gesonderte Mündungen, und zwar fUr ersteres<strong>von</strong> Schmidt (132) vor, für letzteres <strong>von</strong> Nassonoff (323, Fig. 2, d) hinter dem Pharynx angegeben ,verden.Doch scheinen mir diese Angaben vor erneuter Untersuchung in keiner Weise venverthbar· zu sein.Die Vertheilung der Hauptstämme scheint Überall die gleiche zu sein: jederseits ein quer vom Mundeabgehendes Endstück, das sich in einen vorderen und einen hinteren Hauptast gabelt. Nur Mes. tetragonumson nach Schmidts Beschreibung (132 p. 46, Tab.IU, Fig. 8a u. 8b) vier seitliche Hauptstiimme, z,vei dorsaleund zwei ventrale besitzen. Hinten sollen ferner die dorsalen und ventralen jeder Seite, vorne alle vierLängsstämme mit einander verbunden sein und <strong>von</strong> den ve11t r alen St~mmen die queren Endstücke zumMunde abgehen. Darnach ,väre also bei Mes. tetragonum das Wassergefässsystem das einzige,Organsystemdes Körpers, das eine der äussel'en Form entsprechende IJageveränderung erfahren hat.. Das Un'\vahrscheinn»Bei allen Mesostomeen ist in der Nähe des Schlundkopfes eine in das \Vassergefässsystem führende Öffnung. Ich undandere nach mir haben bisher gemeint, sie läge constant an der Rückenseite, und man sollte glauben, das Hesse sich leicht durchdirecte Beobachtung feststellen. Dem ist jedoch nicht so. Das Objekt muss, wenn man überhaupt etwas deutlich'sehen will,~epresst werden, und da liegen denn eine ganze Anzahl <strong>von</strong> Öffnungen so nahe nehen und über einander, dass die Orientirungausserst schwer wird{(. ~ Einer solchen Täuschung entspringt wohl auch Da ßIan's Angabe <strong>von</strong> der ),)rückenständigen{( Lage derWassergef';issmündung bei Castrada radiala (297).


103liche einer solchen Annahme (s. die specielle Beschreibung), sowie der Umstand, dass Schmidt <strong>von</strong> »Abvveichungenin der Anordnung der Stämme« spricht, lässt mich vermuthen, dass die dorsalen Stämme Schmidtsnichts sind als die umg.ebogenen Fortsetzungen der Ventralstämme und der ganze Verlauf der Gefässe völligder gleiche sei "wie bei :Mesost. Ehrenbergii.Als besondere Eigenthümlichkeit seien hier die blasigen Auftreibungen erwähnt, welche Mereschko'wsky(330, Tab. IV, Fig. 5, b) an den queren Endstücken der Wassergefässe <strong>von</strong> Promesost. Graffii beschriebenhat.Probo8cida. Da nach Hallez :Macrorhynchu~!J~}gol. und croceus (357 Prost. Girardi und Steenstrupiip. 22 und 1165) sich ganz gleiclJ verhalten "wie Gyrator hermaphroditus, die Angaben Schmidts über Macr.Naegelii (Prost. Botterii 167 p. 7) aber zu dürftig sind, um mit zum Vergleich herangezogen "werden zukönnen, müssen wir uns darauf beschränken, das Wässergefässsystem <strong>von</strong> Gyrator hermaphroditus näher zubetrac~ten. Dasselbe besteht, wie schon Ehrenberg erkannte, aus jederseits zwei Hauptstämmen, deren zierlicheSchlängelungen <strong>von</strong> Hallez (283 Tab. XX, Fig.2) im Detail abgebildet wurden. Nach Hallez vereinigensich beide Hauptstämme jeder Seite vorne neben dem Rüssel, um hier nach aussen zn münden. Der eineder beiden Stämme ist es namentlich, der die zahlreichen feinen Ästchen in den Körper entsendet. Erlöst sich im letzten Drittel in feine Ästchen auf, während der andere Stamm wenig Äste abgebend, bis andas Hinterenc1e reicht, hier sich nach vorne umbiegt und jederseits vor der \veiblichen Geschlechtsö(fnungzu einer blinden Erweiterung anschwillt. Gerade diese beiden Erweiterungen werden nuu VOll Sch ultz e(193) als die Ausmündungen bezeichnet. Ich habe auch vergeblich die <strong>von</strong> Hallez gezeichneten heiden vorderenAusmündungen gesucht und im Gegentheile gefunden, class sich die beiden Stämme <strong>von</strong> dieser Stelleaus erst noch "weiter nach vorne hin verästeln. In Folge dessen bin ich geneigt, der Darstellung Schultze'smich anzuschliessen. Auch fand ich zahlreiche Anastomosen zvvischen den beiderseitigen Stämmen, besondersim Hinterkörper, und sah viele sehr complicirt verzweigte Äste <strong>von</strong> dem nach Hallez angeblich a8tlosenStamme abgehen.Vortic-ida. Für das Genus Vortex ist das Wassergefässsystem hloss zum Theile bei V. viridis (Schmidt,SchuItze, Hallez), scoparius (Schmidl), cuspidatus (Schmidt), pictus (Hallez) und durch mich bei armiger undsexdentatus beobachtet vvorden. Ich sah bei V. sexdentatus eine quere Schlinge vor dem Pharynx, welchesich rechts und links nach hinten in"einen Arm fortsetzte, der neben dem Pharynx nach aussen zu mUndenschien. Desgleichen hat Schmidt (206 p. 20) bei V. viridis und scoparius die Seitenstämme )mm die Munc1­öffnung verschwinden« gesehen und vermuthet für V. armiger ein Einmünden der Seitenstämme »in die:Munc1höhle«, während Hallez (357 p. 22) fUr die Hauptstämme <strong>von</strong> V. Hallezii (pictus(() und vjridis angibt,dass sie »doivent s'ouvrir au dehors dans le voisinage du pharynx«. Dürfte demnach für clas Genus Vortexdie Verl11uthung Schrnidts sich rechtfertigen, »dass eine ähnliche Combination der Wassergefässöffnung mit derMunclöffnung stattfinde wie bei Mesost. Ehrenbergii« 1), so haben wir dagegen für die anderen Genera Beobach-­tungen, die eine andere Art der Anordnung so ziemlich ausseI' allen Zvveifel stellen. So zunächst <strong>von</strong> denlselbenForscher fUr Derostoma unipunctatum. Da's Wassergefässsystem beschreibt Schmidt (132 p. 37) hierals bestehend aus »zwei getrennten seitlichen Partien, deren Mündungen sich nicht, wie bei den Mesostomeen,in umuittelbarer Nähe des.Mundes befinden, sondern ziemlich weit nach hinten gerückt sind. In der "MundundAugengegend nahm ich an den starken geschlängelten Gefässen wenige oder keine Abzweigungen wahr,aber ,in der zweiten Körperhälfte sind sie vielfach verästelt, bis die Kanäle zum Verschwinden dünn werden,ohne sich mit einander zu verbinden. Symmetrisch regelmässig sind selbst die gröberen Verästelungen nicht,auch finden sich mannigfache individuelle Ahweichungen. Die (2) Mündungen sind constant«. Sie liegennach Schmidts Zeichnung (Tab. IJ, Fig. 5 a) etwa an der Grenze zwischen zweitem und letztem Körper<strong>dr</strong>ittel,<strong>von</strong> einander ebensovveit wie <strong>von</strong> den Seitenrändern des Körpers entfernt.1) Dafür spricht auch die Darstellung, welche neuerlich Franeotte (584) <strong>von</strong> dem Gefässsystem eines »Derostomum« sp.?gegeben hat. Was er als »orifice externe du systeme aquifere« bezeichnet, ist wahrscheinlich die .Mundöffnung und der Raumzwischen diesem »orifice« (b) und der »fente buccale({ (a) ist der »Wassergefässbecher(~oder der vordere Abschnitt der Pharyngealtasche.26*


104Ähnlich gebaut ist - 'wenn ,viI' Schultze's Abbildungen (161) zu Rathe ziehen - das '\Yassergefässsystem<strong>von</strong> Opistoma pallidum. SchuItze bildet hier zwei seitliche, den ganzen Leib unter reichlichen Yerästelungendurchziehende Hauptstämme ab, die weit hinten (hinter der Geschlechtsöffuung) mit getrenntenPoren ausmünden 1).Von Jensenia angulata hat Jensen (342 Tab. III, Fig. 3) das reichverästelte Wassergefässsystem abgebildet.Darnach mündet der j ederseitige Hauptstamm mit einer trichterförmigen Mündung etwa in der :Mit tedes Seitenrandes. Wenn Jensen Überdies noch eine zv~eite feine Mündung nahe dem Vorderende zeichnet(d XX ), so ist diese letztere sehr zweifelhaft, Ulnsomehr als Jensen sie selbst (Tafelerklärung p. 90) nur luitFragezeichen anführt.Bei Graffilla ist das Vorhandensein eines \Vassergefässsystemes einst'weilen noch zu zweifelhaft, alsdass hier darauf Bedacht genommen 'werden könnte (s. die specielle Beschreibung <strong>von</strong> GraffHla Illuricicola).Pro1'hynchida. Die schon <strong>von</strong> SchuItze gesehenen Wassergefässe des Prorhynchus fallen sofort in dieAugen, besonders im Vorderende. Wir haben daselbst zwei ganz ausserordentlich geschlängelte (vergl.Lieberkühn 281, Tab. VII, Fig. 5, und unseren Holzschnitt Fig. 4, D) Gefässe auf jeder Seite, die sich durchden ganzen Körper erstrecken, im Hinterende reiche Verästelungen aufweisen und hier namentlich zahlreicheFlimmerll:ippchen erkennen lassen. In der Höhe der \Vimpergrübchen etwa zieht eine dorsale Quercommissurtiber den Penis hinweg und verbindet die vier Längsstämme. Der äuss~re stärkere <strong>von</strong> diesen setzt sichnoch über die Commissur bis an das vordere Ende des Körpers fort, biegt dann noch einmal zurück undverliert sich. Überdiess gellt. noch ein feineres Ästchen <strong>von</strong> der Commissur nach vorne, <strong>von</strong> dieser zvvischenEinmündung des äusseren und inneren' Längsstammes entspringend. Die vordere Quercommissur hahensowohl Lieberkülm als Banois (322 Tab. XI, Fig. 161) deutlich gezeichnet. Der letztere lässt rechts undlinks <strong>von</strong> derselben einen Stamm zu elen 'Vimpergrübchen abgehen, so dass die Figur den Anschein er\veckt,als mUndete durch diese das '\Vassergefässsystem nach aussen. Dem ist jedoch nicht so. Ich fand die Mündungenam Bauche, ein Stück hinter dem Phar'jrnx. Hier zieht <strong>von</strong> den beiden äusserell stärkeren Längsstämmenje ein, diesen an ""Veite gleiches kurzes geschlängeltes Ästchen quer gegen die Mittellinie und mÜndet,noch ehe es die MitteHinie erreicht, durch eine einfache ronde Öffnung nach aussen. Ganz genau dasselbeVerhalten scheint das Gefässsystem <strong>von</strong> Prorh. sphyrocephalus, soweit dasselbe bis heute bekannt ist, aufzuweisen.Plag'iostomida. Die Angaben der Autoren - und in erstel' Linie steht hier die genaue Beschreibung,welche Duplessis (291 p. 11 / 19) <strong>von</strong> dem Gefässsystem des Plagiostoma Lemani gegeben - stimmen darinttberein, dass bei Plagiostomic1en zwei seitliche Hauptstämme vorhanden seien, "welche sich am Hinterendedes Körpers (Plag. Lelllani), oder etwas vor demselben (Plag. Koreni, Jensen 342 p. 56 und ? Enterost.Fingalianum, Claparede 222 p. 68) nach aussen öffnen, nachdem sie sich vorher zu einem kurzen nledianellEndstück vereinigt hahen. Nur fUr Plag. vittatum macht Hallez die zweifelhafte Angabe, dass sich dasselbegenau wie die Arten des Genus Vortex verhalten (357 p. 22) - eine Angabe, die <strong>dr</strong>ingend Nachuntersuchungerfordert.Den gleichen Typus ,vie bei PJagiostomiden zeigt 'wahrscheinlich das Wassergefiisssystem der lVlonotida.lJilonotida. Leider sind für diese Familie die Beobachtungen über das Wassergefässsystem äusserstlückenhafte. Doch genügen die Skizzen SchuItze's (161) <strong>von</strong> den Wassergefässen des Monotus lineatus (Mohocelisagilis) und Automolos (Monocelis) unipunctatus, um daraus die sylllmetrischeseitIiche Lage der heidenH~uptställlllle zu erkennen. Da Jensen fül' lVIonotus fuseus (Monocelis assimilis) angibt, ein Stück eines medianenWassergefässstammes hinter dem Penis gesehen zu hahen (342 Tab. VI, Fig. 2, c), so 'wird wahrscheinlichauch hier vor der Ausmündung eine Vereinigung der heiden seitlichen Hauptstämme zu einenlgemeinsamen medianen Endstück stattfinden.4) In .seiner Fig. :2 zeichnet SchuItze zwei, in Fig. 4 dagegen <strong>dr</strong>ei Mündungen. In letzterer Figur ist wohl ein Irrthumunterlaufen und die Umbiegung des rechtsseitigen Astes für eine weitere Mündung angesehen worden.


105Vergleichende BetraclItungen.Aus den angeführten Thatsachen ergibt sich, dass folgende fünf in unserem Holzschnitte Fig. 4schematisch darg~stellte Haupttypen des Wassergefässsystemes vorkommen:1) Ein einziger Inedianer Hauptstamm mit Ausmündung am Hinterende des Körpers (A). Dieser Tj!puSfindet sich bei einigen Arten des Gen. Stenostoma unter den Microstomida.Fig. 4.A. lJ. c.Schemata der Hauptstämme des Wassergefässsystemes<strong>von</strong>:A Stenostoma leucops} B Plagiostoma Lemani, C Derostoma unipunctatum, D Prorhynchus stagnalis, und E Mesostoma Ehrenbergii. - nach eigenen und fremden Untersuchungen zusammengestellt.2) Zwei, die Seiten' des Körpers einnehmende Hauptstämme , die sich nach hinten zu einem gemeinsamenmedianen Endstück vereinigen, welches gleichfalls am Hinterende oder etwas vor demselben sichöffnet (B). So bei Plagiostomida und Monotida und unter deri Microstomiden bei Stenost. quaternum undAlaurina composita.3) Z"vei seitliche Hauptstämme, deren hintere Enden getrennt auf der Bauchfläche nach aussen münden(C). Einen solchen Bau zeigt das Wassergefässsystem <strong>von</strong> Derostoma, Opistoma und Jensenia unter denVorticida, ferner das der Proboscida (GYl'ator).4) Zwei getrennte Wassergefässöffnungen in der Mitte des Körpers mit da<strong>von</strong> abgehenden querenEndstücken, die sich in je einen vorderen und einen hinteren Ast gabeln. In diesem Falle, der durch dieProrhynchida repräsentirt wird (D)finden sich die vorderen Hauptstfimme durch eine Commissur verbunden,<strong>von</strong> welcher jederseits ein zweiter Hauptast zum Hinterende abgeht, ohne mit dem Endstück in directe Ver.;.bindung zu treten. Auf diese Weise kommen eigentlich jederseits zwei Hauptstämme zu Stande.5) Zwei quere Endstücke, die durch die Pharyngealtasche nach aussen münden' und <strong>von</strong> da in dieSeiten des Körpers ziehen, um sich in je einen vorderen und hinteren Hauptast zu gabeln. Dieser Typus(E) findet sich bei den lVlesostomida und wahrscheinlich auch bei dem Genus Vortex , und scheint demnachder verbreitetste l.tVassergefässtypus der RhabdocoeHda zu sein.Von cliesen fünf Typen scheint mir der einigen Microstomiden zukommende einfachste Typus A keines­'wegs der ursprünglichste zu sein, sondern durch Rückbildung aus der bilateralen Anlage des'Excretions-Gr a.ff, Turbellarien. 1. 27


106gefässsystemes abgeleitet "werden zu mUssen. Denn für die nie<strong>dr</strong>igsten Rhabdocoela, die :Macrostomida, ist,"wenn uns auch noch die Art der Ausmündung unbekannt bleibt, doch die bilaterale Anlage der Hauptstämmeausser Z"weife1. Zudem hat auch ein Theil der Microstomida, und zwar gerade dasjenige Genus derselben,welches den. Übergang zwischen Macrostomiden und Microstomiden bildet, Alaurina.pämlich, nochzwei seitliche Hauptstämmeaufzuweisen. Dazu kommt, dass auch die, gegenüber den n:1icrostomiden alstiefer stehend zu betrachtenden Alloiocoela den Typus B be\vahren. Von diesem, als der ursprünglichstenAnlage des Excretiollsgefl1sssystemes der Rhabdocoelida ausgehend, hat die Ableitung der übrigen Formendesselben "keine Scl1\vierigkeit. So ist der <strong>dr</strong>itte Typus C aus B durch Verlust des gemeinsamen Endstückesund dadurch bedingte separate Ausmündung der Hauptstämme entstanden zu denken. In D und E abererkennt man unschwer blosse :Modificationen <strong>von</strong> C. So braucht sich bloss in der linken Seite <strong>von</strong> C dasEndstück quer zur Hauptaxe des Körpers zu stellen und den zum Hinterende abgehenden Nebenast desHauptstammes etwas zu verstärken, um eine Hälfte des in E dargestellten Schema zu bilden. Dabei mussallerdings die Ausmündung des Endstückes durch die Pharyngealtasche statt direct nach ausseu, als specielleund in ihrer Bedeutung einstweilen unbekannte Anpassung ausser Betracht bleiben. Das in D gezeichneteWassergefässsystem <strong>von</strong> Prorh~Tnchus (- die Nebenl1ste der Hauptstämme sind der Deutlichkeit halber \veggelassen_._) verliert auch sein Eigenthümliches und Befremdendes, "wenn wir uns den schwächeren innerenHauptstamm jeder Seite einfach als das (l1hnlich vvie bei C) zurücklaufende Vorderende des äusseren Hauptstammesvorstellen. Es bleibt dann als Commissuf bloS8 das kleine, die beiden inneren Längsstämme verbindendeStück zu betrachten, das zugleich die einzige wesentliche Differenz gegen die Gefässanordnung inC abgibt.}'einere Vel'ästelungen und Anfiinge.. Dass die <strong>von</strong> den Hauptstämmen abgehenden Äste unter einander und mit den Hauptstämmen selbstvielfach durch Anastomosen verbunden sind und netzartige Maschen bilden, ist schon aus v. Beneclens Beschreibungdes NIacrostoma viride (267), aus Schmidts Angabe über das »sehr zertheilte Gefässnetz« <strong>von</strong>Macrorh. Naegelii (Prost. Botterii 167, p. 7), sowie Duplessis' Beschreibung des Plag. Lemani zu ersehen. Beiletzterem lösen sich nach Duplessis (291 p. '1 19) die Hauptstämme schliesslich auf in ein subcutanes »reseau1tres elegant«. Theile eines solchen Netzwerkes, sowie Anastomosen zwischen den Hauptstämmen habe ichbei Gyrator hermaphroditus und Prorhynchus stagnalis und sphyrocephalus gesehen. In jüngster Zeit hat fernerFraneotte (384) bei einem leider nicht näher bezeichneten. »Derostomum« ausser' den Hauptstämmen und mitdiesen in Communication gefunden: »Un systeme de vaisseauxbeaucoup plus fins, s'anastomosant dans tout1e corps de facon a former un reseau a rpailles irregulierement polygonales. De ces derniers, comme aussides troncs principaux, partent des branches plus tenues encore qui se terminent enftn en se renflant 1egerement'en massues(. Diese keulenförmigen Enden lässt Francotte durch Öffnungen communiciren mit einemSystem <strong>von</strong> »espaces lymphatiques((, die selbst 'wieder unter sich durch feine Canl11chen verbunden seien zueinem »reseau a larges mailles traversant le parenchyme conjonctif de l'organisme(. In diesen Lymphräumensind Körnchen enthalten, und Francotte behauptet, solche Körnchen in die keulenförmigen Enden des Gefässsystemesübertretend gesehen zu haben.Schwingende Geissein hat nun Francottevve.der in den Endanschwellungen, noch in den :LVIaschellgefässen,sondern ausschliesslich in. den Hauptstämmen beobachtet - in Übereinstimmung mit den meistenbisherigen Angaben über die schwingenden Geissein der Wassergef~sse der Turbellarien. Bekanntlich sind die»schwingenden Geisselu« zuerst durch Oersted (106 p. 17) bei Mes. Ehrenbergii als »fadenförmige Klappen, diein regelmässiger Entfernung und in beständig flimmernder Be\vegung sind«, bestimmt als deIn Wassergefässsystenlangehöl,jg 1) beschrieben und abgebildet worden. Nach ihm wurden sie <strong>von</strong> allen Autoren, die das 'Vasser-'. 1) Gesehen hat sie schon Focke. Er fand bei starker Vergrösserung )lan verschiedenen Stellen des Körpers ohne Ordnungzerstreut, vOI'ziigHch aber in der Nähe der Augen ein Flimmern, welches das Bild gibt, als ob ein äusserst feiner Faden in Wellenlinienhin und her geschHingelt würde« (89 p. 200 und Fig.t 7).


I107gefässsystem zum Gegenstande der Untersuchung machten, wiedergefunden und bei allen Arten, 'wo dieses·letztere überhaupt constatirt "werden konnte, ist ihrer in der Regel auch speciell gedacht 1), so dass man sieals integrirellden Theil desselben ansehen muss. Speciell bei Mestost. Ehrenbergii 'wird ihr VerhM.ltniss zuden Gefässen <strong>von</strong> Leuekart (171 p. 244) folgendermaassen geschildert: })SelbsUindige Contractionen (d. h. derGefM.ssvvM.nde) sieht man niemals. Die Bevvegung der vvasserhellen, körnchenlosen Flüssigkeit im Innerngeschieht, vvie schon Oersted vvusste, durch fadenförmige lange Flimmerbaare, die in ununterbrochenerschlängelnder Bevvegung begriffen sind und in das Lumen der Gefässe hineinragen. Die Spitze derselben istbestM.ndig dem peripherischen Ende des betreffenden Gefässes zugekehrt. In dem Gefässbogen fehlen dieseHaare. Die ersten fand ich an der Theilung in den vordern und hintern Gefässstamm«. Obgleich v. Siebold(144 p. 36'1) behauptete, dass das, ,vas man als schwingende GeisseI beschreibe, nichts ,veiter sei als derRand einer undulirenden l''1embran, so haben doch alle Autoren nacll Leuekart genau in gleicher Weise ,viedieser die Form der GeisseIn und ihr Verhältniss zur Gefässwand dargestellt. Nur Schneider findet - wiederbei Mes. Ehrenbergii - statt der schwingendenGeissein in den grösseren Gefässen »eine Reihe einzelnerWimpern, \velche auf einenl plattenartigenVOrSprLlllg stehell


108des Körpers verlieren (Holzschnitt Fig. 5, A) ohne' irgendwie anzusch,vellen oder Endapparate zu tragen.Die <strong>von</strong> Schneider entdeckten »becherförmigen Anhänge« oder \Vimpertrichter sitzen vielmehr nur vereinzeltder 'Vandder Endzweige da an, wo dieselben aus den lVlaschengefässen hervorkommen, die Hauptmasse der"\Vimpertrichter aber gehört diesen letzteren an. Ein Stück eines 1Vlaschengeffisses <strong>von</strong> 0,;1 mm Lfinge trägtoft 6-8, bis,veilen sogar noch mehr Wimpertrichter. Diese letzteren (C) stellen sich dar als 0,0'13 mnl langegerade Röhrchen, welche in die 'Vand der Gefässe ohne jede Enveiterung einmünden, 'während das freie indie Leibeshöhle ragende Ende des Röhrchens ein rundes Knöpfchen trägt. An diesem Knöpfchen ist die indas Röhrchen hineinhängende sclnvingende Geissei hefestigt. AusseI' diesen einzeln oder höchstens paar­,veise der Wand der Maschengeflisse ansitzenden Wimpertrichtern fand ich BUschel <strong>von</strong> 7-/12 derselbenvereinigt an varicös ervveiterten und wie es schien blind endenden Fortsätzen der J\Iaschengefässe (B).Nach dem, was "viI' durch Pintner ulldFraipont <strong>von</strong> Trematoden und Cestoden "vissen, bleibt keinZweifel, dass das Knöpfchen des Wimpertrichters der Geisselzelle (oder deren Kerne?) entspricht, und es istsodann, ,vas die letzten Enden des Excretionsapparates <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii betrifft, eine vollständige Über~·einstimmung mit jenen Platyhelminthen gegeben. Und zwar haben 'wir hier ganz bestimmt geschlossene'Vimpertrichter vor uns, wie ich mit Pintner gegen Fraipont und Francotte bemerken muss. Charakteristischbleibt für Mes. Ehrenbergii dagegen die Art der Anbeftung der Wimpertrichter an die Gefässe sO'wie dasVorkonlmen <strong>von</strong> einer zweiten Art <strong>von</strong> Gefi:lssanfängen in Form wurzelartiger , feiner oder varicös angeschwollenerÄstchen. Ob alle Turbellarien sich gleich verhalten wie Mes. Ehrenbergii, muss erst noch untersucht,verden. Eine vorschnelle Generalisirung meines Befundes scheint mir umso,veniger angezeigt, als schonFraucotte's Rhabdocoele nach Angabe dieses Autors der Geissein in den Endtrichtern entbehren soll. Dagegenbehauptet derselbe, obgleich ihm zur Zeit der Abfassung seiner Publikation Pintner's Arbeit bekannt seinmusste, dass solche Geisseln in den Hauptstämmen vorkämen. Ich muss demnach, obwohl ich (ebenso wiePintner für Cestoden 1. c. p. 1;2) annehmen möchte, dass alle Beobachter, die das· Vorkommen <strong>von</strong> Geisseinan der Wand der Gefässe behaupten durch über oder unter diesen letzteren gelegene Wimpertrichter getäuschtworden sind - dennoch die Entscheidung demjenigen überlassen, der sich der ebenso lohnenden wie<strong>dr</strong>ingend nothwendigen systematischen Untersuchung des Wassergefässsystems der Turbellarien und speciellder RhabdocoeJiden unterziehen wird. Welche wichtigen AufschlÜsse übel' die morphologische und physiologischeBedeutung des Excretionsapparates eine solche Untersuchung verspricht, zeigen die hö'chst interessantenResultate der Lang'sehen Arbeit (396). Lang findet nämlich, dass die bei Gunda ebenfalls geschlossenenWimpertrichter zum Theile innerhalb der Epithelzellen des Darmes liegen, so dass also ein Thei! dieserletzteren als Excretionszellen zu betrachten ist. Aber auch die nicht dem Darmepitbel angehörigen Wimperzellendes Excretionsapparates betrachtet Lang als ))Zellen der Darmdivertikel , die sich aus ihrem Verbandeloslösen, in das Mesenchym hineinwandern , um sich zu Excretionswimperzellen zu differenziren«. Für dieseAuffassung spricht sowohl der gleiche Bau der freien und der in das Darmepithel eingefügten ExcretionszeUen,sowie der Umstand, dass erstere nicht bloss unter einander, sondern auch mit letzteren durch protoplasmatischeAusläufer verbunden sind. Doch sind diese Ausläufer solid und nicht, wie Francotte angenonlmen,ein System hohler Lymphräume. Die Existenz solcher ist übrigens schon durch das 'widerlegt, 'was oben(8. 67-72) über Parenchym und Leibeshöhle der Rhabdocoelida gesagt wurde. Durch dieses Kapitel ist, imZusammenhalte mit der <strong>von</strong> den Wimpertrichtern des Mesost. Ehrenbergii eben gegebenen Darstellung auchder Boden entzogen dem Versuche <strong>von</strong> Gegenbaur 1 ) , Hatschek 2 ) und Pintner (1. c. p. ~~): einen ursächlichenZusammenhang zwischen Mangel der Leibeshöhle und Mangel oder Geschlossensein der Wimpertriebtel'zu statuiren.Angesichts der schon publicirten und noch zu publicirenden Untersuchungen <strong>von</strong> Lang verzichte ichhier darauf, in die Vergleichung des Excretionsgefässsystemes der Turbellarien mit dem der übrigen Würmer,so,vie in die Besprechung der Funktion desselben einzugehen.1) C. Ge genba ur, »Grun<strong>dr</strong>iss der vergl. Anatomie(


109Gr ltff, Turbellarien. Lv. Nervensystem.Focke hat zwar (89) das Nervensystem <strong>von</strong> Mesost. Ehrenbergii ganz richtig abgebildet, dasselbe aber für einSystem <strong>von</strong> Muskeln gehalten. Dagegen beschreibt Ehrenberg bei Gyrator hermaphroditus (92) »Nervenknoten« unter denheiden Augen, und Oersted (106 p. 6, 57 u. 64) gibt eine ganz richtige Darstellung des Gehirnes <strong>von</strong> Monotus lineatus,sowie eine Abbildung desselben <strong>von</strong> seinem Vortex (Provortex ?) littoralis. Leuekart (128) erwulmt einen »quer oblongen,zweilappigen Gehirnknoten« <strong>von</strong> Cylin<strong>dr</strong>ostoma (V"ortex) qua<strong>dr</strong>ioculatum, bei welcher selben Species später aucb Schmidt(155 p. 41, »Pseudostomum faeroense«) das Gehirn wahrnimmt. In seinem kurz vorher erschienenen Hauptwerke ('/52}konnte aber Schmidt nichts Sicheres über das Nervensystem angeben, so dass wir den Nachweis seiner allgemeinen Verhreitunghei RhabdocoeJiden erst durch SchuItze (tJ 61) erhalten. Dieser bringt genaue Darstellungen des Gehirnes undzum Thei! auch der da<strong>von</strong> abgehenden Nerven fUr eHe Vorticida, Mesostomida, Macrostoma und Gyrator. Auch findet erdie Ganglienzellen des Gehirnes, so dass die meisten der spätet'en Beobachter bis auf unsere Tage nur Bestätigungen derAngaben Schultze's, und Ausdehnung derselben auf weitere Species geben. Neue Gesichtspunkte finden wir nur beiSchneider (281), der di.e hinter dem Schlunde befindliche Queranastomose der Längsnerven <strong>von</strong> Mes08t. Ehrenbergii, sowieeinen angeblich den Wassergefässstamm <strong>von</strong> -Btenostoma leucops umgl'eifenden Nervenring beschreibt, ferner bei Semper(:H1) und Jensen (.';42). Ersterer entdeckt das Nervensystem - Gehirn und Schlun<strong>dr</strong>ing - hei MiCl'ostoma lineare, undletzterer' beschreibt eine ringförmige Doppelcommissul' der GehirnhUlften <strong>von</strong> Hyporhynchus armatus. Meine eigenenBeobachtungen über das Nervensystem sind sehr lückenhafte, und was in den folgenden Zeilen da<strong>von</strong> mitgetheilt werdenwird, setzt sich zusammen aus einer Reihe gelegentlicher Beobachtungen. Dies gilt sowohl hinsichtlich dei' allgemeinenMorphologie wie der speciellen Histologie des Nervensystems. Um letztere in einer, allen heute schwebenden Fragengerecht werdenden \Veise zu hearbeiten, ist bei der Scl1\vierigkeit der Objekte viel mehr Zeit erforderlich, als nach demganzen Plane meiner Arbeit speciellen histologischen Fragen gewidmet werden konute. Indem daher eine dem heutigenStande der Wissenschaft entsprechende Bearheitung des Nervensystems zukünftigen Forschern überlassen bleiben muss,kann es auch noch nicht zeitgemäss erscheinen, eine Vergleichung des Nervensystems der Rhabdocoelida mit dem derübrigen 11l1chsLverwandten \Vürmergruppen durchfUhren zu wollen. Lediglich eine Zusammenstellung des durch fl'emdeund eigene Untersuchung für die Rhabdocoelida bekannt gewordenen soll in Folgendem geboten werden.Nur die Rhabdocoela und AlloiocoeJa besitzen ein Nervensystem, wogegen die Ac 0 eI a desselben gänzlichermangeln. ~ei den Vorticida parasitica scheint in Folge des Parasitismus eine Reduction des Nervensystemseingetreten zu sein. Bei Graffilla ll1uricicola ist es zwar noch vorhanden, aber im Verhältniss zuden übrigen Rhabdocoela sehr klein undhächst undeutlich <strong>von</strong> dem Parenchymge'webe abgegrenzt (Taf. XIV,Fig.4), 'wogegen ich bei Anoplodium parasita dasselbe überhaupt nicht mit Sicherheit nachzu,veisen vermochte,Als Rest des Nervensystems könnte hier höchstens eine, auf Schnitten in der Mitte z,vischen Mundund Vorderende im Parenchym 'eingebettete, feingranulöse Masse angesehen 'werden, der aber ebenso scharfeAbgrenzung wie ein auf Ganglienzellen zu beziehender Zellbelag fehlt. Bei allen übrigen Rhabdocoelidenerscheint das Centralnervensystem in Form eines, im Vorderende des Körpers gelegenen Doppelganglions mitzwei da<strong>von</strong> nach hinten abziehenden LängssUirnmen.Gehi rn. Das als »Gehirn« zu bezeichnende Doppelganglion ist stets in das Parenchym eingehettetund liegt bei den Formen, deren Pharynx am Vorderende ausmündet, über dem Pharynx oder der Pharyngealtasche,bei denen deren :Mund auf die Bauchseite gerückt erscheint, v 0 I' dem Pharynx. 'No derMund bis auf die Mitte oder selbst hinter die Mitte des Körpers verschoben ist, wird natürlich die Entfernungdes Gehirnes <strong>von</strong> dem Pharyngealapparate eine sehr beträchtliche werden. Die 'wechselnde Lage diesesletzteren gegenüber der constanten Position des Gehirnes im Vorderende des Körpers "weist auf eine secundäreVerschiebung des Mundes hin. 'Vo der Darm einen vorderen Blindsack über den Schlund hinaus entsendet(Microstoma), da kommt das Gehirn unter den Darmblindsack zu liegen. Erreicht der Darmblindsackbei anderen Formen (Mesostoma) auch nicht das Gehirn, so wÜrde doch auch bei solchen, den DarIn ,veitel'nach' vorne verlängert gedacht, ein gleiches Verhältniss des Gehirnes zum Darme vvie bei l\-1icrostoma zuStande kommen (ne in Taf. VI, Fig. 3, Mes. lingua, Taf.XVI, Fig. 11, Plagiost. GiJ'al'Cli, Taf. XX, Fig. '13, Monotusbipunctatus). .Was das Verhältniss des Gehirnes zu den Längsfasern betrifft, so findet man bei Macros tomide nheide Theile des Centralnervensystellls nur \venig <strong>von</strong> einander in Form und Masse geschieden. Das Gehirnerscheint hier (Macr. hystrix Taf. IV, Fig. 2) als eine einfacheBogencommissur derbeiden LHngsstänune, deren28


110Zweitheilul1g nur durch jederseitige Auflage eines kleinen Polsters <strong>von</strong> Gangllenzellen (g) be"werkstelligt "wird.Die Hauptmasse dieser beiden »Gehirn«-Hälften aber besteht aus der in ganzer Breite in dieselben eintretendenFasersubstanz der beiden Längsstämme , die auch ganz allein die Comroissur (co und Fig. 43, nc) zusammensetzt.Ähnliche Verhältnisse bieten die Monotida, bei denen die Z'\-veitheilung des »Gehirries H entwedergar nicht (Mon. lineatus Taf. XX. Fig. 18), oder doch nur in sehr geringem Grade (Mon. bipunctatusFig. ,) 5) ZUlU Aus<strong>dr</strong>uck kommt. Auch entbehrt bei den Monotiden die Commissur eines Ganglienbelages(Fig. 14-, nc).Wohl abgesetzt gegen die Längsnerven und deutlich zweigetheilt ist das Gehirn bei Prorhynchida,Vorticida, Mesostomida und Proboscida. Die Prorhynchida zeigen (vergl. Schnltze 161, Tah. VI, Fig. 'i)glatte, -längsovale Gehirnhälften durch eine breite, aber handförmig dünne Commissur verhunden. Sehrlllannigfalt.ig ist die Gestalt der Commissur bei Vorticiden (vergl. Schultze's Abbildungen) und l\fesosto­In i cl e n. Bei Mes. Ehrenbergii scheint eine Commissur überhaupt zu fehlen, indem im Quetschpräparat diezwei Hl:\Jrten des Gehirnes fast in ganzer Breite zusammenstossen und nur vorne und hinten ein Einschnittdie Z'\-veitheilung anzeigt. Auf Querschnitten, die die Mitte des Gehirnes treffen (Taf. V, Fig. 2) ist auch inder histologischen Structur die Z"weitheilung nur darin ausgeprägt, dass die Hauptmasse der Ganglienzellen zubeiden Seiten gruppirt erscheint. Dagegen ist namentlich auf der oberen Seite des Querschnittes ein Ühergreifender heiden Ganglienhaufen auf einander deutlich zu erkennen. Dasselbe gilt für Vortex vi1'idis, nurdass bei diesem die heiden GehirnhäUten mehr in die Breite als in die Länge a~sgezogen erscheinen. DieProb 0 seida zeigen insofern einen complicirteren Bau des Gehirnes, als dasselbe hier jederseits in zvveiLappen zertheilt erscheint, indem sich der das Auge tragende vordere Theil durch eine. Furche abschnurt<strong>von</strong> der hinteren, den Längsnerv abgebenden Partie (Taf. X, Fig. g, Macrorhynchus Naegelii, Fig. '16,Acrorh. caledonicus). Die Commissur ist indess sehr breit und auf Quetschpräparaten ebenso '\-vie aufhorizontalen Langsschnitten (Taf.XI, Fig. 20, Gyrator hermaphroditus, Fig. 15, Mac1'o1'l1. Naegelii) weder durchDimension, noch durch histologischen Bau scharf abgesetzt gegen die Gehirnhälften. Dagegen sind im Querschnitt(Fig. 16, Macr. Naegelii) letztere durch Polster <strong>von</strong> Ganglienzellen gegen die viel dünnere ComnÜssurviel besser abgesetzt, als dies bei Mesost. Ehrenbergii der Fall war. Innerhalb der Mi c r 0 s t 0 Ini da sehenwir einen ganz auffallenden Unterschied zwischen dem Gen. Stenostoma und dem Gen. Microstoma. Währendersteres sowohl.durch die Grässe als durch die Complication seiner Gehirnhälfteu (- ausser den z\vei schon<strong>von</strong> mir 299 beschriebenen zwei Hauptlappen jeder Gehirnhälfte werden <strong>von</strong> Vejdovsky 373 noch Riechkolbenund Vagusganglien beschrieben -) unter allen Rhabdocoeliden obenan steht, ist bei Microstoma lineare, die Zweitheilung des Gehirnes in ähnlich unvollkommener Weise ausgeprägt wie bei Mes. Ehrenbergii (sieheden Querschnitt Taf. XV, Fig. 7). Eine noch entschiedenere Verschmelzung der beiden Hälften des Gehirnesvollzieht sich in der Familie der Plagiostomida. Während die Gen. Acmostoma (vergl. Jensen 342,Tab. V, Fig. 11, A. Sarsii), Plagiostoma (Plag. Girardi, Taf. XVI, Fig. 4, Taf. XVIII, Fig. 8) und Vorticeros sichin der Gehirnform noch an die bei Mesostorniden gegebenen Verhaltnisse anschliessen, verschmelzen dagegenbei Allostoma , Enterostoma und namentlich Cylin<strong>dr</strong>ostoma (siehe Taf. XVIII u. XIX, Fig. 1 u. 7) die heidenGehirnganglien zu einer einheitlichen vierseitigen, quer ausgezogenen Masse. Dieselbe Hisst zumeist keinerleimediane Einschnürung erkennen, und nur die zahlreichere Anhäufung der, das ganze Gehirn überkleidendenGanglienzellen in den heiden Seiten weist auf die typische Zweitheilung zurück.Nerve D. Noch mehr als hinsichtlich der Form des Gehirnes vermissen wir eine vergleichende Dnrchal'heitungder Rhabdocoelida in Bezug auf die, vom Gehirne ausstrahlenden Nerven und deren feinere Verzweigungen.Feststehend ist nur das eine, dass eine grässere Anzahl <strong>von</strong> paarigen Nerven (bei Plag. Gira1'di6 Paare) aus dem Gehirne entspringen und <strong>von</strong> diesen das hinterste Paar das stärkste ist und sich ziemlichweit (bei Mes. Ehrenbergii bis in das letzte Körper<strong>dr</strong>itttheil) in den< Körper verfolgen lässt. Wir bezeichnendiese beiden Nervenstämme, aus deren Anschwellung und Verschmelzung das Gehirn hervorgeht, als Lä ngsnerve n. Sie sind, wenigstens in ihren Anfangen bei den meisten Rhabdocoeliden nachgewiesen ,vorden.Genauer bekannt sind sowohl die Längsnerven als auch die übrigen, vom Gehirne entspringenden Nervenstämmenur <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii. Indem wir daher eine Darstellung der Nervenstämme dieser Species hiereinschalten, verweisen wir in Bezug auf die Nerven der übrigen Formen auf die speciellen Beschreibungen.Leuekart (171 p. :241) hat bereits eine Darstell\lng des Nervenverlaufes bei Mes. Ehrenbergii gegeben,


111'welcher eine ,veitere Ergänzung später <strong>von</strong> mie (286 Tab. XVI, Fig. 1) geliefert wurde. Zunächst verschmälert.sich die äussere Ecke einer jeden Gehirnhälfte zu einem dicken, nach vorne ziehenden Nerven (Taf. V,Fig. '1 u. '11, n,), der sich aber bald in z,vei starke Stämme, einen äusseren und einen inneren gabelt. »Dervordere äussere Stamm versorgt mit seinen reichen Verästelungen die Seitenwände des rüsselförmigen Vorderendes,vvährend die äusserste Spitze des Körpers ausschliesslich vom inneren vorderen Stamme innervirt wird.Dieser spaltet sich auf halber Länge in zwei ungleiche Äste, der stärkere da<strong>von</strong> steigt gerade auf,väi,ts, .indessder sclnvächere, der Längsaxe des Körpers zunächst gelegene sich aISbald nach der entgegengesetzten Seitewendet, und mit dem entsprechenden Zweige der anderen Seite ein vollständiges X herstellt« (286 p. '1 t8).Ich habe zu dieser meiner fruheren' Darstellung hinzuzufügen, dass ich nach Untersuchung ganzer conservirterThiere dieses Chiasma näher der Körperspitze gelegen vorfand, als ich es damals gezeichnet hatte. Fernersei bemerkt, dass schon Leuekart <strong>von</strong> einer hogenförmigen Verbindung in der Mittellinie zwischen den beidenvorderen Nerven l'Spricht. Die beiden starken nach hinten aus dem Gehirn abgehenden Längsnervenstämmelassen sich neben dem Darme bis hinter den Pharynx hinaus verfolgen. Sie liegen unterhalb des Darmcanales(Fig.3 u. 4, n) und entsenden zahlreiche Äste - den ersten und stärksten unmittelbar nach ihremUrsprunge- in die Seiten des Körpers. Neben dem Pharynx weichen sie etwas auseinander und verbindensich unmittelbar hinter demselben durch eine dicke Quercommissur (Fig. 1 1, co). 1 Schneider hat zuerst (281p. 32) diese Commissur gesehen und dieselbe als dem »Schlundl'ing(( anderer Würmer homolog erklärt (siehe,veiter unten)._Ähnlich wie bei 1\1es. Ehrenbergii ist ,vahrscheinlich die Nervenvertheilung auch bei den, diesemnächstverwandten prosoporen lVIesostomen. Dagegen finde ich (- einstweilen abgesehen <strong>von</strong> der Co[llInisSUl'der Längsnerven bei den übrigen Rhabdocoeliden einen auffallenden Unterschied in dem Verhältniss dervorderen Nerven zum Gehirne. An Stelle des dicken, mit breiter Wurzel ganz allmählich aus dem Gehirnesich verjüngenden vorderen Hauptstammes bei Mes. Ehrenbergii sind bei allen übrigen (vergleiche z. B.Enterostoma striatum Taf. XIX, Fig. 4.) jederseits mehrere mit gesonderter schwacher Wurzel direct vom Gehirnentspringende feinere Ner\Ten vorhanden. Der vordere Hauptnerv <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii erscheint roh',kurz gesagt, nach Stärke und Verhältniss zum Gehirne (vergl. Taf. V, Fig. 11) als gerade Fortsetzung derhinteren Lä.ngsnerven über die Gehirn-Anschwellung hinaus, wogegen hei den übrigen Rhabdocoeliden einesolche Fortsetzung der Längsstämme nach vorne fehlt, und während dort die ganze Innervation des Vorderendesdurch Nebenäste der über das Gehirn hinaus verlängerten Längsstämme sich vollzieht, enden hier dieLängsstämme im Gehirne und der Vorderkörper wird innervirt durch secundäre Seitenäste dieses letzteren.Commissuren. Bei den meisten Rh·abdocoeliden bleibt die, die beiden GehirnhäUten mit einandervereinigende Commissur die einzige Verbindung zwischen den beiden Hälften des Nervensystems. In einigenvvenigen Fällen ist es dagegen gelungen, eine zweite, untere Commissur zwischen den beiden Gehirllganglienoder aber Querbrückell zwischen den beiden Längsnerven aufzufinden. Im ersteren Falle allein entstehtein, dem nSchlun<strong>dr</strong>ing« anderer Würmer vergleichbarer Nervenring, wogegen die Quercommissuren zwischenden Längsstämmen' nicht einem »Schlun<strong>dr</strong>ing(c, sondern jenenCommissuren homolog sind, welche sichin grosser Zahl zwischen den Längsnerven der Den<strong>dr</strong>ocoelida und anderer Würmer vorfinden. Einenechten Schlun<strong>dr</strong>ing_kenntman bisher bloss <strong>von</strong> Microstoma lineare. Das Nervensystem dieses Thieresvvurde zuerst beschriepen v'on Semper (311 p. 373). Darnach besteht dasselbe aus einem zweilappigenGehirne, das vor dem Schlunde und unter dem vorderen Darmblindsack gelegen ist. Von dem Gehirne gehtausser den beiden Lilngsnervenstämmen noch jederseits eine Nerv nach unten und hinten, welche beidenNerven sich hinter dem Pharynx zu einem Schlun<strong>dr</strong>inge vereinigen. Hallez hat später (357 p. 14.) das Gehirnebenfalls gesehen, jedoch bloss zwei nach vorne und zwei nach hinten abgehende Nerven constatirt,ohne <strong>von</strong> einem Schlull<strong>dr</strong>ing zu sprechen. Ich kann Semper's Beobachtung insoweit bestätigen, als auch ichin der <strong>von</strong> ihm angegebenen Lage das Gehirn vorfand. Ein Querscbnitt oder Horizontalscbnitt (Fig. 7 u. 1, ncTaf. XV} zeigt dasselbe als eine compakte längliche Masse, mit einer aus dichtgelagerten , funden Ganglienkernenbestehenden Rinde und einer feinkörnigen, schwach querstreifigen centralen Masse (ne,). Auch habe ichauf Querschnitten durch die Schlun<strong>dr</strong>egion die heiden Nervenstämme jederseits : den Längsnervenstamnl (Fig. 8und 9, n) und den der Schlundwand anliegenden Nerven (co) vorgefunden. Der ,erstere verliert sich alsbaldin der Haut, der letztere ist jedoch nicht weiter nach hinten über den Pharynx hinaus zu verfolgen, sondern28*


112llildet einen Schlun<strong>dr</strong>ing (Fig. 2, co), ,vie Semper ganz richtig beschrieben hat. Wenn dagegen Semper (p. 372)anO'ibto ,dass ))die beiden seitlich HeO'enden Nervenstränge ohne alle Ansch,vellungen den ganzen Körper bisÖan das nächste schon ausgebildete Zooid durchziehen, ,vo sie mit den Ganglienhälften des sogenannten Gehirnesebenso zu sam m e nhä n gen, 'wie dies die Nerven des Bauchmarks in einer Naidenkette thun(c, so kannich in Hinblick auf das eben Gesagte, sowie die, bei Besprechung der ungeschlechtlichen Fortpflanzung zuschildernde Neubildung des Gehirnes. in den Knospen, einer solehen Darstellung nicht beitreten. Bei dentlbrigen lVlicrostomiden ist ein Schlun<strong>dr</strong>ing bisher nicht beobachtet ·worden. Dagegen sollen nach Schneider(281 p. 67) bei Stenostoma leucops die beiden Gehirnhälften durch eine Doppelcommissur verbunden sein.Doch umgreife der so entstandene Nervenring nicht den Schlund, sondern den Hauptstamln des \Vassergefässsystemes(»Rüssel" Schneicler's). Hallez (357 p. 35) hat indess nur eine eillzige GehirnCOUlll1issur aufHndenkönnen gleich allen anderen Beobachtern, so dass man zwar nicht, ,vie Hallez artiger 'Veise thut, annehmendarf, dieser habe eine andere Varietät (!) vor sich gehabt als Schneider, sondern die El'\veisung der zweitenCommissul' ,veiteren Untersuchungen vorbehalten muss. Auch Jensen berichtet (342 p. ~6, Tab. UI, Fig. I ;j)<strong>von</strong> einer bel Hyporhynchus (Kylosphaera) armatus beobachteten Doppelcommissur. Doch liegen heideüber (oder vor) der Pharyngealtasche, zwischen dieser und der Basis des Rüssels. Ganz das gleiche Verhaltenhabe ich bei Acrorhynchus caledon'icus beobachtet (Taf. X, Fig. 116, co) 1) - auch hier steht derganze, durch die untere feinere Commissur gebildete Nervenring ausser allem Zusammenhang nlit deIn Schlunde.Auch liegt der Rüssel vor dem Nervenringe, doch so ·.dass derselbe, ,venn man sich ihn nach hinten verlängertdenkt, innerhalb des Nervenringes zu liegen käme.Eine Anast 0 m 0 se der Längsnerv e n ist bis jetzt bloss, "vie schon berichtet, bei Me s os t. Ehre n­bergii durch Schneider beobachtet, und <strong>von</strong> mir ,vieder aufgefunden ,vorden (Taf. V, Fig. 11 'I, co). \Vährendhier aberullr eine einzige jener zahlreichen Quercommissuren vorhanden ist, \vie sie sich bei Den<strong>dr</strong>ocoelidenund namentlich dep Tricladen so schön entwickelt vorfinden, scheinen die Monotida mit letzteren auch indiesem Punkte grössere Übereinstimmung .zu zeigen als die übrigen Rhabdocoeliclen. Querschnitte durchdie vordere Körperregion <strong>von</strong> Monotus lineatus und fuscus die LängsnervenstämUle habe ich nicht uberdas erste Körper<strong>dr</strong>itttheil hinaus verfolgen können zeigen die der yentralseite genäherten Längsnerven(Taf. XX, Fig. 2, n) jederseits des Darmes mit, nach der Mittellinie des Körpers gegen die Ventralseite hinziehendenSeitenzweigen (co) versehen. Solcher Z,veige finden sich mehrere und zumeist gleichzeitig vomrechten und linken Nerven abgehend, so dass es sehr ,vahrscheinlich ist, dass ,viI' es hier mit einer Anzahl<strong>von</strong> QuercOlnmissuren zwischen den Längsnerven zu thun haben, ,venn eS mir auch niemals gelungen ist,eine solche im ganzen Zusammenhange auf einem Schnitte zu erhalten.His t 010 gi e. Über den feineren Bau des Nervensystems kann ich nur folgendes bemerken. DasGehirn besteht aus einem Kerne feinkörniger Substanz und einer Rinde <strong>von</strong> Ganglienzellen lnH runden oderovalen (Gyrator hermaphroditus) Kernen. Der unzweifelhafte Nachweis des die Kerne umgebenden Protoplasmasist mir nur bei Macrorh. Naegelii (Taf. XI, Fig. 116) gelungen. Bei letzterem fallen neben den nlitgrossen runden Kernen versehenen Ganglienzellen (nz,) noch solche <strong>von</strong> bedeutend geringerer GI'össe und mitsehr kleinen Kernen (nz) auf, ,vährend sonst die Grösse der Ganglienkerne eine. bei jeder Species nur innerhalbgeringer Grenzen varlirende ist. Die grösste Masse der Ganglienzellen ist in den Seiten des Gehirnsangehäuft, während die Commissul' deren nur eine einfache Lage besitzt, oder aber (bei Macrostoma und 1\'10­notus) des Mantels <strong>von</strong> GangIienkernen gänzlIch entbehrt. Eine grössere Anhäufung dieser letzteren findetsich auch an der Ursprungsstelle der Längsnerven, auf deren Basis sie sich fortsetzen. Bei Mes. Ehrenbergiiist das gleiche Verhältniss auch bezüglich der beiden vorderen Hauptnerven zu constatiren (Taf. V, Fig. 111).Der feinkörnige Centraltheil des Gehirnes hat eine .streifige Structur, die auf eine Faserung seiner Substanzschliessen lässt. Die Hau ptrichtung dieser Streifen geht quer <strong>von</strong> einer Hl1lfte des Gehirnes zur anderen undverbindet die <strong>von</strong> der Basis der paarigen Nerven jederseits fächeral'tig in das Gehirn einstrahlenden Fasersysteme.Taf. XIX, Fig. J. zeigt diese Fasersysteme des Gehirnes <strong>von</strong> Enterostorna striatum, sovveit sichJ) Ich fühle mich verpflichtet zu bemerken, dass ich keine Gelegenheit hatte, diese Beobachtung an Querschnitten zucontroliren. Meine nach dem lebenden Materiale gemachten Skizzen zeigen indess den Nervenring mit aller nur wünschenswerthenDeutlichkeit.


113dieselben im Quetschpräparat wahrnehmen liessen. Hier ist auch für jedes der vier Augen ein z\veifachesFaserbüschel 'wahrzunehmen, das aus der Tiefe des Gehirnes convergirend dem Pigmentbecher zustrebt ((tu),'während die Nerven nicht bloss mit den gleichnamigen der anderen Seite, sondern auch mit den übrigenNerven derselben Seite durch bogenförmige Fasersysteme verbunden erscheinen. In der Regel ist das Gehirnumhüllt <strong>von</strong> einer aus lockerem Bindege\vebe bestehenden Kapsel. Monotus bipunctatus (Tat XX, Fig. 14')zeigt uns, \vie sich an der Zusammensetzung dieser Kapsel auch zarte Muskelfasern betheiligen, und wie dieBindege\vebsfasern der Kapsel auch in das Innere des Gehirnes (hier der Commissur) ein<strong>dr</strong>ingen und sichinnerhalb desselben reich verästeln. Ganz besonders innig ist diese Betheiligung der Parenchymfasern an demAufbau des Gehirnes bei Graffilla nluricicola (Taf. XIV, Fig. 4), \VO es nicht bloss an einer scharfen Abgrenzungder Gehirnhälften gegen das Parenchym gebricht, sondern auch die da<strong>von</strong> ausstrahlenden Nervenin einer Weise sich im Parenchymgewebe verlieren, dass sie ohne scharfe Grenze in dasselbe überzugehenscheinen. Nur bei Macrorh. Naegelii habe ich eine schärfere Be'grenzung des Gehirnes und auch Theile einerdasselbe umhüllenden doppeltcontourirten Bindege\vebskapsel (Taf. XI, Fig. 116, bg) auffinden können.Die Längsnerven (Taf. V, Fig. 4 u. '1 / J, n, Mesost. Ehrenbergii, Taf. XX, Fig. 2, lUonotus fuscus) besitzenein ähnliches Gefüge, vvie es eben <strong>von</strong> der Gehirncommissur des Monotus bipunctatus beschrieben \vurde.Auch Kerne, ähnlich denen des Gehirnes, finden sich in ihrer feinkörnigen Substanz, 'wenn auch in spärlicherZahl eingelagert, so dass sie im Allgemeinen den gleichen Bau zu besitzen scheinen, ·wie die Längsnervenstämmeder Den<strong>dr</strong>ocoeliden (verg1. Lang 361). Von Nervenendigungen habe ich nichts \vahrnehnlen können,·weder in der Haut noch in den gleich zu besprechenden Sinnesorganen.VI. Sinnesorgane.Von Sinnesorganen finden \vir bei den Rhabdocoeliden '1) lichtpercipirende Organe, als welche diePigmentaugen und \vahrscheinlich auch die pigmentlosen sog. »schüsselförmigen Organe« der Stenostomen zubetrachten sind, 2) Gehörorgane in Form <strong>von</strong> Otolithen, 3) Tastorgane mannigfacher Art, und 4) "\Vimpergrübchen.Augen.Als. solche \verden mit Recht angesehen die den meisten Rhabdocoeliclen 1) zukommenden paarigen,seltener unpaaren Pigmentflecken mit oder ohne lichtbrechende Medien, \velche überall da, \vO ein Gehirnvorhanden ist, mit diesem in Verbindung stehen, sei es dass sie demselben directaufliegen oder aber durcheinen Nervus opticus mit ihm verbunden sind. Da \vir den Augen der Rhabdocoela und Alloiocoela in Bauund Lage ganz gleiche Organe bei den Acoelen vorfinden, so \vird es gestattet sein, dieselben auch hier,trotz des Mangels eines Nervensystems, als lichtpercipirende Organe in Anspruch zu !.nehmen. lndenl hinsichtlichdes Details auf die speciellen Beschreibungen verwiesen \verden muss, sei hier nur ein allgemeinerÜberblick über die· Formverhältnisse der in Rede stehenden Organe gegeben.1) Für folgende Arten wird das Fehlen <strong>von</strong> Augen angegeben: Alle Aphanostoma-Arten, Cyrtomorpha saliens, Convolutabimaculata, groenlandica, festiva, SchuItzii, die kaspische Acoele Grimm's, Conv. anotiea Sohmarcla, l\Iecynostoma auritum, agile,cordiforme, caudatum) l\Iacrostoma lineare, l\Hcrostoma ornatum, groenlandicum, papillosum, philadelphicum) caudatum, coerulescens,alle Stenostoma-Arten, Alaurina Claparedii, Macrostoma ceylanicum Schmewda, Nemertoscolex parasiticus Graeff, Prorhynchusstagnalis, Mesostoma hirudo, viridaturn, Hallezianum, griseum, gracile, sulphureum, flavidum, lugdunense, stagni, Castradahorrida, Gyrator ooeons, papillosus, Schultzia pellucida) Yortex crenulatus, Jensenia angulata, Opistomapallidum, Derostoma elongatum,typhlops, Graffilla tethydicola, Anoplodium parasita, Schneideri, Derostoma coecum Oersted, Enterostoma coecum, l\Ionotushyalinus, hirudo, albus, mesopharynx, Autornolos unipunctatus, hamatus.Graff, Turbellarien. 1. 29


114Der Zahl nach haben ,vir Formen mit einem, mit zwei und mit vier Augen. Am häufigsten findensich zwei, seltener vier 1), und nur bei ,venigen Formen ein einziges Auge 2 ). Der stets vorhandene Bestandtheildes Auges ist der Pigmentfleck 3 ). Die Form desselben ist sehr mannigfaltig und ebenso seine GrÖsse.In letzterer Beziehung vergleiche man als Extreme nur die kaum wahrnehmbaren Augen <strong>von</strong> Proxelletestuberculatus (Taf. VII, Fig. 2 i l) mit denen <strong>von</strong> Prox. rosaceus (Taf. VII, Fig, 28) oder Cylin<strong>dr</strong>osLoma Klostermanni(Taf. XVIII, Fig. 7). Bei einer und derselben Species pflegt dagegen die Grösse der Augen ziemlichconstant zu sein, und ich kenne nur ein ßeispiel<strong>von</strong> auffallenden Differenzen in dieser Beziehung. Es istdies Hyporhynchus penicillatus , bei welchem dieselben allerdings so bedeutend sind, dass man <strong>von</strong> einergr088- und einer kleinilugigen Varietlit sprechen könnte. Die Form wird beschrieben als rund (kugelig),länglich, <strong>dr</strong>eieckig, halbmondförmig, nierel1förmig, becherförmig, oder als die eines Doppelbechers (die »gestielten«Augen <strong>von</strong> Pl'omesost. solea Schmidt 196 Tab. II, Fig. 5, und die <strong>von</strong> Jeusen 342 Tab. V, Fig. ö beiPlagiost. Koreni beobachtete Augenform). Alle diese Augenformen sind meist scharf begrenzt, und eineVariabilität ist nur insoferne zu constatiren, als die nierenförmigen Augen sehr oft in ihre zvvei Hälften zerfallen.Ein sehr instructives Beispiel hiefür ist Vortex truncatus, der ebenso oft als vierällgig ,vie als z\veiäugigbeschrieben worden ist und hei dem sogar Falle zu beobachten sind, wo auf der einen Seite z\veigetrennte rundliche Pigmenthäufchen , auf der anderen dagegen das typische nierenförmige Auge ,vahrgenommenvvird. Ganz, das Gleiche sieht man bei Hyporbynchus setigerus (Taf. IX, Fig. 6 u. 7) ~), dessen als»)uierenförmig« zu bezeichnende Augen durch die Feinheit des die beiden Nierenenden verbindenden :Mittelstückescharakterisirt sind. Die beiden Augen der Plagiostoma-Arten sind ferner durch die Tendenz in zweiStücke zu zerfallen (Plag. sulphureÜm Taf. XVIII, Fig. 14-), sowie eine grosse Variabilität in der Form desPigmentfleckes (siehe die specielle Beschreibung <strong>von</strong> Plag. Koreni) ausgezeichnet. Auch die meist sehr nahebei einander stehenden »<strong>dr</strong>eiseitigenc< Augep' ge,visser Mesostomen erweisen sich bei stärkerer Vergrösserungweniger scharf begrenzt als es bei schvvacher Vergrösserung den Anschein hat. So sind sie z. B. bei Mes.rostratum (Tar. VI, Fig. '11) nicht bloss ungleich gestaltet, sondern auch mit zackigen Fortsätzen versehen,vvelche mitunter so lang sind, dass beide Augen mitte1st derselben verschIneizen. Als weitere Eigenthümlichkeitist hier die Ungleichmässigkeit in der Dichte der Pigmentanhäufung gegeben, 'wodurch die l\fittelpartiejeden Auges lückig wird (vergl. die Augen <strong>von</strong> Acmostoma Sarsii Jensen 342 Tab. V, Fig. '10, \Vo <strong>dr</strong>ei solcherweniger dichten Stellen im Auge vorkommen).Die beiden eben genannten Arten bilden in der Form ihrer Augen den ÜbeI'gang zu den »ve r­ästelten« Augen. Zu diesen zu rechnen sind vor allem die einfachen Augenflecken ge\visser Monotida unddes Otomesostoma Morgiense. Sie haben die Form quer ausgezogener, der Vorder"wand des Gehirnes anliegenderStreifen, die namentlich seitlich und vorne sehr variable Äst.e auszusenden -pflegen. Die grössteVariabilität zeigt das Auge <strong>von</strong> Mon. lineatus (Taf. XX, Fig. 118), für \velches schon Boeck (112 Tab. F,Fig. ~, t, 6, 9) die prägnantesten Modificationen - darunter eine, bei der der Pigmentfleck in zvvei Hälftenzerfallen ist - abgebildet hat. Diesen schliessen sich an die ziemlich regelmässig sternförmigen Augen desChonostoma crenulatull1 Schmarda (209 Tab. I, Fig. 13), und die Augen <strong>von</strong> Vorticeros auriculatum, PlagiostomaLemani und Mesost. tetr~gonum. Bei allen <strong>dr</strong>eien ist ein dichter Pigmentkel'n vorhanden, <strong>von</strong> welchelu feineverzweigte, die beiden Augen mit einander verbindende Äderchen ausgehen. Während aber bei Vorticerosdie A~ern hauptsächlich nur nach innen und hinten abgehen, finden sich dieselben bei den anderen beidenArten im ganzen Umkreise des Kernes vertheilt. Als letzte Form haben wir schliesslich die diffusenPigmentaugen namhaft zu machen, "vie sie bei 1\'Iicrostoma rubromaculatum (Taf. XV, Fig. 15) auftl'eten, und4) Vier Augen finden sich: bei allen Arten des Gen. AUostoma, Enterostoma mit Ausnahme <strong>von</strong> E. coecum, Cylin<strong>dr</strong>ostomamit Ausnahme <strong>von</strong> C. pleiocelis; ferner bei Mesostoma Robertsonii, Proxenetes chlorosticus, Planaria cruciata Fabrici'Us, undangeblich Gyrator telrophthalmus Sahmarda.:2) Einen einzigen Augenfleck besitzen OtOlnesostoma morgiense, ~Ionotus lineatus, fuscus, Automolos ophiocephalus.3) Wir sehen hier ab <strong>von</strong> den zweifelhaften Angaben Schmarda1s (209) über »fast farblose« Augen bei Derostoma leuco-.celis (p. 6) und Gyrator (Rhynchoprobolus) tetrophthalrnus (p. 11).'4) Ebenso verhält es sich bei dem nächstverwandlen Hyporh. armatus, mit dem Unterschiede jedoch, dass wie Jensen(542 p. 14) behauptet, die beiden getrennten Hälften jeden Auges nicht hinter, sondern übe r einander stehen.


115bei anderen schon <strong>von</strong> Schultze (161 p. 2i) der Art beschrieben ",'orden sind, dass )}um die grässeren Ullregelmässigrundlichen Augenflecke noch eine Menge Pigment zerstreut liegt, welches oft brückenartige Verbindungenz,vischen beiden Augen erzeugt, auch ,vohl ein <strong>dr</strong>ittes Auge in der Mitte zu bilden scheint«(l\Iesost. abtusum) oder »die ganze vordere Kärperspitze so gleichmässig färbt, dass die beiden ursprünglichenAugenflecke sich gar nicht mehr auszeichnen" (Mes. Nassonoffii, Derostoma unipundatum). Auch bei Acoelen(Nadina pulchella und minuta) sind solche diffus-verästelte Augen anzutreffen.Bei den vieräugigen Formen findet sich die Halbmond-, häufiger Nieren- und Becherform. Und zwargilt als allgemeine Regel, dass die Augen zu zwei Paaren hinter einander stehen, ,vo<strong>von</strong> das vordere kleinere,veniger ,veit auseinandergerückt ist, als das meist viel grössere hintere Paar (Taf. XVIII u. XIX). Die concaveoder gerade, et,va vorhandene Linsen tragende Seite der Augenflecken ist so gerichtet, dass sie bei demvorderen nach aussen und hinten, bei dem hinteren Paare nach aussen und vorne sieht. Die Form der vierAugen ist stets scharf begrenzt, und zeigt sich bei keiner mir bekannten vieräugigen Art eine Tendenz zumZerfalL Ob die bei Cylin<strong>dr</strong>ostoma pleiocelis (Tat XIX, Fig. 8) ausser den vier typischen Augen vorhandenen<strong>dr</strong>ei »Bläschen mit Pigmentkörnchen« (a) bloss als <strong>von</strong> den beiden . grossen Augen abgegliederte Pigmenthäufchenoder aber als selbständige Augen zu betrachten seien, muss einst,veilen unentschieden bleiben. ImFalle als die zweite Auffassung sich als richtig erweisen sollte, hätten wir in der genannten, <strong>von</strong> Langerhansaufgefundenen Species elie einzige vieläugige Rhabdocoelide.Die Fal'b e des Augenpigmentes ist zumeist schwarz, findet sich aber auch in allen Schattirungen <strong>von</strong>Gelbbraun und Rothbraun, und nicht selten als lebhaftestes Carminroth. Interessant erscheint die durch Duplessisbeobachtete Thatsache, dass Formen, welche in seichten Gewässern sclrwarzbraune Augen besitzen, in grossenSeetiefen solche <strong>von</strong> carminrother Farbe erhalten (Mes. \Ehrenbergii). Ferner ist hervorzuheben das violettmetallischglänzende Pigment <strong>von</strong> Solenopharynx flavidus, der Silberglanz der Augen <strong>von</strong> Ulianinia mollissimaLevinsen und der Metallglanz der gelben Augen <strong>von</strong> Graffia capitata Levinse1~ (370 p. 196 u. 197).Als zweiter Bestandtheil des Auges sind zu nennen die lichtbrechenden Linsen. Doch bilden siekein nothwendiges Element des Rhabdocoelidenauges, und fehlen bestimmt bei allen diffusen Augen, ferner beiallen Acoelen bis auf Proporus venenosus und in den Familien der Microstomida und lVIonötida (mit Ausnahme,vielleicht des Mon. bipunctatus). Aber auch in den übrigen Familien fehlt für viele Arten der Nachweis <strong>von</strong>Linsen, was allerdings 1nit der Durchsichtigkeit und geringen Grässe der letzteren zusammenhängt, die heideein sicheres Urtheil oft auch dann nicht zulassen, wenn die Aufmerksamkeit des Beobachters speciell daraufgerichtet ist. Jensen, der dem Bau der Augen intensivere Aufmerksamkeit zuwandte als seine Vorgänger,hat constatirt (342 p. 14 u. 15), dass bei einer Anzahl <strong>von</strong> Arten nicht blos eine einzige, sondern l11ehrereLinsen in jedem Auge enthalten sind, Ich füge hinzu, class auch bei jenen Formen, deren Auge nur eineeinzige Linse enthält (z. B. Macrorh. croceus und Acrorh. caledonicus Taf, X,. Fig. 9 u. 16, Plag, GirardiTaf. XVIII, Fig. 8), diese im frischen Zustande wasserklare und scheinbar ganz homogen erscheinende Linsebei näherer Untersuchung sich als aus mehreren Zellen zusammengesetzt erweist. ,Auch zeigt sich auf Durchschnittendurch das Auge (Taf. XI, Fig. 15, Macrorh. Naegelii, Taf. XVI, Fig. 22, Plagiost. Girardi) dass dieLinse (l) nicht den ganzen Pigmentbecher (pi) einnimmt, sondern im Grunde des letzteren ein Raum (at~)übrig bleibt, der auf'Querschnitten z,var leer erscheint, im Leben aher wahrscheinlich <strong>von</strong> einer Flüssigkeiterfüllt ist. Ein gleicher ßau des Auges ist für alle mit einfachen grossen Linsen versehenen Formen (Pro-:porus venenosus Taf. I, Fig. 2, Mes. rostratum Taf. VI, Fig. 11, Solenopharynx flavidus Taf. XIII, Fig. 2 u. A.)anzunehmen. Wo dagegen schon äusserlich deutlich <strong>von</strong> einander getrennt, zwei (Hyporh. setigerus Taf. IX,Fig. 6), <strong>dr</strong>ei (Proxenetes cochlear und gl'acilis Taf. VIII, Fig. 1 u. 7) oder noch 111ehr (mindestens 8 im grossenhinteren Auge <strong>von</strong> Cylin<strong>dr</strong>ost. qua<strong>dr</strong>ioculatum Taf.· XVIII, Fig. 3) I,insen vorkommen, da wird wahrscheinlichfür jede ein specieller Becher in dem Pigmenthaufen eingegraben sein. Wo mehrere Linsen vorhandensind, da pflegen dieselben auch in Form und Grässe verschieden zu sein. Ein besonders auffallendes Beispieldafür ist Acmostoma Cyprinae (siehe die specielle Beschreibung).Der Lage nach gehören die linsenlosen Pigmentaugen der Acoela und der l\1icrostomida zweifellosdem Epithel an. Dagegen fand ich sowohl die Pigmentaugen wie die linsentragenden Augen aller übrigenFormen, soweit ich auf dieselben die Schnittmethode anwandte, dem Parenchym angehörig und dem Gehirne29*


116direct aufsitzend (vergl. Taf. VI, Fig. 3, :Mes. lingua, Taf. XII, Fig. 2, Vortex viridis, Taf. XI, Fig. '1, J\Iacrorh.Naegelii, Taf. XVI, Fig. /1, Plagiost. Girardi).Als Eigenthümlichkeit erwähnt sei die <strong>von</strong> mir bei Promesost. ovoideum (Taf. VII, Fig. '1'1) beobachtetezit ter nd e Be'v e gung der Augen, für ·welche ich aber bis jetzt den Grund nicht kenne.Als Abnormitäten 'werden <strong>von</strong> Jensen verzeichnet: Das Fehlen beider Augen bei Proxen. flabelliferund das Fehlen des einen Auges bei Byrsophlebs Graff1i. Ich kann diesen Fällen hinzufügen das <strong>von</strong> mirbeobachtete (Taf. XVII, Fig. 29) Exemplar <strong>von</strong> Plagiost. Koreni, bei dem auf der einen Seite ~in, auf deranderen Seite llagegen z·wei Pigmentaugen vorhanden waren. AUe diese »abnormen« Augenbildungen sindeben nur weitere, extreme Beispiele für die schon oben besprochene grosse Variabilität der Augenfleckenmancher Species.Den echten Augen anzuschliessen sinel die eigenthümlichen Organe ge·wisser Stenostoma-Arten. Bei Steno leucops liegen diese schon <strong>von</strong> Oersted (106) und Schmielt (132) gesehenen und <strong>von</strong>ersterem als Augen in Anspruch genommenen Organe unmittelbar hinter dem Gehirne, jederseits des :\Iundes.Leuekart (184 p. 350) findet sie »der Innenfltiche der beiden Seitennerven eine kurze Strecke nach ihremUrsprunge« angelagert und fasst sie als Gehörorgane auf. Dagegen lässt Schneider jedes Organ durch einenspeciellen kurzen Nerv mit dem Gehirn verbundqn sein und beschreibt beide (281 p. 67) als »Kugeln, \velcheauf der Innenseite ihrer Fläche mit kleineren hellen Kugeln besetzt sind«. Nach meinen Untersuchungen (299p. ~" 4., Tab. XXVII, Fig. 5 u. 6, a)stellen sie »keine Kugeln, sondern schusselförmige Körper dar, ,,'elche auseiner grossen Anzahl kleiner starklichtbrechender Kügelchen zusammengesetzt sind. Die Lage dieser schüsselförmigenKörper ist jedoch verschieden, indem sie je nach dem Contractionszustande des Leibes bald en face,die concave Seite nach oben, bald en profil geseben werden. In letzterer Stellung (die concave Seite nachvorne gerichtet) gewtihren sie \vohl bei schwacher Vergrösserul1g das Bild, das Schmidt <strong>von</strong> ihnen ent\vorfenhat, während Oersted zu seiner Zeichnung (Tab. II, Fig. 27) gewiss ein zerquetschtes solches Organ vorgelegen«- da<strong>von</strong> abgesehen, dass Oersted die Kügelchen in Pigment eingebettet sein lässt, \vtihrend \vederSchmidt, noch Schneider, noch ich jemals Pigment daselbst vorgefunden haben. VejcIovsky (373) beschreibtgleiche J)schusselförmige Organe« <strong>von</strong> Steno unicolor und ignavllm und behauptet, dieselben wären chitinöserNatur. vVenn nun auch die Annahme, dass die fraglichen Organe Sinnesorgane darstellen, genügend begründetist, so reichen die vorliegenden Beobachtungen doch nicht aus zur KlarsteIlung ihrer Funktion. Immerhinscheint mir der Bau del'selben eher auf ein lichtpercipirendes Organ hinzuweisen als auf ein Gehörorgan.otolithen.Nachdem Oersted (tf 06 p. 7 u. 57) entsprechend den Anschauungen älterer Autoren das fragliche Organ <strong>von</strong> Monotaslineatus als ein Auge beschrieben hatte, das aus einer Sclerotica, einem centralen Glaskörper und zwei daran befestigtenLinsen bestehen sollte, wurde durch Frey und LeuckarL (128 p. 81-85) in überzeugender Weise der Nachweis1erhracht, dass man es hier mit einem aus Kapsel, Otolithen und z\vei Nebensteinen bestehenden Gehörorgane zu thunhabe. Dieselben entdeckten ferner bei Convoluta paradoxa ein gleiches Organ, das sich <strong>von</strong> jenem bei Monotus nur durchden Mangel der Nehensteine unterscheiden sollte. Die Ansicht <strong>von</strong> Frey und Leuekart wurde weiter ausgeführt <strong>von</strong>Schultze ('161 p. 25-26), deI' das Gehörorgan auch bei einer Macrostomide (Mecynost. auritum) auffand, Leuekarts AnsichLüber die Form der Nebensteine in etwas berichtigte und die Zusammensetzung desOtolitben aus einer, kohlensaurenKalk enthaltenden organischen Grundlage nachwies. Schmiclt, der anfangs (155 p. 12-14) noch an der Oersted'schenDeutung festgehalten hatte, schloss sich später (167 p. 5) der Auffassung der letztgenannten Autoren ebenfalls an. Seither~at nur Jens.~~ (342 p. 15 u'. 16) neues Ma~erial zur Kenntl1iss der Otolithen beigebracht, indem er zeigte, dass die OtolithencompliCIrter gebaut selen, als man bIsher annahm. Bei Aphan. diversicolor fand er den Otolithen bestehend ause~ner mit ~entr~~~m Hohlraum -:ersehenen Centralkogel und einer Schale, welche beide durch Druck <strong>von</strong> einander getl.enntwel d:ll ko.onen, und bel Automolos hamatus fand er sogar feine Aufhängefäden, die <strong>von</strong> der Kapsel zum Otolithengl,~gen: Meme. elge~ell ,Be?hachtunge.n schliessen sich darin denen <strong>von</strong> Jensen an, als sie ebenfalls den Nachweis einergl ossel en Manl1lgfaltlgk8lt 1m Baue dIeser Organe erbringen werden.Die Gehöi'organe sind bei den Rhahdocoeliden viel weniger verbreitet als die Augen. vViI' kennenbis heute Otolithen <strong>von</strong> der Tribus der Acoela, der Familie der Monotida und dem Genus lVlecynostoma,


117'welchen <strong>dr</strong>ei Gruppen sie ausnahmslos 1) zuzukommen scheinen, ferner <strong>von</strong> <strong>dr</strong>ei Stenostoma-Arten (St. Lemnae,gracilis, quaternum), dem Otomesostoma lVIorgiense, Yortex (?) crenulatus und dem ganz zwe.ifelhaftenSchmarda'schen nov. gen. n. sp. Diotis gl'isea (206). Nur bei letzterem werden zwei symmetrisch gelagerteOtolithen angegeben, bei allen anderen Rhabdocoeliden kommen sie dagegen bloss in der Einzahl vor undliegen in der Mittellinie des Körpers."Vas die Gröss e der Gehörorgane betl'ifft, so misst bei Convoluta flavibaciHunl der gröBste Durchmesserder Otolithenblase 0,038 mm, des Otolithen 0,023 mm. Dass aber auch bei einer und derselbenSpecies Sch'wankungen in der Grösse vorkommen, zeigt Conv. paradoxa, wo sich nach zahlreichen Messungenein Variiren der Blase <strong>von</strong> 0,026-0,037, und des Otolithen <strong>von</strong> 0,018-0,02 mm Breite ergab.Der Bau der Gehörorgane ist folgender. Zu äusserst eine kugelige pralle Blase, bestehend aus einerfeinen, doppeltcontourirten, structurlosen und gegen Säuren resistenten Membran. Die Blase ist erfüllt <strong>von</strong>einer meist farblosen, seltener hell rosa (Automolos llamatus) oder violett (Conv. paradoxa) gefärbten Flüssigkeit,<strong>von</strong> welcher der Otolith umgeben ist, der jedoch (Taf. 1, Fig. 9, A, Proporus rubropunctatus) nicht Ünnlercentral darin liegt. Auf Zusatz verdünnter Säuren löst sich der kohlensaure Kalk des Otolithen unter Gasentwickelungund an Stelle des vorher glasartigen , sehr stark lichthrechenden Otolithen bleibt eine faJtigezarte l\Iemhran (B, h,) - dieOtolithenmembran - und eine feinkörnige Kugel (k) - die organische Grundlagedes Otolithen zurück. Bis'weilen zeigt der Harttheil des Otolithen noch eine 'weitere Differenzirungin eine peripherische Schale und eine grosse Centralkugel (Aphan. diversicolor Jensen 342, Tab. I,Fig. '1'1 u. 118; eine kleinere Centralkugel fand ich bisweilen bei Proporus venenosus abgegrenzt.), und einenim Mittelpunkte der letzteren befindlichen kleinen Hohlraum. Dieser Hohlraum enthält bei Prop. rubropunctatus(Taf. I, Fig. 9, A) mehrere minimale KÖI'nchen. Die beiden Proporus-Al'ten sowie aUe Aphanostoma­Arten besitzen ferner eine, den äusseren buckelartigen Erhöhungen entsprechende radil:ire Streifung des Otolithen,welche in einer Structurditferenz ihren Grund hat, nachdem man durch Druck den Otolithen in derRichtung der RacWirstreifen zerklüften kann.Vieitere Unterschiede ergeben sich in der F 0 r III des Otolithen. Als einfache glatte Kugeln 'werdenbeschrieben die Otolithen der meisten Monotida und der Stenostoma-Arien, sowie die <strong>von</strong> Nadina pulchellaund sensitiva, Cyrtomorpha subtilis und Otomesostoma Morgiel1se. Doch ist es immerhin möglich, dass auchunter diesen Arten sich noch andere OtolithenfOl'men bergen, indem, wie wir sehen werden, l:ihrilich 'wie beiden Eiern der Rhabclocoela oft der kl'eisförmige Umriss für den Auscll'uck einer Kugelgestalt genommen ·wordensein mag, 'wo in \Virklichkeit z. B. eine Linse vorlag. Bei Proporus rubropunctatus und venenosus, ConvolutaSemperi, so"vie allen Aphanostoma-Arten ist der Otolith auch kugelig, aber nicht <strong>von</strong> glatter Oberfläche,sondern gebuckelt. Bei Automolos hamatus, Conv. flavibacillum und Nadina minuta (Clapan3de 229, Tab. V,Fig. 8) hat'"' der Otolith die Forll1 einer glatten, biconvexen, bei Conv. Schultzii die einer plan-convexen Linsemit einer gebuckelten und einer glatten Seite. Bei Conv. paradoxa (Taf. II, Fig. 21), sordida, cinerea und·Cyrtomorpha saliens findet sich sogar ein schlisseIförmiger , COllcav-convexer Otolith vor, der bei der erstgenanntenArt am Rande fein gekel'bt, bei der letztgenannten dagegen glattrandig ist. Cyrt. saliens unterscheidetsich <strong>von</strong> allen den bisher genannten Formen überdies durch den Besitz eines Nebensteinchens.Bekanntlich haben <strong>von</strong> allen mit Otolilhen versehenen Rhabdocoeliden nur die lVIonotida Neb e nste inche n.Aber bei diesen sind sie stets paarig, withrend Cyrt. saliens einen einzigen besitzt, der als kleine Kugelinmitten der Vertiefung des Otolithen an diesen befestigt erscheint (Taf. I, Fig. 22). Von den Nehensteinchender l\fonotiden (vergl. Taf. XX, Fig. '15, 117, '18) ist bekannt, dass dieselben der Vordel'wand des kugeligen.otolithen angefügt sind und bald aus je einem einzigen Stück (Automolos unipunctatus und ophiocephalus,und \,yahl'scheinlich aueh Monotus albus, hiI'udo, mesopharynx) , bald aber aus je zvveien (Mon. lineatus, fuscus,bipunctatus, Aut. hamaLus) bestehen. Bei Aut. !tamulus sind beide Stuckehen überdies auch ungleich,gross, wie denn überhaupt das Gehörorgan dieser Species unter allen Rhabdocoeliden den compHcirtestenBau zeigt. Jensen schildert dasselbe (342 p. 115-'16, und Tab. VIJ, Fig. 4.) als eine mit röthlicher Flüssig-.,) Zwei <strong>von</strong> uns im Anhange zu den Acoela zu besprechende, in ihrer systematischen Stellung noch fragliche Formen,


'118keit erfüllte Blase, in ·welcher


119grösseren BÜndeln vereinigt zu sein, sind sie bei Mes. rostratum ausserordentlich stark entwickelt und sehrregelmässig gruppirt.Schon der erste Beobachte}' des llles. fostratu1Jt, MÜller, kannte die hohe Retractiliw.t des Vorderendesdesselben. Auf Reiz kann es yollsUlndig fernrohrartig eingezogen werden; den extremen Fall habe ich Taf. VI,Fig. 7 abgebildet, \VO das Vorderende a ganz in, eine tiefe Grube eingezogen und übel'dies die' Spitze zueiner kleinen, mit Ringwülsten versehenen \Varze contrahirt ist. Die beiden Einfaltungsstellen (Fig. 6, a u. b)markiren sich schon beim ruhigen Schwimmen, da das Vorderende beständig ein - ,vie wir es modern aus<strong>dr</strong>ücken\viirden - »nervöses« Zittern. zeigt, gleichsam jeden Augenblick bereit zur Einziehung. Bis,veilenfindet bloss an der hinter den Augen gelegenen zweiten Einfaltungsstelle die Zurückziehung statt, \vährendder vor derselben gelegene Theil platt zuläuft (Fig. 8, a, b), oder ahel' dem Rüssel eines Elefanten vergleichbarherumtastet (Fig. 9). Die Haut zeigt sich <strong>von</strong> der einfaltbaren Stelle b (Fig. 6 u. '10) angefangenbeträchtlich verschmälert und ist an der Spitze kaum mehr wahrzunehmen. Bei b findet man stets eineVerdickung des Hautmuskelschlauches, indem sich daselbst (wie auch in geringerem Grade bei a) besonders dieRingfasern Inächtig verstärken. Man sieht dieselben hier schon bei schwacher Vergrösserung ohne jedeCompression (vergl. die dem Gesagten ganz entsprechende Darstellung O. Schmidts206 p. 33, Mes. Wandae).Die Contractilität des Vorderendes ist nun ermöglicht durch ein System <strong>von</strong> fÜnf Retractorbündeln (Fig. 6);dem liusseren PaaI' m, das sich an der ersten Einfaltungsstelle b, dem inneren Paar 111-, das sich bei a ansetztund dem unpaaren mittleren Blindel rnm, das die Spitze des Körpers versorgt. Je nachdem nun einedieser <strong>dr</strong>ei Gruppen allein oder in Gemeinschaft mit den anderen in Action kommt, wird die Form desVorderendes eine andere sein. Zuerst und am häufigsten scheint das Hussere Paar m, zuletzt und nur aufheftigen Reiz das centrale Bündel nun sich zu contl'ahiren. Dann wil'Cl 'wahrscheinlich durch gleichzeitigeMit\virkung der Ringfasern des Hautmuskelschlauches die in Fig. 7 abgebildete quergefaltete Form der Körperspitzezu Stande gebracht. In der Ruhe laufen die einzelnen FClsern der Retractorbündel, besondersder äusseren, als geschlängelte helle Bänder <strong>von</strong> dem Vorderellde zu ihrem hinteren Insertionspl.lnkt, derLeibeswand im z,veiten Körper<strong>dr</strong>itttheile. In diesem Zustande haben Sclnnidt (132 Fig. 7, y) und Oersted-(106 Fig. 26) sie gesehen und als »geschlängelte Fäden{{ abgebildet. Es ist mir gelungen, einzelne der Retractorfasernin der Länge <strong>von</strong> 0, il 6 mm zu isoliren (Fig. iI7). Sie zeigen schon in frischem Zustande ((t)schwache Andeutungen <strong>von</strong> Querstreifung. Die Querstreifen werden aber noch deutlicher nach längeremLiegen in \Vasser (0) und treten dabei - ,vahrscheinlich "weil die dunklere körnerl'eiche Substanz stärkerquillt als die hellere Z\vischeusubstanz - auch peripherisch als Wülste hervor. Einvvirkung <strong>von</strong> schwachenSnllren (b), lässt die Querst.reifuJ;lg gänzlich verschwinden und es bleibt dann an der Peripherie nur einemelllbranartige, stärker lichtbrechende Grenzschichte übrig 1).Noch bei einer anderen Gruppe der Rhabdocoelida findet sich das Vorderende des Körpers zu einemTastorgan umgestaltet, nämlich bei dem Genus Alaurhza. Alle Species desselben besitzen ein rüsselartigverlängertesYorderende, das der Cilien entbehrt und bis"veilen schon in der Fi1rbung <strong>von</strong> dem Hest des Körperssich abhebt. So bei Alauril1a viridirostrum,. wo - wenn wir die Zeichnung l\fereschko\vsky's (330 Tab. IV,Fig. 'I) vergleichen -- das Epithel des Vorderendes im Übrigen nur. insoweit verändert erscheint, ais sichgegen die Spitze hin die Hauteinlagerungen verlieren. Dagegen zerfällt bei den iibrigen Alaurina-Arten dasEpithel des »RÜssels« in zahlreiche, in Querreihen angeordnete Papillen. Doch entbehrt der »RUssel« derAlaurina-Arten deI' Retractoren und kann demnach zwar unregelmi1ssig gefaltet, niemals aber eingezogen,verden.Vergleichen vvir nun mit den eben beschriebenen Vorderenden <strong>von</strong> :Mesostoma und Alaurina denRüssel der Probosciden, so ergibt sich, dass der letztere ohne jede Schwierigkeit aus jenen Bildungen ab~zuleiten ist. Der Proboscidenrüssel ist nichts weiter als' eine bleibend gewordene Einstülpun g des Vorderen de s, \vi e vvir si e va rüb ergehend bei :Me s. 1'0stra tum e n tstehensehe n. Die Ricbtigkeit dieser Anschauung ,vird um so deutlicher aus der nachfolgenden Darstellung hervo1'-·1) Da ich ein anderes Mesostoma mit quergestreiften Muskelt'asern im Leibe nicht kenne, so vermuthe ich fast, dass dieseSpedas 'auch Weissmann (252 a) vorgelegen hat. Es wUrde damit aucb der Name llvariabiIe(( stimmen, den W. seinem, mit quergestreiftenFasern versehenen Mesostoma beigelegt hat (vergl. S. 66).30*


120gehen, als es Probosciden gibt, "velche, obgleich nach ihren übrigen Organisationsverhältnissen echte Proboscidadoch in der Form des Rüssels eine Zwischenstufe aufweisen zwischen dem typischen Proboscidenrüssel unddem Vorderende <strong>von</strong> :Mes. rostratum und Alaurina. Es sind dies die Pseudorhynchina.Der Rüssel der Proboscida.Pse-udorhynchina. Diese Gruppe ist bloss durch eine einzige Species, Pseudorhynchus bifidus vertretenund ihre Übereinstimmung mit den typischen Probosciden "wird am hesten dadurch iJIustrirt, dass sie <strong>von</strong>lensen (342) als Gyralor Schmidtii beschrieben worden ist. Das Vorderende derselben stellt einen plötzlichverjüngten und dadurch vom Körper scharf abgesetzten schlanken Kegel dar, der sich SChOll durch seineFarblosigkeit <strong>von</strong> dem gelben Körper abhebt, ferner auch dadurch, dass er der Flimmerhaare entbehrt unddaflir mit Borstenbüschein besetzt ist (Taf. IX, Fig. 1, R) 1). Ausserdem enthält es an Stelle der, das ÜbrigeIntegument erfüllenden Rhabditen feine nadelförmige Körperehen, die demselben, <strong>von</strong> der Fläche betrachtet,ein feinpunktirtes Aussehen verleihen. Dieser RÜssel kann nun zwar tastend vorgestreckt und herumbe\vegt,aber, wie dies Jeusen (Tab. IV, Fig. /10 u. ;1'\) vortrefflich dargestellt hat, niemals ganz zuruckgestülpt, sondernblass thellweise eingefaltet werden. Die Einfaltung "vird be'werkstelligt durch eine Anzahl ringsunl hinterder Rüsselbasis <strong>von</strong> der Leibeswand entspringender kurzer Mliskelbündel (Taf. IX, Fig. 2, 'In), die an dieSpitze und die Seiten des Rüssels VOll innen herantreten. Ist denlnach der Apparat der Retractoren hiera.uch weniger ausgebildet als bei Mes. rostratmll, so erweis!" sich der Pseudorhynchus-Rüssel doch als eineWeiterbildung des dort gegebenen Verhaltens, indem er mit der Relractilität die hei Alaurinaals einzigeAuszeichnung· vorhandene -) Differenzirung des Integumentes combinirt. Im Ruhezustande 'wird der Pseudorhynchusrüsselfreiausgestreckt getragen.ACiforhynchina. Der Rlissel dieser, die typischen Proboscidengenera Acrorhynchus, Macrorhynchus undGyrator einschliessenden Abtheilung unterscheidet sich SChOll äusserlich vveselltlich dadurch, VOll dem »falschenRüsseh der vorher besprochenen Abtheilung, dass er im Ruhezustaude stets unter die Oberfläche des Körperszurückgezogen und <strong>von</strong> einet' Tasche umschlossen ist. Doch erweist sich derselbe auch hier ohne \veiteresals eine EinsLülpung des Integumentes, wenn man einen Längsschnitt durch den Rüssel (Taf. XI, Fig. ·1 u. 2,Macrorh. Naegelii) betrachtet. Das Epithel der Haut (ep) setzt sich direct fort in das Rüssel epithel (Re).Der Hautmuskelschlauch folgt dieser Einstlilpung ein Stück V\Teit, spaltet sich aber dann (Taf. XI, Fig. 2, nun,Fig. 25, x, Taf. X, Fig. 10-12, x) in zwei Lamellen, 'welche auseinanderweichen und durch zahlreicheradiäre Muskelfasern verbunden einen dicken Muskelzapfen (Rm) darstellen, der den Grund des Rüssels UIl1­kleielet. Ich bezeichne nun den Theil der Einstülpuug <strong>von</strong> dem Beginne derselben, der Rüsselöffnungangefangen bis zur Spaltung der Muscularis (mm) als RüsseltascI1e, dagegen den Muskelz apfen mitseinen Radiärmuskeln (Rm) , seiner äusseren (mm'2) und inneren (mm1) MuskellameHe und dem Theile desEpithels,'welqher dieser letzteren fest ansitzt (Re) als Rüs s e 1. Es geht demnach das i1ussere Integumentan der Rlisselöffnung über in das Epithel der Rüsseltasche , und dieses setzt sich direct fort in das RUsselepithe1.An der Stelle wo letztel'e beide in einander übergehen (Taf. X, Fig. ,) 0-'12, Taf. XI, Fig. 25 bei x),ist das Epithel auf der unterliegenden Muskellamelle nicht hefestigt, sondern verschiehbar und abhehbar, undkann sich sogar kragenartig weit über seine Unterlage erheben (Taf. X, Fig. /1 i) u. 12). Diese Stelle ,vollenwir den fl~eien Ring des Rüsselepithels nennen. Das Russelepithel unterscheidet sich bei den Acrorhynchinadadurch <strong>von</strong> dem Integumente, dass es deI' Flimmel'haare entbehrt, sowie dass die Ein]agerungen der Haut,die Rhabditen, im Rüsselepithel eine andere Gestalt annehmen, sei es dass die dicken Stäbchen zu feinenNadeln 'werden (Macrorh~Tnchus croceus), sei es dass sie sich zu ovalen Nesselkapseln umformen (Macrorh.mamertinus und Naegelii). Bei Gyrator hermaphroditus, wo die Haut Überhaupt der Einlagel'lmgen entbehrt,besitzt bloss das RüsselepiLhel solche (Taf. X, Fig. 20-22). Das Epithel der Rüsseltasche ist meist vieldünner als das Rüsselepithel tind entbehrt völlig der Einlagerungen ; nur bei Macr. mamertinus enthält dasselbeÜbergangsformen zwischen den Stäbchen: und Nesselorganell.In der Ruhelage (Taf. XI, Fig. 25) bildet der Rüssel einen Kegel, <strong>von</strong> den Radiärmuskeln der Längenach durchsetzt und natürlich nur in seinem vordel'en Theile <strong>von</strong> der Rüsseltasche umhÜllt. Der Unterschied4) NtlCh einem Quetschprllparat gezeichnet, wodurch die VolurnsdHrerenz zwischen Rüssel und Körper ver,,~ischt ist. Vergleichedagegen Jensens Abbildung nach dem freien Objekte,. Tab. IV, Fig. ,10.


121zwischen dieser vorderen, <strong>von</strong> dem Rüsselepithel bekleideten und der hinteren rein muskulösen Partie istallen Beobachtern an Quetschpräparat.en aufgefallen; die er;:;tere wurde der letzteren häufig als »papillöserTheil« gegenübergestellt, da die mehr 'weniger über die Haut vorrugenden Einlagerungen elen Anschein <strong>von</strong>kleinen Papillen henrorbringen. Zwischen der normalen Ruhelage (Taf. XI, Fig. 25) und der vollständigenRetraction (Fig. 2) einer- und der Protraction durch die Rüsselöffnung (Taf. Fig. 10) andererseits liegennun eine Unzahl 'wechselnder FormzusWnde, die noch complicirt werden durch die schon oben erw~\hnteFähigkeit des Rüsselepithels seinen freien Ring zu er'heben (Taf. X, Fig. 1'1 u. 112). Ein Bild wie dasletzter\vähnte (Fig.12) hat jedenfalls Hallez veranlasst eine »Cavite eentrale« des Rüssels anzunehmen, dieer <strong>von</strong> einem »Endothelium transparent« ausgekleidet sein lässt (357 p. 28 u. 29). Dieses );Endotheliumc( isteben das Hüsselepithel, und Hallez hatLe den freien Ring((R) fÜf' die Rüsselspitze genommen, 'welche inWirklichkeit aber den Grund der »Cavite centrale« bildet (vergl. auch Taf. X, Fig. 20). Der Hauptfehlermeiner früheren Darstellung des ProstOlnenrUsseJs (286 p. 140-'1 ~2) bestand darin, dass ich den ganzenRUssel, also auch den Muskelzapfen selbst, der doch bloss eine solide Verdickung am Grunde des Rüsselapparatesdarstellt, auf das einfache Schema der Ein- und Ausstülpung zurückführen vvollte. Ferner sah ichnur einzelne der Radiärfasern und glaubte diese im Zusammenhange mit den radialen Retractoren (286,Tab. XIX, Fig. '1, p.). Überhaupt habe ich ebenso wie Hallez <strong>von</strong> der Muskulatur des Rüssels selbst nichts'weiter als die äussere l\fuskellamelle durch Quetschpräparate erkannt. Es sei also hier eine genauere Darstellungder Rüsselmuskulatur gestattet.Die Muscularis des Hautmuskelschlauches zeigt bei ihr'er Einstülpung zur Rüsseltasche bloss insofenleine Veränderung, als an der Rüsselöffnung die Ringfasern sich zu einem Sphincter (Tat'. XI, Fig. 2, sph)verstärken, 'welchem Sphincter die, wahrscheinlich <strong>von</strong> der Längsfaserschichte abgez'weigten, die Rüsselöffnungumkränzenden Dilatatoren ('In) entgegenwÜ'ken. Beträchtlich verdickt sich dieselbe dagegen an ihrem Übergangezum Muskelzap~en und vor ihrer Spaltung (11'tm) in die beiden Muskellamellen dieses letzteren,die innere (mml) und die äussere (rnm2). Diese beiden zeigen ebenfalls die Zusammensetzung aus kräftigenRing- und Längsbändern. Die ersteren sind, vvie ein Querschnitt durch die Basis des Muskelzapfens (Fig. 3)lehrt, bedeutend mächtiger als die Längsfasern, doch sind diese, wie ich mich besonders bei Macr. Cl'oceus(Fig. 24.-) überzeugen konnte, in z vv ei Lagen platter Fasern angeordnet, welche die Ringfaserlage zwischensich fassen. Bei Macr. mamertinus hatte ich eine Querstreifung an den Ringfasern beobachtet (286) - beiden neuerlicl1&' untersuchten Arten (Macl'. Naegelii und croceus, Gyr. hermaphroditus) habe ich eine solcheQue.rstreifung nicht auffinden können und bedaure, auch keine Gelegenheit gehabt zu haben, die Angabenj€mer Erstlingsarbeit nachzuuntersuchen. Überraschend ist die regelmässige Anordnung der Ra diär fas e rndes Muskelzapfens. In der Ruhelage oder im Zustu l1 de der Protraction (Taf. XI, Fig. :25 oder Taf. X,Fig. 110) scheinen sie ohne besondere Detailgruppirung <strong>von</strong> der Basis und den Seiten des Rüssels zur Spitzedesselben zu convergiren. Betrachtet man dagegen einen Längsschnitt durch den völlig retrahirten Rüssel(Taf. XI, Fig. 2), so sieht man die Radiärfasern deutlich in ,distincte Gruppen gesondert. Da haben wir zunächstdie <strong>von</strong> der Seitenvvand des Muskelzapfens zur inneren Lamelle (nun,) ziehenden Fasern (Rm,,,,) , eliebei ausgestrecktem Rüssel gleichsam den Mantel abgehen [UI' jene Radiärfasern (Rm,-Rm.",), welche <strong>von</strong> derBasalfläche des Rüssels zu dessen Spitze convergiren (vel'g1. Fig. 25). Die letzteren nun ordnen sich in16 Bündeln im Kreise um jenes centrale Faserbündel (Fig. 2, 3 u. 4, Rncz,,), welches ausschliesslich dieäusserste Spitze versorgt, in der Weise alternirend, dass 8 schief <strong>von</strong> aussen nach innen (Rm.",) / die anderen8 dagegen immer zwischen je zwei schiefen Bündeln mehr parallel der Längsaxe <strong>von</strong> hinten nach vorne(Rm ) llder Spitze des Rüssels zustreben. Am dichtesten gestellt sind die Fase:rn des centralen Bündels, undbei retrahirtem Rüssel erscheinen sie vvellig gebogen (Fig. 2). Über den feineren Bau der Radiärfasern istzu bemerken, dass mit Ausnahme des centralen Bündels, dessen Fasern im Querschnitte mehr weniger <strong>dr</strong>ehrundoder oval erscheinen, alle übrigen bandartig gestaltet sind. Am wenigsten ausgesprochen ist dies nochan den äusseren Fasern (Fig, 4 und Fig. 5, Rm",,), dagegen in ganz exquisiter Weise an den Fasern der'16 basalen Bündel (siehe die querdurchschnitLenen Fasern in Fig. 3), besonders der 8 schiefen (Rm",). Einzelnesolcher Bänder' isolirt stellt Fig. 6 dar. Man sieht wie ihr· breites äusseres Ende mit zahh'eichenkleinen Zacken in die nussere Muskellamelle des Muskelzapfens eingreift, während das an der inneren Muskellamellebefestigte, sehr verschmälerte Ende sich in mehrere Fäserch(n spaltet, die in die letztere ein<strong>dr</strong>ingen.Gr ll. ff, TU1·bellll.rien. 1.31


122Das innige Ineinandergreifen der Radiärfasern und der Fasern der Muskellamellen, das durch die Zerfaserungder Enden der ersteren ermöglicht 'wird, erkhirt zur Genüge den festen Zusammenhalt der Theile des :Muskelzapfens,wie man ihm bei Herstellung eines Zerzupfungspräparates begegnet. Auch erkennt man eine scll\vacheQuerstreifung in der Substanz der Radiärfasern, die bei dem glatten glänzenden Ansehen dieser.Muskelbändeikeines,veg~ als der Aus<strong>dr</strong>uck <strong>von</strong> etwa vorhandenen Querfältchen gedeutet werden kann. Z,vischen denRadiärfasern findet' man an gut tingirten Präparaten ein tlusserst zartes Maschen\verk feinkörniger Natur(Taf. XI, Fig. 5, bg), dessen Subtilität und undeutliche Begrenzung auf die Ve.rmuthung bringt, dass man eshier mit geronnener Flüssigkeit zu thun habe, welche die Zwischenr~ume zwischen den Radiärfasern erftillt.Es ,vird diese Vermuthung vielleicht gestützt durch.die Thatsache, dass es mit' nicht gelungen ist, an frischenZupfpräparaten jemals etwas <strong>von</strong> diesem Maschenwerke zu sehen. Auch scheint mir das homogene Ansehen desfrischen Muskelzapfens und die Schwierigkeit, sich die Grenzen der einzelnen Radiärfasern am lebenden Objektezur Anschauung zu bringen~ darauf hinzuweisen, dass die Zwischenräume zwischen ihnen <strong>von</strong> einer ÜllLichtbrechungsvermögen der lVIuskelsubstanz ähnlichen Flüssigkeit eingenommen ,verden. Der radiären Anordnungder Fasern des Muskelzapfens entspricht bis zu einem gewissen Grade die der Retractoren. DasSystem der Retl'actoren zerfällt nämlich in die ra cl i alen, - wie ich jene l\1uskelbündel bezeichne, die sichz\vischen Rüssel und dem, denselben zunächst umgebenden Integumente ausspannen - und die langenRetractoren, ,velche letzteren der Längsaxe des Körpers parallel verlaufen.Die radialen Retractoren (Tar. XI,. Fig. 2, 3 u. 24., rd1n) sind bei Acrorhynchus und JVlacrorhynchus inacht meridionalen Reihen an der äusseren Muskellamelle des Muskelzapfens angeheftet und ziehen <strong>von</strong> diesemquer nach aussen zum Hautmuskelschlanch. Ihre Anheftung entspricht immer den 8 schief <strong>von</strong> aussen zurSpitze verlaufenden Gruppen <strong>von</strong> Radiärfasern des Muskelzapfens (Rm",). Einzelne Fasern der radialen Retractorengehenbis an die Basis des Muskelzapfens (Fig. 2, a) und sind <strong>von</strong> mir frUher (286) ihl'e anderseitigenInsertionen fälschlich an die Rüsseltasche verlegt ,vorden. Bei Gyrator (Taf. X, Fig. ~~H ) sind dieselbennicht in Längsreihen geordnet, sondern bilden bloss zwei. Kränze~ einen am oberen Ende des lVluskelzapfellshinter der Anheftung der Rüsseltasche (nlm) und einen an der Basis des Muskelzapfens (1ylm,). Dielangen Retractoren sind in der Vierzahl vorhanden~ wie Hallez, der auch ihren Verlauf beschrieben hat, ganzrichtig angegeben. Die zahlreichen Faserbüudel, aus denen jeder besteht, strahlen an der Rässelbasis namentlichin die äussere Wand des Muskelzapfens aus und hüllen denselben mantelartig ein. Man findet auf jedeiSeite des RÜssels einen dorsal (Fig. 2, lmt) und einen ventral (lm2) befestigt. Nach hinten durchsetzen sieden Körper der Länge nach und man kann sie auf Querschnitten (Fig. 7 u. 8) bis in das letzte Körper<strong>dr</strong>ittelhinein verfolgen. Hier legen sie sich dem Hautmuskelschlauche an und verschmelzen gegen das Hinterendemit demselben, obgleich man auf Quetschpräparaten (Taf~ X, Fig. 16. Acrorh. caledonicus) sie auch da nochbis in ihre bald einfachen (Gyrator) ~ bald gespaltenen (Macrorhynchus und Acrorhynchus) Wurzeln hinein verfolgenkann. Im Ruhezustande biegen sie sich nach aussen (Fig. 16, lm), 'während sie sich bei der Contraction(lm,) gerade strecken und in der Mitte jederseits über dem Pharynx hinziehen. Geht nun beieinem gequetschten Thiere, 'wie das oft heobachtet werden kann, ein lebhaftes Spiel <strong>von</strong> wechselnder Contractionund Erschlaffung der langen Retractoren vor sich, so kann leicht das Bild ein e s pulsirende nLängsgefässes zu Stande kommen - ein Irrthum, dem Hallez bei Gyrator hermaphroditus (283 p. 568)zum Opfer gefallen ist 1).Die Fasern der langen Retractoren zeigen schwache· Querstreifung, gleichwie die Radiärfasern des.Muskelzapfens und wie die Retractoren des Vorderendes <strong>von</strong> Me808t. rostratum (5..1 19) . Doch ist hier das1Bild etwas anders als dort. Taf. XI, Fig. 26 habe ich eine, nach Salpetersäureeinwirkung isolirte Faser auseinem langen Retractor <strong>von</strong> Macrorhynchus croceus dargestellt. Auffallend ist an derselben der Unterschied<strong>von</strong> heller Marksubstanz , in der kaum eine Andeutung <strong>von</strong> Querstreifen zu erkennen ist und der deutlichquergestreiften Rindensubstanz 2).~) In seiner späteren grossen Arbeit (557) finde ich nirgends eine Stelle, die auf diesß seine frühere Beobachtung Bezugnimmt, obgleich ja hier sonst die ganze erstere Arbeit mit aufgenommen ist.'~) Die~es Verhalten erinnert an die <strong>von</strong> Weissmann (225 a, p. 87, und Tab. VI, Fig. i 5 D) gegebene Beschreibung einerHautmuskelschlauchfaser <strong>von</strong> Hirudo me~icinalis nach mehrstündigem Liegen in Wasser: ))Die Rindenschicht zerfällt in ~ ziemlich;


123Ausser den Retractoren des RÜssels hat Hallez noch die Retractoren des den Hüssel umgebendenIntegumenttheiles aufgefunden, ohne indess genaueres darüber anzugeben. Dieselben bestehen auszwei langen, ventralen Muskelbttndeln, die jederseits hinter dem Schlunde entspringen (Fig. 7, lm) und zuSeiten des Rüssels an das vordere Integument (Taf. XI, Fig. 20, lm) herantreten. Überdies findet sich einKranz kleinerer Hautretractoren <strong>von</strong> der Rüsseltasche abgezweigt (Taf. XI, Fig. 2, m.,), die sich in der Umgebungdes Sphincters (sph)· an die Haut ansetzen.Die mechanische Bedeutung der gesammten Muskulatur des RüsseJapparates hat nun Hallez (357p. 30) etwas summarisch damit abgemacht., dass er den Rüssel nicht activ vorge8tossen, sondern eigentlichbloss freigelegt ,verden lässt durch Action der Hautretractoren. Ich glaube allerdings auch, dass die ZurückfaHungder Haut durch die beiden langen und den Kranz kurzer Hautretractoren <strong>von</strong> ,vesentlicher Bedeutungist, dass aber bei der Freilegung des Rüssels daneben noch die, die 'Virkung des Sphincters der Rüsselöffnungaufhebenden Dilatatoren (Fig. 2, m), sowie namentlich die Ringfasern der äusseren MuskellameJIe des Muskelzapfenseineactive Rolle spielen. Durch die Contraction dieser letzteren ,vird ohne Zweifel die mehr ,venigerzurückgezogene Rüsselspitze vorgetrieben ·werden, wie ich dies schon frUher (286 p. 1144) hervorgehobenhabe. Ein weiteres, nach Beobachtungen an lebenden Objekten für den Vorstoss des Rüsselsnicht zu unterschätzendes Moment ist der Druck, der auf den RUssel <strong>von</strong> innen her ausgeübt werden kanndurch Einpressen der Leibesfliissigkeit in clen Vordertheil des Körpers. Völlig klar erscheint die Bedeutungdes, dem VOl'stoss des Rüssels entgegen'wirkenden Sphincters der Russelöffnung, sowie der langen Retractoren,deren Action den vorgestossenen Rüssel jederzeit rasch in de~ Körper zurückbringen ,vird. Ebenso dieFunktion der die Hauptmasse des Muskelzapfens bildenden Radi~rfasern, denen die lebhaften tastenden VorundRückwärtsbewegungen der Rüsselspitze, ,vie man sie z. B. bei Gyrator hermaphroditus beobachtet, sowiedie eben geschilderten mannigfachen Faltungen und Einstülpungen des Rüsselepithels zuzuschreiben sind.Fraglicher erscheint die Bedeutung. der radialen kurzen Retractorbundel. Ihre Lage - bei normaler RüsselsteIlunglaufen sie ziemlich gerade quer VOll aussen nach innen - sowie ihre KUrze wird ihnen wesentlichnur ein Festhalten des' Muskelzapfens unCl damit· des ganzen Rüssels in seiner Stellung im Vorderkörpergestatten und sie eigentlich zu Aufhängebändern , . Fixatoren stempeln. Sie ,verden ebenso sehr einer zu,veiten Protraction als Retractoren entgegen ,virken, ,vie sie (z. B. in dem Tar. XI, Fig. .2 abgebildeten Falle)eine zu starke Retraction als Protractoren unmöglich machen. Der passendste Name für sie vyäre: Fixatoresproboscidis.Hyporlzynchina. Die äusserlich am meisten ,auffallenden Unterschiede des Hyporhynchus-Rüssels <strong>von</strong>d


124Acrorhynchusrussel entstanden betrachtet ·werden. 'ViI' werden bei Besprechung des Stammbaumes derRhabdocoelida sehen, welche <strong>von</strong> beiden Annahmen die 'wahrscheinlichere ist.Fun k t ion des B. tis seis. Ich ziehe dieselbe überhaupt bloss in Erörterung, um gegen Hallez dieÜberzeugung auszusprechen, dass der Proboscidenrüssel kein Greiforgan , sondern nichts als ein Tastapparatsei. Niemals ist eine Beobachtung gemacht worden, welche auch nur mit einiger Berechtigung auf die Verwendungdes Rüssels zum Ergreifen und Festhalten der Beute bezogen werden könnte, "vogegen alle llleineeigenen und auch alle Beobachtungen <strong>von</strong> Hallez (283) sich sehr "vohl erklären lassen, "wenn mall in deulselbenein Tastorgan erblickt. Dass auch Hallez sich der Noth\vendigkeit nicht entziehen konnte, dem Rüssel.Tastfunktion zuzugestehen, geht daraus hervor, dass er einen Theil desselben als Tast-, einen anderen aberals Greiforgan erklärt (357 p. 30): »:Mes observations m'ont porte areselTer ce dernier nom - »Tastorgan«- a la partie des teguments qui recouvre la trompe proprement elite, et a voir dans celle-ci un organe deprehensiollC


125Prorhynchus stagnalis zeigt dieselben ähnlich geformt wie :MiCl'. lineare, wogegen Prorh. sphyrocephaluseine eigenthümliche Configuration seiner Kopfspalten erkennen lässt. Sie sind nämlich ,bei dieserSpecies nicht als <strong>dr</strong>ehrunde Gruben, sondern als <strong>von</strong> oben nach unten comprimirte Säcke ausgebildet mitconvexer Unter- und concaver Oberseite (Taf. XV, Fig. '18). Dazu kommt die lippenartige Aufwulstung des:Mündungsrandes, der an der Oberseite sich zu zwei kugeligen Verdickungen (a) erhebt.Sehr verbreitet ist das Vorkommen <strong>von</strong> \Vimpergruben bei den Plagiostomidell. Plag. maculatum(Tar. XVII, Fig. 14, 1.0) und wahrscheinlich auch Plag. caudatum und sagitta, und wie es scheint alle Cylin<strong>dr</strong>ostoma-Artenbesitzen solche. Unter letzteren ist namentlich Cyl. Klostermanni (Taf. XVIII, Fig. 7, w) durchdie ausserordentliche Tiefe dieser Organe bekannt. Doch ist, wie noch im speciellen Tbeile näher begründetwerden soll, eine Nachuntersuchung <strong>dr</strong>ingend nothwendig, um zu constatiren, ob in der That bei CylinclrostomaWimpergruben und Ringfurchen combinirt. vorkommen, oder ob nicht vielfach die (auch dem Gen.Allostoma zukommenden) oberflächlichen Ringturchen des Integumentes mitWimpergrübchen verwechseltworden sind.Über die Fun k t ion der in Rede stehenden Organe gestatte ich mir hier nicht, eine Meinung auszusprechen,ebenso'wenig darüber, ob die Kopfspalten der Nemertinen eine Weiterbildung der Wimpergrubender Rhabclocoelida darstellen. Es sei ·bloss erwähnt, dass der einzige Autor, der eine bestimmte Äusserungüber die Funktion der letzteren gewagt hat - Vejdovsky - sie als »'Riechgruben« anspricht.VII. Fortpflanzung.Alle Turbellarien pflanzen sich auf geschlechtlichem Wege fort. Nur die Microstomida haben nebender geschlechtlichen noch eine ungeschlechtliche Art der Vermehrung 1) . Ich 'werde zuerst die Organe unddie Physiologie der geschlechtlichen Fortpflanzung der Rhabdocoelida behandeln und hierauf die ungeschlechtlicheFortpflanzung der Microstomida, sovvie deren Verhiiltniss zur geschlechtlichen darstellen.A. Geschlechtliche FOl·tpftanzung.Die Rhabdocoelida sind Zwitter. Nur das Genus l\ficrostoma und höchstwahrscheinlich auch das GenusStenostOllla sind getrennten Geschlechtes, wogegen das gleichfalls der Familie der Microstomida zuzurechnendeGenus Alaurina lauter Zwitter zu umfassen scheint. Indem wir einstweilen <strong>von</strong> den getrennt-geschlechtlichenl\1icrostomiden absehen, wollen wir einen allgemeinen Überblick über die wesentlichsten Eigenthümlichkeitender Geschlechtsorganisation der Rhabd,ocoelida zu gewinnen suchen. Und da sehen wir denn, dassdie <strong>dr</strong>ei Tribus der' Acoela, Rhabdocoela und AlIoiocoela sich im Baue ihrer Geschlechts<strong>dr</strong>üsen auffälligunterscheiden. Die Ac0 el a (Holzschnitt Fig. 6, A) haben einfache, noc~ nicht in Keim- und Dotterstöckezerfällte ,veibliche Geschlechts<strong>dr</strong>üsen - Ovarien (0), 'wogegen ihre Hoden (h) follikulär, aus einer grossenAnzahl getrennter Bläschen zusammengesetzt erscheinen. Die Rha bd 0 co el a (11) haben gesonderte KeimundDotterstöcke (ks und do) und ihre Hoden (h) sind durch zwei compacte mächtige Drüsen repräsentirt.Die All 0 i 0 co el a (C) theilen mit. den Rhabdocoela den Bau der weiblichen Drusen, wogegen die männlichengenau ebenso wie bei den Acoela organisirt sind.Diese <strong>dr</strong>ei Haupttypen des Geschlechtsapparates sind indessen durch Zwischenformen verbunden.So vermittelt zwischen Acoela und Rhahdocoela die Familie der Macrostomida. Diesell)e besitzt nicht blossDoch liegt es nahe, die an der Basis des Taslrüssels angebrachten seHlichen Büschel längerer Wimpern auf Wimpergrübchen zu.. beziehen.n Die <strong>von</strong> Draparnaud (59), Dalyell (45) und Jo11nsoo (55 und 58) aufgestellte Behauptung, dass auch die Süsswasserplanariensich durch spontane Quertheilung vermehrten, ist schon durch Schulze (90) zurückgewiesen worden.Graff. Turbellarien. r. 32


126Ovarien wie die Acoela, sondern eines ihrer Genera (Mecynostoma) hat sogar den gleichen follikulären Bauder .Hoden 1). Genau ebenso verMIt es sich bei dem Alloiocoelengenus Acmostoma, welches letztere demnachzwischen Acoela und Alloiocoela vermittelt. Bei anderen Rhabdocoelen und Alloiocuelen finden wir fernerdie weiblichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen zwar schon in keim- und dotterbereitende Abschnitte geschieden, beideaber noch zu einem Organ (Keim-Dotterstock) vereinigt.Unsere Schemata erleiden überdies Modificationen in Bezug auf Zahlund Stellung der Geschlechtsöffnungen,sowie die Zahlenverhältnisse der Geschlechts<strong>dr</strong>üsen.Schemata des Geschlechtsapparates..A Acoela, B Rhabdocoela, C Alloiocoela. Die Buchstaben bedeuten: do Dotterstock, h Hode, 1;8 Keimstock, 0 Ovarium, p Porus genitalis,pe Penis, vd Vas deferens.Wie wir unten noch weiter ausführen ,verden, erscheint als das ursprüngliche Verhalten die Lage dergemeinsamen Geschlechtsöffnung am Hioterende des Körpers. Doch ist dieselbe bei den meisten Rhabdocoelidenauf die Bauchseite gerückt und findet sich bisweilen sog


127Die Du p licität de r Ges ch1echts<strong>dr</strong> üs e n ist zwar für die übergrosse Mehrzahl aller RhabdocoelidenRegel, doch finden sich nicht wenige Ausnahmen. Namentlich die weiblichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen erscheinenbei ganzen grossen Geschlechtern einfach 1). Doch wird es leicht sein darzuthun, dass dieses letzteI;e Verhältnissdurch Verkünlmerung der Geschlechts<strong>dr</strong>üse der einen Seite zu Stande gekommen ist, namentlichwenn ,viI' die interessanten Fälle berücksichtigen, in welchen als Rückschlagsbildung noch ausnahmsweise einerudimentäre zweite weibliche Geschlechts<strong>dr</strong>üse auftritt. So ist bei Byrsophlebs intermedia bis\veilen ein rudimentärerzweiter Keimstock anzutreffen, und bei Gyrator hermaphroditus zeigen elie im :Meere lebendenIndividuen noch die ursprüngliche Duplicität des keimbereitenden Theiles, 'während derselbe bei den Süss­,vasser bewohnenden Exemplaren bloss einfach vorhanden ist. Vortex viridis als einziger, mit z,vei Keimstöckenversehener Repräsentant. des artenreichen Genus Vortex zeigt ebenfalls nicht selten den einen seinerKeimstöcke durch ein Drüsenbüschel ersetzt und bei einer Acoele - Proponls venenosus - ist es Regel,dass das Ovarium· der einen Seite sich rascher entwickelt als das der andern.Selten ist eine solche RecltlCtion der männlichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen. Die Einzahl des Hodens \virdbestimmt behauptet nur <strong>von</strong> Gyrator hel'maphroditus und kommt vielleicht auch bei Prorbynchus vor. BeilUicrostoma lineare, 'wo man seit SchulLze (136) einfache Hoden angenommen hatte, fand Duplessis (334p. 236) dieselben ebenfalls doppelt. Dass aber auch bei den männlichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen die Einfachheit,wo sie vorhanden, auf einseitige Rückbildung der ursprünglich doppelten Anlage zurückzuführen ist, zeigenuns die Verhältnisse hei Graffilla muricicola (s. die spec. Beschreibung).Die \vichtigste Abweichung <strong>von</strong> unserer schematischen Darstellung ergibt sich jedoch daraus,dass die beiderlei Geschlechts<strong>dr</strong>üsen bei manchen Rhabdoc'oeliclen nicht gleichzeitig, sondern hinter einanderzur Reife gelangen, und z\var in der Art, dass die männliche Reife der \veiblichen vorangehtund bei Eintritt der letzteren die m~nnlichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen bereits in regressiver Metamorphosebegriffen sind. Diese <strong>von</strong> Claparecle '10 (222) unter dem Namen des s u c ces s iv e n Her m a ph I' 0 ­d i ti s In u s zuerst für Convoluta paradoxa beschriebene Erscheinung kommt, \vie aus meinen Beobachtungenhervorgeht, wahrscheinlich bei allen Acoelen vor und soll dort eingehend geschildert werden.Duplessis (291) will sie auch bei Plagiostoma Lemani, Hallez (357 p. 42-43) bei allen Dendl'ocoelidendes süssen und salzigen Wassers vorgefunden haben. Doch ist die Richtigkeit der Angabe <strong>von</strong> Duplessisnoch zweifelhaft, und es scheint bei den Rhabdocoela und Alloiocoela als einziger Rest des elenAcoela zukommenden successiven Hermaphroditismus die Eigenthümlichkeit übrig geblieben zu sein, dass ­,vie Hallez p. 43 hervorhebt - die Entwickelung der männlichen Geschlechtsorgane früher anhebt als dieder weiblichen. Nur bei wenigen Formen 2) finden sich Verhältnisse, die etwas mehr an die bei Acoelenzu· beobachtenden Erscheinungen erinnern. So trifft man in jungen Individuen <strong>von</strong> l\iacrostoma hystrix dieHoden stets bedeutend stärker entwickelt als in ausgewachsenen Exemplaren. Penis und Samenblase derselbensind <strong>von</strong> Sperma erfüllt, \vährend noch keine Spur der Ovarien vorhanden ist. Die Spermaproductiongeht indessen auch nach Bildung dieser letzteren, wenngleich in vermindertem Maasse weiter. Bei Promesostomaovoideum steht die Grösse der männlichen und \veiblichen Drüse in der Regel in umgekehrtemVerhältniss : gi'osser Hoden und kleine Keimstöcke, odel' kleine Hoden und grosse Keimstöcke, wie aus Taf. VII,Fig. 1'1 u. 14 zu ersehen. Unter allen Rhabdocoela am allff~lligsten ausgeprngt ist,wie v. I~lering (371) angegebenund ich bestätigen kann, der successive Hermaphroditismus bei Graffilla mllricicola, die in diesenlPunkte kaum hinter den Acoela zurücksteht.Was die Lage de I' Geschlec hts<strong>dr</strong>üsen im Körper betrifft, so zeigen die <strong>dr</strong>ei Abtheilungen derRhabdocoelida hierin keineswegs Übereinstimmung. Bei den Alloiocoelen kann man ii.hnlich 'wie bei Polycladen3) und bei Distomum hepaticum .l) <strong>von</strong> einer m~nnlichen Bauch- und weiblichen 'Rückseite des Körpers~) Omalostoma, Byrsophlebs, Mesostoma, Castrada, Solenopharynx , Vortex , Jensenia, Derostoma, Anoplodium, Gyrator,Prorhynchus, l\'Jicrostoma und (?) Alaurina.~) Bekanntlich hat Metsclmikolf (256) für Gyrator hel'maphroditus das Vorhandensein eines gleichen successiven Hermaphroditismuswie bei Convoluta behauptet. Doch ist seine Angabe schon durch Hallez' Monographie dieses Thieres (280 p. 560)als irrthürolich erwiesen worden.3) Hullez, 557 p. 58 und A. Lang, 561 p. 476 nota.4) R. Leu cka rt, »Die menschlichen Parasiten«, 4. Aufl. I. Ud. Leipzig und HeideJberg f 863, p. 553.


128sprechen, indem die Hoden constant in einer der Bauchwand anliegenden Schichte unter -dem Darme gruppirtsind, "vogegen die Dotterstöcke dem Darme aufliegen. Die Keimstöcke nehmen zwischen Hoden und Dotterstöckendie Seiten des KOrpers ein (Taf. XVI, XVII, XX). Dagegen zeigen die Acoela (Taf. III) und nochdeutlicher die Rhabdocoela (Taf. IV, VI, XII) die den Cestoden 1) zukonlmende, entgegengesetzte Vertheilungder Geschlechts<strong>dr</strong>üsen, indem bei ihnen die Hoden dorsal, die Keim- und Dotterstöcke seitlich und ventralzu liegen komInen. Nur das flache l\:Iesostoma Ehrenbergii Hisst eille solche Übereinanderlagerung vermissen,indem hier bloss der Keimstock unterhalb des Darmes, Dotterstöcke, Uteri und Hoden dagegen neben demselbenin einer Ebene ausgebreitet liegen.Die der weiblichen Geschlechtssphäre zuzurechnenden Ne b enap parate: Uterus, Bursa copulatrix undRecepta~ulul11 seminis lassen sich zu einer allgemeinen Übersicht nicht verwerthen. Theils sind sie, wie beiderSch"vierigkeit ihrer Untersuchung nicht zu verwundern ist, noch viel zu 'wenig in ihren morphologischenVerhältnissen und in ihrer Verbl'eitung erforscht, theils scheinen sie in der That nur <strong>von</strong> secundärer Bedeutungzu sein. Es geht dies daraus hervor, dass selbst <strong>von</strong> gut gekannten Species desselben Genus die eineBursa und Receptaculum besitzt, während die andere derselben entbehrt, oder - "vie "viI' vom Uterus ",rissen- die eine dieses Organ in einfacher, die andere in doppelter Anzahl hesit~t. Wir haben deshalb in unserenschematischen Darstellungen <strong>von</strong> den genannten Theilen des Geschlechtsapparates abgesehen.Dagegen müssen wir hier einen anderen Theil des Geschlechtsapparates besprechen, nämlich dasAtrium genitale. So nenne ich den auf die Geschlechtsöffnung folgenden Raum, in welchem die Ausführungsgängeder weiblichen und männlichen Organe zusammenmünden. Schmidt hatte (206 p. 4,:1) dafürden Namen nAntrulll« oder nVorraum« vorgeschlagen. Ich beantrage, zur schärferen Unterscheiclung den Namen»Atrium(( auf den Vorraum der durch eine ge mei nsame Öffnung mündenden Geschlechtsorgane anzu\venden,dagegen mit »)Antrum masculinuffi« und »Antrum femininum« die Vorräume der getre n nt e n männlichen und'weiblichen Gescbl echtsöffnungen zu hezeichnen. Wo die Geschlechtsöffnungen getrennt sind, da tritt natürlichan Stelle des Atrium der männliche und weibliche Vorraum. Der letztere übernimmt dann die Hauptfunktionendes Atrium commune. Diese sind folgende: 1) findet im Atrium die Vereinigung der Keimzellemit den Dotterelementen, sowie bei allen jenen Formen, die eines besonderen Uterus entbehren und heiwelchen nicht SChOll Receptaculum und Keimstock vereinigt sind, - die Befruchtung der Eier statt; 2) vertrittdas Atrium Überall da, wo eine besondere Samentasche und ein Uterus nicht zur Ausbildung kommen,diese heiden Organe (so z. B. bei den Macrostomiden); 3) findet im letzteren Falle die Bildung der Eischaieund wahrscheinlich bei allen Rhabdocoeliden die Absonderung der zum Befestigen der Eier dienenden Kittsubstanz2 ) im Atrium statt. Zu diesem Behufe trägt das Atrium genitale in seineln ganzen Umkreise einegrosse Anzahl mehr weniger langgestielter Drüsen, deren Ausführungsgänge zur Geschlechtsöffnung convergiren.Jensen (342 p. 17) hat diese Arium<strong>dr</strong>üsell zuerst genauer studirt. Ihr Secret ist meist grobkörnig,stark lichtbrechencl, und besteht bei Automolos hamatus (Jensen 342 Tab. VII, Fig. 8) aus eigenthümlich kantigenElementen. In den speciellen Beschreibungen 'werde ich diese, 'wahrscheinlich allen Rhabdocoelidenzukommenden Drüsen jevveils genauer beschreiben. Es stellt das Atrium eine Einsenkung des Integumentesdar und ist daher mit einem Epithel platter oder kubischer Zellen und einer kräftigen Muscularis versehen.Bisweilen ist es auch noch (Proporus venenosus) <strong>von</strong> Flimmerhaaren ausgekleidet. Als ursprünglichen Zustandmüssen wir den betrachten, wo alle Geschlechts<strong>dr</strong>üsen direct der Wand des Atrium ansitzen. DIe Verschiebungder Geschlechts<strong>dr</strong>üsen hat Dehnung und Aussackung jener Stellen seiner vVandung zn Folge, an welcherdie verschiedenen Theile des Geschlechtsapparates ansitzen. Deren ausführende Abschnitte sind daher stetsals Dependenzen des Atri um anzusehen, desgleichen, wie noch weiter unten ausgeführt werden soll, dieNebenapparate, als da sind: Uterus, Bursa seminalis, Receptaculum seminis und .Bursa copulatrix, sowie dermännliche Begattungsapparat. Bisweilen setzt sich der unmittelbar auf die Geschlechtsöffnung folgende Theildes Atrium-Raumes ziemlich scharf ab gegen den hinteren, die Geschlechts<strong>dr</strong>üsen aufnehmenden Theil (Provortexbalticus Taf. XIII, Fig, 1, at) und in allen den, mit hochentwickelten Generationsorganen versehenen~) R. Leuekart] ))Die Parasiten des Menschen«. 2. Aufl. 1. Bd., Leipzig und Heidelberg, l881, p. 315'2 und 392.2) Eine Ausnahme hinsichtlich der Kittsubstanz macht vielleicht Gyrator hermaphroditus (vergl. das Kapitel )Eiablage«).


129Familien kommt es mitunter zu einer Zweitheilung des weiten Atriumraumes in der Art, dass derselbe. inzvvei Aussackungen. zerfällt, deren eine alle Theile des männlichen und die andere alle Theile des vveiblichenApparates empfängt. Am deutlichsten ist eine solche Theilung des Atrium bei Probosciden durchgeführt.So folgt bei Macrorh. Naegelii (Taf. X, Fig. 6) auf die Geschlechtsöffnung (cjf ~) zunächst eingemeinsamer Abschnitt (at), der sich in seinem Grunde in einen männlichen (cle) und einen weiblichenGenitalkanal (ex) gabelt. Vorbereitet finden wir eine solche Einrichtung schon bei gevvisse~ Vorticiden (HolzschnittFig. 7) und Mesostomiden, z. B. Castrata radiata und Mesost. rostratum. Die letztgenannte Art istnebenbei ausgezeichnet .durch das schöne Drüsenepithel ihres Atrium 1), so~vie dadurch, dass letzteres zurGeschlechtsöffnung weit herausgestüJpt ,verden kann, ganz ähnlich ,vie die Geschlechtsöffnung brünstigerSchmetterlingsweibchen (Taf. VI, Fig. 15). Die Theilung des Raumes des Atrium commune in einen männlichenund 'weiblichen Genitalkanal erscheint als Vorbereit~ng zur gänzlichen Trennung der männlichen und,veiblicben Sphäre, "vie sie sich mit der Trennung der äusseren Geschlechtsöflnungen vollzieht.. Über die Entstehung der Geschlechts<strong>dr</strong>usen habe ich keine Beobachtungen gemacht. Da ihrStudium ... überdies Gegenstand der Entwickelungsgeschichte ,väte, so sei hier nur kurz darauf hingewiesen,dass bislang über die Bildung der Geschlechts<strong>dr</strong>üsen der Rhabdocoeliden nichts weiter vorliegt als die Beobachtung<strong>von</strong> Hallez (357 p. 40-4'1), v<strong>von</strong>ach die weiblichen D.rüsen <strong>von</strong> NIicrostoma lineare und Stenostomaleucops aus dem Darmepithel hervorknospen. "\Venn Hallez dagegen eine Entstehung der männlichenDrüsen der genannten Species aus dem Ectoderm vermuthet, so erscheint die Richtigkeit solcher Vermuthungnach den neuesten Beobachtungen VOll Lang sehr zweifelhaft. Lang (396) hat nämlich fÜr Ti'icladen undPolycladen den Naclnveis erbracht, dass bei denselben s~\mmtliche Genitalclrusen, Keimstöcke, Dotterstöcke undHoden aus dem Epithel der Darmäste ihren Ursprung nehmen.Schliesslich seien, ehe "viI' in die Detailbeschreibung der Theile des Geschlechtsapparates eintreten,noch einige Worte über die :Me th odedel' Unters u ehung desselben vorausgeschickt. Nur wenige Rhahdocoelidensind so durchsichtig, dass schon an wenig Exemplaren die Haupttheile des Geschlechtsapparateswahrgenommen werden können, oder so gross, dass, wie z. B. bei Mesostoma Ehrenbergii und VOl'tex viridiseine Präparation derselben unter der Lupe mit feinen Nadeln möglich ist. Bei den meisten erkennt mannach zahlreichen Quetschversuchen nicht viel :mehr als das Copu]ationsOl'gan, dagegen bleibt man besondersbei den meeresbewohnenden Alloiocoelen oft noch nach langer Untersuchung über das Vorhanclensein unddie Lage der Keim- und Dotterstöcke völlig Ün Unklaren. Für diese Organe in erster Linie ist die An,vendungder Schnittmethode zu empfehlen. Dagegen ist fÜr die Entwirrung des Zusammenhanges der verschiedenenTheilebei Probosciden und anderen, 1:1hnlich complicirt gebauten Formen vor allem viel GeeIu] d .erforderlich,indem bisweilen erst die Combination <strong>von</strong> ·Einzelbefunden einiger hundert Untersuchungen einbefriedigendes Bild gibt. Doch soll womöglich bei jedem Individuum der Heifezustand der I11l1nnIichen undweihlichen Organe notirt werden, da dies für die Constatirung des »successiven Hermaphroditismus« <strong>von</strong>"Vichtigkeit ist. Grosse Dienste für die Untersuchung d'es Zusammenhanges der Geschlechtsorgane leistet die<strong>von</strong> Hallez (283) empfohlene Anwendung der verdlinnten Salpetersäure. Durch dieselbe treten alle diefeinen Ausführungsgänge und deren Muscularis, sowie auch die Keimstöcke ausserordentJich klar hervor. Umdagegen die Zusammensetzung deI' chitinösen Theile des Copulationsorganes zu erkennen, habe ich stets mitErfolg eine vorsichtige Maceration in verdünnter Kalilauge angewendet.,\V ei h li cher Appara t.Geschlechtsd1'Üsen..Die weiblichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen der Rhabdocoeliden sind nach zwei Haupttypen gebaut. Bei demeinen sind es einfache Drüsen, in ,velchen die Eier entstehen und zu ihrer völligen Reife heranwachsen,ohne dass das Secret einer zweiten Drüse sich ihnen beimischte. Wir nennen sie » 0 v ari e n « oder Eier-~) Vergleiche das durch seine Weite und seine grossen accessorischen Drüsen ausgezeichnete Atrium "on Mesost. neapoli-;taouffi Tal. VI} Fig. 31 ll. 32, at.Graff, Turbellarien. I. 33


130stöcke. Der andere Typus ist durch zvveierlei weibliche Drüsen repräsentirt, deren eine hloss die primor-:­dialen Eizellen, deren andere dagegen ein accessorisches Secret liefert, durch dessen Beimischung zur Eizellediese letztere erst zunl fertigen, befruchtungs- und entwickelungsfähigen Ei :wird. 'ViI' behalten für diesegetrennten weiblichen Drüsen die <strong>von</strong> Schmidt, dem das grosse Verdienst gebührt, sie hei den Rhabdocoelidenentdeckt zu haben (132), angewendeten alten Namen nKeimstock(( und »Dotterstock« bei. Zwischendiesenbeiden Organisationstypen vermitteln die »Keim-Dotterstöcke«. Es sind dies einheitliche Drüsen,gleichwie die Ovarien, aher mit zvveierlei verschieden functionirenden Abschnitten, indem in einem Theileder Drüse bloss Eikeime, in dem anderen bloss Dotter producirt 'wird. Das aus dem Keimdotterstock hervorgehendeEi besteht aus Keimzelle und Dotter, aber der Dotter ist nicht <strong>von</strong> der Keimzelle selbst producirt,sondern <strong>von</strong> einer bestimmten anderen Zellgruppe derselben Geschlechts<strong>dr</strong>üse. Die Keimdotterstöcke mUssenwir uns aus Ovarien durch einfache Arbeitstheilung hervorgegangen denken; durch räumliche Trennung derverschieden fl1nctionirenden Abschnitte des Keimdotterstockes entstanden schliesslich die gesonderten KeimundDotterstöcke. Für die Richtigkeit dieser, schon <strong>von</strong> Gegenbaur 1) in ähnlicher \Veise ausgesprochenenAnschauung gibt es kaum ein schlagenderes Beispiel,als es uns die Rhabdocoelic1en bieten. :Man vergleichenur die Grösse der })Ovarien«( mit der Kleinheit der llKeimstöcke«, sovvie die verschiedenen Formen derKeimdotterstöcke mit einander, bei denen gleichsam unter unseren Augen die räumliche Lostrennung deskeimhereitenden <strong>von</strong> dem c10ttererzeugenden Abschnitte sich vollzieht. So geht bei Prorhynchus der keimbereitendeTheil des Keimdotterstockes ohne scharfe Grenze über in den dottererzeugenden , während dasgleiche Organ bei Proxeneles und Cylin<strong>dr</strong>ostoma beide Theile deutlich geschieden zeigt. Bei letzterem Genusbezeichnet die Insertion des Oviductes die Grenze zwischen dem vor dem Oviduct gelegenen als Dotterslockund deIn hint e r dem Oviduct gelegenen als Keimstock functionirenden Abschnitt. Nur dass diese beidenAbschnit.te in einer Axe gelegen sind, unterscheidet im 'wesentlichen den Keimdotterstock des Cylin<strong>dr</strong>ost.qua<strong>dr</strong>iocul. <strong>von</strong> elen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen des Provortex balticus. Bei letzterem sind Keim- und Dotterstock z\vardel.ltlich getrennt, aber beide münden <strong>von</strong> vorne her in einen zwar kurzen, aber heiden Drüsen gemeinsamenOviduct. In anderer Art zeigt das Genus Schullzia den Übergang <strong>von</strong> Keimdotterstöcken zugetrennten Drüsen, indem hier der keimbereitende Thei! als besond e rer Blin clsa c k der Mitte des dotterbereitendenSchlauches ansitzt. :Man braucht sich blass den Thei! des letzteren, \velcher zwischen der Insertionjenes und dem Atrium genitale eingeschaltet ist leer und elltblösst <strong>von</strong> Dotterzelleu zu denken, UIllvollständig den Typus der vveiblichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen vor sich zu haben, wie er bei Provortex gegebenist. Interessant ist auch die Vertheilung dieser Organe auf die systematischen Gruppen der Rhabdocoeliden,worauf sich schon eine flüchtige Hinweisung <strong>von</strong> Hallez (357 p. 65) bezieht. Mit 0 var i en versehen sindalle Acoela, ferner das nie<strong>dr</strong>igst organisirte Alloiocoelengenus Acmostoma und die einfachst gebaute RhabdocoelenfamilieMacrostOlllida, sowie die <strong>von</strong> lVIacrostomiden herzuleitenden Micl'ostomida. K eimd 0 tterstö c k e finden sich bei den ebenfalls relativ nieder organisil'ten, ursprünglichen Geschlechtern Prorhynchus,Proxenetes und Schultzia der Rhabdocoela und Cylinclrostoma der .Alloiocoela. .Alle übrigen Rhabclocoelidenund darunter die als höchstorganisirte Formen zu betrachtenden Mesostomida, Proboscid.a und Vorticida zeigendie Scheidung in Keim- und Dotterstöcke.Aus dem Gesagten geht 'wohl her'vor, 11) dass Dotterzellen und Keime homolog seien, 2) dass keinecomplete Homologie besteht zwischen Keimstock und Ovarium, indem dieses letztere nur homolog sein kanndem Keim- und Dotterstock zusammengenommen, sowie 3) dass Ovarialei und Keimstockzelle physiologischungleichvverthige Gebilde darstellen, indem letztere erst durch Hinzutritt des Dotters zum »Eie< wird. Damiterscheint es aber auch nicht bloss gerechtfertigt, sondern sog'ar <strong>dr</strong>infZend geboten in der BenennunO' einen~-' u' '0Unterschied zu machen zwischen Ovarium und Keimstock , ,vie ich gegen Ludwig (292 p. 32) bemerkenmuss. Auch ist wenn man der hier gegebenen Darstellung <strong>von</strong> der Entstehung der Dotterstöcke unddamit der Auffassung der Dotter-, Keim- und Ovarialzellen als morphologisch gleichwerthiger Gebilde beinc. Gegenbal1f, »Grun<strong>dr</strong>iss der vergleichenden Anatomie(!. 2. Ann. Leipzig 4878, p. 49,1: »Die Entstehung desDotterstockes resl1ltirt wahrscheinlich aus der Arbeitstheilung eines primit.iv sehr ansehnlichen Eierstockes, <strong>von</strong> dem nur ein Theilälssolcher sich fortel'hielt,wiihrend die Zellen des anderen ihre Bedeutung als Eikeime verloren, indem sie <strong>von</strong> den Eizellen resp.deren Theilullgsprodllkten umwachsen und so in den künftigen Embryonalleib aufgenommen werden!(.


131pflichtet -- E. van Beneden völlig im Hechte, wenn er die in den Ovarialzellen erzeugten »Deutoplasma«­Elemente homologisirt den Dotterelemel1ten des Dotterstockes. Doch sehe ich darin keinen Grund, die alteBezeichnung »Dotterstock« fÜr »Deutoplasmig€me«( (v. Beneden 266 p. 225), »Eihüll<strong>dr</strong>üse« (Ludwig 292 p. 32),oder gar >lEifutterstock« (Minot 316 p. 443) einzutauschen.Auf. diesen allgemeinen Überblick lasse ich folgen eine specielle Beschreibung <strong>von</strong> Ovarium, Keimstock,Dotterstock und KeiIndotterstock der Rhabdocoeliden.Ova1'htm.Bei den Ac 0 eie n findet sich jederseits der Medianlinie des Körpers ein der Ventralseite aufliegendesKeimlager , das sich vom Otolithen bis zur "weiblichen Geschlechtsöffnung erstreckt. Ein Lnngsschnitt durchdasselbe (Tat'. III, Fig. 'I 'I, OV, Convoluta paradoxa) zeigt uns, dass dessen ventraler und vorderer' Theil auseiner homogenen Protoplasmamasse mit zahlreichen eingelagerten Kernen (Keimbläschen) besteht, deren· jederein Kernkörperehen umschliesst. Nach oben und hinten ist die Protoplasmamasse in einzelne, je ein KeimbInsehenumgebende Portionen zerklüftet. ·Die Zerklüftung und Abgrenzung dieser Portionen ist um so deutlichel',je grösser das zugehörige Keimblnschen. Bei Individuen mit beginnender w"eiblicher Reife (Taf. III,:Fig. 2) lassen sich im Quetschprnparat nur erst am Hinterende der heiden Ovarien einzelne junge Eier inder Ablösung begriffen erkennen, wogegen bei voller "weiblicher Heife (Taf. II, Fig. 5 u. 12) die Seiten desKörpers <strong>von</strong> reifen Eiern ganz erfüllt erscheinen. Ich habe Ex.emplare <strong>von</strong> Conv. paradoxa gesehen, diebis zu 47 reife Eierenf.hielten. Das vVachsthmn der Eier geht augenscheinlieh sehr rasch vor sich und esfÜllt sich dabei das anfangs klare Protoplasma der jungen Eier anm~hlich so sehr mit (bei Convoluta paradoxaund flavibacillum gelb gefnrbten) Dotterkörl1chen, dass dadurch die vVahrnehmung des Keilllbl~schens ersclnvertwird (Fig. 20). Da bei Cyrtomol'pha und Convoluta eine, das Keimlager umschliessende :Membran ganz bestimmtInangelt, so werden bei den Arten dieser Genera, die überdies zum Theil (Taf. II, Fig. 5 u. '12) durchbedeutende Grösse ihrer reifen Eier ausgezeichnet sind, diese letzteren bei fortschreitender Reife in unregeln:~ssigerWeise sich im Leibesparenchym anh~ufen. Die Genera ProporLls und Aphanostoma scheinen, ""viewenigstens Prop. rubropunctatus (Taf. I, Fig. 7) und Aph. diversicolor (Fig. '12) lehren, ihre beiderseitigenOvarien durch distincte Membranen 1) vom Parenchym abgegrenzt zu haben, so dass sich die reifen Eier inregelmnssigel' Art jederseits aufreihen. Zwischen diesen einer- und den einer Ovarialmembran entbehrendenConvoluta-Arten anderseits macht den Übergang Cyrtomorpha saliens (Taf. I, Fig. 20), wo ich die Eier trotzdes Feblens einer Membran doch stets regelml1ssig seitlich gruppirt vorfand. Proporus venenosus (Fig. 2)zeigt die Eigenthümlichkeit, dass das Ovarium der einen Seite sich meist auf einem viel "weiter vorgeschrittenenStacliumbefindet als das der anderen, und bei Convoluta paradoxa stossen elie heiden Ovarien vordem Munde mit ihren Vorclerenclel1 zusammen und verschmelzen in der Mittellinie (TaL II, Fig. 12, undTaf. IlI, Fig. 42, ov). Dei' Modus der Eibildung: Kernvermehrung in einer gemeinsamen Protoplasmamassemit nachfolgender Zel'klüftung der letzteren in je einem Kerne entsprechende Portionen ist aber bei allen,Acoelen die gleiche. Nach Geddes (358 p. 455) entstehen die Ovarien <strong>von</strong> Conv. Schultzii durch Theilungaus einer einzigen Parenchymzelle.Die Ovarien des Genus Acmostoma stimmen in ihrem Bau und den Entwickelungsvorgängen völligüberein mit elen Keimstöcken der Alloiocoela, <strong>von</strong> welchen sie sich ausschliesslich dadm'ch unterscheiden,dass die Dotterelel11ente in den Ovarialzellen selbst .producirt werden. Am häufigsten ""varen bisher dieOvarien der Macro stomida Gegenstand der Untersuchung. SchnItze (161) und Ed. v. Beneden (266 u. 2(7)haben sich mit denselben in ausführlicher "'vVeise beschl1ftigt. Schultze schildert (p. 58) die Eierstöcke <strong>von</strong>Macr.hystrix folgendermaassen: »)Die Eierstöcke sind zwei zur Seite des Magengruncles hinter den Hodenbefindliche kegelförmige Schläuche, in deren vorderem engeren Theile einzelne Keimbl~schen, nur <strong>von</strong> ·wenigDotter013.SSe umgeben, liegen. Nach hinten hnuft sich letztere immer mehl' an, Einschnürungen treten arriEierstocke auf, die künftige IsoHrung der Eier andeutend, endlich schnÜrt sich der unterste Theil Dlit einemKeimblnschen und der dazu gehörigen Dottermasse ab und liegt jetzt frei, <strong>von</strong> einer farblosen Membran4) Die Bilder, welche .. eHe genannten Speeies gewähren, sind möglicherweise auch in der oben S. 67 Anm~ angefiihrtenArt ohne Annahme einer distincten Tuniea propria des Ovariums zu erklären.


132umgeben, neben der Geschlechtsötfnung«. Nach v. Beneden's Untersuchungen findet eine solche Theilnahmeder OvariaJmembran an der Abschnürung der Eiet' nicht statt. Meine an Macr. hystrix, viride und tuba angestelltenBeobachtungen stimmen überein mit der <strong>von</strong> v. Beneden (266 p. 65) für il'lacr. hystrix und OmalostomaClaparedii gegebenen Darstellung. Bei allen den genannten <strong>dr</strong>ei Arten fand ich im vorderen blindenEnde des Ovariums zahlreiche kleine Kerne in dem homogenen' klaren Protoplasma eingebettet. Die grässerenderselben enthielten auch schon ein Kernkörperchen. Dem Ausgange des Ovariums zu \verden die Kerne(Keimbläschen) allmählic~ grösser, und in' 'dem dieselben umgebenden Plasma treten Dotterkörnchen auf, nochehe eine Spur <strong>von</strong> Abspaltung der Eier wahrzunehmen ist (Taf. IV, Fig. 11, ov). Die Indiviclualisirung dieserletzteren findet erst ganz nahe dem· Ausgange des Ovariums statt (ei) und ich fand selten mehr als 2-3abgeschnürte Eier auf jeder Seite vor. Genau wie ich es hier <strong>von</strong> Macr. hystrix gezeichnet habe, gehtder Process bei Macr. tuba und viride vor sich, so class auch für lVIecynostoma auritum und OmalostomaClaparedii ein Gleiches angenommen werden darf 1). Die <strong>von</strong> v. Beneden in seiner späteren Arbeit (267p. '12t) boi Macl" viride angeblich vorgefundene Modification der ,Eibildung, wonach daselbst doch eine Artrudimentären Dotterstockes. Y,orkommen sollte 2), kann ich nicht bestätigen. v. Beneden's angeblich als Ganzesvom Ei aufgenommen ·werdende ))Dotterzellen« sind meiner Ansicht nach nichts anderes, als die einzelligenaccessorischen Drüsen (Taf. IV, Fig. 13, kd, <strong>von</strong> Macr. hystrix abgebildet.), ·welche ihr grobkörniges Seeretin das Antrum femininum (Fig. 'I u. 8, Q) ergiessen.Das Ovarium <strong>von</strong> 1\1icrostoma lineare unterscheidet sich, wenn ,viI' die einzigen, über dessen Bauvorliegenden Angaben <strong>von</strong> Schultze (136 p',282) vergleichen, bloss dadurch <strong>von</strong> den Ovarien der 1\lacrostornida,dass es lldurch 3-~ Einschnürungen in Abtheilungen getheilt« sein soll, die »durch besondere Membranen<strong>von</strong> einander geschieden sind{(, Diese sehr un\vahrscheinliche Angabe erheischt erneute Prüfung.KeimstockDer Keimstock deI' Rhabdocoela unterscheidet sich in einigen 'wichtigen Punkten <strong>von</strong> dem der AlIoiocoe1a,so dass ich heide Gruppen getrennt besprechen werde. Von Rha b cl 0 coeIe n sind namentlich dieProboscida auf den Bau ihres Keimstockes durch v. Belleden und Hallez untersucht worden, \veshalb ich inder Darstellung lnit dieser Familie beginne. Auf Taf. XI, Fig. '13 u. '14 habe ich aus einer Serie <strong>von</strong> Längsschnittendurch Macrorhynchus Naegelii zwei schiefe Längsschnitte durch den einen Keimstock abgehildet.Nur der eine (Fig. '13) trifft das hintere blinde Ende desselben, und ein Blick auf diese Abbildung genügt,um die Richtigkeit der Darstellung zu erweisen, \velche v. Beneden <strong>von</strong> Acrorhynchus caledonicus (266p. 63) . gegeben hat. Man sieht, wie im blinden Ende zahlreiche kleine Kerne mit. punktförmigen Kernkörperehenin einer gemeinsamen Protoplasmamasse eingelagert sind, wie diese Kerne nach vorne hin anGrösse zunehmen, und wie gleichzeitig damit die Zerklüftung der Protoplasmamasse in einzelne, je eineKeimzelle darstellende Portionen Hand in Hand geht. Der weiter vorne näher dem Ausgange des Keimstockesgenommene Sch~Ütt Fig. 14 zeigt mehrere Keime schon ganz, alle übrigeu aber durch die <strong>von</strong> derPeripherie nach dem Centrum fortschreitende Zerklüftung wenigstens theilweise individualisirt. Umhüllt istder Keimstock der Proboscida <strong>von</strong> einer krtlftigen muskulösen Haut. Genau so wie hier verhält es sich beiMacrol'h. helgolandicus, croceus, mamertinus, Acrorhynchus caledonicus und Gyrator hermaphroclitus. 'VennHallez (283 u. 357 p. 60) für diesen letzteren das Fehlen jenes undifferenzirten Plasma behauptet und blossvoll ausgebildete, einzig in der Grösse verschiedene Keimzellen aus dem Keimstock isoliren kann, so hat erentweder ersteres übersehen oder aber es lag ihm ein Individuum vor, bei dem die Keimzellenproductionbeendet und jenes Keimlager - mit 'welchem Namen ich die, das blinde Ende erfüllende indifferentePlasmamasse bezeichnen möchte 3), in welcher die jungen Kerne sich bilden - demnach zu einem minimalen~) v. Beneden (266 p. 65-66) glaubt, dass bei den letztgenannten die Dottersecretion weiter unten beginne und der Eiabschnürungvorangehe, während bei l\'lacr. hystrix beide Processe gleichzeitig und weiter oben im Ovarium beginnen.2) llCependant, chez le l\facr. viride, il se ,developpe dans le parenchyme, qui.entoure les oeurs les plus avances, descellules chargees de granulations vitellines, qui penetrent dans le protoplasme des oeufs encore depourvus de membrane, pour sefon<strong>dr</strong>e avec le corps protoplasmatique da l'oeuf«.3) Mit dieser Bezeichnung flUH so ziemlich das zusammen, was Schrnidt (206 p. 42) an dem l\fesostomumkeimstock als »Keimlager«benamste.


133Rest zusammengeschmolzen "val'. Übrigens wird es ja vielfach bloss <strong>von</strong> der Einstellung abhängen, ob dieBilder die Ulan erhält, der einen oder der anderen Auffassung günstig scheinen (Taf. X, Fig. 6, 15, 16, ks).Sicherheit. geben ahel' Schnittserien, und die entscheiden unbedingt für van Benedens Darstellung.Die genaue Beschreibung des Keimstockes der Mesostomida und Vorticida verdanken \vir den, für dieKenntniss der Geschlechtsverhältnisse der Rhabdocoelida Epoche machenden Untersuchungen <strong>von</strong> Schmidt.Derselbe hat. auch an Mesost. personatum zuerst die Bildung der Keimzellen studirt (206 p. q,q,). SeineBeobachtungen "verden durch das in folgendem mitzutheilende vollkommen besU1tigt.Im Gegensatz zu· der Kugel- oder Eiform des Prohoscidenkeimstockes finden wir bei lVlesostomidenund Vorticiden den Keimstock fingerföl'mig oder cyJin<strong>dr</strong>isch 1). Wir sehen dabei ab <strong>von</strong> dem Oviduct und.dem damit oft verbundenen Receptaculum senlinis, sowie <strong>von</strong> den ganz eigenthümlich gebauten Keimstöckender Vorticida parasitica. Taf. V, Fig. 17 habe ich <strong>von</strong> ·l\fesostoma Ehrenbergii den Keimstock , <strong>von</strong> seinemblindem Ende an bis zum Beginne des Keimleiters stark vergrössert abgebildet. Es zeigt dieser Thei] bekanntlicheine, besonders gegen das Receptaculum hin immer dichter "verdende Querstreifung. Dieselberührt her <strong>von</strong> den Ringfasern seiner Muscularis, die sich jedoch (rm) auch gegen das blinde Ende hin vorfindenund nur an dem etwas angeschwollenen letzten Ende (a) vermisst werden. In gleicher Weise verliert sichdie Längsmuskulatur (lm) ganz allml:1hlich gegen das blinde Encle des Keimstocks. Zu äusserst findet manals Abgrenzung des Keimstockes gegen die Leibeshöhle noch eine feine Membran (mb). Sie allein umhülltdas blinde Ende des Keimstockes, das Keimlager. Die Bildung der Keimzellen hat schon Schneider in einerInit der vorliegenden Abbildung im wesentlichen übereinstimmenden Weise dargestellt (281 p. 52, Tab. V,Fig. 4.). Als jüngstes Stadium erscheinen kleine runde homogene Kerne in einer feinkörnigen gemeinsamenHrundsubstanz eingebettet.Mit fortschreitendem Wachstbum erhalten die Keimzellenkerne (a) ein Kernkörperchen, ihre Su~stanzwird scharf granulirt, ein Plasmahof grenzt sich um sie ab, und so rÜcken sie (b) weiter nach· vorne in denl11it Ringfasern versehenen Abschnitt (c), um hier durch dichte AneinanderJagerung abgeplattet zu werdenund sich dann gel<strong>dr</strong>ollenförmig aufzureihen (d). Ganz nach demselben Princip gebaut, aber durch ihrecolossah~ Länge auffallend sind die beiden Keill1stöcke <strong>von</strong> Graffilla muricicola (Taf. XIV, Fig. 3, ks). Sie sindin ganzer Länge gleich breit und "werden <strong>von</strong> v. lhering (371) als ))bandförmig« beschriehen. Doch sind siein vVirklichkeit <strong>dr</strong>ehrunde Stränge, in denen gegen die Ausmündung hin die Keimzellen gel<strong>dr</strong>ollenförmig,"veiter nach hinten in alternirel1den Reihen keilartig in einandergeschoben , aufgereiht sind. Lang (374) hatbereits gegen v. 1hering hervorgehohen~ dass diese Keimzellen "vohl isolirt sind, und nicht wie dieser (p: 160)behauptet, lldie ganze Masse des Ovarialschlauches <strong>von</strong> einer Protoplasmamasse ausgefüllt wird, in welcherohne bestimmt naclnveisbare Ordnung die Kerne gelagert sind«. Diese Schilderung trifft llurzu für den demblinden Ende zunächst liegenden Abschnitt, speciell aber für die, <strong>von</strong> v. Ihering nicht genauer angeseheneeiförmige Endansc1nvellung (Taf. XlV, Fig. 3, ks) der Keimstöcke , das Keimlager , dessen Inhalt sich in nichtsunterscheidet <strong>von</strong> dem des Keimlagers <strong>von</strong> Mesost. Ehrenbergii.Nicht. mindereigenthümlich ist di.e Form des Keimstockes <strong>von</strong> Anoplodium parasita. Bei dieser VorticklestellL er einen unregelmässig ausgebuchteten, gegen das blinde in zwei ungleich grosse Lappenausgezogene Ende aber stetig erweiterten Sack dar, "vie schon Sclnnidt (219 Tah. III, Fig. 11, k) abbildet.In meinen Zeichnungen Tat'. XIV, Fig. 11-15 ist er mit les bezeichnet, und die Bilder, welche Querschnittedurch sein blindes Ende darbieten (Fig. '1'1 u. 1 ~) erheischen kaum· eine Erklärung nach dem "vas über das1) Wähl'end .. die Angabe Schultze's über einen, aus zahlreichen einzelnen Läppchen zusammengesetzten Keimslock beil\lesostoma obtusum ,seither in obigem Sinne berichtigt worden ist, wird <strong>von</strong> Duplessis eine gleiche Darstellung dieses Organes für·0tomeso$toma Morgiense gegeben~ Ich würde auch diese unbedenklich auf einen Irrthum' zurückführen, wenn ich mich nichtdel'Thatsache erinnerte, dass bei Vortex .viridis bisweilen der eine Keimstock durch ein »Drüsencc-Büschel ersetzt ist. Es entsteht nundie Frage, a) ob nicht auch bei den erstgenannten ein solcher Ersatz des Keimstockes als »pathologischer( Fall vorkomme, undb) ob {diese Lllppchen dann jedes für sich die Funktion als Keimstock oder die ,ihrer Form entsprechende, nämlich DrÜMl1rll~ktion,'ausübten? Indem ich· hinsichtlich des Details auf die specielle Beschreibung obiger Arten verweise ,unterlasse ich es, die morphologischenErwägungen anzudeuten zu welchen diese Thatsachen Anlass ·geben, da deren Ausführung erst gestattet sein wird,wenn erneute Untersuchungen eine festere reale Basis gegeben haben werden.GraU, Turbellarien. I. 34


Keimlaaer <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii und Graffilla bemerkt. worden ist. Erst da, wo sich der Keimstock zumAusfü;ungsgange zu verschmälern beginnt (Fig. 15), vollzieht sich durchgängig die Individualisi~ung de~ Keimzellen,und nocb weiter nach vorne, wo das enge Lumen des Ausführungsganges nur mehr eme Zvvel- oderspäte!' einreihige Ansammlung der Keimzellen gestattet, hat sich der Plasmaleib der letzteren -völlig abgegrenzt(Fig. 42, ei und B'i,). Auch hier ist der Keimstock <strong>von</strong> einer Muscularis (m) umhüllt.Über den feineren Bau der Keimstöcke der A11 0 i 0 coel a liegen bisher bloss die Untersuchungen vor,"'welche Duplessis (308 p. '257) an Plagiostoma Lemani angestellt hat. Derselbe sucht die Entstehung derKeimzellen aus Bindegewebskernen wahrscheinlich zu machen, indem er zeigt, dass die Keimzellen der genanntenAlloiocoele frei in den Lticken des Bindegewebes eingelagert sind. Damit stimmen meine in folgendemmitzutheilel1den Beobachtungen überein , als deren Haupto~jekte Plag. Lemani und Girardi, so\vie Vorticerosauriculatum dienten. Man findet die Keimzellen der Alloiocoelen in zwei jederseits des Darmesgelegenen länglichen Haufen gruppirt, bei denen im Allgemeinen die jüngeren Keimzellen das vordere, die5 arösseren das hintere , der Geschlechtsöffnung~zugewendete Ende einnehmen. vVie ein Längsschnitt durchden Keimstock des Plagiostoma Girardi zeigt (Taf. XVI, Fig. 20), ist derselbe zusammengesetzt aus zahlreichenKeimzellen in allen Übergangsformen <strong>von</strong>: kleinen ovalen Kernen, ohne oder mit nur spärlichem Plasmaleibuncl punktförmigen Kernkörperchen z bis zu den grossen Keimen B'i. Letztere fallen durch ihre hellen Keimbläschenauf, deren Inhalt aus einem zierlichen B~Ükenwerk mit eingestreuten Körnchen besteht (Fig. '19).Jedes Keimbläschen enthält einen meist excentrischen runden, aus homogener Substanz gebildeten Kern, derebenfalls ein verhältnissmässig grosses Bläschen (Vacuole?) einzuschliessen pflegt. Das Keimbläschen ist durcheine sehr dichte membranartige Grenzschichte gegen das Protoplasma der Keimzelle abgeschlossen. Wiesowohl der Längsschnitt Fig. 20 als der das hintere Ende eines Keimstockes treffende Querschnitt Fig. ;[ 9zeigt, finden sich auch in letzterem einzelne junge Keimzellen zwischen den ausgewachsenen. Einer scharfenAbgrenzung <strong>von</strong> den umgebenden Geweben durch eine gemeinsame Membran entbehrt eIer Keimstock ;seine Elemente werden zusammengehalten durch ein Bindegewebsgerüste (bg) , in dessen Lücken die Keimzelleneingelagert sind. Die Balken dieses Bindegewebsgerüstes enthalten schlanke, längliche Kerne (k) undsetzen sich direct fort in das ihnen völlig gleichgebaute Parenchymgewebe. Aus dieser Darstellung gehthervor, dass die Alloiocoela sich wesentlich <strong>von</strong> den Rhabdocoela im Bau des Keimstockes unterscheiden.Das den letzteren eigenthümliche Stroma oder Keimlager , aus welchem sich erst allmählich die einzelnenKeimzellen ablösen, fehlt den Alloiocoelen. Bei diesen sind vielmehr auch die jüngsten - in ihre.. Formuncl Grösse <strong>von</strong> den überan im Körper (vergl. Fig. ~4..) vorkommenden Kernen und Zellen des Parenchymgewebesnicht unterscheidbaren - Keimzellen <strong>von</strong> Anfang an selbständig und die ganze Masse der Keimeist wahrscheinlich lediglich durch deren fortgesetzte Theilung entstanden zu denken. Dagegen steht das, \vasuns durch Kennel (372 p. 119) und I.lang (396 p. 20~) über den Bau der Keirnstöcke bei Tricladen bekanntgeyvorden ist, in vollstem Einklange mit den bei Alloiocoelen gefundenen Thatsachen. Die Keimstöcke <strong>von</strong>Allostoma pallidmll und monotrochum (Taf. XIX, Fig. 14, ks und ~/I) - vielleicht auch die derl\Ionotidaunterscheidensich dadurch <strong>von</strong> denen der übrigen Alloiocoela, dass sie <strong>von</strong> einer, in den Keinlleiter sichfortsetzenden Tunica propria umgeben sind.Trotz der verschiedenen Bildungsweise sind die reifen Keimzellen bei Rhabdocoelen und Alloiocoelenim Allgemeinen <strong>von</strong> gleicher FOI'm: einfache,' membranlose Zellen mit gleichmässig feinkörnigem Plasmaleibmit grossem Kern und Kernkörperehen. Nur die Keimzellen <strong>von</strong> Vorticeros auriculatum sind durch eine ganzeigenthümliche Form ausgezeichnet. Ich hatte früher (286 p. 153, Tab. XVIII, Fig. 6) <strong>von</strong> denselben fälschlichmitgetheilt, sie seien je <strong>von</strong> einer naus einer Lage hoher Cylinderzellen aufgebauten Eihaut« umgeben.In der That gewähren die grös~eren der den Keimstock zusammensetzenden runden Keimzellen frisch untersuchtdas täuschende Bild, als wl:1ren sie mit einem Cylinderepithel bekleidet, und Hallez hat auf meine,Darstellung hin die Ansicht ausgesprochen, diese »Eihaut« sei nichts als das Epithel eines Ovarialfollikelsinnerhalb dessen ein einziges Ei gelagert sei (Hallez 356 p. 188, und 357 p.58). Neuere Untersuchungenhaben mir nun gezeigt: 1) dass dieses llEpithel(( umso weniger hervortritt, je weiter die Keimzellen in derEntwickelung zurück sind, und 2) dass dasselbe nichts weiter darstelle, als die eigenthümlich differenzirteRindenschicht des Protoplasma der Keimzelle selbst. Taf. XVJI, Fig. 22 zeigt uns eine solche Keimzellenach Hämatoxylintinktion bei starker Vergrösserung: das helle Keimbll:ischen d mit seinem <strong>von</strong> einer doppeU-


135contourirten Membran c eingeschlossenen trabekulären Plasma enthält den dunkel-feinkörnigen KeiInfleck B.,:und in diesem noch ein scharfbegrenztes starklichtbrechendes Bl~schen. Der Plasmaleib der Keimzelle scheidetsich in eine dunkler gefärbte und eigenthümlich radiär zerklüftete Rindenschicht a, welche keine oder nurspärliche Körnchen enthält und das ohne scharfe Grenze in die letzt.ere übergehende körnerreiche Mark...plasma b. Wie Goette (392 p. 4, Tab. I, Fig. 2) schildert, nimmt clas Ei <strong>von</strong> Stylochopsis pilidiulll eineähnliche Structur an nach dem Austritt der Polbläschen.Dotterstock.Der Dotterstock der Rhabdocoelida zeigt stets einen symmetrischen Bau und besteht in der Regelaus zwei, die Seitentheile des Körpers einnehmenden getrennten Hälften. Aber auch da, 'va diese beidendurch mehr weniger reichliche Anastoll1osenbildung scheinbar zu einen1 einzigen netzartigen Organe verschmelzen,lässt sich auf vergleichendem Wege die Entstehung aus zwei getrennten Hälften sicherstellen 1) •Diese beiden münden bald getrennt bald durch ein kurzes gemeinsames Endstück in den Geschlechts-Vorraum~seIten in den, als abgez'weigter Theil des letzteren erscheinenden Stiel· des Receptaculum seminis. Dass diesenverschiedenen Arten der Ausmündung keine ,vichtige mo"phologische Bedeutung zukomme, lässt sich schondaraus entnehmen, dass wir sie z. B. alle bei nächstvenvandten Species des Genus Vortex vertreten finden(vergleiche den Holzschnitt Fig. 7, do). Als Unicum steht, "vas die .Ausmündungen des Dotterstockes betrifft,Mesost. Ehrenbel'gii mit seinen vier Dottergängen da. Wie längst bekannt, hat nämlich hier eine Spaltungder beiderseitigen Dottergänge in der Weise stattgefunden, dass der vor und hinter der Geschlechtsöffnunggelegene Thei! des Dotterstockes jeder Seite gesondert in den Uterusstiel mündet (vergl. die Abbildung 286:Tab. XV, Fig. '1, au).Wenn wir specieller auf die Form der Dotterstöcke eingehen, begegnen wir mannigfaltigen Verschiedenheiten,die sich in <strong>dr</strong>ei Gruppen bringen lassen. Die eine Gruppe a) umfasst alle Formen 111it zweilanggestreckten cylin<strong>dr</strong>ischen und in ganzer Länge <strong>von</strong> einander getrennten Dotterstöcken. In dieser Gruppekönnendie Dotterstöcke wieder glatt, eingeschnitten oder papillös sein. G1at teDotterstöcke finden sichinnerhalb der Genera Promesostoma (Proll. marmoratum Taf. VlI, Fig. 1), Provortex (Prov. halticus Taf. XIII,Fig. It) und Hyporhynchus (Hyporh. setigel'us Taf. IX, Fig.6). Eingeschnitten nenne ich die Dotterstöcke,"wenn sie durch oberflächliche Einschnitte in ungleiche Abtheilungen getheilt erscheinen, wie z. B. bei manchenAl'ten der Genera Mesostoma und Vortex (Mes. splendidul11 Taf. VI, Fig. '18, Vort. Hallezii Taf. XII,Fig. 18). Wiederholen sich die Einschnitte in regelm~ssigen EntfeJ'lltwgell und gehen sie tiefer in die Massedes Dotterstockes hinein, so geht daraus die papillös e Form hervor, wie man sie schwach ausgeprägt beiOpistoma pallidum (Schultze 161, Tab.,IlI, Fig. 'I), dagegen sehr auffallend bei manchen Mesostoma- und denmei~ten Vortex-Arten (Vort. viridis Taf. XII, Fig. 9 u. 10) antrifft. Die einzelnen Papillen scheinen nur beiMesost. tetragonum (Taf. IV, Fig. 1'7) zweizeilig angeordnet zu sein; bei Vortex wird durch Quetschung zwarauch der Anschein einer solchen Anordnung hervorgel'ufen, in vVirklichkeit sind sie aber bei diesen rings umden centralen Dottergang vertheilt, wie aus den Schnitten durch V. viridis Taf. XfI, Fig. 2 LI. 3 ersichtlich ist.Den extremsten Fall des papillÖsen Dotterstockes repräsentirt Mes.Ehrenbergii, ,vo die Papillen in, durchgrössere papillenl~se Abschnitte getrennten Quirlen oder Büschein um den Dottergang gehäuft sind. DasGenus Mesostoma enthält übrigens Formen mIt glatten, eingeschnittenen und papillösen Dotterstöcken und 'zeigtuns, wie letztere heiden Formen in lückenlosen Übergangsreihen sich aus der ersten herleiten lassen.Besondere Berücksichtigung verdient ferner noch der Dotterstock <strong>von</strong> Vortex armiger (Taf. XIII, Fig. f) 2 u. 1 ~ ),bei welchem die Papillen noch secundäre warzenartige Erhebungen tragen. Es entsprechen diese der nach 'aussen vorspringenden BaSIS je einer Zelle des Dotterstocksepithels. Die z"veite Gruppe b) wird durch jeneSpecies gebildet, bei "velchen die Trennung der Dotterstöcke in ihre beiden Hälften noch ganz deutlicherhalten ist, diese aber ohne erkennbare feste Regel durch Ausbuchtungen complicirt erscheinen. Es~) Wie schon oben (S. U9) bemerkt wurde, bietet das Studium der Dotterstöcke auf Quetscbpräparaten oft grosseSchwierigkeiten. Auf durch diese veranlasste Beobachtungsfehler müssen die Angaben Ulianin's (270) zurückgeführt werden, wonachbei vielen Formen (Promesostoma . elongatula und marmoratum, Acrorbynchus bivittatus, Hyporhynchus venenosus, Plagiostomasagitta, Allostoma capitatum u. A.) nur einseitig~, einfache, bei anderen (z. B. Macrorbynchus Naegelii) aber mehr als zwei Dotterstöckevorhanden sein sollten. Näheres enthalten die Specieshesohreibungen.


136lassen sich die Dotterstöcke dieser Gruppe' unterscheiden als: lappige, geweihartige und verzweigte. Lapp i gsind dio Dotterstöcke der Genera Plagiostoma, Vorticeros, Enterostoma, so\vie einiger Allostoma- und Jensenia­Arten 1) • Charakteristisch für dieselben sind zahlreiche stumpfe Ausbuchtungen, die, <strong>von</strong> ungleicher Grösseund Gestalt ringsum <strong>von</strong> der Oberfläche der Dotterstöcke sich erheben (Plag\ostoma Girardi Taf. XVI, Fig. 2-5).Werden die Lappen länger als breit, so haben wir gewe ih artige Formen. Sie sind sehr schön ausgeprägtbei Allostoma pallidum (Taf. XIX, Fig. 12) und Anoplodium parasita (Taf. XIV, Fig. 114-'17 und Schneider200 Fig. 1), bei welch letzterer Species überdies auch die bedeutende lVIassenentfaltung dieser Organe auffällt.Sehr häufig findet bei lappigen Dotterstöcken eine Anastomosenbildung statt durch Verschmelzung <strong>von</strong>Lappen beider Hälften in der Mittellinie 2). Zumeist vollzieht sich dieselbe über dem Darule. So ist einebreite dorsale Anastomose im Vorderkörper <strong>von</strong> Plag. Girardi (Taf. XVI, Fig. 3) \vahrzunehmen, und Claparedeberichtet <strong>von</strong> einer vorderen und hinteren Anastomose des Dotterstockes <strong>von</strong> Enterostoma Fingalianum,,vodurch derselbe die Form eines Ringes erlangt (222 Tab. VI, Fig. 11). Löst sich der ganze Dotterstockin zahlreiche gleichstarke und secundär weiter getheilte Äste auf wie bei Graffilla muricicola . Ihering 371Tah. VII, Fig. 11), so entsteht der verästelteDotterstock. Eine Mittelform z,vischen dem lappigen und deInverästelten :Ootterstock weisen bisweilen die Monotida auf, deren Dotterstöcke hinten, näher der Geschlechtsöffnungmit mehr weniger langen Läppchen besetzt erscheinen, gegen das VOl'derende jedoch sich in zahlreichefeinere Ästchen zerspalten (vergl. Monotus fUBcus Taf. XX, Fig. 3 und 4, sovvie Jensen 342, Tab. VII,Fig. :2 und Schnitze 161 Tab. Il). So ist uns der Weg bezeichnet, auf welchem aus den paarigen Dotterstöckender AllQiocoela sich die folliculären Dotterstöcke der 'Tricladen entwickelt haben. Als principiellel'Unterschied z,vischen beiden ist jedoch hervorzuheben, dass die verästelten Dotterstöcke der Alloiocoelendurch z,vei gesonderte Dotterglinge direct in das Atrium genitale einmünden und die Continuität zwischenden Dottergängen und selbst den feinsten Verästelungencles Dotterstockes stets erhalten hleibt, vvährend beiTricladen entweder gar keine besonderen Dottergänge vorhanden sind, oder doch die Continuitat zwischenletzteren und den Dotterstockfollikeln unterbrochen ist (siehe bei Kennel 372 und Lang 396). Durch dievorher erwähnten Anastomosenbildungen bereitet sich vor die Entstehung c) der <strong>dr</strong>itten Gruppe <strong>von</strong> Dotterstockformen,welche \vir als netzartige zusammenfassen wollen. Alle Probosciden, mit Ausnahme des GenusHyporhynchus sind mit solchen versehen, und überdies das Genus Derostoma und eine Species des GenusByrsophlebs (B. intermedia Taf. VII, Fig. 1ö) 3). An Stelle der zwei getrennten Dotterstöcke ist hier ein,verschieden ,veite Maschen bildendes Netzwerk getreten, bestehend aus <strong>dr</strong>ehrunden, glatten, und zumeistüberall gleich weiten Dottersträngen (zum Theile eingezeichnet für Acrorhynchus caledonicus Taf. X, Fig. '16).Nur ausnahmsvveise vvechselt die Weite der Stränge, wie z. H. bei dem, durch ausserordentlich reiche Entfaltungdes Dotterstocksnetzes ausgezeichneten Macrorhynchus helgolandicus (Jensen 342, Tab. IV, Fig. :2).Die ursprüngliche Zusammensetzung aus zwei gesonderten Hälften documentirt sich in der Duplicität der Ausführungsgänge,vvie solche unzweifelhaft für einige Arten feststeht (Macrorh. helgolandicus Taf. IX, Fig. 28und croceus Taf. X, Fig. 15). Dagegen wird ein einfacher AusfÜhrungsgang gefunden bei Gyrator hermaphroditus(Hallez 283 Tab. XXII, Fig. 3) und bei Derostoma salinarum (Taf. XIII, Fig. 2 ' 1). Bei der letzteren Art bestehtder Dotterstock aus einem einzigen medianen Hauptstamm mit secundär verästelten Seitenz\veigell, sodass dessen Entstehung aus ursprünglich getrennten Hälften nm' mehr durch Vergleichung mit anderen Formenerschlossen werden kann.Den feineren Bau der Dotterstöcke anlangend!, ist zunächst zu constatiren, dass dieselben bei.den Rhabdocoela durchwegs <strong>von</strong> einer structurloseu Membran begrenzt erscheinen. Das aus kubischen,mit zarten Kernen versehenen Zellen bestehende einschichtige Dotterstocksepithel kleidet die Dotterstöcke inder Regel der ganzen Länge nach aus. Nur die extremsten Formen der papillösen Dotterstöcke zeigen einanderes Verhalten, indem hei diesen das Epithel sich auf die Papillen zurückgezogen hat und der centraleStrang, dessen Peripherie die Papillen angefügt sind, lediglich' als Leitungsapparat dient und bloss aus der'I) Innerhalb des Genus AUQstClII:l


137structurIosen Hüllmembran besteht. So können vvir es bei Mesost. Robertsonii (Taf. VI~ Fig. 24.), noch schöneraberbei :Mes. Ehrenbergii sehen. Auch der Dotterstock <strong>von</strong> Vortex viridis bietet im Hungerzustande einähnliches Bild. Taf. XII, Fig. 12 sind z\vei Papillen des normalen Dotterstockes dieser Species abgebildet"und daneben Fig. 1 '1 ein Stück desselben nach twöehentlichem Hungern (beide Figuren mit der Cameragezeichnet). In letzterem Falle sind die Papillen (a) auf mehr als die H!ilfte des normalen Umfanges eingeschrumpft,und der centrale Dottergang (h) ist ganz leer, 'w!ihrend derselbe doch im Normalzustande ausgefülltist <strong>von</strong> den mit Dotterkörnchell erfüllten Dotterzellen. Auch das Epithel der Papillen hat sich meddichverändert. Die hellen Tropfen, welche in Fig. "12, Ct innerhalb des Papillenepithels wahrgenommen werdenund die, wie Hallez berichtet (357 p. 66), der Bildung der Dotterkörnchen vorangehen, fehlen in Fig. 11'1,und die dichtge<strong>dr</strong>ängte Stellung der Epithelkerne 'weist auf eine Schrumpfung der einzelnen Zellen hin. DieEntblössung des Centralkanals h ist hier lediglich auf eine Schrumpfung und Continuitätstrennung der Epithelzellenzurückzuführen, hervorgebracht durch den Nahrungsmangel und die in Folge dessen sistirte secretoriseheThätigkeit der Zellen. Doch lässt uns dieses Phänomen die Verhältnisse bei Mes. Ehrenbergii verstehen.Junge, noch nicht geschlechtsreife Individuen dieser Species zeigen die erste Anlage der Dotterstöcke alssolide, nur hin' und vvieder mit Lumen versehene Zellstränge (Tar. V, Fig. 5, do und Fig. IJ 5). Man wirdsich demuach die definitiven Dotterstöcke aus diesen mit gleichmässigem Epithelbelag , versehenen Strängenentstanden denken nlÜssen durch locale Wucherungen des Epithels (Papillen) und Schwtind desselben in dendazwischen gelegenen Abschnitten (centraler Dottergang).Nach Hallez findet eine fort'währende Vermehrung des Dotterstocksepithels durch Theilung statt. Diese­Vermehrung geht bei allen papillösen Dotterstöcken aus <strong>von</strong> der Papillenspitze, wie man bei V. virielis, 1V[e8.tetragonum (Taf. IV, Fig. 1'1) u. A. sehen kann. An diesen Stellen finelen sich nämlich die jüngsten Dotter-·zellen mit klarem Plasma, hellem Kern und punktförmigem Kernkörperchen. Gegen die :Mündung der Papillenhin treten dann die )}spheres d'apparence aqueuse((, und in 'wachsenden Mengen auch die Dotterkörner auf.Bei den glatten und eingeschnittenen Dotterstöcken sind es die vorderen blinden Enden ~ bei den geweihartigendie oberen und äusseren Zweigenden , ,welche den Papillenspitzen entsprechen (Anoplod. parasitaTaf. XIV, Fig. 16, do,). Der Darstellung, 'welche Hallez <strong>von</strong> der Bildung-der Dotterkörnchen gegeben hat"kann ich nichts hinzufügen, dagegen möchte ich späteren Beobachtern empfehlen, genauer darauf zu achten,'ob nicht auch die Neubildung der Dotterzellen mit einer Kernvermehrung in einem gemeinsamen protoplasmatischen:Muttel'boden anhebt und die einzelne Dotterzelle sich aus diesem ebenso allmählich abspaltet, wie dieKeimze He aus dem Keimlager.Die Dotterstöcke der A 1] 0 i 0 coe 1a entbehren einer besonderen Tunica propria. Sie haben ähnlichenBau vvie die Keimstöcke derselben Ahtheilung. Bei Plagiostoma Girardi (Taf. XVI, Fig. ·18) erweisen sie sichals solide Zellhaufen , ~iusserlich zusammengehalten und im Inneren durchsetzt <strong>von</strong> dem Parenchymgewebe(hg) mit seinen länglichen Kernen. Als jüngste Dotter'zellen erkennt, mun die zumeist peripherisch gelegenenGruppen <strong>von</strong> kleineren Zellen (z,) , die durch ihr homogenes, dichteres, feinkörniges Plama, sowie den Mangelder Dotterkörnchen sich <strong>von</strong> den älteren, reichlich <strong>von</strong> solchen durchsetzten Dotterstockselementen (z) unterscheiden.Fig. 1'1 stellt ein Läppchen des Dotterstockes dar, in welchem eben die Production <strong>von</strong> Dotterkörnchenbegonnen hat: man erkennt hier die hellen Kerne init ihren Kernkörperehen, aber auch die, ebenso.vvie bei '1" in Fig. 18 noch undeutliche Abgrenzung der einzelnen Zellen gegen einander.Was die Form betrifft, in welcher der Dotter aus den Dotterstöcken in das Atl'ium resp. den Uterus,übertritt, um sich hier mit der Keimzelle zum reifen ,)Ei« zu vel'einigen, so stimmen meine Beobachtungenmit Schnlidt (206 p. 25 u. t5) und v. Beneden (266 p. 6~) überein. Auch ich habe niemals ganze Dotterzellenals solche, sondern immer nur eine durch Zerfall diesel' entstandene Dotterflüssigkeit den Dotterstockverlassen gesehen. - Anders scheint es sich bei der Eibildung in Keim-Dotterstäcken (mit der wir uns gleichbeschäftigen vverden) bisweilen zu verhalten. Doch soll schon hier darauf hingewiesen werden, dass eineVerwechslung der im Dottergange der Turbellarien sich hildenden Ballen <strong>von</strong> Dotterkörnchen 1) mit Dotter-4) Vergleiche die schöne Darstellung, welche F. Sommer (llDie Anatomie. des Leber~gels, Distomum hepatiCllm L.f( Zeit~schrift f.wiss. Zool. B~, XXXIV, 1880, p. 607, Tab. XXXII, Fig. :2) <strong>von</strong> der Dotterbildung bei dem genannten Trematoden gegebenhat.Graff, Turbella.rien. 1.


138zellen sehr leicht möglich ist. Eine AufnahD;1e der Dotterkörnchen in's Innere der Keimzelle habe ich nirgendsmit Sicherheit constatiren können, obgleich gerade die Keimdotterstöcke sehr günstige Objekte zum Studiumdieses Phänonlens abgeben würden, falls es überhaupt slatt hätte. Ich muss demnach mit Lud\vig (292p. 3;1) die entgegenstehende diesbezügliche Behauptung v. Beneden's (266 p. 64) bis auf vveiteres fÜr irrthümlichhalten.Kei1nd0tterstock.Die ursprünO'lichste D Form des Keimdotterstockes .findet . sich, 'wenn wir die darüber vorliegenden Beschreibungen<strong>von</strong> Schultze (161 p.61), v. Beneden (266 p. 68) und Hallez (357 p. 64) vergleichen, beiProrhynchus stagnalis. Bei diesem scheint ntimlich ein ganz allmählicher Übergang z\vischen dem keimbereitendenblinden Ende und dem der Geschlechtsöffnung zunächst liegenden dotterbereitenden Theile dereinfachen Geschlechts<strong>dr</strong>üse stattzufinden. Eine andere interessante Eigenthümlichkeit, die durch die genanntenAutoren übereinstimmend festgestellt ist und durch welche Prorhynchus vor allen anderen Rhabdocoelidensich auszeichnet, liegt darin, dass die Dotterzellen sich in toto um die Keimzelle herumlegen , \venn dieseden dotterbereitenden Abschnitt passirt und einem Epithel gleich noch lange sich als. Aussenschicht des reifenEies erhalten. Der Angabe v. Beneden's, v<strong>von</strong>ach überdies auch noch Dotterkörnchen in der Keimzelle selbstentstehen und der. Keimc1otterstock <strong>von</strong> Prorhynchus demgemäss eine Zwischenform zvvischen den Ovarienund den gleich zu' beschreibenden Keimdotterstöcken der übrigen Rhabdocoelida vorstellen 'würde, \vird <strong>von</strong>Ballez widersprochen. Die Keimdotterstöcke des Genus Proxenetes (Taf. VII, Fig. 2'1 u. 22, Taf. VIII, Fig. '1 u. 6),,stellen Combinationen <strong>von</strong> Keimstöcken mit glatten, die <strong>von</strong> Cylin<strong>dr</strong>ostoma (Taf. XVIII, Fig. 1 u. 7) solche <strong>von</strong>Keimstöcken mit lappigen Dotterstöcken vor. In allen diesen Ftillen ist - umgekehrt 'wie ])ei Prorhynchus-.- der der Geschlecntsöffnung zuntichst liegende Theil als Keimstock , dagegen das' lange blinde Ende alsDotterstock entwickelt. Die Entstehung der Keimzellen einer- und des Dotters andererseits geht ganz genauebenso vor sich, wie vvir es oben .für die getrennten Keim- und Dotterstöcke beschrieben, und sind dieKeimdotterstöcke der genannten Arten die günstigsten Objekte, um die Richtigkeit der oben gegebenen Darstellung<strong>von</strong> der Bildung der Keimzellen zu e~vveisen. Der gemeinsame Ausführungsgang des Keimdotter­:stockes geht an der Grenze zwischen keim- und clotterbereitende,m Abschnitte ab 1), und die Keimzelle umgibt.sich bei ihrem Übertritt in den Oviduct mit einer Portion flüssiger Dottermasse. Die Keimdotterstöcke <strong>von</strong>Cylin<strong>dr</strong>ostoma bieten ferner' noch das Interessante, dass sie, im Gegensatze zu den vveiblichen Geschlechts<strong>dr</strong>üsen.aller anderen verwandten AlIoiocoela <strong>von</strong> einer Tunica propria umgeben sind, welche sich als deutlicher Oviducthis in das Atrium genitale fortsetzt. Für Cyl. qua<strong>dr</strong>ioculatum hat überdies Jensen (342) den Nachvveis,erbracht, dass die beiden Dottel'stöcke vorne über dem Pharynx in ganzer Breite mit einander verschmelzen- ein Verhtiltniss, das auch bei Gy!. inerme, ponticum und·pleiocelis sich wiederfindet. Ein ganz besonderesInteresse beanspruchen die Keimdotterstäcke <strong>von</strong> Schultzia pellucida (Vortex pellucidus Schultze 161,Tab. IV, Fig. 5). Schultze beschreibt (p. 50) dieselben folgendermaassen: »Die Dotterstäcke sind zvvei keulenförmigeSchlliuche, die Keinstöcke stellen blinde Anhtinge derselben vor, vvelche mit einer breitenBasis, in welcher sich die grösstenEikeime befinden, den Dotterstöcken aufsitzen«. 'ViI' haben hier denersten Anfang eine]' räumlichen Lostrennung des keimhereitenden <strong>von</strong> dem dotterbereitenden Theile vor uns,·und diese Form vvird damit ein wichtiges Beweisstück fUr die Richtigkeit der oben (S. 1130) auseinander­.gesetzten Ansicht <strong>von</strong> der Entstehung gänzlich getrennter Keim- und Dotterstöcke.Die A'l,tsf11hntngsgänge der wdbtichen Geschlechts<strong>dr</strong>Üsen sind zum Theile schon mit diesen letzterenheschrieben worden. Es wurde gezeigt, dass die meisten Acoelen und· Alloiocoelen besonderer Hüllenfür ihre Geschlechts<strong>dr</strong>üsen ermangeln. Bei dies~n konnten auch keine speciellen austeitenden Kanäleentdeckt werden " indem die Funkt.ion solcher <strong>von</strong> den Lücken des Parenchyms übernommen wird. Aberauch bei jenen Acoelen, deren Ovarien mit einer Tunica propria versehen sind, sowie bei Macrostomaund Prorhynchus fehlen eigene Oviducte, indem die Geschlechts<strong>dr</strong>üsen mit ihrem Ende direct der Wand desAtrium genitale (resp. Antrum) ansitzen. In dieser Anordnung erblicken wir den ursprünglichen Zustand.Auch die Keimdotterstöcke sind Überall nur mittelst einer kurzen Fortsetzung ihrer Tunica propria dem AtriumI) Nur bei Proxenetes graciJis (Taf. VIII, Fig. 6) scheint es sich und'ers zu verhalten, doch kann ich leider keine befriedigendeAuskunft iiber diesen Punl\t gehen.


139angefügt. Secund~r bildet sich hei Proxenetes flabellifer (Jensen 342, Tab. JI, Fig. 14) ein beiden Keirndotterstöckengemeinsames Endstück aus. Aber auch da, wo Keimstöcke und Dotterstöcke getrennt sind, bleiben,bisweilen beide jederseits noch durch ein kurzes, gemeinsames Endstück zusammengehalten und an das 4triumangeheftet. So finden "viI' es beiProvortex und Promesostoma. Einen Schritt weiter und Dotterstock undKeimstock jeder Seite münden für sich getrennt in den Vorraum. Dieses Verhalten zeigen u. A. Allostomapallidum und alle Proboscida mit paarigen Keim- und Dotterstöcken. Als nebens~chlich muss dabei der Umstanderscheinen, dass der die weiblichen Geschlechtsorgane aufnehmende Theil des AtriUlll sich bei Proboscidenals weiblicher Genitalkanal <strong>von</strong> dem Rest des Atriumraumes abgezweigt hat. Auch wurde schonbei Besprechun~ des Atrium genitale (S. 128) auseinandergesetzt, dass der Stiel des Receptaculum seminis,welchem bei manchen Vortex- und Mesostoma.;.Arten der eine Keimstock und die heiden Dotterstöcke gesondertansitzen, nichts weiter ist als eine Ausbuchtung der 'Vand des Atrium. Bisweilen spaltet sich dieseAusbuchtung in zwei gesonderte Kanäle, deren einer an seinem Ende zum Receptaculum seminis anschwillt,während der andere· den Keimstock aufnimmt (siehe den Holzschnitt Fig. 7). 'Nur in diesem Falle kann <strong>von</strong>einer Scheidung des keimbereitenden Theiles in z"vei verschieden gebaute Abschnitte, Keimstock und Keiroleitel'die Rede sein, w~hrend überall sonst (und so besonders auch bei den Dot.terstöcken) eine scharfe Grenzezwischen der Geschlechts<strong>dr</strong>use und deren Ausführungsgang nicht existirt. Bei Vortex und Mesostoma findensich die Dotterstöcke manchmal secund~r zu einem kurzen gemeinsamen Endabschnitt verschmolzen. Amweitesten entfernen sich <strong>von</strong> dem typischen Verhalten die Dotterg~nge des Mesost. Ehrenbergii (s. obenS. 1135). Doch \vird deren Einmündung in den Stiel des Uterus leichter versWndlich, wenn "viI' bedenken,dass auch der Uterus eine Dependenz des Atrium genitale ist.Uterus.Vielen Rhahdocoelidenfehlt ein Uterus volJsnindig und es dient dann das Atrium genitale als solcher.Überall da, \VO ein Uterus als selbständiges bleibendes Organ entwickelt ist, zeigt derselbe den gleichen Bau"vie das Atrium genitale: ein einschichtiges, aus platten oder kubischen Zellen bestehendes Epithel und einekräftige aus zwei (Ring- und L~ngs-) oder <strong>dr</strong>ei (Ring-, .L~ngs- und schiefgekreuzten) Faserschichten bestehendeMuscularis. Aus dieser Übereinstimmung im Bau, sowie aus der Vel'gleichung der verschiedenen Formen,unter welchen der Uterus auftritt, geht mit Sicherheit hervor, dass d


140sich innerhalb des Genus Vortex. Doch ist der Uterus auch bei jenen Vorticiden, bei ,velchen er sichbleibend erhält, ausseI' der Trächtigkeit nur schwer zu sehen, was daher kommt, dass er vom Ei befreit,..in Folge seiner Elasticität sich auf ein kleines, abel' dickwandiges Bläschen reducirt (vergl. auch den trächtigenund nichtträchtigen Uterus <strong>von</strong> Solenopharynx). In der Regel enthält der Uterus bloss je ein Ei, undSchultze (161 p. 32) konnte schon für Provortex, Vortex und Derostoma cons1.atiren, dass sich nicht eherein' neues Ei bildet, ehe nicht das alte abgelegt'worden. Von dieser füJ' alle Rhabdocoela mit einem einfachenUterus und diesel' ist die Regel - geltenden Thatsache gibt es indess einige Ausnahmen. So:trägt Opistoma pallidum .nach SchuItze (161) 1-5 Eier in seinem Uterus,· und ich fand auch bei VortexHallezii ausnahms'weise zwei Eier statt eines 1). Vortex scoparius und viridis ent,halten dagegen mitunter biszu i2 Eier. Doch sind hier die Eiel' nicht vom Uterus umschlossen, sondern (siehe sub Vortex viridis) inder Leiheshöhle zerstecut, in ,velche sie noch vor dem Braull'werden der Schale durch Ruptur des Cterusoder durch eine präformirt.e Öffnung in der Wand desselben hinein gelangen 2) .In anderer Weise ist bei Mesostoma für raschere und zahlreichere Eiproduction gesorgt. Die }Iesostomenlassen sich in zvvei, durch Form der Dotterstöckeund Lage der l\1und- und Geschlechtsöffnung zuunterscheidende Gruppen bringen, die ich (siehe den speciellen Theil) als Prosopora und Opistopora zusammengefassthabe. Die letztern zeichnen sich aus durch einen einfachen, bleibenden Uterus, in \velchem ,vie beiden meisten Vorticiden nur ein Ei zu gleicher ZeH gebildet "vird. Dagegen tl'agen die Prosopora einend 0 pp elten Uterus - eine rechte und linke Aussackung des Atrium. Bei Mesost. flavidum (Taf. VI, Fig. 28)haben die heiden Uteri noch geringe Dimensionen und erstrecken sich, entsprechend der kleinen, in ihnenenthaltenen Eierzahl , nicht weit nach vorne. Zahlreicher sind die Eier und dementsprechend grösser dieUterussäcke bei Mes. rostratum (Taf. VI, Fig. 14), wo auch wohl der eine oder heide sich mit dem blindenEnde zurückbiegen. Die aberranteste Uterusform besitzt Mes. Ehrenbergii: jederseits ein elie ganze Seite desKörpers einnehmendes Rohr, das in der Mitte durch einen queren Gang mit dem Atrium in Verbindung ist.und so in einen vorderen und hinteren Schenkel zerfällt (286 Tab. XV, Fig. /1). Schneiders Beobachtungüber die Entwickelung des Uterus <strong>von</strong> Mes. Ehrenbergii zeigt, dass auch bei diesem ursprünglich die einfachere,durch Mes. rostraturn und flavidum vertretene Form angelegt ist: »Über den Uterus <strong>von</strong> MesostoIDurl1'will ich nur bemerken, dass derselbe vor dem Beginne der Eiablage ein kurzes, durch seine }Iuskelfaserncontrahirtes RollI' ist, welches <strong>von</strong> der gemeinsamen Geschlecbtsöffnung ausgeht. In dem Maasse \vie Eierhinein gelangen, weitet er sich aus und sendet an seinem Ende einen langen Zipfel nach vorn und hinten,so dass er T-förmig wird" (281 p. 59). ,Demnach entspricht der Uterus <strong>von</strong> Mes. flavidum und rostratumdem queren Verbindungsgang zwischen Uterus und Atrium bei :Mes. Ehrenbergii, der freilich bei letzteremkeine Eier trägt. 1\1es. Ehrenbergii kann nach Schneider (p. 44) bis 50 Sommer- oder 3/1 'Vintereier, :Mes.tetragonum 3) sogar bis 120 hartschalige Eier zu gleicher Zeit beherbergen.Accessorische Uterus<strong>dr</strong>üsen hat bisher nur Hallez (357, Tab. I, Fig. ;1, gllt) in Form einesgrossen, dem blinden Ende des Uterus <strong>von</strong> Vortex Hallezii mit gemeinsamem Stiel angefügten Büschels birnförmigerZellen vorgefunden. Ich konnte bei Vortex armiger ähnliche, Jedoch paarige Drtisenbüschel vorfinden,die hier in den Hals des Uterus einmünden (Taf. XIII, Fig. 12, ael). Höchst 'wahrscheinlich werden sich dieUterus<strong>dr</strong>üsen bei genauerer Nachforschung ähnlich verbreitet vorfinden vvie die, ebenfalls lange Zeit übersehenenaccessorischen Drüsen eIes Geschlechtsvorraumes.Fun c ti 011. Der Uterus ist nicht bloss Eihälter, sondern zugleich die Stätte, in welcher '1) die legereifenEier durch Zusammentritt <strong>von</strong> Keimzelle, Dotter und Spermatozoen gebildet und befruchtet "verden,n Auch bei Vortex ferrugineus zeichnet Schmarda (182) zwei Eier ein.2) Hallez (285 p. 580) fand bisweilen auch bei Gyrator hermaphroditus statt der gewöhnlichen einen, 2-3 Eikapseln.Und zwar sollten dieselben im Körperparenchym frei flottiren. Es scheint also bei Gyrator ausnahmsweise ein ähnlicher Processvor sich zu gehen, wie er für obige Vorticiden normal ist. .3) Wie aus den in der speciellen Beschreibung zusammengestellten Angaben ersichtlich, ist für diese Species noch keineswegsdie Uterusform sicher gestellt. Die grosse Zahl der Eier lässt die Möglichkeit eines ähnlichen Verhaltens wie bei Vortex virid.isoffen... Ebenso ist es fraglich, .welche Bewandtniss es mit dem llgekammerten« Uterus habe, der nach Schmidt (206 p. 29)hel dem nachstverwandten Mes. Cram vorkommen soll. Mes. lingua und Gyathus haben denselben Uterus wie Mes. Ehrenbergii.


141und 2) ihre Schale erhalten. Nur bei jenen Formen, bei welchen das Receptacululll selllllllS in der Weisemit dem Keimstock verbunden ist, dass die Keimzellen dasselbe passiren müssen, um in den Uterus zugelangen (lVIesostoma, gewisse Vortex-Arten, siehe Holzschnitt Fig. 7, A), werden die Eier bereits befruchtet indas Atrium eintreten, hier ihren Dotter. erhalten und als fertige Eier in den Uterus befördert. Bei jenenaber, die ein vom Keimstock gesondertes Recepta~ulum besitzen (Holzschnitt Fig. 7, D), findet der Eibildungs,­und -Befruchtungsprocess im Uterus selbst statt. So hat Schmidt für Vortex pictus (206 p. 25) diesen Vorgangdirect beobachten und constatiren können, dass zuerst Keimzelle' und Sperma und dann erst die Dottermassein den Uterus befördert wird. Bei Vorlex Hallezii, armigel' und sexclentatus scheint dagegen dasSperma erst nach der Vereinigung <strong>von</strong> Keimzelle und Dotter in den Uterus zu gelangen. Ich habe bei dengenannten Arten nicht bloss des öfteren die noch schalenlosen Eier VOll lebhaft sich be'wegenden Sperma-. tozoen umspielt im Eihalter angetroffen (Tar. XII, Fig. 18), sondern bei V. sexdentatus auch den Vorgang derEibildung direct beobachtet. Um 9 Uhr früh begann der Akt mit der Beförderung einer Keimzelle in denUterus. Gleich darauf ergoss sich der Dotter in denselben, <strong>dr</strong>ängte anfangs den Keim nach denl blindenEnde des Uterus, umgab ihn aber nach einigen Minuten bereits so, dass derselbe nicht mehr wahrzunehmenwar. Ich befreite darauf das Untersuchungsobjekt <strong>von</strong> dem gelinden Druck des Deckgläschens und gab esin ein Uhrgläschen mit Wasser. Nachmittag 3 Uhr lebte es noch, der Uterus enthielt bereits ein mit hellbraunerSchale versehenes, aber unregelml:issig eingebuchtetes Ei und neben demselben 8 kleine, theils rundeund theils längliche isolirte Krümelehen <strong>von</strong> gelber Schalensubstanz. Die Bildung derselben war wahrscheinlichebenso wie die Deformität des Eies Folge des während der Eibildung ausgeübten Druckes.Die Absonderung der Schalensubstanz muss überall da, wo besondere accessorische Ut.erus<strong>dr</strong>üsenfehlen, auf das Epithel des Uterus zurückgeführt 'werden. Es stellt sich, wie ich bei den eben genanntenVortex-Arten beobachten konnte, das Schalensecret anfangs dar als eine farblose, starklichthrechende undziemlich flüssige Substanz, die erst nachträglich erhärtet und sich verfärbt. Die Bildung der gestielten Eierkommt wahrscheinlich so zu Stande, dass bei den mit solchen versehenen Formen nicht bloss das Epitheldes Uterus selbst, sondern auch das seines Stieles (Ausführungsganges) secretorische Funktion besitzt. Dasselie Eischaie bei den Rhabdocoeliden eb'enso vvie bei Cestoden und Trematoden Absonderungsproduct derUteruswandung sei, wird ,meines Wissens nur <strong>von</strong> Schneider (281 p. 46) bestritten, der die Schale als Secretionsproductdes Eies selbst auffasst.. Ich beschränke mich dem gegenüber darauf, auf die 'Viderlegunghinzuvveisen, welche Ludvvig (292 p. 25) der Schneidel"schen Ansicht hat zu Theil werden lassen. DasVorkommen <strong>von</strong> »verunglückter Eibildung« oder leeren Schalen, 'wie Schneider selbst es bei Anoplodiull1 parasita(200) beschrieben hat, sOvvie <strong>von</strong> vom Ei unabhängigen freien Schalensubstanzkrümeln, wie ich siesoeben aus dem Uterus <strong>von</strong> Vortex sexdentatus erwähnte, lässt keine andere Deutung zu als die, dass dieSchalensubstanz ein Product des Uterus sei.Das leg81'eile Ei.Zahl der eingeschlossenen Embryonen. Der wichtigste Unterchied, den die legereifen Eierder Rhabdocoelida darbieten, beruht darin, dass die Zahl der <strong>von</strong> einem llEi«( eingeschlossenen Embryoneneine wechselnde ist. Bei der Mehrzahl der Rhabdocoeliden schlüpft aus dem Ei nur je ein Emhryo, vyqgegenbei einer Anzahl <strong>von</strong> Arten deren mehrere <strong>von</strong> einer gemeinsamen Schale urnschlossen werden. Eswird sich empfehlen, den Namen Ei auf erstere zu beschränken zum Unterschiede <strong>von</strong> der, mehrere Embryonenenthaltenden, EikapseI (»COCOfi(). Die Bildung <strong>von</strong> Eikapseln mit 2 Embryonen scheint als selteneAbn'ormität auch bei Arten gefunden zu werden, die normal bloss Eier mit /1 Embryo ablegen. "So nachHallez bei Gyrator hermaphroditus. Dagegen produciren Ptovortex balticus und affinis, sowie MacrorhynchusNaegelii, croceus, mamertinus und minutus Eikapseln mit stets bloss zwei - nach den bisherigen Beobach~tungen niemals mehr und nie 'weniger - Embryonen. Bei Graffilla muricicola schwankt. die Embryozahl<strong>von</strong> 2-3, vvogegen die Eikapseln folgender Species stets mehr als zwei Embryonen einschliessen : Vortextruncatus und viridis, Promesostoma marmoratum und Plagiost~ma vittatum. Prom. marmoral,um mit 4-7 undVortex viridis mit 4-1 2 Embryonen pro Kapsel stehen dabei an der Spitze.Graff, Turbellarien. 1. 36


142Ei hüll en. Die Eier und Eikapseln sind <strong>von</strong> einer chitinösen Schale umgeben. Doch ist dieselbebei vielen äusserst dünn, 'weich, farblos und glasal'tig durchsichtig, und hebt sich erst <strong>von</strong> dem Ei ab unterdem Einflusse des 'Vassers nach geschehener Ablage. So finden "viI' die Eihüllen der Acoela (Taf. 1I, Fig. 20,Conv. paradoxa), der l?rorhynchida, der Macrosto~ida mit Ausnahme <strong>von</strong> Macr. tuba, der Micl'ostomida mitAusnahme <strong>von</strong> Micr. lineare 1) und der übergrossen Mehrzahl der Plagiostomida und :Monotida. Bei Plagiostomidenwerdenharte gefärbte Schalen bloss <strong>von</strong> Plagiost. vittatum und Lemani und Allostoma pallidum,bei 1\'lonoticlen blass <strong>von</strong> dem z,veifelhaften Mon. ? mesopharynx angeführt. Bei allen übrigen Rhabducoelidenfinden sich festere, oft sehr harte Eischaien <strong>von</strong> bedeutenderer Dicke und gelber, gelbbrauner, rothbraunet'bis sclnvarzbrauner Farbe. Die Eiscbaien <strong>von</strong> Allostoma pallidum scheinen nach v. Beneden (217) durchihre grosse Resistenz einer-und die Farblosigkeit andererseits den Übergang zu bilden <strong>von</strong> den weichenEihüllen zu den festen Schalen. Die Bildungsweise beider Arten <strong>von</strong> Hüllen ist die gleiche (s. oben), undihre Farbe erhalten die Schalen erst mit der allmählichen Erhärtung des ursprünglich immer farblosen Schalensecretesder Uterus,vandung. Die Verfärbung vollzieht sich, wie für die Süsswassertricladen schon durch dieersten Beobachter derselben festgestellt wurde und fur die Rhabdocoelida im speciellen Theile angeführt,verden ,vird, in einem Zeitraume <strong>von</strong> wenig Stunden (V. sexdentatus) bis zu mehreren Tagen. Bei Vortexviriclis z. B. nimmt dieser Process 6-7 Tage in Anspruch. Die Dicke der Schalen ist 'wechselnd; so findeich die <strong>von</strong> Vortex truncatus kaum 0,OOil6mm dick gegen die 0,0 1 12 mm dicke Schale <strong>von</strong> Mesost. tetragonum.AusseI' einer bisweilen wahrzunehmenden concentrischen Schichtung habe ich keinerlei ,veitereSchalenstructur beobachten können.Grösse und Form der Eier sind sehr mannigfaltig. So haben die 2-3 Embryonen beherbergendenrunden Eikapseln <strong>von</strong> Graffilla llludcic,ola 0,085-0,12 mm Durchmesser, während bei Mes. tetragonum diegrösste Breite des Eies 0,45 mm beträgt. Das Ei <strong>von</strong> Convoluta paradoxa hat einen grössten Durchmesser<strong>von</strong> 0;145 mm, das <strong>von</strong> Vortex viridis 0,28 Länge und 0,'16 IDm Breite. Bei einer und derselben Speciessind erhebliche Sclrwankungen in der GrUBse der Eier bisher nicht beobachtet worden. Nur ein einziges :Malsind mir in einem Individuum <strong>von</strong> Mesost. rostratum Eier <strong>von</strong> auffallenden Grössenclifferenzen begegnet.Taf. VI, Fig. 11 4 habe ich die beiden Uteri dieses Thieres mit den Eiern abgebildet und in die Umrisse derletzteren die Durchmesser eingetragen, welche hier <strong>von</strong> 0,15-0,23 mm variirten. Und ZWal' waren die demblinden Ende des Uterus angehörigen Eier die kleinsten; in dem einen Uterus lag das grösste dem Eingangezunächst, in dem anderen in der Mitte zwischen zwei Kleineren. Offenbar hatte ich es hier mit einerseltenen Abnormität zu thnn, deren Entstehen ich indess nicht erklären kann, da ganz ge'wiss ein vVachsthumder bereits im Uterus befindlichen braunschaligen Eier nicht mehr stattfindet.In Bezug auf die Form der Eier muss VOI' Allem auf die Thatsache aufmerksam gemacht 'werden,dass, wie Schneider (281 p. 38) VOll Mesost. Ehl'enbergii berichtet, die Eier noch nach der Ablage ihreForm ~ndern: die bei der Ablage halbkugelförmigen hartschaligen Eier werden nach einiger Zeit kugelig.Ich habe keine Beobachtungen über die Ausdehnung dieser Erscheinung gemacht, doch ,verden sp~tereBeobachter auf dieselbe Hücksicht nehmen müss~n, wenn sie in die Beschreibung der Eifol'lll eingehen. Nachmeinen Untersuchungen, welche ebenso wie die der meisten bisherigen Beobachter das noch nicht abgelegteUterus-Ei betreffen, finden sich haupLs~chlich folgende <strong>dr</strong>ei Eiformen: kugelige, elliptische und platte (scheiben-,schüssel- oder linsenförmige). Kugelige Eier finden sich am seltensten, und manche als »kugelig« 2) bislangnoch beschriebene Eikapseln "verden sich vielleicht bei genauerer Untersuchung ebenfalls als platt erweisen,nachdem ,viI' durch Schmidt (206) wissen, dass bei gewissen Mesostomen unserer süssen Wasser die, imQuetschprapal'at kl'eisrund erscheinenden Eier keine wirklichen Kugeln, sondern concav-convexe, plan-planeoder sogar concav-concave Rotationsköl'per darstellen. Diesen kurzweg als »platt») 3) zu bezeichnenden Formengehören auch die Eier <strong>von</strong> Mes. rostratum an, welche die Form einer Linse mit ungleicher Convexität'f)Siehe die specieUe Beschreibung.2) K11 gel ig e Eier werden beschrieben <strong>von</strong> Derost,oma unipunctatum, megalops, Graffilla muricicola, Mesostoma productum,viridalum, flavidum, stagni und Castrada radiata.3) Platte kreisrunde Eier finden sich bei Vortex scoparius, Mesostoma rostratum, linglla, oyathus und Ehrenbergii, Craciund tetragonum.'

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