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Profil 1/2000 kompl.1-26 - KSPG AG

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Aktionärsbrief der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong><br />

Firmengruppe wächst<br />

schneller als Branche<br />

dp Düsseldorf. Als herstellerunabhängige Unternehmensgruppe in der Automobiltechnik<br />

mit Modulen und Systemen „rund um den Motor“ ist die zu Rheinmetall<br />

gehörende Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe im 2. Halbjahr 1999 schneller<br />

gewachsen als die Branche. Die Gruppe konnte, wie die Führungsgesellschaft<br />

Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong> in ihrem jüngsten Aktionärsbrief mitteilt, in dieser<br />

Zeit das hohe Umsatzniveau der entsprechenden Monate des Vorjahres um neun<br />

Prozent deutlich übertreffen; das Ertragsniveau stieg sogar um 27 Prozent.<br />

Besonders erfreulich ist die erhebliche<br />

Ergebnissteigerung im 2. Halbjahr<br />

1999: Das Ergebnis vor Ertragsteuern<br />

(EBT) erreichte mit 32 Millionen € erstmalig<br />

im 2. Halbjahr eines Jahres einen<br />

Wert, der den des in der Regel umsatzstärkeren<br />

ersten Halbjahrs übertrifft.<br />

Damit konnte im zweiten Halbjahr<br />

1999 eine Umsatzrendite von<br />

4,1 Prozent erzielt werden; im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres waren<br />

es 3,3 Prozent. Der Umsatz der Gruppe<br />

lag im Jahr 1999 mit 1,527 Milliarden €<br />

um 3,7 Prozent über dem Vorjahr. Der<br />

Kauf des US-Kolbenherstellers Zollner<br />

Pistons und die Desinvestition der<br />

PLU-Luftfahrttechnik haben saldiert<br />

eine Umsatzsteigerung von 34 Millio-<br />

Die Zeitung der Rheinmetall-Gruppe 1/<strong>2000</strong><br />

Das <strong>Profil</strong><br />

quisition höher als das Inlandswachstum.<br />

Das stärkste Umsatzwachstum<br />

konnte 1999 der Geschäftsbereich Kolben<br />

erzielen, unter anderem durch<br />

den Serienhochlauf bei Dieselkolben<br />

für „Peugeot“. Außerdem wurden die<br />

zusätzlichen Möglichkeiten am Markt<br />

durch Zollner umgehend genutzt. Die<br />

Firmengruppe wurde zum größten Kolbenhersteller<br />

in den USA und belegt<br />

Platz 2 weltweit.<br />

Das umfangreichste interne Wachstum<br />

erreichte 1999 der Geschäftsbereich<br />

Luftversorgung/Pumpen, der insbesondere<br />

mit seinen innovativen<br />

Saugrohren, elektronischen Drosselklappenstutzen,<br />

Ventilen und Pumpen<br />

durch wichtige Serienanläufe,<br />

zum<br />

Beispiel mit Drosselvorrichtungen<br />

für General Motors,<br />

ein Wachstum<br />

von mehr als<br />

20 Millionen €<br />

verzeichnete.<br />

Ebenfalls eine<br />

überdurchschnittlicheUmsatzausweitung<br />

konnte<br />

der Geschäftsbe-<br />

Elektronische Drosselklappenstutzen EDR-E der Kolbenschmidt<br />

Pierburg <strong>AG</strong> vereinen alle Möglichkeiten zur Beeinflussung<br />

des Luftmassenstroms bei modernen Ottomotoren.<br />

reich Gleitlager<br />

verbuchen,<br />

während die<br />

Umsatzrückgänge<br />

nen € bewirkt. Damit konnte Kolben- in den kleineren Geschäftsbereichen<br />

schmidt-Pierburg das Wachstum der Aluminium-Technologie (Motor-<br />

Produktionsstückzahlen von PKW blöcke), Motor-Engineering und Motor<br />

(+1,5 %) und NKW (+0,4 %) in Westeu- Service (Aftermarket) im wesentlichen<br />

ropa – trotz notwendiger Preiszuge- auf temporäre Effekte und auf den Verständnisse<br />

– in vollem Umfang in eigekauf der PLU-Luftfahrttechnik zurücknes<br />

Wachstum umsetzen.<br />

zuführen sind.<br />

Kolbenschmidt-Pierburg hat den Die Investitionen in Sachanlagen be-<br />

Umsatz 1999 sowohl im Inland als trugen im Jahr 1999 insgesamt 165 Mil-<br />

auch im Ausland erhöht. Das Wachslionen €. Damit wurde das hohe Invetum<br />

im Ausland lag unter anderem stitionstempo des 1. Halbjahres 1999<br />

aufgrund der gezielten Erweiterung in den sechs Folgemonaten unverän-<br />

der Marktposition für Kolben in den dert beibehalten. Die Investitionen<br />

„Nafta“-Ländern durch die Zollner-Ak-<br />

(Fortsetzung auf Seite 8)<br />

Brauner scheidet<br />

bei Rheinmetall aus<br />

dp Düsseldorf. Dr. Hans U. Brauner<br />

(66), Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> und von 1985 bis<br />

1999 Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Gesellschaft, hat den Vorsitz im<br />

Aufsichtsrat zum 31. März <strong>2000</strong> niedergelegt.<br />

Damit scheidet Brauner,<br />

der 1980 in den Rheinmetall-Vorstand<br />

eingetreten ist, nach 20jähriger<br />

verantwortungsvoller Zugehörigkeit<br />

aus der Rheinmetall-Gruppe aus.<br />

Brauner, der im Dezember 1999<br />

das Amt des Vorstandsvorsitzenden<br />

vorzeitig niedergelegt hatte, um das<br />

Amt des Aufsichtsrats-Vorsitzenden<br />

zu übernehmen, hat maßgeblichen<br />

Anteil an der Entwicklung und strategischen<br />

Ausrichtung von Rheinme-<br />

tall zu einem Technologie-Konzern<br />

(9 Mrd. DM Umsatz, 31 000 Mitarbeiter)<br />

mit Kernkompetenzen in der Automobiltechnik<br />

(Kolbenschmidt Pierburg<br />

<strong>AG</strong>, börsennotiert), der Industriellen<br />

Elektronik (Aditron <strong>AG</strong>, börsennotiert),<br />

und der Wehrtechnik<br />

(Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>).<br />

Mit unternehmerischem Mut und<br />

Weitblick und in vertrauensvoller Begleitung<br />

durch den Großaktionär<br />

Röchling hat Brauner als „Zivilisierer“<br />

das mittelständische Wehrtechnik-Unternehmen<br />

Rheinmetall von<br />

einst zu einem internationalen Konzern<br />

mit klar gegliedertem Portfolio<br />

zukunftweisend entwickelt. Für diese<br />

Lebensleistung, die auch eine auf<br />

menschliche Werte-Kategorien ausgerichtete<br />

Unternehmenskultur einschließt,<br />

dankt der Großaktionär<br />

Röchling Dr. Hans U. Brauner.<br />

AUFTAKT NACH MASS beim ersten von insgesamt 17 Läufen zur Weltmeisterschaft in der Formel 1: Beim großen Preis<br />

von Australien auf dem „Albert Park“-Rundkurs in Melbourne belegte Michael Schumacher mit seinem Ferrari am 12. März<br />

diesen Jahres den ersten Platz, gefolgt von Rubens Barrichello. Damit sorgten der Kerpener und sein brasilianischer Teamkollege<br />

– die Rennwagen der beiden sind mit von Kolbenschmidt-Pierburg in Italien entwickelten Öl- und Wasserpumpen<br />

ausgestattet – für einen idealen Start der „Scuderia Ferrari“ in die neue Formel-1-Saison. Unser Foto zeigt „Schumi“, der<br />

am <strong>26</strong>. März auch den zweiten WM-Lauf in Sao Paulo (Brasilien) gewann, in Melbourne beim Überqueren der Ziellinie –<br />

nach exakt 58 Runden bzw. knapp 308 gefahrenen Rennkilometern. Foto: Reuters<br />

Aktionärsbrief der Rheinmetall <strong>AG</strong>: Aktuelle Auftragslage zeigt „all time high“<br />

Nach Bereinigung auf Erfolgskurs<br />

dp Düsseldorf. Nach dem „Ergebnisausrutscher“<br />

des Jahres 1999, das<br />

durch hohe Verluste bei STN Atlas<br />

Elektronik und Jagenberg gekennzeichnet<br />

ist, liegt die Rheinmetall-<br />

Gruppe im laufenden Geschäftsjahr<br />

mit bereinigtem Portfolio und sehr<br />

guter Auftragslage wieder auf Erfolgskurs.<br />

Dies teilt die Konzernholding<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong> in ihrem aktuellen Aktionärsbrief<br />

mit. Der konsolidierte<br />

Weltumsatz des Rheinmetall-Konzerns<br />

lag 1999 mit insgesamt 4,515 Milliarden<br />

€ um neun Prozent über dem<br />

Wert des Vorjahres.<br />

In der STN-Atlas-Gruppe hatten die<br />

knappen Budgets der öffentlichen Auftraggeber<br />

Programmverschiebungen<br />

und die zeitliche Streckung von bereits<br />

erteilten Aufträgen zur Folge. Die daraus<br />

resultierenden Umsatzeinbußen<br />

haben – wie bereits berichtet – das Ergebnis<br />

nachhaltig belastet. Darüber<br />

hinaus wurde die Ergebnisentwicklung<br />

ungeplant durch hohe außerordentli-<br />

Entwicklung Auftragseingang<br />

in Mio Euro<br />

4004<br />

1998<br />

+ 18%<br />

4738<br />

1999<br />

che Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen,Portfolio-Bereinigungen<br />

und projektbezogene Mehrkosten<br />

bei Entwicklungsaufträgen<br />

negativ beeinflußt. Hierbei handelt es<br />

sich um entscheidende Projekte zur<br />

Absicherung der Geschäfte in den<br />

kommenden Jahren. Nachdem das Geschäftsjahr<br />

1999 somit in besonderem<br />

Maße durch einmalige aperiodische<br />

Belastungen geprägt war, wird das Jahr<br />

<strong>2000</strong> durch die bereits in 1999 eingeleiteten<br />

Maßnahmen wieder positive<br />

Ergebnisse zeigen.<br />

Die Verluste der Jagenberg-Gruppe<br />

waren im wesentlichen marktgeprägt.<br />

So wurde für die fehlenden Projekte in<br />

der Papiertechnik aus den asiatischen<br />

Märkten ein zufriedenstellender Ausgleich<br />

durch Zusatzgeschäfte in anderen<br />

Marktregionen nicht erreicht. Bei<br />

weiter sinkendem Preisniveau und einer<br />

zunehmenden Konzentration auf<br />

der Kundenseite gelang es bei rückläufigen<br />

Umsätzen in 1999 nicht, ein<br />

Entwicklung Auftragsbestand<br />

in Mio Euro<br />

3233<br />

1998<br />

+ 28%<br />

4140<br />

1999<br />

Auf historischem Höchststand: der Auftragseingang (plus 18 Prozent) und der<br />

Auftragsbestand (plus 28 Prozent) der Düsseldorfer Rheinmetall-Gruppe.<br />

positives Ergebnis bei Jagenberg zu erwirtschaften.<br />

Wie ebenfalls bereits<br />

veröffentlicht, fand Rheinmetall im November<br />

1999 für Jagenberg in Sachsenring<br />

einen kompetenten Partner. In<br />

einer Ergänzungsvereinbarung vom<br />

Februar <strong>2000</strong> konnte Rheinmetall zwischenzeitlich<br />

alle Anteile an der Jagenberg<br />

<strong>AG</strong> verkaufen. Jagenberg seinerseits<br />

verkaufte Ende 1999 die Verpackungstechnik<br />

an IWKA, das damit<br />

seine internationale Position auf diesem<br />

Markt ausbauen und absichern<br />

konnte.<br />

Mit der von Rheinmetall angekündigten<br />

Bereinigung des Portfolios um den<br />

Maschinenbau und die Bürosysteme,<br />

die ihrerseits an die Koninklijke Ahrend<br />

NV verkauft werden, wird sich<br />

Rheinmetall im Jahre <strong>2000</strong> erfolgreich<br />

auf die Kernarbeitsgebiete „Automotive“<br />

(Kolbenschmidt Pierburg), „Electronics“<br />

(Aditron) und „Defence“<br />

(Rheinmetall DeTec) konzentrieren.<br />

(Fortsetzung auf Seite 8)<br />

Aditron <strong>AG</strong> an<br />

der Börse notiert<br />

dp Düsseldorf. Die Aditron <strong>AG</strong><br />

(Düsseldorf), in der Rheinmetall<br />

seine Aktivitäten auf dem Gebiet<br />

der industriellen Elektronik zusammengefaßt<br />

hat, wurde am 27. März<br />

<strong>2000</strong> erstmals an der Börse notiert.<br />

Aditron nahm dabei die bislang für<br />

die KIH Kommunikations Industrie<br />

Holding <strong>AG</strong> (Karlsruhe) geltende<br />

Börsennotierung im Geregelten<br />

Markt an den Börsen in Frankfurt/<br />

Main und Stuttgart neu auf. Die<br />

Aditron-Gruppe erzielte 1999 einen<br />

Umsatz von 686 Millionen €. Damit<br />

erhöhte sich das Umsatzvolumen<br />

gegenüber dem Vorjahreswert um<br />

4,5 Prozent. Das stärkste Wachstum<br />

erzielte Heimann Systems, gefolgt<br />

von Hirschmann (s. Seite 2).


Seite 2 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Klares Votum für<br />

Klaus Eberhardt<br />

dp Düsseldorf. Dipl.-Math. Klaus<br />

Eberhardt (52), der in der Aufsichtsrats-Sitzung<br />

vom 8. Dezember 1999<br />

zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> ernannt worden<br />

war, ist in der Aufsichtsrats-Sitzung<br />

vom 16. März <strong>2000</strong> bis Ende 2004<br />

zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />

einstimmig bestellt worden.<br />

Gleichzeitig haben Dipl.-Phys. Werner<br />

Thürmel (74) und Professor em.<br />

Dr.-Ing. Hans Gerd Dohmen (72), bei-<br />

„Livescanner“<br />

für Usbekistan<br />

dp Taschkent/Jena. International<br />

erfolgreiche Vermarktung: Zusammen<br />

mit der Siemens Business Service<br />

GmbH (Dresden) hat die Heimann<br />

Biometric Systems GmbH (HBS/Jena)<br />

jetzt ihre „Livescanner“-Produktlinie<br />

bei einem Projekt der Republik<br />

Usbekistan plazieren können.<br />

HBS-Vertriebsleiterin Barbara Tietz<br />

schildert den Hintergrund: „Laut Erlaß<br />

des Präsidenten der Republik sollen<br />

alle Bürger, die älter als 16 Jahre<br />

sind, daktyloskopisch erfaßt werden.<br />

Kernstück der dazu notwendigen 363<br />

Erfassungsplätze in den Paßausgabestellen<br />

des Innenministeriums ist<br />

unser ‚Livescanner LS2‘. Mit diesen<br />

Systemen ist es möglich, alle zehn<br />

Mit dem „Livescanner LS2“ der Heimann<br />

Biometric Systems GmbH werden<br />

demnächst auch die 363 Erfassungsplätze<br />

in den Paßausgabestellen<br />

des usbekischen Innenministeriums<br />

in Taschkent ausgestattet sein.<br />

de langjährige Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong>, ihre<br />

Aufsichtsrats-Mandate aus Altersgründen<br />

niedergelegt.<br />

An ihrer Stelle sind Dipl. rer. pol.<br />

Werner Engelhardt (54) und Dr. Bernd<br />

M. Hönle (51) durch das Registergericht<br />

Berlin-Charlottenburg zu Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrates bestellt worden.<br />

Engelhardt ist Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Röchling Industrie<br />

Verwaltung GmbH, die rund<br />

66 Prozent der Stammaktien der<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong> hält. Dr. Hönle ist<br />

ebenfalls Geschäftsführer der Röchling<br />

Industrie Verwaltung GmbH.<br />

ZU GAST BEI RHEINMETALL: Einen Informationsbesuch stattete der Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Technologie, Dr. Werner Müller (M.), am 21. Januar<br />

diesen Jahres der Konzernzentrale der Rheinmetall-Gruppe in Düsseldorf ab.<br />

Zentraler Aspekt der Gespräche, die Müller u.a. mit Rheinmetall-Vorstandschef<br />

Klaus Eberhardt (l.) und Dr. Hans U. Brauner (r.) als Vorsitzendem des Aufsichtsrates<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> führte, waren die (von der Politik zu setzenden) Rahmenbedingungen<br />

für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung.<br />

Finger im Abrollverfahren aufzunehmen,<br />

zusammen mit den Personendaten<br />

abzuspeichern und anschließend<br />

als entsprechende Fingerkarte<br />

auszudrucken. Das komplette Bedienermenü<br />

und der Kartenausdruck erfolgen<br />

in russischer Sprache, der in<br />

Usbekistan üblichen Amtssprache.“<br />

Zur Klärung des Projektes fand am<br />

20. Januar diesen Jahres im Ausstellungszentrum<br />

des Beschaffungsamtes<br />

des Usbekischen Innenministeriums<br />

(MWD) in Taschkent eine Präsentation<br />

durch Mitarbeiter von HBS<br />

statt. Eröffnet wurde die Präsentation<br />

durch den stellvertretenden Innenminister<br />

der Republik Usbekistan,<br />

General der Miliz S. Asatow.<br />

Dieser würdigte die Bedeutung des<br />

Projektes für die Erhöhung der inneren<br />

Sicherheit des Landes. Großes<br />

Interesse fand die gezeigte Technik<br />

auch bei den ebenfalls teilnehmenden<br />

Leitern des Usbekischen und<br />

des Taschkenter Polizeipräsidiums,<br />

des Informationszentrums des MWD,<br />

des Paß- und Meldewesens, der<br />

Staatsanwaltschaft und des Erkennungsdienstes.<br />

Barbara Tietz: „Die Präsentation<br />

war für HBS und Siemens ein voller<br />

Erfolg, der Vertrag mit dem Uskekischen<br />

Innenministerium wurde paraphiert.<br />

Die von Oberst S. Asatow<br />

zwecks Live-Demo aufgenommenen<br />

Fingerabdrücke haben wir anschließend<br />

aus Sicherheitsgründen natürlich<br />

wieder gelöscht.“<br />

Stets großer Andrang herrschte bei den drei MSI-Kolloquien in Neckarsulm.<br />

Moody’s-Rating<br />

ist erstklassig<br />

dp New York/Düsseldorf. Nach der<br />

positiven Beurteilung durch die amerikanische<br />

Rating-Agentur Standard &<br />

Poor’s im November 1999 mit ‚BBB‘<br />

für langfristige Unternehmensbonität<br />

und vorrangige ungesicherte Forderungen<br />

und ‚A-2‘ für kurzfristige<br />

Unternehmensbonität („Das <strong>Profil</strong>“<br />

1999/<strong>2000</strong>) schätzt Moody’s Investors<br />

Service (New York) die stabilen<br />

Wachstumsaussichten für Rheinmetall<br />

noch besser ein.<br />

MJ-333-System<br />

ging an Marine<br />

dp Eckernförde/Bremen. Vor wenigen<br />

Wochen übernahm die Marine<br />

in Eckernförde termingerecht ihre<br />

neue Ausbildungsanlage MJ 333. Die<br />

Anlage wurde von der in Bremen ansässigen<br />

STN Atlas Elektronik GmbH<br />

entwickelt und gebaut. Sie bildet mit<br />

dem Simulator MJ 332 an der Marinewaffenschule<br />

in Eckernförde ein<br />

hochmodernes Ausbildungszentrum<br />

500 Kunden bei MSI-Kolloquien<br />

goe Neckarsulm. Mit ihren drei kürzlich<br />

durchgeführten Kolloquien erreichte<br />

die MSI Motor Service International<br />

GmbH (Neckarsulm) annähernd<br />

500 Kunden. In der MSI hat die Kolbenschmidt<br />

Pierburg <strong>AG</strong> zum 1. Januar<br />

<strong>2000</strong> alle Reparaturaktivitäten des Unternehmens<br />

zusammengefaßt. Ziel<br />

des Aftermarket-Geschäftes ist ein<br />

weltweiter Umsatz von 300 Millionen<br />

Mark.<br />

Motoreninstandsetzer aus Österreich,<br />

der Schweiz, Holland und<br />

Deutschland, ließen sich auf insgesamt<br />

drei Veranstaltungen mit jeweils<br />

rund 160 Teilnehmern über die aktuellen<br />

Entwicklungstrends bei Kolben<br />

So hat Moody’s Investors Service ein<br />

„Baa1 Issuer Rating“ für langfristige<br />

Verbindlichkeiten sowie ein „Prime-2<br />

Issuer Rating“ für kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

an die Rheinmetall <strong>AG</strong> erteilt.<br />

Die „Ratings“ basieren auf Rheinmetalls<br />

diversifizierten Geschäftsfeldern<br />

mit führenden Marktstellungen<br />

und guter technologischer Kompetenz,<br />

der konservativen Finanzierungspolitik<br />

der Gruppe und einer stabilen Aktionärsbasis,<br />

die langfristige Strategien<br />

unterstützt. Darüber hinaus reflektieren<br />

die „Ratings“ die Herausforderung,<br />

die Profitabilität in den Kernbereichen<br />

zu erhöhen sowie dem Konso-<br />

Fritzsche Chef der<br />

EMG EuroMarine<br />

dp Hamburg/Düsseldorf. Dr. jur.<br />

Michael Fritzsche (50), seit 1992 in<br />

verantwortlichen Führungsaufgaben<br />

in der Rheinmetall-Gruppe tätig, ist<br />

seit 1. März <strong>2000</strong> neuer Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der EMG Euro-<br />

Marine Electronics GmbH, Hamburg.<br />

Gleichzeitig gehört er weiterhin dem<br />

Vorstand der Aditron <strong>AG</strong> an.<br />

Bereits Ende Februar <strong>2000</strong> ist Dipl.-<br />

Kfm. Peter Wich (53), der die Verantwortung<br />

für das Ressort Finanzen und<br />

zum Training aller Minenjagdbootbesatzungen<br />

der Flotte. Für das norddeutsche<br />

„High-Tech“-Unternehmen<br />

sind damit die ersten beiden wichtigen<br />

Meilensteine im MJ-333-Umbauprogramm<br />

abgeschlossen. Mit der<br />

Abnahme der „Kulmbach“, als erstes<br />

Boot von einem schnellen Minensuchboot<br />

Klasse 343 zu einem Minenjagdboot<br />

Klasse 333 umgebaut, und<br />

der Übergabe der Ausbildungsanlage<br />

als zweitem Meilenstein befindet sich<br />

das Vorhaben mitten auf dem Weg zu<br />

einem erfolgreichen Abschluß. Gene-<br />

und Gleitlagern sowie über die von<br />

Hermann Electronic vorgestellten Fortschritte<br />

bei der Fahrzeugdiagnose informieren.<br />

Auf großes Interesse stieß<br />

auch der Pierburg-Vortrag über die<br />

„On Board“-Diagnose, ein in das Motormanagement<br />

integriertes Diagnosesystem,<br />

das nach amerikanischem<br />

Vorbild jetzt auch in Europa vorgeschrieben<br />

ist und weitreichende Auswirkungen<br />

auf die Arbeit der Motoreninstandsetzer<br />

haben wird. Schon jetzt<br />

ist klar, daß umfassende Computerkenntnisse<br />

für den Motoreninstandsetzer<br />

bald genau so wesentlich sein<br />

werden wie kompetentes Montieren<br />

und Reparieren.<br />

lidierungstrend in vielen von Rheinmetalls<br />

Geschäftsfeldern zu folgen.<br />

Weiterhin sind die Beteiligungsstruktur<br />

der Gruppe mit weniger als<br />

100prozentigen Anteilen an den<br />

Wachstumsgeschäften, die Möglichkeit<br />

einer weiteren Beteiligungsverwässerung<br />

zur Finanzierung strategischer<br />

Investitionen sowie die strukturelle<br />

Nachrangigkeit der Verbindlichkeiten<br />

der Muttergesellschaft berücksichtigt.<br />

Der Ausblick für die Ratings<br />

sei, so Moody’s weiter, stabil in der<br />

Erwartung, daß zukünftige Akquisitionen<br />

von moderater Größe seien und<br />

konservativ finanziert würden.<br />

Seit 27. März <strong>2000</strong> in Frankfurt/Main und Stuttgart:<br />

Aditron <strong>AG</strong> ist an der Börse notiert<br />

dp Düsseldorf/Frankfurt/Stuttgart.<br />

Die Aditron <strong>AG</strong> (Düsseldorf), in der<br />

Rheinmetall seine Aktivitäten auf dem<br />

Gebiet der industriellen Elektronik zusammengefaßt<br />

hat, wurde am 27. März<br />

<strong>2000</strong> erstmals an der Börse notiert.<br />

Aditron nahm dabei die bislang für die<br />

KIH Kommunikations Industrie Holding<br />

<strong>AG</strong> (Karlsruhe) geltende Börsennotierung<br />

im Geregelten Markt an den<br />

Börsen in Frankfurt am Main und Stuttgart<br />

neu auf. Gleichzeitig begann die<br />

dreimonatige Umtauschfrist, in der die<br />

Aktionäre der auf die Aditron <strong>AG</strong> verschmolzenen<br />

KIH <strong>AG</strong> ihre alten Aktien<br />

in Aditron-Anteile umtauschen können.<br />

Die Aditron <strong>AG</strong> hat hierzu durch eine<br />

Kapitalerhöhung um 3.502.080 € auf<br />

nunmehr 40.857.600 Euro insgesamt<br />

1.368.000 neue auf den Namen lautende<br />

Stückaktien ausgegeben. Auf je eine<br />

KIH-Vorzugsaktie im Nennwert von 50<br />

Mark entfallen drei und auf je zwei KIH-<br />

Stammaktien im Nennwert von 50 Mark<br />

sieben auf den Namen lautende, nennbetraglose<br />

Stückaktien der Aditron <strong>AG</strong>.<br />

Den Stammaktionären der KIH <strong>AG</strong> wird<br />

darüber hinaus eine bare Zuzahlung<br />

von 0,69 € je Stammaktie gezahlt.<br />

Nach zwei dividendenlosen Jahren werden<br />

die Aktionäre der KIH <strong>AG</strong> aus diesen<br />

neuen Aktien der Aditron <strong>AG</strong> für<br />

das gesamte Jahr 1999 erstmals wieder<br />

gewinnberechtigt sein.<br />

Die Verschmelzung der KIH <strong>AG</strong> auf die<br />

Aditron <strong>AG</strong> erfolgt rückwirkend zum 1.<br />

Juli 1999 und wurde mit der Eintragung<br />

im Handelsregister Düsseldorf am 24.<br />

März <strong>2000</strong> wirksam. Am Grundkapital<br />

der Gesellschaft hält Rheinmetall einen<br />

Anteil von 96,7 Prozent; die restlichen<br />

3,3 Prozent („free float“) werden von<br />

den freien Aktionären der ehemaligen<br />

KIH <strong>AG</strong> gehalten. Die Kernkompetenzen<br />

von Aditron liegen in den wachstumsstarken<br />

Zukunftsmärkten der Automo-<br />

bilelektronik, der Kommunikationstechnik<br />

sowie der Sicherheitstechnik.<br />

Eine in Teilbereichen bestehende deutliche<br />

Marktführerschaft – insbesondere<br />

bei Heimann Systems in der Röntgentechnologie<br />

für Sicherheitsanwendungen<br />

– verschafft Aditron darüber hinaus<br />

eine gute Ausgangsposition sowohl für<br />

künftiges internes Wachstum als auch<br />

für angestrebte Akquisitionen und Kooperationen.<br />

Die Aditron-Gruppe erzielte 1999 einen<br />

Umsatz von 686 Millionen €. Damit<br />

erhöhte sich das Umsatzvolumen<br />

gegenüber dem Vorjahreswert um 4,5<br />

Prozent. Das stärkste Wachstum erzielte<br />

Heimann Systems, gefolgt von<br />

Hirschmann. Der Auftragseingang erreichte<br />

mit 666 Millionen € einen Wert<br />

auf Vorjahreshöhe. Der Auftragsbestand<br />

am Jahresende 1999 lag bei 220<br />

Millionen €. Das Ergebnis vor Steuern<br />

betrug rund 16 Millionen €. Ende 1999<br />

waren in der Unternehmensgruppe<br />

5598 Mitarbeiter (-6,6 %) beschäftigt.<br />

Die Aditron <strong>AG</strong> erwartet im laufenden<br />

Geschäftsjahr einen Umsatz von rund<br />

1,1 Milliarden € und wird künftig knapp<br />

8000 Mitarbeiter beschäftigen. Neben<br />

Zuwächsen im Inlandsgeschäft werden<br />

vor allem überdurchschnittliche Steigerungen<br />

beim Auslandsumsatz erwartet.<br />

Rückwirkend zum 1. Januar <strong>2000</strong> wird<br />

die Aditron <strong>AG</strong> von der Rheinmetall De-<br />

Tec <strong>AG</strong> deren Beteiligung an der EMG<br />

EuroMarine Electronics GmbH (Hamburg)<br />

übernehmen. Die EMG war 1999<br />

durch Fusion der in der industriellen<br />

Schiffselektronik tätigen STN Atlas Marine<br />

Electronics GmbH mit dem Marinegeschäft<br />

der SAIT-Radio Holland-Gruppe<br />

entstanden. Rheinmetall ist an diesem<br />

Joint Venture zu 50 Prozent beteiligt<br />

und übt die industrielle Führung<br />

aus.<br />

Die EuroMarine-Gruppe ist in Europa<br />

ein führender Anbieter von Schiffselektronik<br />

mit Produktschwerpunkten<br />

in der Energie- und Antriebstechnik, der<br />

Automationstechnik sowie der Kommunikations-<br />

und Navigationstechnik. Für<br />

das laufende Geschäftsjahr <strong>2000</strong> erwartet<br />

die EMG mit rund 2300 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von 400 Millionen €.<br />

Controlling innehatte, aus der Geschäftsführung<br />

der EMG ausgeschieden,<br />

um konzernübergreifende Projekte<br />

bei Rheinmetall in Düsseldorf zu<br />

begleiten. Seine Aufgaben bei EMG<br />

übernimmt künftig Dipl.-Kfm. Jacques<br />

Debulpaep (51), der bereits mit Gründung<br />

der EMG EuroMarine Electronics<br />

am 1. Oktober 1999 in die Geschäftsführung<br />

der EMG eingetreten ist.<br />

Die Geschäftsführung der EMG besteht<br />

damit aus Dr. jur. Michael<br />

Fritzsche (Vorsitz) sowie den bisherigen<br />

Geschäftsführern Dipl.-Ing.<br />

Heinz Baier (59) und Dipl.-Kfm.<br />

Jacques Debulpaep.<br />

ralunternehmer für das ehrgeizige<br />

Umbauprogramm ist die in Wolgast<br />

ansässige Peene-Werft GmbH. STN<br />

Atlas ist dabei – als Haupt Unterauftragnehmer<br />

– wesentlicher Lieferant<br />

und Systemintegrator für das<br />

gesamte Minenjagdsystem. Dabei<br />

stammen sowohl die Minenjagd-Sonaranlage<br />

DSQS-11M, das Minenjagd-<br />

Führungssystem „Takis“, die Minenvernichtungsdrohne<br />

„Seefuchs“ und<br />

das auf PC-Technik basierende „Daisy“<br />

von dem norddeutschen Unternehmen.<br />

Das<strong>Profil</strong><br />

Herausgeber: Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

Verantwortlich: Dr. Klaus Germann<br />

Chefredaktion: Rolf D. Schneider<br />

Anschrift: Redaktion „Das <strong>Profil</strong>“,<br />

Postfach 104<strong>26</strong>1, 40033 Düsseldorf<br />

Satz: Strack+Storch,<br />

Gladbacher Straße 15, 40219 Düsseldorf<br />

Druck: DAMO Digitaltechnik GmbH,<br />

Falkstraße 73-77, 47058 Duisburg<br />

Erscheinungsweise: 5 Ausgaben/Jahr<br />

Drucktermin dieser Ausgabe:<br />

04. 04. <strong>2000</strong><br />

Nachdruck gestattet, Belegexemplar erbeten.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Rheinmetall-Führungssitzung <strong>2000</strong><br />

Seite 3<br />

Zweite Rheinmetall-Führungssitzung in Düsseldorf<br />

Wachstum im Ausland<br />

weiterhin mit Vorrang<br />

rds Düsseldorf. Eine Rückschau auf<br />

das Jahr 1999 und ein Ausblick als kritische<br />

Momentaufnahme: Die operativen<br />

und strategischen Perspektiven<br />

der Rheinmetall-Gruppe in <strong>2000</strong> sowie<br />

in den kommenden Jahren standen<br />

am 20. Januar diesen Jahres auf<br />

der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung<br />

ebenso im Mittelpunkt der Vorträge<br />

und Gespräche wie die Entwicklung<br />

des Konzerns seit 1980 und die<br />

(vorläufigen) Kennzahlen für 1999. Referenten<br />

der Veranstaltung, zu der sich<br />

knapp 300 Mitglieder des oberen und<br />

mittleren Führungskreises des Konzerns<br />

aus 15 Ländern in der nordrheinwestfälischen<br />

Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

trafen, waren Michael Deaver,<br />

ehedem stellvertretender Stabschef<br />

des früheren US-Präsidenten Ronald<br />

Reagan (1981 – 1989) und heute Vice<br />

Chairman der Edelman<br />

Public Relations<br />

Worldwide,<br />

Rheinmetall-Vorstandschef<br />

Dipl.-<br />

Math. Klaus Eberhardt<br />

sowie Dr.<br />

Hans U. Brauner,<br />

seit 12. Januar<br />

<strong>2000</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />

Unter dem Titel<br />

„Das Jahr 1999 und<br />

die Planung <strong>2000</strong>“<br />

beschäftigte sich<br />

der neue Vorstandsvorsitzende<br />

der Rheinmetall-<br />

Gruppe, Diplom-Mathematiker Klaus<br />

Eberhardt, im Hinblick auf das laufende<br />

Geschäftsjahr ausführlich mit den aktuellen<br />

Plänen und Perspektiven des Düsseldorfer<br />

Konzerns, der 1999 voraussichtlich<br />

einen Umsatz von 4,5 Milliarden<br />

€ (etwa neun Mrd. DM) erzielt hat.<br />

Mit Hinweis auf den 1999 verzeichneten<br />

Auftragseingang von rund 4,707<br />

Milliarden € – mit einem Plus von 17,6<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr der bisher<br />

höchste in der Geschichte von<br />

Rheinmetall –betonte Eberhardt: „Wir<br />

sind (auch 1999) weitergekommen am<br />

Markt. Im Auftragseingang haben wir<br />

um 17,6 Prozent zugelegt. Damit können<br />

wir einen (gegenüber 1998) um<br />

24,7 Prozent höheren Auftragsbestand<br />

verzeichnen, der ein historisches Hoch<br />

hat, für Rheinmetall sage und schreibe<br />

rund vier Milliarden €.“<br />

In diesem Kontext appellierte der<br />

52jährige Vorstandschef des Düsseldorfer<br />

Konzerns an die anwesenden<br />

Führungskräfte, alles daran zu setzen,<br />

die für das Jahr <strong>2000</strong> gesteckten Umsatz-<br />

und Ertragsziele konsequent und<br />

zielorientiert zu erreichen: „Die Planung<br />

<strong>2000</strong> ist realistisch. Sie macht<br />

Mut. Vier Milliarden € Auftragsbestand<br />

– andere wären froh, wenn sie<br />

eine solche Basis hätten. Wir haben<br />

Wachstum, wir sind internationaler geworden.<br />

Das sind qualitative Ansprüche,<br />

die auch Jüngeren Mut machen<br />

sollten zu sagen: Ich engagiere<br />

mich in diesem Unternehmen.“ Eberhardt<br />

weiter: „Es wäre in der Tat ein<br />

großer Erfolg, wenn wir in allen Bereichen,<br />

in allen Werken sowie in allen<br />

Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe<br />

unser gesetztes Budgetziel<br />

erreichen würden. In diesem Sinne<br />

fordere ich Sie auf: Seien Sie Unternehmer!<br />

Realisieren Sie den von Ihnen<br />

selbst gesetzten Plan.“<br />

Was das – vor allem mittelfristig angepeilte<br />

– Wachstum anbelangt, so<br />

machte Eberhardt einmal mehr deutlich,<br />

daß Rheinmetall auch zukünftig<br />

konsequent auf die weitere Internationalisierung<br />

des Geschäftes setzen<br />

werde: „Wir sehen in unseren Märkten,<br />

daß die Chancen im Ausland<br />

wachsen. Wir verfolgen (deshalb auch<br />

weiterhin) die Strategie ‚Wachstum im<br />

Ausland‘. Wir mutieren auf diese Weise<br />

von einem nationalen noch stärker<br />

zu einem internationalen Konzern.“<br />

Mit Bezug auf die Mitte Januar im<br />

Rheinmetall-Kommunikationszentrum<br />

versammelten Führungskräfte, von denen<br />

bereits 20 Prozent aus dem Ausland<br />

stammten, versprach der Rheinmetall-Vorstandschef,<br />

daß man der<br />

weiteren Globalisierung des Konzerns<br />

auch auf dem Sektor der Führungskräfteentwicklung<br />

entsprechend Rechnung<br />

tragen werde.<br />

Zuvor hatte Eberhardts langjähriger<br />

Vorgänger im Amt, der heutige Aufsichtsratschef<br />

Dr. Hans U. Brauner, unter<br />

dem Titel „Werte im Rheinmetall-<br />

Konzern: Schaffen, Vermitteln, Erhalten,<br />

Steigern“ einen – notabene auch<br />

sehr persönlich geprägten – Rechenschaftsbericht<br />

über zwei Jahrzehnte<br />

Entwicklung bei Rheinmetall gegeben,<br />

ein nach eigenen Worten „persönliches<br />

Vermächtnis“.<br />

Stellte ausführlich die Planung für das Jahr <strong>2000</strong> vor: Rheinmetall-Vorstandschef<br />

Dipl.-Math. Klaus Eberhardt.<br />

Nach Brauners Ausführungen haben<br />

sich die quantitativen Unternehmensund<br />

Vermögenswerte der Rheinmetall-<br />

Gruppe in den zurückliegenden 20<br />

Jahren deutlich positiv entwickelt. Aufgeschlüsselt<br />

auf die einzelnen Unternehmensbereiche<br />

bzw. Führungsgesellschaften,<br />

ergebe sich, so Brauner,<br />

in Summe ein Wertzuwachs von rund<br />

2,3 Milliarden Mark seit 1980. Zur Ergänzung:<br />

Der Umsatz kletterte im selben<br />

Zeitraum von ehedem 700 Millionen<br />

Mark (1979) auf annähernd neun<br />

Milliarden Mark in<br />

1999. Brauner<br />

wörtlich: „Wir haben<br />

eine deutliche<br />

positive Entwicklung<br />

unserer quantitativen<br />

Werte geschaffen.<br />

Und wir<br />

werden diese Werte<br />

in den nächsten<br />

zehn Jahren nicht<br />

nur erhalten, sondern<br />

weiter steigern.“<br />

Im Zuge der vor<br />

allem in jüngster<br />

Vergangenheit vor-<br />

angetriebenen<br />

Konzentration auf<br />

die drei Kerngeschäftsfelder„Automotive“,„Electronics“<br />

und „De-<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

<strong>2000</strong><br />

1000<br />

0<br />

in Mio. €<br />

4129<br />

2107<br />

„Volles Haus“: Annähernd 300 Mitglieder des oberen und mittleren Führungskreises der Düsseldorfer Unternehmensgruppe<br />

kamen am 20. Januar <strong>2000</strong> zur zweiten Rheinmetall-Führungssitzung nach Düsseldorf. Auf der Veranstaltung, deren<br />

Rahmenprogramm das Stuttgarter Kabarettistenduo Dr. Peter Förschler und Dieter Aisenbrey sowie Mitglieder der Bigband<br />

der Essener Folkwang-Hochschule unter Leitung des Pianisten Tae-Sung Chung gestalteten, wurden u.a. die operativen und<br />

strategischen Zielsetzungen des Konzerns für das laufende und die kommenden Geschäftsjahre vorgestellt und diskutiert.<br />

fence“ werde man, so Brauner weiter,<br />

die Entwicklung von Rheinmetall<br />

(noch) transparenter machen und dem<br />

– zur Zeit relativ zurückhaltenden –<br />

Börsenkurs neue Phantasien geben.<br />

Zur Ergänzung an dieser Stelle: Nach<br />

einer Shareholder-Value-Studie der international<br />

renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Arthur<br />

Andersen über die 500 Top-Aktien in<br />

Europa liegt die Rheinmetall <strong>AG</strong> heute<br />

auf Rang 5 der europäischen Mischkonzerne,<br />

auf Rang 11 der unter den<br />

Euro-500 vertretenen deutschen Unternehmen<br />

sowie auf Rang 96 der Euro-500<br />

.<br />

Auch hinsichtlich der qualitativen<br />

Führungswerte hat der Konzern nach<br />

Brauners Einschätzung in den vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten einen deutlichen<br />

Sprung nach vorne gemacht:<br />

„Wir haben die fachliche Kompetenz<br />

auf allen Managementebenen enorm<br />

gesteigert. Wir haben (heute) hochqualifizierte<br />

und hochmotivierte Manager,<br />

die als Teams oder als Team mit<br />

Spitze arbeiten.“ Mit Hinweis auf das<br />

Wissen und die Intelligenz von weit<br />

über 6000 wissenschaftlich ausgebildeten<br />

Mitarbeitern unterstrich Brauner<br />

die hohe fachliche Kompetenz und<br />

den hervorragenden Ausbildungs-<br />

Verfügt über mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung im Umgang<br />

mit der US-amerikanischen und der internationalen Politik:<br />

Michael Deaver bei seinem – mit zahlreichen Anekdoten<br />

gespickten – Vortrag „American politics looking to <strong>2000</strong>“<br />

während der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung.<br />

4515 4465<br />

2545<br />

2022 1970<br />

2582<br />

1883<br />

4718<br />

2801<br />

1917<br />

1998 Ist 1999 V-Ist <strong>2000</strong> Plan 2001 Plan 2002 Plan<br />

stand in der gesamten Unternehmensgruppe:<br />

„Wir bilden uns weiter, wir betreiben<br />

gezielte Nachwuchsförderung.“<br />

Darüber hinaus seien vorbildliche<br />

Führungswerte, Verhaltensnormen<br />

und Leitbilder geschaffen worden,<br />

die nach innen wie nach außen<br />

Maßstäbe setzten.<br />

Unter dem Titel „Werte im Rheinmetall-Konzern: Schaffen,<br />

Vermitteln, Erhalten, Steigern“ zog Dr. Hans U. Brauner ein<br />

Resümee der Entwicklung des Konzerns seit 1980.<br />

Als quasi „persönliches Vermächtnis“<br />

an den Vorstand der Konzernholding<br />

skizzierte Brauner noch einmal<br />

die – planerisch – weitgesteckten Ausbauziele<br />

der Gruppe. Wie bereits Mitte<br />

Dezember letzten Jahres anläßlich eines<br />

Informationsgespräches mit Finanzanalysten<br />

und Wirtschaftsjournalisten<br />

präsentiert („Das <strong>Profil</strong>“<br />

1999/<strong>2000</strong>), will Rheinmetall seine<br />

Umsatz- und Ertragswerte weiter steigern<br />

und peilt für das Jahr 2010 einen<br />

Umsatz von 20 Milliarden Mark an.<br />

Rund zehn Milliarden Mark sollen dabei<br />

im Unternehmensbereich „Automotive“<br />

erwirtschaftet werden; jeweils<br />

fünf Milliarden Mark werden die Kerngeschäftsfelder<br />

„Electronics“ und „Defence“<br />

beisteuern.<br />

Als ausgewiesener Politik-Profi – mit<br />

jahrzehntelanger, zeitweise auch mitprägender<br />

Erfahrung in US-amerikanischer<br />

wie internationaler Politik – widmete<br />

sich Gastreferent Michael Deaver<br />

in seinem Vortrag „American politics<br />

looking to <strong>2000</strong>“ ausführlich auch den<br />

– aus seiner Sicht grundsätzlichen –<br />

Merkmalen erfolgreicher Führung.<br />

5082<br />

3032<br />

2050<br />

1998-2002: +44%<br />

1998-2002: +1%<br />

Ausland<br />

Inland<br />

Internationalisierung angesagt: Der Auslandsanteil der Rheinmetall-Gruppe am Umsatz wird in Zukunft weiter deutlich steigen.<br />

Laut Deaver – der stellvertretende<br />

Stabschef des früheren US-Präsidenten<br />

Ronald Reagan arbeitet heute als<br />

Vice Chairman einer der weltweit größten<br />

und renommiertesten Public-Relations-Agenturen<br />

– müsse man, um erfolgreich<br />

führen zu können, zum einen<br />

wissen, wer man sei, zum anderen<br />

aber auch die<br />

eigenen Stärken<br />

und Schwächen<br />

genauestens kennen:<br />

„Außerdem<br />

muß man einfache<br />

Botschaften haben<br />

und verkünden.<br />

Diese<br />

Führungseigenschaften<br />

sind von<br />

wesentlicher Bedeutung<br />

für unsere<br />

Qualität in der<br />

Politik, und ich<br />

glaube, auch im<br />

Geschäfts- und<br />

Wirtschaftsleben.“<br />

Was die innenpolitische<br />

Entwicklung in der größten<br />

Industrienation der Welt im Hinblick<br />

auf die im kommenden Herbst bevorstehenden<br />

Präsidentschaftswahlen<br />

anbelangt, so rechnet Deaver mit einem<br />

Wechsel der US-Führung: „Wir<br />

haben wirtschaftlichen Wohlstand wie<br />

nie zuvor; die amerikanischen Wähler<br />

sind sehr zufrieden. Es gibt keinen<br />

Konflikt, keinen Krieg irgendwo auf<br />

dem Globus, in den wir involviert<br />

wären... Wir haben jetzt eine Generation<br />

von Wählern, die noch nie einen<br />

Konflikt erlebt haben, die noch nie etwas<br />

von wirtschaftlicher Rezession<br />

gehört haben, die auch nicht betroffen<br />

waren von irgendwelchen wirtschaftlichen<br />

Folgen. Trotz wichtiger gesellschaftspolitischer<br />

Fragen – etwa auf<br />

den Sektoren Gesundheitsversorgung,<br />

Sozialversicherung und Bildungssystem<br />

– wird das entscheidende Thema<br />

(der Wahl) der Charakter, die Persönlichkeit<br />

sein... Ich glaube (deshalb),<br />

die Republikaner werden das ‚Weiße<br />

Haus‘ gewinnen. Der Senat wird (weiter)<br />

in republikanischer Hand bleiben,<br />

das Repräsentantenhaus (dagegen)<br />

ganz knapp an die Demokraten gehen.<br />

Das heißt, in den USA werden wir<br />

dann wieder eine geteilte Regierung<br />

haben.“<br />

Was die außenpolitischen Perspektiven<br />

im Nachgang zur anstehenden<br />

Wahl des 43. US-Präsidenten angeht,<br />

so wünscht sich Deaver eine (aus seiner<br />

Sicht von Politikern wie James<br />

Baker, George Bush oder Henry Kissinger<br />

verkörperte) Führung, für die die<br />

über 40 Jahre reichenden, engen Beziehungen<br />

zur Nato auch zukünftig die<br />

Basis der amerikanischen Außenpolitik<br />

darstellen: „Ich glaube, daß wir eine<br />

Führung brauchen, die eine globale<br />

Perspektive hat, die versteht, wie<br />

wichtig es ist, daß Amerika starke Beziehungen<br />

zu Westeuropa hat... Wir<br />

sind heute die Führer der Welt. Wir<br />

bleiben nur die Führer der Welt, wenn<br />

wir unsere Partnerschaft mit Europa<br />

fortführen.“


Seite 6 Rheinmetall-Führungssitzung <strong>2000</strong><br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Dr. Hans U. Brauner und Dipl.-Math. Klaus Eberhardt auf der RFS:<br />

„Wir müssen uns als<br />

Unternehmer fühlen“<br />

dp Düsseldorf. Streiflichter aus der<br />

zweiten Rheinmetall-Führungssitzung<br />

– das sind die nachfolgenden Auszüge<br />

aus den Vorträgen von Dr. Hans U.<br />

Brauner, Aufsichtsratschef der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong>, und Dipl.-Math. Klaus Eberhardt,<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />

Dr. Hans U. Brauner:<br />

Wir alle im Führungskreis des Rheinmetall-Konzerns<br />

müssen uns als Unternehmer<br />

fühlen. Wenn wir nicht wie Unternehmer<br />

arbeiten würden, partnerschaftlich,<br />

könnten wir eine solche<br />

Gruppe wie Rheinmetall überhaupt<br />

nicht führen.<br />

★<br />

Ganz wichtig ist die Steigerung der<br />

sozialen Kompetenz des Managements<br />

als Vorbilder. Das sind die emotionalen<br />

Verhaltensnormen. Vertrauen und sich<br />

trauen als Tugenden. Sie haben in diesen<br />

Tagen und Wochen den Umgang<br />

mit dem Thema „Vertrauen“ in der Politik<br />

ausführlich beobachten können.<br />

Das Thema Vertrauen und sich trauen<br />

ist wirklich immer wieder aktuell.<br />

★<br />

Das Thema Loyalität als Folgebereitschaft<br />

erklärt sich selbst. Doch die Frage<br />

lautet: Was ist höherwertig? Ist die<br />

Loyalität höherwertig als die Wahrheit?<br />

Ich sage Ihnen ganz klar: Die Wahrheit<br />

ist höherwertig. Es ist falsch zu sagen,<br />

weil ich jemandem ein Ehrenwort gegeben<br />

habe, sage ich nicht die Wahrheit.<br />

Das geht nicht.<br />

★<br />

Legalität als Pflichtwert ist eine<br />

Selbstverständlichkeit. Wichtig ist die<br />

Kommunikation nach innen und<br />

außen: Wir müssen nach innen anständig<br />

miteinander umgehen, miteinander<br />

kommunizieren, aber auch nach<br />

außen das tragen, was wir für richtig<br />

halten, was wahr ist, damit es transparent<br />

ist.<br />

★<br />

Es ist besser, man sagt die Wahrheit<br />

früher als zu spät. Wenn etwas Unangenehmes<br />

schnell gesagt wird, ist das<br />

immer noch besser zu verdauen, als<br />

wenn man das Unangenehme vor sich<br />

her trägt und verdrängt.<br />

★<br />

Außerdem ist natürlich das Thema Integrationskraft<br />

als Machtbalance der<br />

Zentrifugalkräfte zu nennen. Das klingt<br />

so einfach, aber wir wissen alle, daß in<br />

unserer Unternehmensgruppe auch<br />

Zentrifugalkräfte wirken; das ist ganz<br />

normal. Die Unternehmensbereiche<br />

wollen nicht immer das, was die Holding<br />

will. Die Holding denkt, sie sei der<br />

Nabel der Welt. Man versucht natürlich,<br />

es nach dem Prinzip des Rads über<br />

Speichen wieder einzufangen. Wir haben<br />

überall Speichen eingezogen. Es<br />

muß natürlich eine gewisse Machtbalance<br />

vorhanden sein. Es müssen gute<br />

Zentralbereichsleiter tätig sein, und es<br />

müssen sehr gute Chefs der Unternehmensbereiche<br />

tätig sein. Das alles muß<br />

in Balance gehalten werden.<br />

★<br />

Was ist nun das Fazit aus der Entwicklung<br />

der Führungswerte? Wir haben<br />

überdurchschnittliche, hochqualifizierte<br />

und hochmotivierte Manager, im<br />

oberen Führungskreis rund 30 bis 35<br />

und im mittleren Führungskreis rund<br />

350, die als Team mit Spitze arbeiten.<br />

★<br />

Wir führen mit Verstand und Gefühl.<br />

34000 Mitarbeiter sind wir jetzt. Für<br />

diese Menschen und Ihre Familien<br />

fühlen wir uns verantwortlich.<br />

★<br />

Wir schaffen vorbildliche Führungswerte<br />

und vermitteln diese Werte nach<br />

innen und außen.<br />

★<br />

Das Fazit aus der Entwicklung der<br />

Vermögenswerte: Wir haben in 20 Jahren<br />

eine deutlich positive Entwicklung<br />

unserer qualitativen Werte geschaffen.<br />

Unsere Flop-Rate war mit 4 Prozent ge-<br />

ring. Das einzige, was man als Flop bezeichnen<br />

könnte, war die Mauser Waldeck<br />

<strong>AG</strong>. Dabei haben wir mehr als 100<br />

Millionen DM verloren. Aber im Vergleich<br />

zu dem, was wir insgesamt geschaffen<br />

haben, sind das 4 bis 5 Prozent.<br />

Merger & Acquisition-Banker gratulieren<br />

uns zu einer solchen 95-Prozent-Trefferquote<br />

bei Akquisitionen.<br />

★<br />

Wir werden diese Werte in den nächsten<br />

zehn Jahren nicht nur erhalten,<br />

sondern weiter steigern. Uns ist es leider<br />

– das ist etwas, was mich sehr betrübt<br />

– nur zum Teil gelungen, diese<br />

positive Entwicklung nach außen kurssteigernd<br />

zu vermitteln.<br />

★<br />

Ein ganz wichtiger Faktor ist, daß wir<br />

uns immer deutlicher auf die drei Kerngeschäftsfelder<br />

„Automotive“, „Electronics“<br />

und „Defence“ konzentrieren.<br />

Dadurch werden wir die Entwicklung<br />

von Rheinmetall transparenter machen<br />

und dem Börsenkurs neue Phantasien<br />

durch Stories geben.<br />

★<br />

Heimann ist zur Zeit vom Wertzuwachs<br />

her unser bestes Pferd. Wenn<br />

1979<br />

30%<br />

70%<br />

wir je einmal Geld bräuchten, wäre<br />

Heimann der Kandidat, den man an<br />

den Neuen Markt bringt, um dort Geld<br />

zu schöpfen. Aber so weit ist es noch<br />

nicht. Ich will nur sagen: Heimann ist<br />

zur Zeit in der Gruppe eigentlich das<br />

Unternehmen, das am meisten Geld<br />

verdient.<br />

★<br />

In 20 Jahren haben wir einen Wertzuwachs<br />

von 2,3 Milliarden Mark erzielt.<br />

★<br />

Was ich als eine Art Vermächtnis meinen<br />

Nachfolgern ans Herz gelegt habe,<br />

ist die Realisierung der Vision: Wir sollten<br />

in den kommenden Jahren über 15<br />

auf 20 Milliarden Mark Umsatz kommen,<br />

und zwar in der Aufteilung 60<br />

Prozent Akquisitionen und 40 Prozent<br />

aus eigener Kraft.<br />

★<br />

Sie erinnern sich vielleicht an meinen<br />

60. Geburtstag. Das ist jetzt fünfeinhalb<br />

Jahre her, und damals waren wir<br />

noch bei 3 Milliarden Mark Umsatz. Damals<br />

habe ich gesagt, ich werde noch<br />

die 5 Milliarden Mark erleben, wahrscheinlich<br />

ein bißchen mehr. Daraufhin<br />

hat der eine oder andere gelächelt.<br />

Aber wir sind sogar darüber hinaus gewachsen.<br />

Wir sind auf 7 bis 8 Milliarden<br />

Mark gekommen. Das sind jedenfalls<br />

mehr als 5 Milliarden DM. Deswegen<br />

erlaube ich mir auch den Mut zur Vision<br />

und die Bitte an meine Nachfolger, so<br />

weiterzumachen.<br />

Dipl.-Math. Klaus Eberhardt:<br />

Ich bin 51 Jahre alt. Ich bin glücklich<br />

verheiratet und habe einen Buben von<br />

20 Jahren, der gerade seinen Zivildienst<br />

abschließt. Ich bedauere, daß<br />

ich es als Rheinmetall-Chef nicht verstanden<br />

habe, meinen Sohn davon zu<br />

überzeugen, daß er seinen Wehrdienst<br />

ableistet. Aber so ist nun einmal die Demokratie<br />

von heute.<br />

★<br />

Ich bin – eigentlich verstärkter denn je<br />

– fasziniert von diesem Unternehmen,<br />

das mir persönlich – und ich spreche<br />

hoffentlich auch für Sie – die Möglichkeit<br />

gegeben hat, unternehmerisch zu<br />

wirken. Nur mit Angestellten-Mentalität<br />

wäre die Entwicklung von einem Unternehmen<br />

mit 700 Millionen Mark Umsatz<br />

auf heute 9 Milliarden Mark Umsatz<br />

oder eine Unternehmenswertsteigerung<br />

von 2,3 Milliarden Mark auch gar<br />

nicht möglich gewesen. Das bietet<br />

Rheinmetall, und ich schätze es jeden<br />

Tag. Es ist eine gravierend andere Kultur,<br />

als ich sie bisher in einem großen<br />

deutschen Unternehmen erlebt habe.<br />

★<br />

Ich bin fasziniert, daß es nicht nur eine<br />

Glanzbroschüre unseres Selbstverständnisses<br />

und unserer Visionen gibt,<br />

sondern eine gelebte Unternehmenskultur:<br />

Loyalität, Kontinuität. Denn es<br />

ist ein großer Unterschied, ob man Unternehmenskultur<br />

in eine Glanzbroschüre<br />

einbindet oder ob man versucht,<br />

sie zu leben. Ich bin nach wie vor<br />

überzeugt von diesem Unternehmen<br />

Rheinmetall, von seiner technischen<br />

Kompetenz, von den Chancen am<br />

Markt und dem größten „Asset“, das<br />

Sie nicht in einer Bilanz sehen können:<br />

von einer hervorragenden Führungs-<br />

1998<br />

37%<br />

13% 22%<br />

28%<br />

mannschaft. Darin schließe ich Sie<br />

ganz persönlich ein.<br />

★<br />

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen, auf den Dialog mit Ihnen<br />

ganz persönlich. Ich bin ein Mensch,<br />

der Kommunikation mag, der nicht immer<br />

unbedingt hierarchisch vorgeht.<br />

Insofern freue ich mich auf die Begegnung<br />

mit Ihnen ganz persönlich und<br />

darauf, die Gespräche zu vertiefen. Ich<br />

habe mir vorgenommen, Sie in diesem<br />

Jahr in den Labors, in Ihren Firmen im<br />

In- und Ausland, in den Werken zu besuchen.<br />

An diesem Statement werde<br />

ich mich in einem Jahr natürlich messen<br />

lassen.<br />

★<br />

Wir sind am Markt weitergekommen<br />

– das ist das Erfreuliche. Beim Auftragseingang<br />

haben wir gegenüber<br />

Langfrist-Rating<br />

AAA<br />

AA+<br />

AA<br />

AA-<br />

A+<br />

A<br />

A-<br />

BBB+<br />

BBB<br />

BBB-<br />

BB+<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

D<br />

10%<br />

S&P<br />

Kurzfrist-Rating<br />

A-1+ A-1 A-2 A-3 B<br />

DaimlerChrysler<br />

Mannesmann<br />

Rheinmetall<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Dr. Hans U. Brauner<br />

dem Vorjahr um 17,6 Prozent zugelegt.<br />

Damit hat der Auftragsbestand für<br />

Rheinmetall ein historisches Hoch erreicht:<br />

sage und schreibe 4 Milliarden<br />

Euro. Das macht uns wieder Mut.<br />

★<br />

Es geht insgesamt nach oben, in allen<br />

Bereichen ist wieder Wachstum<br />

möglich. Und es besteht eine Ausgewogenheit<br />

zwischen den drei Säulen unseres<br />

Konzerns.<br />

★<br />

Wir verfolgen die Strategie „Wachstum<br />

im Ausland“. Wir mutieren damit<br />

von einem nationalen noch stärker zu<br />

einem internationalen Konzern. Deswegen<br />

freue ich mich auch, daß heute im-<br />

1999 <strong>2000</strong>e<br />

33%<br />

34%<br />

23%<br />

merhin schon 20 Prozent von Ihnen<br />

das Ausland repräsentieren.<br />

★<br />

1998 waren rund 8000 Mitarbeiter<br />

oder 28 Prozent im Ausland beschäftigt,<br />

mit Beginn des Jahres <strong>2000</strong> sind<br />

es 40 Prozent. Auch hier werden wir<br />

uns mit der Überlegung tragen müssen:<br />

Wie nehmen wir die ausländische<br />

Führung in unser Konzept der<br />

Führungsentwicklung auf? Ich glaube,<br />

wir sind noch kein wirklich internationales<br />

Unternehmen. Wir tätigen Umsätze<br />

im Ausland, aber an einer multinationalen<br />

Kultur müssen wir arbeiten.<br />

★<br />

Das Jahr 1999 war geprägt von einer<br />

Vorwärtsstrategie und von aktivem<br />

Portfolio-Management. Das heißt, wir<br />

können nicht nur zukaufen. Wir werden<br />

auch in Zukunft zukaufen, wenn uns<br />

Langfrist-Rating<br />

Aaa<br />

Aa1<br />

Aa2<br />

Aa3<br />

A1<br />

A2<br />

A3<br />

Baa1<br />

Baa2<br />

Baa3<br />

Ba1<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

C<br />

39%<br />

35%<br />

Umsatz*: 0,7 8,1 9,0 9,0<br />

Jahresüberschuß**:<br />

13 273 –14 150<br />

Mitarbeiter: 5700 30 200 34 000 31 000<br />

*) in Mrd. DM<br />

**) in Mio. DM<br />

<strong>26</strong>%<br />

Automotive Electronics Defence Engineering<br />

Von ehedem rund 700 Millionen Mark Umsatz (1979) auf derzeit neun Milliarden Mark Umsatzvolumen gewachsen, konzentriert<br />

sich die Rheinmetall-Gruppe jetzt auf die drei Kerngeschäftsfelder „Automotive“, „Electronics“ und „Defence“.<br />

Moody’s<br />

Kurzfrist-Rating<br />

P-1 P-2 P-3 N.P<br />

DaimlerChrysler/Mannesmann<br />

Rheinmetall<br />

Dipl.-Math. Klaus Eberhardt<br />

das Zeitfenster die Chance dazu bietet,<br />

aber wir werden das Thema Portfolio-Management<br />

– das heißt: was paßt<br />

zum „Pure Business“ in den drei Bereichen,<br />

und was paßt nicht ganz – aktiv<br />

fortsetzen.<br />

★<br />

Ich glaube, daß wir ein realistisches<br />

Budget haben. Ich möchte Sie verpflichten,<br />

alles in Ihrer Kraft Stehende zu tun,<br />

daß wir dieses Budget erreichen. Dies<br />

ist ein absolutes Muß. Wir haben damals<br />

in unseren UPS-Gesprächen bewußt<br />

Ihre Planungen – hochaggregiert<br />

als „bottom-up“-Planungen zu den Unternehmensbereichen<br />

– akzeptiert. Wir<br />

als Vorstand, aber auch Sie, müssen<br />

uns in eine sehr ernste Pflicht nehmen,<br />

dieses Ziel zu erreichen.<br />

★<br />

Ich möchte auf die Ratings eingehen,<br />

die von AAA bis D gehen. Wenn Sie vergleichen,<br />

wo das beste, größte und<br />

stolzeste Unternehmen DaimlerChrysler<br />

steht, wo eine Firma wie Mannesmann<br />

steht, dann findet sich Rheinmetall<br />

bei Moody’s im langfristigen Rating<br />

auf der Stufe von Mannesmann. Das<br />

darf uns jetzt nicht übermütig werden<br />

lassen, aber es zeigt, daß wir, was Industrieunternehmen<br />

angeht, eine absolute<br />

Top-Position erreicht haben.<br />

★<br />

Meine Damen, meine Herren, das<br />

Vertrauen, das uns von der Financial<br />

Community entgegengebracht wird,<br />

war primär eine Frage eines überzeugenden<br />

Managements. Dafür möchte<br />

ich Ihnen noch einmal danken. Das ist<br />

natürlich ein Thema, das auch in die<br />

umgekehrte Richtung verpflichtet.<br />

★<br />

Wir müssen mit allen Kräften versuchen,<br />

im Jahre <strong>2000</strong> unsere Ziele zu erreichen.<br />

Sie haben in den Zahlen der<br />

Rentabilitäten gesehen, daß 2,5 Prozent<br />

Umsatzrendite noch gar nichts ist,<br />

um es einmal klar und schwäbisch zu<br />

sagen. Aber wir sollten uns jetzt auch<br />

nicht schon wieder Ziele vornehmen,<br />

die wiederum nicht erreicht werden. Es<br />

wäre ein großer Erfolg, wenn wir in allen<br />

Werken, in allen Gesellschaften unserer<br />

drei Unternehmensbereiche unser<br />

gesetztes Budgetziel erreichten.<br />

★<br />

Ich fordere Sie auf: Seien Sie Unternehmer.<br />

Realisieren Sie den von Ihnen<br />

selber gesetzten Plan. Es wird schwierig<br />

genug. Märkte verändern sich, aber<br />

es gibt nicht nur gesättigte Märkte.<br />

Schlimmer sind gesättigte Manager.<br />

Wir sind Unternehmer, und ich muß Ihnen<br />

alles abverlangen.<br />

★<br />

Die Planung<br />

<strong>2000</strong> ist realistisch.<br />

Sie macht<br />

Mut. Bei 4 Milliarden<br />

Euro Auftragsbestand<br />

Nach der positiven Beurteilung durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s haben kürzlich auch die<br />

US-amerikanischen Rating-Experten von Moody’s Investor Service der Rheinmetall <strong>AG</strong> ein hervorragendes<br />

Finanz-Rating bescheinigt (siehe dazu auch Beitrag in dieser „<strong>Profil</strong>“-Ausgabe).<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

sichere<br />

Anlagen<br />

spekulative<br />

Anlagen<br />

wären andere<br />

froh, wenn sie<br />

diese Basis hätten.<br />

Wir wachsen,<br />

wir sind internationalergeworden.<br />

Das<br />

sind qualitative<br />

Ansprüche, die<br />

auch Jüngeren<br />

Mut machen<br />

sollten zu sagen:<br />

Ich engagiere<br />

mich in diesem<br />

Unternehmen.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 7<br />

Rheinmetall-Finanzvorstand Dr. Herbert Müller<br />

Den Spielraum für das<br />

Unternehmen erweitern<br />

Düsseldorf. Fragt man Dr. rer. oec.<br />

Herbert Müller, seit 1. Januar <strong>2000</strong><br />

Vorstandsmitglied der Managementholding<br />

und in dieser Aufgabe konzernweit<br />

verantwortlich für das Ressort<br />

„Finanzen und Controlling“, nach<br />

seiner persönlichen Einschätzung der<br />

weiteren Entwicklung der Rheinmetall-Gruppe,<br />

so kommt die Antwort –<br />

wie gewohnt – prompt und präsize:<br />

„Die Aussicht, daß unsere Unternehmensgruppe<br />

Ende dieses Jahrzehnts<br />

bei rund 20 Milliarden Mark Umsatz<br />

und etwa 500 Millionen Mark Jahresüberschuß<br />

liegen wird, ist aus meiner<br />

Sicht realistisch. Ich kann diese langfristig<br />

formulierte Perspektive uneingeschränkt<br />

unterschreiben.“<br />

Daß Müller die Stationen auf dem<br />

Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel, dessen<br />

anspruchsvolle Eckdaten vor allem<br />

auch ein gerüttelt Maß harter Arbeit<br />

bedeuten, mittragen und mitprägen<br />

wird – dies ist für den promovierten<br />

Wirtschaftswissenschaftler ureigenste<br />

Aufgabe, Verpflichtung: „Alle<br />

geschäftlichen Aktivitäten schlagen<br />

sich letztlich in Zahlen nieder, und für<br />

diese bin ich nun einmal verantwortlich.“<br />

Bezogen auf den via Finanzressort<br />

möglichen gestalterischen Einfluß,<br />

heißt dies vor allem, den „unternehmerischen<br />

Spielraum durch Optimierung<br />

der Bilanzen, Steuern und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

zu erweitern.<br />

Das ist schließlich meine originäre<br />

Aufgabe“.<br />

Als besonders gelungenes Beispiel<br />

in diesem Kontext nennt der gebürtige<br />

Meerbuscher den im Dezember 1997<br />

von 21 nationalen und internationalen<br />

Banken gewährten syndizierten Kredit<br />

über 700 Millionen Mark („Das <strong>Profil</strong>“<br />

5/97), dessen Konditionen sehr gut<br />

waren und für den Rheinmetall viel Expertenlob<br />

erhielt. „Diese sehr große<br />

Transaktion“, so Müller, „hat damals<br />

Für Dr. rer. oec. Herbert Müller – seit<br />

1. Januar diesen Jahres Mitglied des<br />

Vorstandes der Rheinmetall <strong>AG</strong> – ist<br />

das bis Ende diesen Jahrzehnts angepeilte<br />

Umsatzziel von rund 20 Milliarden<br />

Mark und etwa 500 Millionen<br />

Mark Jahresüberschuß eine durch und<br />

durch realistische Perspektive. Vor diesem<br />

Hintergrund sieht es der 46jährige<br />

Meerbuscher als seine ureigenste<br />

Aufgabe, den „unternehmerischen<br />

Spielraum der in den Bereichen ,Automotive’,<br />

,Electronics’ und ,Defence’<br />

engagierten Firmengruppe durch<br />

Optimierung der Bilanzen, Steuern<br />

und Finanzierungsmöglichkeiten“ entsprechend<br />

zu erweitern.<br />

in deutschen Bankenkreisen Aufsehen<br />

erregt.“ Wobei, das steht für den<br />

obersten Finanzexperten der Rheinmetall-Gruppe<br />

außer Zweifel, der gute<br />

Ruf des Gesamtunternehmens und<br />

die hohe Qualifikation des Managements<br />

die ausschlaggebende Rolle für<br />

die Gewährung des Kredits gespielt<br />

haben.<br />

Apropos Qualifikation: Als Chef eines<br />

hochqualifizierten und entsprechend<br />

motivierten Teams versteht<br />

sich Müller aus dieser Leitungsfunktion<br />

heraus immer auch als Motor, als<br />

treibende Kraft, das gefordert hohe<br />

Leistungsniveau durch eigenverantwortliches<br />

Handeln langfristig abzusichern.<br />

Wobei eine sehr spezielle Ausprägung<br />

seines mit dem Attribut „kooperativ“<br />

nur unzureichend beschriebenen<br />

Führungsstils zum Tragen<br />

kommt: „Gute Mitarbeiter brauchen<br />

Spielräume. Und die versuche ich zu<br />

geben, indem ich interessante Aufgaben<br />

delegiere – Aufgaben, die natürlich<br />

mit Verantwortung verbunden<br />

sind. Nur so kann ich gute Mitarbeiter<br />

auch langfristig halten.“<br />

Die Frage nach einem konkreten Beispiel<br />

beantwortet der neue Rheinmetall-Finanzvorstand<br />

ohne Zögern:<br />

„Wenn bei einer geplanten Akquisition,<br />

etwa im Ausland, eine ‚Due Diligence‘*<br />

ansteht, dann mache ich das<br />

nicht unbedingt selbst, sondern delegiere<br />

diese Aufgabe.“ Wohl wissend,<br />

daß vom (späteren) Erfolg der Mitarbeiter<br />

selbstverständlich auch der<br />

Vorgesetzte profitiert. Teamarbeit der<br />

motivierenden Art.<br />

Offenheit, Fairneß und Partnerschaft<br />

im Umgang mit anderen stehen<br />

denn auch auf Müllers Werteskala<br />

an vorderster Stelle. Gegenseitige<br />

Wertschätzung und kollegialer Umgang<br />

„auch über Hierarchieebenen<br />

hinweg“ sind für ihn zeitgemäße Formen<br />

des Miteinanders, normal eben:<br />

„Ich betrachte mein Gegenüber stets<br />

als Partner, mit dem zusammen eine<br />

Aufgabe oder ein Problem gelöst werden<br />

muß. Deshalb ist der partnerschaftliche<br />

Umgang miteinander für<br />

mich auch so wichtig.“ Was selbstredend<br />

nicht heißt, daß kritische Worte<br />

im Bedarfsfall unter den Tisch fallen.<br />

Müllers Wertekanon im unternehmerischen<br />

Sinne wird zudem bestimmt<br />

von dem im Hause Rheinmetall<br />

geltenden Legalitätsprinzip – „unseren<br />

Handlungsspielraum definieren<br />

die geltenden Gesetze“ – und dem offenen,<br />

konstruktiven Dialog mit der<br />

Öffentlichkeit: „Vorrang hat die richtige,<br />

rechtzeitige und zuverlässige Information<br />

über die Lage des Unternehmens.“<br />

Eine Maxime, die im Hinblick<br />

auf Eigentümer, Aktionäre, Investoren,<br />

Finanzwelt und Medien für<br />

den Düsseldorfer Konzern seit langem<br />

gilt.<br />

Als ausgewiesener Finanzfachmann<br />

weiß Müller, dem allzu euphorische<br />

Planungen wegen der oftmals nicht<br />

realisierbaren Umsetzung ein Greuel<br />

sind, natürlich nur zu genau, daß der<br />

heute schon starke Einfluß der „Financial<br />

Community“ (z. B. Kleinaktionäre,<br />

Großinvestoren, Analysten,<br />

Banken und Rating-Agenturen) auf die<br />

Unternehmenspolitik zukünftig weiter<br />

wachsen wird: „Der Druck wird sicher<br />

noch stärker.“<br />

Gleichwohl ist ihm wichtig, daß sich<br />

unternehmerisches Handeln nicht<br />

ausschließlich an eher kurzfristigen<br />

Aktionen und Zielen orientieren darf:<br />

„Wir dürfen unsere langfristige Strategie<br />

nicht aus den Augen verlieren, die<br />

qualitatives und quantitatives Wachstum<br />

in den drei Kerngeschäftsfeldern<br />

‚Automotive‘, ‚Electronics‘ und ‚Defence‘<br />

vorsieht. Deutliche Ertragssteigerungen<br />

kann aber nur erzielen, wer<br />

auch versteht, sich auf das zu konzentrieren,<br />

was er kann.“ Ein Prozeß, der<br />

notwendigerweise Zeit und Geduld<br />

braucht. Und der den kritisch-bewertenden<br />

Blick auf das aktuelle Zahlenwerk<br />

zum jeweiligen Monats- bzw.<br />

Quartalsende natürlich mit einschließt.<br />

Rolf D. Schneider<br />

* Vor dem Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens<br />

wird selbiges „auf Herz und Nieren“ geprüft. Dies geschieht<br />

im Rahmen einer „Due Diligence“ (deutsch:<br />

gebührende Sorgfalt), bei der Folgen, Risiken,<br />

Potentiale und Defizite einer Firmenübernahme eingeschätzt<br />

werden. Das Ziel der „Due Diligence“ ist<br />

es, einen Kaufpreis zu bestimmen; darüber hinaus<br />

wird auf diese Weise eine Basis für die Verhandlungsführung<br />

erarbeitet.<br />

Großauftrag von der Congress-Centrum Saar GmbH in Saarbrücken: Für die Saarlandhalle liefert die Mauser Office<br />

GmbH unter anderem 2200 fest eingebaute Stühle des Modells 571 mit Klappsitz sowie <strong>26</strong>00 lose Stuhlelemente, die<br />

als Einzel- und Vierer-Bankkombination einsetzbar sind.<br />

CCS Saarbrücken<br />

ordert 5600 Stühle<br />

he Saarbrücken/Waldeck. Die Mauser<br />

Office GmbH (Korbach) hat von<br />

der Congress-Centrum Saar GmbH<br />

(CCS) in Saarbrücken einen weiteren<br />

Großauftrag erhalten, in dessen Rahmen<br />

sowohl die Saarlandhalle als<br />

auch die Congresshalle Saarbücken<br />

mit Systemstühlen ‚made in Waldeck‘<br />

ausgestattet worden sind.<br />

Die Gesamtorder für die Saarlandhalle<br />

umfaßte 2200 fest eingebaute<br />

Stühle des Mauser-Modells 571 mit<br />

Klappsitz. Darüber hinaus wurden zu-<br />

RU<strong>AG</strong> Suisse ist<br />

an Buck beteiligt<br />

dp Bern/Neuenburg. Die RU<strong>AG</strong><br />

Suisse im schweizerischen Bern hat<br />

an der Buck Neue Technologien<br />

GmbH (Neuenburg) eine Minderheitsbeteiligung<br />

erworben. Gleichzeitig<br />

wurde zwischen der SM<br />

Schweizerische Munitionsunternehmung<br />

<strong>AG</strong> (Thun), der Buck Neue<br />

Technologien GmbH und der Nico-<br />

Pyrotechnik GmbH & Co. KG in Trittau<br />

– beide gehören zur Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong>, Ratingen – eine engere Zusammenarbeit<br />

auf dem Gebiet der<br />

Selbstschutzsysteme vereinbart.<br />

Im <strong>Profil</strong>: Dr. rer. oec. Herbert Müller<br />

Die Chancen<br />

stets genutzt<br />

S eit<br />

1. Januar diesen Jahres als Mitglied<br />

des Vorstandes der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> für das Ressort „Finanzen<br />

und Controlling“ verantwortlich,<br />

läßt sich der berufliche Werdegang von<br />

Dr. rer. oec. Herbert Müller auf eine<br />

gleichermaßen simple wie erfolgreiche<br />

Formel bringen: Stets hat der gebürtige<br />

Meerbuscher, der nach eigenen Worten<br />

„nie die Bodenhaftung verloren“<br />

hat, zielstrebig die selbstgestellte Aufgabe<br />

gelöst, das jeweils anvisierte berufliche<br />

Ziel erreicht: „Ich habe, wenn<br />

Sie so wollen, die sich bietenden<br />

Chancen unseres Bildungssystems<br />

konsequent genutzt.“ Zielstrebigkeit<br />

als Wesenszug und Instrument der<br />

persönlichen Karriere.<br />

Zum Weg: Nach neun Jahren Volksund<br />

zweijähriger Handelsschule, einer<br />

kaufmännischen Lehre sowie<br />

dem Besuch der Fachoberschule<br />

dem <strong>26</strong>00 lose Stuhlelemente, die<br />

als Einzel- und Vierer-Bankkombination<br />

einsetzbar sind, bestellt.<br />

Als Folgeauftrag wird Mauser Office<br />

ferner in diesen Wochen 800 Stühle<br />

der Modelle 571/574 – ebenfalls in<br />

klappbarer Ausführung – an die Congresshalle<br />

des CCS Saarbrücken liefern.<br />

Das Congress Centrum Saar richtet<br />

mit seinen Hallen und Sälen Events<br />

von internationalen Fernseh Großveranstaltungen<br />

wie „Wetten, daß“,<br />

„Show Palast“, „Verstehen Sie<br />

Spaß“ oder „Goldene Europa“ über<br />

Kongresse, Konzerte und Sportereignisse<br />

bis hin zur privaten Familien-<br />

Bereits bisher arbeiteten die SM<br />

Schweizerische Munitionsunternehmung<br />

<strong>AG</strong> und die Buck Neue Technologien<br />

GmbH auf Produktebene zusammen.<br />

Das gemeinsam entwickelte<br />

Selbstschutzsystem „Maske“ –<br />

das heute führende Produkt im Bereich<br />

infrarot-wirksamer Selbstschutznebel<br />

für Gefechtsfahrzeuge –<br />

wird zurzeit für die Schweizer Armee<br />

produziert. Mit der Minderheitsbeteiligung<br />

und der vereinbarten Kooperation<br />

wird die pyrotechnische Kernkompetenz<br />

der drei Unternehmen gestärkt.<br />

Die SM erhält überdies Zugang<br />

zu einem erweiterten Markt und leistet<br />

einen Beitrag zur Sicherung von<br />

Know-how für die Schweizer Armee.<br />

wechselt der damals 19jährige 1972<br />

auf die Fachhochschule Düsseldorf.<br />

Drei Jahre später ist er graduierter Betriebswirt.<br />

Das nachfolgende Studium<br />

an der Universität Duisburg schließt<br />

er 1978 mit dem Diplom-Ökonom ab.<br />

Acht Jahre später – mittlerweile schon<br />

lange berufstätig – folgt die Promotion<br />

zum Dr. rer. oec. (Doktor der Wirtschaftswissenschaften).<br />

Sein bisher<br />

letztes Examen, diesmal als Steuerberater,<br />

legt er 1996 ab, wenige Monate<br />

nach seinem Eintritt bei der<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong> als Direktor des Zentralbereiches<br />

Finanzen.<br />

Die ersten beruflichen Erfahrungen<br />

sammelt der frischgebackene Diplom-Ökonom<br />

Ende der siebziger Jahre<br />

bei der Contigas <strong>AG</strong> (Düsseldorf),<br />

arbeitet anschließend – von 1980 bis<br />

1984 – als Assistent am Lehrstuhl<br />

Wirtschaftsprüfung/Controlling der<br />

Uni Duisburg. Weitere Stationen seiner<br />

beruflichen Karriere sind von 1984<br />

bis 1989 die Deutsche Leasing <strong>AG</strong> in<br />

Frankfurt (stellvertretender Leiter der<br />

Bilanzabteilung), die IWKA <strong>AG</strong> (Karlsruhe),<br />

bei der Müller als Direktor Finanzen<br />

arbeitet, sowie die im Kraft-<br />

feier aus und verbindet dabei moderne<br />

Architektur mit perfekter Technik.<br />

„Diesem hohen Anspruch sollte<br />

auch die Stuhlauswahl entsprechen“,<br />

freut sich Michael Papenheim,<br />

Verkaufsleiter Sitzmöbel bei<br />

Mauser, über die Fortsetzung der<br />

seit Jahren bestehenden Zusammenarbeit<br />

mit dem CCS. „Deshalb waren<br />

für die Entscheidungsfindung“, so<br />

Papenheim weiter, „bei diesem Auftrag<br />

das langjährige Mauser-Knowhow<br />

auf dem Stuhlsektor und die<br />

daraus resultierende überzeugende<br />

technische Konzeption und Flexibilität<br />

der Stühle aus Waldeck sowie<br />

der hohe Mauser-Qualitätsanspruch<br />

ausschlaggebend.“<br />

OC-Integration<br />

jetzt vollzogen<br />

dp Zürich/Ratingen. Nach der Zustimmung<br />

der Aufsichtsratsgremien,<br />

des Bundeskartellamtes und<br />

der schweizerischen Wettbewerbskommission<br />

ist die Integration der<br />

Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> (OC) in die<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> vollzogen.<br />

Durch den Erwerb der Oerlikon Contraves<br />

<strong>AG</strong>, der – wie berichtet – im<br />

September 1999 erfolgt ist, hat die<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> ihr Produktprogramm<br />

verstärkt und vertieft<br />

und zugleich ihre internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit verbessert.<br />

werks- und Verpackungsmaschinenbau<br />

engagierte GEA <strong>AG</strong> in Bochum<br />

(Leiter Finanzen, 1993 – 1995). Seit 1.<br />

September 1995 ist der passionierte<br />

Opern- und Jazzfreund bei der Rheinmetall-Konzernholding<br />

in leitender<br />

Funktion tätig.<br />

Der berufliche Einstieg beim Düsseldorfer<br />

Konzern ist – in der Rückschau<br />

– mit einer Anekdote verbunden, die<br />

den bereits geschilderten Wesenszug<br />

der Zielstrebigkeit haargenau trifft.<br />

Der 46jährige Finanzfachmann, der<br />

bis heute sieben Examina abgelegt<br />

hat, erzählt: „Als mein Gesprächspartner<br />

Dr. Hans U. Brauner und ich<br />

uns im Rahmen der Vorstellungsgespräche<br />

schon im Grundsatz handelseinig<br />

waren, fragte mich der damalige<br />

Rheinmetall-Vorstandschef, in welchem<br />

der drei von mir zu verantwortenden<br />

Fachbereiche ‚Bilanzen‘,<br />

‚Steuern‘ und ‚Finanzen‘ ich aus eigener<br />

Sicht noch fachlichen Nachholbedarf<br />

hätte. Meinen Hinweis auf das<br />

Ressort ‚Steuern‘ beantwortete Brauner<br />

kurz und bündig: ‚Machen Sie<br />

Ihren Steuerberater‘.“ Gesagt und,<br />

siehe oben, mit Erfolg getan. rds


Seite 8 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Aktionärsbrief der Rheinmetall <strong>AG</strong>: Aktuelle Auftragslage zeigt „all time high“<br />

Nach Bereinigung auf Erfolgskurs<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

Auf allen drei Gebieten gehört Rheinmetall<br />

in die Spitzengruppe der internationalen<br />

Anbieter.<br />

Der Konsolidierungskreis des Rheinmetall-Konzerns<br />

ist 1999 im wesentlichen<br />

durch die ganzjährige Einbeziehung<br />

der belgisch-niederländischen<br />

SRH Marine-Holding (SRH Marine), der<br />

dänischen EuroCom Industries (ECI)<br />

sowie der niederländischen Eurometaal<br />

und durch die unterjährige Konsolidierung<br />

der schweizerischen Oerlikon<br />

Contraves (zum 1. Oktober 1999)<br />

und der amerikanischen KUS Zollner<br />

Division (zum 21. Mai 1999) erweitert<br />

worden. Gegenläufig wirkt die Veräußerung<br />

des Jagenberg-Geschäftsbereichs<br />

„Verpackungstechnik“ zum 31.<br />

Dezember 1999, der damit zwar noch<br />

mit den Bewegungsdaten, nicht mehr<br />

jedoch mit den Bestandsdaten in den<br />

nachfolgenden Zahlen enthalten ist.<br />

Im übrigen ist die Jagenberg-Gruppe<br />

noch voll in den Zahlen für das Geschäftsjahr<br />

1999 enthalten. Oerlikon<br />

Contraves und Eurometaal wurden in<br />

den Unternehmensbereich „Defence“<br />

eingegliedert, Zollner in den Unternehmensbereich<br />

„Automotive“. Die im Bereich<br />

„Zivile Schiffselektronik“ tätigen<br />

Gesellschaften der SRH Marine und<br />

ECI sind – ebenso wie die im Vorjahr<br />

noch dem Unternehmensbereich „Defence“<br />

zugeordnete STN Atlas Marine<br />

Electronics – in die EuroMarine eingebracht<br />

worden, die dem Unternehmensbereich<br />

„Electronics“ zugerechnet<br />

wird.<br />

Der konsolidierte Weltumsatz des<br />

Rheinmetall-Konzerns lag 1999 mit insgesamt<br />

4,515 Milliarden € um neun<br />

Prozent über dem Wert des Vorjahres.<br />

Am Gesamtumsatz sind die Unternehmensbereiche<br />

„Automotive“ mit 34<br />

Prozent, „Electronics“ mit 24 Prozent<br />

und „Defence“ mit 30 Prozent beteiligt.<br />

Auf den Unternehmensbereich „Engineering“<br />

(Jagenberg) entfallen zehn<br />

Prozent des Konzernumsatzes, auf die<br />

Finanzbeteiligung „Office Systems“<br />

(Mauser-Waldeck) zwei Prozent.<br />

Der Unternehmensbereich „Automotive“<br />

konnte das gute Umsatzniveau<br />

des Geschäftsjahres 1998 um vier Prozent<br />

auf 1,525 Milliarden € steigern.<br />

Das Umsatzwachstum ist sowohl auf<br />

Akquisitionen als auch auf internes<br />

Wachstum zurückzuführen. Der Unternehmensbereich<br />

„Electronics“ erzielte<br />

1999 einen Umsatz von 1,103 Milliarden<br />

€. Damit erhöhte sich das Umsatzvolumen<br />

gegenüber dem Vorjahreswert<br />

um 68 Prozent. Ohne Berücksichtigung<br />

der erstmaligen Zuordnung<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

1999 waren in der Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

wiederum überwiegend<br />

durch Kundenprojekte und -aufträge<br />

veranlaßt. In Vorbereitung auf erhebliches<br />

internes Wachstum in den kommenden<br />

Jahren wurden die Sachanlage-Investitionen<br />

1999 um 45 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr gesteigert.<br />

Bedeutende Investitionsprojekte<br />

waren die Kapazitätserweiterung für<br />

Magnesium-Saugrohre in Nettetal, der<br />

Aufbau der Fertigung von elektromotorischen<br />

Drosselvorrichtungen in Berlin<br />

und die Erweiterung der Fertigungskapazitäten<br />

für Neuanläufe in den Kolbenfabriken<br />

in Brasilien, in den USA<br />

und in Frankreich. Der traditionell investitionsintensive<br />

Geschäftsbereich<br />

Aluminium-Technologie (Motorblöcke)<br />

hat sich 1999 unter anderem mit einer<br />

Erweiterung seiner Niederdruckguß-<br />

Kapazitäten auf die erheblichen Umsatzsteigerungen<br />

vorbereitet, die vom<br />

Jahr 2001 an erreicht werden. Dieses<br />

Investitionsprogramm für die Motorblock-Produktion<br />

wird im Jahr<br />

<strong>2000</strong>/2001 fortgesetzt. Hinzu kommen<br />

Sachanlage-Investitionen, die geleast<br />

werden.<br />

der Firma EuroMarine ergibt sich eine<br />

Umsatzsteigerung von fünf Prozent.<br />

Der Umsatz des Unternehmensbereichs<br />

„Defence“ lag durch die Akquisitionen<br />

mit 1,332 Milliarden € um 15<br />

Prozent über dem Vorjahresumsatz.<br />

Der Umsatz des Unternehmensbereichs<br />

„Engineering“ sank 1999 um 64<br />

Millionen € (- 12%) auf 470 Millionen<br />

€. Während der Umsatz im Geschäftsbereich<br />

Verpackungstechnik im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht anstieg, war<br />

der Umsatz in der Papiertechnik infolge<br />

der weiterhin schwachen Investitionen<br />

der Papierindustrie stark rückläufig<br />

(-74 Mio €; -21%).<br />

Die Auftragslage der Rheinmetall-<br />

Gruppe ist sehr gut. Der Auftragseingang<br />

belief sich im Geschäftsjahr 1999<br />

auf 4,738 Milliarden € und übertraf<br />

damit den hohen Vorjahreswert<br />

nochmals um 18 Prozent. Der Auftragsbestand<br />

erhöhte sich um 28 Prozent<br />

auf 4,140 Milliarden €. Die beträchtlichen<br />

Zuwächse in Auftragseingang<br />

und Auftragsbestand – für Rheinmetall<br />

ein „all time high“ – sind einerseits<br />

auf Änderungen des Konsolidierungskreises,<br />

andererseits auf die Erteilung<br />

von Großaufträgen im Unternehmensbereich<br />

„Defence“ (u. a.<br />

„Leopard 2“-Auftrag Spanien) zurückzuführen.<br />

Im Unternehmensbereich „Automotive“<br />

betrugen die Auftragseingänge<br />

1,530 Milliarden € (+ 4 %). Zu dieser<br />

positiven Entwicklung konnten insbesondere<br />

die Geschäftsbereiche Luftversorgung/<br />

Pumpen ( Pierburg) sowie<br />

Kolben beitragen. Der Unternehmensbereich<br />

„Electronics“ konnte 1999,<br />

u.a. auch durch die Änderung des Konsolidierungskreises,<br />

mit 1,101 Milliarden<br />

€ um 62 Prozent mehr Aufträge<br />

hereinnehmen. Im Unternehmensbereich<br />

„Defence“ übertrafen die Auftragseingänge<br />

1999 mit 1,549 Milliarden<br />

€ die entsprechenden Vorjahreswerte<br />

um 420 Millionen € (+37 %).<br />

Der Auftragsbestand im Unternehmensbereich<br />

„Defence“ beläuft sich<br />

per 31. Dezember 1999 auf 3,219 Milliarden<br />

€ und liegt damit um 869 Millionen<br />

€ (+37 %) über dem Vorjahresstand.<br />

Der Auftragseingang im Unternehmensbereich<br />

„Engineering“ lag mit<br />

484 Millionen € um sechs Prozent<br />

über den Vorjahreswerten. Während<br />

das Volumen der eingegangenen Aufträge<br />

im Geschäftsbereich Verpackungstechnik<br />

um 23 Prozent anstieg,<br />

sank der Auftragseingang im Geschäftsbereich<br />

Papiertechnik marktbedingt<br />

um fünf Prozent.<br />

Das hohe Investitionsvolumen übertraf<br />

die Abschreibungen auf Sachanlagen<br />

um 42 Prozent. Im Jahr <strong>2000</strong> werden<br />

die Investitionen in Sachanlagen<br />

planmäßig wieder auf das Niveau der<br />

Abschreibungen zurückgeführt. Mit<br />

dem Erwerb von Zollner Pistons wurde<br />

im vergangenen Jahr eine bedeutende<br />

Finanzanlage-Investition vorgenommen.<br />

Bei einer Steigerung des Umsatzes<br />

um 3,7 Prozent konnte das Wachstum<br />

der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl<br />

auf drei Prozent begrenzt werden.<br />

1999 wurden durchschnittlich 11 335<br />

Mitarbeiter eingesetzt. Zum 31. Dezember<br />

1999 beschäftigte die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

insgesamt<br />

11 789 Mitarbeiter. Gegenüber dem<br />

Vorjahreswert von 11 003 Mitarbeitern<br />

beträgt der Anstieg 786 Mitarbeiter.<br />

Davon entfielen 1082 Mitarbeiter auf<br />

Zollner, 258 Mitarbeiter haben die<br />

Gruppe durch den Verkauf der PLU-<br />

Luftfahrtaktivitäten verlassen. Zum 31.<br />

Dezember 1999 wurden in der Gruppe<br />

5512 Mitarbeiter im Ausland beschäftigt;<br />

das entspricht einem Auslandsanteil<br />

von 47 Prozent. Durch die<br />

Akquisition der Pumpenaktivitäten<br />

Im Geschäftsjahr 1999 betrugen die<br />

Investitionen 290 Millionen €. Sie lagen<br />

damit um 63 Millionen € über den<br />

Abschreibungen sowie um 74 Millionen<br />

€ über dem Investitionsvolumen<br />

von 1998, was im wesentlichen auf die<br />

nochmals verstärkte Investitionstätigkeit<br />

im Unternehmensbereich Automotive<br />

zurückzuführen ist.<br />

Das Ergebnis des Rheinmetall-Konzerns<br />

war 1999 stark rückläufig. Das<br />

betriebliche Ergebnis (vorläufige Zahlen)<br />

lag bei 70 Millionen € (1998: 174<br />

Mio €), das Ergebnis vor Ertragssteuern<br />

bei 30 Millionen € (1998: 147 Mio<br />

€). Der Jahresüberschuß beträgt minus<br />

sieben Millionen € (1998: + 140<br />

Mio €).<br />

Die unbefriedigende Ergebnisentwicklung<br />

hat zwei wesentliche Ursachen:<br />

★ Hohe Verluste der STN-Atlas-Elektronik-Gruppe,<br />

die das Ergebnis des<br />

„Defence“-Unternehmensbereiches<br />

„verhageln“ (Ergebnis vor Ertragsteuern<br />

von –46 Mio €).<br />

★ Hohe Verluste des Unternehmensbereichs<br />

„Engineering“ (Ergebnis vor<br />

Ertragsteuern von –27 Mio €) aufgrund<br />

der anhaltenden Marktschwäche<br />

in der Papierindustrie. Der<br />

für das Geschäftsjahr 1999 angekündigte<br />

Ergebnis aus der Veräußerung<br />

der Jagenberg-Gruppe an Sachsenring<br />

kann aufgrund des Abschlusses einer<br />

Zusatzvereinbarung im Februar <strong>2000</strong><br />

erst im Geschäftsjahr <strong>2000</strong> realisiert<br />

werden.<br />

Rheinmetall hat mit dem Verkauf von<br />

Jagenberg sowie einer grundlegenden<br />

Restrukturierung von STN Atlas Elektronik<br />

die erforderlichen Maßnahmen<br />

für eine deutliche Verbesserung der Ertragslage<br />

in <strong>2000</strong> getroffen. Darüber<br />

hinaus wird durch die Veräußerung<br />

des Finanzbereichs Mauser-Waldeck,<br />

der 1999 ein ausgeglichenes Ergebnis<br />

erzielen konnte, eine bisherige, strukturelle<br />

Ertragsschwäche beseitigt. Im<br />

laufenden Geschäftsjahr wird Rheinmetall<br />

operativ wieder die gute Ertragslage<br />

früherer Jahre erreichen. Darüber<br />

hinaus erwartet Rheinmetall aus<br />

der Veräußerung von Jagenberg einen<br />

zusätzlichen Gewinn für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2000</strong>.<br />

Der Unternehmensbereich „Automotive“<br />

erreichte mit 60 Millionen € ein<br />

Ergebnis vor Steuern, das auf dem guten<br />

Vorjahresniveau liegt. Besonders<br />

erfolgreich waren – wie schon im Vorjahr<br />

– die Geschäftsbereiche Luftversorgung/Pumpen<br />

(Pierburg), Kolben<br />

und Gleitlager. Damit konnte das<br />

von Magneti Marelli zu Beginn diesen<br />

Jahres ist der Auslandsanteil bei den<br />

Mitarbeitern auf 49 Prozent weiter angestiegen.<br />

Kolbenschmidt Pierburg<br />

wird die Politik der Internationalisierung<br />

weiter fortsetzen, um das von<br />

den Kunden gebotene Potential möglichst<br />

voll auszuschöpfen und um die<br />

Kostenvorteile ausländischer Standorte<br />

zu realisieren.<br />

Die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

erreichte im 2. Halbjahr 1999 ein Ergebnis<br />

vor Ertragsteuern von 32 Millionen<br />

€. Das entspricht einer Umsatzrendite<br />

von 4,1 Prozent; die umsatzbezogene<br />

Rendite des 2. Halbjahres<br />

1998 (3,3 %) konnte damit deutlich<br />

übertroffen werden. Das Gesamtjahr<br />

1999 konnte mit einem Ergebnis vor<br />

Ertragsteuern von 60 Millionen € und<br />

einer Umsatzrendite von 3,9 Prozent<br />

abgeschlossen werden. Zu der positiven<br />

Abweichung gegenüber der im<br />

Spätsommer 1999 veröffentlichten<br />

Prognose haben der Umsatzverlauf<br />

zum Jahresende 1999 sowie Währungsvorteile<br />

entscheidend beigetragen.<br />

Das Ergebnis vor Ertragsteuern<br />

(EBT) enthält bereits die planmäßig<br />

besonders hohen Investitionen und<br />

Sendertechnik für<br />

Radio & TV Dubai<br />

tho Rankweil. Seit Ende Februar<br />

diesen Jahres strahlt die staatliche<br />

Rundfunkanstalt der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate, Radio & TV Dubai,<br />

im Probebetrieb vier digitale Fernsehprogramme<br />

aus, die in einem<br />

Umkreis von 30 Kilometern sogar<br />

auch mobil im Auto empfangen werden<br />

können. Die Sendertechnik für<br />

dieses Pilotprojekt lieferte die<br />

Hirschmann Austria GmbH (Rankweil/Österreich).<br />

„Mit dem Probebetrieb will Radio &<br />

TV Dubai zum einen Erfahrung bei der<br />

Ausstrahlung von digitalen Fernsehprogrammen<br />

gewinnen, zum anderen<br />

den Empfang unter Praxisbedingungen<br />

testen“, erklärt Markus Pfitscher,<br />

Vertriebsbeauftragter im Produktbereich<br />

Multimedia Kommunika-<br />

schwächere Ergebnis des ersten Halbjahres<br />

im zweiten Halbjahr wieder aufgeholt<br />

werden. Die Ergebnisdynamik<br />

des zweiten Halbjahres 1999 wird sich<br />

in das erste Halbjahr <strong>2000</strong> hinein fortsetzen.<br />

Das Ergebnis vor Steuern des Unternehmensbereichs<br />

„Electronics“ liegt<br />

mit 20 Millionen € auf Vorjahresniveau.<br />

Das Ergebnis enthält außerordentliche<br />

Aufwendungen im Zusammenhang<br />

mit der Schließung bzw. Liquidation<br />

von ausländischen Gesellschaften<br />

der ehemaligen KIH-Gruppe.<br />

Der Unternehmensbereich „Defence“<br />

weist in 1999 infolge des einmaligen<br />

Ergebniseinbruchs bei STN Atlas einen<br />

Verlust vor Steuern von neun Millionen<br />

€ aus. In dem Ergebnis von STN Atlas<br />

Elektronik sind einmalige Aufwendungen<br />

zur Erschließung neuer Geschäftsfelder<br />

sowie zur Restrukturierung in beträchtlicher<br />

Höhe enthalten, die wichtige<br />

Investitionen für die Zukunft sind.<br />

die aus den Investitionen, weiteren<br />

Vorleistungen und den Unternehmensakquisitionen<br />

resultierende<br />

Zinsbelastung. Nur aus diesen Gründen<br />

konnte das EBT für das Gesamtjahr<br />

1999 den Wert von 1998 nicht<br />

ganz erreichen, während das Ergebnis<br />

vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen<br />

(EBDIT) 1999 nochmals von<br />

167 Millionen € auf 184 Millionen €<br />

gesteigert wurde. Insbesondere die<br />

Geschäftsbereiche Kolben und Gleitlager<br />

haben ihre Ergebnisse gegenüber<br />

dem Vorjahr deutlich verbessert.<br />

Maßgeblich für die Ertragssteigerungen<br />

waren in allen Fällen Rationalisierungserfolge<br />

und in Teilbereichen<br />

auch positive Wechselkurseffekte, die<br />

die Belastungen aus Preissenkungen<br />

und Personalkostensteigerungen kompensieren<br />

konnten. Die Ertragsteuerquote<br />

der Firmengruppe lag 1999 aufgrund<br />

aufgebrauchter Verlustvorträge<br />

und des hohen Niveaus steuerlich<br />

nicht abzugsfähiger Aufwendungen<br />

deutlich über dem Niveau des Jahres<br />

1998. Das DVFA-Ergebnis je Aktie wird<br />

aufgrund der neuen Berechnungsmethodik<br />

dadurch nicht belastet. Die Kolbenschmidt<br />

Pierburg <strong>AG</strong> beabsichtigt<br />

tionsnetze. Der Sender von Hirschmann<br />

besitzt eine Ausgangsleistung<br />

von 500 Watt und verfügt über eine<br />

spezielle Überwachungssoftware, die<br />

einen störungsfreien Betrieb gewährleistet.<br />

Die Ausweitung des digitalen Programmangebots<br />

in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten auf eine flächendeckende<br />

Versorgung mit dann voraussichtlich<br />

30 digitalen Fernsehprogrammen<br />

ist für Ende <strong>2000</strong> vorgesehen.<br />

Die Hirschmann Austria GmbH<br />

rechnet sich gute Chancen aus, bei<br />

den dafür erforderlichen Anschlußaufträgen<br />

ebenfalls zum Zuge zu kommen.<br />

Der Auftrag aus den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten, den Hirschmann<br />

gegen starke internationale<br />

Wettbewerber gewann, ist darüber<br />

hinaus ein wichtiges Referenzprojekt<br />

bei weiteren Ausschreibungen für digitale<br />

TV-Sendertechnik in der Region<br />

des Mittleren Ostens.<br />

Am 31. Dezember 1999 wurden in<br />

der Rheinmetall-Gruppe 32 859 Mitarbeiter<br />

beschäftigt (+9 %). Der Personalanstieg<br />

ist im wesentlichen auf<br />

die Erweiterung des Konsolidierungskreises<br />

zurückzuführen; vergleichbar<br />

gerechnet ergibt sich zum 31. Dezember<br />

1999 eine Reduzierung des Personalstands<br />

um etwa 600 Mitarbeiter.<br />

Zum Ausblick: Das Jahr <strong>2000</strong> führt<br />

den Rheinmetall-Konzern zum Erfolg<br />

zurück. Die Zeichen stehen wieder auf<br />

Wachstum mit Ertrag. Die Voraussetzungen<br />

dafür sind durch die eingeleiteten<br />

Maßnahmen gegeben. Die Auftragslage<br />

zeigt ein „all time high“.<br />

Rheinmetall wird zunehmend global<br />

mit einem Auslandsgeschäft von mehr<br />

als 60 Prozent. Das Ziel für <strong>2000</strong> sind<br />

knapp fünf Milliarden € Umsatz sowie<br />

ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />

100 Millionen € bei rund 30 000 Mitarbeitern.<br />

Aktionärsbrief der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong><br />

„Automotive“-Firmengruppe wächst schneller als Branche<br />

die Fortsetzung ihrer auf Kontinuität<br />

ausgerichteten Dividendenpolitik.<br />

Die Automobilkonjunktur in Westeuropa<br />

und darüber hinaus weltweit wird<br />

den aktuellen Brancheneinschätzungen<br />

entsprechend auf dem hohen Niveau<br />

von 1999 stabil bleiben. Ein<br />

leichter Rückgang in einigen Ländern<br />

ist nicht auszuschließen, jedoch ist<br />

mit einer weitgehenden Kompensation<br />

von landesspezifischen Entwicklungen<br />

durch die aufstrebenden Produktionszahlen<br />

in anderen Märkten zu<br />

rechnen.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Marktentwicklung<br />

hat das Jahr <strong>2000</strong> für die<br />

Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe sehr<br />

positiv begonnen. Die Umsätze lagen<br />

im Januar und Februar in fast allen Geschäftsbereichen<br />

deutlich über dem<br />

Vorjahresniveau. Für das 1. Halbjahr<br />

<strong>2000</strong> rechnet man mit einer Fortsetzung<br />

dieser erfreulichen Umsatzentwicklung.<br />

Zusätzliches Wachstum wird<br />

durch die bereits vollzogenen Akquisitionen<br />

erreicht. Das Unternehmen<br />

wird die positive Umsatzentwicklung<br />

dazu nutzen, wiederum ein überdurchschnittlich<br />

hohes Ertragsniveau<br />

zu erzielen.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Das Portrait<br />

Seite 9<br />

Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

für Wehrtechnik-Sektor<br />

dp Ratingen/Düsseldorf. Im Zuge der erforderlichen Neuordnung der europäischen<br />

Rüstungsindustrie durch externe Konsolidierungen hat die Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> (Düsseldorf) – wie berichtet – zum 1. Juli 1999 ihren Unternehmensbereich<br />

Defence mit seinen wehrtechnischen Kompetenzen in der Heerestechnik bei<br />

Waffe und Munition, Systemen und Geräten sowie in der wehrtechnischen Elektronik<br />

organisatorisch und gesellschaftsrechtlich zusammengefaßt. So ist mit<br />

der neugeschaffenen Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> (Defence Technologies) ein moderner<br />

Defence-Bereich entstanden, der Rheinmetall gegenüber dem zunehmenden<br />

Wettbewerb – insbesondere aus Europa, verstärkt aber auch aus den USA –<br />

als Systemanbieter qualifiziert und alle entscheidenden Technologien (Elektronik,<br />

Waffe und Munition, Fahrzeugbau) in einer Hand hält. Mit anderen Worten:<br />

Die zum Rheinmetall-Konzern zählende Defence-Firmengruppe bietet gebündelte<br />

Kompetenz für den nationalen wie internationalen Wehrtechnik-Sektor.<br />

Seit 1990 hat der wehrtechnische<br />

Unternehmensbereich der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> – er wird heute geführt von der<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> – die Neuordnung<br />

der wehrtechnischen Industrie<br />

im nationalen wie europäischen Maßstab<br />

konsequent und akzentuiert vorangetrieben.<br />

Durch Akquisitionen und<br />

Kooperationen wurden erhebliche<br />

strategische Potentiale aufgebaut, die<br />

zudem den veränderten geopolitischen<br />

Rahmenbedingungen nachhaltig<br />

Rechnung tragen.<br />

1990: Die Rheinmetall GmbH beteiligt<br />

sich mit zunächst 60 Prozent an der zur<br />

Fried. Krupp GmbH gehörenden MaK<br />

System Gesellschaft mbH (Kiel). Zu deren<br />

Programm gehören auch Spezialfahrzeuge,<br />

z. B. zum Minenräumen.<br />

1992 übernimmt Rheinmetall das Unternehmen<br />

zu 100 Prozent.<br />

1992: Die Rheinmetall GmbH erwirbt –<br />

im ersten Schritt zu 70 Prozent, 1993<br />

dann zu 100 Prozent – die WNC-Nitrochemie<br />

in Aschau am Inn, einen Hersteller<br />

von Schieß- und Treibla-<br />

Die grenzüberschreitende<br />

Konsolidierung geht weiter<br />

Angesichts der vom Inspekteur<br />

des Heeres, Generalleutnant<br />

Helmut Willmann, definierten<br />

Hauptaufgabe der Bundeswehr gewinnt<br />

die Einsatzfähigkeit der nationalen<br />

Streitkräfte zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Hauptaufgabe der Bundeswehr<br />

wird in der kollektiven Verteidigung<br />

im Bündnis über die eigenen<br />

Landesgrenzen hinaus gesehen.<br />

Vermehrt wird mit Einsätzen zur<br />

Bündnisverteidigung und zu Friedensmissionen<br />

außerhalb Deutschlands<br />

gerechnet. Neben dem unbestritten<br />

hohen Ausbildungsstand der<br />

Bundeswehr wird die Einsatzfähigkeit<br />

der Spezialtruppen entscheidend<br />

vom technologischen Stand der Ausrüstung<br />

bestimmt.<br />

Die seit Jahren abverlangten finanziellen<br />

Einsparungen im Verteidigungsetat<br />

– insbesondere im investiven<br />

Bereich – haben bisher nicht nur<br />

über 150 000 anspruchsvolle Arbeitsplätze<br />

in der<br />

wehrtechnischen<br />

Industrie vernichtet.<br />

Sie haben<br />

uns zum Teil<br />

auch von der<br />

ehemals technologischführenden<br />

Position des<br />

Ausrüsters der<br />

Streitkräfte in die<br />

Bedeutungslo-<br />

Mario Gabrielli<br />

sigkeit zurückfallen lassen. Eine<br />

Position, die auch internationalen<br />

Maßstäben gerecht wird, findet sich<br />

lediglich noch im Bereich der Heeresausrüstung.<br />

Wenn US-Verteidigungsminister<br />

Cohen Anfang Februar diesen Jahres<br />

anläßlich der 36. Münchner Konferenz<br />

über Sicherheitspolitik sagt, daß<br />

„man nicht immer nur Haushalte reduzieren<br />

und auf die USA hoffen<br />

kann“, so fordert er damit ganz offen<br />

die Europäer auf, nicht ihre Verteidigungshaushalte<br />

herunterzufahren.<br />

Geringere Ausgaben sind hier kontraproduktiv<br />

und schaden massiv der<br />

nationalen und europäischen Verteidigungsfähigkeit.<br />

Die Industrie –<br />

und hier insbesondere die Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong> – hat auf diese Fehlentwicklung<br />

immer wieder hingewiesen.<br />

Durch gezielte Übernahmen und Kooperationen<br />

ist es Rheinmetall gelungen,<br />

die technologischen Fähigkeiten<br />

als Komplettanbieter von Systemen,<br />

Geräten, Waffen und Munition<br />

für die Streitkräfte des Heeres zu bündeln<br />

und uns als führenden Lieferan-<br />

ten für Systemlösungen vom Sensor<br />

bis zur Waffe sowie Plattformen für<br />

die Marine im internationalen Rahmen<br />

zu positionieren. So konnten wir<br />

Mindestkapazitäten, die sowohl unter<br />

dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit<br />

als auch dem mindestens<br />

ebenso wichtigen Aspekt des<br />

Know-how-Erhalts zwingend notwendig<br />

sind, auf einem nicht mehr unterschreitbaren<br />

Niveau erhalten.<br />

Zur Auslastung dieser Ressourcen<br />

wird die zögerliche Inlandsnachfrage<br />

trotz politischen Willens, die nationale<br />

Souveränität durch Rüstungsautarkie<br />

zu sichern und den volkswirtschaftlichen<br />

Schaden durch Vernichtung<br />

weiterer Arbeitsplätze zu<br />

begrenzen, nicht ausreichen. Der Export<br />

kann und muß hier einen – wenn<br />

auch bedingten – Beitrag leisten. Die<br />

Einschränkung muß wegen der wettbewerbsnachteiligen<br />

verschärften<br />

Exportrichtlinien für Rüstungsgüter<br />

gemacht werden. Es bleibt abzuwarten,<br />

wie sich die neuen Richtlinien,<br />

die im nationalen Alleingang ohne<br />

Industriebeteiligung verabschiedet<br />

wurden, bei der gewollten europäischen<br />

Harmonisierung im Rüstungsexport<br />

auswirken werden. Jedenfalls<br />

werden unsere industriellen europäischen<br />

Partner diese Selbstbeschränkung<br />

wohlwollend und sicher auch<br />

mit einem gewissen Unverständnis<br />

zur Kenntnis nehmen.<br />

Gleichwohl wird der Vorstand der<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> die grenzüberschreitende<br />

Konsolidierung weiter<br />

betreiben und damit den Abbau weiterer<br />

Kapazitäten durch europäische<br />

Kooperationen, Joint Ventures und<br />

mögliche Firmenzusammenschlüsse<br />

zu verhindern suchen. Dazu brauchen<br />

wir die politische Unterstützung<br />

und Mitarbeiter, die an die Zukunft<br />

der technologisch herausfordernden<br />

Wehrtechnik glauben.<br />

Unsere Führungskräfte müssen die<br />

Geschäfte so führen, daß die Fähigkeiten<br />

des Rheinmetall-DeTec-Verbundes<br />

voll zur Geltung kommen und<br />

dabei die berechtigten Interessen<br />

der Einzelunternehmen gewahrt bleiben.<br />

Wichtigste Voraussetzung hierfür<br />

wird sein, daß wir alles in unseren<br />

Möglichkeiten liegende tun, um das<br />

Gruppenverständnis aller Mitarbeiter<br />

zu fördern und das gemeinsame<br />

„Wir-Gefühl“ unter dem Dach der<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> weiter auszubauen.<br />

Mario Gabrielli*<br />

* Mario Gabrielli (57) ist Mitglied des Vorstandes<br />

der Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> (Ratingen).<br />

Geschäftsfelder<br />

Geschäftsbereiche<br />

Führungsgesellschaften<br />

Systeme Marine<br />

Überwasser<br />

Systeme: Unterwasser<br />

Minenjagd<br />

STN Atlas Elektronik<br />

GmbH<br />

dungspulver und verbrennbaren (Munitions-)Komponenten.<br />

1995: Die in Rheinmetall Industrie<br />

GmbH (später: Rheinmetall Industrie<br />

<strong>AG</strong>) umbenannte Rheinmetall GmbH<br />

übernimmt die Mauser-Werke Oberndorf<br />

Waffensysteme GmbH (Oberndorf).<br />

1996: Die Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong> erwirbt<br />

ein Drittel der Anteile an der niederländischen<br />

Gesellschaft Eurometaal<br />

N.V. in Zaandam.<br />

1997: Die Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong> bereitet<br />

sich mit einer neuen Organisationsstruktur<br />

auf die zukünftigen Entwicklungen<br />

in der Wehrtechnik vor. Zur<br />

Erhöhung der nationalen und internationalen<br />

Kooperationsfähigkeit werden<br />

die operativen Geschäftsbereiche<br />

ausgegliedert und in rechtlich selbständige<br />

Gesellschaften überführt.<br />

Der Geschäftsbereich „Waffe und<br />

Munition“ der Rheinmetall Industrie<br />

<strong>AG</strong> wird auf die neu gegründete Rheinmetall<br />

W&M GmbH (Ratingen/Unterlüß)<br />

übertragen. Der Geschäftsbereich<br />

„Systeme und Geräte“ am Standort<br />

Unterlüß wird in die MaK System Gesellschaft<br />

mbH (Kiel) eingebracht.<br />

Mit dem Erwerb von 51 Prozent der<br />

STN Atlas Elektronik GmbH (Bremen)<br />

verstärkt die Rheinmetall <strong>AG</strong> ihren Defence-Bereich<br />

hinsichtlich der wehrtechnischen<br />

Elektronik.<br />

1998: In Form einer Überkreuzbeteiligung<br />

erwirbt die Rheinmetall Industrie<br />

<strong>AG</strong> 55 Prozent an der Nitrochemie Wimmis<br />

<strong>AG</strong> von der SM Schweizerische<br />

Munitionsunternehmung (Thun) und<br />

gibt 45 Prozent an der Nitrochemie<br />

Aschau GmbH an diese Gesellschaft<br />

ab. Um eine einheitliche Führung der<br />

beiden Gesellschaften zu gewährleisten,<br />

wird die Holding Nitrochemie <strong>AG</strong><br />

(Wimmis/Schweiz) gegründet mit der<br />

industriellen Führung durch Rheinmetall.<br />

Die Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong> übernimmt<br />

von der Buck System GmbH<br />

(Neuenburg/Fronau) deren wehrtechnischen<br />

Bereich und gründet die Buck<br />

Neue Technologien GmbH.<br />

1999: Gründung der Rheinmetall De-<br />

Tec <strong>AG</strong> (Ratingen) als Rechtsnachfolgerin<br />

der Rheinmetall Industrie <strong>AG</strong>.<br />

Um ihre Kompetenz im Bereich Mittelkaliber<br />

weiter zu stärken und um die<br />

europäische Marktpräsenz zu verbreitern,<br />

erhöht die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />

ihren Anteil an der niederländischen<br />

Eurometaal Holding N.V. (Den Haag)<br />

auf 66 2/3 Prozent.<br />

Mit dem Erwerb der Oerlikon Contraves<br />

<strong>AG</strong> (Zürich/Schweiz) baut die<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> ihre Kompetenz<br />

in der Flugabwehr und im Mittelkaliberbereich<br />

zum Systemintegrator<br />

aus.<br />

Ende des Jahres 1999 übernimmt die<br />

Rheinmetall DeTec den Geschäftsbereich<br />

Wehrtechnik von der IWKA<br />

Aktiengesellschaft (Karlsruhe). Dazu<br />

zählen die Unternehmen KUKA Wehrtechnik<br />

GmbH (Augsburg) und Henschel<br />

Wehrtechnik GmbH (Kassel), Systemführer<br />

bei gepanzerten Radfahrzeugen.<br />

Damit stärkt Rheinmetall seine<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />

Simulation<br />

Simulation<br />

Ausbildung<br />

STN Atlas Elektronik<br />

GmbH<br />

Fahrzeugsysteme<br />

MaK<br />

System<br />

Ges. mbH<br />

Systeme Heer<br />

Flugabwehr<br />

Heer und Luftwaffe<br />

Oerlikon<br />

Contraves<br />

<strong>AG</strong><br />

Marktposition als führendes europäisches<br />

Systemhaus für Heerestechnik<br />

nachhaltig.<br />

Mit einem Umsatzvolumen von rund<br />

1,7 Milliarden € (rund 3,4 Mrd. DM)<br />

und mehr als 10 000 Mitarbeitern hat<br />

die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> zudem die<br />

notwendige kritische Größe als führender<br />

europäischer Anbieter von Waffe<br />

und Munition, gepanzerten Fahrzeugen<br />

und Elektronik aus einer Hand. Sie<br />

ist heute ein starker Partner für die Entwicklung<br />

und Koordination komplexer<br />

Projekte für Bundeswehr, Nato und verbündete<br />

Streitkräfte. Sie trägt als große<br />

und wettbewerbsstarke Einheit gleichzeitig<br />

maßgeblich zur Sicherung der<br />

nationalen und internationalen wehrtechnischen<br />

Kernkompetenzen – insbesondere<br />

in der Heerestechnik – bei.<br />

Vetronic/Flugsysteme<br />

STN Atlas<br />

Elektronik<br />

GmbH<br />

Waffe u. Munition<br />

Großkaliber<br />

Rheinmetall<br />

W&M GmbH<br />

Mittelkaliber<br />

Oerlikon<br />

Contraves<br />

<strong>AG</strong><br />

Schlagkräftiger Firmenverbund: Die neuformierte Rheinmetall-DeTec-Gruppe mit ihren vier Geschäftsfeldern und sieben<br />

Geschäftsbereichen bietet gebündelte Kompetenz für den nationalen wie internationalen Wehrtechnik-Sektor.<br />

Mit Beginn des Jahres <strong>2000</strong> hat die<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> ihre Tochtergesellschaften,<br />

zu denen auch die gemeinsam<br />

mit dem Land Niedersachsen<br />

und einer Reihe dort ansässiger,<br />

mittelständischer Unternehmen betriebene<br />

TZN Forschungs- und Entwick-<br />

Zur Leistungsfähigkeit des „Leopard 2 A6“ trägt vor allem die von der Rheinmetall<br />

W&M GmbH entwickelte 120-mm-Glattrohrkanone bei. Ein um 130 Zentimeter verlängertes<br />

Rohr führt – verbunden mit weiteren Modifikationen – zu einer höheren<br />

Geschoßgeschwindigkeit und einer gesteigerten Wirkung der KE-Munition. Diese<br />

Waffenanlage L55 – hier im unteren Teil des Bildes – ist mit den aktuellen Kampfpanzertypen<br />

innerhalb der Nato kompatibel.<br />

lungszentrum Unterlüß GmbH gehört,<br />

nach vier Geschäftsfeldern („Systeme<br />

Marine“, „Simulation“, „Systeme<br />

Heer“, „Waffe und Munition“) neu<br />

strukturiert. Auf diese Weise sind in einer<br />

straffen Führungsstruktur marktnahe<br />

und ergebnisverantwortliche Unternehmenseinheiten<br />

entstanden. Die<br />

klare organisatorische Gliederung<br />

trägt dabei auch dem Ziel einer weiter<br />

verbesserten Kundenorientierung<br />

Rechnung.<br />

(Fortsetzung auf Seite 10)<br />

Mit dem von der STN Atlas Elektronik GmbH (Bremen) entwickelten Gefechtsübungszentrum<br />

(GÜZ) in Altmark steht der Bundeswehr eines der leistungsfähigsten<br />

und flexibelsten Ausbildungssysteme für die Truppen des Heeres zur<br />

Simulation eines Gefechtsablaufes ohne Einsatz kostenintensiver Übungsmunition,<br />

aber mit einer effektiven Kontrolle des Ausbildungserfolges, zur Verfügung.


Seite 10 Das Portrait<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />

Kompetenz für Wehrtechnik-Sektor<br />

(Fortsetzung von Seite 9)<br />

Im Überblick (siehe dazu auch Organisationsstruktur<br />

der neuformierten<br />

Rheinmetall-DeTec-Gruppe):<br />

★ Das Geschäftsfeld „Systeme Marine“<br />

umfaßt den Geschäftsbereich „Systeme<br />

Überwasser, Unterwasser und<br />

Minenjagd“; Führungsgesellschaft ist<br />

die STN Atlas Elektronik GmbH.<br />

★ Das Geschäftsfeld „Simulation“ –<br />

auch hier hat STN Atlas Elektronik die<br />

Führung – besteht aus dem Geschäftsbereich<br />

„Simulation/Ausbildung“.<br />

★ Das Geschäftsfeld<br />

„Systeme<br />

Heer“ beinhaltet<br />

die drei Geschäftsbereiche„Fahrzeugsysteme“,<br />

„Flugabwehr –<br />

Heer und Luftwaffe“<br />

und „Vetronic/Flugsysteme“.Führungsgesellschaften<br />

sind die<br />

MaK System Gesellschaft<br />

mbH<br />

(Kiel), die Oerlikon<br />

Contraves <strong>AG</strong><br />

(Zürich/Schweiz)<br />

und die STN Atlas<br />

Elektronik GmbH<br />

(Bremen). Zum Bereich„Fahrzeugsy-<br />

steme“ gehören<br />

die Firmen MaK System,<br />

telerob, KU-<br />

KA-Wehrtechnik<br />

und Henschel-<br />

Wehrtechnik. Im Geschäftsbereich<br />

„Flugabwehr“ sind die Oerlikon Contraves<br />

<strong>AG</strong> mit ihren Tochtergesellschaften<br />

Oerlikon Contraves Pyrotec (Zürich/<br />

Schweiz), Oerlikon Aerospace Inc.<br />

(Saint-Jean-sur-Richelieu/Kanada),<br />

Oerlikon Contraves S.p.A. (Rom/Italien),<br />

Oerlikon Contraves GmbH<br />

(Stockach/Deutschland), Oerlikon<br />

Singapore Pte. Ltd (Singapur) und Contraves<br />

Advanced Devices Sdn.Bhd.<br />

in Malacca (Malaysia) konzentriert.<br />

Der Geschäftsbereich<br />

„Vetronic/Flugsysteme“<br />

wird von<br />

STN Atlas geführt.<br />

★ Das<br />

Geschäftsfeld<br />

„Waffe und Munition“<br />

setzt sich aus den<br />

beiden Geschäftsbereichen „Großkaliber“<br />

(unter der Führung der Rheinmetall<br />

W&M GmbH) und „Mittelkaliber“<br />

(Führungsgesellschaft: Oerlikon Contraves<br />

<strong>AG</strong>) zusammen. Zum Bereich<br />

„Großkaliber“ gehören Rheinmetall<br />

W&M, die Nico-Gruppe, Nitrochemie,<br />

Buck Neue Technologien, Eurometaal<br />

und GIWS, zum Bereich „Mittelkaliber“<br />

die Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> und<br />

die Mauser-Werke Oberndorf.<br />

In seiner über 110jährigen Geschichte<br />

hat sich die Rheinmetall-Defence-<br />

Sparte vom Entwickler von Waffenanlagen<br />

hin zum Systemanbieter und<br />

Dienstleister in Partnerschaft mit der<br />

Bundeswehr sowie befreundeten<br />

Streitkräften entwickelt. Mit der neuen<br />

Struktur stellt sich der Firmenverbund<br />

zudem langfristig auf die sich<br />

wandelnden Anforderungen der öffentlichen<br />

Auftraggeber ein. Die<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />

sind in der Lage,<br />

Hauptverteidigungskräfte ebenso wie<br />

gegenwärtige und künftige Krisen-Reaktionskräfte<br />

mit hochmobilen, leistungsfähigen<br />

und zugleich kostengünstigen<br />

Systemen und Geräten auszustatten.<br />

Bei Einsätzen von „SFOR“-,<br />

„IFOR“- und „KFOR“-Truppen haben<br />

sich bei der Rheinmetall-DeTec-Gruppe<br />

entwickelte und realisierte Technologien<br />

bereits bewährt. Als Komplettanbieter<br />

für Heerestechnik entwickelt<br />

und liefert Rheinmetall-DeTec ein<br />

breites Ausrüstungsspektrum, von<br />

unterschiedlichen Waffenanlagen und<br />

Munitionen über leichte Fahrzeuge<br />

und Unterstützungsfahrzeuge bis hin<br />

zu Artilleriesystemen und Kampfpanzern<br />

mit modernster Feuerleitung. Marineverbände<br />

stattet man mit Ortungs-,<br />

Führungs- und Waffeneinsatzsystemen<br />

sowie Torpedos aus und leistet<br />

das Systemmanagement für komplexe<br />

Beschaffungsvorhaben, etwa<br />

beim Bau von Minenjagdbooten. Der<br />

Luftwaffe bietet Rheinmetall-DeTec<br />

„Adats“ ist weltweit das einzige Nahbereich-Flugabwehrsystem,<br />

das sowohl Luft- als auch Bodenziele bekämpfen<br />

kann. Das von der Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> offerierte System<br />

ist mit u. a. acht abschußbereiten Flugkörpern ausgestattet.<br />

modernste Flugsimulatoren und Bordwaffen.<br />

Seit seiner Gründung im Jahre 1889<br />

durch Heinrich Ehrhardt steht der Name<br />

Rheinmetall für wehrtechnische<br />

Produkte höchster Leistungsfähigkeit<br />

und Qualität. Als führendes Unternehmen<br />

der Wehrtechnik – insbesondere<br />

auf dem Gebiet der Heeresausrüstung<br />

– ist Rheinmetallanerkannter<br />

Partner<br />

zahlreicher europäischerStreitkräfte.<br />

Die Stärke<br />

der Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong> ist die<br />

projektorientierteBündelung<br />

der Kompetenzen<br />

ihrer Tochterunternehmen,<br />

die im<br />

folgenden kurz vorgestellt werden.<br />

Systeme Marine<br />

Die STN Atlas Elektronik GmbH – sie<br />

umfaßt die Rheinmetall-DeTec-Geschäftsfelder<br />

„Systeme Marine“, „Simulation/Ausbildung“<br />

und „Systeme<br />

Heer“ mit den Geschäftsbereichen<br />

„Systeme Überwasser, Unterwasser<br />

und Minenjagd“, „Simulation/Ausbildung“<br />

und „Vetronic/Flugsysteme“ –<br />

ist der Elektronikspezialist innerhalb<br />

der Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und verfügt<br />

über weitreichende Kompetenz in nahezu<br />

allen, für Seestreitkräfte relevanten<br />

Bereichen. Das Bremer Unternehmen<br />

entwickelt und fertigt wehrtechnische<br />

und zivile Produkte für Kunden<br />

im In- und Ausland. Das technische<br />

Spektrum reicht von Signalverarbeitung<br />

und Radartechnik über Navigation<br />

und Kommunikation, Unterwasserschall-<br />

und Hochfrequenztechnik sowie<br />

Optik/Optronik bis hin zu unbemannten<br />

Fluggeräten, digitalen Sichtsystemen<br />

und Führungs- und Waffeneinsatzsystemen.<br />

Teilbereich Systeme Unterwasser:<br />

Die Unterwasser-Aktivitäten von STN<br />

Atlas Elektronik umfassen u.a. Sonare<br />

und Systeme fur U-Boote, zum Beispiel<br />

Führungs- und Waffeneinsatzsysteme<br />

sowie hydroakustische Sensorsysteme.<br />

Diese Systemkette ermöglicht<br />

es U-Booten, eingehende Informationen<br />

schnell zu verarbeiten und<br />

die dann nötigen Maßnahmen einzuleiten.<br />

Unterhalb der Meeresoberfläche<br />

kommen auch Systeme des Bereichs<br />

Unterwasserfahrzeuge – zum<br />

Beispiel Drohnen zur Minenbekämpfung<br />

– und Marinewaffen (in der<br />

Hauptsache Schwergewichtstorpedos)<br />

zum Einsatz.<br />

Teilbereich Systeme Überwasser:<br />

Auch im Bereich Überwasserschiffe<br />

bietet der Bereich Marine nicht nur<br />

einzelne Produkte, zum Beispiel die<br />

elektronische Ausstattung der Operationszentralen<br />

von Fregatten, sondern<br />

ebenfalls komplette Systemketten<br />

vom Sensor über die Signalverarbeitung,<br />

integrierten Führungs- und Waffeneinsatzsystemen<br />

bis zum Effektor<br />

an. Stetige Weiterentwicklung der Produkte<br />

und Systeme, wie sie sich unter<br />

anderem an einer neuen Generation<br />

von Mehrzweckkonsolen oder neuen<br />

aktiven Schleppsonaren zur U-Boot-<br />

Ortung zeigen, untermauern die fachliche<br />

Kompetenz des Bereiches.<br />

Teilbereich Systeme Minenjagd:<br />

Die Generalunternehmerschaft für<br />

Minenjagdboote der deutschen Marine<br />

ist ein herausragendes Beispiel für<br />

das internationale Renommee dieses<br />

Bereichs. Die hier entwickelten Produkte<br />

und Systeme für die Minenjagd<br />

halten nachweislich jedem nationalen<br />

und internationalen Vergleich Stand.<br />

Als zivile Komponenten sind Systeme<br />

zur Steuerung des Seeverkehrs (Vessel<br />

Traffic Control Systems – VTS) von<br />

STN Atlas zu nennen, die in Häfen und<br />

entlang viel befahrener Wasserstraßen<br />

rund um den Globus installiert<br />

sind.<br />

Simulation<br />

GB Simulation/Ausbildung:<br />

Der Geschäftsbereich „Simulation/<br />

Ausbildung“ steht für „virtual reality“<br />

und intelligentes Ausbildungsmanagement.<br />

Stets geht es um die Ausbildung<br />

von Personal mit Hilfe von Simulatoren,<br />

fast ausschließlich in Form<br />

von „full scope replica“-Simulationssystemen.<br />

Dies bedeutet, daß das<br />

echte Gerät, für das ausgebildet wird,<br />

im Simulator im Maßstab 1:1 neu entsteht:<br />

Ein Lkw-Simulator hat als Kernstück<br />

eine echte Fahrerkabine, ein<br />

Schiffsführungssimulator besteht im<br />

Kern aus einer echten Schiffsbrücke.<br />

Die Außenwelt kommt aus dem Com-<br />

Konzipiert für den Einsatz im trinationalen „MRCA Tornado“, wird die automatische<br />

Bordkanone BK 27 der Mauser-Werke Oberndorf auch im Rahmen anderer<br />

Waffensysteme eingesetzt – z. B. an Bord des schwedischen „Gripen“-Kampfjets.<br />

puter. Digitale Sichtsysteme sorgen für<br />

eine präzise Nachbildung dieser<br />

Außenwelt in Echtzeit.<br />

Der Produktbereich „Prozeß-, Marine-<br />

und Nautiksimulation“ entwickelt<br />

Ausbildungssimulatoren für nautische<br />

Hochschulen, Reedereien und Marinen.<br />

Im Produktbereich „Flugsimulation“<br />

geht es in erster Linie um „Part<br />

Task“-Trainer: Das sind Simulatoren,<br />

mit deren Hilfe spezielle Aufgaben geschult<br />

und trainiert werden (z.B.<br />

Nacht-Tiefflug mit Hubschraubern).<br />

Auch eine Beteiligung an den umfangreichen<br />

Simulator-Programmen für<br />

das neue europäische „Eurofighter“-<br />

Jagdflugzeug wird hier bearbeitet. Im<br />

Produktbereich Landfahrzeugsimulation<br />

reicht die Palette von Lkw-Simulatoren<br />

über Schieß- und Gefechtssimulatoren<br />

für gepanzerte Fahrzeuge bis<br />

zu Rehabilitations-Simulatoren, die<br />

z.B. Unfallopfern im Rahmen der Re-<br />

(Fortsetzung auf Seite 11)<br />

„Isus“ ist ein Führungs- und Waffeneinsatzsystem für U-Boote, das über alle Elemente<br />

einer modernen C2-Anlage („command and control“) verfügt. Dazu<br />

gehören funktionale Integration aller Sensoren und Effektoren, Echtzeitverarbeitung<br />

der Daten sowie Darstellung und Bearbeitungsfähigkeit dieser Daten auf<br />

identischen und damit voll redundanten Multifunktionskonsolen.<br />

Ein Gemeinschaftsprodukt der Firmen MaK, Rheinmetall und Wegmann: die Panzerhaubitze <strong>2000</strong>, das derzeit modernste Artilleriesystem der Welt.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Das Portrait<br />

Seite 11<br />

Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

für Wehrtechnik-Sektor<br />

(Fortsetzung von Seite 10)<br />

habilitation gefahrlos ermöglichen,<br />

die eigene Fähigkeit, ein Fahrzeug zu<br />

führen, zu überprüfen und zu trainieren.<br />

Im Produktbereich Gefechtsfeldsimulation<br />

geht es um militärische<br />

Übungen im Gelände, bei denen jeder<br />

Soldat und jedes Fahrzeug elektronisch<br />

mit einer Leitzentrale verbunden<br />

sind; so wird eine völlig neue Qualität<br />

sowie ein sehr realistischer Übungsverlauf<br />

ermöglicht.<br />

Systeme Heer<br />

GB Fahrzeugsysteme:<br />

★ Die MaK System Gesellschaft mbH<br />

(Kiel) ist das Systemhaus für die Entwicklung<br />

und Fertigung gepanzerter<br />

Fahrzeuge für die Bundeswehr und befreundete<br />

Streitkräfte. Die wehrtechnische<br />

Produktpalette umfaßt u.a.<br />

Kampfpanzer, Unterstützungsfahrzeuge,<br />

Minenräumsysteme, Schützenpanzer,<br />

leichte gepanzerte Ketten- und<br />

Radfahrzeuge, Artilleriesysteme sowie<br />

Energieversorgungsaggregate. Zum<br />

MaK-Leistungsspektrum gehören darüber<br />

hinaus die Systemintegration komplexer<br />

wehrtechnischer Geräte, die<br />

Konzeption der systembestimmenden<br />

intelligenten Hydraulik, Elektrik und<br />

Elektronik sowie Fahrwerks-, Schutzund<br />

Minenräumtechnologie. Abgerundet<br />

wird das Spektrum durch Produkte<br />

für das humanitäre Minenräumen und<br />

das Starten der Triebwerke von zivilen<br />

und militärischen Flugzeugen.<br />

★ Zu den Programmschwerpunkten<br />

der 1994 gegründeten MaK-Tochtergesellschaft<br />

telerob Gesellschaft für Fernhantierungstechnik<br />

mbH (Kiel)<br />

gehören die Entwicklung, Produktion<br />

und Vertrieb von Geräten und Systemen<br />

der Entschärfungs- und Kriminaltechnik.<br />

Das Produktprogramm umfaßt<br />

kundenspezifische EOD/IEDD-<br />

Fahrzeuge, ferngelenkte Manipulatorfahrzeuge,<br />

Sprengstoffanalysegeräte<br />

sowie EOD/IEDD-Spezialausrüstung.<br />

★ KUKA wurde 1898 in Augsburg gegründet<br />

und ist seit 1915 in der Wehrtechnik<br />

tätig. Seit 1980 sind die wehrtechnischen<br />

Aktivitäten bei der KUKA<br />

Wehrtechnik GmbH konzentriert. Die<br />

Lafettierung von<br />

Maschinenkanonen<br />

und die Entwicklung<br />

und Fertigung<br />

von Panzertürmen<br />

für leichte<br />

und mittlere gepanzerteGefechtsfahrzeuge<br />

bilden seit Jahrzehnten<br />

das Kerngeschäft.<br />

Der<br />

Zwei-Mann-Turm<br />

für den Schützenpanzer<br />

„Marder“,<br />

der Ein-Mann-<br />

Turm E6-IIA1 für<br />

den Luftlandepanzer<br />

„Wiesel“, beide<br />

mit 20-mm-Maschinenkanone,<br />

oder der Ein-<br />

Mann-Turm<br />

606A1-CH mit 12,7-mm-Maschinengewehr<br />

für den Schweizer Radschützenpanzer<br />

sind markante Beispiele<br />

für diesen Produktbereich.<br />

Auf der Basis der langjährigen Erfahrung<br />

in Entwicklung und Fertigung von<br />

Munitionszuführsystemen für automatische<br />

Waffen sowie der zivilen Robotertechnik<br />

entwickelte KUKA in den<br />

letzten Jahren teil- und vollautomatische<br />

Munitionsflußsysteme für großkalibrige<br />

Munition in Kampfpanzern und<br />

Panzerhaubitzen. Der aktuell für die<br />

Bundeswehr in der Serienproduktion<br />

befindliche Rüstsatz zur Nutzungsdauerverlängerung<br />

der Panzerhaubitze<br />

M109 sei stellvertretend für diese Produktgruppe<br />

genannt. Mit der Einbindung<br />

in die Entwicklung und die Serienfertigung<br />

der beiden Ausbildungssimulatoren<br />

<strong>AG</strong>SM und <strong>AG</strong>PG für<br />

die Bundeswehr stellte KUKA im vergangenen<br />

Jahrzehnt seine Leistungsfähigkeit<br />

auch in der Bewältigung<br />

neuartiger Aufgaben unter Beweis.<br />

Zum KUKA-Produktprogramm gehören auch teil- und vollautomatische Munitionsflußsysteme<br />

für großkalibrige Munition in Kampfpanzern und Panzerhaubitzen.<br />

Unser Foto zeigt die PzH M109A3GE A2 der Bundeswehr mit einem Munitionsfluß-Nachrüstsatz,<br />

der derzeit in Serie produziert wird.<br />

★ Gegründet<br />

im Jahre 1810<br />

und damit eines<br />

der ältestenwehrtechnischenUnternehmen<br />

in<br />

Deutschland,<br />

ist die Henschel<br />

Wehrtechnik<br />

GmbH (Kassel)<br />

seit vielen JahrzehntenSpezialist<br />

für leichte<br />

und mittlere<br />

gepanzerte Ketten-<br />

und Radfahrzeuge.<br />

Der<br />

Jagdpanzer „Jaguar“,<br />

der „Marder“-Schützenpanzer,<br />

der<br />

Spähpanzer<br />

SMArt 155 DM 702<br />

„Luchs“, der<br />

Transportpanzer „Fuchs“, der Flak-Raketen-Panzer<br />

vom Typ „Roland“ sowie<br />

die Fahrzeuge aus der Panzerfamilie<br />

„M 113“ sind nur einige der Henschel-<br />

Rad- und Kettenfahrzeuge, die seit<br />

1956 für die Bundeswehr und andere<br />

Armeen gefertigt wurden.<br />

Die numerische Simulation gehört zu den wichtigsten Werkzeugen<br />

bei der Entwicklung komplexer Waffensysteme. Die<br />

Spezialisierung auf wehrtechnische Fragestellungen im<br />

Grenzbereich der Physik macht das TZN in Unterlüß deshalb<br />

zu einem kompetenten Partner auf diesem Sektor.<br />

Ein Spitzenprodukt der MaK System Gesellschaft mbH ist der Minenräumpanzer „Keiler“. Die Bundeswehr setzt das Kettenfahrzeug,<br />

das vor allem im Hinblick auf humanitäre Einsätze bei UN-Missionen weltweit auf Interesse stößt, z.B. erfolgreich in Bosnien ein.<br />

Der seit 1996 selbständige Wehrtechnik-Bereich<br />

– 1997 von Thyssen<br />

an die KUKA Wehrtechnik GmbH abgegeben<br />

und seit Januar <strong>2000</strong> im Verbund<br />

der Rheinmetall-DeTec-Gruppe –<br />

repräsentiert etwa 60 Prozent aller von<br />

der Bundeswehr genutzten gepanzerten<br />

Rad- und Kettenfahrzeuge; exportiert<br />

wird in mehr als 30 Länder, vor allem<br />

gepanzerte Radfahrzeuge. Außerdem<br />

ist Henschel Systemführer für die<br />

aus amerikanischer Fertigung stammende<br />

„M113“-Familie mit mehr als<br />

60 Varianten. Weitere Produkte sind<br />

der kampfwertgesteigerte Schützenpanzer<br />

„Marder“ 1A3, der kampfwertgesteigerte<br />

Transportpanzer 1 „Fuchs“<br />

ABC , die mobile ABC-Untersuchungsstelle<br />

und das ABC-Erkundungsfahrzeug<br />

für das Bundesamt für Zivilschutz.<br />

GB Flugabwehr (Heer + Luftwaffe):<br />

Die Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> in Zürich<br />

(Schweiz) ist die Führungsgesellschaft<br />

von Tochterfirmen in der ganzen Welt<br />

(in der Schweiz, Italien, Deutschland,<br />

Kanada, Singapur und Malaysia) und<br />

umfaßt die Rheinmetall-DeTec-Geschäftsbereiche<br />

Flugabwehr und Mittelkaliber.<br />

In der Flugabwehr ist Oerlikon Contraves<br />

weltweit tätig in der Entwicklung,<br />

Herstellung, im Verkauf und im „after<br />

sales“-Support von komplexen Flugabwehrsystemen<br />

auf der Basis von Mittelkaliber-Kanonen<br />

und Lenkwaffen. Die<br />

Systeme des Schweizer Unternehmens<br />

sind in mehr als 40 Ländern eingeführt.<br />

Zu den international renommierten<br />

landgestützten Flugabwehrsystemen<br />

gehören die etablierten „Skyguard/ 35mm-Zwillingsgeschütz“-Systeme<br />

und<br />

die neu entwickelte „Skyshield/ 35mm-Revolvergeschütz“-Generation.<br />

Oerlikon Contraves entwickelt und baut<br />

Radar-Feuerleitgeräte, Geschütze und<br />

Munition im eigenen Hause und kann<br />

somit als einzige Firma weltweit Gesamtsysteme<br />

aus einer Hand anbieten.<br />

Das Lenkwaffensystem „Adats“ („Air<br />

Defence Anti Tank System“) ergänzt das<br />

Produkt-Portfolio. Es ist autonom oder<br />

als integrierter Bestandteil der Kanonen-Flugabwehr<br />

einsetzbar und erweitert<br />

so gezielt den Abwehrbereich.<br />

„Adats“ wird in den Fabrikationsstätten<br />

und Labors der Oerlikon Aerospace Inc.<br />

(Kanada) produziert und getestet.<br />

Die revolutionäre „35-mm-Ahead“-<br />

Technologie verleiht der neuen Generation<br />

„Skyshield“ und auch den entsprechend<br />

nachgerüsteten „Skyguard/35-mm“-Systemen<br />

eine hohe<br />

Effizienz gegen die neue Bedrohung<br />

durch kleine Flugkörper („Cruise<br />

Missile“, Anti-Radar-Lenkwaffen). Die<br />

„Ahead“-Technologie besteht unter<br />

anderem darin, daß an der Rohrmündung<br />

elektronisch programmierte Munition<br />

(„Ahead“-Munition) verschossen<br />

wird, welche 15 bis 30 Meter vor<br />

dem anfliegenden Ziel pro Patrone 152<br />

drallstabilisierte Subprojektile freigibt.<br />

Als Schiffsbewaffnung gewährleistet<br />

das auf der Revolvertechnologie basierende<br />

35-mm-Marinegeschütz „Millennium“<br />

den optimalen Schutz im<br />

Nahbereich, speziell gegen kleine angreifende<br />

Flugziele.<br />

Weitere Tätigkeitsbereiche sind Simulatoren<br />

und Trainingssysteme für<br />

die Flugabwehr, unter anderem Feuerleit-<br />

und Geschützsimulatoren für die<br />

eigenen Produkte.<br />

GB Vetronic/Flugsysteme:<br />

Dieser von der STN Atlas Elektronik<br />

GmbH geführte Geschäftsbereich befaßt<br />

sich mit der Entwicklung und<br />

dem Vertrieb wehrtechnischer Produkte<br />

und Systeme für Landstreitkräfte.<br />

Das „Skyshield/35-mm“-Revolvergeschütz der Oerlikon Contraves <strong>AG</strong> ist die neue<br />

Flugabwehrgeneration zur erfolgreichen Bekämpfung kleiner und schneller Ziele.<br />

In der Sparte „Landsysteme“ zeichnet<br />

er zum Beispiel für das leichte Flugabwehrsystem<br />

„LeFlaSys“ der Bundeswehr<br />

verantwortlich und hat, neben<br />

anderen Aufgaben, die meisten „Leopard“-Panzer<br />

innerhalb der europäischen<br />

Nato-Länder mit Feuerleitrechnern<br />

ausgerüstet. Außerdem sorgt diese<br />

Sparte mit ihren Produkten unter<br />

anderem dafür, daß sich Fahrzeugkommandanten<br />

jederzeit und unter allen<br />

Umweltbedingungen ein klares Bild<br />

von ihrer Lage machen und diese Infor-<br />

Das Mörser-Übungssystem von Nico<br />

ermöglicht eine kostengünstige Ausbildung<br />

und kontinuierliches, realistisches<br />

Training der gesamten Mörser-Crew.<br />

mationen praktisch verzögerungsfrei<br />

an alle relevanten Stellen weitergegeben<br />

werden. Fliegende Drohnen sind<br />

das Hauptbetätigungsfeld der Sparte<br />

„Flugsysteme“. Hier entstehen Drohnensysteme,<br />

die zur Aufklärung, zum<br />

Stören gegnerischer Kommunikation<br />

und zum Kampf eingesetzt werden. Der<br />

Bereich „Logistik“ arbeitet für zivile<br />

und militärische Auftraggeber. Die Produktpalette<br />

reicht dabei von der Erstellung<br />

der kompletten Wartungsunterla-<br />

(Fortsetzung auf Seite 12)<br />

Systemtechnik „made by“ Henschel-Wehrtechnik: ein Flugabwehr-Raketensystem<br />

vom Typ „Roland“ auf einem „Marder“-Fahrgestell.


Seite 12 Das Portrait<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />

Kompetenz für Wehrtechnik-Sektor<br />

(Fortsetzung von Seite 11)<br />

gen für die Bordhubschrauber der<br />

Deutschen Marine bis hin zu speziellen<br />

Logistikaufgaben für das europäische<br />

„Airbus“-Programm.<br />

Waffe und Munition<br />

GB Großkaliber:<br />

★ Die Rheinmetall W&M GmbH (Ratingen/Unterlüß)<br />

entwickelt, erprobt und<br />

fertigt großkalibrige, komplexe Waffenanlagen,<br />

Waffenkomponenten,<br />

Munition, Wirksysteme und spezielle<br />

Marineprodukte. Zum Produktspektrum<br />

gehören u.a. international eingeführte<br />

Panzerwaffen (z.B. 120-mm-<br />

Glattrohr-Hochleistungswaffenanlagen<br />

L44 bzw. L55), Artilleriewaffen<br />

(155-mm-Waffenanlagen L39 bzw. L52)<br />

sowie Mörserwaffen; darüber hinaus<br />

wird am Standort Unterlüß Panzer-, Artillerie-,<br />

Mörser- und Infanteriemunition<br />

für unterschiedlichste Einsatzzwecke<br />

produziert. Neben den wehrtechnischen<br />

Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten<br />

bietet Unterlüß mit<br />

seinem Versuchs- und Erprobungsgelände<br />

das größte privatwirtschaftliche<br />

Test- und Versuchsgelände in<br />

Deutschland.<br />

★ Die Nico-Gruppe – sie wird geführt<br />

von der 1949 gegründeten Nico-Pyrotechnik<br />

Hanns Jürgen Diederichs<br />

Das leichte Flugabwehrsystem „LeFlaSys“ – hier die „Asrad“-Exportversion<br />

– ist ein hochmodernes Flugabwehr-Raketensystem.<br />

GmbH & Co. KG in Trittau und umfaßt<br />

außerdem die Firmen Nico Feuerwerk<br />

GmbH, Lünig Event GmbH und Silberhütte<br />

Pyrotechnik GmbH – gehört zu<br />

den weltweit führenden Herstellern<br />

von hochwertigen pyrotechnischen<br />

Produkten. Als 51prozentige Tochtergesellschaft<br />

der Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />

entwickelt und produziert Nico eine<br />

pyrotechnische Produktpalette, die<br />

nahezu den gesamten Bedarf moderner<br />

Streitkräfte<br />

abdeckt. Zum Produktspektrum<br />

gehören z.B.<br />

Übungs- und Simulationssysteme,<br />

Leucht- und<br />

Signalmunition,<br />

Farbrauch- und<br />

Nebelkörper, Polizei-<br />

und Sicherheitsprodukte,Seenotrettungsund<br />

Signalmittel,<br />

Klein- und Großfeuerwerke<br />

sowie<br />

Dünger-Aerosole.<br />

★ Innerhalb der<br />

Rheinmetall-De-<br />

Tec-Gruppe sind unter dem Dach der<br />

Managementgesellschaft Nitrochemie<br />

<strong>AG</strong> (Wimmis/Schweiz) die Nitrochemie<br />

Aschau GmbH (Aschau) und die<br />

Nitrochemie Wimmis <strong>AG</strong> (Wimmis) als<br />

unternehmerische Einheit zusammengefaßt.<br />

Die Nitrochemie <strong>AG</strong> ist Generalunternehmer<br />

für Ladungssysteme<br />

und Partner für Munition und Treibladungen<br />

für den deutschen und europäischen<br />

Markt. Außerdem fungiert<br />

das Unternehmen als hochqualifizierter<br />

Anbieter von chemischen Zwischenprodukten<br />

und Dienstleistungen<br />

für die chemische Industrie; gleichzeitig<br />

ist man Partner für nationale und<br />

internationale wehrtechnische Entwicklungsprojekte.<br />

Wichtige Produkte<br />

sind Treibladungspulver, verbrennbare<br />

Hülsen für Antriebssysteme und<br />

chemische Komponenten.<br />

★ Als Kompetenzzentrum Schutzsysteme<br />

ist die Buck Neue Technologien<br />

GmbH (Neuenburg/Fronau) verantwortlich<br />

für Entwicklung, Produktion und<br />

Vertrieb von innovativen Antisensorschutzsystemen,<br />

d.h. aktiver und passiver<br />

Schutzmaßnahmen für Heer, Luftwaffe<br />

und Marine im Multispektral-, Infrarot-<br />

und Radarbereich sowie der dazugehörigen<br />

Ausbildungs- und Übungssysteme.<br />

Das Produktspektrum des Unternehmens<br />

gliedert sich in die fünf<br />

Gruppen „Selbstschutz See“, „Selbst-<br />

schutz Land“, „Flächenschutz Land“,<br />

„Selbstschutz Luft“ sowie „Ausbildungs-<br />

und Übungssysteme“.<br />

★ An der Eurometaal N.V. (Zaandam/<br />

Niederlande) ist die Rheinmetall De-<br />

Tec <strong>AG</strong> seit 1996 beteiligt. Das<br />

Produktionsprogramm der Gesellschaft<br />

umfaßt mittel- und großkalibrige<br />

Munition sowie Munitionskomponenten.<br />

Als metallverarbeitender Betrieb<br />

nimmt Eurometaal mit seinen<br />

Schnittmodelle der Mittelkaliber-Munitionstypen von Oerlikon<br />

Contraves: Unterkaliber, Vollkaliber und „Ahead“.<br />

technisch hochwertigen Produkten eine<br />

führende Position im Markt ein. Vor<br />

allem auf den Gebieten des Verformens,<br />

Zerspanens sowie der Wärmeund<br />

Oberflächenbehandlung hat sich<br />

das Unternehmen international sowohl<br />

auf dem wehrtechnischen als<br />

auch auf dem zivilen Markt einen Namen<br />

gemacht. Die Produktpalette<br />

reicht von 12,7-mm- bis zu 150-mm-<br />

Munition für Geschütze, Panzer, Haubitzen<br />

und Mörser sowie Granaten.<br />

Spezielle Munition für die Marine und<br />

die Luftstreitkräfte gehört ebenfalls<br />

zum Programm. Hauptauftraggeber für<br />

die Produkte der Eurometaal sind die<br />

europäischen Nato-Partner. Zur Eurometaal<br />

gehören außerdem die in zivilen<br />

Geschäftsbereichen tätigen Firmen<br />

Heidel (Automotive) und Intergas<br />

(Brenner). Der niederländische Staat<br />

ist zu einem Drittel an der Eurometaal<br />

Holding N.V. beteiligt.<br />

★ Die GIWS Gesellschaft für Intelligente<br />

Wirksysteme mbH ist eine Beteiligungsgesellschaft<br />

der Firmen<br />

Diehl Stiftung & Co. sowie Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong> (jeweils 50 Prozent). Aufgabe<br />

dieses Unternehmens ist die<br />

Entwicklung und Serienvorbereitung<br />

der Suchzündermunition SMArt 155<br />

sowie die begleitende Unterstützung<br />

der Fertigung und Vermarktung dieses<br />

innovativen Produktes. Die Kernkom-<br />

Der STN-Atlas-Schiffsführungssimulator für die norwegische<br />

Marine ist mit einem 360°-Grad-Sichtsystem ausgestattet.<br />

petenz der GIWS ist die Systemführung<br />

und Koordination von Entwicklung<br />

und Produktion hochkomplexer,<br />

mit Sensoren und Elektronik<br />

ausgerüsteter intelligenter Munition.<br />

Darüber hinaus verfügt die Nürnberger<br />

Firma über besondere Erfahrung<br />

in der systemanalytischen Bewertung<br />

von Munition.<br />

GB Mittelkaliber:<br />

★ Im Mittelkaliber fertigt Oerlikon Contraves<br />

Maschinenkanonen im Kaliber<br />

von 20 mm bis 35 mm sowie Munition<br />

für eigene und fremde Systeme im Kaliber<br />

von 12,7 mm bis 50 mm. Die 25mm-Oerlikon-Contraves-Kanone<br />

ist<br />

weltweit in elf Ländern eingeführt, fünf<br />

davon gehören zur Nato.<br />

Für die Munition der Flugabwehr und<br />

Fahrzeugbewaffnung ist die Oerlikon<br />

Contraves Pyrotec <strong>AG</strong> verantwortlich.<br />

Das Produktspektrum reicht von konventioneller<br />

Vollkaliber- und Übungsmunition<br />

bis zu Munition mit programmierbaren<br />

Zündern („Ahead“). Eine Spezialität<br />

sind die mit Volldrall verschießbaren Unterkalibermunitionstypen<br />

„Pfeil“ und<br />

„Frangible“ in den Kalibern 25 mm und<br />

30 mm für Fahrzeugbewaffungen. Im<br />

„Luchs“-Späh- und „Fuchs“-Transportpanzer der Henschel Wehrtechnik GmbH während des Einsatzes in Bosnien.<br />

Ein- und mehrbasige Treibladungspulver der Nitrochemie <strong>AG</strong> und ihrer beiden<br />

Tochtergesellschaften Nitrochemie Aschau GmbH und Nitrochemie Wimmis <strong>AG</strong><br />

für das gesamte Munitionsbandspektrum (Klein- bis Großkaliber) sowie für zivile<br />

Anwendungen (z. B. Gasgeneratoren).<br />

Standardkaliber 25 mm sind Munitionstypen<br />

von Oerlikon Contraves in<br />

neun Nato-Ländern eingeführt.<br />

Zusätzlich stehen im eigenen Erprobungszentrum<br />

Schieß- und Testplätze<br />

mit der notwendigen Meßinfrastruktur<br />

für die Erprobung von Munition, Waffen<br />

und kompletten Systemen zur Verfügung.<br />

★ Die Mauser-Werke Oberndorf Waffensysteme<br />

GmbH mit Sitz in Oberndorf ist<br />

das Kompetenzzentrum für Mittelkaliber-Waffensysteme<br />

und -Munition, die<br />

sowohl boden- als auch luft- und seege-<br />

stützt eingesetzt werden können. In Entwicklung,<br />

Herstellung und Vertrieb von<br />

Mittelkaliber-Rohrwaffen, Waffensystemen<br />

und den dazuhörigen Munitionsfamilien<br />

gehört das Unternehmen zu den<br />

führenden der Welt. Das Produktprogramm<br />

umfaßt Maschinenkanonen<br />

einschließlich dazugehöriger Munition,<br />

Systeme zur Verteidigung im Nächstbereich,<br />

Flugzeugbordbewaffnung, Trainings-<br />

und Übungssysteme, Munitionsprüfgeräte<br />

und Marinewaffensysteme.<br />

Im Rahmen seiner Kernkompetenzen<br />

– Sensorik und Meßtechnik, Laserund<br />

Hochleistungspulstechnik, numerische<br />

Simulation und Stellsysteme –<br />

bearbeitet die 1986 gegründete TZN<br />

Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

Unterlüß GmbH (Unterlüß) Forschungs-<br />

und Entwicklungsaufträge<br />

öffentlicher wie industrieller Auftraggeber<br />

zur Konzeption, Erprobung, Optimierung<br />

und Etablierung neuer Technologien.<br />

Das Programmangebot der<br />

Gesellschaft, an der neben der Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong> auch das Land Niedersachsen<br />

sowie zahlreiche mittelständige<br />

Unternehmen beteiligt sind,<br />

umfaßt Produkte und Systeme u.a.<br />

aus den Bereichen Wehr-, Laser- und<br />

Systemtechnik und beinhaltet alle<br />

Entwicklungsphasen von Machbarkeitsuntersuchungen<br />

und Computer-<br />

simulationen über Systemanalysen<br />

und -auslegungsbewertungen bis hin<br />

zum Bau von Prototypen und Pilotanlagen<br />

sowie der Durchführung von projektspezifischen<br />

Meßkampagnen.<br />

Die hier – wenn auch in geraffter<br />

Form – aufgezeigten Kompetenzen<br />

auf nahezu allen Gebieten der modernen<br />

Wehrtechnik machen die Rheinmetall-DeTec-Gruppe<br />

zur Nummer 1 in<br />

Deutschland und zu einem der wichtigsten<br />

Wehrtechnik-Unternehmen in<br />

Europa. Als Ausstatter der drei Teilstreitkräfte<br />

Heer, Marine und Luftwaf-<br />

Simulation von Mörser- und Artilleriefeuer im Gefechtsübungszentrum Altmark bei<br />

Magdeburg mit Systemtechnik der Buck Neue Technologien GmbH.<br />

fe hatte und hat Rheinmetall auf nationaler<br />

wie internationaler Ebene –<br />

hier vor allem im Hinblick auf die Nato-Partnerländer<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland – über viele Jahrzehnte<br />

eine tragende Rolle inne und wird diese<br />

auch in Zukunft spielen. Kompetenz,<br />

die sich in zahlreichen hochtechnischen<br />

Systemen und Systemkomponenten<br />

sowie einer Vielzahl<br />

projektbegleitender Dienstleistungen<br />

widerspiegelt.<br />

Die Zukunft hat schon begonnen: Modell<br />

einer GPS-gestützten Artilleriemunition.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 13<br />

Hat Systemtechnik der STN Atlas Marine Electronics GmbH an Bord: Das Hamburger Unternehmen, eine Tochter der<br />

EMG EuroMarine Electronics GmbH, lieferte die komplette diesel-elektrische Fahranlage sowie das integrierte Navigationssystem<br />

„Nacos 65/3“ für den neuen „Aurora“-Luxusliner. Das von der Meyer-Werft (Papenburg) für die Londoner<br />

Reederei P&O gebaute Kreuzfahrtschiff startet am 1. Mai <strong>2000</strong> zur Jungfernfahrt ins Mittelmeer.<br />

„Aurora“ hat Systemtechnik von STN Atlas Marine Electronics an Bord<br />

Dank „Nacos“ sicher die Ems entlang<br />

rds Papenburg/Hamburg. Mehrere<br />

zehntausend Zuschauer ließen es<br />

sich am 19. Februar diesen Jahres<br />

nicht nehmen, bei der mit viel „Fingerspitzengefühl“<br />

absolvierten Überführungsfahrt<br />

des Luxusliners „Aurora“<br />

von Papenburg an der Ems nach<br />

Eemshaven an der niederländischen<br />

Nordseeküste „live“ dabei zu sein.<br />

Sie wurden Zeuge eines auch medienträchtig<br />

in Szene gesetzten<br />

„Events“, bei dem einmal mehr oberste<br />

Präzision Trumpf war.<br />

Denn daß das immerhin 76 000<br />

Bruttoregistertonnen große Schiff –<br />

es hat eine Länge über alles von 270<br />

Metern und ist genau 32,20 Meter<br />

breit – auf der an vielen Stellen<br />

äußerst engen Ems überhaupt gefahrlos<br />

fahren konnte, ist zu einem guten<br />

Teil das Verdienst der von der STN Atlas<br />

Marine Electronics GmbH gelieferten<br />

Systemtechnik. Das Hamburger<br />

Unternehmen, eine Tochtergesell-<br />

Jagenberg macht<br />

bei „PrintCity“ mit<br />

he Düsseldorf/Neuss. Auf der drupa<br />

<strong>2000</strong> (18. bis 31. Mai <strong>2000</strong> – Düsseldorf)<br />

wird die Jagenberg-Gruppe ihr<br />

breit gefächertes Programm an Maschinen<br />

für den Stanz- und Faltschachtel-Klebebereich<br />

im Rahmen<br />

der Gemeinschaftsaktion „PrintCity“<br />

schaft der neugegründeten EMG<br />

EuroMarine Electronics GmbH (Joint<br />

Venture zwischen Aditron <strong>AG</strong> und<br />

SAIT-Radio Holland S.A.), lieferte für<br />

das jüngste Kreuzfahrtschiff der Meyer-Werft<br />

zum einen die komplette diesel-elektrische<br />

Fahranlage; dazu<br />

gehören u.a. zwei Synchronmotoren<br />

mit je 20 MW Leistung, acht Dieselgeneratoren<br />

mit einer Gesamtleistung<br />

von 72,5 MW sowie die Mittelspannungsschaltanlage.<br />

Zum anderen sind die Systemspezialisten<br />

der STN Atlas Marine Electronics<br />

GmbH für das auf der „Aurora“<br />

installierte integrierte Navigationssystem<br />

„Nacos 65/3“ verantwortlich.<br />

Dazu Günter Krombach, Vice President<br />

Marketing: „Mit Hilfe dieser integrierten<br />

Navigationsanlage, zu der<br />

unter anderem drei ‚Multipiloten‘ sowie<br />

ein zentrales Display für alle navigatorischen<br />

Daten und Betriebszustände<br />

(‚conning display‘) gehören,<br />

(Halle 6, Stand E 57) präsentieren. Neben<br />

der Jagenberg Papiertechnik<br />

GmbH, der Woschnik & Partner Maschinenbau<br />

GmbH und der Jagenberg<br />

Diana GmbH werden außerdem die<br />

BMB Bachofen + Meier <strong>AG</strong> und die Lemo<br />

Maschinenbau GmbH auf dem<br />

Gruppenstand vertreten sein. Darüber<br />

hinaus zeigt die A + F Automation<br />

+ Fördertechnik GmbH ein robotergestütztes<br />

automatisches Verpackungsund<br />

Handlingsystem für in Kartons<br />

verpackte Faltschachteln.<br />

Mit Neuheiten aus ihrem umfangreichen<br />

Programm an Stanzautomaten<br />

und Faltschachtel-Klebemaschinen<br />

werden die WPM GmbH und<br />

die Jagenberg Diana GmbH einen<br />

großen Raum des Gemeinschaftsstandes<br />

einnehmen. Sie sind<br />

auch Bestandteil des Workflows<br />

„Herstellung einer Faltschachtel“,<br />

der Jagenberg mit seinen Tochtergesellschaften<br />

in das Gesamtkonzept<br />

der „PrintCity“ einbindet. Gezeigt<br />

werden in Düsseldorf unter anderem<br />

zwei neue „Diana Pro 114“-Maschinen<br />

mit verschiedenen neuentwickelten<br />

Ausrüstungs-Features sowie<br />

eine „Eco 105-1“ mit neuer Auf-<br />

konnte das für die Londoner Reederei<br />

P&O bestimmte Kreuzfahrtschiff unbeschadet<br />

die Ems passieren. Was<br />

die Funktionsweise des ‚Multipiloten‘<br />

anbelangt, so erlaubt diese ‚Nacos‘-<br />

Systemkomponente dem Kapitän,<br />

sein eigenes Schiff sowie die weitläufige<br />

Umgebung über und unter Wasser<br />

quasi aus der Vogelperspektive zu<br />

sehen.“ Anders gesagt: Der Schiffsführer<br />

ist navigatorisch stets „up to<br />

date“ über alles, was um ihn herum<br />

passiert.<br />

In Auftrag gegeben wurde der neue<br />

„Aurora“-Cruiseliner von der weltweit<br />

bekannten Reederei „The Peninsular<br />

and Oriental Steam Navigation Company“,<br />

kurz P&O (London). Das Schiff<br />

– es bietet knapp 1900 Passagieren<br />

Platz und hat eine Reisegeschwindigkeit<br />

von 24 Knoten – startet am 1. Mai<br />

<strong>2000</strong> zur Jungfernfahrt ins Mittelmeer<br />

und wird anschließend für weltweite<br />

Kreuzfahrten eingesetzt.<br />

richteschachtel-Einrichtung LIN für einen<br />

linearen, flachliegenden Zuschnittdurchlauf.<br />

Die schweizerische Bachofen + Meier<br />

<strong>AG</strong> wird ein Modell ihres neuesten<br />

„Curtain-Coating“-Systems vorführen<br />

sowie über traditionelle Beschichtungsmethoden<br />

informieren. Außerdem<br />

wird das Jagenberg-Tochterunternehmen<br />

seine neu entwickelte<br />

Vakuumwalze präsentieren, die kürzlich<br />

wesentlich zu einem neuen<br />

Geschwindigkeits-Weltrekord von<br />

3259 Metern pro Minute in einer Papierstreichmaschine<br />

beigetragen hat.<br />

Dabei wird BMB Kunden über die Vorteile<br />

der neuen wie auch der traditionellen<br />

Beschichtungsverfahren informieren<br />

und Interessenten eingehend<br />

bei der Auswahl des für den jeweiligen<br />

Einsatzzweck optimalen Verfahrens<br />

beraten.<br />

Die Lemo Maschinenbau GmbH –<br />

Spezialist für Flexodruck- sowie Beutel-Schweißmaschinen<br />

– wird ihre<br />

Internet-gestützte Video-„Helpline“<br />

präsentieren, die ein preisgünstiges<br />

und effektives Serviceinstrument für<br />

die weltweiten Jagenberg-Kunden auf<br />

der Basis der neuen Medien darstellt.<br />

Erfolgreicher Marktstart für KS Bronzinas Ltda.<br />

Produziert wird nun in<br />

eigenen „vier Wänden“<br />

rds Nova Odessa/St. Leon-Rot. Offizieller<br />

Startschuß: In Anwesenheit<br />

zahlreicher Vertreter des öffentlichen<br />

Lebens – darunter der Deutsche Konsul<br />

in Brasilien, Dr. Hans Ulrich Spohn<br />

– wurde am 2. Februar diesen Jahres<br />

der neue Produktionsstandort der KS<br />

Bronzinas Ltda. im brasilianischen<br />

Nova Odessa seiner Bestimmung<br />

übergeben. In dem Werk – einer Tochterfirma<br />

der KS Gleitlager GmbH (St.<br />

Leon-Rot) – werden heute bereits für<br />

den brasilianischen und den deutschen<br />

Markt Buchsen in den Werkstoffen<br />

Permaglide und Stahl-Schwermetall<br />

in hohen Stückzahlen gefertigt;<br />

binnen Jahresfrist wird die Produktpalette<br />

um Motorenlager und Anlaufscheiben<br />

erweitert. Zu den Kunden<br />

des Unternehmens, das derzeit zehn<br />

Mitarbeiter beschäftigt, zählen so<br />

bekannte Automobilzulieferer wie<br />

Keiper, Bosch, Valeo, New Hübner und<br />

Edscha.<br />

Seit Ende 1997 ist die KS Gleitlager<br />

GmbH mit ihrer brasilianischen Tochter<br />

KS Bronzinas in Nova Odessa auf<br />

dem Werksgelände der KS Pistões<br />

(Kolbenfertigung), unweit der Wirtschaftsmetropole<br />

Sao Paulo, präsent.<br />

„Die Nähe zum Markt, zu unseren Kunden<br />

in Brasilien – das war ein entscheidenes<br />

Kriterium für diesen unter-<br />

nehmerischen Schritt, der natürlich<br />

auch die von Kolbenschmidt-Pierburg<br />

verfolgte Strategie der Globalisierung<br />

und Internationalisierung des Geschäftes<br />

widerspiegelt“, erläutert<br />

Klaus-Jürgen Hedden, Sprecher der<br />

Geschäftsführung der Muttergesellschaft<br />

KS Gleitlager GmbH. Ebenso<br />

wichtig für das damalige Engagement<br />

„vor Ort“ war der von Kundenseite<br />

geäußerte Wunsch, sich als zweiter<br />

Anbieter unmittelbar im brasilianischen<br />

Markt zu etablieren.<br />

Ein erfolgreiches Unterfangen, wie<br />

das jetzt seiner Bestimmung übergebene,<br />

neue Fertigungsdomizil der KS<br />

Bronzinas Ltda. belegt. Rund 3,2 Mil-<br />

lionen Mark wurden in den Bau der<br />

rund 3000 Quadratmeter großen Produktionshalle<br />

investiert, von denen etwa<br />

ein Sechstel von Pierburg (als Untermieter)<br />

zur Herstellung von Pumpen<br />

genutzt wird. Hinzu kommen weitere<br />

600 Quadratmeter Bürofläche.<br />

Firmenchef Hedden: „Wir sind hier in<br />

Brasilien gut gestartet, das belegt allein<br />

die im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />

produzierte Anzahl Buchsen,<br />

mit immerhin 7,5 Millionen Stück<br />

mehr als doppelt soviel wie im Jahr zuvor.<br />

Und wir wachsen weiter: In diesem<br />

Jahr werden etwa 13 Millionen<br />

Permaglide-Produkte unser neues<br />

Werk in Nova Odessa verlassen. Im<br />

ersten Quartal 2001 wird unser Produktspektrum<br />

darüber hinaus um<br />

Motorenlager und Anlaufscheiben erweitert,<br />

die für die Kunden General<br />

Motors und Volkswagen bestimmt<br />

sind.“<br />

Tendenz nach oben zeigt auch die<br />

mittel- bzw. langfristige unternehmerische<br />

Perspektive der noch jungen<br />

Gleitlager-Tochter. Hedden: „In drei<br />

bis fünf Jahren wollen wir rund zehn<br />

Millionen Mark Umsatz erreichen; was<br />

die Zahl der (dann) Beschäftigten angeht,<br />

so könnte sie vor diesem Hintergrund<br />

bei 30 und mehr Mitarbeitern<br />

liegen.“<br />

Freuten sich mit Konsul Dr. Hans Ulrich Spohn (3.v.r.) über die offizielle Übergabe<br />

der neuen Produktionshalle (v.l.n.r.): Jan Abmeier, Projektleiter Aufbau der Gleitlager-Fertigung<br />

in Brasilien, Dieter Moser, Geschäftsführung (Technik) der KS Pistões<br />

Ltda., Klaus-Jürgen Hedden, Sprecher der Geschäftsführung der KS Gleitlager<br />

GmbH, Americo Rajczy, kaufmännischer Geschäftsführer der KS Pistões Ltda.,<br />

und Dr. Dieter Seipler, Vorstandschef der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong>.<br />

Detailblick in die neue Produktionshalle<br />

der KS Bronzinas Ltda. im brasilianischen<br />

Nova Odessa: Projektleiter Jan Abmeier<br />

(r.) erklärt Besuchern die Arbeitsweise<br />

der Streifen-Vorbereitungszelle.<br />

Werden schon heute bzw. in naher Zukunft im neuen Werk der brasilianischen<br />

Tochtergesellschaft KS Bronzinas Ltda. in Nova Odessa hergestellt: Buchsen, Motorenlager,<br />

Anlaufscheiben und Sonderteile der KS Gleitlager GmbH.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 14<br />

Kolbenschmidt-Pierburg auf dem „SAE <strong>2000</strong> World Congress“<br />

Nordamerika-Markt fest im Blick<br />

goe Detroit. Die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

nutzte den „SAE <strong>2000</strong><br />

World Congress“ (3. bis 6. März <strong>2000</strong>)<br />

in Detroit, um als Unternehmen mit<br />

großer Innovationskraft einmal mehr<br />

auf dem nordamerikanischen Markt<br />

Flagge zu zeigen. Der Detroiter „Congress“<br />

ist die weltgrößte Zusammenkunft<br />

von Automobilingenieuren, die<br />

über vier Tage und in mehr als 1500<br />

Vorträgen ihre Meinungen über den<br />

Fortschritt der Technik und die Zukunft<br />

des Automobils austauschen. Die Themen<br />

der Vorträge reichten von den<br />

Möglichkeiten eines verbesserten<br />

Fahrzeug-Recyclings bis zu den – teilweise<br />

erstaunlichen – Entwicklungen<br />

bei den automobilen Informationsund<br />

Kommunikationssystemen.<br />

In diesem Jahr verzeichnete der SAE-<br />

Kongress in der amerikanischen Automobilmetropole<br />

Detroit neue Beteiligungsrekorde:<br />

Nahezu 1400 Unternehmen<br />

stellten ihre Produktinnovationen<br />

in den weitläufigen Hallen des<br />

„Cobo-Centers“ aus. Rund 500 Fachjournalisten<br />

waren akkreditiert. Mehr<br />

als 50 000 Ingenieure und Vertreter<br />

der Zulieferindustrie begutachteten<br />

die neuartigen Technologien, die das<br />

Auto sicherer, umweltschonender, verbrauchsgünstiger<br />

und preiswerter machen<br />

sollen.<br />

Auf diesen Themenfeldern gilt Kolbenschmidt-Pierburg<br />

als besonders<br />

kompetent, und deshalb genoß der gemeinsame<br />

Stand mit der Richard<br />

Hirschmann GmbH & Co. großes Interesse<br />

bei den Besuchern der SAE. Der<br />

zur Rheinmetall-Gruppe gehörende Au-<br />

USA<br />

Japan<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Kanada<br />

Spanien<br />

Südkorea<br />

Großbritannien<br />

Italien<br />

China<br />

Mexiko<br />

Brasilien<br />

Russland<br />

Indien<br />

Polen<br />

Schweden<br />

Quelle: VDA<br />

tomobilzulieferer präsentierte sich mit<br />

aktuellen technischen Entwicklungen,<br />

die das ungeteilte Interesse der Besucher<br />

fanden. In ausführlichen Fachgesprächen<br />

auf der knapp 200 Quadratmeter<br />

großen Ausstellungsfläche erläuterten<br />

die „Automotive“-Experten<br />

die Vorzüge der neuen Abgasmeßanlage<br />

AMA 4000, die auch den gestiegenen<br />

Anforderungen durch deutlich<br />

strengere gesetzliche Emissionsauflagen<br />

in den USA und in Europa gerecht<br />

wird. Die neuen Verbrauchsmeßsysteme<br />

PII 410 und PII 610 stießen in der<br />

Fachwelt auf ebenso reges Interesse<br />

wie das von Kolbenschmidt-Pierburg in<br />

großen Stückzahlen hergestellte „intelligente“<br />

Sekundärluftsystem. Weit<br />

über 80 Prozent der im Fahrzyklus erzeugten<br />

Emissionen wie CO und HC<br />

entstehen in den ersten drei Minuten<br />

nach dem Kaltstart eines Otto-Motors.<br />

Das Sekundärluftsystem senkt den<br />

Schadstoff-Ausstoß in dieser kritischen<br />

Phase erheblich, bis der Katalysator<br />

seine abgasreinigende Betriebstemperatur<br />

von 350 Grad C erreicht hat.<br />

Weitere Anziehungspunkte waren die<br />

Pierburg-Pumpen und das neuartige,<br />

bei KS Pistões Ltda. in Nova Odessa<br />

(Brasilien) endgefertigte Kolbenmodul,<br />

mit dem Kolbenschmidt-Pierburg über<br />

Maxion-Navistar „Ford-Trucks“ für den<br />

nordamerikanischen Markt bestückt.<br />

Für Dr. Dieter Seipler, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der Kolbenschmidt<br />

Pierburg <strong>AG</strong>, besteht kein Zweifel daran,<br />

daß der Unternehmensbereich<br />

„Automotive“ des Rheinmetall-Konzerns<br />

den nordamerikanischen Markt<br />

DEUTLICHER VORSPRUNG: Die „Nummer 1“ auf dem Automobil-Weltmarkt<br />

– und damit eine wichtige Adresse für Zulieferfirmen wie die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

– sind nach wie vor die USA. Aus den US-amerikanischen<br />

Fabrikhallen rollten 1999 rund 13 Millionen Fahrzeuge vom Fließband.<br />

Während die US-Autobauer ihre Produktion gegenüber dem Vorjahr um rund eine<br />

Million Fahrzeuge – plus 8,5 Prozent – erhöhen konnten, rutschte die „Nummer<br />

2“ auf dem Weltmarkt unter die Zehn-Millionen-Marke: Im eigenen Land fertigten<br />

die japanischen Kfz-Fabrikaten nur noch 9,9 Millionen Fahrzeuge. Die deutschen<br />

Hersteller verfehlten im vergangenen Jahr den Vorjahresrekord nur um ein Prozent.<br />

5 687 590 Kraftfahrzeuge wurden in Deutschland produziert – davon rund<br />

5 310 000 Pkw und Kombi sowie etwa 378 000 Nutzfahrzeuge. Kräftig zulegen<br />

konnte der Export: Er wuchs um fünf Prozent auf „roundabout“ 3 676 000 Fahrzeuge.<br />

Grafik: Globus<br />

Kaiser ist neuer<br />

Hirschmann-Chef<br />

dp Neckartenzlingen. Dipl.-Wirtschafts-Ing.<br />

(FH) Walter R. Kaiser (53)<br />

ist zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

der Richard Hirschmann<br />

GmbH & Co. (Neckartenzlingen)<br />

bestellt worden. Zusätzlich zu dieser<br />

Aufgabe übernimmt er die Verantwortung<br />

für den<br />

Geschäftsbereich<br />

AutomatisierungsundNetzwerksysteme<br />

von Hirschmann.<br />

Als Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

tritt Kaiser<br />

die Nachfolge<br />

von Dipl.-Math.<br />

Klaus Eberhardt<br />

Auto-Welt 1999<br />

Kfz-Produktion (Pkw und Nutzfahrzeuge) in Millionen<br />

2,0<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,3<br />

1,0 (1998)<br />

0,9<br />

0,7 (1998)<br />

0,5<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,9<br />

2,8<br />

Walter R. Kaiser<br />

5,7<br />

9,9<br />

13,0<br />

© Globus 6118<br />

(51) an, der mit Wirkung vom 1. Januar<br />

<strong>2000</strong> zum neuen Vorsitzenden des<br />

Vorstandes der Rheinmetall <strong>AG</strong> ernannt<br />

wurde und der in Personalunion<br />

die Aditron <strong>AG</strong> als Vorsitzender<br />

des Vorstandes führt.<br />

Kaiser war bisher unter anderem in<br />

verschiedenen leitenden Funktionen<br />

innerhalb der IBM Deutschland<br />

GmbH (Stuttgart) tätig. Später leitete<br />

er als Geschäftsführer die Kaba Benzing<br />

GmbH (Villingen-Schwenningen)<br />

und zuletzt die Wieland Electric<br />

GmbH und die Wieland Holding<br />

GmbH (Bamberg). Neben seiner beruflichen<br />

Tätigkeit hält er als Lehrbeauftragter<br />

an der Fachhochschule für<br />

Technik in Esslingen seit vielen Jahren<br />

Vorlesungen über Technischen Vertrieb<br />

und Vertriebsmanagement.<br />

Der Geschäftsführung von Hirschmann<br />

gehören neben Kaiser weiterhin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Eduard Schlauch<br />

besonders fest im Blick behalten muß.<br />

In den USA verzeichnete Kolbenschmidt-Pierburg<br />

1999 ein Geschäftsvolumen<br />

von 240 Millionen Dollar. Mit<br />

dem Erwerb von Zollner Pistons (Ft.<br />

Wayne, US-Bundesstaat Indiana) wurde<br />

das Unternehmen größter Kolbenhersteller<br />

in den USA und belegt jetzt<br />

Platz zwei weltweit. Eine besondere<br />

Ankündigung konnte Seipler in diesem<br />

Kontext dem Gouverneur des<br />

Staates Michigan, John Engler, machen.<br />

Dieser zeigte sich sehr erfreut<br />

darüber, daß Kolbenschmidt-Pierburg<br />

in Auburn Hills – also vor den Toren<br />

Detroits – die Erweiterung der Pierburg-Instruments-Gebäude<br />

plant, um<br />

auf insgesamt 54 000 Quadratmeter<br />

ein „Technical Center“ zu errichten.<br />

Mit diesem Investitionsprojekt im<br />

Herzen der US-amerikanischen Automobilindustrie<br />

wird die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

ihre Position<br />

im weltgrößten Markt (siehe Grafik auf<br />

dieser Seite) weiter festigen. PII-President<br />

Peter Kaub: „Mit einer Größe von<br />

54 000 Quadratmetern erlaubt es den<br />

Bau eines neuen ‚Technical Centers‘ in<br />

Auburn Hills, das alle Produktgruppen<br />

des Konzerns beheimaten wird. Der<br />

Bau soll in diesem Sommer beginnen<br />

und in der ersten Phase Büroräume für<br />

etwa 70 Mitarbeiter und eine Produktionsstätte<br />

für die Pierburg Instruments<br />

Inc. beinhalten. In den folgenden Phasen<br />

sind Labors, Motor- und Rollenprüfstände<br />

geplant. Mit diesem Schritt<br />

beweist der Konzern wieder seine<br />

Ernsthaftigkeit, global und besonders<br />

in den USA aufzutreten.“<br />

UPM: Zwei weitere<br />

„Synchro“-Anlagen<br />

he Dörpen. Die zur UPM-Kymmene-Gruppe<br />

gehörende Nordland Papier<br />

<strong>AG</strong> in Dörpen hat bei der Jagenberg<br />

Papiertechnik GmbH einen weiteren<br />

„Simplex“-Querschneider vom<br />

Typ „Synchro 400-2200 DD 2“ bestellt.<br />

Auf dieser Hochleistungsanlage<br />

mit 2200 Millimeter Arbeitsbreite<br />

werden holzfreie gestrichene und<br />

ungestrichene Papiere von 60 bis<br />

300 g/m 2 verarbeitet. Mit einem<br />

Mehrmotoren-Direktantrieb in Drehstromtechnik<br />

erreicht der „Synchro“<br />

dabei Arbeitsgeschwindigkeiten von<br />

bis zu 400 Metern pro Minute. Einen<br />

zweiten „Synchro 400-2200 DD 2“<br />

mit nahezu identischer Ausstattung<br />

wird Jagenberg ebenfalls nach Dörpen<br />

an das neue Verarbeitungszentrum<br />

UPM NorService GmbH liefern.<br />

Beide Maschinen werden ausgestattet<br />

mit dem neuen „Speedslit“-<br />

Längsschneider, der bewährten<br />

„Synchro“-Querschneidepartie mit<br />

Direktantrieb, der extrem kurzen<br />

„Speedbelt“-Bänderpartie mit „Vacu-<br />

Stop“-Überlappung sowie mit einem<br />

Ableger einschl. „Speedpiler“-Wechselvorrichtung.<br />

Diese von Jagenberg<br />

patentierte Einrichtung wechselt die<br />

Fertigstapel bogenverlustfrei bei<br />

voller Produktionsgeschwindigkeit.<br />

(58) sowie Dipl.-Kfm. Karsten Odemann<br />

(39) an. Schlauch wurde zum<br />

neuen stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der Hirschmann-Gruppe und zum Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung der<br />

Hirschmann Austria GmbH in Rankweil<br />

(Vorarlberg/Österreich) berufen.<br />

Außerdem leitet er die Geschäftsbereiche<br />

Automobilelektronik und Multimedia<br />

Kommunikation von Hirschmann.<br />

Odemann ist wie bisher für<br />

den kaufmännischen Bereich der<br />

Hirschmann-Gruppe zuständig.<br />

Die Richard Hirschmann GmbH & Co.<br />

entwickelt und produziert innovative<br />

Systeme und Komponenten für die Automobilelektronik,<br />

die Multimedia<br />

Kommunikationstechnik sowie die Automatisierungs-<br />

und Netzwerktechnik.<br />

Das international tätige Unternehmen<br />

erwirtschaftete 1999 mit 2700 Beschäftigten<br />

weltweit einen Umsatz von<br />

rund 575 Millionen Mark (295 Mio. €).<br />

Prominenter Besuch auf dem SAE-Stand der Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe:<br />

Vorstandschef Dr. Dieter Seipler (l.) und Peter Kaub, President der Pierburg Instruments<br />

Inc., erläuterten dem Gouverneur des US-Bundesstaates Michigan, John<br />

Engler (r.), die Produktinnovationen des erfolgreichen Automobilzulieferers.<br />

Neue Büromöbelgruppe international präsent<br />

Mauser Waldeck <strong>AG</strong> an<br />

Koninklijke Ahrend NV<br />

dp Düsseldorf/Amsterdam/Waldeck.<br />

Die Rheinmetall <strong>AG</strong> beabsichtigt, ihre<br />

als Finanzbeteiligung gehaltene<br />

Aktienmehrheit von rund 82 Prozent<br />

an der Mauser Waldeck <strong>AG</strong> (Waldeck)<br />

an die Koninklijke Ahrend NV (Amsterdam)<br />

zu veräußern. Damit vollzieht<br />

Rheinmetall in einem weiteren Schritt<br />

seine angekündigte Portfolio-Straffung<br />

im Hinblick auf eine Stärkung der<br />

weltweiten Interessen in den Kernkompetenzen<br />

„Automotive“, „Electronics“<br />

und „Defence“.<br />

Ahrend wird mit Wirkung vom 1. Januar<br />

<strong>2000</strong> die Mauser Waldeck <strong>AG</strong> mit<br />

den operativen Gesellschaften Mauser<br />

Office GmbH, Systemmöbel Dessau<br />

GmbH sowie die ausländischen Mauser-Vertriebsgesellschaftenübernehmen.<br />

Diese Unternehmen haben 1999<br />

ein Umsatzvolumen von rund 100 Millionen<br />

€ erwirtschaftet und beschäftigen<br />

840 Mitarbeiter. Die Goldbach<br />

Innenausbau GmbH verbleibt als<br />

Finanzbeteiligung im Rheinmetall-<br />

Konzern. Für diesen Hersteller von<br />

Schrank- und Trennwandsystemen,<br />

der 1999 mit 106 Mitarbeitern ein<br />

Umsatzvolumen von rund 15 Millionen<br />

€ erzielt hat, werden ebenfalls Gespräche<br />

geführt.<br />

Die 1896 gegründete Koninklijke Ahrend<br />

NV ist ein börsennotiertes, international<br />

tätiges Unternehmen in den<br />

Bereichen Büroeinrichtung, Büro- und<br />

Computerbedarf sowie Reprografie<br />

und erwirtschaftet mit 2081 Mitarbeitern<br />

einen Jahresumsatz von rund 446<br />

Millionen €. Der Bereich Büromöbel,<br />

dessen Anteil am Gesamtumsatz der<br />

Gruppe 1999 etwa 50 Prozent betrug,<br />

produziert zur Zeit an zwei Standorten<br />

in den Niederlanden und vertreibt sein<br />

Sortiment an designorientierten, funktionellen<br />

Qualitätsmöbeln im In- und<br />

Ausland über firmeneigene Niederlassungen.<br />

Mit dem Erwerb der Mauser Waldeck<br />

<strong>AG</strong> erhält Ahrend einen erweiterten<br />

Marktzugang in Deutschland. Der traditionsreiche<br />

niederländische Hersteller<br />

wird die Marke Mauser weiterführen.<br />

Aus dem Zusammenschluß entsteht<br />

eine spezialisierte, schlagkräftige<br />

Gruppe von europäischem Format und<br />

breiter internationaler Marktpräsenz.<br />

Die seit 1993 zu Rheinmetall gehörende<br />

Mauser-Gruppe hat sich in den vergangenen<br />

Jahren durch weitreichende<br />

Reengineering-Maßnahmen in allen<br />

Geschäftsbereichen sowie durch eine<br />

konsequente Verjüngung des gesamten<br />

Produktspektrums als anerkannter<br />

Hersteller von Büromöbeln mit hohem<br />

Qualitäts- und Designanspruch erfolgreich<br />

im Markt positioniert. Insbesondere<br />

im wichtigen Projektgeschäft mit<br />

institutionellen und privatwirtschaftlichen<br />

Kunden werden daher beide<br />

Unternehmen gemeinsam neue Chancen<br />

nutzen können.<br />

Die Veräußerung der Mauser Waldeck<br />

<strong>AG</strong> auf der Grundlage eines unterzeichneten<br />

„Letter of Intent“ erfolgt<br />

unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />

durch die Gremien und die Kartellbehörden.<br />

Gutes Design bei voller Funktionalität und ein sehr wettbewerbsfähiger Preis<br />

zeichnen den von Kerstin und Volker Bartlmae entworfenen Objektstuhl „evento“<br />

der Mauser Office GmbH aus. Aufträge wie die Ausstattung des Gewandhauses in<br />

Leipzig zeigen den Erfolg dieses multifunktionalen Objekteinrichtungssystems.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 15<br />

CeBIT <strong>2000</strong>: Messepremiere für die Aditron <strong>AG</strong><br />

Mit vielen Neuheiten<br />

gezielt „Flagge gezeigt“<br />

tho/do Hannover. Sieben Tage lang,<br />

vom 24. Februar bis 1. März, war das<br />

Messegelände in Hannover einmal<br />

mehr das Mekka der „High Tech“-Industrie.<br />

Die CeBIT <strong>2000</strong>, die international<br />

bedeutendste Ausstellung für<br />

Informations- und Telekommunikationstechnik,<br />

erwies sich – wie bereits<br />

in den Vorjahren – als das Fachforum<br />

schlechthin: Mehr als 750 000 Besucher,<br />

über 7800 „durch die Bank“ zufriedene<br />

Aussteller, dazu mehr als<br />

415 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />

sowie eine Vielzahl technischer<br />

bzw. technologischer Novitäten – die<br />

Veranstalter mußten mit neuerlichen<br />

Rekordzahlen wahrlich nicht geizen.<br />

Mit dabei in der „Welt der Bits und<br />

Bytes“: Die neuformierte<br />

Aditron <strong>AG</strong><br />

mit ihren Tochtergesellschaften<br />

Hirschmann, Preh<br />

und CKS, die sich<br />

ihrem jeweiligen<br />

Fachpublikum auf<br />

Messeständen in<br />

den Hallen 11, 17<br />

und 23 präsentierten<br />

– zahlreiche<br />

Systemneuheiten<br />

inbegriffen.<br />

Die Richard<br />

Hirschmann GmbH<br />

& Co. zeigte auf der<br />

diesjährigen CeBIT<br />

Neuheiten und<br />

Trends aus der<br />

Welt der Kommunikations-<br />

und Datentechnik.<br />

Auf<br />

dem großzügig angelegten,zweistöckigenGemeinschaftsstand<br />

der<br />

Aditron <strong>AG</strong> in Halle<br />

17, den sich die<br />

Hirschmann-Geschäftsbereiche<br />

„Car Communication<br />

Systems“ und<br />

„Multimedia Communication“<br />

mit<br />

der Aditron-Schwester<br />

CKS-Systeme<br />

teilten, präsentierte<br />

Hirschmann ein<br />

umfangreiches Antennenprogramm<br />

für mobile Anwendungen<br />

wie Radioempfang,Autotelefon,Satellitennavigation,Flottenmanagement<br />

und<br />

Telematik.<br />

Im Mittelpunkt<br />

des Besucherinteresses<br />

stand die<br />

neue Dualband-<br />

Mobilfunkantenne<br />

MCA 1890 TWIN für<br />

Fiel auf: die neue Hirschmann-Dualband-Mobilfunkantenne<br />

MCA 1890<br />

TWIN, eine „on glass“-Antenne in futuristischem<br />

Tropfendesign (oben). Auch<br />

die neue Hirschmann-Planarantenne<br />

GPS 1890 PL (unten) erwies sich als<br />

Publikumsmagnet: Mit einer Höhe von<br />

20 Millimetern und einem Durchmesser<br />

von lediglich 65 Millimetern ist sie<br />

derzeit die kleinste Antenne dieser Art.<br />

das D- und E-Netz. Bei dieser „On-<br />

Glass“-Antenne in futuristischem Tropfendesign<br />

entfällt der klassische Antennenstab.<br />

Sie kann deshalb sowohl<br />

außen auf die Heckscheibe des Fahrzeugs<br />

als auch innen auf die Frontscheibe<br />

geklebt werden. Auch die Planarantenne<br />

GPS 1890 PL für den kombinierten<br />

Navigations- und Mobilfunkbetrieb<br />

erwies sich als Publikumsmagnet.<br />

Mit einer Höhe von 20 Millimetern<br />

und einem Durchmesser von lediglich<br />

65 Millimetern ist sie derzeit<br />

die kleinste Antenne dieser Art auf<br />

dem Markt. Eingesetzt werden solche<br />

Kombi-Antennen zum Beispiel in Telematik-Systemen<br />

wie dem „GPService<br />

Pilot“ von Siemens, mit deren Hilfe der<br />

Fahrer im Notfall oder bei einer Panne<br />

durch bloßen Knopfdruck Hilfe anfordern<br />

kann.<br />

Die ebenfalls auf dem Aditron-Stand<br />

ausgestellte Kommunikationstechnik<br />

stand ganz im Zeichen von Multimedia.<br />

Sowohl in professionellen „Full Service<br />

Transport Networks“<br />

als auch in<br />

Hausverteilnetzen<br />

können heute digitale<br />

Fernseh- und<br />

Hörfunkprogramme<br />

sowie Datensignale<br />

für „Online“-<br />

Dienste wie Internet<br />

und Telefonie<br />

schnell und kostengünstigangeboten<br />

werden. Die<br />

für solche Netze erforderlichenKomponenten<br />

wie digitaleSignalaufbereitungsanlagen,<br />

optische Sender<br />

und Empfänger sowie<br />

Receiver und<br />

Verstärker präsen-<br />

tierte Hirschmann<br />

in Hannover. Auf einer<br />

großen Schautafel<br />

konnten sich<br />

die Besucher über<br />

den Aufbau modernerTelekommunikationsnetzeinformieren.<br />

Die schematischeDarstellung<br />

zeigte den<br />

Weg von der Signalquelle<br />

über Satelliten-,Richtfunkund<br />

terrestrische<br />

Sendersysteme sowieKabelfernsehnetze<br />

mit optischer<br />

oder elektrischer<br />

Übertragung bis<br />

hin zu den Endteilnehmern.<br />

Eberhard Gauger,<br />

Standleiter auf dem<br />

Messestand der<br />

Aditron <strong>AG</strong>, zieht eine<br />

positive Bilanz<br />

der sieben Messetage<br />

in Hannover:<br />

„Der Besucherandrang<br />

war, vor allem<br />

bei Fachbesu-<br />

Transparentes Forum: der Messestand der neuformierten Aditron <strong>AG</strong> in Halle 17.<br />

Erneuter Rekord: Mehr als 750 000 Besucher – hier ein Blick in die stark frequentierte Halle 2 – nutzten die sieben CeBIT-<br />

<strong>2000</strong>-Messetage in der Niedersachsen-Metropole Hannover, um sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen und<br />

Trends auf dem Gebiet der Informations- und Telekommunikationstechnik zu verschaffen. Unter den rund 7800 Ausstellern<br />

war auch die zur Rheinmetall-Gruppe gehörende Aditron <strong>AG</strong> mit ihren Tochtergesellschaften Hirschmann, Preh und CKS.<br />

chern aus dem Ausland, in diesem Jahr<br />

deutlich höher als 1999. Auch in Zukunft<br />

werden die Geschäftsbereiche<br />

„Car Communication Systems“ und<br />

„Multimedia Communication“ auf die<br />

Trendwirkung der CeBIT als weltweit bedeutendste<br />

Messe der Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie setzen.<br />

Die vorzügliche Lage des Aditron-<br />

Gemeinschaftsstandes bietet ihnen ein<br />

ideales Forum, um ein breitgefächertes<br />

Publikum anzusprechen.“<br />

In Halle 11, die ganz im Zeichen der<br />

Datennetze stand, demonstrierte der<br />

Geschäftsbereich „Automation and<br />

Network Solutions“ auf einem rund 130<br />

Quadratmeter großen Stand, daß<br />

Hirschmann derzeit als einziges Unternehmen<br />

am Markt über ein komplettes<br />

und durchgängiges Produktprogramm<br />

für die Datenkommunikation sowohl im<br />

Industrie- als auch<br />

im Officebereich<br />

verfügt. „Highlight“<br />

der umfassendenProduktshow<br />

war neben<br />

der speziell für den<br />

Einsatz in der industriellenUmgebung<br />

entwickelten<br />

„Ethernet Rail“-<br />

Familie der Hochleistungs-“Backbone-Switch<br />

Mach<br />

3000“, der auf der<br />

CeBIT zum ersten<br />

Mal der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt wur-<br />

de. Dieser „Switch“<br />

überträgt die elektronischen<br />

Daten<br />

mit einem Vielfachen<br />

der Schallgeschwindigkeit. Eine<br />

hohe Übertragungsrate ist die Grundvoraussetzung<br />

für die „Echtzeitfähigkeit“<br />

von Datennetzen, also die unterbrechungsfreie<br />

Übertragung von Audiound<br />

Videoinformationen. Von der Leistungsfähigkeit<br />

dieses Systems konnten<br />

sich die Besucher an Ort und Stelle<br />

selbst überzeugen: Auf einer Großbildleinwand<br />

bewegten sie sich mittels Joystick<br />

und vernetzter 3-D-Brille täuschend<br />

echt durch virtuelle Büroräume,<br />

Fabrikgebäude und Landschaften. Weitere<br />

Messe-„Highlights“ waren die<br />

neue Software „HiVision 5.0“, die in<br />

Kombination mit der „Mach 3000“-Produktfamilie<br />

erstmals ein automatisiertes<br />

und geräteübergreifendes Netzmanagement<br />

ermöglicht, und der „Workgroup<br />

Switch GES-24TP“ für den nahtlosen<br />

Übergang von bis zu 24 „Fast Ethernet“-Anschlüssen<br />

auf die schnellere<br />

„Gigabit Ethernet“-Infrastruktur.<br />

„Die CeBIT ist und bleibt für uns eine<br />

wichtige Messe“, bilanzierte Rüdiger<br />

Förster, Leiter Marketing und Vertrieb<br />

des Bereichs „Automation and Network<br />

Solutions“. Mit dem Zuspruch<br />

durch die Fachbesucher zeigte er sich<br />

rundum zufrieden: „Unter dem Strich<br />

konnten wir uns als derzeit weltweit<br />

einziger Anbieter von ‚Ethernet‘-Komponenten<br />

sowohl für die Industrie- als<br />

auch für die Office-Welt positionieren<br />

und so gegenüber unseren global<br />

agierenden Wettbewerbern erfolgreich<br />

Flagge zeigen.“<br />

Ebenfalls auf dem Aditron-Gemeinschaftsstand<br />

präsentierte die CKS Systeme<br />

GmbH (Karlsruhe/Hagen) ihre innovativen<br />

Einsatzleit- und Informationssysteme<br />

für Feuerwehren, Rettungsdienste<br />

und Polizei. Im Mittelpunkt des<br />

Interesses stand die Anwendungssoftware<br />

„CKS-112“, die als Einsatzleitsystem<br />

speziell auf die Belange von Feuerwehren<br />

und Rettungsdiensten zugeschnitten<br />

ist. Sie dient zur Erfassung,<br />

Disposition und Alarmierung bis hin zur<br />

kompletten Einsatzunterstützung und -<br />

planung. Mit seinem integrierten Kartenmaterial<br />

sowie umfangreichen Da-<br />

Experten unter sich: Nicola Digiovinazzo (l.), Vertriebsbeauftragter<br />

der Preh-Industrietechnik, stellt das erstmals zur<br />

CeBIT <strong>2000</strong> präsentierte neue 15‘‘-„Touch Screen“-System vor.<br />

tenbanken und standardisierten<br />

Schnittstellen ist „CKS-112“ offen sowohl<br />

für bereits bestehende Systeme<br />

als auch für spätere Erweiterungen.<br />

Ein wichtiger Auftrag über die Projektierung<br />

und Lieferung eines derartigen<br />

integrierten Einsatzleitsystems für den<br />

Flughafen Düsseldorf konnte am ersten<br />

Messetag in Hannover unterschrieben<br />

werden. Das System mit einem<br />

Auftragswert<br />

von mehr als einer<br />

Million Mark wird<br />

in der ersten Ausbaustufe<br />

von 2001<br />

an die Einsätze<br />

der Flughafenfeuerwehr<br />

steuern.<br />

Weitere CKS-<br />

„Highlights“ waren<br />

das speziell für Polizeieinsätzekonzipierte<br />

Leitsystem<br />

CKS-110 sowie das<br />

Verwaltungs- und<br />

Informationssystem<br />

„CKS-plus“,<br />

ein Werkzeug, mit<br />

dem die Ressourcen<br />

der verschiedenen<br />

Sicherheits-<br />

Vertriebsbeauftragter Erhard Friedrichs<br />

(l.) vom Hirschmann-Geschäftsbereich<br />

„Automation and Network Solutions“<br />

erläutert einem Standbesucher den<br />

Hochleistungs-„Backbone Switch Mach<br />

3000“: Die Übertragungsgeschwindigkeit<br />

von „Mach 3000“ beträgt ein<br />

Vielfaches der Schallgeschwindigkeit.<br />

kräfte verwaltet und die Kosten für deren<br />

Einsätze dokumentiert und abgerechnet<br />

werden können.<br />

Die Preh-Werke aus Bad Neustadt a.<br />

d. Saale zeigten ihre innovativen Dateneingabe-<br />

und Kassensysteme am<br />

traditionellen Standort in Halle 23. Die<br />

erfolgreiche 12‘‘-„Touch-Commander“-<br />

Familie wurde um den neuen 15‘‘-<br />

„Touch Commander MC 15“ erweitert.<br />

Seine schwenk- und höhenverstellbare<br />

Anzeige- und Bedienfläche erlaubt<br />

eine ergonomisch optimierte Handhabung<br />

auch aus unterschiedlichen Bedienpositionen.<br />

Das „Touchscreen“/<br />

Monitor-System ist besonders einfach<br />

in der Anwendung und eignet sich vor<br />

allem für den Einsatz in Handel, Hotellerie,<br />

Banken und Kinos.<br />

Eine weitere CeBIT-Neuheit war der<br />

Kassen-PC „Flat POS <strong>2000</strong>“, ein sehr<br />

kompakter PC für individuelle Kundenlösungen<br />

am Point-of-Sale (POS). Er<br />

verfügt über zahlreiche POS-spezifische<br />

Schnittstellen, unter anderem für<br />

die Einbindung in ein Ethernet-Netzwerk<br />

und für den Anschluß des Preh-<br />

„Touch Commanders“. Der „Flat POS<br />

<strong>2000</strong>“ wird vorzugsweise im Handel<br />

und in der Hotellerie/Gastronomie<br />

eingesetzt.<br />

Andreas Stieger (r.) vom Hirschmann-Geschäftsbereich „Car<br />

Communications Systems“ informiert zwei Standbesucher.


Seite 16 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Neue leistungsgesteigerte Kampfpanzermunition<br />

Erster Serienauftrag für<br />

die Schweiz produziert<br />

rds Unterlüß. Neuanlauf: Vor wenigen<br />

Wochen startete am Rheinmetall-<br />

Kompetenzzentrum für Heerestechnik<br />

im niedersächsischen Unterlüß die Serienfertigung<br />

der Kampfpanzermunition<br />

„120mm KE-Patrone DM 53“ (LKE II).<br />

Dabei handelt es sich um eine neue,<br />

leistungsgesteigerte KE-Munition (KE:<br />

kinetische Energie), die zur Bekämpfung<br />

moderner gepanzerter Ziele entwickelt<br />

worden ist und die u.a. im „Leopard<br />

2“ zum Einsatz kommt. Als erste<br />

Order wurde eine Schweizer Munitionsvariante<br />

mit der Bezeichnung<br />

„12cm Pz Kann Pfeil Pat 98 Lsp“ produziert.<br />

Das Volumen dieses Erstauftrages<br />

umfaßt 20 000 Patronen, von denen<br />

75 Prozent im Rahmen einer Kooperation<br />

mit der SM Schweizerische<br />

Munitionsunternehmung<br />

<strong>AG</strong> in<br />

Altdorf (Kanton Uri)<br />

hergestellt werden.<br />

Die erfolgreicheSerienqualifikation<br />

für dieses<br />

Premierenprojekt<br />

erfolgte im November<br />

letzten Jahres;<br />

im Dezember 1999<br />

wurde die Mengenfertigungsfreigabe<br />

von der<br />

Schweizer Regierungsbehördeer-<br />

teilt.<br />

Was die weitere<br />

Vermarktung bzw.<br />

zukünftige Einführung der leistungsgesteigerten<br />

KE-Munition anbelangt,<br />

so haben bereits die Streitkräfte der<br />

beiden Nato-Mitgliedsländer Deutschland<br />

und Niederlande konkretes Interesse<br />

angemeldet. Jürgen Born, Hauptabteilungsleiter<br />

in der Unterlüßer Munitionsfertigung<br />

der Rheinmetall W&M<br />

GmbH, beschreibt den aktuellen Sachstand:<br />

„Modifizierung und Erprobung<br />

Fotografische Impression von der Fertigung<br />

der neuen „12 cm Pz Kann Pfeil<br />

Pat 98 Lsp“-Munition für die Schweiz:<br />

Treibkäfige mit Führungsbändern.<br />

der neuen Panzermunition für die<br />

deutschen und niederländischen<br />

Streitkräfte erfolgen noch in diesem<br />

Jahr. Mit ersten Aufträgen rechnen wir<br />

im Zeitraum <strong>2000</strong>/ 2001.“<br />

Einige Details zum technischen<br />

„Background“ der neuen Kampfpanzermunition<br />

120mmx570, DM53 (LKE<br />

II): Entwickelt wurde sie von der Rheinmetall<br />

W&M GmbH vor dem Hintergrund<br />

der Forderung nach kampfwertsteigernden<br />

Maßnahmen für den „Leopard<br />

2“-Kampfpanzer zur Bekämpfung<br />

moderner gepanzerter Ziele. Die Munition<br />

ist auf die Durchdringung insbesondere<br />

von doppelreaktiven Panzerungen<br />

ausgelegt und entsprechend<br />

optimiert worden. Das von Rheinmetall<br />

entwickelte und eingesetzte Penetra-<br />

LKE II Produktionsalltag: Andreas Meyer bei Kontrollarbeiten<br />

an der automatischen Treibladungs-Stapelanlage.<br />

tor-Material auf Wolfram-Basis entspricht<br />

dem modernsten Stand der<br />

Technik und wurde in einem spezifischen<br />

Fertigungsprozess für höchste<br />

Beanspruchungen optimiert.<br />

Mit der DM53-Patrone ist es möglich,<br />

alle bekannten Schutzanordnungen<br />

für Kampfpanzer (z.B. homogenen<br />

Panzerstahl, Mehrplatten- und<br />

Kompositanordnungen sowie Reaktivpanzerungen)<br />

auch auf große Entfernungen<br />

zu durchschlagen. Die Verwendung<br />

eines Stahlleitwerkes (anstelle<br />

von Aluminium) ermöglicht es,<br />

die neue Kampfpanzermunition auch<br />

aus dem verlängerten 120mm-Rohr-<br />

L55 (aktuelle „Leopard“-Kampfwertsteigerung)<br />

mit deutlich höherer Geschwindigkeit<br />

und erheblich größerer<br />

Reichweite zu verschießen. Ein weiterer<br />

Vorteil der neuen Munition ist die<br />

hohe Treffgenauigkeit, die sowohl mit<br />

dem Standard-L44- als auch mit dem<br />

L55-Rohr erzielt wird.<br />

Das neue Anzündsystem erfüllt darüber<br />

hinaus erstmals für eine KE-Patrone<br />

die neuen, erweiterten Lebens- und<br />

Nutzungsdauerforderungen des Bundesamtes<br />

für Wehrtechnik und Beschaffung<br />

(Koblenz). In technischer<br />

Abstimmung dazu wurde auch die<br />

neue Patronenverpackung entwickelt,<br />

die eine gesteigerte Nutzungsdauer sicherstellt.<br />

Rheinmetall-Mitarbeiter Andreas Schulze an der Treibkäfig-Waschanlage für die<br />

neuartige Kampfpanzermunition 120mm LKEII im niedersächsischen Unterlüß.<br />

Wird seit November vergangenen Jahres im schottischen Kirkcudbright von der DERA im Zusammenhang mit der Entwicklung<br />

neuartiger Hybridkanonen eingesetzt: die von der MaK in Unterlüß konzipierte Groß-Schalldämpferanlage. Unser Foto<br />

zeigt das hochmoderne System kurz vor der Auslieferung beim Testschießen mit einer M109-Panzerhaubitze in Unterlüß.<br />

Bei der WTD91 in Meppen laufen weitere Studien zum Einsatzspektrum<br />

MaK-Schalldämpfer in<br />

Schottland in Betrieb<br />

rds Kirkcudbright/Unterlüß. Für das<br />

kleine, von Dr.-Ing. Herbert Krumm geleitete<br />

Expertenteam der MaK System<br />

Gesellschaft mbH (Betriebsstätte Unterlüß),<br />

das sich seit längerem auch<br />

mit der Entwicklung und dem Bau von<br />

mittel- und großkalibrigen Schalldämpfersystemen<br />

für die Heeresstreitkräfte<br />

beschäftigt („Das <strong>Profil</strong>“<br />

1/96), hat es in jüngster Zeit einige<br />

signifikante Termine gegeben. Bereits<br />

im November vergangenen Jahres<br />

wurde auf dem EMLF-Erprobungsgelände<br />

(„Electric Magnetic Launch<br />

Facility“) der „Defence Evaluation and<br />

Research Agency“ (DERA) im schottischen<br />

Kirkcudbright eine große<br />

Schalldämpferanlage in Betrieb genommen<br />

– die weltweit erste ihrer Art.<br />

Auf dem an der Ostsee gelegenen<br />

Truppenübungsplatz Putlos (nahe<br />

Heiligenhafen) wurde vor kurzem ein<br />

Schalldämpfersystem für die Feldkanone<br />

FK 20 (Kaliber 20 mm) offiziell<br />

seiner Bestimmung übergeben. Und<br />

die Wehrtechnische Dienststelle 91 in<br />

Meppen verfügt seit einigen Monaten<br />

ebenfalls über einen Großschalldämpfer,<br />

mit dessen Hilfe man jetzt<br />

u.a. die Einsatzmöglichkeiten einer<br />

derartigen Anlage im Rahmen zukünftiger<br />

Waffen- und Munitionsentwicklung<br />

untersuchen will.<br />

Mitte der neunziger Jahres des letzten<br />

Jahrhunderts hatte – damals noch<br />

unter der Regie der (früheren) Rheinmetall<br />

Industrie <strong>AG</strong> – ein Entwicklungsteam<br />

um Projektleiter Krumm<br />

erstmals Schallschutzanlagen für mittel-<br />

und großkalibrige Waffensysteme<br />

konzipiert und präsentiert. Auslöser<br />

der Aktivitäten war eine vom Bundesverteidigungsministerium<br />

in Auftrag<br />

gegebene Studie, die sich mit der Frage<br />

aktiver Lärmschutzmaßnahmen im<br />

Mündungsbereich von mittel- und<br />

großkalibrigen Rohrwaffen beschäftigte.<br />

Allen am Projekt beteiligten Fachleuten<br />

war dabei von Anfang an klar,<br />

daß die vorgestellten Systemlösungen<br />

keinen Seriencharakter haben konnten,<br />

sondern nur eine von mehreren<br />

Möglichkeiten darstellten, aktiv zur<br />

Lärmminderung im unmittelbaren Umfeld<br />

von Truppenübungsplätzen beizutragen.<br />

Krumm: „Da ein genereller Einsatz<br />

von Schalldämpferbauwerken bei<br />

Rohrwaffen der Bundeswehr im Ausbildungs-<br />

und Übungsbetrieb wegen<br />

der oftmals geforderten hohen Mobilität<br />

der Systeme nicht denkbar ist,<br />

war es das Ziel unserer Studie, wenige<br />

besondere Problemfälle mit effektiven<br />

Schallschutzmaßnahmen zu bedienen.<br />

Deshalb kommen Schalldämpferanlagen<br />

zukünftig im wesentlichen im<br />

stationären bzw. quasi-stationären<br />

Betrieb von Rohrwaffensystemen in<br />

Frage, z.B. im Rahmen der Waffen-<br />

oder Munitionserprobung bei wehrtechnischen<br />

Dienststellen.“<br />

Die im Rahmen der Grundlagenstudie<br />

nachgewiesenen Lärmreduzierungen<br />

bewegten sich im relevanten niederfrequentigen<br />

Bereich (bis 400 Hertz) bei<br />

mittelkalibrigen Waffen um 20 bis 25<br />

dB; das entspricht einer Schalldruckminderung<br />

von mehr als 90 Prozent.<br />

Bei großkalibrigen Panzer- und Artillerie-Rohrwaffen<br />

konnte der Schallpegel<br />

sogar um bis zu 40 dB gesenkt werden,<br />

was einer subjektiv empfundenen<br />

Lärmminderung auf nur noch ein Prozent<br />

des ohne Schallschutz erzielten<br />

Schalldruckwertes gleichkommt.<br />

Den Effekt der nachhaltigen Schalldruckminderung<br />

nutzt auch die DERA,<br />

Wird im Frühjahr diesen Jahres auf dem Truppenübungsplatz<br />

Putlos an der Ostsee in Betrieb genommen: die neue,<br />

berührungslos nachgeführte Schalldämpferanlage für das<br />

Flugzielschießen mit der Feldkanone FK 20.<br />

die die Schallschutzanlage der MaK<br />

System Gesellschaft auf ihrem Erprobungsgelände<br />

in Schottland im Zusammenhang<br />

mit der Entwicklung<br />

einer neuartigen Hybrid-Kanone einsetzt.<br />

MaK-Experte Krumm erläutert<br />

den Hintergrund: „In unmittelbarer<br />

Nähe der Hochleistungsrohrwaffe befindet<br />

sich eine Halle, in der die elektrische<br />

Versorgung zum Betrieb hybrider<br />

elektrischer Artilleriekanonen untergebracht<br />

ist. Um dieses Gebäude<br />

beim Schuß vor der hochenergetischen<br />

Blastwelle zu schützen, hat die<br />

DERA uns mit dem Bau und der Installation<br />

einer Groß-Schalldämpferanlage<br />

beauftragt.“ Das in nur sechsmonatiger<br />

Bauzeit fertiggestellte System,<br />

mit dem eine Reduzierung des Schalldruckes<br />

von mehr als 30 dB erreicht<br />

wird (entspricht einer tatsächlichen<br />

Minimierung um 97 Prozent), ist seit<br />

November vergangenen Jahres in Kirkcudbright<br />

in Betrieb.<br />

Ein weiteres, erfolgreich umgesetztes<br />

Beispiel für den punktuellen Einsatz<br />

von Lärmschutzsystemen bietet<br />

der Truppenübungsplatz Putlos an der<br />

Ostsee. Dort wurde kürzlich ein speziell<br />

für die mittelkalibrige Feldkanone<br />

FK 20 entwickelter Schalldämpfer seiner<br />

Bestimmung übergeben, der bei<br />

Erdzielschießübungen zum Einsatz<br />

kommt. Krumm: „Darüber hinaus<br />

steht die Entwicklung einer ebenfalls<br />

für Putlos bestimmten, berührungslos<br />

nachgeführten Schalldämpferanlage<br />

für das Flugzielschießen kurz vor dem<br />

Abschluß. Die Gesamtanlage, die<br />

ihren Betrieb in diesem Frühjahr aufnehmen<br />

wird, ist mit einer automatischen<br />

Nachführung des Schalldämpfers<br />

in Höhe und Seite ausgestattet<br />

und wird Bestandteil der Schießbahn<br />

12 sein, von der aus das Schießen auf<br />

von Flugzeugen gezogene Schleppziele<br />

geübt wird.“ Da die Schießbahn 12<br />

in unmittelbarer<br />

Nähe zu einem Erholungsgebiet<br />

liegt, versprechen<br />

sich alle Projektbeteiligen<br />

– darunter<br />

vor allem<br />

auch die Schießplatzkommandantur<br />

sowie die Vertreter<br />

der politisch<br />

relevanten Institutionen<br />

in dieser<br />

vom Fremdenverkehr<br />

geprägten Region<br />

– eine nachhaltigeReduzierung<br />

der Lärmbelästigung.<br />

Bei dem dritten<br />

aktuellen Schalldämpferprojekt<br />

der MaK handelt<br />

es sich um ein sowohl<br />

für Panzerkanonen<br />

als auch Ar-<br />

tilleriegeräteeinsetzbaresSchallschutzsystem, das<br />

im November letzten<br />

Jahres der<br />

Wehrtechnischen Dienststelle 91 im<br />

emsländischen Meppen übergeben<br />

wurde. Mit diesem für großkalibrige<br />

Waffensysteme gebauten Schalldämpfer<br />

werden schon im laufenden<br />

Geschäftsjahr weitere Grundsatzuntersuchungen<br />

zur Thematik in Angriff genommen.<br />

Noch einmal Projektchef<br />

Krumm: „Im Rahmen dieser Studien<br />

wollen wir prüfen, auf welche Art und<br />

Weise eine derartige Anlage zukünftig<br />

bei der Entwicklung von Waffen- und<br />

Munitionssystemen lärmmindernd<br />

eingesetzt werden kann.“ In speziellen<br />

Grundsatzuntersuchungen sollen<br />

die Grenzen der Einsatzbereiche derartiger<br />

Schalldämpferanlagen noch<br />

genauer untersucht werden, um die<br />

Zulässigkeit des Einsatzes der<br />

Schalldämpfer (z.B. bei Sondermunition<br />

oder beim Treffbildschießen) nachzuweisen.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 17<br />

RIM-Entwicklungskonzept für Derendorf auf MIPIM<br />

„DUS-village-north“ im<br />

internationalen Focus<br />

he Cannes/Düsseldorf. Unter dem<br />

Projektnamen „DUS-village-north“ betreibt<br />

die Rheinmetall Immobilien Management<br />

GmbH (RIM) – wie bereits<br />

ausführlich vorgestellt („Das <strong>Profil</strong>“<br />

4/99) – zur Zeit die Grundstücks- und<br />

Projektentwicklung eines 180 000<br />

Quadratmeter großen Areals im Düsseldorfer<br />

Stadtteil Derendorf. Das<br />

auch für internationaleInvestorenhochinteressante<br />

Projekt stellte<br />

die RIM vom<br />

8. bis 11. März<br />

<strong>2000</strong> auf der<br />

MIPIM – eine der weltweit bedeutendsten<br />

Immobilien-Fachmessen – in<br />

Cannes auf dem Gemeinschaftstand<br />

„Düsseldorf & Partners“ vor. Die bundesweit<br />

tätige Rheinmetall Immobilien<br />

Management GmbH ist eine 100prozentige<br />

Tochter der Rheinmetall <strong>AG</strong>;<br />

ihre Aufgaben liegen im „Corporate<br />

Real Estate“-Management, in der Projektentwicklung<br />

und -steuerung sowie<br />

im „Facility Management“.<br />

Für das 18 Hektar große Gelände in<br />

Düsseldorf-Derendorf liegt bereits ein<br />

mit den zuständigen Bereichen der<br />

Stadt Düsseldorf erarbeiteter Rahmenplan<br />

vor, der das Ergebnis eines<br />

städtebaulichen Ideenwettbewerbs<br />

berücksichtigt. Ziel der Planung ist es,<br />

gemeinsam mit externen Partnern und<br />

Der erste Vertreter der Stadt war auch<br />

der erste Repräsentant am Düsseldorf-<br />

Stand: Oberbürgermeister Joachim<br />

Erwin beteiligte sich in Cannes persönlich<br />

an der Akquisition von neuen Investoren<br />

für städtebauliche Projekte in<br />

der NRW-Landeshauptstadt.<br />

RIM: Rapp neu in<br />

Geschäftsführung<br />

he Düsseldorf. Zum 1. Februar <strong>2000</strong><br />

ist Dipl.-Kfm. Rainer Rapp in die Geschäftsführung<br />

der Rheinmetall Immobilien<br />

Management GmbH eingetreten.<br />

Rapp folgt in dieser Funktion<br />

auf Burkhardt Kaul, der Ende Januar<br />

nach über 20jähriger Tätigkeit für die<br />

Rheinmetall-Gruppe in den Ruhestand<br />

gegangen ist. Gemeinsam mit<br />

Dr. H. Jürgen Wolff wird Rapp in seiner<br />

neuen Funktion das Geschäft der<br />

Interessenten einen neuen Standort<br />

für Wohnen und Arbeiten zu schaffen,<br />

der alle infrastrukturellen Funktionen<br />

sowie Einzelhandel, Gastronomie und<br />

Freizeitnutzungen einschließt. Das<br />

Stadtentwicklungsgebiet wird dabei<br />

großzügige Freiflächen und Grünanlagen<br />

und eine moderne technische Infrastruktur<br />

bieten.<br />

Derzeit wird für die Hälfte der Grundstücksfläche<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

der Stadt Düsseldorf ein Bebauungsplan<br />

erarbeitet. Danach werden voraussichtlich<br />

200 000 Quadratmeter<br />

Bruttogeschoßfläche geplant, davon<br />

40 Prozent für hochwertige Wohnnutzungen<br />

und 60 Prozent für attraktive<br />

Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsflächen.<br />

Alle wesentlichen Belange<br />

des Plangebietes – z.B die städtebaulichen<br />

Strukturen, die Verkehrserschließung,<br />

die Gestaltung der Grünflächen<br />

und die Ver- und Entsorgung<br />

des Gebietes – sind bereits entwickelt.<br />

Die Rheinmetall <strong>AG</strong> selbst hat als erster<br />

Investor auf diesem Gelände mit<br />

dem Bezug der traditionellen Rheinmetall-Konzernverwaltung<br />

nach Sanierung<br />

und Erweiterung durch einen<br />

Neubau die Initiative ergriffen und die<br />

Neuentwicklung des Geländes begonnen.<br />

Als Idee steht dabei dem historischen,<br />

denkmalgeschützten Altbau –<br />

vollständig saniert und mit moderner<br />

Technik ausgestattet – ein transparenter<br />

Neubauriegel als zeitgemäßes Pendant<br />

gegenüber. Weiterhin ist durch<br />

ein bereits realisiertes Wohnungsbauvorhaben<br />

sowie durch umfassende<br />

Modernisierung und Reaktivierung der<br />

Nutzung von zwei vorhandenen, erhaltenswerten<br />

Bürogebäuden eine deutliche<br />

Belebung des Standortes erfolgt.<br />

Weitere Projekte, wie Wohnen und Einzelhandel,<br />

Lofts für Wohnen und Arbeiten<br />

sowie weitere moderne Bürogebäude<br />

sind in Vorbereitung.<br />

Dazu RIM-Geschäftsführer Rainer<br />

Rapp: „Aufgrund der sich mit dem neuen<br />

Bebauungsplan abzeichnenden<br />

Möglichkeiten steigt das Interesse an<br />

dieser zentralen Lage zwischen Innenstadt,<br />

Flughafen und Messe zunehmend.<br />

Die RIM bietet potentiellen Partnern<br />

die Möglichkeit, sich entsprechend<br />

ihren Vorstellungen und Zielen<br />

schon jetzt an der kurz- und mittelfristigen<br />

Planung und Realisierung des umfangreichen<br />

Vorhabens zu beteiligen.“<br />

Gemeinsam werden Rainer Rapp (r.) und Dr. H. Jürgen Wolff in der Geschäftsführung<br />

der Rheinmetall Immobilien Management GmbH auch das Entwicklungsprojekt<br />

„DUS-village-north“ auf dem 180 000 Quadratmeter großen<br />

Rheinmetall-Areal im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf betreuen.<br />

RIM in den Bereichen Projektentwicklung<br />

und –steuerung sowie im<br />

Facility Management verantworten.<br />

Der gebürtige Würzburger Rapp<br />

kann auf eine 20jährige Erfahrung<br />

als kaufmännischer Vorstand in verschiedenen<br />

Bauunternehmen zurückblicken<br />

und war zuletzt bei der<br />

F.C. Trapp <strong>AG</strong> in Wesel beschäftigt.<br />

Rapp, der auch Berufserfahrung in<br />

der Projektentwicklung und im Bereich<br />

Bau-Dienstleistungen hat, ist<br />

für die neue Aufgabe bei der RIM<br />

„auf die andere Seite“ des Baugeschehens<br />

gewechselt.<br />

Mit dem Stadtentwicklungsprojekt „DUS-village-north“ betreibt die Rheinmetall Immobilien Management GmbH die Grundstücks-<br />

und Projektentwicklung eines eigenen 180 000 m 2 großen Areals im zentral gelegenen Stadtteil Derendorf.<br />

Die Lenzing <strong>AG</strong> in Lenzing<br />

(Österreich) setzt seit Ende<br />

vergangenen Jahres bei der<br />

Formatausrüstung die neue „Blue<br />

Slit“-Messertechnologie von Jagenberg<br />

ein. Lenzing stellt in seinem<br />

Geschäftsbereich Papier Recycling-,<br />

Plakat- und Briefumschlagpapiere<br />

in hochwertiger Qualität her. Dabei<br />

werden hohe Anforderungen an<br />

eine optimale Formatausrüstung<br />

gestellt.<br />

Ziel der Umrüstmaßnahme war es<br />

dabei, die Formatproduktion zu<br />

steigern und gleichzeitig eine weiterhin<br />

hohe Schnittqualität zu gewährleisten.<br />

„Diese Vorgabe wurde<br />

durch die neuen Jagenberg-Messer<br />

voll erreicht“, so Heinz Wiener, Leiter<br />

Ausrüstung und Logistikcenter<br />

bei Lenzing Papier. „Dabei wurden<br />

unsere Erwartungen, die bei einer<br />

„Blue Slit“<br />

bringt Plus<br />

Verbesserung von zehn bis 20 Prozent<br />

lagen, in der Praxis sogar noch<br />

übertroffen.“<br />

Bei einer ursprünglich maximalen<br />

Messerbelastung von 600 g/m2 erzielte<br />

der Jagenberg-Querschneider<br />

mit „Blue Slit“ bei Grammaturen<br />

bis 125 g/m2 Messerbelastungen<br />

von 750 Gramm. Die maximal erreichte<br />

Messerbelastung betrug bei<br />

guter Schnittqualität sogar 840<br />

Gramm. Da der Querschneider dabei<br />

mit der gleichen Geschwindigkeit<br />

gefahren wurde, ergibt sich<br />

durch die neue Messertechnologie<br />

eine erhebliche Steigerung der<br />

Anlagenproduktivität.<br />

Derzeit setzen viele namhafte internationale<br />

Papierhersteller die<br />

neue „Blue Slit“-Technologie von<br />

Jagenberg ein, bei der durch eine<br />

hochwertige und technisch aufwendige<br />

Veredelung die Standzeit<br />

herkömmlicher Messer bei Rollenschneidmaschinen<br />

und Querschneidern<br />

deutlich übertroffen<br />

wird.<br />

Neben den vorhandenen Einsätzen<br />

bei Rollenschneidmaschinen<br />

und Querschneidern bietet das<br />

„Blue Solid“-Center von Jagenberg<br />

seit kurzem unter dem Markennamen<br />

„Blue Rod“ auch Rakelstangen<br />

mit der neuen Veredelungstechnologie<br />

an. Praxismessungen haben<br />

auch hier eine zweifach gesteigerte<br />

Standzeit der für nahezu alle<br />

Streichsysteme lieferbaren Rakelstangen<br />

ergeben. he<br />

Offizielle Premiere für die neue AMA 4000<br />

Systempräsentation<br />

war ein voller Erfolg<br />

rds Neuss. Ein „volles Haus“, hochzufriedene<br />

Gäste und ebenso erfreute<br />

Gastgeber: Rund 130 hochkarätige Besucher<br />

– darunter zahlreiche Geschäftspartner<br />

aus dem Kreis der internationalen<br />

Automobilhersteller, Motorenentwickler,<br />

Hochschulen und Zertifizierungsinstitute<br />

einschließlich TÜV<br />

sowie etliche Fachjournalisten – nutzten<br />

Mitte Januar diesen Jahres die Gelegenheit,<br />

sich bei der Pierburg <strong>AG</strong> im<br />

linksrheinischen Neuss mit der neuen<br />

Abgasmeßanlage AMA 4000 vertraut<br />

zu machen.<br />

Wie bereits ausführlich in der letzten<br />

„<strong>Profil</strong>“-Ausgabe vorgestellt, können<br />

mit dieser jüngsten Entwicklung<br />

des Meßtechnik-Teams um Geschäftsbereichsleiter<br />

Georg Maul hochpräzise<br />

Abgasemissionstests sowohl für<br />

die Zertifizierung als auch zur Serienüberwachung<br />

von Fahrzeugen auf Motor-<br />

und Rollenprüfständen durchgeführt<br />

werden, und zwar entsprechend<br />

den länderspezifisch jeweils aktuellen<br />

gesetzlichen Bestimmungen. Im<br />

Rahmen der zweitägigen Fachtagung<br />

kamen natürlich auch die zukünftig<br />

weiter verschärften Vorschriften zur<br />

Schadstoffreduzierung (z.B. die im<br />

US-Bundesstaat Kalifornien bereits<br />

geltende SULEV-Norm – „super ultra<br />

low emission value“) detailliert zur<br />

Sprache.<br />

Sehr angetan von der außerordentlich<br />

guten Resonanz auf die offizielle<br />

Systempremiere zeigten sich die Organisatoren<br />

des zweitägigen Expertenforums.Meßtechnik-Vertriebsleiter<br />

Günter Maassen: „Vor allem die<br />

ausgeprägt hohe Meßgenauigkeit,<br />

die auch die zukünftig weiter sinkenden<br />

Abgasgrenzwerte berücksichtigt,<br />

der moderne Systemaufbau, der<br />

selbstverständlich auch Schnittstellen<br />

zu hochmodernen IT-Anwendungen<br />

beinhaltet, und die hohe Servicefreundlichkeit<br />

haben unsere Fachbesucher<br />

überzeugt. Was die Marktperspektive<br />

anbelangt, wird die neue<br />

AMA 4000 den Umsatz in unserem<br />

Geschäftsbereich in den kommenden<br />

Jahren sicherlich maßgeblich mitprägen.“<br />

Einen ersten AMA-4000-Auftrag – in<br />

diesem Fall von der Bayerische Motorenwerke<br />

<strong>AG</strong> – hatten die Neusser MT-<br />

Experten bereits vor wenigen Monaten<br />

erfolgreich akquirieren können. Zwölf<br />

komplette Abgasprüfstände wird Pierburg<br />

in der nächsten Zeit in Deutschland,<br />

Österreich und den USA installieren.<br />

Die Chancen, daß diesem bisher<br />

größten Einzelauftrag seit Gründung<br />

der Meßtechnik weitere BMW-Order<br />

folgen, stehen nicht schlecht: Immerhin<br />

ist man beim Münchner Automobilhersteller<br />

seit Jahren ein anerkannter<br />

Partner. Und nicht nur dort sind das<br />

Know-how und die jahrzehntelange Erfahrung<br />

des Neusser Teams kein Geheimnis.<br />

Hochzufrieden über die gelungene Präsentation der neuen Abgasmeßanlage AMA<br />

4000, die bei den rund 130 Fachbesuchern auf großes Interesse stieß (v.l.n.r.): Dr.<br />

Hans W. Engelskirchen, Vorstandsmitglied der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong>, die<br />

beiden Gastreferenten Dr. Roman Larisch (BMW) und Dr. Jörg Wiebrecht (Audi),<br />

Enwicklungsfachmann Manfred Werner von der Pierburg Instruments GmbH,<br />

Meßtechnik-Vertriebsleiter Günter Maassen (vorne), Vertriebsfachmann Jochen<br />

Böning, Entwicklungsleiter Rainer Ballik und Meßtechnik-Chef Georg Maul.


Seite 18 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Multiplikatoren unter sich: Personalleiter aus zahlreichen Rheinmetall-Unternehmen wurden unlängst mit dem Thema Direktversicherung vertraut gemacht. Unsere Fotos zeigen (v.l.n.r.) Annegret Roth<br />

(Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>), Agnes Kowalewski (Pierburg <strong>AG</strong>), Markus Bentele (Buck Neue Technologien GmbH), Hans-Peter Szymanski (Pierburg <strong>AG</strong>), Gunter Becker (Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>), Lutz Gabriel<br />

(MaK System Gesellschaft mbH), Werner Wegat (Rheinmetall W&M GmbH), Gabriele Walther von der Rheinmetall Versicherungsdienst GmbH und Gerhard John (Nitrochemie Aschau GmbH).<br />

Direktversicherung auf Kapital- oder Rentenbasis: Eile geboten<br />

Private Altersvorsorge<br />

wird immer wichtiger<br />

rds Düsseldorf/Neuss. Bisher deutlich<br />

unter den – mit Blick auf die zunehmend<br />

zwingende Notwendigkeit<br />

privater Altersvorsorge – vergleichsweise<br />

hochgesteckten Erwartungen<br />

liegt die Resonanz der Rheinmetall-<br />

Mitarbeiter auf die seit rund einem<br />

Jahr an den bundesdeutschen Standorten<br />

offerierte Möglichkeit der Direktversicherung.<br />

Wie die Rheinmetall<br />

Versicherungsdienst GmbH jetzt bilanzierte,<br />

haben seit Beginn der Aktion<br />

erst etwa 200 Beschäftigte eine<br />

derartige Versicherung abgeschlossen.<br />

Mit dieser kann man, wie ausführlich<br />

berichtet, einen langfristig<br />

ausgerichteten, privaten Beitrag zur finanziellen<br />

Vorsorge im Alter leisten –<br />

bei gleichzeitiger Reduzierung des aktuellen<br />

steuerpflichtigen Einkommens.<br />

In der Rheinmetall-Gruppe stehen<br />

dazu zwei Versicherungsmodelle<br />

zur Auswahl: Die Direktversicherung<br />

auf Kapitalbasis wird unter der Federführung<br />

der AXA Colonia Lebensversicherung<br />

offeriert; die auf Rentenbasis<br />

angebotene Versicherungsvariante<br />

kann bei der Pensionskasse für die<br />

Deutsche Wirtschaft abgeschlossen<br />

werden.<br />

Nicht nur Experten sind sich mit<br />

Blick auf die weitere langfristige Entwicklung<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

schon länger einig: Der finanzielle<br />

Spielraum im sogenannten<br />

„dritten Lebensabschnitt“ wird<br />

zukünftig deutlich stärker als bisher<br />

auch von privater Vorsorge geprägt<br />

sein. Das folgende Renten-Rechenexempel<br />

macht diese Entwicklung deutlich:<br />

Wenn ein heute 39jähriger Angestellter<br />

mit einem Jahresbruttoeinkommen<br />

von 71 020 Mark seine Ren-<br />

95<br />

94<br />

Stützen im Alter<br />

Von je 100 künftigen Rentnern und Rentnerinnen der Altersjahrgänge 1936 bis 1955<br />

haben Anspruch auf<br />

64<br />

Westdeutschland Ostdeutschland<br />

40<br />

36<br />

Männer<br />

Frauen<br />

12<br />

12<br />

16<br />

eine gesetzliche Rente<br />

Leistungen aus privater<br />

Altersvorsorge<br />

betriebliche<br />

Altersversorgung<br />

Zusatzversorgung des<br />

öffentlichen Dienstes<br />

Männer<br />

Frauen<br />

12<br />

20<br />

Mehrfachnennungen, ohne Pensionäre Quelle: AVID AVID 96<br />

96<br />

tenberechnung mit dem Beginnalter<br />

65 vornehmen läßt, ergibt sich eine<br />

monatliche Rente von <strong>26</strong>65 Mark; zugrunde<br />

gelegt sind dabei 45 Versicherungsjahre.<br />

Daß diese Rente – bezogen<br />

auf den bis dato gewohnten Lebensstandard<br />

– nicht gerade üppig<br />

ist, liegt auf der Hand.<br />

Private Vorsorge zur (zusätzlichen) finanziellen<br />

Absicherung des Lebens-<br />

Hotline-Infos zur<br />

Direktversicherung<br />

Düsseldorf/Neuss. Wer sich detailliert<br />

über die in der Rheinmetall-<br />

Gruppe angebotene Direktversicherung<br />

auf Kapital- bzw. Rentenbasis<br />

informieren möchte, kann dies bei<br />

den beiden Vertragspartnern der<br />

Rheinmetall Versicherungsdienst<br />

GmbH unter entsprechend eingerichteten<br />

Hotlines tun.<br />

Die AXA Colonia Lebensversicherung,<br />

Köln, – sie zeichnet für die Direktversicherung<br />

auf Kapitalbasis<br />

verantwortlich – ist unter den Hotlines<br />

0221/148-35354 (Bernd Kettner)<br />

und 0221/148-35351 (Dieter<br />

Schmid) sowie per Telefax (0221/<br />

148-35154) täglich von 8 bis 18 Uhr<br />

erreichbar.<br />

Bei der Pensionskasse für die<br />

Deutsche Wirtschaft (Duisburg) –<br />

sie offeriert die Direktversicherung<br />

auf Rentenbasis – steht der Versicherungsexperte<br />

Andreas Fritz<br />

unter der Telefonnummer 0203/<br />

99219-37 (bzw. Telefax: 0203/<br />

99219-49) fachkundig Rede und<br />

Antwort.<br />

59<br />

52<br />

100<br />

100<br />

Immer mehr Arbeitnehmer sorgen vor: Sie werden, wenn sie in den Ruhestand<br />

gehen, nicht allein auf die Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

angewiesen sein, sondern können zusätzlich Leistungen im Rahmen privater Altersvorsorge<br />

erwarten – etwa auch durch die in der Rheinmetall-Gruppe offerierte<br />

Direktversicherung auf Kapital- bzw. Rentenbasis. Grafik: Globus<br />

4<br />

2<br />

© Globus 6091<br />

abends gewinnt deshalb immer mehr<br />

an Bedeutung. Und lohnt sich, wie die<br />

nachfolgenden Beispiel im Rahmen einer<br />

Direktversicherung zeigen: Der bereits<br />

erwähnte Angestellte zahlt monatlich<br />

100 Mark in eine derartige Versicherung.<br />

Bei Abschluß einer Lebensversicherung<br />

auf Kapitalbasis ergibt<br />

sich bei einem Endalter von 65 Jahren<br />

eine Versicherungssumme von 45 575<br />

Mark und eine Ablaufleistung (incl.<br />

nicht garantierter Überschüsse) von<br />

90 103 Mark. Bei Abschluß einer Pensionsversicherung<br />

erlangt er eine monatliche<br />

Altersrente in Höhe von 300<br />

Mark mit Hinterbliebenenanwartschaft.<br />

Daß die deutschen Rheinmetall-Mitarbeiter<br />

die jetzt flächendeckend offerierte<br />

Direktversicherung bisher nur<br />

sehr zögerlich annehmen, liegt – neben<br />

den mittlerweile behobenen organisatorischen<br />

Anlaufschwierigkeiten<br />

beim Projektstart – vor allem daran,<br />

daß sich der Gedanke an die Notwendigkeit<br />

einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge<br />

erst allmählich im Bewußtsein<br />

der Bevölkerung festsetzt.<br />

Mehr Eigenverantwortung angesichts<br />

einer immer größer werdenden Ungewißheit<br />

über die zukünftige Entwicklung<br />

der Rentenversicherung – kaum<br />

jemand sieht das nicht ein, aber nicht<br />

jeder handelt danach.<br />

Darüber hinaus hat, wie Gabriele<br />

Walther von der Rheinmetall Versicherungsdienst<br />

GmbH bestätigt, die<br />

in jüngster Zeit im politischen Raum<br />

geführte Diskussion über die Besteuerung<br />

von Lebensversicherungen<br />

für nachhaltige Irritation gesorgt:<br />

„Diese ursprünglich von der Berliner<br />

Regierungskoalition im Rahmen der<br />

Steuerreform geplante Regelung ist<br />

bekanntlich vom Tisch – es bleibt also<br />

alles beim alten. Insofern gilt hier<br />

Entwarnung: Es gibt für die Mitarbeiter<br />

der Rheinmetall-Gruppe keinen<br />

Grund mehr, einen geplanten Versicherungsabschluß<br />

weiter hinauszuschieben.“<br />

Im Gegenteil – jetzt ist bei der Direktversicherung<br />

auf Kapitalbasis sogar Eile<br />

geboten. Die aktuelle Entwicklung<br />

auf dem Kapitalmarkt (z. B. das anhaltend<br />

niedrige Zinsniveau) hat das Bundesaufsichtsamt<br />

für das Versicherungswesen<br />

veranlaßt, bei den Versicherungsgesellschaften<br />

auf eine Reduzierung<br />

des Rechnungszinssatzes<br />

hinzuwirken. Diese Verringerung hat<br />

nachhaltige Auswirkungen auf die garantierte<br />

Leistung des Versicherers –<br />

die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme<br />

sinkt nämlich.<br />

Gabriele Walther: „Wer jetzt noch etwas<br />

für seine Altersvorsorge zu den<br />

derzeit geltenden, besseren Konditionen<br />

tun möchte, sollte also möglichst<br />

umgehend mit seiner Personalabteilung<br />

sprechen. Der bisherige Tarif hat<br />

noch Gültigkeit bis zum 15. Juni <strong>2000</strong>.<br />

Das bedeutet, daß die Beitrittserklärung<br />

zur Direktversicherung auf Kapitalbasis<br />

bis zum 15. Juni <strong>2000</strong> bei<br />

der Rheinmetall-Versicherungsdienst<br />

GmbH vorliegen muß, wenn man sich<br />

die alten Konditionen sichern will. Der<br />

letztmögliche Versicherungsbeginn zu<br />

den bekannten Konditionen ist der<br />

1. Juli <strong>2000</strong>.“<br />

Weltweit kleinster<br />

Pkw-Dieselkolben<br />

eds Neckarsulm. Der „smart“ transportiert<br />

in erster Linie eines – das Lebensgefühl<br />

einer neuen Generation.<br />

Und das mit einem cleveren Konzept<br />

bzw. Slogan: klein bis zum Maximum.<br />

Die neuen Kolben in den kleinvolumigen<br />

Turbomotoren mit ihrer<br />

hohen Leistungsdichte – sowohl in<br />

den Otto- als auch in den Dieselmotoren<br />

– stammen von Kolbenschmidt<br />

und geben dem avantgardistischen<br />

Stadtflitzer die notwendige Power.<br />

Die KS Kolbenschmidt GmbH ist Erstund<br />

Alleinentwickler des Kolbens<br />

und hat mit diesem Serienauftrag<br />

einmal mehr ihre Kompetenz als Zulieferer<br />

auch für kleine Dieselmotoren<br />

gezeigt.<br />

Bei dem im neuen „smart-cdi“ eingesetzten<br />

System handelt es sich<br />

um den kleinsten Dieselkolben der<br />

Welt. In enger Zusammenarbeit mit<br />

der MCC Micro Compact Car smart<br />

GmbH und den Dieselmotoren-Spezialisten<br />

von DaimlerChrysler hat die<br />

KS Kolbenschmidt GmbH diesen Kolben<br />

zur Serie entwickelt; Projektstart<br />

war im Frühjahr 1996.<br />

Als Werkstoff für den thermisch<br />

und mechanisch hoch belasteten<br />

Kolben wurde die warmfeste Legierung<br />

„KS-Thermodur“ gewählt. Eine<br />

besondere Herausforderung während<br />

der Entwicklung stellte die Reduzierung<br />

der gemessenen hohen<br />

Kolbentemperaturen zur Erreichung<br />

der Dauerfestigkeit<br />

dar. Durch<br />

Simulation der<br />

Spritzkühlung am<br />

KS-Düsenprüfstand<br />

mit Hilfe eines<br />

Glaskolbens<br />

konnte die Spritzdüsengeometrie<br />

so geändert werden,<br />

daß sie eine<br />

verbesserte Wärmeabfuhr<br />

über<br />

die Kolbeninnenform<br />

brachte.<br />

Einen weiteren<br />

Schritt zur Erreichung<br />

der Gestaltfestigkeit<br />

bringt die Redu-<br />

Nico-Neuheiten zur<br />

„Christmas World“<br />

goe Trittau/Frankfurt am Main. Die<br />

Nico-Gruppe blickt auf das erfolgreichste<br />

Geschäftsjahr ihrer Geschichte<br />

zurück: Die Firmengruppe<br />

erwirtschaftete 1999 mit rund 600<br />

Mitarbeitern einen Gesamtumsatz<br />

von 180 Millionen Mark. Allein 120<br />

Millionen Mark setzte man international<br />

im Bereich Groß- und Silvesterfeuerwerk<br />

um. Damit stieg der Anteil<br />

der Pyrotechnik 1999 weltweit um 60<br />

Prozent. Geschäftsführer Hanns-Jürgen<br />

Diederichs führt diesen überdimensionalen<br />

Anstieg zum einen auf<br />

den „Millennium-Effekt“, zum anderen<br />

aber auch auf die am Markt gut<br />

Pfiffig: der neue „smart-cdi“<br />

zierung der Spannung am Muldenrand.<br />

Durch Gestaltung von Muldenrand<br />

und Ventiltaschen ist das Spannungsniveau<br />

in diesem Bereich bei<br />

gleichbleibend guten Emissionen<br />

deutlich abgesenkt worden. Optimierungen<br />

im System Kolben und<br />

Kolbenringe führen darüber hinaus<br />

u.a. zu günstigem Ölverbrauch und<br />

hoher Gasdichtheit.<br />

Produktionsstätte des „smart“-Dieselkolbens<br />

ist Metal Usti in Tschechien.<br />

Kolbenschmidt liefert den Kolben<br />

als Systemlieferant mit Kolbenringen<br />

und Bolzen. Emmerich Ottliczky, Leiter<br />

der Konstruktion im Bereich „Pkw<br />

Diesel Kolben“: „Mit einem bereits<br />

geplanten Folgeauftrag bestätigt<br />

DaimlerChrysler unsere hohe Kompetenz<br />

im Pkw-Dieselbereich. Wir haben<br />

bekanntlich erst kürzlich das<br />

Entwicklungs- und Prozess-Audit mit<br />

sehr hohem Erfüllungsgrad erreicht.<br />

Diese Ergebnisse sprechen für sich.“<br />

Freuen sich über den erfolgreich vermarkteten, kleinsten<br />

Dieselkolben der Welt, der im „smart“ eingesetzt wird:<br />

Konstrukteur Karl Dieffenbach (l.) und Emmerich Ottliczky,<br />

Leiter Konstruktion des Bereichs „Pkw Diesel Kolben“.<br />

aufgenommenen Neuheiten und die<br />

Erweiterung der Absatzwege zurück.<br />

Mit ihrem Produktportfolio ist die<br />

zum Rheinmetall-Konzern gehörende<br />

Nico-Gruppe mittlerweile zum<br />

größten europäischen Anbieter gewachsen.<br />

Kaum waren die Nico-Raketen der<br />

Nacht vom 31. Dezember 1999 zum<br />

1. Januar <strong>2000</strong> verglüht, da stellten<br />

die Feuerwerker bereits wieder die<br />

Neuheiten für den Jahreswechsel<br />

<strong>2000</strong>/2001 vor. Auf der „Christmas<br />

World“, die vom 29. Januar bis 2. Februar<br />

<strong>2000</strong> in Frankfurt am Main<br />

stattfand, wurde unter anderem die<br />

„Hammerrakete“ präsentiert, die<br />

zum Jahresende <strong>2000</strong> einen ganz<br />

neuen Effekt an den Himmel zeichnen<br />

wird.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Aus den Unternehmensbereichen<br />

Seite 19<br />

Kooperation mit der Hochschule Bremen<br />

STN Atlas Elektronik<br />

stiftet neuen Lehrstuhl<br />

jhh/he Bremen. Die Hochschule Bremen<br />

und die STN Atlas Elektronik<br />

GmbH haben einen Kooperationsvertrag<br />

über die Einrichtung einer von STN<br />

Atlas Elektronik zunächst für fünf Jahre<br />

finanzierten Stiftungsprofessur im<br />

Fachgebiet „Technische Physik/Akustik“<br />

geschlossen. Eine entsprechende<br />

Vereinbarung wurde am 13. März<br />

<strong>2000</strong> durch Ulrich Grillo, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der STN Atlas<br />

Elektronik GmbH, und Professor Dr.<br />

h.c. Ronald Mönch, Rektor der Hochschule<br />

Bremen, unterzeichnet.<br />

Zum Aufbau eines weiteren neuen<br />

Studiengangs der Hochschule Bremen<br />

im Fachbereich Schiffbau, Meerestechnik<br />

und Angewandte Naturwissenschaften<br />

wird STN Atlas darüber hinaus<br />

innerhalb der nächsten drei Jahre<br />

finanzielle Mittel zur Geräteausstattung<br />

des neuen Fachbereichs zur Verfügung<br />

stellen. Die Gründung eines eigenen<br />

Instituts für Verfahren der Unterwasserschalltechnik<br />

an der Hochschule<br />

Bremen ist bereits in Planung.<br />

Als eigenständige Disziplin ist die<br />

Wasserschalltechnik/Hydroakustik<br />

bisher an deutschen Universitäten<br />

und Hochschulen weder in der Forschung<br />

noch in der Lehre vertreten.<br />

Die Ansiedlung dieser neuen Wissenschaftsdisziplin<br />

stärkt den Standort<br />

Bremen und trägt zum weiteren Ausbau<br />

der wissenschaftlichen Forschung<br />

in Ergänzung zur Universität Bremen<br />

und zum Alfred-Wegener-Institut (AWI)<br />

in Bremerhaven bei. Die Hochschule<br />

Bremen steigert mit diesem neuen<br />

Stiftungslehrstuhl ihre Attraktivität<br />

durch eine Erweiterung des Lehrangebotes<br />

und schafft sich damit die<br />

Möglichkeit, „Keimzelle“ für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs im Bereich<br />

der Hydroakustik in Deutschland<br />

zu werden.<br />

Die STN Atlas Elektronik GmbH ist in<br />

Deutschland unangefochtener Marktführer<br />

bei hydroakustischen Systemen<br />

und zählt weltweit zu den großen Anbietern<br />

auf diesem Gebiet. Durch die<br />

Kooperation mit der Hochschule Bremen<br />

eröffnen sich für das Unternehmen<br />

neue Möglichkeiten, dank einer<br />

fachbezogenen Hochschulausbildung<br />

den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern<br />

dieser Fachrichtung weiter abzusichern.<br />

VW-Zwickau mit Hirschmann-Netzwerktechnik<br />

Ohne „Bits and Bytes“<br />

ständen alle Räder still<br />

tho Neckartenzlingen. Das VW-Werk<br />

in Zwickau gehört zu den modernsten<br />

Pkw-Produktionsstätten in Europa. Täglich<br />

laufen hier über 1000 Fahrzeuge<br />

der Typen „Golf“ und „Passat“ vom<br />

Band. Ein unternehmensweites Datennetz<br />

verbindet nicht nur die Rechner im<br />

Office-Bereich, sondern steuert gleichzeitig<br />

das nahtlose Ineinandergreifen<br />

einzelner Produktionsschritte. Um dieses<br />

Datennetz auch für künftige Anwendungen<br />

fit zu machen, hat die Volkswagen<br />

Sachsen GmbH, ein Tochterunternehmen<br />

der Volkswagen <strong>AG</strong>, den<br />

„Backbone“, also das Rückgrat des<br />

Verschiedene Fertigungsbereiche wie die Fahrzeug-Endmontage<br />

sind an das unternehmensweite Datennetz angeschlossen.<br />

Unser Bild zeigt den Einbau des „Golf“-Cockpits.<br />

Netzes auf den superschnellen „Gigabit<br />

Ethernet“-Übertragungsstandard umgerüstet.<br />

Die dazu erforderliche Netzwerktechnik<br />

stammt von Hirschmann.<br />

„Neben der hohen Performance spielt<br />

für uns die ständige Verfügbarkeit des<br />

Datennetzes eine entscheidende Rolle“,<br />

erklärt Matthias Müller, Leiter „Organisation<br />

und IS-Koordination“ bei<br />

Volkswagen Sachsen. „Denn ein Netzausfall<br />

würde nicht nur die Verwaltung<br />

lahmlegen, sondern auch die Produktion,<br />

da Fertigungsbereiche wie etwa die<br />

Fahrzeugendmontage, die Lackiererei<br />

und der Karosseriebau ebenfalls an das<br />

Datennetz angebunden sind.“ Ein weiteres<br />

wichtiges Kriterium bei der Beschaffung<br />

der neuen Netzwerkkomponenten<br />

bildete der Investitionsschutz.<br />

So sollte bereits vorhandene Netzwerktechnik<br />

auch in der neuen Infrastruktur<br />

eingesetzt werden können.<br />

„Wir haben die vorhandenen Netzwerkkomponenten<br />

nicht ausgemu-<br />

stert, sondern aufgerüstet und zugleich<br />

das Datennetz mit neuer Technik<br />

ergänzt“, so Reinhard Stellfeld,<br />

Projektverantwortlicher beim Hirschmann-Geschäftsbereich<br />

„Automation<br />

and Network Solutions“. Sechs „Gigabit<br />

Ethernet-Switches“ von Hirschmann<br />

bringen jetzt den „Backbone“<br />

am Standort Zwickau „auf Trab“: Eine<br />

Übertragungsrate von 1000 Megabit<br />

pro Sekunde ermöglicht sogar Multimedia-Anwendungen<br />

wie etwa Videokonferenzen.<br />

„Die redundante Ringstruktur<br />

des Netzes gewährleistet eine<br />

unterbrechungsfreie Übertragung der<br />

Daten. Fällt eine<br />

Verbindung aus,<br />

so schalten die<br />

,Switches‘ innerhalb<br />

von Millisekunden<br />

auf eine<br />

Stand-by-Verbindung<br />

um“, erläutert<br />

Stellfeld.<br />

Das Datennetz<br />

am VW-Standort<br />

Zwickau verbindet<br />

alle Gebäude auf<br />

dem 1,8 Quadratkilometer<br />

großen<br />

Werksgelände.<br />

Über mehr als<br />

1000 Kilometer<br />

Glasfaser- und<br />

Kupferkabel können<br />

die rund 1200 Teilnehmer direkt<br />

miteinander kommunizieren. Außerdem<br />

haben sie Zugriff auf umfangreiche<br />

Datenbanken und Anwendungen<br />

wie Intranet und Internet.<br />

Netzwerkkomponenten von Hirschmann<br />

werden nicht nur in dem neuen<br />

„Backbone“ eingesetzt, sondern ebenso<br />

im Office-Bereich und in verschiedenen<br />

Fertigungsbereichen. So sind etwa<br />

die Prüfstände für die Fahrzeugendmontage<br />

über „Ethernet Hubs“ und<br />

„Switches“ der „Industrial Line“-Produktfamilie<br />

an das Datennetz angebunden.<br />

Diese speziell für den Einsatz<br />

in der rauhen industriellen Umgebung<br />

entwickelten Komponenten sind besonders<br />

robust und können einfach<br />

auf Hutschienen montiert werden.<br />

Die erste große Bewährungsprobe<br />

hat das erweiterte Datennetz bei VW in<br />

Zwickau bereits bestanden: Der Jahrtausendwechsel<br />

wurde ohne Probleme<br />

gemeistert.<br />

Perfekt: Professor Dr. h.c. Ronald Mönch (vorne Mitte), Rektor der Bremer Hochschule, und Dipl.-Kfm. Ulrich Grillo (vorne links),<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der STN Atlas Elektronik GmbH, unterzeichnen den Vertrag über die neue Stiftungsprofessur.<br />

Aufmerksame Zeugen des historischen Aktes sind Rheinmetall-Vorstandschef Dipl.-Math. Klaus Eberhardt (Vordergrund<br />

rechts) und – stehend v.l.n.r. – Manfred Siegel, Leiter Qualitätsmanagement im Geschäftsfeld „Systeme Marine”, STN-Atlas-<br />

Geschäftsführer John M. Young, Manfred Meyersieck, Leiter Geschäftsbereich „Systeme: Unter-, Überwasser, Minenjagd”<br />

sowie Kanzler Jürgen-Peter Henckel (Uni Bremen) und Professor Heinz Hermann Albers, Konrektor der Bremer Universität.<br />

Brilliant, facetten- und finessenreich: Der Stuttgarter Kabarettist Dr. Peter<br />

Förschler – im Hauptberuf Richter am Landgericht – und sein Partner Dieter<br />

Aisenbrey entführten die knapp 300 Teilnehmer der diesjährigen Rheinmetall-Führungssitzung<br />

in das nostalgische Kabarett der zwanziger Jahre.<br />

Rahmen war<br />

kontrastreich<br />

Kontrastreiches Programm: Mit<br />

einem musikalischen Streifzug<br />

durch das Repertoire der Jazz-<br />

Standards und mit nostalgischem<br />

Cabaret sorgten Mitglieder der Big-<br />

Band der Folkwang-Hochschule (Essen)<br />

unter der Leitung des Pianisten<br />

Tae-Sung Chung sowie das Stuttgarter<br />

Kabarettistenduo Dr. Peter<br />

Förschler und Dieter Aisenbrey (Piano)<br />

während der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung<br />

für den künstlerischen<br />

Rahmen.<br />

„Capriolen“ – unter diesem Motto<br />

präsentierte der Stuttgarter Kabarettist<br />

Dr. Peter Förschler, von Haus aus<br />

Richter am Landgericht der badenwürttembergischenLandeshauptstadt,<br />

zusammen mit seinem Partner<br />

Dieter Aisenbrey (am Piano) nostalgisches<br />

Cabaret der zwanziger und<br />

dreißiger Jahre des vergangenen<br />

Jahrhunderts. Das Repertoire der beiden<br />

Künstler, die kürzlich ihr zehnjähriges<br />

Bühnenjubiläum feierten<br />

und deren Show immer wieder auch<br />

knifflige dramaturgische Elemente<br />

enthielt, begeisterten das RFS-Auditorium<br />

– eben perfekt inszenierte<br />

Unterhaltung, die einen nicht nur<br />

musikalischen Bogen von den ehedem<br />

mondänen Tanzpalästen und<br />

Salons bis zum Tingeltangel der ausgehenden<br />

Kaiserzeit spannte, bekannte<br />

„Evergreens“ und Schellack-<br />

Raritäten inbegriffen.<br />

Ihren ersten Auftritt unter dem<br />

neuen Namen Tae-Sung-Chung-<br />

Quartett absolvierten Altsaxophonistin<br />

Susanne Folk (21), Bassist Ralph<br />

Pompe (28), Schlagzeuger Marc Küsters<br />

(<strong>26</strong>) sowie Pianist Tae-Sung<br />

Chung (31). Die vier Musiker, die –<br />

zum Teil studienhalber – der Big-<br />

Band der Folkwang-Hochschule in<br />

Essen angehören, präsentierten internationale<br />

Jazz-Standards, und damit<br />

Musik der eher leisen Töne. Die<br />

vor knapp einem halben Jahr gegründete<br />

Formation ist nach Aussagen<br />

von Bandleader Chung stilistisch<br />

„sehr offen und zur Zeit dabei,<br />

eine eigene Tonsprache zu entwickeln,<br />

bei der traditionelle und<br />

avantgardistische Stilelemente kreativ<br />

miteinander verknüpft werden“.<br />

Übrigens: Wer den vier jungen Bandmitgliedern,<br />

die bereits über reichlich<br />

musikalische Erfahrung verfügen<br />

(Susanne Folk spielt z.B. im<br />

Bundesjugendjazzorchester), ein<br />

Forum bieten möchte, kann sich an<br />

Tae-Sung Chung (Tel. 02054/935301)<br />

oder Marc Küsters (Tel. 02823/<br />

410208) wenden. rds<br />

Boten Jazz-Standards der leisen Töne (v.l.n.r.): das Tae-Sung-Chung-Quartett<br />

alias Schlagzeuger Marc Küsters, Altsaxophonistin Susanne Folk, Bassist<br />

Ralph Pompe und Bandleader Tae-Sung Chung am Flügel.<br />

Jagenberg-„Blue Solid“<br />

Für viele<br />

Bereiche<br />

he Neuss. Zufriedene Mienen im<br />

„Blue Solid“-Center: Nach der vom<br />

Marketingbereich realisierten, umfangreichenMarkteinführungs-Kampagne<br />

haben viele Papierhersteller<br />

weltweit die neuartigen „Blue Slit“-<br />

Messer ausprobiert und dabei einen<br />

guten Schnitt gemacht. Dank dieser<br />

neuen Technologie zur Materialhärtung<br />

erhalten Messerscheiben in Rollen-<br />

oder Querschneidern sowie Rakelstangen<br />

in Streichmaschinen eine<br />

deutlich höhere Einsatzdauer. Dieses<br />

Plus an Standzeiten macht sich bei<br />

den Papierherstellern schnell in klin-<br />

Qualitätskontrolle hat unbedingten Vorrang:<br />

„Blue Solid“-Mitarbeiter U. Schoof<br />

bei der Prüfung der Messerqualität.<br />

gender Münze bemerkbar („Das <strong>Profil</strong>“<br />

3/99). Kein Wunder also, daß das<br />

Mitte vergangenen Jahres gegründete<br />

„Blue Solid“-Center von Jagenberg<br />

den internationalen Messermarkt<br />

tüchtig aufgewirbelt hat.<br />

Bei vielen namhaften Papierherstellern<br />

sind „Blue Solid“-Produkte zur<br />

Zeit im Testeinsatz oder – wie beispielsweise<br />

bei der Firma Zanders –<br />

bereits fest im Ausrüstungsprogramm.<br />

Teilweise gelang mit den neuen Messern<br />

sogar nach langer Pause die Wiederaufnahme<br />

in die Lieferantenliste,<br />

so geschehen bei der Firma Steinbeis-<br />

Temming.<br />

„Wir werden diesen guten Start nutzen,“<br />

so Stefan Reimann, Leiter der<br />

Business Unit, „um unsere Anstrengungen<br />

auf breiter Basis nochmals zu<br />

forcieren.“ So werden demnächst unter<br />

anderem zwei neue Vertriebsmitarbeiter<br />

in Sachen „Blue Solid“ unterwegs<br />

sein. Ferner wurde im Jagenberg-<br />

Werk in Enfield (US-Bundesstaat<br />

Connecticut) ein Vertriebsstützpunkt<br />

für den nordamerikanischen Markt<br />

aufgebaut sowie neue Partner in europäischen<br />

Ländern gewonnen, um einen<br />

noch schnelleren Service vor Ort<br />

zu garantieren.<br />

Diese neue Technologie, so Reimann,<br />

beherrschen zur Zeit nur sehr<br />

wenige Unternehmen auf der Welt, die<br />

zudem in ganz unterschiedlichen<br />

Branchen aktiv sind. Denkbar wäre daher<br />

zu einem späteren Zeitpunkt auch<br />

der Einsatz des Jagenberg-Know-hows<br />

in anderen Märkten und Industrien.


Seite 20 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

„Milestones“-Auszeichnung für die Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

Durch Wachstum neu<br />

am Markt positioniert<br />

rds Düsseldorf. 18 zum Teil international<br />

engagierte Unternehmen, darunter<br />

auch die Rheinmetall <strong>AG</strong> (Düsseldorf),<br />

gehören seit wenigen Wochen<br />

zu den Preisträgern der verliehenen<br />

„Milestones“-Auszeichnung. Mit<br />

diesem Wettbewerb, den das nordrhein-westfälische<br />

Ministerium für<br />

Wirtschaft und Mittelstand, Technologie<br />

und Verkehr, die Boston Consulting<br />

Group (Unternehmensberatung)<br />

und die Verlagsgruppe Handelsblatt<br />

erstmals ausgelobt haben, sollen in<br />

Zukunft regelmäßig zukunftsweisende<br />

unternehmerische Leistungen mit Bezug<br />

zu NRW prämiert werden. Der Düsseldorfer<br />

Rheinmetall-Konzern wurde<br />

in der Kategorie „Business Migration“<br />

für seine in jüngster Vergangenheit er-<br />

folgreich betriebene Geschäftsausdehnung<br />

in den Unternehmensbereichen<br />

Automobil- und Wehrtechnik<br />

ausgezeichnet.<br />

Mit „Milestones“ (übersetzt: Meilensteine)<br />

will das Land Nordrhein-Westfalen,<br />

wie dessen Ministerpräsident<br />

Wolfgang Clement am 29. Januar <strong>2000</strong><br />

anläßlich der Verleihung des neugeschaffenen<br />

Wirtschaftspreises betonte,<br />

neue Wege in der Industriepolitik<br />

gehen: „Wir wollen weg von der Subventionspolitik<br />

und stattdessen den<br />

Rahmen schaffen für die Eigeninitiati-<br />

Mit der „Milestones“-Auszeichnung,<br />

die Ende Januar diesen<br />

Jahres zum ersten Mal verliehen<br />

wurde, werden modellhafte, zukunftsweisendeUnternehmensleistungen<br />

prämiert. Ziel des Preises ist<br />

es, diese Leistungen einer breiten Öffentlichkeit<br />

bekannt zu machen und<br />

so für wirtschaftliche, politische und<br />

gesellschaftliche Anerkennung zu sorgen.<br />

„Milestones“ soll nach dem Willen<br />

seiner „Promoter“ anderen Unternehmen<br />

Anreiz zur Nachahmung<br />

schaffen und ihnen die Möglichkeit<br />

bieten, von den ausgezeichneten Strategien<br />

zu lernen.<br />

Der Preis richtet sich an Unternehmen<br />

aller Größen und aller Branchen.<br />

Er ist europaweit unter den Ländern<br />

der Europäischen Union ausgeschrieben.<br />

Einzige Bedingung zur Teilnahme<br />

ist ein wirtschaftlicher Bezug zum Bundesland<br />

Nordrhein-Westfalen. „Milestones“<br />

wird in sieben Kategorien vergeben:<br />

★ „Turnaround“: In dieser Kategorie<br />

werden Unternehmen zusammengefaßt,<br />

die es in den zwei vergangenen<br />

ve der Unternehmen.“ Dazu, so Clement<br />

weiter, werde „Milestones“<br />

zukünftig beitragen: „Die (diesmal)<br />

prämierten unternehmerischen Spitzenleistungen<br />

sollen vor allem auch<br />

jungen Unternehmen Mut und Hoffnung<br />

machen.“ In ähnlichem Sinne<br />

äußerten sich Dr. Volkhard Hofmann,<br />

Geschäftsführer der Unternehmensberatungsfirma<br />

„The Boston Consulting<br />

Group GmbH & Partner“, Dr. Heinz-<br />

Werner Nienstedt, Sprecher der Geschäftsführung<br />

der Düsseldorfer Verlagsgruppe<br />

Handelsblatt GmbH und<br />

der (ehemalige) NRW-Wirtschafts- und<br />

heutige Finanzminister Peer Steinbrück.<br />

Letzterer betonte beispielsweise,<br />

daß sich der erstmals verliehene<br />

Wirtschaftspreis nahtlos in die mittel-<br />

Freuten sich zusammen mit den „Milestones“-Preisträgern, zu denen auch die<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong> gehört über das Ergebnis der erstmals durchgeführten Aktion<br />

(v.l.n.r.): Dr. Volkhard Hofmann, Geschäftsführer der Unternehmensberatung<br />

„The Boston Consulting Group GmbH & Partner“, Peer Steinbrück, Ex-Wirtschaftsund<br />

neuer Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, sowie Dr. Heinz-Werner Nienstedt,<br />

Sprecher der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH.<br />

standsorientierte Wirtschaftspolitik<br />

(des Landes) einfüge, da er zukunftsorientierte<br />

unternehmerische Leistungen<br />

mit Modellcharakter prämiere:<br />

„Dieses Potential schlummert aber<br />

viel zu oft im Verborgenen. Es ist (deshalb)<br />

wichtig, daß eine breite Öffentlichkeit<br />

von diesen zukunftsweisenden<br />

Strategien erfährt – das kommt<br />

nicht nur diesen Unternehmen zugute,<br />

sondern auch anderen, die davon lernen<br />

können.“<br />

Die hochkarätig besetzte Jury kürte<br />

18 Unternehmen in sechs Kategorien.<br />

Zu den Gewinnern des Preises (siehe<br />

„Auszeichnung soll Anreiz zur Nachahmung<br />

schaffen“ auf dieser „<strong>Profil</strong>“-Seite)<br />

gehörten – neben der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> – beispielsweise Firmen wie LSG<br />

Lufthansa Service, Preussag, Schering,<br />

Steag Microparts, Schwarz Pharma,<br />

Pneumant Reifen und Garant<br />

Schuh.<br />

Jahren geschafft haben, existenzbedrohende<br />

Probleme durch kreative<br />

Managementmethoden und/oder<br />

neue Techniken zu meistern. Den Firmen<br />

ist der Weg von der Verlust- in die<br />

Gewinnzone gelungen.<br />

★ Marktführerschaft: Spitzenleistungen<br />

bei der Umsetzung einer Strategie<br />

werden in dieser Kategorie gewürdigt.<br />

Die nominierten Unternehmen haben<br />

ihre Marktführerschaft aus eigener<br />

Kraft erreicht, etwa durch einzigartigen<br />

Service, eine attraktive Preisgestaltung<br />

oder eine erhöhte Produktqualität.<br />

★ „Business Migration“: Diese Kategorie,<br />

zu der auch die Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

als Gewinner gehört, bewertet Unternehmen,<br />

die eine Geschäftsausdehnung<br />

erfolgreich gemeistert haben.<br />

Dabei geht es um Flexibilität bei der<br />

Nutzung von Kernkompetenzen, denn<br />

diese Fähigkeit zieht häufig den Aufbruch<br />

in fremde oder nicht bearbeitete<br />

Geschäfts- und Produktionsbereiche<br />

nach sich.<br />

★ Innovation: Mut zum Risiko und zur<br />

Realisierung von Visionen zeichnen<br />

Marinette, WI<br />

Leamington/Kanada<br />

Auburn Hills, MI<br />

Fort Wayne, IN<br />

Greensburg, IN<br />

Greenville, SC<br />

Ein für die „Milestones“-Auszeichnung wichtiges Kriterium war die Tatsache, daß die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe die<br />

Kundenbindung durch den signifikanten Ausbau der weltweiten Fertigungs- und Vertriebsstandorte nachhaltig erhöht hat.<br />

Ausschlaggebend für die Auszeichnung<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> in der Rubrik<br />

„Business Migration“ war deren erfolgreiches<br />

Wachstum insbesondere in den<br />

zurückliegenden dreieinhalb Jahren,<br />

wobei bereits vorhandene Kernkompetenzen<br />

– Automobil- und Wehrtechnik<br />

– konsequent genutzt und ausgebaut<br />

wurden. Die von der „Milestones“-Jury<br />

bewerteten Migrationsprozesse (Erwerb<br />

der Kolbenschmidt <strong>AG</strong> bzw. der<br />

STN Atlas Elektronik GmbH) führten<br />

★ im Unternehmensbereich „Automotive“<br />

zu einem mittlerweile international<br />

renommierten Systemanbieter mit<br />

einer Produktpalette „rund um den<br />

Motor“. In diesem Kontext wurden zu-<br />

diese Kategorie aus. Denn riskant<br />

scheinende Projekte sind oft erfolgreicher<br />

als traditionsgebundenes Handeln.<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt der Kategorie<br />

ist der offensichtliche Nutzen,<br />

der durch eine Neuerung im Bereich<br />

Produkte und Prozesse, Geschäftskonzepte,<br />

Dienstleistungen und Umweltschutz<br />

entsteht.<br />

★ Globalisierung: Diese Kategorie<br />

stellt Unternehmen vor, die den Schritt<br />

ins Ausland wagten und damit Erfolg<br />

hatten. Nach der begonnenen Globalisierung<br />

erwirtschaften diese Unternehmen<br />

einen Großteil ihres Umsatzes<br />

im Ausland.<br />

★ Wissensmanagement: Das Wissen<br />

der Mitarbeiter ist bekanntermaßen<br />

das Kapital der Zukunft. In dieser Kategorie<br />

werden Firmen bewertet, die<br />

beispielsweise hierarchieübergreifend<br />

und effizient Wissen und Erfahrungen<br />

ihrer Mitarbeiter nutzen und sich Wettbewerbsvorteile<br />

sichern. Die Jury<br />

konnte in dieser Kategorie keine Nominierung<br />

vergeben.<br />

★ „Human Resources“-Management:<br />

In dieser Kategorie haben sich Bewer-<br />

Nova Odessa<br />

Brasilien<br />

Thionville<br />

Frankreich<br />

Abadiano<br />

Spanien<br />

Deutschland (10 Standorte)<br />

Usti/Tschechien<br />

Lanciano/Italien<br />

dem die Kundenbindung und -zufriedenheit<br />

durch den signifikanten Ausbau<br />

der weltweiten Fertigungs- und<br />

Vertriebsstandorte nachhaltig erhöht.<br />

„Automotive“ gehört heute zu den Top<br />

15 in Europa und international zur Spitzengruppe<br />

der herstellerunabhängigen<br />

Automobilzulieferer.<br />

★ im Unternehmensbereich „Defence“<br />

durch den Ende 1996 erfolgten Erwerb<br />

der STN Atlas Elektronik GmbH<br />

als Hersteller wehrtechnischer Elektronik<br />

zur Vervollständigung der Systemkompetenz<br />

in der Heerestechnik. Unmittelbares<br />

Resulat in diesem Zusammenhang<br />

ist die nachhaltige Vernetzung<br />

der Hardwarekompetenz im Be-<br />

Shanghai<br />

China<br />

GLOBALISIERUNG IM FOCUS: Im Rahmen einer mehrtägigen Reise informierten sich Analysten namhafter<br />

europäischer Banken Anfang Februar diesen Jahres über die unternehmerischen Aktivitäten der Kolbenschmidt-Pierburg-<br />

Gruppe auf dem nord- und südamerikanischen Kontinent. Das dichtgepackte Reiseprogramm, zu dem auch eine Stippvisite<br />

bei Mercedes Benz do Brasil in der Industriemetropole Sao Paulo gehörte, umfaßte unter anderem Besichtigungen<br />

der KS Kolbenschmidt Pistoes Ltda. in Nova Odessa (Brasilien), der Pierburg Inc. (Greenville/US-Bundesstaat South Carolina)<br />

sowie der BMW Inc. Corp. in Greer (ebenfalls South Carolina). Begleitet und „aus erster Hand“ informiert wurden die<br />

Fonds- und Finanzfachleute unter anderem durch den Vorstandsvorsitzenden der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong>, Dr. Dieter<br />

Seipler, sowie dessen für das Finanzressort verantwortlichen Vorstandskollegen Heinz-Ludger Heuberg. Am Rande: Allein<br />

in Nordamerika ist die gesamte Rheinmetall-Gruppe heute mit zehn Standorten vertreten.<br />

ber qualifiziert, die ihre Unternehmenskultur<br />

als Wettbewerbsfaktor erkannt<br />

haben und ihre Mitarbeiter in<br />

besonderer Weise fördern, bedarfsgerecht<br />

einsetzen und motivieren.<br />

★ Förderpreis: Damit wird eine außergewöhnliche<br />

unternehmerische Leistung<br />

prämiert, die keiner der sieben<br />

Auszeichnung soll Anreiz<br />

zur Nachahmung schaffen<br />

anderen Kategorien zuzuordnen war,<br />

jedoch besonders förderungswürdig<br />

ist.<br />

Zur „Milestones“-Premiere gab es<br />

innerhalb der Bewerbungsfrist etwa<br />

300 Interessenten, von denen sich<br />

155 tatsächlich für den Wettbewerb<br />

qualifizieren konnten. Der Jury, die<br />

über die für „Milestones“ nominierten<br />

Unternehmen – also die Gewinner –<br />

sowie über die Preisträger zu entscheiden<br />

hatte, gehörten u.a. Hermann<br />

Franzen, Präsident des Haupt-<br />

reich Waffe, Munition und Fahrzeuge<br />

mit der elektronischen Kompetenz im<br />

Bereich Führungs- und Kommunikationssysteme<br />

(Kombination von Mechanik<br />

mit Elektronik).<br />

In Summe wurde der Rheinmetall-<br />

Konzern durch die beiden von „Milestones“<br />

gewürdigten Migrationsprozesse<br />

für die wehr- und die automobiltechnische<br />

Industrie strategisch neu<br />

positioniert. Darüber hinaus gelang<br />

es, die Ertragskraft und den Unternehmenswert<br />

(als Fundament für weiteres<br />

Wachstum) deutlich zu steigern –<br />

nicht zu vergessen die nachhaltige Sicherung<br />

bestehender und die Schaffung<br />

neuer Arbeitsplätze.<br />

verbandes des Deutschen Einzelhandels<br />

(Köln), BDI-Präsident Dr. Hans-<br />

Olaf Henkel (Köln), Jean-Claude<br />

Juncker, Ministerpräsident von Luxemburg,<br />

Prof. Dr. Werner Kirsch, Vorstand<br />

des Lehrstuhls BWK, Seminar<br />

für strategische Unternehmensführung<br />

an der Ludwig-Maximilian-<br />

Universität (München), Dr. Helmut<br />

Maucher, Präsident des Verwaltungsrates<br />

Nestlé S.A. (Vevey), Waldemar<br />

Schäfer, Chefredakteur des Handelsblattes<br />

(Düsseldorf), Hubertus<br />

Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft<br />

Bergbau, Chemie, Energie,<br />

Vorsitzender Vorstandsbereich 1,<br />

Gesamtleitung – Wirtschaftspolitik<br />

(Hannover), die Bochumer Unternehmerin<br />

Britta Steilmann sowie der damalige<br />

NRW-Wirtschaftsminister Peer<br />

Steinbrück (Düsseldorf) an.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Die Reportage<br />

Seite 21<br />

Die Umweltpolitik der Unternehmen hat sich in den vergangenen zehn Jahren von<br />

einem nachgeschalteten, technikzentrierten Umwelt-„Schutz“ zu einer Überprüfung<br />

der Effizienz bestehender Managementsysteme entwickelt. In diesem Zusammenhang<br />

hat der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen für die Einführung von Öko-Auditund<br />

Umweltmanagementsystemen definiert. Die „EG-Öko-Audit-Verordnung“ (EMAS =<br />

Environmental Management and Audit Scheme) aus dem Jahr 1993 markiert den Beginn<br />

einer neuen umweltpolitischen Ära: der durch Gesetz angestoßenen, freiwilligen Selbstregulierung.<br />

Die wesentlichen Aspekte moderner Umweltmanagementsysteme liegen<br />

heute weniger in der Betriebstechnik als vielmehr in aufbau- und ablauforganisatorischen<br />

Das Projekt Öko-Audit bei Hirschmann<br />

Umweltschutz als<br />

Unternehmensziel<br />

Neckartenzlingen/Düsseldorf. Am<br />

Standort Neckartenzlingen, der 1956<br />

zunächst als reines Produktionswerk<br />

gegründet wurde, sind heute rund<br />

1400 Mitarbeiter beschäftigt. Unter<br />

anderem werden eine Galvanik, eine<br />

mechanische Fertigung, drei Grundwasserbrunnen,<br />

drei immissionsschutzrechtlich<br />

relevante Anlagen, sieben<br />

Gefahrstofflager, ein 340 000 Liter<br />

fassender Heizöltank, eine Pumpstation<br />

und ein Waschplatz betrieben.<br />

Bereits vor dem eigentlichen Öko-<br />

Audit verfügte das Unternehmen in<br />

Teilbereichen über ein Umweltmanagementsystem.<br />

Die wesentlichen<br />

umwelttechnischen Voraussetzungen<br />

dieser Anlagen waren dadurch<br />

bereits vor dem Pilotstart erfüllt. So<br />

machte beispielsweise schon 1997 die<br />

Umsetzung der Verordnung zum Umgang<br />

mit wassergefährdenden Stoffen<br />

Investitionen in Millionenhöhe notwendig.<br />

Daraus erklärt sich, daß mit<br />

dem Öko-Audit des Jahres 1998 letztlich<br />

keine wesentlichen Investitionen<br />

verbunden waren.<br />

Der Weg zum Öko-Audit: In den achtziger<br />

Jahren stiegen die gesetzlichen<br />

Auflagen zum betrieblichen Umweltschutz<br />

sprunghaft an. Ein wichtiges<br />

Thema war in dieser Zeit die Entsorgungssituation,<br />

deren Verschärfung<br />

manchen Industriebetrieb am Ende<br />

dieser Dekade vor große Probleme<br />

stellte. Über eine Diplomarbeit ließ<br />

Hirschmann frühzeitig diese Problematik<br />

für den Standort Neckartenzlingen<br />

insgesamt untersuchen. 1990 fiel<br />

die Entscheidung, eine eigenständige<br />

Umweltschutzabteilung einzurichten.<br />

Mitte der neunziger Jahre wird das<br />

Öko-Audit zu einem Thema in der<br />

öffentlichen Diskussion. Auf Initiative<br />

der EU-Kommission wurde 1993<br />

zunächst die EG-Öko-Audit-Verordnung<br />

verabschiedet, 1996 folgte dann<br />

die DIN EN ISO 14001.<br />

Bereits relativ<br />

früh startete Hirschmann<br />

1995 ein<br />

Pilotprojekt zum<br />

Thema Öko-Audit<br />

und Stoffstrombetrachtung.<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit<br />

der AbfallberatungsagenturBaden-Württemberg<br />

wurde das Unter- Raffael Semar<br />

nehmen und sein damals noch in den<br />

Anfängen befindliches Umweltmanagementsystem<br />

sechs Monate lang untersucht.<br />

Eine Validierung oder Zertifizierung<br />

durch einen externen Auditor war<br />

zu diesem Zeitpunkt nicht vorgesehen.<br />

Die Ergebnisse dieser ersten umfassenden<br />

Bestandsaufnahme des<br />

Umweltschutzes im Werk Neckartenzlingen<br />

flossen in das bestehende Umweltmanagementsystem<br />

ein. Auswirkungen<br />

auf die Arbeit der anderen Abteilungen<br />

am Standort waren zu dieser<br />

Zeit noch eher indirekter Natur.<br />

In den folgenden Jahren stieg die<br />

Zahl der Kundenanfragen zum Thema<br />

Umweltschutzmanagementsystem<br />

rasch an. Seit etwa 1997 hatte das<br />

Öko-Audit wesentlich an Bedeutung<br />

gewonnen. Der Markt forderte immer<br />

öfter ein zertifiziertes Umweltschutzmanagementsystem.<br />

Im Dezember<br />

1997 entschloß sich Hirschmann<br />

daher, das vorhandene System<br />

durch einen externen Auditor überprüfen<br />

zu lassen.<br />

Die Entscheidung, ob die Überprüfung<br />

nach EG-Öko-Audit-Verordnung<br />

oder nach DIN EN ISO 14001 stattfinden<br />

sollte, fällte man angesichts der<br />

weitgehenden Übereinstimmung der<br />

Systeme und der schwer einschätzbaren<br />

weiteren Entwicklung salomonisch<br />

und wählte beide.<br />

Der Startschuß zum Pilotprojekt Öko-<br />

Audit fiel im Januar 1998. Ziel war sowohl<br />

die Validierung nach der EG-Öko-<br />

Audit-Verordnung als auch die Zertifizierung<br />

nach DIN EN ISO 14001, jeweils<br />

im Oktober 1998. Die Vorbereitungen<br />

erforderten umfangreiche<br />

Detailarbeiten, für die jedoch zunächst<br />

noch keine Zuständigkeiten<br />

festgelegt waren. Unterstützt wurde<br />

der Umweltschutzbeauftragte durch<br />

einen Praktikanten.<br />

Aufgrund des straffen Zeitplans des<br />

Projektes empfahl sich der Einsatz eines<br />

externen Beraters. Die ausgewählte<br />

Beraterin hatte als zugelassene Umweltgutachterin<br />

zuvor bereits mehr als<br />

zehn Öko-Audits durchgeführt und<br />

kannte die Forderungen und Sachzwänge<br />

eines Auditors aus eigener Anschauung.<br />

Entgegen dem ursprünglichen Konzept<br />

der Beraterin, das einen Drei-Phasenplan<br />

vorsah, erwies es sich aus<br />

Gründen der besseren Synchronisation<br />

mit dem bestehenden Umwelt-<br />

Parameter EG-ÖKO-Audit-Verordnung DIN EN ISO 14001<br />

Gültigkeit EU weltweit<br />

Rechtsstatus EU-Verordnung<br />

(auf freiwillliger Basis)<br />

Norm<br />

Bezug Standort Unternehmen<br />

Kommunikation<br />

nach außen<br />

Umwelterklärung nicht geregelt<br />

Prüfung des Umwelt- Begutachtung durch zuge- Zertifizierung durch akkreditierten<br />

managementsystems lassenen Umweltgutachter Auditor<br />

Prüfungsintervalle alle drei Jahre alle drei Jahre<br />

(geplant jährlich) jährliches Überwachungsaudit<br />

Unternehmensgrundsätze<br />

Umweltpolitik Umweltpolitik<br />

Verbesserung des<br />

Umweltschutzes<br />

kontinuierliche Verbesserung kontinuierliche Verbesserung<br />

Technologie Verpflichtung zur wirtschaftlich Organisation kann die Anwendung<br />

vertretbaren Anwendung der der besten verfügbaren Technik<br />

besten verfügbaren Technik vorsehen, soweit dies wirtschaftlich<br />

vertretbar, kostensparend und<br />

geeignet ist.<br />

Gesetze Verpflichtung zur Einhaltung Verpflichtung zur Einhaltung der<br />

der Umweltschutzgesetze Umweltschutzgesetze<br />

Unsere Grafik skizziert die beiden heute geltenden Umwelt-Audit-Verordnungen.<br />

managementsystem als sinnvoller,<br />

lediglich die darin noch fehlenden Elemente<br />

zu ergänzen. Wichtig bei dieser<br />

Arbeit war – neben dem primären Ziel,<br />

der erfolgreichen Auditierung – die Zeit<br />

nach Erlangung des Öko-Audits nicht<br />

aus den Augen zu verlieren. Es mußte<br />

sichergestellt werden, daß dieses System<br />

nach dem eigentlichen Audit<br />

auch ohne Berater und mit möglichst<br />

geringem Pflegeaufwand funktioniert.<br />

Im Unterschied zum Pilotprojekt des<br />

Jahres 1995 konnte das Projekt Öko-<br />

Audit nicht mehr allein von der Abteilung<br />

Umweltschutz durchgeführt werden.<br />

Der gesamte Standort mußte je<br />

nach Umweltrelevanz der Teilbereiche<br />

mehr oder weniger in die Vorbereitungen<br />

einbezogen werden. Um<br />

dennoch die Mitarbeiter zeitlich so<br />

wenig wie möglich zu beanspruchen,<br />

wurden vier Projektteams gebildet.<br />

★ Das Kernteam, bestehend aus der<br />

Beraterin, dem Praktikanten, der Abteilung<br />

Arbeitssicherheit und der Abteilung<br />

Umweltschutz, leitete und<br />

koordinierte das Projekt.<br />

★ Im Team Fertigung arbeiteten Vertreter<br />

der verschiedenen Fertigungsbereiche,<br />

der Leiter der Haustechnik<br />

und der Leiter der Entsorgung zusammen.<br />

Hauptaufgaben dieses<br />

Teams waren die Erfassung aller<br />

umweltrelevanten Anlagen und Tätigkeiten.<br />

Im weiteren Verlauf des Projek-<br />

Breitgefächertes<br />

Nutzenpotential<br />

Neckartenzlingen. Raffael Semar hat<br />

als Umweltschutzbeauftragter von<br />

Hirschmann das Öko-Audit-Projekt am<br />

Standort Neckartenzlingen durchgeführt.<br />

„Das <strong>Profil</strong>“ fragte den 36jährigen<br />

Umweltexperten, in welchem Verhältnis<br />

Aufwand und Nutzen beim<br />

Öko-Audit stehen.<br />

Semar: Ein Öko-Audit besteht man<br />

nicht „so nebenbei“. Neben den<br />

externen Kosten des Auditors, des<br />

Beraters und der Erstellung der Umwelterklärung<br />

entstehen selbstverständlich<br />

Mehrkosten durch die zeitliche<br />

Bindung der Mitarbeiter in den<br />

Projektteams und für notwendige interne<br />

Schulungen. Außerdem können<br />

sich die Kosten erhöhen, wenn tech-<br />

Verbesserungen, einer stärkeren Gewichtung der Faktoren „Führung“ und „Mensch“ sowie<br />

in der Sicherstellung einer in Zielen definierten Umweltqualität. Durch das Öko-Audit<br />

wird der Umweltschutz von der bisher vorherrschenden produktorientierten Betrachtungsebene<br />

auf die Ebene des Gesamtunternehmens gehoben. Als einer der ersten<br />

Standorte im Rheinmetall-Konzern wurden die beiden Hirschmann-Werke in Neckartenzlingen<br />

und im österreichischen Rankweil (Vorarlberg) sowohl nach der EG-Öko-Audit-<br />

Verordnung als auch nach DIN EN ISO 14001 validiert bzw. zertifiziert. Unser Beitrag<br />

beschreibt am Beispiel des Hirschmann-Firmensitzes in Neckartenzlingen den Weg von<br />

den Anfängen bis zum bestandenen Öko-Audit.<br />

Mit der modernen Kreislaufwasseranlage, die im April 1999 am Standort Neckartenzlingen in Betrieb genommen wurde,<br />

konnte der Wasserverbrauch in der Galvanik um 20 Prozent reduziert werden. Im Bild: Betriebschemikerin Monika Kegler.<br />

tes wurden die Mitarbeiter dieser Bereiche<br />

auf das Öko-Audit vorbereitet.<br />

★ Das Team Entwicklung bestand aus<br />

Vertretern der vier Entwicklungsabteilungen.<br />

Aufgabe dieses Teams war die<br />

Integration des Umweltschutzes in die<br />

bereits bestehenden Produktentstehungsabläufe.<br />

★ Über das Team Allgemeine Aufgaben<br />

waren Vertreter der EDV, des Einkaufs,<br />

des Qualitätswesens, der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und des Personalwesens<br />

je nach ihrer Tätigkeit in<br />

das Projekt mit eingebunden.<br />

In acht Schulungsveranstaltungen<br />

wurden zunächst alle Führungskräfte<br />

von der Geschäftsführung bis zur mittleren<br />

Führungsebene mit dem<br />

Umweltmanagementsystem vertraut<br />

gemacht.<br />

Das klare Bekenntnis der Geschäftsführung<br />

zum Projekt und die Moderation<br />

der „unparteiischen“ Beraterin<br />

halfen bei Problemen, die durch die<br />

Veränderung von gewohnten Abläufen<br />

und die zeitliche Bindung von Mitarbeitern<br />

in einzelnen Fällen auftraten.<br />

Oft gelang es dabei, auftretende<br />

Konflikte als „kreativen Prozeß“ zu<br />

verstehen und dadurch das Projekt<br />

schrittweise voranzubringen.<br />

Alle Mitarbeiter wurden von ihren<br />

Vorgesetzten geschult, Schulungsdauer<br />

und Intensität dabei der jeweiligen<br />

nische Maßnahmen notwendig werden.<br />

Das <strong>Profil</strong>: In welcher Größenordnung<br />

liegen die tatsächlichen Kosten?<br />

Semar: Wir wissen aus einer Auswertung<br />

des Hessischen Förderprogramms<br />

1994, daß die Kosten bei einer<br />

durchschnittlichen Durchführungszeit<br />

von sechs Monaten je nach Betriebsgröße,<br />

Personalausstattung und bereits<br />

geleisteten Vorarbeiten zwischen<br />

50 000 und 250 000 Mark liegen.<br />

Das <strong>Profil</strong>: Und welcher Nutzen steht<br />

dem gegenüber?<br />

Semar: Meßbare positive Auswirkungen<br />

sind kurzfristig im Rationalisierungs-<br />

und Kosteneinsparungspotential<br />

zu sehen. Erhebliche Kosten<br />

lassen sich zum Beispiel beim Energie-<br />

und Materialeinsatz einsparen.<br />

Darüber hinaus entstehen eindeutige<br />

Marketingvorteile. Eher langfristige<br />

Tätigkeit und ihrer Bedeutung für die<br />

Umwelt angepaßt.<br />

Ein Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001 – und für bestimmte<br />

Automotive-Bereiche zusätzlich<br />

nach VDA 6.1 und QS 9000 – war<br />

bereits eingeführt. Das Umweltmanagementsystem<br />

konnte hier weitgehend<br />

integriert werden.<br />

Das Öko-Audit nach EU-Öko-Audit-<br />

Verordnung und DIN EN ISO 14001<br />

wurde im Oktober 1998 von zwei Umweltgutachtern<br />

über drei Tage durchgeführt<br />

und mit lediglich drei nicht kritischen<br />

Abweichungen erfolgreich bestanden.<br />

Zwischenzeitlich fand bereits<br />

das erste Überwachungsaudit nach<br />

DIN EN ISO 14001 statt, das ohne festgestellte<br />

Abweichungen abgeschlossen<br />

werden konnte.<br />

„Der Umweltschutz ist ein zentraler<br />

Bestandteil unserer Unternehmenspolitik.<br />

Mit unserem Umweltprogramm<br />

haben wir uns zur Durchführung konkreter<br />

Maßnahmen verpflichtet, um so<br />

unsere Umweltschutzleistungen kontinuierlich<br />

zu steigern“, erklärt Dipl.-<br />

Kfm. Karsten Odemann, Mitglied der<br />

Hirschmann-Geschäftsführung und<br />

Managementbeauftragter für den Umweltschutz.<br />

„Unsere Umwelterklärung<br />

fördert darüber hinaus den ehrlichen<br />

Dialog mit der Öffentlichkeit.“<br />

Wolfgang Dommershausen<br />

Wirkung haben die erreichbaren<br />

Wettbewerbsvorteile, das erhebliche<br />

Kommunikationspotential, aber auch<br />

die Risikominimierung und die größere<br />

Rechtssicherheit.<br />

Das <strong>Profil</strong>: Wie wird sich das Öko-Audit<br />

in der Zukunft entwickeln?<br />

Semar: Für international ausgerichtete<br />

Unternehmen wird die DIN EN ISO<br />

14001 immer mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

Gelebte und in die vorhandenen<br />

Strukturen integrierte Umweltmanagementsysteme<br />

mit schlanker<br />

Dokumentation werden weiterhin<br />

ihren Zweck als Steuerungsinstrument<br />

für das Management erfüllen. Allerdings<br />

müssen die künftig entstehenden<br />

Managementsysteme wie zum<br />

Beispiel Arbeitsssicherheit- und<br />

Gesundheitsschutz-Managementsysteme<br />

mit den bereits vorhandenen<br />

Qualitäts-Managementsystemen verbunden<br />

werden. do


Seite 22 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Ein Jahr Intranet bei der STN Atlas Elektronik GmbH: Vielseitiges Infosystem<br />

Per „Inline“ brandaktuell am Ball<br />

Bremen. „Heute schon ins ‚Inline‘<br />

geguckt? – Lohnt sich!“ So oder so<br />

ähnlich ist schon mancher Mitarbeiter<br />

der STN Atlas Elektronik GmbH morgens<br />

von Kollegen am Arbeitsplatz<br />

empfangen worden. „Inline“ – erst ein<br />

Jahr alt, ist das unternehmenseigene<br />

Intranet von STN Atlas Elektronik inzwischen<br />

ein fester Bestandteil des<br />

täglichen Betriebs. Von der Mitteilung<br />

der Geschäftsführung des Bremer Unternehmens<br />

bis zum kostenlosen<br />

Kleinanzeigenflohmarkt „Suche – Biete“<br />

ist unter „Inline“ so ziemlich alles<br />

vertreten. Das hausinterne Netz deckt<br />

mit seiner weitgefächerten Struktur<br />

dabei große Bereiche<br />

im beruflichen<br />

Alltag vieler Mitarbeiter<br />

ab und ist zu<br />

einem wichtigen Arbeitsmittelgeworden,<br />

das in vielen<br />

Belangen nicht mehr<br />

wegzudenken ist.<br />

Was rein zeitlich<br />

gesehen keine Tageszeitung<br />

schafft,<br />

leistet „Inline“:<br />

Brandaktuelle Meldungen<br />

machen<br />

das Medium zum<br />

zeitnahen Informationsmittel,<br />

das<br />

theoretisch im Minutentakt<br />

rund um<br />

die Uhr – nach dem<br />

Vorbild der DeutschenPresseagentur<br />

– Neuigkeiten melden könnte und<br />

dies bei wichtigen Anlässen natürlich<br />

auch tut. Ob die neue Geschäftsführung<br />

sich allen Mitarbeitern in Text<br />

und Bild vorstellt, die Betriebskrankenkasse<br />

mitteilt, daß die Beitragssätze<br />

erfreulicherweise gesenkt werden<br />

konnten, der Termin für die nächste<br />

Betriebsversammlung bekanntgegeben<br />

wird oder in der Sparte „Betriebssport“<br />

ein Badmintonturnier angekündigt<br />

wird, zu dem man sich im „Inline“<br />

auch gleich direkt anmelden kann:<br />

Das Intranet von STN Atlas ist ein absolut<br />

vielfältiges, interaktives Medium,<br />

das reibungslose interne Kommunikation<br />

Realität werden läßt.<br />

Und weil zur Kommunikation immer<br />

mindestens zwei gehören, bietet „Inline“<br />

auch diverse Foren, in denen kon-<br />

trovers diskutiert werden kann und<br />

soll, in denen alle Mitarbeiter Kritik<br />

und Verbesserungsvorschläge anbringen<br />

können und in denen das gemeinsame<br />

betriebliche Miteinander gefördert,<br />

in vielen Fällen auch erleichtert<br />

wird.<br />

„Inline“ ist aber nicht nur die elektronische<br />

Firmenzeitung, sondern vor allem<br />

ein wichtiges Arbeitsmittel, das<br />

sich täglich in diversen dienstlichen<br />

Bereichen nutzen läßt, um den beruflichen<br />

Anforderungen möglichst gut zu<br />

entsprechen. Datenbanken mit Texten,<br />

Fotos, Graphiken und Tabellen<br />

sind verfügbar, die aktuellsten Foli-<br />

Professionelles Bildschirm-Layout: eine typische „Inline“-Startseite.<br />

Die „Macher“ des Intranets der STN Atlas Elektronik GmbH in<br />

Bremen: Uwe Schmidt (r.) und Ingo Schönfeld bei der Arbeit.<br />

ensätze einsehbar – alles ohne<br />

großen Zeitverlust und bequem direkt<br />

vom eigenen Schreibtisch aus. Durch<br />

diese Möglichkeit können viele Arbeiten,<br />

die in der Zeit vor „Inline“ noch arbeitstechnische<br />

Ressourcen mehrerer<br />

Mitarbeiter gebunden haben, ohne<br />

das Zutun Dritter erledigt werden. Und<br />

das hilft nicht nur Zeit, sondern auch<br />

Geld zu sparen.<br />

„Inline“ bietet zudem eine Volltext-<br />

Suchmaschine: „Tipp“ – die Datenbank<br />

zum Auffinden von Zuständigkeiten,Qualifikationen,<br />

Kompetenzen<br />

und Fähigkeiten –<br />

ist ein Baustein<br />

von Wissensmanagement<br />

bei STN<br />

Atlas. Mit dem Intranet<br />

lassen sich<br />

sämtliche im UnternehmenverwendeteRegelwerke<br />

(annähernd<br />

10 000 Dokumente)<br />

bestellen oder<br />

vom Schreibtisch<br />

aus auf den Bildschirm<br />

holen. In<br />

den „Inline“-Redaktionen<br />

sind Mitarbeiter eigenverantwortlich<br />

zuständig für die Aktualisierung<br />

ihrer Daten, wodurch eine Teil-<br />

Dezentralisierung der Verantwortlichkeit<br />

gewährleistet ist.<br />

Technisch gesehen, ist „Inline“ das<br />

Internet im Kleinformat und beim Bre-<br />

mer Elektronikspezialisten eng an das<br />

große, weltweite Vorbild gekoppelt:<br />

Beim morgendlichen Start des Internet-Explorers<br />

öffnet sich auf den Bildschirmen<br />

der Mitarbeiter als erstes<br />

die „Inline“-Startseite, so daß alle,<br />

die über einen Computerarbeitsplatz<br />

verfügen, automatisch mit den Neuigkeiten<br />

des Tages versorgt werden.<br />

Wer möglicherweise nicht am Computer<br />

sitzt, muß aber trotzdem nicht auf<br />

die News aus „Inline“ verzichten: In<br />

Halle 0 beispielsweise, die mit den<br />

zahlreichen handwerklich geprägten<br />

Arbeitsplätzen (Dreherei, Fräserei)<br />

das Sinnbild einer industriellen Produktionsstätte<br />

sein<br />

könnte, gibt es eigens<br />

eingerichtete<br />

„Inline“-Informationsplätze,<br />

an<br />

denen auch diejenigen<br />

Mitarbeiter<br />

problemlos Zugang<br />

zum Intranet erhalten,<br />

die über keinen<br />

„eigenen“<br />

Rechner verfügen.<br />

„Inline“ bietet ferner<br />

ein Telefonbuch,<br />

das schnellen<br />

Zugriff auf alle<br />

Nummern der mehr<br />

als 3000 Beschäftigten<br />

in Bremen,<br />

Hamburg und Wedel<br />

gewährleistet.<br />

Außerdem sind<br />

ausführliche Textund<br />

Bildinformationen über annähernd<br />

alle Produkte des Hauses,<br />

Hilfe im Umgang mit internen Formularen,<br />

Jobbörse, aktuelle Berichte über<br />

Unternehmensthemen (beispielsweise<br />

den neuesten Newsletter des Geschäftsbereichs<br />

Naval Systems), Wissenswertes<br />

über vergünstigte Einkaufsmöglichkeiten<br />

für Mitarbeiter<br />

und zahlreiche weitere nützliche Informationen<br />

abrufbar.<br />

Hinter dem fortschrittlichen, elektronischen<br />

Medium stehen die Macher<br />

von „Inline“, Uwe Schmidt und Ingo<br />

Schönfeld. Sie sorgen dafür, daß „Inline“<br />

stets „rundläuft“, modifiziert und<br />

übersichtlich strukturiert ist sowie<br />

ständig ausgebaut wird. Anregungen<br />

von Mitarbeitern werden dabei gern in<br />

Änderungs- und Erneuerungsprozesse<br />

eingebunden. Aufgrund seiner<br />

elektronischen Grundlage droht das<br />

Medium eigentlich niemals „überzulaufen“.<br />

„Inline“ und seine „Macher“<br />

erfreuen sich nach einem Jahr Praxisbetrieb<br />

großer Beliebtheit. Dies ist<br />

unter anderem durch die Tatsache<br />

dokumentiert, daß die STN-Atlas-Mitarbeiter<br />

aus Hamburg und Wedel eigens<br />

eine Standleitung von der Hansestadt<br />

an der Weser in die Hansestadt<br />

an der Elbe geschaltet haben,<br />

um mit „Inline“-Nachrichten versorgt<br />

zu werden. Mehr noch: Die Hamburger<br />

wollen „Inline“ schon in Kürze<br />

durch eigene Informationen auf dem<br />

Sektor „Betriebssport“ bereichern.<br />

Frank Kalff<br />

Jetzt endgültig Geschichte: Unsere Bilder zeigen (von links nach rechts) einen Solex 34 PICT-3-Vergaser für VW, einen<br />

DDHT-Vergaser, ebenfalls für VW, sowie einen Solex-Vergaser für den Hanomag-„Kommißbrot“ aus dem Jahre 1928.<br />

Gemeinsam stark im weltweiten Aftermarket-Geschäft: Durch die Zusammenlegung<br />

wird der weltweite Umsatz der MSI Motor Service International GmbH . . .<br />

MSI betreut jetzt<br />

den Aftermarket<br />

goe Neckarsulm/Neuss. Zum 1. Januar<br />

<strong>2000</strong> hat die Kolbenschmidt<br />

Pierburg <strong>AG</strong> auch ihre Reparaturaktivitäten<br />

zentral zusammengefaßt.<br />

Zu diesem Zweck hat die MSI<br />

Motor Service International GmbH<br />

das Aftermarket-Geschäft der Pierburg<br />

<strong>AG</strong> erworben. Das zukünftige<br />

Programm der MSI wird alle Kolbenschmidt-<br />

und Pierburg-Produkte<br />

„rund um den Motor“ und im Motor<br />

umfassen.<br />

Durch die Zusammenlegung des Aftermarket-Geschäftes<br />

wird der weltweite<br />

Umsatz der MSI von bisher <strong>26</strong>0<br />

Millionen Mark auf künftig rund 300<br />

Millionen Mark wachsen. Die MSI<br />

Nun Abschied<br />

vom Vergaser<br />

lb Nettetal/Düsseldorf. Lange wurde<br />

es angekündigt, nun ist es endgültig<br />

soweit: Der Pierburg-Vergaser ist Geschichte.<br />

Wenn in diesen Wochen für<br />

„Oldtimer“-Besitzer die letzten <strong>2000</strong>,<br />

sehnlichst erwarteten Ersatz-Vergaser<br />

hergestellt worden sind, werden die<br />

dazugehörigen Produktionsanlagen<br />

im Nettetaler Pierburg-Werk abgebaut,<br />

um einer neuen Saugrohr-Fertigungslinie<br />

Platz zu schaffen. Dennoch wird<br />

es den Vergaser auch bei Rheinmetall<br />

weiter geben: Im Zentralarchiv der<br />

Konzernholding Rheinmetall <strong>AG</strong> wird<br />

die Tradition, die bei der damaligen<br />

Gebr. Pierburg <strong>AG</strong> in Berlin 19<strong>26</strong> begonnen<br />

hatte, auch zukünftig gepflegt.<br />

Interessierte können hier nicht<br />

nur über Werbeprospekte, technische<br />

wird insgesamt 380 Mitarbeiter beschäftigen.<br />

Die weltweiten Vertriebsstärken von<br />

MSI und Pierburg werden durch diese<br />

Verbindung optimal kombiniert. Internationale<br />

Marktzugänge werden gesichert<br />

und ausgebaut. Die MSI verfügt<br />

über ein ausgedehntes Vertriebsnetz<br />

mit eigenen Tochtergesellschaften in<br />

Deutschland, Irland, Großbritannien,<br />

der Türkei, in Tschechien, Frankreich<br />

und Brasilien. Außerdem werden<br />

mehr als <strong>2000</strong> aktive internationale<br />

Vertriebspartner direkt beliefert. Die<br />

Zentrale der MSI wird in Neckarsulm<br />

angesiedelt sein. Auch die Logistik<br />

(„warehouse“) für beide Marken wird<br />

künftig von dort gesteuert. In Neuss<br />

verbleiben der Vertrieb, die Kundendienst-Schulung<br />

und das Produktmanagement<br />

für die Pierburg-Produkte.<br />

. . . künftig auf rund 300 Millionen Mark wachsen; die Gesellschaft beschäftigt<br />

insgesamt 380 Mitarbeiter. Unsere Fotos zeigen erfolgreich plazierte<br />

Aftermarket-Produkte von Pierburg (oben) und Kolbenschmidt (unten).<br />

Dokumentationen, Fachaufsätze und<br />

Fotos alles über die Technik und die<br />

Geschichte des Vergasers erfahren –<br />

das Produkt selbst ist noch im<br />

wahrsten Sinne des Wortes „greifbar“,<br />

z.B. als „Kommißbrot“-, PICT-, INAToder<br />

„2 E-E“-Typenvariante.


Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong> Aus den Unternehmensbereichen<br />

Seite 23<br />

„kspPRO“ beschleunigt auch Produktentwicklung<br />

Die Projektakquisition<br />

wird gezielt optimiert<br />

rds Neuss. Sechs Monate hat ein interdisziplinär<br />

besetztes Team bei der<br />

Pierburg <strong>AG</strong> am „kspPRO“-Konzept gearbeitet,<br />

an Details gefeilt sowie Strukturen<br />

und Inhalte optimiert – jetzt steht<br />

das neuartige Produktmanagementsystem<br />

zur Verbesserung der Projektakquisition<br />

und der<br />

Beschleunigung<br />

der Produktentwicklung.<br />

Das System<br />

bietet allen<br />

projektbeteiligten<br />

Abteilungen – darunter<br />

die Bereiche<br />

Entwicklung, Produktion,<br />

Einkauf,<br />

Vertrieb und Controlling<br />

– ein mo-<br />

André Spang<br />

dernes Kommunikations- und Steuerungsmedium,<br />

das darüber hinaus die<br />

Anforderungen der Qualitätssicherungsnorm<br />

QS 9000 sowie der automobil-spezifischen<br />

VDA6-Norm erfüllt.<br />

Im nachfolgenden „<strong>Profil</strong>“-Beitrag<br />

beschreibt André Spang den Werdegang<br />

sowie die Aufgaben und Ziele von<br />

„kspPRO“. Der 27jährige Diplom-Betriebswirt<br />

und „Bachelor of Arts“ – er<br />

studierte in Bochum und Manchester<br />

Internationale Betriebswirtschaftslehre<br />

und arbeitet seit Juli vergangenen<br />

Jahres als Trainee bei der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> – hat dieses ursprünglich für die<br />

Rheinmetall-Nachwuchsgruppedefinierte<br />

Projekt federführend<br />

betreut.<br />

Fachlich unterstützt<br />

wurde Spang dabei<br />

von Klaus Jacobs,<br />

Hauptabteilungsleiter<br />

Vertrieb Pumpen,<br />

und Ottmar Ausser-<br />

meier,Pierburg-GeschäftsleiterPumpen und Ausland,<br />

der dem „kspPRO“-<br />

Konzept schon jetzt<br />

Signalwirkung voraussagt:<br />

„Das Interesse<br />

an der Umsetzung<br />

ist groß, nicht<br />

nur innerhalb der<br />

Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe.“<br />

Und<br />

noch etwas zeigt<br />

„kspPRO“ quasi „nebenbei“:<br />

die durchgängig<br />

hohe Qualität<br />

der Projektarbeit der<br />

Rheinmetall-Nachwuchsgruppe, der<br />

derzeit elf junge Mitarbeiter angehören.<br />

★ Das Ziel: Das gesteckte Ziel bei dem<br />

ursprünglich für die Rheinmetall-<br />

Nachwuchsgruppe formulierten<br />

„kspPRO“-Projekt war klar – es galt,<br />

den Prozeß der Projektakquisition<br />

Finanzen<br />

Kolleg-Programm<br />

in der Übersicht<br />

dp Düsseldorf. An dieser Stelle veröffentlicht<br />

„Das <strong>Profil</strong>“ das Seminarund<br />

Trainingsprogramm des Rheinmetall-Kolleges<br />

bis Ende Juni diesen<br />

Jahres.<br />

Seminare im April <strong>2000</strong>:<br />

★ „Effective meetings in English“ –<br />

Uwe Stichert (3. – 5. April);<br />

★ „Kommunikation und Gesprächsführung“<br />

– Helmut Gottwein (10. –<br />

12. April);<br />

★ „Aktuelle Entwicklung im Arbeitsrecht<br />

für Führungskräfte“ – Dietrich<br />

Boewer (11. – 13. April);<br />

★ „Technisches Englisch – Mechanik,<br />

Elektronik“ – Chris van Niekerk<br />

(12. – 14. April).<br />

Kollegprogramm im Mai <strong>2000</strong>:<br />

★ „Englisch für das Sekretariat“ –<br />

Chris van Niekerk (2. – 4. Mai);<br />

★ „Grundlagen des Vertragsrechts“<br />

– Michael Arnold + Gerd Zimutta (3. –<br />

4. Mai);<br />

durch ein neustrukturiertes Informationsmanagement<br />

und durch effizientere<br />

Gestaltung der Arbeitsprozesse zu<br />

optimieren.<br />

Die Projektanbahnungsphase – von<br />

der Anfrage bis zur Auftragsvergabe –<br />

stellt für Unternehmen der Automobilzulieferindustrie<br />

stets eine große Herausforderung<br />

dar. Denn die Qualität<br />

der Tätigkeiten, die in diesem Zeitraum<br />

in den beteiligten Bereichen geleistet<br />

werden, entscheidet letztlich über den<br />

Erfolg des gesamten Unternehmens in<br />

der nahen und mittleren Zukunft.<br />

So wurde bei der Entwicklung von<br />

„kspPRO“ ein besonderer Augenmerk<br />

auf die unternehmensinternen und<br />

-externen Prozesse der Projektakquisition<br />

gelegt. Wesentliche Detailanforderungen<br />

in diesem Zusammenhang<br />

waren die Zusammenfassung aller<br />

projekt-relevanten Informationen in einem<br />

System, die Schaffung von „Workflow“-Mechanismen<br />

(vorgegebene Arbeitsabläufe)<br />

und die Visualisierung<br />

des Bearbeitungsstatus individueller<br />

Projekte.<br />

★ Das Konzept: Eine Bestandsaufnahme<br />

der Projektarbeit ergab, daß der Informationsfluß<br />

und die Interaktion zwischen<br />

den projektbeteiligten Abteilungen<br />

Optimierungspotential aufwiesen.<br />

Traditionell wurden Informationen<br />

Vertrieb<br />

Kolbenschmidt<br />

PierburgPRO<br />

LotusNotes<br />

Datenbank<br />

analog zur Abfolge des Unternehmensprozesses<br />

(Entwicklung – Einkauf –<br />

Produktion – Finanzen – Vertrieb)<br />

durch das Unternehmen geleitet. Dies<br />

führte dazu, daß Informationen nicht<br />

allen Abteilungen zur gleichen Zeit zur<br />

Verfügung standen und so eine abteilungsübergreifende,<br />

teamorientierte<br />

Projektarbeit erschwert wurde. Hier<br />

bot sich die Verwendung eines Projektmanagementsystems<br />

an, das von<br />

allen beteiligten Abteilungen als Datenpool<br />

genutzt wird. Eine solche Datenbank<br />

– verbunden mit der Möglichkeit,<br />

Aufgaben nach einem vorgegebe-<br />

Das Konzept des neuartigen „kspPRO“-Projektmanagementsystems: Durch die Schaffung eines zentralen<br />

Datenpools wird der Informationsfluß bei der Projektakquisition nachhaltig optimiert. Zukünftig<br />

werden projekt-relevante Daten in einem einheitlichen System gesammelt und stehen so jederzeit<br />

allen beteiligten Abteilungen zur Verfügung.<br />

102<br />

Einkauf und<br />

Produktion<br />

★ „Giving a presentation in English“<br />

– Philip New (9. – 11. Mai);<br />

★ „Erfolgreiches Verhandeln“ – Ulrich<br />

Egger (8. – 10. Mai);<br />

★ „Führung im gewerblichen Bereich<br />

– Die Führungskraft als Konfliktmanager“<br />

– Manfred Kaiser (15. – 18.<br />

Mai);<br />

★ „Technisches Englisch – Mechanik,<br />

Elektronik“ – Chris van Niekerk<br />

(24. – <strong>26</strong>. Mai).<br />

Seminare im Juni <strong>2000</strong>:<br />

★ „Moderation von Team-Meetings<br />

und Besprechungen“ – Theres<br />

Schichta-Langhals (5. – 7. Juni);<br />

★ „Situatives Führen, Teil 1 – Kann<br />

man richtiges Führen lernen?“ – Prof.<br />

Dr. Wolf Bönisch + Prof. Dr. Gerhard<br />

Reber (<strong>26</strong>. – 28. Juni);<br />

★ „Train the trainer“ – Michael Wunder<br />

(28. – 30. Juni).<br />

Ausführliche Informationen zu den<br />

hier erwähnten Veranstaltungen erhalten<br />

Interessenten bei Wolfgang Baer<br />

(0211/473-4303) und Uwe Stichert<br />

(0211/473-4003); beide nehmen<br />

auch die Anmeldungen entgegen.<br />

VORZÜGLICH ORGANISIERT: Das Team „Integration“ der MaK System Gesellschaft mbH in Unterlüß erhielt kürzlich<br />

vom Germanischen Lloyd einen Qualitätspreis für besondere Leistungen, verbunden mit einer Geldprämie. Der Germanische<br />

Lloyd, der ebenso wie der TÜV Betriebskontrollen durchführt, zeichnete das Team um Harry Kuhlmann für die vorzügliche<br />

Organisation der innerbetrieblichen Abläufe mit der DIN-Norm ISO 9000 aus. Das offizielle Testat der Prüfer: Der Betrieb,<br />

dessen 44 Mitarbeiter mit der Auftragsbearbeitung der Panzerhaubitze <strong>2000</strong> (PzH <strong>2000</strong>/Integrationsstufe 2), der Kampfwertsteigerung<br />

des „Leopard 2A5“ sowie der Langzeitlagerung und Reparatur bereits genutzter Systeme beschäftigt sind,<br />

arbeitet absolut fehlerfrei. Unser Bild zeigt (v.l.n.r.): Monteur Christian Sänger, Prüfer Volker Tiegs, Gerd Mareck, stellvertretender<br />

Teamleiter und PzH-Gruppenleiter, die beiden Monteure Guido Schreiber (im Fahrzeug) und Thomas Wagner,<br />

Abweichsteuerer Hans-Gerhard Grote, Teamleiter Harry Kuhlmann sowie Monteur Klaus Büscher.<br />

Entwicklung<br />

nen „Workflow“ zu organisieren – bildete<br />

die konzeptionelle Grundlage für<br />

das zu entwickelnde System.<br />

★ Die Umsetzung: Die Wahl der Softwaregrundlage<br />

für das Projektmanagementsystem<br />

fiel aufgrund des im<br />

Rheinmetall-Konzern genutzten „Lotus<br />

Notes“-Kommunikationssystems nicht<br />

schwer. „Lotus Notes“ bietet neben der<br />

bekannten E-Mail-Funktion auch die<br />

Möglichkeit der Datenbankgestaltung.<br />

Erste Ergebnisse – das Konzept zur<br />

Neustrukturierung des Informationsflusses<br />

und eine erste Version des Projektmanagementsystems<br />

– wurden<br />

Vorstandsmitgliedern der Kolbenschmidt<br />

Pierburg <strong>AG</strong> sowie Geschäftsleitern<br />

der Pierburg <strong>AG</strong> bereits nach<br />

zwei Monaten präsentiert. Das vorgestellte<br />

Konzept stieß auf Zustimmung.<br />

Es wurde entschieden, das System für<br />

den Einsatz in allen projektbeteiligten<br />

Abteilungen des Unternehmens weiterzuentwickeln.<br />

In einem Team, das sich aus Fachleuten<br />

der Bereiche Vertrieb, Entwicklung,<br />

Einkauf, Produktion und Controlling<br />

zusammensetzte, wurde in der Folgezeit<br />

an der Umsetzung des Systems gearbeitet.<br />

Dieser Rahmen ermöglichte<br />

es, auch abteilungsübergreifende Themen<br />

(z.B. Target Costing = Zielkostenanalyse)<br />

in die Ausgestaltung des Projektmanagementsystems<br />

mit aufzunehmen.<br />

Mit fortschreitender Projektrealisierung<br />

wurde zusätzliche Kompetenz in<br />

der Softwareentwicklung notwendig,<br />

die durch die Einbeziehung der Rheinmetall-Informationssysteme<br />

GmbH<br />

(Neuss) und des Softwarehauses AKD<br />

Unternehmensberatung GmbH (Dülmen)<br />

gefunden wurde.<br />

★ Die Funktionen: Das Projektmanagementsystem<br />

„kspPRO“, das auch<br />

hocheffiziente Kontrollmechanismen<br />

(Ampelsystem) für die jeweils am Projekt<br />

beteiligten Hierarchieebenen beinhaltet,<br />

dient der Verbesserung der<br />

Projektakquisition und der Beschleunigung<br />

der Produktentwicklung. Es<br />

faßt alle projektrelevanten Informationen<br />

und Dokumente in einem System<br />

zusammen und ermittelt zu jedem Zeitpunkt<br />

den aktuellen Projektstatus hinsichtlich<br />

zeitlicher und finanzieller Parameter.<br />

Auf diese Weise können verantwortliche<br />

Instanzen jederzeit steuernd<br />

in den Prozeß der Projektanbahnung<br />

und –abwicklung eingreifen.<br />

Die direkte Zuweisung von Aufgaben<br />

und Verantwortlichkeiten an Projektbeteiligte<br />

stellt einen weiteren Vorteil<br />

gegenüber der traditionellen Projektarbeit<br />

dar. „kspPRO“ verfügt über ein<br />

Aufgabenmanagement, das eigenständig<br />

die Erfüllung anstehender<br />

Tätigkeiten überwacht und durch sogenannte<br />

Eskalationsfunktionen alternative<br />

Wege ermittelt, die den Projektfortschritt<br />

gewährleisten.<br />

Die Einbindung externer Daten (z. B.<br />

via SAP- oder Excel-Software) erhöht<br />

die Attraktivität des Systems zusätzlich.<br />

So konnte erreicht werden, daß<br />

auf Informationen, die bereits in verschiedenen<br />

Datenformaten vorhanden<br />

sind, zugegriffen werden kann und<br />

diese für die Projektarbeit in einem unternehmenseinheitlichen<br />

System nutzbar<br />

gemacht werden können.<br />

Darüber hinaus stellt „kspPRO“ eine<br />

Marketing-Datenbank für den Bereich<br />

„Automotive“ dar, die über die Projektaktivitäten<br />

der einzelnen Geschäftsbereiche<br />

Auskunft gibt und so zu einer<br />

stärkeren Konzentration der Aktivitäten<br />

der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong> bei<br />

ihren internationalen Kunden führen<br />

kann. André Spang<br />

DAS DUTZEND IST VOLL: Zum 12. Mal in Folge erhielt jetzt das Großkolben-Team der KS Kolbenschmidt GmbH die<br />

begehrte „Caterpillar“-Zertifizierung für kontinuierliche Optimierung hinsichtlich Produktqualität, Kundenberatung und<br />

Weiterentwicklung. Das Besondere bei der aktuellen Auszeichnung durch den langjährigen US-Kunden erläutert Tjark<br />

Coners, Qualitätsleiter Großkolben in Neckarsulm: „Eine schöne Anerkennung für die gute Zusammenarbeit, die um so mehr<br />

wiegt, als wir über mehr als fünf Jahre nicht eine Reklamation zu verzeichnen hatten.“ Auf unserem Foto überreicht John Link<br />

(Vordergrund rechts), bei Caterpillar zuständig für die Betreuung der Lieferanten innerhalb des „Engine divison supplier<br />

management“-Teams, die Zertifizierung an Willi Knotz, Koordinator in der Qualitätssicherung Großkolben.


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Das <strong>Profil</strong> 1/<strong>2000</strong><br />

Rheinmetall Defence Technologies<br />

Kompetenz im Verbund<br />

Unsere Tochterfirmen sind feste<br />

Größen in der wehrtechnischen<br />

Industrie. Gemeinsam gestalten<br />

wir die neue Dimension.<br />

Unter dem Dach der Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong> entsteht ein führendes<br />

internationales Kompetenzhaus<br />

für Wehrtechnik. Durch gebündeltes<br />

Know How auf den Gebieten<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong><br />

Pempelfurtstrasse 1<br />

D-40880 Ratingen<br />

Telefon (02102) 902500<br />

Telefax (02102) 902831<br />

www.rheinmetall-detec.com<br />

Heerestechnik, Flug- und Flugabwehrsysteme,<br />

Marinetechnik und<br />

Simulationssysteme ist die Rheinmetall<br />

DeTec ein starker Partner<br />

für die Entwicklung und Koordination<br />

komplexer Projekte für Bundeswehr,<br />

NATO und verbündete<br />

Streitkräfte.

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