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Berliner Zeitung 01.10.2018

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Der Bedarf geht zurück –warum Berlin trotzdem Flüchtlingsheime baut – Tagesthema Seite 2<br />

WhatsApp<br />

in der<br />

Kaiserzeit<br />

Seite 10<br />

7°/15°<br />

Wolken dominieren<br />

Wetter Seite 2<br />

Glaubensfrage: Wie<br />

Hertha die Bayern schlug<br />

Sport Seite 20<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Glückwunsch:<br />

Klaus Wowereit zum 65.<br />

Berlin Seite 12<br />

Montag,1.Oktober 2018 Nr.229 HA -74. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 1.60 €–Berlin/Brandenburg: 1.50 €<br />

Eigenheim: Für wen sich<br />

das Baukindergeld lohnt<br />

Wirtschaft Seite 6<br />

Ein<br />

bisschen<br />

entmachtet<br />

VonTobias Miller<br />

Bislang schien Elon Musk alles zu<br />

gelingen. Die New York Times<br />

adelte ihn als „wichtigsten Unternehmer“<br />

unserer Zeit. Mit seinem<br />

Elektroauto Tesla hat er faktisch im<br />

Alleingang eine sehr traditionelle Industrie<br />

neu erfunden. Zumindest<br />

sieht er es so und sagt es so. Er<br />

schießt Raketen ins All. Er entwickelt<br />

ein Hochgeschwindigkeitstunnelsystem<br />

für Los<br />

Angeles und ein<br />

Hyperloop-Vakuumstreckennetz<br />

für den<br />

Fernverkehr.<br />

Grenzen kennt<br />

der 47-jährige<br />

Elon Musk<br />

darf nur noch unter<br />

Aufsicht twittern<br />

Börse<br />

Visionär nicht.<br />

Dass aber auch<br />

für ihn Regeln<br />

gelten, lernte er<br />

an diesem Wochenende<br />

kennen.<br />

DieUS-Börsenaufsicht Sechat ihn<br />

jetzt gezwungen, seinen Posten als<br />

Vorsitzender des Tesla-Aufsichtsrates<br />

zu räumen. Den Job darf ermindestens<br />

drei Jahre lang nicht ausüben.<br />

Der Grund sind irreführende Angaben<br />

über den Plan, Tesla von der<br />

Börse zu nehmen. Musk hatte Anfang<br />

August mit einer Mitteilung im Kurzbotschaftendienst<br />

Twitter für Wirbel<br />

gesorgt, wonach er einen Rückzug<br />

des Elektroautobauers von der Börse<br />

ins Auge fasse und die Finanzierung<br />

dafür gesichert sei. An den Aktienmärkten<br />

sorgte die unkonventionelle<br />

Ankündigung für Unruhe; die Tesla-<br />

Aktie legte um fast elf Prozent zu, woraufhin<br />

die New Yorker Börse den<br />

Handel mit den Papieren zeitweise<br />

aussetzte.Ende August machte Musk<br />

dann einen Rückzieher.<br />

Eine am Sonnabend von der SEC<br />

bekanntgegebene Vereinbarung<br />

sieht vor, dass Musk Geschäftsführer<br />

bleiben kann und damit weiter das<br />

Tagesgeschäft des Autobauers steuert.<br />

Zudem müssen Musk und Tesla<br />

umgerechnet je 17 Millionen Euro<br />

Geldbuße zahlen. Es hätte durchaus<br />

auch schlimmer kommen können:<br />

DieBehörde hatte ihm in einer Klage<br />

vorgeworfen, Anleger in die Irre geführt<br />

zu haben, und wollte erreichen,<br />

dass er auf Lebenszeit aus<br />

Chefetagen börsennotierter US-Unternehmen<br />

verbannt wird.<br />

DieGeldstrafe dürfte dem gebürtigen<br />

Südafrikaner und Vater von fünf<br />

Kindern nicht so wehtun, sein Vermögen<br />

wird auf rund 20 Milliarden<br />

Dollar geschätzt. Er war dereinst als<br />

Jugendlicher zunächst nach Kanada<br />

ausgewandert. Zwei Jahre später zog<br />

es ihn in die USA, wo er Physik und<br />

Wirtschaft an der University of Pennsylvania<br />

studierte.Reich wurde Musk<br />

als Mitgründer des Bezahldienstes<br />

Paypal. Nachdem Ebay das Unternehmen<br />

2002 geschluckt hatte,<br />

steckte Musk seinen Erlös in neue<br />

Projekte. Die sind bis heute oft unkonventionell<br />

– wie seine Art der<br />

Kommunikation per Twitter. Künftig<br />

muss er vorsichtig sein. Tweets, die<br />

den Aktienkurs bewegen könnten,<br />

muss er sich absegnen lassen.<br />

Die Einheitsfrage<br />

Zum 28. Mal jährt sich die Wiedervereinigung. Doch es zeigt sich,<br />

dass Ost und West einander immer noch zu wenig verstehen.<br />

Tagder Freude: Eine Installation am Brandenburger Torzeigt den Tag, an dem die Mauer gestürmt wurde. Es sind Vorbereitungen für die Einheitsfeier an diesem Mittwoch.<br />

VonMarkus Decker<br />

Vor dem 28. Jahrestag der<br />

deutschen Einheit am<br />

3. Oktober mehren sich die<br />

Stimmen für ein neues<br />

Aufeinander-Zugehen zwischen<br />

Ost- und Westdeutschen –und die<br />

Plädoyers, die Perspektive der Ostdeutschen<br />

stärker zu berücksichtigen.<br />

„Jetzt entscheidet sich, ob dieses<br />

Land zusammengehört oder<br />

ewig gespalten bleibt“, sagte die Vorsitzende<br />

der grünen Bundestagsfraktion,<br />

Katrin Göring-Eckardt, im<br />

Gespräch mit der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Dabei sei „das Sichtbarmachen von<br />

Ostdeutschen zentral“. Jedenfalls<br />

habe „die Relevanz der Frage, wie es<br />

dem Osten geht, wieder zugenommen“.<br />

Die Grünen-Politikerin warb<br />

dafür,Errungenschaften, die die Ostdeutschen<br />

in die Einheit eingebracht<br />

hätten, mehr zu betonen, und da, wo<br />

die Politik Einfluss darauf habe,Führungspositionen<br />

häufiger mit Ostdeutschen<br />

zu besetzen.<br />

Unterschiedliche Sichten<br />

Außerdem kritisierte die Thüringerin,<br />

dass über rechtsradikale Tendenzen<br />

in Ost- und Westdeutschland<br />

unterschiedlich intensiv berichtet<br />

werde. „Wir haben ein Problem<br />

mit rechtem Gedankengut in<br />

der Mitte der Gesellschaft in Ost<br />

und West“, erklärte sie. „Aber ich<br />

sage ganz offen: Chemnitz und Köthen<br />

auf der einen Seite und Dortmund<br />

auf der anderen Seite sind<br />

medial sehr unterschiedlich wahrgenommen<br />

worden. Aus Chemnitz<br />

wurde tagelang darüber berichtet,<br />

was die Rechten gemacht haben.<br />

Erst viel später wurde berichtet,<br />

dass die Bürgergesellschaft dort<br />

viele Jahreversucht hat, ihr Engagement<br />

aufrecht zu erhalten. Über die<br />

Vorfälle in Dortmund dagegen<br />

wurde dann vergleichsweise überschaubar<br />

berichtet.“ Man müsse<br />

der Frage nachgehen, warum das so<br />

sei.<br />

Die Vorsitzende der Linkspartei,<br />

Katja Kipping, sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>:<br />

„Gut wäre, wenn das Selbstverständliche,das<br />

in den 90er-Jahren zu<br />

oft hinten runter fiel, nachgeholt<br />

wird: voneinander zu lernen und voll<br />

Interesse den jeweils anderen Erfahrungen<br />

zuzuhören.“ Kipping fügte<br />

hinzu: „Beginnen könnte es bei den<br />

unterschiedlichen Zugängen zum<br />

Thema 50 Jahre 1968: Die einen verbinden<br />

damit den Prager Frühling,<br />

die anderen die Kulturrevolution im<br />

Westen. Beides hat unterschiedliche<br />

Erscheinungsformen und doch auch<br />

Gemeinsames: das Begehren nach<br />

einer besseren Gesellschaft als die<br />

existierende.“<br />

Schon zuvor hatte Kanzlerin Angela<br />

Merkel (CDU) Verständnis für<br />

den Unmut vieler Ostdeutscher gezeigt.<br />

Insgesamt sei die Einheit eine<br />

Erfolgsgeschichte, sagte sie der<br />

Augsburger Allgemeinen.„Aber es ist<br />

schon auch so: Vieles, was Anfang<br />

der 90er-Jahre passiert ist, kommt<br />

jetzt bei den Menschen noch mal auf<br />

den Tisch.“ Viele hätten ihre Arbeit<br />

verloren, die Einheit habe zu harten<br />

Umbrüchen geführt. „Das ist niemals<br />

eine Rechtfertigung für Hass<br />

und Gewalt“, sagte Merkel.„Aber es<br />

ist eine Erklärung für eine andereLebensbiografie.“<br />

Die Ministerpräsidentin von<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Manuela<br />

Schwesig (SPD), rief dazu auf,<br />

sich nicht mit der Kluft zwischen Ost<br />

undWest abzufinden.„Es gibt Unterschiede,<br />

die nach fast 30 Jahren Einheit<br />

schmerzen. Mit diesen Unterschieden<br />

dürfen wir uns nicht zufriedengeben.“<br />

So sei es inakzeptabel,<br />

„Vieles, was Anfang<br />

der 90er-Jahre passiert ist,<br />

kommt jetzt bei den<br />

Menschen noch mal auf den Tisch.“<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

zeigt in einem Interview Verständnis für den Unmut der Ostdeutschen<br />

dass Ostdeutsche im Schnitt länger<br />

arbeiteten als die Menschen inWestdeutschland,<br />

aber 15 Prozent weniger<br />

Gehalt bekämen. „Das kann ich<br />

fast 30 Jahrenach der deutschen Einheit<br />

niemandem erklären.“<br />

Seit einiger Zeit zeichnet sich ab,<br />

dass die Aufmerksamkeit für die Beziehungen<br />

zwischen Ost und West<br />

wieder wächst. Mansieht das an der<br />

Resonanz auf jüngst erschienene<br />

Bücher wie das vonJana Hensel und<br />

Wolfgang Engler, „Werwir sind: Die<br />

Erfahrung, ostdeutsch zu sein“, oder<br />

der sächsischen Integrationsministerin<br />

PetraKöpping (SPD) „Integriert<br />

doch erstmal uns! Eine Streitschrift<br />

für den Osten“.Auchder Roman von<br />

LukasRietzschel„Mit der Faust in die<br />

Welt schlagen“ findet viel Beach-<br />

DPA<br />

tung. Darin geht es um zwei Jungen<br />

in der ostdeutschen Provinz. Die gewachsene<br />

Sensibilität ließ sich aber<br />

ebenso an der jüngsten Bundestagsdebatte<br />

ablesen, die entgegen den<br />

üblichen Gepflogenheiten am Donnerstagmorgen<br />

um neun Uhr stattfand;<br />

das gilt als attraktivste Debattenzeit<br />

überhaupt. Der Plenarsaal<br />

war ziemlich voll, ebenso die Kabinettsbank.<br />

Schließlich will der sächsische<br />

Wirtschaftsminister Martin<br />

Dulig (SPD) die umstrittenen Aktivitäten<br />

der Treuhandanstalt in einer<br />

Wahrheits- und Versöhnungskommission<br />

aufarbeiten lassen. Das ist<br />

ebenfalls neu.<br />

Unter Westniveau<br />

Junge <strong>Berliner</strong><br />

gegen<br />

Plastikmüll<br />

Umfrage der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> zeigt klaren Trend<br />

VonJens Blankennagel<br />

Die jungen <strong>Berliner</strong> sind in Fragen<br />

des Klimaschutzes offenbar<br />

zu radikalen Lösungen bereit. Das<br />

zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes<br />

Forsa im<br />

Auftrag der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. So sagten<br />

98 Prozent der 18- bis 29-Jährigen,<br />

dass Plastikverpackungen, Plastiktüten<br />

und Plastikbecher generell<br />

verboten werden sollten. In dieser<br />

Frage gibt es auch bei allen anderen<br />

<strong>Berliner</strong>n eine eindeutige Haltung:<br />

81 Prozent sind für ein Verbot.<br />

Interessant ist daran vor allem,<br />

dass es seit Jahren zwei gegenläufige<br />

Entwicklungen gibt: Einerseits steigt<br />

das Bewusstsein, dass das sogenannte<br />

Mikroplastik –also winzige<br />

Zerfallsrückstände von Kunststoffverpackungen<br />

– nicht nur in den<br />

Weltmeeren und im Boden zu einem<br />

ernsten Problem werden. Gleichzeitig<br />

gibt es gerade bei jüngeren Leuten<br />

den Trend, immer mehr Müll zu<br />

produzieren: Wer heutzutage in einen<br />

bei jungen Leuten besonders<br />

angesagten <strong>Berliner</strong> Park geht, wird<br />

feststellen, dass mindestens die<br />

Hälfte des Mülls aus Wegwerf-Bechern<br />

aus Coffee-to-go-Shops besteht.<br />

Die klare Antwort der <strong>Berliner</strong><br />

in dieser Frage zeigt aber, dass die<br />

Problemlage in den Köpfen der<br />

Leute sehr wohl präsent ist.<br />

Linke weiterhin stärkste Partei<br />

DieUmfrage zeigt auch, dass die rotrot-grüne<br />

Landesregierung weiterhin<br />

eine Mehrheit hat. In der Sonntagsfrage<br />

zur Abgeordnetenhauswahl<br />

wäre die Linke auch im September<br />

2018 die stärkste Partei,<br />

genau wie im August. Sie legte im<br />

September einen Prozentpunkt zu –<br />

als einzige Partei im aktuell regierenden<br />

Dreierbündnis. Die Linke käme<br />

damit aktuell auf 22 Prozent. Die<br />

Grünen bleibenstabilbei 18 Prozent<br />

und liegen damit auf Platz zwei.<br />

DieSPD,die dieWahl vorzweiJahren<br />

im September 2016 noch mit<br />

21,6 Prozent gewann, verliert inder<br />

aktuellen Umfrage einen weiteren<br />

Prozentpunkt und käme aktuell mit<br />

16 Prozent nur noch auf Platz vier.Sie<br />

liegt hinter der CDU mit 17 Prozent,<br />

die fast dasselbe Ergebnis hätte wie<br />

bei der Wahl. DieAfD steht bei 13, die<br />

FDP bei 7Prozent. Berlin Seite 9<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />

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Entgelt bezahlt<br />

DeramMittwoch vorgestellte Jahresbericht<br />

zum Stand der deutschen<br />

Einheit weist nach wie vorgroße Unterschiede<br />

auf. So liegt die ostdeutsche<br />

Wirtschaftskraft lediglich bei<br />

rund 73 Prozent des Westniveaus.Die<br />

ostdeutschen Löhne und Gehälter<br />

verharren bei 82 Prozent dessen, was<br />

durchschnittlich im Westen gezahlt<br />

wird. Alle Experten sagen, dass ein<br />

Gleichstand auf Jahrzehnte hinaus<br />

nicht erreichbar sei; dies liegt in erster<br />

Linie an dem Mangel an großen Industrieunternehmen<br />

in Ostdeutschland.<br />

Erst seit kurzem ein politisches<br />

Thema ist der Umstand, dass die<br />

Westdeutschen auf Führungspositionen<br />

dominieren, und zwar sowohl in<br />

Gesamtdeutschland als auch vielerorts<br />

in Ostdeutschland selbst.<br />

Die jährlich von Bundesland zu<br />

Bundesland wechselnden zentralen<br />

Feierlichkeiten zum Tag der deutschen<br />

Einheit finden in diesem Jahr<br />

in Berlin statt. Zentrum des Geschehens<br />

ist die Straße des 17. Juni. Kritische<br />

Bestandsaufnahmen waren<br />

bei diesem Anlass bisher die Ausnahme.<br />

Politik Seite 4 4 194050 501504<br />

11040


2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagesthema<br />

Unterkünfte für Flüchtlinge<br />

Der <strong>Berliner</strong> Senat korrigiert seine Prognose über den Wohnbedarf von Asylsuchenden nach unten.<br />

An seiner Bauplanung hält er trotzdem fest: Er will insgesamt 53 Unterkünfte inModulbauweise errichten.<br />

Sogar mit eigenem Bad<br />

VonSilvia Perdoni<br />

Nur schwer lässt sich vorhersagen,<br />

wie groß der<br />

Zuzug von Flüchtlingen<br />

ist. Dasweiß der <strong>Berliner</strong><br />

Senat spätestens,seit im Herbst 2015<br />

täglich bis zu tausend Schutzsuchende<br />

in der Hauptstadt ankamen.<br />

Sieflohen vordem Bürgerkrieg in Syrien<br />

und den akuten Versorgungsengpässen<br />

in den Nachbarländern.<br />

Genauso rasant ebbte der Zuzug<br />

wieder ab, als die Staaten im Osten<br />

Europas im Frühjahr 2016 ihreGrenzen<br />

und damit die Balkanroute<br />

schlossen. Kriege, Konjunktureinbrüche,<br />

Naturkatastrophen und<br />

Kursänderungen in der Flüchtlingspolitik<br />

beeinflussen die Einwanderung<br />

empfindlich. Entsprechend<br />

schwer ist es,eine Prognose über den<br />

künftigen BedarfanUnterkünften für<br />

Geflüchtete aufzustellen. Vorsichtig<br />

korrigiert der <strong>Berliner</strong> Senat nun gegenüber<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> dennoch<br />

die Schätzung nach unten.<br />

„Wir rechnen damit, dass bis<br />

Ende 2020 etwa 10 000 zusätzliche<br />

Wohnplätze benötigt werden“, sagt<br />

Regina Kneiding, Sprecherin der Sozialverwaltung.<br />

Zuvor war der Senat<br />

stets von rund 19 000 Personen ausgegangen,<br />

denen in den kommenden<br />

Jahren eine Bleibe vermittelt werden<br />

müsste.Anden Planungen für insgesamt<br />

53 Modulare Flüchtlingsunterkünfte<br />

(MUF) hält der Senat aber<br />

trotz der veränderten Prognose fest.<br />

DieBauten verteilen sich über die gesamte<br />

Stadt und bieten zusammengezählt<br />

Platz für 24 000 Personen.<br />

700 Asylanträge im Monat<br />

„Die Gefahr, dass die Häuser am<br />

Ende leerstehen, weil es mehr<br />

Wohnplätze als Schutzsuchende<br />

gibt, sehe ich nicht“, sagt Kneiding.<br />

Sie betont, dass die Vorhersage sich<br />

nicht ausschließlich auf Flüchtlinge<br />

bezieht, sondern alle Zuziehenden<br />

in Notumfasst. Dennoch dürfte aber<br />

der Großteil der Menschen hinter<br />

der Statistik ins Asylverfahren gehen.<br />

Die Opposition im Abgeordnetenhaus<br />

kritisiert die Vorgehensweise<br />

des Senats. „Seit Jahren werden<br />

die MUFs angekündigt, geplant<br />

und ihre Fertigstellung immer wieder<br />

verschoben. Jetzt ist man nicht<br />

mal mehr bereit, die Planung an die<br />

tatsächliche Entwicklung anzupassen“,<br />

sagt Maik Penn, sozialpolitischer<br />

Sprecher der CDU-Fraktion.<br />

„Es ist dringend erforderlich, günstigen<br />

Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Konzentration auf Flüchtlinge<br />

bei der Versorgung ist Wasser<br />

auf die Mühlen der Kritiker.“<br />

Aktuell stellen nach Angaben des<br />

Flüchtlingsunterkünfte<br />

in Berlin<br />

in Betrieb<br />

fertiggestellt, aber<br />

noch unbewohnt<br />

geplant<br />

in Prüfung<br />

Freudstr.<br />

Bäkestr.<br />

SPANDAU<br />

22 131<br />

Menschen leben aktuell in<br />

allen vomLand Berlin<br />

zur Verfügung gestellten<br />

Unterkünften.<br />

Rauchstr.<br />

Am Beelitzhof<br />

Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten<br />

(LAF) jeden Monat rund<br />

700 bis 800 Menschen in der Hauptstadt<br />

einen Antrag auf Asyl. Das ist<br />

ein Bruchteil der Zahlen des Jahres<br />

2015 –aber dennoch mehr, als man<br />

angesichts der geschlossenen Balkanroute<br />

vermuten könnte.<br />

„Wir erleben immer wieder, dass<br />

Leute denken, es kämen ja keine<br />

Flüchtlinge mehr“, sagt LAF-Sprecherin<br />

Monika Hebbinghaus.„Dabei<br />

sind die Zahlen seit gut eineinhalb<br />

REINICKENDORF<br />

Bernauer Str.<br />

LICHTENBERG<br />

FRIEDRICHSHAIN-<br />

KREUZBERG Zobtener Str.<br />

CHARLOTTENBURG-<br />

WILMERSDORF<br />

Quedlinburger Str.<br />

STEGLITZ-ZEHLENDORF<br />

Senftenberger Ring<br />

Oranienburger Str.<br />

87<br />

Prozent vonihnen<br />

sind in<br />

Gemeinschaftsunterkünften<br />

untergebracht.<br />

MITTE<br />

Leonorenstr.<br />

TEMPELHOF-<br />

SCHÖNEBERG<br />

Lichterfelder Ring<br />

Kirchstraße<br />

Jahren konstant.“ Im vergangen Jahr<br />

registrierten sich insgesamt rund<br />

10 500 Asylsuchende bei den <strong>Berliner</strong><br />

Behörden, bis August dieses Jahres<br />

waren es bereits etwa 7000. Seitdem<br />

große Notunterkünfte wie etwa das<br />

ICC, das Rathaus Wilmersdorf oder<br />

die Tempelhofer Hangars geschlossen<br />

haben, sei die Notder Flüchtlinge<br />

ein Stück aus der öffentlichen Wahrnehmung<br />

verschwunden, sagt Hebbinghaus.<br />

Dabei lebten in Berlin an<br />

diesem Sonntag noch genau 22 131<br />

PANKOW<br />

Blankenburger Pflasterweg<br />

ZAHLEN & FAKTEN<br />

3000<br />

NEUKÖLLN<br />

Menschen wohnen schon in neu<br />

errichteten Gemeinschaftsquartieren,<br />

den sogenannten Modularen<br />

Unterkünften der ersten Generation.<br />

Wolfganz-Heinz-Str.<br />

Lindenberger Weg<br />

Falkenberger Str.<br />

Kiefholzstr.<br />

Hagenower Ring<br />

Chris-Gueffroy-Allee<br />

Wartenberger Str.<br />

Seehausener Str.<br />

Paul-Schwenk-Str.<br />

Hassoweg<br />

3100<br />

Personen sind aktuell in sogenannten<br />

Tempohomes untergebracht.<br />

Das sind aus Wohncontainern<br />

zusammengebaute Quartiere.<br />

Geflüchtete in von der Stadt zur Verfügung<br />

gestellten Häusern.<br />

Für viele vonihnen könnte in den<br />

neuen Modularen Unterkünften ein<br />

besserer Platz zum Leben entstehen<br />

–ein Apartment, indem sie Bad und<br />

Küche nicht mit Dutzenden anderen<br />

Menschen teilen müssten. Die<br />

MUFs sind feste Mehrfamilienhäuser<br />

in qualitätsvoller Fertigbauweise,<br />

die eine Lebensdauer von rund<br />

50 bis 80 Jahren haben. 28 Standorte<br />

einer ersten Planungsphase sind<br />

Wittenberger Str.<br />

Rudolf-Leonhard-Str.<br />

MARZAHN-<br />

HELLERSDORF<br />

Albert-Kuntz-Str.<br />

Müggelseedamm<br />

TREPTOW-KÖPENICK<br />

BLZ/REEG<br />

Fürstenwalder Allee<br />

920<br />

Geflüchtete leben<br />

noch immer<br />

in Notunterkünften ohne<br />

eigene Küche und Badezimmer.<br />

schon in Betrieb, in Konstruktion<br />

oder in konkreter Bauvorbereitung.<br />

Siebieten Platz für rund 10 000 Personen.<br />

Im Frühjahr benannte der<br />

Senat 25 weitereFlächen, auf denen<br />

perspektivisch Modulare Unterkünfte<br />

einer zweiten Generation für<br />

12 000 Menschen entstehen sollen.<br />

Allerdings gibt es in einigen Bezirken<br />

noch Streit um die Standorte,<br />

andere Grundstücke gehören noch<br />

dem Bund und müssen in Landesbesitz<br />

gebracht werden.<br />

Sozialverwaltungssprecherin Regina<br />

Kneiding betont, dass es sich<br />

bei den MUFs um „ganz normale<br />

Wohnhäuser“ handelt. Sie sollen<br />

später, wenn sie für die Flüchtlingsunterbringung<br />

nicht mehr gebraucht<br />

werden, auch für andere<br />

Gruppen zur Verfügung stehen, etwa<br />

für Studenten oder Wohnungslose<br />

ohne Chance auf dem freien Markt.<br />

Zwei Jahrebis zur Wohnung<br />

Dies ist aber nicht an allen Standorten<br />

schnell und unkompliziert möglich.<br />

Generell schießt das LAF zunächst<br />

Mietverträge über drei Jahre<br />

ab, um Asylsuchende unterzubringen.<br />

„Wenn in dieser Zeit der Unterbringungsbedarf<br />

bei Geflüchteten<br />

sinkt, können die Gebäude über Verwaltungsvereinbarungen<br />

für andere<br />

Bedarfsgruppen geöffnet werden“,<br />

erklärtSprecherin Hebbinghaus.<br />

Deutlich höher sind die Hürden,<br />

wenn ein Gebäude nach Sonderbaurecht<br />

für Flüchtlingsunterkünfte errichtet<br />

wurde. Wohnungslose etwa<br />

kann das LAF dann nicht ohne weiteres<br />

in den Zimmerneinquartieren.<br />

Von den 16 bisher fertiggestellten<br />

MUFs betrifft das fünf Häuser.<br />

Thomas Seerig, sozialpolitischer<br />

Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus,<br />

fordert deshalb, die<br />

neuen MUFs von Anfang an gemischt<br />

zu belegen. „Das Festhalten<br />

am bisherigen Konzept der MUFs ist<br />

ein Fehler –zumal auf der Grundlage<br />

von Sonderbaurecht“, sagt er.„Es ist<br />

sehr viel sinnvoller, kleinere Einheiten<br />

zu errichten, die sich harmonisch<br />

in das Umfeld einfügen und<br />

vonAnfang an mit Flüchtlingen, Studierenden<br />

und Normalverdienern<br />

belegt werden. Soschafft man echte<br />

Integration statt Ghettos ohne<br />

ÖPNV, Schulen und Geschäfte zu<br />

fördern.“ Der Senat verpasse die<br />

Chance der aktuell geringeren Zahl<br />

vonneuen Flüchtlingen für eine bessereIntegration<br />

vonAnfang an.<br />

Dass die Vorzeichen für Integration<br />

in einer eigenen Wohnung am<br />

besten stünden, darin sind sich Senat<br />

und Opposition einig. Immerhin<br />

1556 Geflüchtete wechselten laut<br />

LAF indiesem Jahr aus einer Unterkunft<br />

in eine Privatwohnung, im gesamten<br />

Jahr 2017 waren es rund<br />

4000. DieSuche auf dem freien Markt<br />

wird immer schwieriger. ImSchnitt<br />

suchten die Asylbewerber 21 Monate<br />

nach einerWohnung. Dassindknapp<br />

zwei Jahre.Wohl dem, der solange zumindest<br />

ein eigenes Badhat.<br />

Silvia Perdoni<br />

kriegt neue Nachbarn, denn<br />

sie wohnt neben einer MUF.<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute versteckt sich die Sonne größtenteils hinter Wolken. Dabei sind die<br />

Höchstwerte bei 14 bis 16Grad anzutreffen, und der Wind weht schwach<br />

aus nordwestlichen Richtungen. In der Nacht werden Tiefstwerte von 5bis<br />

1Grad anvisiert.Dazu ist es wolkig, gebietsweise funkeln die Sterne.<br />

Biowetter: In der eingeflossenen<br />

Luftmasse gibt es verstärkt Gelenk-,<br />

Glieder-, Muskel- und Narbenschmerzen<br />

sowie Atemwegsbeschwerden.<br />

Entzündliche Prozesse 6°/15°<br />

Wittenberge<br />

heilen langsamer als sonst üblich.<br />

Pollenflug: Zurzeit ist nicht mit nennenswertem<br />

Pollenflug zu rechnen.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 15Grad.<br />

Wind: leichter Wind aus Nordwest.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

4°/14° 7°/15°<br />

Luckenwalde<br />

5°/15°<br />

Cottbus<br />

5°/16°<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

heiter wolkig heiter<br />

5°/14° 8°/13° 5°/15°<br />

Prenzlau<br />

6°/14°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

5°/16°<br />

Das trockene und ruhige Hochdruckwetter über Mitteleuropa wird unterbrochen.<br />

Luft polaren Ursprungs breitet sich bis zu den Alpen aus und bringt zahlreiche<br />

Schauerwolken, in den Hochlagen auch Schnee. Im Nordwesten und Südosten<br />

des Kontinents sorgen Tiefs ebenfalls für ungemütliches Wetter. Einzelne Gewitterschauer<br />

sind zwischen Spanien und Italien unterwegs.<br />

Sylt<br />

10°/13°<br />

Hannover<br />

7°/13°<br />

Köln<br />

7°/15°<br />

Saarbrücken<br />

5°/14°<br />

Konstanz<br />

9°/14°<br />

Hamburg<br />

8°/13°<br />

Erfurt<br />

5°/13°<br />

Frankfurt/Main<br />

7°/15°<br />

Stuttgart<br />

8°/12°<br />

Rügen<br />

10°/14°<br />

Rostock<br />

10°/14°<br />

Magdeburg<br />

6°/15°<br />

Nürnberg<br />

5°/15°<br />

München<br />

9°/12°<br />

Dresden<br />

7°/15°<br />

Deutschland: Heute breiten sich vielerortsreichlich<br />

Wolken mit einzelnen<br />

Regenfällen aus. Die<br />

Höchsttemperaturen betragen zumeist<br />

12bis 16 Grad, die Tiefstwerte<br />

8bis 1Grad. Der Wind weht<br />

schwach, in Böen mäßig aus Nordwest.<br />

Morgen zeigt sich zuweilen die<br />

Sonne. Es gibt aber stellenweise<br />

Wolken und etwas Regen, und es<br />

werden 11 bis 15Grad erwartet.<br />

Der Wind weht schwach bis mäßig<br />

aus West.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 13°-17°<br />

Nordsee: 14°-18°<br />

Mittelmeer: 20°-29°<br />

Ost-Atlantik: 16°-21°<br />

Mondphasen: 02.10. 09.10. 16.10. 24.10.<br />

Sonnenaufgang: 07:07 Uhr Sonnenuntergang: 18:43 Uhr Mondaufgang: 22:33 Uhr Monduntergang: 14:05 Uhr<br />

Lissabon<br />

30°<br />

Las Palmas<br />

27°<br />

Madrid<br />

26°<br />

Reykjavik<br />

9°<br />

Dublin<br />

14°<br />

London<br />

14°<br />

Paris<br />

16°<br />

Bordeaux<br />

18°<br />

Palma<br />

25°<br />

Algier<br />

27°<br />

Nizza<br />

25°<br />

Trondheim<br />

8°<br />

Oslo<br />

10°<br />

Stockholm<br />

12°<br />

Kopenhagen<br />

14°<br />

Berlin<br />

15°<br />

Mailand<br />

18°<br />

Tunis<br />

29°<br />

Rom<br />

22°<br />

Warschau<br />

18°<br />

Wien<br />

19° Budapest<br />

20°<br />

Palermo<br />

27°<br />

Kiruna<br />

3°<br />

Oulu<br />

10°<br />

Dubrovnik<br />

22°<br />

Athen<br />

24°<br />

St. Petersburg<br />

12°<br />

Wilna<br />

14°<br />

Kiew<br />

15°<br />

Odessa<br />

19°<br />

Varna<br />

19°<br />

Istanbul<br />

24°<br />

Iraklio<br />

26°<br />

Archangelsk<br />

10°<br />

Moskau<br />

13°<br />

Ankara<br />

25°<br />

Antalya<br />

26°<br />

Acapulco 34° wolkig<br />

Bali 38° heiter<br />

Bangkok 33° Gewitter<br />

Barbados 30° wolkig<br />

Buenos Aires 17° bewölkt<br />

Casablanca 28° sonnig<br />

Chicago 24° bewölkt<br />

Dakar 31° heiter<br />

Dubai 36° sonnig<br />

Hongkong 33° heiter<br />

Jerusalem 29° wolkig<br />

Johannesburg 26° heiter<br />

Kairo 33° wolkig<br />

Kapstadt 22° bewölkt<br />

Los Angeles 28° sonnig<br />

Manila 34° heiter<br />

Miami 33° heiter<br />

Nairobi 30° sonnig<br />

Neu Delhi 36° sonnig<br />

New York 26° wolkig<br />

Peking 22° sonnig<br />

Perth 19° wolkig<br />

Phuket 32° wolkig<br />

Rio de Janeiro 35° Gewitter<br />

San Francisco 22° wolkig<br />

Santo Domingo 31° wolkig<br />

Seychellen 27° heiter<br />

Singapur 33° wolkig<br />

Sydney 21° heiter<br />

Tokio 31° heiter<br />

Toronto 17° bedeckt


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 3 *<br />

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Seite 3<br />

Die Insel der Anderen<br />

Martha’sVineyard scheint das Postkartenidyll des liberalen und zivilisierten Amerikas zu sein.<br />

GETTY IMAGES<br />

Beim ersten Mal läuft man an dem<br />

unscheinbaren Restaurant glatt<br />

vorbei. Die Circuit Avenue im Hafenort<br />

Oak Bluffs taugt mit ihren<br />

lauten Musikkneipen nicht unbedingt als<br />

Aushängeschild der Sommerinsel Martha’s<br />

Vineyard vor der Atlantikküste im Süden<br />

Bostons. Und das „Cardboard Box“, der<br />

Pappkarton, macht seinem Namen alle Ehre:<br />

Ein paar Stufen geht es herunter ins Souterrain.<br />

Drinnen läuft ohrenbetäubende Musik,<br />

doch zum Glück ist an diesem lauen Spätsommerabend<br />

noch ein Tisch auf der kleinen<br />

Veranda frei.<br />

„Hier hat Obama gesessen“, deutet die<br />

Managerin ungefragt auf einen Stuhl. Gerade<br />

mal ein paar Wochen ist das her, und<br />

Caroline Derrig wirkt immer noch aufgeregt.<br />

Nachmittags hatten an diesem Augusttag<br />

überraschend ein paar unauffällige Herren<br />

mit Sonnenbrillen und ausgebeulten Jackentaschen<br />

das Lokal inspiziert. „Wir bringen<br />

einen großen Wal“, kündigten die Personenschützer<br />

vomSecret Service an. „Hat der Wal<br />

ein O.?“, fragte die extrovertierte Gastronomin.<br />

Jemand nickte: „Aber sagen Sie esniemandem!“<br />

Da wusste Derrig Bescheid. Per<br />

Handy alarmierte sie ihreFreundinnen.<br />

Auch anderswo schlugen die Buschtrommeln.<br />

Kaum hatte Barack Obama mit seiner<br />

Frau Michelle und ein paar Freunden in Freizeitkleidung<br />

das Lokal betreten, füllte sich<br />

die Circuit Avenue mit Fans des Ex-Präsidenten.<br />

Die Veranda des „Cardboard Box“ war<br />

vorsichtshalber mit einer Decke verhängt<br />

worden. Als der prominente Urlauber nach<br />

dem Essen auf die Straße trat, blitzten Hunderte<br />

Handy-Kameras. „Obama! Obama!<br />

Obama!“, skandierte die Menge.„Es war wie<br />

bei den Beatles“, schwärmt Derrig.<br />

Ferienoase im rauen Atlantik<br />

Obama statt Trump, Hummer statt Hamburger –<br />

Martha’sVineyard ist die sommerliche Gegenwelt wohlhabender<br />

US-Demokraten. Doch das Idyll bekommt Risse.<br />

Für die Mittdreißigerin ist Obama der Präsident<br />

ihres Herzens.Und nicht nur für sie: Die<br />

ehemalige Walfänger-Insel Martha’s Vineyard<br />

mit ihren von grauen Holzschindeln gedeckten<br />

Kapitänshäuschen, den von Buschrosen<br />

umwucherten weißen Lattenzäunen und den<br />

Leuchttürmen, die einem Gemälde von Edward<br />

Hopper zu entstammen scheinen, ist<br />

kulturell weit mehr als sieben Meilen vom<br />

Trumpschen Festland der USA entfernt. Seit<br />

die Clintons in den 1990er-Jahren hier ihreUrlaube<br />

verbrachten, hat sich das Eiland im<br />

rauen Atlantik zur exquisitesten Ferienoase<br />

wohlhabender Linksliberaler und zum inoffiziellen<br />

Sommer-Regierungssitz demokratischer<br />

Präsidenten entwickelt.<br />

Rote „Make-America-great-again“-Kappen<br />

vonTrump-Fans sieht man hier genauso<br />

wenig wie Filialen von McDonalds, Starbucks<br />

oder Dunkin Donuts. Statt Hamburgern<br />

verspeisen die Urlauber abends auf einer<br />

improvisierten Holzbank hinter Larsen’s<br />

Fischhandel im Hafen vonMenemsha frisch<br />

gekochten Hummer, der noch wenige Stunden<br />

zuvor im Vineyard Sound geschwommen<br />

ist.<br />

Das patriotische rot-weiß-blaue Sternenbanner<br />

über der Haustür, der Rasen akkurat<br />

geschnitten, die NewYorkTimes im Briefrohr<br />

–Martha’s Vineyard scheint das Postkartenidyll<br />

des anderen, des liberalen und zivilisierten<br />

Amerikas zu sein. Mehr als 70 Prozent der<br />

Bevölkerung haben hier bei der Präsidentschaftswahl<br />

2016 für Hillary Clinton gestimmt.<br />

Gleichzeitig votierte die Mehrheit<br />

der rund 15 000 Ganzjahres-Einwohner (im<br />

Sommer schwillt die Bevölkerung auf<br />

100 000 an) gegen die Lizenzvergabe an ein<br />

Automaten-Casino und für die Freigabe von<br />

Marihuana.<br />

Werhier im Juli oder August ausspannen<br />

will, der muss nicht nur Monate im Voraus<br />

die Fährebuchen.Vorallem sollte sein Konto<br />

gut gefüllt sein: In der Hochsaison klettern<br />

die Übernachtungspreise auf 400 Dollar und<br />

mehr, und ein Dinner für zwei kann leicht<br />

150 Dollar verschlingen. Als Hillary Clinton<br />

hier vor zwei Jahren im Haus von Freunden<br />

eine Spendengala veranstaltete, zahlte jeder<br />

der 60 Gäste zwischen 10 000 und<br />

33 000 Dollar Eintritt. Bei frischen Austern<br />

und Champagner genoss man die angenehme<br />

Brise vomAtlantik.<br />

Zwar haben auf der Insel auch ein paar<br />

echte Fischer und Bauern ausgeharrt. Aber<br />

vor allem im dünn besiedelten Westen von<br />

Martha’s Vineyard, wo sich die Villen auf großen<br />

Grundstücken hinter Hügeln und Hecken<br />

verstecken und der legendäreLucyVincent<br />

Beach nur für Anwohner zugänglich ist,<br />

erlebt man das linksliberale Amerika vonseiner<br />

wohlhabendsten Seite.Hier hat Bill Clinton<br />

mit Bill Gates zu Abend gegessen und mit<br />

Carly Simon im Duett gesungen. Wallstreet-<br />

VonKarlDoemens, Oak Bluffs<br />

Banker und prominente Künstler treffen sich<br />

bei schicken Partys in Anwesen, die längst<br />

ein Vielfaches des Werts vor der Finanzkrise<br />

besitzen, die den Durchschnittsamerikanern<br />

ihreErsparnisse raubte.<br />

Der Kontrast zwischen dieser pittoresken<br />

Landschaft und den heruntergekommenen<br />

Kohle- und Stahlstädten in West Virginia<br />

oder Ohio, woDonald Trump seine Wähler<br />

gesammelt hat, ist extrem. Doch liberale Gesinnung<br />

und atemberaubender Reichtum<br />

paaren sich auf Martha’s Vineyardmit einem<br />

NewYork City<br />

50 km<br />

Providence<br />

Boston<br />

Martha’sVineyard<br />

Atlantischer Ozean<br />

BLZ/REEG<br />

Hang zum Understatement. „Hier herrscht<br />

ein diskreter Überfluss statt des angeberisch<br />

gold-plattierten Triumphalismus à la<br />

Trump“, hat Walter Shapirofein beobachtet.<br />

Derbekannte amerikanische Kolumnist verbringt<br />

selber seine Sommer auf der Insel. Es<br />

gebe „keinen besseren Ort, wohlhabende<br />

Demokraten in ihrem natürlichen ideologischen<br />

Lebensraum zu studieren“, glaubt er:<br />

Das harmonische Idyll der Insel, deren einzige<br />

Wirtschaftsbetriebe Landschaftsgärtnereien<br />

und Bäckereien zu sein scheinen, spräche<br />

eine tiefe Sehnsucht im Weltbild der Demokraten<br />

an.<br />

Tatsächlich trägt niemand Anzug oder gar<br />

Krawatte im Chilmark General Store, dem<br />

einzigen Versorgungsposten im ländlichen<br />

Südwesten der Insel. Auf der hölzernen Veranda<br />

des rustikalen Gebäudes schlürft man<br />

morgens ungezwungen in kurzer Hose oder<br />

im Sommerkleid seinen Kaffee und blättert<br />

die NewYorkTimes oder das Wall Street Journal<br />

durch, die hier packenweise angeliefert<br />

werden. Mittags gibt es an der Theke Sandwichs<br />

zu erstaunlich zivilen Preisen. Selbstverständlich<br />

wird die Pizza aus dem Holzofen<br />

auch glutenfrei angeboten. Wem es<br />

langweilig zu werden droht, der findet am<br />

SchwarzenBrett des Ladens reichhaltig Freizeitangebote<br />

vom Literatur-Workshop über<br />

Tarot- und Segel-Kurse bis zur Auktionsveranstaltung<br />

für die örtliche Feuerwehr.<br />

Alles wirkt so lässig und entspannt, dass<br />

man nachvollziehen kann, weshalb Barack<br />

Obamasieben vonachtSommerurlaube seiner<br />

Präsidentschaft mit der Familie in der<br />

großzügigen Villa eines Bekannten ganz in<br />

der Nähe verbracht hat. Er spielte viel Golf,<br />

schleckte mit den Töchtern Eis und fuhr<br />

Fahrrad –2009 im dunklen Polohemd und<br />

ohne Helm. Als das Foto in den <strong>Zeitung</strong>en<br />

gedruckt wurde, brach im fortschrittlichen<br />

Amerika ein Sturm der Entrüstung aus. Eilig<br />

musste der Sprecher desWeißen Hauses versichern,<br />

selbstverständlich unterstütze der<br />

Präsident das Tragen eines Kopfschutzes im<br />

Straßenverkehr.<br />

Die Zeiten ändern sich. Inzwischen regiert<br />

inWashington ein Präsident, der Polizisten<br />

ermuntert,Verdächtigen ruhig auf den<br />

Schädel zu schlagen. Und auch die liberale<br />

Gegenwelt auf Martha’s Vineyard gerät ins<br />

Wanken. Gerade ist Obamas langjähriges Urlaubsdomizil,<br />

das „Chilmark House“, samt<br />

Infinity-Pool und Privatstrand für schwindelerregende<br />

18 Millionen Dollar verkauft<br />

worden. Michelle und Barack müssen sich<br />

eine neue Bleibe suchen.<br />

Möglicherweise wird bald das Anwesen<br />

eines älteren Herrn aus der Nachbarschaft<br />

frei. Sommer für Sommer hat der prominente<br />

Ex-Harvard-Professor und Strafvertei-<br />

diger Alan Dershowitz morgens im „Chilmark<br />

General Store“ seinen Kaffee getrunken<br />

und abends in Menemsha den Sonnenuntergang<br />

genossen. Bei der<br />

Präsidentschaftswahl 2016 stimmte er für<br />

HillaryClinton. Er schien einer vonihnen zu<br />

sein.<br />

Doch der 80-Jährige hat vorein paar Monaten<br />

ein Buch veröffentlicht, in dem er aus<br />

verfassungsrechtlichen Gründen vehement<br />

gegen eine Absetzung von Donald Trump<br />

plädiert. Beim rechten TV-Sender Foxtritt er<br />

regelmäßig auf, um den Präsidenten gegen<br />

Sonderermittler Robert Mueller zu verteidigen.<br />

Seither fühlt sich Dershowitz auf seiner<br />

Insel nicht mehr wohl. „Man meidet mich<br />

und versucht, mich vom öffentlichen Leben<br />

auszuschließen“, hat er in einem <strong>Zeitung</strong>sartikel<br />

geklagt und in Anspielung auf die Kommunistenjagd<br />

der 1950er-Jahre behauptet:<br />

„Ich hätte nie gedacht, dass die McCarthy-<br />

Äranach Martha’s Vineyardkommen würde.<br />

Aber sie ist hier.“<br />

„Helfen SieAngela Merkel!“<br />

Das ist starker Tobak, über den man im General<br />

Store befremdet den Kopf schüttelt.<br />

Tatsächlich aber geht ein tiefer Riss durch die<br />

Vereinigten Staaten, und die idyllische Millionärsinsel<br />

wird zum Sinnbild der heillosen<br />

Polarisierung. „Es wirdeine Menge geredet“,<br />

hat die mit den Clintons befreundete Schriftstellerin<br />

Rose Styron der NewYorkTimes berichtet.<br />

Einige Nachbarn seien wütend auf<br />

Dershowitz. So geht Trumps Saat des Hasses<br />

auf. Seine Dauerattacken gegen Minderheiten<br />

und Andersdenkende provozieren Abstoßungsreaktionen<br />

bei Linken und Liberalen.<br />

Inzwischen, so scheint es, können sich<br />

nicht einmal mehr die Villenbesitzer auf<br />

Martha’s Vineyard zivilisiert darauf verständigen,<br />

dass sie in bestimmten politischen<br />

Fragen unterschiedlicher Meinung sind. Das<br />

sorgenfreie Sommer-Idyll wirdzur Chimäre.<br />

Doch die Sehnsucht stirbt zuletzt –auch<br />

im„Cardboard Box“,wodie Bedienung inzwischen<br />

die Rechnung gebracht hat. „Helfen Sie<br />

Angela Merkel!“, ruft ein Amerikaner vom<br />

Nachbartisch dem Gast ausDeutschland hinterher.<br />

Erhat den Stuhl ergattert, auf dem<br />

kürzlich Obama saß. Undnoch etwas möchte<br />

er zum Abschied dringend loswerden: „Verzeihen<br />

Sieuns bitte unseren Präsidenten!“<br />

KarlDoemens<br />

hätte im Urlaub beinahe Barack<br />

Obama getroffen.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

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Politik<br />

Insgesamt ein<br />

frostiger<br />

Staatsbesuch<br />

Türkeis Staatspräsident<br />

Erdogan ist abgereist<br />

Die Türkisch-Islamische Union<br />

Ditib hat viel dafür getan, damit<br />

sich Recep Tayyip Erdogan in ihrem<br />

Moschee-Komplex in Köln-Ehrenfeld<br />

wie zu Hause fühlen kann. Zu Beginn<br />

seines Auftritts am Sonnabend wird<br />

Musik wie bei einer seiner Parteiveranstaltungen<br />

eingespielt, Applaus ertönt<br />

von einem handverlesenen Publikum.<br />

Unddoch: Die offizielle Moschee-Eröffnung<br />

ist wohl nicht ganz<br />

das, was sich die Veranstalter vorgestellt<br />

hatten.<br />

Denn eigentlich hatte die Ditib<br />

vor dem Kuppelbau eine Fahnen<br />

schwenkende Menge vorgesehen.<br />

Wegen erheblicher Sicherheitsbedenken<br />

hat die Stadt Köln diese Außenveranstaltung<br />

jedoch abgesagt.<br />

Zwar sind Erdogans Anhänger dennoch<br />

zu Tausenden gekommen, aber<br />

man kann sie nur in der Fernehören<br />

und nicht sehen. Die Straße direkt<br />

vor der Moschee hingegen ist weitgehend<br />

leergefegt –bis auf Polizisten<br />

und Journalisten. Auf den Dächern<br />

stehen Scharfschützen.<br />

Dem türkischen Präsidenten<br />

kann an dem letzten Tagseines frostig<br />

verlaufenen Staatsbesuchs eigentlich<br />

nicht entgehen, dass er vielen<br />

Menschen in Deutschland nicht<br />

willkommen ist. Seine Ankunft in<br />

Köln am Mittag fällt einigermaßen<br />

unglamourös aus. Gegen 14.15 Uhr<br />

setzt das Präsidenten-Flugzeug in einem<br />

abgeschirmten, militärischen<br />

Teil des Kölner Flughafens auf. Der<br />

nordrhein-westfälische Ministerpräsident<br />

Armin Laschet (CDU) begrüßt<br />

den Gast, zudem haben sich 20 Polizisten<br />

zu einem „Ehrenspalier“ aufgestellt.<br />

Dann geht's weiter zu einem<br />

kurzen Gespräch. Eigentlich hatten<br />

sich Laschet und Erdogan dafür auf<br />

das nahe Schloss Wahn zurückziehen<br />

wollen. Da die Schlossbesitzer<br />

Erdogan aber politisch ablehnen,<br />

verweigerten sie sich den Plänen.<br />

Folge: Die beiden Männer unterhalten<br />

sich im ausgesprochen engen<br />

„VIP-Raum 2“ direkt im Flughafen.<br />

Statt eines Schlosses erlebt Erdogan<br />

die monumentale Nüchternheit eines<br />

deutschen Zweckbaus.<br />

Danach rollt Erdogans Wagenkolonne<br />

durch gesperrte Kölner Straßen<br />

zur Ditib-Moschee. Auf dem Innenhof<br />

der Moschee läuft die Eröffnungsfeier.Gesprochen<br />

wirdinerster Linie<br />

Türkisch, der Ditib-Vorsitzende Nevzat<br />

Asikoglu redet allerdings auch auf<br />

Deutsch. Er dankt dem früheren Kölner<br />

Oberbürgermeister Fritz<br />

Schramma (CDU) und dem Ehrenfelder<br />

Bezirksbürgermeister Josef Wirges<br />

(SPD), zwei Lokalpolitikern, die<br />

sich mit großem Engagement für den<br />

Bau der Moschee eingesetzt haben.<br />

An diesem wichtigen Tagfehlen sie –<br />

aus Protest, weil sie selbst nicht das<br />

Wort ergreifen durften. Das Gleiche<br />

gilt für den Architekten Paul Böhm.<br />

Özdemir übt scharfe Kritik<br />

„Von Normalität sind beide Länder<br />

genauso weit entfernt wie vor dem<br />

Besuch“, zieht der frühere Grünen-<br />

Chef gegenüber dem Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland Bilanz. Özdemir<br />

warfErdogan vor, dieser betreibe<br />

die Gleichschaltung vonMoscheen in<br />

Deutschland, unterhalte „Schläger<br />

und Zuhälter im Rockerclub Osmanen“<br />

und habe jüngst eine App freischalten<br />

lassen, „um Oppositionelle<br />

in der Türkei ans Messer zu liefern“.<br />

„Jede einzelne dieser Aktivitäten ist<br />

eine einzige Unverfrorenheit und verdient<br />

ein deutliches Stoppsignal“,<br />

sagte der Grünen-Politiker.<br />

Erdogan selbst vertritt die Meinung,<br />

dass sein Deutschland-Besuch<br />

durchaus ein Erfolg gewesen<br />

ist. Auch auf den Fall Özil kommt er<br />

zu sprechen. Dass der Ex-Nationalspieler<br />

und sein Nationalmannschaftskollege<br />

Ilkay Gündogan „aus<br />

der Gesellschaft ausgegrenzt worden“<br />

seien, nur weil sie ein Foto mit<br />

ihm gemacht hätten, „dafür habe ich<br />

kein Verständnis“. (dpa)<br />

Katrin Göring-Eckardt, 1966<br />

in Friedrichroda in Thüringen<br />

geboren, findet,<br />

dass wir uns wieder mehr<br />

um die innerdeutschen Verhältnisse<br />

kümmernsollten. Dabei ist die Fraktionsvorsitzende<br />

der Grünen im<br />

Bundestag auch selbstkritisch.<br />

Frau Göring-Eckardt, an der jüngsten<br />

Einheitsdebatte im Bundestag haben<br />

elf Ostdeutsche und zwei Westdeutsche<br />

als Redner teilgenommen. Was<br />

sagt Ihnen das?<br />

Ichfinde es gut, dass die Ostdeutschen<br />

dort geredet und nahezu einhellig<br />

auf die Probleme aufmerksam<br />

gemacht haben, um die es geht. Das<br />

Sichtbarmachen von Ostdeutschen<br />

gerade bei dieser Debatte ist sehr<br />

zentral. Ich habe das in den letzten<br />

Jahren zu wenig getan. Dabei ist das<br />

meine Heimat, meine Geschichte,<br />

vorund nach 1989. Jetzt entscheidet<br />

sich, ob dieses Land zusammengehörtoder<br />

ewig gespalten bleibt.<br />

Aber wenn die Westdeutschen nicht<br />

reden, entsteht der Eindruck, als würden<br />

sie denken, die Einheit ginge sie<br />

gar nichts an.<br />

Immerhin hören die Westdeutschen<br />

zu. Und sie sind mittlerweile<br />

etwas aufmerksamer geworden. Aber<br />

ja, ich hätte mir gewünscht, dass sich<br />

in der Debatte auch die anderen Fraktionsvorsitzenden<br />

zu Wort gemeldet<br />

hätten. 28 Jahre nach der Einheit besteht<br />

immer noch die Notwendigkeit,<br />

dass sich Westdeutsche und Ostdeutsche<br />

besser kennenlernen und verstehen.<br />

In meiner Fraktion gibt es<br />

zum Beispiel einige Westdeutsche,<br />

die jenseits von Weimar, wounsere<br />

Fraktionsklausur stattfindet, Dresden<br />

oder Ostberlin noch nicht im Osten<br />

waren –immer noch nicht. DieRelevanz<br />

der Frage, wie es dem Osten<br />

geht, hat wieder zugenommen. Es<br />

gab früher Einheitsdebatten im Bundestag,<br />

bei denen kaum jemand da<br />

war. Das war jetzt anders. Wir brauchen<br />

mehr Aufmerksamkeit und Augenhöhe.<br />

Aber wir brauchen auch<br />

mehr Ostdeutsche in führenden Positionen,<br />

die über sich selbst und ihre<br />

Geschichte reden.<br />

Sie haben eben gesagt, Sie hätten das<br />

Thema zuletzt selbst zu wenig beachtet.<br />

Warum?<br />

Ich habe immer gedacht: Ich bin<br />

ja nicht die „Ostbeauftragte“ der<br />

Grünen, sondern mache Politik für<br />

den gesamten Laden. Und ich habe<br />

zu lange gedacht, die tatsächliche<br />

Einheit ergibt sich schon irgendwann<br />

automatisch. Dem ist aber<br />

nicht so. Ich habe auch gelernt, dass<br />

es Identifikationsfiguren braucht.<br />

Und ich bin zwar eine Ostdeutsche<br />

aus der Bürgerrechtsbewegung und<br />

damit keine Identifikationsfigur für<br />

eine breite Mehrheit der Bevölkerung<br />

vor 1989. Aber jenen Ostdeutschen<br />

nach 1989, die sich fragen:<br />

„Werden wir überhaupt ernst genommen?<br />

Spielen wir eine Rolle als<br />

Ostdeutsche? Sind wir relevanter Teil<br />

dieses Landes?“, denen kann ich mit<br />

meiner Biografie zeigen, dass wir<br />

wahrgenommen werden, wenn wir<br />

uns einbringen.<br />

Frau Merkel ist ja vorgeworfen worden,<br />

dass sie sich als Ostdeutsche vielfach<br />

unsichtbar gemacht habe. Wer<br />

sich als Ostdeutsche auch eher unsichtbar<br />

macht, ist Frau Wagenknecht.<br />

Wollen Sieeinen neuen Trend<br />

setzen?<br />

Ja,das könnte gut ein neuer Trend<br />

werden. Ich finde es wichtig zu zeigen,<br />

dass die Ostdeutschen harte<br />

Umbrüche erlebt und gemeisterthaben<br />

–ohne Misserfolge zu beschönigen.<br />

Denn ich bin überzeugt, dass wir<br />

alle daraus lernen können. Mittlerweile<br />

gibt es ja überall sogenannte<br />

MVZ: Medizinische Versorgungszentren.<br />

Warumdurften die nicht Polikliniken<br />

heißen, so wie früher in der<br />

DDR? Die durften nicht so heißen,<br />

weil man den Eindruck erwecken<br />

wollte, das neu erfunden und nicht<br />

aus der DDR übernommen zu haben.<br />

Bei den Ganztagsschulen war’s ähnlich.<br />

Auch das ist Ausdruck einer ernüchterten<br />

Enttäuschung.<br />

Es gibt mehrerezentrale Probleme im<br />

Ost-West-Verhältnis. Ein Problem ist<br />

das wirtschaftliche Gefälle. Lässt sich<br />

das lösen oder müssen wir uns daran<br />

„Ich habe<br />

gedacht, die<br />

Einheit ergibt sich<br />

automatisch“<br />

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt<br />

über unterschiedliche Wahrnehmungen im<br />

Osten und im Westen Deutschlands<br />

gewöhnen, dass es beim Ost-West-Gefälle<br />

bleibt –und damit bei der Abhängigkeit<br />

des Ostens vomWesten?<br />

Man kann etwas dran drehen,<br />

zum Beispiel bei der Infrastruktur.<br />

Gerne nehme ich das Beispiel von<br />

Bayern. InBayern gibt es nicht nur<br />

für die strukturschwachen Regionen<br />

eine Ansiedlungspolitik. Die haben<br />

überall Fachhochschulen hingebracht.<br />

Das hat über weite Strecken<br />

funktioniert. Im Übrigen wissen sie<br />

dort inzwischen, dass nicht alle in<br />

München oder Nürnbergleben können,<br />

sondern dafür sorgen müssen,<br />

dass Menschen auf dem Land ebenfalls<br />

arbeiten können. Darum bestehen<br />

Kommunen auf den Zugang zu<br />

schnellem Internet überall dort, wo<br />

es nötig ist. Dassollte in Ostdeutschland<br />

genauso sein.<br />

Ein zweites Problem ist die Dominanz<br />

der Westdeutschen in den Eliten.<br />

Waskann man dagegen tun?<br />

Quoten sind nicht möglich, das<br />

lässt die Verfassung nicht zu. Aber<br />

die Politik sollte da, wo sie Einfluss<br />

hat, darauf dringen, dass gut geeig-<br />

ZUR PERSON<br />

DPA/MICHAEL KAPPELER<br />

Katrin Göring-Eckardt wurde 1966 in Friedrichroda geboren. Die gläubigeProtestantin war<br />

zu Wendezeiten Gründungsmitglied vonDemokratie Jetzt und Bündnis 90. 1998 zog sie erstmals<br />

in den Bundestag ein und war von2005 bis 2013 Vizepräsidentin des Bundestags. Seit<br />

2013 führtsie mit Anton Hofreiter die Grünen-Fraktion. Von2009 bis 2013 war Göring-<br />

Eckardt Präses der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands. Sie hat zwei Söhne.<br />

Die Thüringerin gilt als konservatives Gesicht der Grünen. Sie hat die Partei für Bündnisse mit<br />

der Union auf Bundesebene geöffnet.<br />

nete Ostdeutsche bei der Besetzung<br />

von Führungspositionen eine<br />

Chance bekommen. Das stärkt die<br />

Sichtbarkeit vonOstdeutschen.<br />

DerPräsident der Bundeszentrale für<br />

politische Bildung, Thomas Krüger,<br />

hat angesichts der Westdominanz im<br />

Osten von „kulturellem Kolonialismus“<br />

gesprochen.<br />

Ichfinde das zu stark, weil ich beides<br />

erlebe.Die einen versuchen, ihre<br />

westdeutsche Lebenserfahrung und<br />

ihr Modell auf Ostdeutschland zu<br />

übertragen. Aber ich erlebe auch<br />

ganz viele, die im Osten leben und<br />

von denen ich gar nicht mehr weiß,<br />

wo sie geboren wurden. Oder Ostdeutsche,<br />

die im Westen erfolgreich<br />

sind. Da sage ich: Dasist gut. Dasist<br />

Einheit. Aber: Wir haben zu wenige<br />

Leute, die „rüber gemacht“ haben<br />

nach Ostdeutschland und dort geblieben<br />

sind.<br />

Ein drittes Problem ist der Rechtsextremismus.<br />

Einerseits ist er in Ostdeutschland<br />

stärker.Andererseits verstärken<br />

westdeutsche Vorhaltungen<br />

das Problem. Wie kommt man denn<br />

aus der Bredouille raus?<br />

Wir haben ein Problem mit rechtem<br />

Gedankengut in der Mitte der<br />

Gesellschaft in OstundWest. Dashat<br />

im Westen andereTraditionen als im<br />

Osten. Im Osten sind das eher neue<br />

Rechte. Leute wie Herr Höcke kommen<br />

übrigens aus Westdeutschland.<br />

Undesgab im Osten keine Aufarbeitung,<br />

sondern einen verordneten<br />

Antifaschismus. Außerdem haben<br />

wir in Ostdeutschland Fehler gemacht.Wirhaben<br />

den Rechten viel zu<br />

oft Regionen überlassen –imwahrsten<br />

Sinne des Wortes. Das hat auch<br />

mit der Schwäche in den Kommunen<br />

und mit Abwanderung aus der aktivenZivilgesellschaft<br />

zu tun. Dagegen<br />

etwas zu unternehmen, ist ganz zentral.<br />

Aber ich sage ganz offen: Chemnitz<br />

und Köthen auf der einen Seite<br />

und Dortmund auf der anderen Seite<br />

sind medial sehr unterschiedlich<br />

wahrgenommen worden.<br />

Inwiefern?<br />

Aus Chemnitz wurde tagelang<br />

darüber berichtet, was die Rechten<br />

gemacht haben. Erst viel später<br />

wurde berichtet, dass die Bürgergesellschaft<br />

dort viele Jahre versucht<br />

hat, ihr Engagement aufrecht zu erhalten.<br />

Wenn man die Kraftklub-<br />

Leute sieht, die Kirchgemeinden, Sozialarbeiter,<br />

dann kann man nur sagen:<br />

„Das ist großartig! Guckt euch<br />

das doch bitte mal an!“ Stattdessen<br />

sind zwei Tage lang alle nach Chemnitz<br />

gepilgertund haben gesagt:„Oh,<br />

wie schrecklich!“ Anschließend waren<br />

sie wieder weg. Das ist ein Teil<br />

des Problems.Besser wäre: aufmerksam<br />

sein, hingucken und auch über<br />

den anderen Osten berichten. Viele<br />

dieser anderen Ostdeutschen werden<br />

jedenfalls sagen: „Wir brauchen<br />

keine Belehrungen. Wir könnten<br />

stärker werden, wenn ihr ein bisschen<br />

mehr auf uns aufmerksam<br />

macht.“ Über die Vorfälle in Dortmund<br />

dagegen wurde dann vergleichsweise<br />

überschaubar berichtet.<br />

Warumist das so?<br />

Alles in allem scheint es, als fingen<br />

wir im Ost-West-Verhältnis wieder<br />

bei null an.<br />

Ja,mir kommt es manchmal auch<br />

so vor, dass wir immer wieder bei<br />

null anfangen. Ein Ostbeauftragter<br />

wird in jedem Falle mehr machen<br />

müssen, als nur darzustellen, wie<br />

schön doch alles ist.<br />

Stecken im aktuell wieder angespannten<br />

Ost-West-Klima nur Gefahren<br />

–oder auch Chancen?<br />

Ich sehe eine große Chance, weil<br />

wir ein Land sind, das verschiedene<br />

Regionen hat, in denen man sehen<br />

kann, was alles geht. Die Erfolgsgeschichten<br />

aus dem Osten zu erzählen,<br />

ist jetzt wirklich mal dran. Es gibt<br />

im Osten viel zu spannende Geschichten,<br />

als dass man jetzt sagen<br />

könnte: Das war’s.Ein schönes Beispiel<br />

ist das grüne Band. Wir haben<br />

an der ehemaligen innerdeutschen<br />

Grenze1400 Kilometer Naturmonument,<br />

das uns miteinander verbindet.<br />

Aber der Wikipedia-Eintrag zum<br />

grünen Band heißt:VonTravemünde<br />

bis Hof. Genannt werden nur die<br />

westdeutschen Orte.Das ist typisch.<br />

Der sächsische Wirtschaftsminister<br />

Martin Dulig hat eine WahrheitsundVersöhnungskommission<br />

zur Arbeit<br />

der Treuhandanstalt gefordert.<br />

Ist das Wahlkampf? Oder ist das<br />

Problem tatsächlich so groß?<br />

Noch eine Kommission hilft uns<br />

nicht wirklich. Meine Sorge wäre,<br />

dass das Treuhandthema in einer<br />

solchen Kommission versenkt wird.<br />

Andererseits sehe ich auch die Gefahr,dass<br />

darüber gar nicht mehr geredet<br />

wird. Deswegen verstehe ich<br />

den Ansatz von Dulig, wenn er sagt:<br />

„Wenigstens eine Kommission.“<br />

Waskönnte das Forum sein, um eine<br />

neue Ost-West-Debatte produktiv zu<br />

machen?<br />

Ichbin fest davon überzeugt, dass<br />

diese Einheitsdebatte, die einmal<br />

jährlich im Bundestag stattfindet,<br />

nicht reicht. Wir müssen regelmäßig<br />

über unser Zusammenleben in Ost<br />

und West reden. Biswir wirklich vereint<br />

sind.<br />

DasGespräch führte Markus Decker.<br />

Werben um<br />

Merkels<br />

Kandidatur<br />

Unions-Politiker halten an<br />

der CDU-Chefin fest<br />

VonMarkus Decker<br />

Angela Merkelwill auf dem Parteitag im<br />

Dezember in Hamburg erneut antreten. DPA<br />

Ungeachtet sinkender Popularitätswerte<br />

und öffentlicher Kritik<br />

mehren sich die Stimmen für eine erneute<br />

Kandidatur Angela Merkels für<br />

den Vorsitz beim CDU-Parteitag am<br />

7. und 8. Dezember in Hamburg. Der<br />

ehemalige niedersächsische Ministerpräsident<br />

und Vorsitzende des<br />

Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament,<br />

David McAllister (CDU),<br />

sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>: „Angela<br />

Merkel wird rechtzeitig vor dem<br />

CDU-Bundesparteitag offiziell bekanntgeben,<br />

ob sie wieder als unsere<br />

Bundesvorsitzende kandidiert. Ich<br />

gehe davon aus, dass sie wieder antritt,<br />

und würde dies unterstützen.“<br />

Zuvorhatte bereits der neue Unionsfraktionschef<br />

Ralph Brinkhaus<br />

dem Focus erklärt: „Ich gehe davon<br />

aus, dass sie antritt, und würde das<br />

auch befürworten.“ Merkel sei erfolgreich<br />

in der Außenpolitik, engagiere<br />

sich für Zukunftsthemen und<br />

wolle, dass Deutschland vorankomme.<br />

„Dafür braucht eine Regierungschefin<br />

auch den Rückhalt der<br />

Partei.“ Brinkhaus hatte erst am<br />

Dienstag den jahrelangen Merkel-<br />

Vertrauten Volker Kauder abgelöst.<br />

Der CSU-Vizevorsitzende ManfredWeber<br />

mahnte,die Autorität von<br />

Merkel nicht weiter zu untergraben.<br />

„Deutschlands Stabilität ist wesentlich<br />

für ein starkes Europa“, sagte der<br />

Chef der EVP-Fraktion im Europaparlament<br />

dem Spiegel. „Angela<br />

Merkel hat daran großen Anteil und<br />

genießt für ihre Arbeit hohe Wertschätzung<br />

in der EU. DieKoalitionsparteien<br />

würden deshalb gut daran<br />

tun, die Kanzlerin bei den anstehenden,<br />

sehr wichtigen Verhandlungen,<br />

wie zum Beispiel zur Migration oder<br />

zum Brexit, voll zu unterstützen.“<br />

Ansonsten würden deutsche Interessen<br />

geschwächt. Die64-Jährige hatte<br />

selbst erklärt: „Ich habe gesagt, ich<br />

stehe für diese Legislaturperiode zur<br />

Verfügung, und ich habe meine Meinung<br />

bezüglich der Verbindung von<br />

Parteivorsitz und Kanzlerschaft<br />

nicht geändert.“<br />

Fast jeder Zweite findet sie gut<br />

FDP-Chef Christian Lindner hält<br />

eine Erneuerung der CDU mit Merkel<br />

an der Spitze hingegen für unmöglich.<br />

„Wir hoffen auf eine echte<br />

Erneuerung. Die Ankündigung von<br />

Frau Merkel, wieder für den CDU-<br />

Vorsitz zu kandidieren, sehe ich<br />

nicht als Zukunftssignal“, sagte er<br />

derWelt am Sonntag. DieBürger hätten<br />

sich schon bei der Bundestagswahl<br />

2017 für einen Politikwechsel<br />

ausgesprochen. „Er ist aber mit den<br />

handelnden Akteuren nicht möglich.“<br />

Derzeit finden nur noch 48 Prozent<br />

der Bürger,dass sie die Richtige<br />

im Kanzleramt ist, wie eine Emnid-<br />

Umfrage im Auftrag der Bild am<br />

Sonntag ergab.ImOktober 2017 waren<br />

esnoch 55 Prozent. 47 Prozent<br />

sind laut Emnid dafür,44Prozent dagegen,<br />

dass Merkel im Dezember erneut<br />

für den CDU-Vorsitz kandidiert.<br />

Bei den Unionsanhängern<br />

wünschen sich 64 Prozent eine Kandidatur,35Prozent<br />

nicht.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 5 *<br />

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Politik<br />

Die Brexit-Ultras begehren auf<br />

Auf dem Parteitag der britischen Konservativen lebt der Machtkampf zwischen Premierministerin Theresa May und Ex-Außenminister Boris Johnson auf<br />

VonSebastian Borger,London<br />

Auf der Rückwand der<br />

Bühne im Kongresszentrumvon<br />

Birmingham steht<br />

auf blauem Hintergrund<br />

mehrfach ein einziges Wort –opportunity,<br />

auf Deutsch: Chance, Möglichkeit,<br />

Gelegenheit. Die britischen<br />

Konservativen präsentieren sich auf<br />

ihrem am Sonntag eröffneten Jahrestreffen<br />

als Partei all jener,die mit harter<br />

Arbeit vorankommen wollen.<br />

Doch vorderhand sieht es so aus, als<br />

wolle die britische Regierungspartei<br />

vor allem die Gelegenheit zu ihrer<br />

Lieblingsbeschäftigung nutzen: sich<br />

über den bevorstehenden EU-Austritt<br />

zu zerfleischen und Premierministerin<br />

Theresa May das Leben<br />

schwer machen.<br />

„Absurdund geistig verwirrt“<br />

Während die an diesem Montag 62<br />

Jahre alt werdende Parteivorsitzende<br />

in Medien-Interviews für ihre Brexit-<br />

Politik warb, ließen ihre Tory-Parteifeinde<br />

keine Möglichkeit zur Kritik an<br />

May aus. Andie Spitze setzte sich erneut<br />

Ex-Außenminister Boris Johnson.<br />

Der54-Jährige erklärte Mays sogenannten<br />

Chequers-Plan in der<br />

Sunday Times für „absurdund geistig<br />

verwirrt“; deren Brexit-Linie werde<br />

dem Land „ökonomischen und politischen<br />

Schaden“ zufügen. Bereits<br />

zuvor hatte Johnson die britische Regierung,<br />

der er bis Juli angehörthatte,<br />

als„rückgratlos“ und„altersschwach“<br />

denunziert. Ausdrücklich nutzte der<br />

frühere Außenminister die Chance,<br />

Großbritanniens Premierministerin Theresa Mayist zusammen mit ihrem Ehemann Philip MayinBirmingham zum Parteitag der Tories angereist.<br />

May herauszufordern. Die Premierministerin<br />

werde„so lange weitermachen,<br />

wie sie es für nötig hält“, teilte er<br />

der BBC mit.<br />

Für den früheren Londoner Bürgermeister<br />

ist im offiziellen Programm<br />

bis Mittwoch kein Platz. Allerdings<br />

steigen die spannendsten<br />

Reden meist ohnehin auf den sogenannten<br />

„fringe meetings“ am Rand<br />

des Parteitags.Hier wirdJohnson am<br />

Dienstagmittag seinen großen Auftritt<br />

haben. Großer Jubel der überwiegend<br />

älteren, EU-feindlichen Delegierten<br />

ist ihm gewiss.Dass der privat<br />

wie politisch als unzuverlässig<br />

geltende Johnson allerdings auch bei<br />

der Bevölkerung ankommt, zieht<br />

eine neue Umfrage der Firma BMG<br />

in Zweifel. Danach würden die Torys<br />

mit dem Brexit-Vormann an der<br />

Spitze gegenüber Labour unter dem<br />

altlinken Oppositionsführer Jeremy<br />

Corbyn den Kürzerenziehen. Hingegen<br />

lägen sie, geführt von May,<br />

knapp vorder Arbeiterpartei.<br />

Während Labour sich vergangene<br />

Woche in Liverpool geschlossen hinter<br />

Corbyn präsentierte, hat die Premierministerin<br />

schwere Tage hinter<br />

sich. Nach der Demütigung beim<br />

Salzburger EU-Gipfel im September<br />

senken nun auch noch die Unionisten<br />

der erzkonservativen nordirischen<br />

DUP den Daumen über Mays<br />

Brexit-Plan. Das Chequers-Papier<br />

werde dem Vereinigten Königreich<br />

„auf lange Sicht die Luft rauben“, weil<br />

es das Land dauerhaft an EU-Regeln<br />

AFP/BEN STANSALL<br />

binde, sagt DUP-Brexitsprecher Samuel<br />

Wilson. Das Votum der Mini-<br />

Partei ist wichtig, weil die konservative<br />

Minderheitsregierung im Unterhaus<br />

vonder Unterstützungder zehn<br />

DUP-Abgeordneten abhängt.<br />

Aber Chequers sei „der einzige<br />

Plan auf dem Verhandlungstisch“,<br />

beteuertMay im BBC-Interview.Der<br />

nach dem Landsitz der Premierministerin<br />

benannte Kompromiss sieht<br />

einen weichen Brexit vor: Übergangsfrist<br />

bis Ende 2020, anschließend<br />

enger Assoziationsstatus. Um<br />

die Durchlässigkeit der inneririschen<br />

Grenze zu garantieren, soll das<br />

Vereinigte Königreich in einem Binnenmarkt<br />

für Güter verbleiben, will<br />

hingegen bei Dienstleistungen eigene<br />

Wege gehen.<br />

EisigesSchweigen<br />

Dass die 27 EU-Partner diesen Vorstellungen<br />

eine Abfuhr erteilt haben,<br />

ficht Maynicht an. Siemüssten schon<br />

detailliert sagen, worin ihre Einwände<br />

bestehen, glaubt die Premierministerin.<br />

Hartnäckig betont die<br />

stets etwas spröde wirkende Pfarrerstochter<br />

im BBC-Interview: „Meine<br />

Regierung und ich handeln im nationalen<br />

Interesse.“ Ganz zuletzt lässt<br />

sich May noch einen kritischen Satz<br />

über ihren Möchtegern-Herausforderer<br />

entlocken. Sie sei ganz darauf<br />

fokussiert, den besten Brexit-Deal abzuliefern.<br />

„Es zählt nicht unbedingt,<br />

wie oft man im Fernsehen auftritt.“<br />

Die ersten Reden am Sonntagnachmittag,<br />

bei denen es um die Außenpolitik<br />

ging, ließen allerdings<br />

vermuten, dass die Delegierten den<br />

Brexit-Ultras zuneigen. Wann immer<br />

vonder rosigen Zukunft Großbritanniens<br />

außerhalb des Brüsseler Clubs<br />

die Rede war, wurde heftig geklatscht.<br />

Wer das Chequers-Papier<br />

lobte,erntete eisiges Schweigen.<br />

Sebastian Borger<br />

sieht die Tories in der Brexit-<br />

Sackgasse.<br />

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Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Maaßen erhält doch mehr<br />

Geld im Innenministerium<br />

Derscheidende Verfassungsschutzchef<br />

Hans-GeorgMaaßen wirdin<br />

seiner neuen Position wohl doch etwas<br />

mehr Geld verdienen –nach Informationen<br />

der Welt am Sonntag<br />

unter dem Strich etwa 200 Euro im<br />

Monat.Wiedas Blatt berichtet, erhält<br />

der 55-Jährige als künftiger Sonderberater<br />

für europäische und internationale<br />

Fragen im Ministerium eine<br />

Zulage vonrund 400 Euro proMonat.<br />

Diese sei etwa doppelt so hoch<br />

wie die bisherige Zulage. (dpa)<br />

Mazedoniens Premier geht<br />

von Sieg bei Referendum aus<br />

Nach dem Referendum in Mazedonien<br />

will Regierungschef ZoranZaev<br />

die Pläne für eine Namensänderung<br />

des Landes zur Abstimmung an das<br />

Parlament weiterleiten –obwohl<br />

rund zwei Drittel der Wahlberechtigten<br />

nicht an dem Referendum teilgenommen<br />

hatten. DieVolksvertretung<br />

solle das deutliche Ja zu der Namensänderung<br />

in Republik Nord-<br />

Mazedonien bestätigen, sagte Zaev<br />

am Sonntagabend. Laut Wahlkommission<br />

hatten gut 90 Prozent der<br />

Abstimmungsteilnehmer für die Namensänderung<br />

gestimmt. Auch EU-<br />

Erweiterungskommissar Johannes<br />

Hahn wertete das Ergebnis als Votum<br />

für eine Änderung des Namens<br />

sowie einen Kurs Richtung Nato und<br />

EU: „Mit dem deutlichen ,Ja’ gibt es<br />

breite Unterstützung für das Prespa-<br />

Abkommen und den euroatlantischen<br />

Wegdes Landes.“ (AFP,dpa)<br />

10 000 demonstrieren für<br />

Erhalt des Hambacher Forsts<br />

Zum Protestspaziergang durch den Forst<br />

kamen am Sonntag Tausende.<br />

DPA<br />

Beider Räumung des Hambacher<br />

Forsts ist die Polizei amWochenende<br />

vorangekommen, sieht sich aber<br />

noch nicht am Ziel. 77 Baumhäuser<br />

seien bisher geräumt und entfernt<br />

worden, sagte ein Polizeisprecher<br />

am Sonntag in Aachen. Wann die<br />

Räumung abgeschlossen ist, könne<br />

aber noch nicht gesagt werden. Am<br />

Sonntag kamen mehr als 10 000 Rodungsgegner,umgegen<br />

die Pläne<br />

vonRWE zu demonstrieren. (dpa)<br />

Maas erinnertanMassaker<br />

der Nazis in Marzabotto<br />

Außenminister Heiko Maas hat der<br />

Opfer eines Massakers deutscher<br />

Soldaten während des Zweiten Weltkrieges<br />

in Italien gedacht. In dem Ort<br />

Marzabotto bei Bologna sprach der<br />

SPD-Politiker am Sonntag von„Taten,<br />

die vonDeutschen begangen<br />

wurden, die uns in ihrer Grausamkeit<br />

den Atem stocken lassen“. Im<br />

September 1944 ermordeten deutsche<br />

Soldaten um den OrtHunderte<br />

Menschen, darunter vorallem Kinder,Frauen<br />

und Alte. (dpa)<br />

Brüssel kritisiertItaliens<br />

Schuldenstrategie<br />

DieSchuldenpläne der italienischen<br />

Regierung sind in Brüssel auf Kritik<br />

gestoßen. EU-Kommissionsvizepräsident<br />

Valdis Dombrovskis sagte,sie<br />

stünden im Widerspruch zu EU-<br />

Recht und verletzten gemachte Zusagen.<br />

Italiens Wirtschaftsminister<br />

Giovanni Tria betonte indes,die Gesamtverschuldung<br />

werdedank des<br />

Wachstums in den kommenden drei<br />

Jahreweiter sinken. (dpa)<br />

Die Feinheiten des Baukindergeldes<br />

Tausende Anträge auf Förderung sind bereits eingegangen –doch für wen lohnt es sich überhaupt?<br />

VonTheresa Dräbing<br />

Einen großartigen Erfolg“<br />

nannte Bauminister Horst<br />

Seehofer (CSU) erst vergangene<br />

Woche im Bundestag<br />

das neu eingeführte Baukindergeld.<br />

Innerhalb weniger Tage seien bereits<br />

mehr als 10 000 Anträge eingegangen.<br />

Mittlerweile sind es laut Förderbank<br />

KfW noch einmal tausend mehr.<br />

Mitdem staatlichen Zuschuss will die<br />

große Koalition Eltern mit Kindern<br />

zum Eigentum verhelfen. „Dadurch<br />

wirdnicht eine bezahlbareWohnung<br />

mehr geschaffen“, sagt hingegen<br />

Chris Kühn, Grünen-Sprecher für<br />

Wohnungspolitik im Bundestag. Das<br />

Fördergeld hat Für- und Widersprecher<br />

zugleich.Wirerklären, für wenes<br />

sich eignet und wie die Fördersumme<br />

zu bekommen ist.<br />

Werhat Anspruch?<br />

Die erste Voraussetzung ist, Vater<br />

oder Mutter von mindestens einem<br />

Kind zu sein. So haben nicht nur<br />

Ehepaare mit Kindern Anspruch auf<br />

das Fördergeld, sondern gleichberechtigt<br />

auch Alleinerziehende, Lebenspartner,<br />

die nicht in einer Ehe<br />

leben, oder Partner aus einer eheähnlichen<br />

Gemeinschaft. Weiter<br />

greifen allerdings ein paar Einschränkungen:<br />

Das Baukindergeld<br />

ist explizit auf Eltern mit Kindern<br />

ausgelegt, was bedeutet, dass mindestens<br />

ein Kind mit im Haushalt leben<br />

muss, das jünger als 18 Jahre ist<br />

und für das der Antragsteller oder<br />

der Partner kindergeldberechtigt ist.<br />

Darüber hinaus kann die Förderung<br />

nur für die erste Immobilie beantragt<br />

werden. Der Bundesverband<br />

Verbraucherzentrale weist darauf<br />

hin, dass das auch dann gilt, wenn<br />

eine Immobilie geerbt oder geschenkt<br />

wurde,selbst dann, wenn der<br />

Antragsteller nur mit einem Anteil zusammen<br />

mit anderen an einer Immobilie<br />

im Grundbuch steht. Dasgleiche<br />

gilt für den Partner des Antragstellers.<br />

Diedritte wichtige Einschränkung<br />

bezieht sich auf eine maximale Einkommensgrenze,<br />

bis zu der das Fördergeld<br />

ausgezahlt wird. Anspruch<br />

hat, wessen zu versteuerndes Jahreshaushaltseinkommen<br />

bei einem<br />

Kind maximal 90 000 Euro beträgt,<br />

bei jedem weiteren Kind erhöht sich<br />

die Grenzeum15000 Euro.<br />

Wie wird das maximale Haushaltseinkommen<br />

berechnet?<br />

Zum Haushaltseinkommen zählen<br />

die Einkünfte beider Partner,<br />

nicht nur die des Antragstellers. Zugrunde<br />

gelegt werden die durchschnittlichen<br />

zu versteuernden Einkommen<br />

des zweiten und dritten Jahres<br />

vor Antragseingang. Wird der Antrag<br />

im Jahr 2018 gestellt, müssen also<br />

die Einkünfte beider Partner aus den<br />

Jahren 2015 und 2016 zusammenaddiert<br />

und anschließend durch zwei<br />

geteilt werden. Auch Einkünfte aus<br />

freien Tätigkeiten zählen dazu.<br />

Die bundeseigene Förderbank<br />

KfW, die das Baukindergeld gewährt,<br />

bietet auf ihrerWebseite einenVorab-<br />

Check, mit dem Eltern klären können,<br />

ob sie Anspruch haben.<br />

Rückwirkend ab dem 1. Januar 2018 kann<br />

das Baukindergeld inAnspruch genommen<br />

werden. Die letzte Förderung gibt es fürAbschlüsse,die<br />

bis Ende 2020 besiegelt werden.<br />

Der späteste Zeitpunkt für eineAntragstellung<br />

ist der 31.12.2023, sofernbis Ende 2020 eine<br />

Baugenehmigung erteilt wordenist.<br />

DIE FRISTEN<br />

Spätestens drei Monate nach Einzugbzw.–bei<br />

Kauf einer vorhergemieteten Immobilie –drei<br />

Monate nach Kaufvertragsunterzeichnung,<br />

muss derAntrag gestellt werden. Innerhalb von<br />

weiteren drei Monaten muss anschließend der<br />

Förderanspruch mit den notwendigenDokumenten<br />

nachgewiesen werden.<br />

SASCHA JAECK<br />

Wie müssen Familien vorgehen?<br />

Auf derselben Webseite<br />

(KfW.de/baukindergeld) lässt sich<br />

schließlich der Antrag stellen. Die<br />

KfW weist darauf hin, dass Anträge<br />

erst gestellt werden können, nachdem<br />

man in die neue Immobilie eingezogen<br />

ist. Denn neben den Einkommenssteuerbescheiden<br />

und<br />

dem Grundbuchauszug wird auch<br />

die Meldebestätigung des neuen<br />

Wohnsitzes als Nachweis verlangt.<br />

Erst dann läuft die Prüfung seitens<br />

der KfW an, ob der Zuschuss gezahlt<br />

wirdoder nicht. Somit handelt es sich<br />

nicht um eine Förderung der Anfangsfinanzierung,<br />

das Baukindergeld<br />

eignet sich vielmehr,Kredite abzubezahlen,<br />

nachdem diese längst in<br />

Anspruch genommen worden sind.<br />

Wie viel Zuschuss gibt es?<br />

Je mehr Kinder mit im Haushalt<br />

wohnen, desto mehr Geld wirdbezuschusst.<br />

Pro Kind gibt es insgesamt<br />

eine Förderung in Höhe von 12000<br />

Euro.Bei zwei Kindernsteigt diese auf<br />

24 000 Euro, bei vier Kindern auf<br />

48 000 Euro. Die Auszahlung, unabhängig<br />

von der Förderhöhe, wird<br />

über zehn Jahre gestreckt. Jährlich<br />

werden 1200 Euro pro Kind ausgezahlt.<br />

Dievolle Förderung erhält allerdings<br />

nur,wer ununterbrochen in der<br />

Immobilie wohnt. Steht nach fünf<br />

Jahren beispielsweise ein Auszug aufgrund<br />

eines Wohnortwechsels oder<br />

einer Trennung an, wird die restliche<br />

Förderung eingestellt.<br />

Die Auszahlung soll laut KfW frühestens<br />

ab März 2019 starten. Ein<br />

Rechtsanspruch besteht allerdings<br />

nicht. Im Haushaltsetat 2019 sind<br />

570 Millionen Euro dafür vorgesehen.<br />

Sind die Bundesmittel aufgebraucht,<br />

stehen die Chancen auf<br />

Förderung schlecht. Das Baukindergeld<br />

kann darüber hinaus mit anderen<br />

Zuschüssen kombiniert werden.<br />

Die gesamte Förderhöhe mehrerer<br />

Instrumente darf nur nicht höher<br />

sein als die Gesamtkosten – was<br />

kaum der Fall sein dürfte.<br />

Fazit: Was taugt das Förderinstrument?<br />

Kritiker bemängeln in erster Linie,dass<br />

die Förderung ihren eigentlichen<br />

Zweck verfehle, nämlich den,<br />

auch weniger finanzkräftigen Familien<br />

Wohneigentum zu ermöglichen.<br />

Nach einer Befragung des Portals elterngeld.de<br />

nehmen das Baukindergeld<br />

nur diejenigen in Anspruch, die<br />

sowieso bauen wollen. Gerade einmal<br />

neun Prozent gaben außerdem<br />

an, sich nur mit Hilfe des Baukindergelds<br />

ein Eigenheim leisten zu können.<br />

Die Mehrheit wolle den staatlichen<br />

Zuschuss vielmehr dafür nutzen,<br />

Kredite zügiger zu tilgen oder<br />

sich eine größere Immobilie zu leisten<br />

als ursprünglich geplant.<br />

Der Deutsche Mieterbund warnt<br />

außerdem, dass Preissteigerungen<br />

die Folge sein können. „Es entstehen<br />

keine neuen Wohnungen, stattdessen<br />

wirddie Umwandlung vonMietin<br />

Eigentumswohnungen angereizt<br />

und die Preise steigen“, so der Deutsche<br />

Mieterbund. Dasbetreffe vorallem<br />

attraktiveGroßstadtlagen.<br />

Politiker wollen Macht von Facebook begrenzen<br />

CSU-Vize Weber: EU muss marktbeherrschende Stellung prüfen. Das Soziale Netzwerk ist erneut Ziel von Hacker-Angriff<br />

Politiker mehrerer Parteien haben<br />

sich dafür ausgesprochen, den<br />

Internetkonzern Facebook angesichts<br />

seiner Marktmacht notfalls zu<br />

zerschlagen.„Ich halte es für geboten,<br />

die Monopolfrage zu stellen“, sagte<br />

CSU-Vize Manfred Weber dem Spiegel,<br />

wie das Nachrichtenmagazin am<br />

Wochenende berichtete. Das Netzwerk<br />

selbst stand unter dem Eindruck<br />

eines jüngst verübten Hackerangriffs.<br />

Die EU-Kommission müsse prüfen,<br />

ob der Konzern nach der Übernahme<br />

der Internetdienste Whats-<br />

App und Instagram eine „marktbeherrschende<br />

Stellung besitzt“, sagte<br />

Weber.Imäußersten Fall sei eine Entflechtung<br />

denkbar. Facebook hatte<br />

den MessengerdienstWhatsApp 2014<br />

übernommen, Instagram gehört<br />

schon seit 2012 Facebook.<br />

Aus der SPD kam Zuspruch für<br />

Webers Vorschlag. Der digitalpolitische<br />

Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

Jens Zimmermann, sagte<br />

dem Handelsblatt, auf europäischer<br />

Ebene müssten die Kriterien im Kartellrecht<br />

„dringend angepasst werden“.<br />

Gemessen an der Zahl der Nutzer<br />

hätte nach seiner Einschätzung<br />

„weder die Übernahme von Whats-<br />

App noch von Instagram genehmigt<br />

werden dürfen“. DerGrünen-Digitalexperte<br />

Dieter Janecek signalisierte<br />

ebenfalls Zustimmung. Digitalkonzerne<br />

wie Facebook hätten mittlerweile<br />

eine Größe erreicht, die demokratiegefährdend<br />

sein kann, sagte Janecek<br />

dem Handelsblatt.<br />

Als „absurd“ bezeichnete hingegen<br />

FDP-Fraktionsvize Michael<br />

Theurer den Vorschlag einer Zerschlagung.<br />

Die Entflechtung könne<br />

„nur eine Ultima Ratio“ sein. „Statt<br />

Schnellschüssen brauchen wir eine<br />

Wettbewerbspolitik für die digitale<br />

Wirtschaft aus einem Guss.“<br />

Am Freitag hatte das US-Unternehmen<br />

mitgeteilt, dass eine groß<br />

angelegte Hackerattacke auf Facebook<br />

verübt worden sei. Demnach<br />

sind bis zu 50 Millionen Nutzer des<br />

Netzwerks betroffen. Das Problem<br />

sei am Dienstag entdeckt und am<br />

Donnerstagabend behoben worden,<br />

sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg.<br />

Das Unternehmen nehme den<br />

Vorgang „sehr ernst“ und habe die<br />

Justiz eingeschaltet. Auch das FBI ist<br />

mit dem Fall befasst. (AFP)<br />

Das FBI<br />

ermittelt im<br />

Turbotempo<br />

Vorwürfe gegen Kavanaugh<br />

sollen bis Freitag geklärt sein<br />

VonKarlDoemens, Washington<br />

Die Zeit ist extrem knapp, die<br />

Zahl der geplanten Vernehmungen<br />

stark beschränkt. Mit einer<br />

FBI-Untersuchung im Turbotempo<br />

wollen die Republikaner im US-Senat<br />

die hauchdünne Mehrheit für<br />

den wegen Nötigungsvorwürfen<br />

umstrittenen Richterkandidaten<br />

Brett Kavanaugh sichern. Präsident<br />

Donald Trump hat den Ermittlern<br />

eine Frist bis Freitag gesetzt, um die<br />

mehr als 30 Jahre zurückliegenden<br />

mutmaßlichen Vorfälle aufzuklären.<br />

Diejüngste Wende in dem Drama<br />

um die Berufung Kavanaughs war<br />

am Freitag ausgelöst worden. Nach<br />

einer achtstündigen Anhörung von<br />

Christine Blasey Ford,der ersten Anklägerin,<br />

und Kavanaugh, in deren<br />

Verlauf der Jurist wütende Tiraden<br />

gegen die oppositionellen Demokraten<br />

ausstieß, sollte der Justizausschuss<br />

des Senats den Wegfreimachen<br />

für die endgültige Bestätigung<br />

des erzkonservativen Richters am<br />

Obersten US-Gericht. Die Mehrheit<br />

der Republikaner schien gesichert,<br />

als plötzlich Senator Jeff Flake entgegen<br />

seiner ursprünglichen Ankündigung<br />

erklärte,erwerde zwar zustimmen,<br />

verlange aber eine FBI-Untersuchung.<br />

Es gab Tumulte, dann willigten<br />

seine Parteifreunde ein.<br />

Trump, der die Vorhaltungen am<br />

Donnerstag noch als „Beschiss“ bezeichnet<br />

hatte, enthielt sich zunächst<br />

weiterer Angriffe gegen die<br />

Frauen. Auf diese Weise könnten<br />

letzte Zweifel ausgeräumt werden,<br />

sagte er. Später griff Trump bei einer<br />

Wahlkundgebung die Demokraten<br />

scharfan, weil sie Kavanaugh ablehnen:<br />

„Sie versuchen zu blockieren<br />

und zu zerstören.“ Auch hat das<br />

Weiße Haus die Befugnisse der Ermittler<br />

extrem eingegrenzt. Man<br />

werde gezielt die bekannten Anschuldigungen<br />

von zwei Frauen untersuchen,<br />

mehr nicht, sagte ein Re-<br />

Brett Kavanaugh streitet die Vorwürfe der<br />

Frauen ab.<br />

AP/SAUL LOEB<br />

gierungsvertreter dem Wall Street<br />

Journal. Laut NewYorkTimes sollen<br />

nur vier Zeugen gehörtwerden.<br />

Im Zentrum der Untersuchungen<br />

stehen die Vorwürfe von Ford und<br />

Deborah Ramirez. Ford hat ausgesagt,<br />

dass Kavanaugh sie auf einer<br />

Schüler-Party 1982 als 17-Jähriger im<br />

angetrunkenen Zustand zu vergewaltigen<br />

versucht hat. Ramirez beschuldigt<br />

ihn, sich ein Jahr später bei einer<br />

Partyander Elite-Universität Yale vor<br />

ihr entblößt und seinen Penis in ihr<br />

Gesicht gedrückt zu haben. Kavanaugh<br />

streitet beide Vorfälle ab.Allerdings<br />

musste der stockkonservative<br />

Katholik, der sich bislang als Biedermann<br />

inszenierte, bei der Anhörung<br />

zugeben, dass er in dieser Zeit bisweilen„zu<br />

viel Bier getrunken“ habe.<br />

ExzessiveSaufgewohnheiten<br />

Insofern dürfte sein Schulfreund<br />

Mark Judge der interessanteste<br />

Zeuge sein. Er war laut Ford bei der<br />

versuchten Vergewaltigung anwesend,<br />

wurde später zum Alkoholiker<br />

und schrieb aus therapeutischen<br />

Gründen 1997 ein Buch, in dem von<br />

exzessiven Saufgewohnheiten seiner<br />

Clique und eines angeblich fiktiven<br />

Bart O’Kavanaugh die Rede ist.


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an Stellen, die oftder Sonne<br />

ausgesetzt sind,wie zumBeispiel<br />

imGesicht. Was genau<br />

passiert: Die Haut produziert<br />

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Farbstoffs Melanin, den sie<br />

mit zunehmendem Alter immerschlechterabbauen<br />

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8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Meinung<br />

Erdogan<br />

ZITAT<br />

Natürlich muss<br />

man mit ihm reden<br />

ArnoWidmann zweifelt, ob es richtig<br />

war,dem türkischen Präsidenten<br />

so eine Bühne zu bieten.<br />

Deutschland ist der größte Handelspartner<br />

der Türkei. Die Türkei spielt<br />

für die Bundesrepublik als Handelspartner<br />

dagegen nur eine nachgeordnete<br />

Rolle.Das Land exportiertvor allem Nahrungsmittel<br />

und Textilien nach Deutschland.<br />

UndMenschen: Die meisten Immigranten<br />

in Deutschland sind Türken. Die<br />

Lage der türkischen Wirtschaft ist zwiespältig.<br />

Einerseits zeigen die türkischen<br />

Wirtschaftsstatistiken wieder sieben Prozent<br />

Wachstum. Die türkische Wirtschaft<br />

boome,heißt es.Diesen offiziellen Zahlen<br />

gegenüber ist aber sicher Skepsis angebracht.<br />

Andererseits: Die türkische Lira<br />

verlor von Anfang des Jahres bis September<br />

vierzig Prozent an Wert. Die Inflation<br />

erreicht acht Prozent. Die Kreditwürdigkeit<br />

der türkischen Zentralbank liege<br />

nach verschiedenen Interventionen des<br />

Präsidenten bei null, erklärt der britische<br />

Finanzanalyst Timothy Ash, nicht zu verwechseln<br />

mit Timothy Garton Ash.<br />

Die Talfahrt der türkischen Lira hat<br />

freilich 2018 wieder viele deutsche Touristen<br />

ins Land gebracht. Beiseinem Besuch<br />

in Deutschland hat der türkische Präsident<br />

Recep Tayyip Erdogan die deutsche<br />

Wirtschaft gebeten, vermehrt inder Türkei<br />

zu investieren, und zugesagt, sie zu<br />

unterstützen. Diedeutsche Wirtschaft dagegen<br />

macht sich Sorgen um die Rechtssicherheit<br />

des Landes. Die geostrategische<br />

Lage der Türkei, vor Jahren noch von Erdogan<br />

als Riesenchance betrachtet für<br />

eine wichtigere Rolle im Nahen Osten,<br />

kostet das Land jetzt vor allem Kraft. Die<br />

Türkei steckt in zu vielen Konflikten.<br />

Der türkische Präsident Recep Tayyip<br />

Erdogan ist angesichts seiner schlechten<br />

innenpolitischen Performance darauf angewiesen,<br />

außenpolitisch Eindruck zu<br />

machen. Militärische Erfolge sollen ihm<br />

das Prestige, den Glorienschein verschaffen,<br />

die ihm ansonsten abgehen. In der<br />

Bundesrepublik sehen wir ihn meist in<br />

Glanz und Gloria, als Alleinherrscher, der<br />

alles unter Kontrolle hat. Wir übersehen<br />

dabei, dass er bei den –nicht mehr wirklich<br />

freien –Wahlen vom vergangenen<br />

Juni zwar noch eine deutliche Mehrheit<br />

errang, aber doch angewiesen bleibt auf<br />

die Zusammenarbeit mit der MHP, dem<br />

politischen Arm der Grauen Wölfe. Sein<br />

Volk ist dabei, sich vonihm zu verabschieden.<br />

Demeinst populären Erdogan bleibt<br />

nur noch die Diktatur.<br />

2016 antwortete er auf den gescheiterten<br />

Putschversuch seiner Gegner mit einem<br />

eigenen Putsch. Seit damals wurden<br />

insgesamt zwischen 170 000 bis 190 000<br />

öffentlich Bedienstete entlassen. Im Stalinismus<br />

nannte man das „Säuberungen“.<br />

Hier wie dort diente es nicht nur der Vertreibung<br />

oppositioneller Mitarbeiter,sondern<br />

auch der Abschreckung. Die Aktion<br />

stellt klar, dass niemand sich seines Postens<br />

sicher sein kann.<br />

Die Türkei war noch nie eine Demokratie.<br />

Sie schien einmal auf einem guten<br />

Wegdorthin. Das ist vorbei. In der Türkei<br />

regiert ein explosives Gemisch von religiösem<br />

und nationalistischem Fanatismus.<br />

Seit Jahrzehnten werden Kurden<br />

verfolgt, Dörfer niedergewalzt, politische<br />

und religiöse Minderheiten systematisch<br />

unterdrückt. Von einer oppositionellen<br />

Presse sind nur einige wenige Reste übrig<br />

geblieben. Recep Tayyip Erdogan erklärte<br />

in Köln, man solle den Terrorismus verurteilen.<br />

Jede Art von Terrorismus. Man<br />

würde ihm gerne für diesen Satz applaudieren.<br />

Aber wie soll man das tun? Er ist<br />

doch selbst einer der größten Terroristen<br />

des Nahen Ostens.<br />

Ist das ein Grund, nicht mit ihm zu<br />

sprechen? Natürlich nicht. Natürlich<br />

muss man mit Erdogan reden, natürlich<br />

muss man ihn zur Rede stellen. Natürlich<br />

muss man auch Kompromisse mit ihm<br />

eingehen. Noch wissen wir zu wenig, um<br />

beurteilen zu können, ob der Besuch Erdogans<br />

in Deutschland nur ein Erfolg für<br />

ihn war. Das war er, was die öffentliche<br />

Reaktion in der Türkei angeht, auf jeden<br />

Fall. Es war eine PR-Maßnahme,wie man<br />

sie sich besser kaum vorstellen konnte.<br />

DieBundesrepublik Deutschland hat keinen<br />

Schaden genommen. Ob sie dem<br />

Diktator so weit hat entgegenkommen<br />

müssen, wie sie es tat, ist zu bezweifeln.<br />

Kaputter geht auch kaum.<br />

Wer kennt die Wilhelm-Wundt-<br />

Medaille, den Johan-Skytte-<br />

Preis oder den Turing Award?<br />

All das sind begehrte Wissenschaftspreise.<br />

Unddennoch nimmt kaum jemand<br />

Notiz von ihnen. Beim Nobelpreis ist<br />

das anders.Erist für Wissenschaftler das,was<br />

der Oscar für die Schauspieler und die Olympiamedaille<br />

für die Sportler sind. Undsowerden<br />

an diesem Montag wieder viele gebannt<br />

nach Stockholm blicken, wo gegen Mittag der<br />

Nobelpreisträger für Medizin gekürtwird. Bis<br />

zu drei können es werden.<br />

Es ist faszinierend, dass Wissenschaft in<br />

Zeiten medialer Reizüberflutung noch einen<br />

Glamourfaktor hat. Andererseits ist es auch<br />

an der Zeit, den Nobelpreis kritisch zu betrachten.<br />

Über die Akademie-Entscheidungen<br />

bei den Literatur- und Friedensnobelpreisen<br />

gibt es ja bereits seit Jahren heftige<br />

Debatten. Nach internen Skandalen wirdder<br />

Literaturnobelpreis in diesem Jahr sogar erstmals<br />

seit 75 Jahren nicht vergeben.<br />

Wasaber ist mit den klassischen Sparten<br />

Medizin/Physiologie, Physik und Chemie?<br />

Auch hier gibt es Auseinandersetzungen.<br />

Denn wervollbringt heute wirklich noch solche<br />

einmaligen Leistungen, dass er es verdient,<br />

mit einem goldenen Kranz geehrt zu<br />

werden, der „weit hinaus in die zivilisierte<br />

Welt“ strahlt, wie es einst hieß? Wo gibt es<br />

heute noch einen Wilhelm Conrad Röntgen,<br />

eine Marie Curie, einen Robert Koch, einen<br />

MaxPlanck oder AlbertEinstein?<br />

Als die Nobelpreise 1901 zum ersten Mal<br />

vergeben wurden, schwebte über ihnen die<br />

Idee ihres Stifters Alfred Nobel, dass jene geehrtwerdensollten,<br />

„die im verflossenen Jahr<br />

der Menschheit den größten Nutzen geleistet<br />

haben“. DieseSicht war verständlich, geprägt<br />

vom Zeitalter der großen Entdeckungen und<br />

Imagekampagnen bergen ja immer ein gewisses<br />

Risiko. Was in Agenturräumen<br />

überzeugend wirkt, kann in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung ganz anders aussehen. Be<br />

Berlin etwa, die Hauptstadtkampagne,funktionierte<br />

vonAnfang an nicht besonders gut.<br />

Siewurde vonden <strong>Berliner</strong>nnicht angenommen,<br />

es gab Plagiatsbezichtigungen und<br />

man warfden Verantwortlichen Unregelmäßigkeiten<br />

imVergabeverfahren vor. DieKampagne<br />

musste so viel Kritik einstecken, dass<br />

Horst Seehofer sie heutzutage wohl zur<br />

Staatssekretärin beförderthätte.<br />

Obwohl es sie nun schon seit zehn Jahren<br />

gibt, fällt laut einer unrepräsentativen Umfrage<br />

in meinem Freundeskreis kaum jemandem<br />

auf Anhieb der Claim be Berlin ein.<br />

„Noch nicht mal unter Folter“, wie mir eine<br />

Freundin schreibt. Für einen Werbeslogan<br />

im Imperativ haben sie einfach die falsche<br />

Stadt gewählt.<br />

Die BVG dagegen sagt uns nicht, wie wir<br />

sein sollen. Sie liebt uns einfach so, wie wir<br />

sind. Daszumindest versucht sie,uns seit geraumer<br />

Zeit weiszumachen. Die Kampagne<br />

„#weilwirdichlieben“ ist deutlich populärer.<br />

Natürlich nicht zuletzt auch deshalb,weil wir<br />

darüber höhnisch lachen, wenn uns ein Bus<br />

vor der Nase wegfährt oder wenn die BVG<br />

ankündigt, Obdachlose im Winter nicht<br />

mehr in den Bahnhöfen übernachten zu lassen.<br />

Sie ist ein bisschen so wie der eine Ex-<br />

Freund, der uns sehr oft hängen ließ, uns<br />

aber andererseits so viele romantische SMS<br />

geschrieben hat, dass wir es trotzdem ein<br />

Nobelpreis<br />

Lädierter<br />

Kranz<br />

TorstenHarmsen<br />

ist für eine Relativierung der alles überragenden<br />

Auszeichnung für Wissenschaftler.<br />

KOLUMNE<br />

Lieber lustige<br />

Sprüche auf<br />

T-Shirts<br />

Katja Berlin<br />

Autorin<br />

HEIKO SAKURAI<br />

Erfindungen im 19. Jahrhundert. Heute ist es<br />

komplizierter.Die Antwortauf die Frage nach<br />

dem „größten Nutzen“ ist noch relativ einfach,<br />

wenn es um Entdecker neuartiger Medikamente<br />

gegen Tropenkrankheiten geht oder<br />

um Stammzellforscher,die Grundlagen neuer<br />

Therapien gegen Krebs und Alzheimer schaffen.<br />

Doch der Nutzen anderer Leistungen ist<br />

oft eine Ermessensfrage.<br />

Auch die Vorgabe „im verflossenen Jahr“<br />

hält niemand mehr ein. DiegeehrtenLeistungen<br />

liegen mitunter ein halbes Jahrhundert<br />

zurück. Für manchen Forscher kommt der<br />

Preis zuspät. Außerdem werden die Leistungen<br />

oft in großen Teams erbracht. Am Nachweis<br />

der einst von Einstein vorhergesagten<br />

Gravitationswellen waren zum Beispiel weltweit<br />

Hunderte Forscher beteiligt. Nurdreivon<br />

ihnen erhielten 2017 den Nobelpreis.<br />

Kritiker stoßen sich auch zunehmend an<br />

der Herkunft der meisten Preisträger: männlich,<br />

angelsächsisch, Elite-Uni. Beim Nobelpreis<br />

geht es um hohes Renommee und Geld.<br />

Da liegt es nahe zu vermuten, dass manche<br />

Entscheidungen der Nobeljuroren das Ergebnisintensiver<br />

Lobbyarbeit sind. So sollen sich<br />

die größten amerikanischen Universitäten<br />

lange vorder Nominierung auf wenige Kandidaten<br />

einigen, so dass immer wieder dieselben<br />

Namen fallen –andenen die Juroren in<br />

Stockholm am Ende nichtvorbeikommen.<br />

Vielleicht machen hier deutsche Institutionen<br />

etwas falsch. Auch hier sitzen Forscher,<br />

die nobelpreiswürdige Leistungen erbracht<br />

haben, wenn man etwa an die Mit-Entwicklung<br />

der Gentechnik-Methode Crispr/Cas<br />

durch die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier<br />

denkt, die heute in Berlin wirkt.<br />

Auffällig ist überhaupt, dass es unter den<br />

bisher etwa 600 geehrten Naturwissenschaftlernnur<br />

18 Frauen gibt. Diebedeutende Kernphysikerin<br />

Lise Meitner wurde zum Beispiel<br />

mindestens 28-mal für den Physiknobelpreis<br />

nominiert–erhalten hat sie ihn nie.<br />

Wollte man den Preis wirklich an die modernen<br />

Strukturen der Wissenschaft anpassen,<br />

dann müsste man ihn auf andereFachgebiete<br />

ausweiten und künftig auch an ganzeInstitutionen<br />

vergeben können. Dann wäre allerdings<br />

das Einmalige dahin: dass einzelne<br />

Forscher mit ihren Lebenswegen und Leistungen<br />

im Mittelpunkt stehen – eben wie<br />

Schauspieler bei der Oscar-Verleihung.<br />

Insgesamt sollte man die Bedeutung des<br />

Nobelpreises etwas relativieren. Aus fachlicher<br />

Sicht ist es ein Preis unter vielen. Vielleicht<br />

verdienen auch die anderen Preise<br />

mehr Aufmerksamkeit.<br />

halbes Jahr mit ihm versucht haben. Undja,<br />

wenn ich wir sage, meine ich in dem Fall<br />

mich. Gegen lustige Plakate und Tweets über<br />

den öffentlichen Personennahverkehr ist<br />

nichts einzuwenden, aber es würde schon<br />

reichen, gut befördertzuwerden.<br />

Eine andere <strong>Berliner</strong> Kampagne, die uns<br />

im öffentlichen Raum überall begegnet und<br />

einen enormen positiven Imagewandel einleiten<br />

konnte, ist die der <strong>Berliner</strong> Stadtreinigung.<br />

BSR-Mitarbeiter haben im Ansehen<br />

dadurch stark gewonnen. Eigentlich erstaunlich.<br />

Dasist der vermutlich einzige Fall<br />

weltweit, bei dem erwachsene Männer T-<br />

Shirts mit lustigen Sprüchen tragen und das<br />

zu ihrem Vorteil gereicht.<br />

Seit dem Start der neuen Bundesligasaison<br />

gibt es in Berlin nun eine weitereImagekampagne.Hertha<br />

BSC, der Fußballclub mit<br />

dem hosenlosen Bärenmaskottchen,<br />

möchte uns vonsich überzeugen. Zu diesem<br />

Zweck werden auf Plakaten Fotos verschiedener<br />

Fans gezeigt unter dem Motto „InBerlin<br />

kannst du alles sein. Auch Herthaner“.<br />

Diealte Herthakampagne „Wetry.Wefail.<br />

We win“ war unter Anhängern schon nicht<br />

beliebt. Da war aber immerhin neben versuchen<br />

und scheiternnoch gewinnen möglich.<br />

Nun werden Fans präsentiert, als gehörten<br />

sie einer problembehafteten Randgruppe<br />

an. Eventuell stimmt das sogar, ich musste<br />

mich schon genauso häufig für meine Hertha-Sympathien<br />

rechtfertigen wie für mein<br />

sozialwissenschaftliches Studium. Aber was<br />

vermutlich selbstironisch rüberkommen<br />

soll, klingt stattdessen leider nur nach Resignation.<br />

Sie könnten auch gleich schreiben:<br />

„Wenn euch der Wegzur Alten Försterei zu<br />

weit ist“ oder „Immer noch besser als Eishockey“.<br />

Wenn Hertha weiterhin so überzeugend<br />

spielt, brauchen sie vielleicht bald keine<br />

Imagekampagne mehr. Ansonsten probieren<br />

sie es nächstes Mal lieber mit lustigen<br />

Sprüchen auf T-Shirts.<br />

„Etwas zu zerstören,<br />

ohne etwas Neues<br />

entwickelt zu haben,<br />

halte ich für<br />

brandgefährlich.“<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)<br />

über die jüngsten Angriffe<br />

des US-Präsidenten<br />

Donald Trump auf die Vereinten Nationen<br />

AUSLESE<br />

Kavanaugh hat sich<br />

disqualifiziert<br />

ImFall des Supreme-Court-Kandidaten<br />

Brett Kavanaugh, der des sexueller Missbrauch<br />

bezichtigt wird, soll das FBI eine<br />

Woche Zeit bekommen, die Vorwürfe aufzuarbeiten.<br />

Obwohl das Ergebnis noch<br />

nicht feststeht, sind sich die Kommentatoreneinig,<br />

dass Kavanaugh mit seinem Auftritt<br />

vor dem Senatsausschuss die Berechtigung<br />

für das Richteramt verspielt hat.<br />

Die Neue Züricher <strong>Zeitung</strong> am Sonntag<br />

schreibt: „Im Senat hat Kavanaugh eine<br />

Parteilichkeit für die Republikaner und einen<br />

Hass gegen die Demokraten an den<br />

Taggelegt, die sich mit der notwendigen<br />

Unvoreingenommenheit eines obersten<br />

Richters nicht vereinbaren lassen. Er hat<br />

sich nicht durch seine Vergangenheit,sondern<br />

durch seine Haltung disqualifiziert.“<br />

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />

macht zwar deutlich, dass Kavanaugh<br />

alle Vorwürfe zurückgewiesen habe. Aber<br />

das sei in einerWeisegeschehen,„wie man<br />

noch nie einen Bewerber im Anhörungsverfahrenerlebt<br />

hat. (...) Er griff die Senatorenan,<br />

unterbrachsie,fordertesie mit unverschämten<br />

Gegenfragenheraus. (...) Wer<br />

sich soaufführt, sollte nicht über andere<br />

richten dürfen.“ Die Washington Post<br />

macht auf die Tragweite des Skandals aufmerksam.<br />

So gehe es nicht mehr nur um<br />

die Person Kavanaugh: „Es geht darum, ob<br />

die eigene Vergangenheit die eigene Gegenwart<br />

beeinflussen soll (...). Und bis<br />

Ende nächster Woche wird esdarum gehen,<br />

ob die Wahrheit überhaupt eine Rolle<br />

spielt.“ Theresa Dräbing<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2017 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 305 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 – S eite 9 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

WieeinigeLäden<br />

am Sonntag dann<br />

doch öffneten<br />

Seite 11<br />

Häuserkampf –Linksautonome besetzen Gebäude Seite 11<br />

Partei-Austritt –Ex-Bürgermeister gibt verärgert sein SPD-Buch ab Seite 15<br />

Stadtbild<br />

Werdie<br />

Wahl hat<br />

BarbaraWeitzel<br />

vermisst den Überdruss<br />

am Überfluss.<br />

Vor einem Elektrofachmarkt am<br />

Alexanderplatz stehen morgens<br />

oft Menschen vor der Tür und warten,<br />

dass es 10 Uhrwird. Als gelte es,<br />

bei einem Konzerteinen Platz in der<br />

ersten Reihe zu ergattern. Man sieht<br />

Vorfreude in den Gesichtern, aber<br />

auch Unruhe. Ich glaube, esist die<br />

Unruhe der Wahl, die sich schon vor<br />

dem Einlass ausbreitet. Der Druck<br />

des Entscheiden-Müssens im Zuviel.<br />

In Elektrofachmärkten spürtman<br />

das Zuviel besonders stark, mehr<br />

noch als vorden Joghurtreihen in Supermärkten.<br />

Vielleicht, weil in den<br />

Regalen hier viele Warenglitzern, die<br />

man eigentlich –anders als Nahrung<br />

–nicht braucht. Jedenfalls nicht so<br />

oft. Man soll aber oft. Das sagen jedenfalls<br />

die Hersteller und der Zeitgeist<br />

so oft und so laut, bis man<br />

glaubt, dass man es selbst auch will.<br />

Wenn sich dann die Türen öffnen<br />

zu dieser Warenwelt –Paradies und<br />

Hölle in einem –, gehen die wenigsten<br />

zielgerichtet auf ein Produkt zu<br />

und kaufen es.Das große Suchen beginnt,<br />

Vergleichen, Abwägen. Man<br />

informiert sich, probiert aus, lässt<br />

sich von Beratern beraten und von<br />

Experten Expertenwissen mitteilen.<br />

Man runzelt die Stirn, geht noch<br />

eine Runde. Ist dieser Fernseher<br />

wirklich der Beste? Vielleicht doch<br />

ein paar Zoll mehr? Oder noch eine<br />

bessere Auflösung? Aber der Preis…<br />

Noch malschnell die Frau anrufen.<br />

Ein I-Phone oder doch ein Samsung?Vieles<br />

spricht für das eine,aber<br />

genauso viel für das andere.<br />

Die Qual der Wahl ist manchem<br />

anzusehen. Aber ist da auch Überdruss<br />

am Überfluss? Ichsehe ihn selten.<br />

Werihn bei sich spürt, kommt<br />

wohl nicht her. Ich gehe auch nur in<br />

Elektrofachmärkte, wenn es einen<br />

dringenden Grund gibt. Die Unruhe<br />

ist ansteckend, sie ergreift auch<br />

mich, obwohl ich weiß, was ich brauche<br />

–und vor allem: was ich nicht<br />

brauche.Der Überfluss lässt schwindeln,<br />

und der Schwindel weicht auch<br />

nicht in der Bahn nach Hause.<br />

Ichsehe die Augen und Finger der<br />

Menschen über die Displays der<br />

Handys zittern und tippen und wischen.<br />

Neben mir diskutiert jemand<br />

auf Facebook. Ich denke: Soziale<br />

Netzwerke haben viel gemein mit<br />

Elektrofachmärkten. In ihrer Paradies-<br />

und Höllenhaftigkeit, und weil<br />

es auch dort von allem zu viel gibt.<br />

Zu viele Bilder,Worte,Produkte,Katzen,<br />

Gesichter.Zuviel Geschrei.<br />

Ichfrage mich, wie viel besser vieles<br />

wäre, wenn wir bei der Wahl der<br />

Wortegenauso lange suchen würden<br />

wie bei der Wahl eines Endgerätes.<br />

Wenn wir, bevor wir eine Meinung<br />

kundtun, ebenso ausgiebig abwägen<br />

und leidenschaftlich vergleichen<br />

würden wie beim Kauf eines Fernsehers.<br />

Wenn wir, bevor wir ein Urteil<br />

rauströten, uns erst fragen würden,<br />

ob das Herauströten und das Urteil<br />

tatsächlich das Beste ist. Wenn wir<br />

alle noch eine Runde drehen würden,<br />

bevor wir eine Antwortauf eine<br />

schwierige Frage geben. Wenn jeder<br />

zunächst einen Experten fragen<br />

würde, bevor er sein virtuelles Gegenüber<br />

als dämlich abkanzelt.<br />

Oder wenn jeder schnell noch<br />

mal die Frau anruft. Oder einfach die<br />

Stirn runzelt und nachdenkt. Zum<br />

Beispiel beim Warten auf 10 Uhr.<br />

Diesel-Fahrverbote oder Tempo-30-Straßen. Auch in Berlin wird derzeit wieder mehr über Umweltprobleme diskutiert.<br />

Bereit zum Umlenken<br />

Eine exklusive Umfrage der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> belegt: Die <strong>Berliner</strong> wollen Fahrverbote für alte Diesel<br />

VonJens Blankennagel<br />

Hektik macht sich in der<br />

Bundesregierung breit,<br />

denn kurz vor der Landtagswahl<br />

in Bayern –die<br />

wohl nicht nur dortsoeiniges verändern<br />

wird – soll nun doch noch<br />

schnell das Problem um die alten<br />

Dieselautos angegangen werden.<br />

Kanzlerin Merkel hat deshalb den<br />

Bundesverkehrsminister von der<br />

CSU in die Spur geschickt, um endlich<br />

eine Lösung vorzulegen.<br />

In dieser Frage haben auch die<br />

<strong>Berliner</strong> eine sehr klare Meinung.<br />

Das zeigt nun eine repräsentative<br />

Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes<br />

Forsa im Auftrag der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>: Beachtliche 71 Prozent<br />

der <strong>Berliner</strong> fänden ein Fahrverbot<br />

für ältere Diesel-Fahrzeuge mit hohem<br />

Stickstoffausstoß in der gesamten<br />

Innenstadt richtig. Selbst 63 Prozent<br />

der Autofahrer sind dafür.<br />

Die größte Unterstützung in dieser<br />

Frage kommt erwartungsgemäß<br />

von den Anhängern der Grünen: 95<br />

Prozent sind für Fahrverbote in der<br />

Innenstadt. Die größte Ablehnung<br />

in dieser Frage kommt hingegen<br />

von den Anhängern der AfD: Dort<br />

sagen 60 Prozent der Befragten Nein<br />

zu rigorosen Fahrverboten.<br />

VonPlatz 10 auf Platz 6<br />

Für die Umfrage befragte Forsa vom<br />

19. bis 27. September 1005 <strong>Berliner</strong>.<br />

Die Befragung macht klar, dass das<br />

breit diskutierte Problem des Fehlens<br />

von bezahlbaren Wohnungen<br />

die größte Sorge der <strong>Berliner</strong> ist.<br />

46 Prozent sehen dies als Hauptproblem.<br />

Im August des Vorjahres lag<br />

der Wert noch bei 34 Prozent.<br />

Doch im Schatten der großen Debatten<br />

um die Verkehrsprobleme<br />

und Baustellen der Stadt sowie den<br />

Lehrermangel hat sich das Thema<br />

Umwelt wieder auf Platz 6 der<br />

Hauptprobleme der <strong>Berliner</strong> vorgeschoben<br />

–imAugust des Vorjahres<br />

stand das Thema noch auf Rang 10.<br />

Doch die Problemsicht ist durchaus<br />

unterschiedlich bei den <strong>Berliner</strong>n.<br />

Allgemein ist bekannt, dass es<br />

unter den Anhängern der AfD recht<br />

viele Leute gibt, die nicht daran glauben,<br />

dass der aktuelle Klimawandel<br />

größtenteils menschgemacht ist.<br />

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Der Klimawandel ist größtenteils<br />

menschengemacht<br />

Angaben in Prozent<br />

ja<br />

Insgesamt<br />

18- bis<br />

29-Jährige<br />

30- bis<br />

44-Jährige<br />

45- bis<br />

59-Jährige<br />

60 Jahre<br />

und älter<br />

SPD-Wähler<br />

Linke-Wähler<br />

Grünen-Wähler<br />

CDU-Wähler<br />

FDP-Wähler<br />

AfD-Wähler<br />

NA<br />

andere Gründe<br />

2<br />

3<br />

7<br />

20<br />

6<br />

18<br />

3<br />

11<br />

27<br />

26<br />

20<br />

2<br />

12<br />

0<br />

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8<br />

9<br />

16<br />

22<br />

13<br />

19<br />

44<br />

22<br />

35<br />

sowohl als auch<br />

57<br />

64<br />

72<br />

76<br />

69<br />

66<br />

78<br />

86<br />

84<br />

95<br />

Fahrverbot in der Innenstadt<br />

für ältere Diesel-Fahrzeuge<br />

Angaben in Prozent<br />

ja<br />

Insgesamt<br />

23<br />

18- bis 29-Jährige<br />

12<br />

30- bis 44-Jährige<br />

4<br />

12<br />

22<br />

45- bis 59-Jährige<br />

20<br />

19<br />

36<br />

60 Jahre und älter<br />

SPD-Wähler<br />

Linke-Wähler<br />

Grünen-Wähler<br />

CDU-Wähler<br />

FDP-Wähler<br />

AfD-Wähler<br />

Wir feiern das Leben!<br />

nein<br />

34<br />

35<br />

33<br />

57<br />

66<br />

65<br />

62<br />

60<br />

71<br />

74<br />

71<br />

83<br />

84<br />

95<br />

BLZ/REEG; QUELLE: FORSA<br />

Das belegt auch die aktuelle Umfrage:<br />

Nur 44Prozent der AfD-Gefolgschaft<br />

glaubt, dass der Mensch<br />

der Hauptverursacher des Klimawandels<br />

ist. Unter allen Befragten<br />

sind es hingegen 72 Prozent. Den<br />

höchsten Wert gibt es überraschenderweise<br />

nicht bei den grünen Parteigängern,<br />

sondernbei den Linken.<br />

Es macht sich auch eine gewisse<br />

Resignationbreit. Nur42Prozent der<br />

Befragten denken, dass es mit einer<br />

Reduzierung des Ausstoßes von<br />

Kohlendioxid noch möglich ist, den<br />

Klimawandel aufzuhalten. Hingegen<br />

denken 45 Prozent, dass es dafür bereits<br />

zu spät ist.<br />

Gleichzeitig ist eine Mehrheit der<br />

<strong>Berliner</strong> für radikale Schritte –nicht<br />

nur beim Fahrverbot für alte Diesel-<br />

Autos. Sosind auch 81 Prozent für<br />

ein generelles Verbot vonKunststoffverpackungen,<br />

um die Müllmengen<br />

zu reduzieren. 73 Prozent halten es<br />

für sinnvoll, wenn sich einzelne<br />

Städte selbst ehrgeizige Klimaziele<br />

auferlegen. So will sich Berlin durch<br />

Energieeinsparungen und die Nutzung<br />

regenerativer Energien bis 2050<br />

in eine sogenannte „klimaneutrale“<br />

Stadt wandeln.<br />

Eigenes Verhalten ändern<br />

GETTY IMAGES<br />

Beisolchen Aussagen ist es natürlich<br />

immer auch wichtig, die <strong>Berliner</strong> zu<br />

fragen, inwieweit sie bereit sind, einen<br />

persönlichen Beitrag zu leisten,<br />

um zum Beispiel den Kohlendioxid-<br />

Ausstoß zu verringern. So würden<br />

78 Prozent der Befragten ihren persönlichenVerpackungsmüll<br />

reduzieren,<br />

56 Prozent würde sich energieeffiziente<br />

Geräte kaufen, selbst wenn<br />

die teurer wären. Allerdings wäre jeweils<br />

nur ein Drittel der Befragten<br />

bereit, öfter mal das eigene Auto stehen<br />

zu lassen oder auch weitestgehend<br />

auf Flugreisen zu verzichten<br />

oder weniger Fleisch oder Milchprodukte<br />

zu konsumieren.<br />

Die Umfrage zeigt auch, wie veränderlich<br />

Meinungen sind. So ist ein<br />

Dauer-Ärger-Thema der vergangenen<br />

Jahrefür die <strong>Berliner</strong> deutlich in<br />

den Hintergrund gerückt: der Ausbau<br />

des Flughafens BER in Schönefeld.<br />

Voreinem Jahr zählten 30 Prozent<br />

der Befragten diesen Krisen-Fall<br />

noch zu den größten Problemen der<br />

Stadt –aktuell sind es fünf Prozent.<br />

NACHRICHTEN<br />

Mann stirbt nach Kampf mit<br />

Einbrecher an Verletzungen<br />

Ein54-jähriger Mann aus Kreuzberg<br />

ist nach einem Einbruch in seine<br />

Wohnung gestorben. Nach Angaben<br />

der Polizei erlag er am Freitag den<br />

Verletzungen, die ihm der Einbrecher<br />

am Donnerstagabend zugefügt hatte.<br />

DerUnbekannte war nach bisherigen<br />

Erkenntnissen über ein Gerüst an<br />

dem Mietshaus in der Alexandrinenstraße<br />

in dieWohnung des Mannes<br />

eingedrungen. Dortkam es laut Polizeizueiner<br />

Auseinandersetzung, bei<br />

der der MieterVerletzungen erlitt. Der<br />

Täter flüchtete und war am Sonntag<br />

noch nicht gefasst, sagte eine Polizeisprecherin.<br />

Gesucht wirdnacheinem<br />

Mann mit schmalem Gesicht, dunklem<br />

Haar undBart. Er soll Mitte30<br />

sein. Er trug nach Angaben vonZeugeneineRegen-<br />

oder Sportjacke mit<br />

weißen Streifen aufden Ärmeln sowie<br />

ein blaues Basecap. (dpa)<br />

Drohne abgestürzt –vier<br />

Menschen leicht verletzt<br />

In Berlin ist eine Drohne auf die Zuschauer<br />

eines Sportturniers mit<br />

mehreren HundertTeilnehmerngestürzt.<br />

Vier wurden leicht verletzt,<br />

teilte die Polizei mit. DasFluggerät<br />

war am Sonnabend bei dem Versuch<br />

abgestürzt, Fotos vonder Veranstaltung<br />

unter freiem Himmel zu machen.<br />

DieDrohne krachte aus etwa<br />

30 MeternHöhe zu Boden. Grundfür<br />

den Absturzwar nach bisherigen Ermittlungen<br />

eine zu geringe Akkuleistung.<br />

Gegen den Verursacher wird<br />

nun wegen gefährlichen Eingriffs in<br />

den Flugverkehrermittelt. (dpa)<br />

Infostand von CDU<br />

angegriffen<br />

EinUnbekannter hat in Prenzlauer<br />

Berg einen Informationsstand der<br />

CDU attackiert. DerMann besprühte<br />

am Sonnabend an der John-Schehr-<br />

Straße am Stand ein Lastenfahrrad<br />

und ein Banner,wie die Polizei mitteilte.Auch<br />

ein CDU-Mitglied wurde<br />

an der Hand besprüht, als es die Herausgabe<br />

des Banners erzwang. Der<br />

Verdächtige flüchtete. (dpa)<br />

120 000 Besucher bei<br />

der Berlin ArtWeek<br />

Diefünftägige Berlin ArtWeek hat<br />

rund 120 000 Besucher angezogen.<br />

DieKunstveranstaltung habe damit<br />

ihreeigenen Erwartungen übertroffen,<br />

sagte ein Sprecher zum Abschluss.Ursprünglich<br />

war mit<br />

100 000 Besucherngerechnet worden.<br />

Allein die Kunstmesse ArtBerlin<br />

in den Hangars des früheren<br />

Flughafens Tempelhof zognach Angaben<br />

der Veranstalter mehr als<br />

35 000 Sammler,Kuratoren und<br />

Kunstinteressierte an. (dpa)<br />

Kommt bei den <strong>Berliner</strong>ngut an: die Berlin<br />

ArtWeek.<br />

DPA


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

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Stadtgeschichte<br />

Mitarbeiter des Postscheckamtes der Deutschen Reichspost in Berlin beim Bedienen der Sende- und Empfangsanlage im Jahr 1927<br />

MUSEUMSSTIFTUNG POST UND TELEKOMMUNIKATION<br />

Die WhatsApp der Kaiserzeit<br />

Vor150 Jahren wurden in Berlin elfmal täglich Briefe ausgetragen. Man konnte sich per Rohrpostkarte am Vormittag für den Nachmittag verabreden<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Komme heute Abend vorbei“,<br />

schrieb Fräulein<br />

Schneider aus Köpenick<br />

auf einer Postkarte morgens<br />

um zehn Uhr an den lieben<br />

Hans in Spandau. Im Jahr 1900<br />

konnte die Dame sicher sein, dass die<br />

Kurznachricht den Adressaten rechtzeitig<br />

vor ihrem Eintreffen erreicht.<br />

Wie war das möglich? Ohne Mail,<br />

SMS,WhatsApp? Diedamaligen Ingenieure<br />

und Wirtschaftsorganisatoren<br />

waren eben „nich vomKiez“, wie der<br />

<strong>Berliner</strong> sagte, also keine Deppen<br />

vom Fischerdorf, sondern innovative<br />

Leute in stürmisch voranschreitender<br />

Zeit. Natürlich wollten sie auch Geld<br />

verdienen –und das war staatlicherseits<br />

hocherwünscht.<br />

Respektsperson Briefträger<br />

Tatsächlich ersannen und betrieben<br />

unsereAltvorderen ein erstaunliches<br />

System aus technischer Erfindung,<br />

schlauer Organisation und einem<br />

hoch ausgeprägtem Dienstleistungswillen,<br />

um Nachrichten in rasanter<br />

Geschwindigkeit vonAnach B<br />

zu transportieren.<br />

Als Turbobeschleuniger wirkte<br />

die Rohrpost: Am 18. November 1865<br />

ging die erste pneumatische, also<br />

nach dem Prinzip vonLuftdruck und<br />

-sog arbeitende Verbindung zwischen<br />

<strong>Berliner</strong> Haupttelegrafenamt<br />

und <strong>Berliner</strong> Börse in Betrieb –zunächst<br />

ausschließlich für die Weiterleitung<br />

von Telegrammen. Die Bankiers<br />

waren begeistert, bekamen sie<br />

so doch umgehend die zum Beispiel<br />

aus London eingehenden neuesten<br />

Meldungen.<br />

1868 lagen bereits 18 Kilometer<br />

Rohrnetz, am 1. September 1876 begann<br />

der öffentliche Rohrpostbetrieb<br />

– in einem nunmehr auf<br />

25,9 Kilometer ausgebauten Röhrensystem<br />

zwischen Haupt-Telegrafenamt<br />

und vierzehn Postämtern.<br />

Jetzt war es möglich geworden, Postsendungen<br />

in Stundenfrist zu befördern.<br />

Der von Werner Siemens 1846<br />

erfundene Zeigertelegraf konnte<br />

zwar kurze Meldungen über lange<br />

Strecken übermitteln, aber auf der<br />

Kurzstrecke war die von jedermann<br />

auf einfachste Weise nutzbare Rohrpost<br />

auf Jahrzehnte unschlagbar.<br />

Zwischen den mit Rohrpoststationen<br />

ausgestatteten Postämtern,<br />

wo man seine Sendung in spezielle<br />

Schlitze steckte oder am Schalter<br />

einlieferte, gingen von 7bis 21 Uhr<br />

alle 15 Minuten Büchsen ab.Weil es<br />

jeweils nur ein Rohr für Hin- und<br />

Rückweg gab,regelte ein komplizierter<br />

Fahrplan die jeweiligen Absendezeiten.<br />

Solche Postämter trugen stolz<br />

entsprechende Schriftzüge und rote<br />

Laternen am Gebäude. ImJahr der<br />

Rohrposteröffnung zischten<br />

1324 899 Sendungen durch die Röhren,<br />

bis zum Jahr 1883 hatte sich<br />

diese Zahl verdoppelt.<br />

Die Zustellung in die Wohnung<br />

des Adressaten übernahm eine bedeutende<br />

Amtsperson –der Briefträger,<br />

inschmucker Uniform deutlich<br />

im Straßenbild sichtbar. Ertrug Ledertaschen<br />

um den Leib geschnallt,<br />

Eilbriefe steckten in roten Lackledertaschen.<br />

Rohrpost galt vom ersten<br />

Tage an als Eilsendung. Für die Briefe<br />

und Karten galt eine Normgröße,damit<br />

sie in die Büchsen passten: 10,5<br />

mal 14,8 Zentimeter, sehr dünnes<br />

Heidi Lehmann aus der Potsdamer Straße schreibt an Dieter Wilde in Dahlem und bittet<br />

um einen Anruf. Die Rohrpostkarte (rosa Papier,mit Markenaufdruck und der Zusatzmarke<br />

„Rohrpost und Eilbote“) stammt von 1936. MUSEUMSSTIFTUNG POST UND TELEKOMMUNIKATION<br />

rosa Papier, Gewicht maximal 20<br />

Gramm. Der Brief kostete 30 Pfennig,<br />

die Postkarte (mit aufgedruckter<br />

Marke) 25 Pfennig (das entsprach<br />

um 1900 einem Liter Bier oder einem<br />

Kilo Roggenbrot). In jenem Jahr verbanden<br />

bereits 121 Kilometer Rohrnetz<br />

48 Postämter; etwa sieben Millionen<br />

Sendungen gingen pro Jahr<br />

ab; 1919 waren es dann 167 Kilometer<br />

und 26 Millionen Sendungen.<br />

Elfmal proWerktag startete jedes<br />

Postamt die Stempelaktion –inden<br />

modernen Zeiten beschleunigten<br />

Stempelmaschinen diesen Amtsvorgang:<br />

Stempel musste sein für den<br />

exakten Nachweis des schnellen<br />

Austragens, dann kurz darauf zogen<br />

die Briefträger „auf Tour“ –wie gesagt<br />

unglaubliche elfmal am Tagzwischen<br />

7.15 Uhrund 20 Uhr, an Sonntagen<br />

fünfmal.<br />

Auf der ersten Runde des Tages<br />

schwärmten im Jahr 1884 jeweils<br />

900 Briefträger in die 800 Straßen<br />

und 18 310 Häuser des damaligen<br />

Berlin mit seinen 1,2 Millionen Einwohnern<br />

aus. Auf diesem Frühgang<br />

stellten sie ein Drittel des täglichen<br />

Postaufkommens zu. Für die nächsten<br />

zehn Touren genügten 500 bis 600<br />

Austräger. Kam die Pferdebahn vorbei,<br />

sprangen die Briefträger auf, um<br />

schneller voranzukommen, schließlich<br />

war die <strong>Berliner</strong> Post bestrebt, alle<br />

Sendungen innerhalb vonzweiStunden<br />

zuzustellen. So erreichte selbst<br />

der vergessene Geburtstagsglückwunsch<br />

an den empfindlichen Onkel<br />

Albertnoch am selben Tage den Jubilar<br />

und verhinderte familiären Ärger.<br />

Die Deutsche Volkszeitung stieß<br />

gewiss auf Zustimmung ihrer Leserschaft,<br />

als sie am 11. Januar 1884<br />

lobte: „Die <strong>Berliner</strong> Postboten haben<br />

es verstanden, sich die Sympathie des<br />

Publikums in hohem Maße zu erwerben.<br />

Der <strong>Berliner</strong> Briefträger ist eine<br />

populäre Persönlichkeit und ein allgemein<br />

beliebter Mann!“<br />

Das1988 erschienene Buch„<strong>Berliner</strong><br />

Post: Ereignisse und Denkwürdigkeiten<br />

seit 1237“ von Fritz Steinwasser<br />

weiß all diese Details und noch<br />

viele andere zuberichten, es liegt für<br />

jedermann zugänglich in der Bibliothek<br />

des Museums für Kommunikation<br />

in Berlin. Der Band macht auch<br />

auf die grandiosen Ungleichzeitigkeiten<br />

und Spannungen aufmerksam,<br />

die die <strong>Berliner</strong> in jenen Aufbruchsjahren<br />

auszuhalten hatten: Während<br />

die Rohrpostkapseln mit zehn Metern<br />

pro Sekunde auf unterirdischen<br />

Bahnen dahinflitzten, erhielt man<br />

oberirdisch auf die Frage „Wo geht’s<br />

denn hier zur Post?“ die Antwort: „Da<br />

jehn se am besten immer den Pferdeäppeln<br />

nach.“ 1859, das war kurzvor<br />

dem Start der Rohrpost, rumpelten<br />

über die notorisch schlechten Straßen<br />

Berlins 137 Postfuhrwagen vom<br />

Hof-Postamt zu den Stadtpost-Expeditionen<br />

und Bahnhöfen.<br />

Der Siegeszug der schnellen, kurzen<br />

Mitteilung per Postkarte erklärt<br />

sich nicht allein durch die Vorzüge<br />

der Rohrpost. Die Postkarte funktionierte<br />

auch außerhalb dieses technischen<br />

Netzes: Siebefreite das Schreiben<br />

von allem unnötigen Ballast, sie<br />

beanspruchte keinerlei prunkvolle<br />

Titulatur oder umständliche Ehrenbezeugungen.<br />

Knappe, sachliche<br />

Fassung mit dem Zweck, Abmachungen<br />

zu treffen, sich zu verabreden,<br />

Vergessenes kurz nachzureichen –<br />

das alles erledigte man per Postkarte.<br />

Sie diente dem augenblicklichen<br />

Zweck, für freundschaftliche, familiäre<br />

oder gesellige Mitteilungen –alles<br />

offen, für die Allgemeinheit von<br />

wenig Interesse,ohne Geheimniskrämerei.<br />

Allgemein akzeptierte Regeln<br />

untersagten Kränkungen, beleidigende<br />

Anreden, Verdächtigungen,<br />

Vorwürfe, Mahnungen, Zurechtweisungen.<br />

Wie früher,bloß noch schneller<br />

Die Postkarte war eines der ersten<br />

echten Massenkommunikationsmittel,<br />

und wie groß das Bedürfnis in den<br />

entstehenden, mobilen Massengesellschaften<br />

war, muss uns Heutigen<br />

niemand erklären, wir nutzen die<br />

elektronischen Mittel wie die Leute<br />

einst die Rohrpostkarte –freilich leider<br />

allzu oft ohne die beschriebene<br />

altmodische Etikette.<br />

Ansichtskarten gehen heute per<br />

WhatsApp-Bildchen sekundenschnell<br />

um die Welt. Die besten Zeiten<br />

der Rohrpost gingen in den 20er-<br />

Jahren zu Ende, verdrängt unter anderem<br />

durch die Allgegenwartdes Direktwähltelefons.<br />

Nach 1945 blieben<br />

nur Einzelstrecken in Betrieb –wie bis<br />

zur Wende die zwischen der Redaktion<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> am Alexanderplatz<br />

sowie ihrer Setzerei und Druckerei.<br />

In großen Kliniken wie der<br />

Charité gehen heute noch Präparate<br />

und Papiere per Luftdruck durch die<br />

Gebäude. Daspielt das System alle<br />

seine Stärken aus.<br />

DAS IST<br />

DAS WAR<br />

DAS KOMMT<br />

BER-Witze<br />

Leitergasse –wichtig, wenn die Stadt brannte<br />

Aus Tonerbaut<br />

Solange der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) nicht<br />

fertig ist, schreibt er Geschichte und provoziert das Volk<br />

zum Witzereißen. Hier zwei Beispiele aus Internet-Funden:<br />

„Was hat der Mars mit dem <strong>Berliner</strong> Flughafen gemeinsam?<br />

In etwa 30 Jahren sollen die ersten Menschen<br />

dort landen.“ Oder: „Chuck Norris übernimmt morgen<br />

um 8Uhr die Bauleitung des neuen <strong>Berliner</strong> Flughafens…<br />

Um 10 Uhr ist Eröffnung.“ Chuck Norris ist übrigens<br />

ein amerikanischer Action-Held –klingt wie der<br />

Traum voneinem Bürgermeister anderen Typs.<br />

Viele weitere Witze über Berlin unter schlechtewitze.com/berliner oder<br />

http://witze.net/berlin-witze<br />

Die kleine Gasse führte im alten, man muss sagen, sehr<br />

alten Berlin, neben dem Kramhaus (nahe dem Rathaus)<br />

zum Neuen Markt. Dieser lag direkt vorder Marienkirche<br />

und gehörte neben Molken- und Fischmarkt zu den<br />

wichtigsten mittelalterlichen Geschäftszentren von Berlin-Cölln.<br />

Die Leitergasse war zwar klein und unscheinbar,<br />

aber ihr Name deutet auf einen für das Überleben<br />

der Stadt zentralen Aspekt: Dort lagerten die Bürger die<br />

Feuerleitern und Löschgeräte wie lederne Eimer, Patschen,<br />

Hacken und Fässer, die bei einem Stadtbrand<br />

rasch an Ortund Stelle sein sollten. BisEnde des 14. Jahrhunderts<br />

standen in der Spandauer Straße und deren<br />

Umgebung noch Holzhäuser, die mit Schindeln oder<br />

Stroh gedeckt waren. Zwischen den Häusern standen<br />

strohbedeckte Scheunen. Tatsächlich gab es auch immer<br />

wieder verheerende Stadtbrände. Von diesem Problem<br />

zeugen auch die Existenz von Leitergassen in anderen<br />

Städten. Meist hingen Leitern außen an den Wänden.<br />

1677 verkaufte der Ratder Stadt Berlin<br />

drei Viertel der Leitergasse für<br />

865 Thaler an den Mühlenhofschreiber<br />

AndreasWilke.Der Name wirdbis<br />

1685 verzeichnet, dann wurde die<br />

Gasse verbaut. (mtk.)<br />

Ledereimer zum Feuerlöschen.<br />

ANDREAS PRAEFCKE<br />

„Schön, solide –Märkische Ziegel für den <strong>Berliner</strong> Nordosten“<br />

–die Ausstellung des Museums Pankow. Im Bezirk,<br />

aber bei weitem nicht nur dort, entstanden in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Wohnviertel und Industrieanlagen,<br />

Sozialbauten und Anlagen der städtischen<br />

Infrastruktur auf Wiesen und Äckernder Dörfer in<br />

Berlins Umgebung in Ziegelbauweise. Durch die Bautätigkeit<br />

in Berlin erlebte die Brandenburgische Ziegelindustrie<br />

einen enormen Aufschwung. Erzählt wird ein<br />

aufbauendes Kapitel Stadtgeschichte.<br />

Sonderausstellung des Museums Pankow,Ausstellungshalle Di-So,<br />

10-18 Uhr,bis 11. November


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 11 *<br />

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Berlin<br />

Neue Runde im Häuserkampf<br />

Linksautonome besetzen aus Protest gegen die drohende Räumung des Hauses Liebigstraße 34 in Friedrichshain ein Haus in der Nähe. 390 Polizisten im Einsatz<br />

VonPhilippe Debionne<br />

Vermummte Sympathisanten aus der <strong>Berliner</strong> Hausbesetzerszene haben am Rande einer Demo am Sonnabend bengalische Feuer entzündet und schwenken eine Fahne. FOTO:MANGX<br />

Der Kampf um mehrere von<br />

linksautonomen Gruppen bewohnte<br />

Häuser in Friedrichshain<br />

geht in eine neue Runde. „Liebig 34<br />

verteidigen gegen Gentrifizierung“,<br />

so lautete das Motto einer Demo,die<br />

am Sonnabend ab 19 Uhr vom Wismarplatz<br />

bis zum Bersarinplatz (beides<br />

in Friedrichshain) führte. InAnschluss<br />

kam es zu einer vorübergehenden<br />

Hausbesetzung. Der Anlass<br />

der wütenden Proteste: Im Dezember<br />

läuft der Pachtvertrag zwischen<br />

einem nach eigenen Angaben „anarcha-queer-feministischen<br />

Hausprojekt“<br />

und dem Eigentümer des Hauses<br />

in der Liebigstraße 34 aus.<br />

„Wir können und wollen nicht zulassen,<br />

dass uns dieses Haus genommen<br />

wird“, heißt es in einer im Internet<br />

veröffentlichten Stellungnahme<br />

der Gruppe. Die „Liebig 34“, die nur<br />

etwa hundert Meter von der einschlägig<br />

bekannten Rigaer Straße 94<br />

entfernt ist, sei „Teil verschiedener<br />

politisch notwendiger Kämpfe“.<br />

Weiter heißt es:„Lasst uns diese Politik,<br />

diese Kämpfe gemeinsam geschlossen<br />

auf die Straße tragen! Liebig<br />

34 verteidigen!“<br />

Am Sonnabend nahmen in der<br />

Zeit von 19.10 Uhr bis 20.15 Uhr bis<br />

zu 1000 Personen an dem Aufzug<br />

teil, der vomWismarplatz durch den<br />

Friedrichshainer Kiez zum Bersarinplatz<br />

führte. Während der Demonstration<br />

vermummten sich mehrere<br />

Teilnehmer. „Auf einigen Dächern<br />

der Mehrfamilienhäuser an derWegstrecke<br />

standen Personen, die pyrotechnische<br />

Gegenstände auf die eingesetzten<br />

Polizistinnen und Polizisten<br />

warfen“, sagt ein Sprecher. Ein<br />

Beamter wurde verletzt. Er erlitt ein<br />

Knalltrauma und musste seinen<br />

Dienst beenden.<br />

Gegen 20.15 Uhr wurde dann per<br />

Lautsprecher von den Demo-Veranstaltern<br />

dazu aufgerufen, sich zu einem<br />

Wohnhaus im nahe gelegenen<br />

Weidenweg zu begeben. Wie der Polizeisprecher<br />

berichtete „drangen<br />

etwa 20 Personen in eine leerstehende<br />

Wohnung im Vorderhaus ein<br />

und erklärten diese als besetzt.“<br />

Vor besagtem Haus versammelten<br />

sich zudem mehrere hundert<br />

Linksautonome.Etwa 80 davon setzten<br />

sich nach Polizeiangaben unmittelbar<br />

vorden Hauseingang und blockierten<br />

so den Zugang. Da sie sich<br />

„trotz mehrfachem Bitten nicht entfernten,<br />

mussten sie beiseite getragen<br />

werden“, teilte die Polizei am<br />

Sonntag weiter mit.<br />

Nachdem der für das Haus Verantwortliche<br />

informiert wurde,<br />

stellte er noch in der Nacht Strafanzeige<br />

wegen Hausfriedensbruchs,<br />

Strafantrag sowie ein Räumungsersuchen.<br />

Um 0.40 Uhr brachen die<br />

Einsatzkräfte daraufhin die Tür der<br />

besetzten Wohnung auf und brachten<br />

die Autonomen nach draußen.<br />

Auf einer linken Internetplattform<br />

erklärten die Besetzer schließlich:<br />

„Das fast leerstehende Haus<br />

wurde heute wieder mit Leben gefüllt.“<br />

Die Besetzung des Weidenwegs<br />

63 stelle sich„radikal gegen den<br />

sexistisch und kapitalistisch strukturierten<br />

Wohnungsmarkt.“<br />

Die Bilanz der Polizei: „Im Zusammenhang<br />

mit dem Aufzug und<br />

dem anschließenden Hausfriedensbruch<br />

nahmen die Einsatzkräfte insgesamt<br />

87 freiheitsbeschränkende<br />

Maßnahmen vor. Die 42 Männer<br />

und 45 Frauen wurden alle wieder<br />

vorOrt entlassen.“<br />

Im Namen des Kunden<br />

Trotz gerichtlichem Verbot hatten viele Einkaufszentren in Berlin am Sonntag geöffnet<br />

VonKatrin Bischoff und<br />

Christian Gehrke<br />

Die Galeria Kaufhof am Alexanderplatz<br />

ist an diesem Sonntag<br />

voller Kunden. Vorden Türen läuft<br />

das Oktoberfest. Das ist das Vehikel,<br />

mit dem das Kaufhaus seine Sonntagsöffnung<br />

begründet. Auch andere<br />

Einkaufscenter in der Stadt sind an<br />

diesem Taggeöffnet. Dabei hatte das<br />

Oberverwaltungsgericht eine vom<br />

Senat wegen der in Berlin stattfindenden<br />

Art Week gestattete Sonntagsöffnung<br />

eigens untersagt. Es bestehe<br />

kein öffentliches Interesse.<br />

Trotzdem ist die Stadt an diesem<br />

Tag voller potenziell kauflustiger<br />

Menschen. Um diese an diesem Tag<br />

zu tatsächlichen Käufern zu machen,<br />

haben sich die Händler beim<br />

jeweiligen Bezirksamt eine Öffnung<br />

genehmigen lassen. Dasist mit individueller<br />

Begründung zweimal im<br />

Jahr erlaubt – hinzu kommen die<br />

acht zentral vom Senat festgelegten<br />

verkaufsoffenen Sonntage. Diesmal<br />

kann angesichts der vielen offenen<br />

Geschäfte von Individualität freilich<br />

keine Rede sein, eher wirkt es wie<br />

eine konzertierte Aktion.<br />

Dennoch ergibt sich auch an diesem<br />

Sonntag kein einheitliches Bild.<br />

Schon traditionell bleibt das<br />

KaDeWe amWittenbergplatz mit seinem<br />

starken Betriebsrat geschlossen,<br />

während etwa Peek &Cloppenburgnebenan<br />

geöffnet hat.<br />

Ein junges Paar will dort Schuhe<br />

kaufen. Der 26-jährige Mann ist<br />

selbst im Einzelhandel tätig und kritisiert,<br />

dass Läden sonntags geöffnet<br />

sind. „Verdi hat sich nicht umsonst<br />

für die Arbeitnehmer eingesetzt“,<br />

sagt er. Eskönne sein, dass ein Zuschlag<br />

für die Angestellten schon ein<br />

Anreiz sei, um zu arbeiten. Doch er<br />

frage sich, ob dieser immer gezahlt<br />

werde. „Ich finde, man sollte die Arbeitnehmer<br />

entscheiden lassen, ob<br />

sie sonntags arbeiten wollen.“<br />

Andreas Splanemann ist über die<br />

Sonntagsöffnung auch nicht glücklich.<br />

Der Sprecher der Gewerkschaft<br />

Verdisagt, dass das Ladenschlussgesetz<br />

derzeit in Berlin gedehnt werde<br />

„Das Ladenöffnungsgesetz<br />

wird<br />

derzeit in Berlin<br />

gedehnt wie ein<br />

Gummiband.“<br />

Andreas Splanemann, Verdi-Sprecher<br />

wie ein Gummiband. „Die Händler<br />

geben lächerliche Anlässe dafür an,<br />

am Sonntag öffnen zu können“, erklärter.<br />

DasOktoberfest am Alex und<br />

der bevorstehende Tag der Deutschen<br />

Einheit sind nur zwei Beispiele.<br />

„Wenn wir dem nicht entgegentreten,<br />

wird bald jedes Straßenfest<br />

dazu genutzt, den Sonntag als<br />

freien Tagzuunterwandern.“<br />

Verdi hatte gegen die vom Senat<br />

zur Art Week gebilligte Sonntagsöffnung<br />

geklagt. „Warum muss wegen<br />

einer Kunstveranstaltung ein<br />

Elektromarkt am Stadtrand öffnen“,<br />

fragt Splanemann rhetorisch. Es<br />

gehe den großen Märkten nur<br />

darum, vom Kuchen mehr abzubekommen.<br />

KleinereHändler könnten<br />

dabei nicht mithalten. „Das ist Wettbewerbsverzerrung.<br />

Wenn wir so<br />

weitermachen, gibt es bald keine<br />

kleinen Läden mehr.“<br />

In seinen Augen wollen die Großhändler<br />

das <strong>Berliner</strong> Ladenöffnungsgesetz<br />

kippen. „Es muss grundsätzlich<br />

geklärt werden, was ein bedeutender<br />

Anlass für eine Sonntagsöffnung<br />

ist“, so Splanemann. Zudem<br />

gebe es Befürchtungen, dass die Zuschläge<br />

für Sonntagsarbeit wegfallen<br />

sollen. „Davor müssen wir die Beschäftigten<br />

schützen.“<br />

Nils Busch-Petersen versteht die<br />

ganze Aufregung nicht. Der Hauptgeschäftsführer<br />

des Handelsverbandes<br />

Berlin-Brandenburg sagt, die<br />

Händler hätten mit der Sonntagsöffnung<br />

nach Gesetz gehandelt und<br />

sich bei ihren Bezirksämtern gemeldet.<br />

„Zehn Jahre lang gab es mit der<br />

Gewerkschaft ein friedliches Miteinander“,<br />

sagt Busch-Petersen. Doch<br />

seit eineinhalb Jahren versucheVerdi<br />

gegen die Sonntagsöffnungen vorzugehen.<br />

„Aber Berlin ist nicht Krefeld<br />

oder Wuppertal. Berlin muss<br />

sich mit London und Paris messen<br />

können“, sagt Busch-Petersen. Man<br />

könne keinem Touristen vermitteln,<br />

warum in Berlin die Läden am Sonntag<br />

geschlossen seien.<br />

Auch würden viele Beschäftigte<br />

Sonntagsöffnungen positiv gegenüberstehen.<br />

„Weil sie einen freien Tag<br />

bekommen und 220 Prozent der Vergütung“,<br />

sagt Busch-Petersen.<br />

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Am Sonntag wurde die Flaniermeile Tauentzien zur Einkaufsmeile.<br />

VOLKMAR OTTO


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

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Berlin<br />

Der Todvon<br />

Devisenhändler<br />

Helmut R.<br />

Mitbewohner steht wegen<br />

Mordes vor Gericht<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Ergalt aufgrund seiner dubiosen<br />

geschäftlichen Vergangenheit als<br />

vermögend. Der 42-jährige Helmut<br />

R. handelte im Internet mit Devisen.<br />

Er soll ein betrügerisches Investment-Model<br />

betrieben und mit<br />

einer Art Schneeball-System Geld<br />

vonInvestoren verloren oder für sich<br />

verwendet haben. Dafür soll er sogar<br />

seinen Lebenslauf gefälscht haben.<br />

Schon einmal war er deswegen in Insolvenz<br />

gegangen, schon einmal verloren<br />

Anleger ihr Geld.<br />

Helmut R. verschwand nach einem<br />

Türkei-Urlaub im Oktober vergangenen<br />

Jahres. Doch Bekannte<br />

meldeten den Mann erst im November<br />

als vermisst. DerDevisenhändler<br />

soll ab und an für einige Zeit nicht erreichbar<br />

gewesen sein. Die Polizei<br />

vermutete sehr schnell, dass der<br />

Mann zum Opfer eines Verbrechens<br />

wurde und dass das Motiv in den dubiosen<br />

Geschäften des Verschwundenen<br />

zu finden sein könnte.<br />

Dann rückte Mitbewohner<br />

Ferdi B.inden Fokus der Ermittlungen.<br />

Anfang Februar dieses Jahres<br />

wurde er wegen des dringenden Tatverdachts<br />

des Mordes festgenommen.<br />

Ein Richter erließ einen Haftbefehl<br />

gegen den Kneipier.<br />

Wertvolle Uhrengestohlen<br />

Ab kommenden Freitag muss sich<br />

der 47-jährige Ferdi B.wegen Mordes,<br />

Raubes mit Todesfolge, Diebstahls,<br />

Betrugs und Computerbetrugs<br />

vor einer Schwurgerichtskammer<br />

des Landgerichts verantworten.<br />

Er soll Helmut R. unmittelbar nach<br />

dessen Rückkehr aus der Türkei am<br />

19. Oktober in der gemeinsamen<br />

Wohnung in der Bregenzer Straße in<br />

Wilmersdorfgetötet haben.<br />

Die Staatsanwaltschaft geht von<br />

einer Verdeckungstat aus. Ferdi B.<br />

soll Helmut R. in der Wohnung bestohlen<br />

haben. Der Angeklagte habe<br />

zwei hochwertige Uhrenentwendet,<br />

die Helmut R. für einen Dritten in<br />

Verwahrung gehabt haben soll. Die<br />

Uhren soll der Angeklagte in einem<br />

Pfandhaus verkauft und das Geld für<br />

sich verwendet haben.<br />

Um der Strafverfolgung zu entgehen,<br />

soll Ferdi B.den Deivisenhändler<br />

getötet und zudem auch das Mobiltelefon<br />

samt SIM-Karte des Opfers<br />

an sich genommen haben. Mit<br />

der SIM-Karte habe der Angeklagte<br />

Geld vom Konto des Getöteten auf<br />

ein Konto überwiesen, auf das er<br />

später habe zugreifen können.<br />

Für das Verfahren sind bisher insgesamt<br />

17 Verhandlungstage vorgesehen.<br />

Ein Urteil könnte am 7. Dezember<br />

gesprochen werden.<br />

Klaus Wowereit feiertamMontag seinen 65. Geburtstag.<br />

Voneinem, der die Stadt veränderte<br />

VonJulia Haak<br />

Der erste Vorschlag, den<br />

Google für eine Suchanfrage<br />

nach dem früheren<br />

Regierenden Bürgermeister<br />

von Berlin macht, lautet<br />

„Klaus Wowereit tot“. Das klingt<br />

nicht gut. Wasfolgt, hört sich allerdings<br />

nicht viel besser an.„KlausWowereit<br />

krank“, „Klaus Wowereit alter“,<br />

„Klaus Wowereit heute“. DasInternet,<br />

so könnte man sagen, hat mit<br />

Klaus Wowereit abgeschlossen.<br />

Manmuss darüber nicht erschrecken.<br />

Klaus Wowereit geht es gut. Er<br />

feiertamheutigen Tagseinen 65. Geburtstag.<br />

Wenn es allerdings erstmal<br />

soweit gekommen ist, dass das Interesse<br />

der Nutzer einer Informationsplattform<br />

sich in erster Linie darauf<br />

richtet, ob es eine Person überhaupt<br />

noch gibt, ist der Bedeutungsverlust<br />

lange eingetreten. Klaus Wowereits<br />

Zeit, in der er die Politik und das Leben<br />

der deutschen Hauptstadt als ihr<br />

kommunales Oberhaupt und als<br />

SPD-Politiker prägte,ist vorbei. So ist<br />

das.Ganz wertneutral betrachtet.<br />

In diesen Tagen ist das Interesse<br />

an der Person Wowereit plötzlich<br />

wieder aufgeflammt. Es liegt an seinem<br />

runden Geburtstag. Michael<br />

Müller, der Regierende Bürgermeister<br />

und Wowereits Nachfolger,<br />

schickt Glückwünsche. „Klaus Wowereit<br />

hat sich große Verdienste um<br />

die deutsche Hauptstadt erworben.<br />

Ohne ihn stünde Berlin heute nicht<br />

so gut da: als Stadt mit einem Spitzenplatz<br />

beim Wirtschaftswachstum,<br />

als Ort, der weltweit für seine<br />

Klaus Wowereit wird 65 Jahre alt. Ein Anlass für einen nachdenklichen Rückblick<br />

Toleranz, Vielfalt und Offenheit geachtet<br />

wird“, schreibt Müller.<br />

Jetzt werden sie alle noch einmal<br />

erzählt, die alten Geschichten. Es<br />

sind Geschichten über den Partymeister,<br />

über jenen Mann, der im<br />

Jahr 2001 bei der „Bambi“-Verleihung<br />

für Fotografen einen roten Stöckelschuh<br />

in die Hand nimmt und so<br />

tut, als trinke er daraus,der 2003 sagt<br />

„Berlin ist arm, aber sexy“, über einen,<br />

der die Korken knallen lässt.<br />

Wasdie Politik betrifft, ist die Bilanz<br />

deutlich gemischter. 13Jahre<br />

lang, von 2001 bis 2014, hat Klaus<br />

Wowereit die Stadt als ihr Oberhaupt<br />

geprägt. Eines seiner größten Verdienste<br />

ist vielleicht jener Satz, den<br />

er ganz am Anfang dieser Zeit sagt,<br />

so offen wie kein Politiker vor ihm:<br />

„Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

ich sag’s euch auch, und wer’s noch<br />

nicht gewusst hat: Ich bin schwul –<br />

und das ist auch gut so,liebe Genossinnen<br />

und Genossen!“ Dieser Satz<br />

verändertden Umgang mit der sexuellen<br />

Orientierung, er macht das Leben<br />

für Homosexuelle leichter und<br />

verbessert das gesellschaftliche Zusammenleben<br />

nachhaltig. Und dabei<br />

ist es damals ein Satz mit hohem<br />

Risiko. Wowereit kann nicht sicher<br />

sein, ob das gut gehen wird, aber es<br />

wird geredet, die Boulevardpresse<br />

recherchiert. Also kommt er ihr zuvorund<br />

hat damit Erfolg.<br />

Den Dingen zuvorkommen, das<br />

macht Wowereit aus. Auch noch am<br />

Ende. 2014 gibt er sein Amt auf, bevorihn<br />

irgendjemand vomHof jagen<br />

kann –obesseine Rivalen in der SPD<br />

„Es ist Klaus Wowereit zu verdanken, dass<br />

nach einem Jahrzehnt des Zusammenwachsens<br />

eine Dekade der Modernisierung folgte.“<br />

Michael Müller, Regierender Bürgermeister<br />

sind, die Wähler oder beide gemeinsam.<br />

Als der Flughafenbau am BER<br />

in einem einzigartigen Desaster<br />

scheitert, ist es Zeit zu gehen.<br />

Die Deutsche Presseagentur hat<br />

dieser Tage ein Gespräch mit Wowereit<br />

geführt. Der bemerkenswerteste<br />

Satz darin ist, dass er kein Comeback<br />

erwägt. „Das war ein Schritt ohne<br />

Rückfahrkarte“, sagt er. Als ob das<br />

vorstellbar wäre. Alsobernicht auch<br />

einen großen Anteil daran hätte,<br />

dass in Berlin heutzutage auch abseits<br />

vom Flughafen einfach nichts<br />

wirklich klappt und fertig wird.<br />

„Sparen, bis es quietscht“, auch<br />

das ist eine Formulierung von Klaus<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />

Wowereit, der zur gleichen Zeit mit<br />

seinen öffentlichkeitswirksamen Eskapaden<br />

dazu in einem bizarren Widerspruch<br />

steht. Mit Thilo Sarrazin<br />

engagiert er einen Finanzsenator,<br />

der mit seinen Statistiken in der öffentlichen<br />

Verwaltung Angst und<br />

Schrecken verbreitet und sie dann<br />

soweit runterspart, bis nichts mehr<br />

funktioniert.<br />

An den Folgen des radikalen Sparkurses<br />

knabbert die Hauptstadt immer<br />

noch. Heute drohen Bauherren<br />

den Behörden mit Klage, weil ihre<br />

Anträge nicht bearbeitet werden.<br />

Brücken können nicht gebaut werden,<br />

unter anderem weil in den<br />

chronisch unterbesetzten Stadtplanungsämtern<br />

keine Fachleute sitzen,<br />

die die Statik überprüfen könnten.<br />

Die Wohnungsnot, auch sie ist<br />

eine Folge von zuwenig staatlichem<br />

Handeln in der ÄraWowereit.<br />

Michael Müller formuliert inseinem<br />

Glückwunsch so: „Es waren vor<br />

allem finanziell keine einfachen Jahre<br />

für Berlin. Die Lage kurz nach dem<br />

Jahrtausendwechsel verlangte nach<br />

einem Mentalitätswandel. Es ist<br />

Klaus Wowereit zu verdanken, dass<br />

nach einem Jahrzehnt des Zusammenwachsens<br />

eine Dekade der Modernisierung<br />

folgte. Klaus Wowereit<br />

hat die Stadt vorangebracht. Dafür<br />

sind wir ihm sehr dankbar.“ Darüber<br />

kann man geteilter Meinung sein.<br />

Julia Haak<br />

hat Wowereit in der Amtszeit<br />

mehrfach getroffen.<br />

Woran<br />

starb<br />

Max?<br />

Todesursache bei<br />

13-Jährigem weiter unklar<br />

Der Toddes 13-jährigen Marzahners<br />

MaxR.wirdimmer mysteriöser.Seine<br />

Leiche war am 2. August<br />

in einem verfallenen Bürokomplex<br />

bei Ahrensfelde entdeckt worden.<br />

Seitdem wollen Spezialisten herausfinden,<br />

ob der Junge durch Drogen<br />

starb. Eine erste toxikologische Untersuchung<br />

brachte keinen Erfolg.<br />

Es ist diese schreckliche Ungewissheit,<br />

die Mordermittler können<br />

den rätselhaften Fall nicht abschließen.<br />

DieAngehörigen des toten Jungen<br />

kommen nicht zur Ruhe. Sie<br />

konnten bisher keinen Abschied<br />

nehmen. Sein Leichnam ist noch<br />

nicht freigegeben, weil die Todesursache<br />

weiter nicht geklärt ist. Nach<br />

Angaben der Staatsanwaltschaft<br />

Frankfurt/Oder kann das noch mindestens<br />

vier Wochen dauern.<br />

„Wir mussten ein spezielles medizinisches<br />

Institut beauftragen, das<br />

nun gezielt nach weiteren Stoffen<br />

sucht, die zum Tod geführt haben<br />

könnten“, sagt Ulrich Scherding,<br />

Sprecher der Staatsanwaltschaft<br />

Frankfurt/Oder. Bei einer ersten gerichtsmedizinischen<br />

Untersuchung<br />

konnten keine klassischen Substanzenwie<br />

KO-Tropfen oder Drogen gefunden<br />

werden, so Scherding. Deshalb<br />

wurden Spezialisten dazugezogen,<br />

die über die technischen Möglichkeiten<br />

verfügen, den Körper<br />

großflächig zu untersuchen. Dabei<br />

könnten auch sehr seltene Stoffe<br />

festgestellt werden, so die Hoffnung<br />

der Ermittler.<br />

Laut Scherding kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass Max R.mit<br />

einem Gift getötet wurde, das sich<br />

nach wenigen Stunden auflöste –<br />

und so für die Polizei nicht mehr<br />

nachweisbar ist. Obwohl die Staatsanwaltschaft<br />

bisher keine Hinweise<br />

auf ein Fremdverschulden habe, sei<br />

es dennoch möglich, dass der Junge<br />

getötet wurde. Es sei sehr ungewöhnlich,<br />

dass ein 13-Jähriger plötzlich<br />

und unerwartet stirbt. „Es ist ein<br />

nicht aufgeklärter Mordfall, der uns<br />

weiterhin beschäftigt“, so Scherding.<br />

Die Ermittler waren von Anfang<br />

an misstrauisch bei dem Fall. Tom,<br />

ein 16-jähriger Freund von Max R.,<br />

mit dem er sich am Abend vor seinem<br />

Verschwinden treffen wollte,<br />

verstrickte sich in Widersprüche. Er<br />

wohnt zwei Straßenbahnstationen<br />

entfernt von Max’ elterlicher Wohnung<br />

in der Borkheider Straße.Einen<br />

Tagvor dem Leichenfund will Tomin<br />

den Gärten der Welt in Marzahn erwacht<br />

sein. An der Hose und anden<br />

Schuhen hatte er Blut. Der 16-Jährige<br />

sagte bei der Polizei, er könne<br />

sich an nichts erinnern. Er leide unter<br />

den Nachwirkungen eines Drogenkonsums.<br />

(lex.)<br />

Straßenlaterne<br />

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Nutzen Sie unsere gebührenfreie<br />

Hotline, wenn Ihnen Störungen an<br />

öffentlichen Beleuchtungsanlagen<br />

auffallen. Wir werden uns dann so<br />

schnell wie möglich darum kümmern.<br />

Störungshotline<br />

0800 110 2010<br />

kostenfrei<br />

Brennpunkt Checkpoint<br />

Im Streit darum, wie der ehemalige Grenzübergang künftig aussehen soll, mischen jetzt auch Prominente mit<br />

VonNorbertKoch-Klaucke<br />

Um die Gestaltung des Checkpoint<br />

Charlie als historischer<br />

Ort und Platz für Touristen ist eine<br />

neue Debatte entbrannt. Eine Initiative,<br />

zu der auch zwei frühere Regierende<br />

Bürgermeister gehören, hat<br />

die Situation am früheren Grenzkontrollpunkt<br />

als unwürdig kritisiert.<br />

Seit dem Mauerfall 1989 ist er ein<br />

Touristenmagnet –und wurde damit<br />

auch zu einem Tummelplatz für Straßenhändler.Das<br />

lebhafte Geldverdienen<br />

passt nicht jedem in Berlin. Zum<br />

Beispiel Walter Momper, der zum<br />

Zeitpunkt des Mauerfalls Regierender<br />

Bürgermeister vonWest-Berlin war.<br />

Als Präsident des <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhauses<br />

kritisierte der SPD-<br />

Politiker schon vor mehr als zehn<br />

Jahren das kommerzielle Treiben am<br />

Checkpoint Charlie. Nun engagiert<br />

sich Momper in einer neugegründeten<br />

Initiative, die sich für eine Umgestaltung<br />

einsetzen will.<br />

Neben Momper gehört der Initiative<br />

auch sein Vorgänger und Nachfolger<br />

als Regierender Bürgermeister,<br />

Eberhard Diepgen (CDU), an. Der<br />

Brennpunkt der Weltgeschichte<br />

müsse zu einem Ort der Information<br />

werden,die Neugestaltung mit einem<br />

Museum des Kalten Krieges sei überfällig.<br />

Am Freitag will sich die Gruppe<br />

öffentlich präsentieren.<br />

Dazu gehört vor allem ein Museum.<br />

Der Senat hat es bereits 2006<br />

im Rahmen des <strong>Berliner</strong> Mauer-Erinnerungskonzeptes<br />

für den Checkpoint<br />

Charlie beschlossen. Doch realisiertwurde<br />

es bis heute nicht.<br />

Der Grund dafür sind die brachliegenden<br />

Areale am Checkpoint<br />

Am Checkpoint herrscht oft Treiben, das<br />

Kritiker an ein Disneyland erinnert. DPA<br />

Charlie. Dort hat die Immobilien-<br />

Firma Trockland gekauft. In einen<br />

Neubau an der Ecke Friedrich-/Zimmerstraße<br />

soll das geplante Kalte-<br />

Krieg-Museum einziehen.<br />

Nach langem Hin und Her wurden<br />

sich in diesem Sommer Senat<br />

und privater Investor über die Eckpunkte<br />

der Bebauung einig. Doch<br />

nun gibt es wieder Zoff. Denn die Gebäude,<br />

in die auch die US-Kette<br />

„Hard-Rock-Hotel“ einziehen soll,<br />

könnten die Anmutung des Checkpoint<br />

Charlie als einstigen Grenzkontrollpunkt<br />

zerstören. Dabei<br />

stand er unter Denkmalschutz. Jetzt<br />

soll dieser Schutz aufgehoben worden<br />

sein, am Parlament vorbei, wie<br />

der Tagesspiegel berichtet. Die<br />

Brandmauernbenachbarter Häuser,<br />

Zeugnisse der Teilung Berlins,könnten<br />

durch die Bauten verschwinden.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 13 *<br />

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Berlin<br />

Seit fünf Wochen in Haft<br />

Die „Bambi“-Preisträgerin und Flüchtlingshelferin Sarah Mardini wartet in Athen auf ihren Prozess. Dagegen regt sich immer mehr Protest<br />

VonElmar Schütze<br />

Die Hilfe für die in Griechenland<br />

inhaftierte<br />

Menschenrechtlerin SarahMardini<br />

zieht immer<br />

weitere Kreise. Mitglieder der Grünen-Fraktion<br />

im Europaparlament<br />

fordern den griechischen Justizminister<br />

auf, Mardini und andere Aktivisten<br />

freizulassen. Man sei überzeugt,<br />

dass die Menschenrechtler<br />

keine Gefahr für die Gesellschaft<br />

seien und deshalb nicht wie Kriminelle<br />

behandelt werden sollten,<br />

heißt es im Schreiben, das auch von<br />

der aus Brandenburg stammenden<br />

Fraktionsvorsitzenden SkaKeller unterschrieben<br />

ist. Auch der irische Außenminister<br />

–einer der Festgenommenen<br />

ist Deutsch-Ire –und Griechenlands<br />

Ministerpräsident Alexis<br />

Tsipras würden kontaktiert.<br />

Die Flüchtlingshelfer wurden am<br />

21. August auf der Insel Lesbos in der<br />

Ägäis festgenommen. Die Vorwürfe<br />

sind vielfältig und massiv, darunter<br />

Menschenhandel, Spionage, Mitarbeit<br />

in einem illegalen Fluchthilfe-<br />

Netzwerk sowie die Veruntreuung<br />

vonSpendengeldern.<br />

Die heute 23-jährige Sarah Mardini<br />

war 2015 zusammen mit ihrer<br />

drei Jahre jüngeren Schwester Yusra<br />

aus Syrien bis nach Berlin geflüchtet.<br />

Die Geschichte der jungen Frauen,<br />

die ins Meer sprangen, um das bei der<br />

Überfahrt nach Lesbos in Not geratene<br />

Boot zu ziehen, ging um dieWelt.<br />

In ihrem Element: Yusra (li.) und Sarah Mardini im Trainingsbecken der Wasserfreunde Spandau 04.<br />

In Berlin landeten die Schwestern,<br />

die in Damaskus zu den besten<br />

Schwimmerinnen Syriens gehörten,<br />

bei den Wasserfreunden Spandau<br />

04. Während Sarah das<br />

Schwimmen als Leistungssport<br />

bald aufgab, machte Yusra mit Hilfe<br />

der Wasserfreunde weiter. Bisheriger<br />

Höhepunkt ihrer sportlichen<br />

Karriere war die Teilnahme an den<br />

Olympischen Spielen in Rio de Janeiro<br />

2016, wo sie für das Flüchtlingsteam<br />

des IOC an den Startging.<br />

Ihrnächstes Ziel ist Tokio 2020.<br />

Parallel dazu engagierten sich die<br />

beiden seit ihrer Ankunft in Berlin in<br />

der Flüchtlingshilfe. Yusra Mardini<br />

wurde Sonderbotschafterin des<br />

UNHCR, des Flüchtlingshilfswerks<br />

derVereinten Nationen. DerUNHCR<br />

berichtete auch über Sarahs Engage-<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

ment. 2016 erhielten sie den Medienpreis<br />

„Bambi“. Im Frühjahr diesen<br />

Jahres veröffentlichte Yusra ihre Autobiografie<br />

„Butterfly“.<br />

Ihre große Schwester erhielt ein<br />

Stipendium vom privaten Bard College<br />

in Pankow, wo sie für Jura eingeschrieben<br />

ist. Von der Hochschule<br />

ließ sie sich für ein Semester beurlauben,<br />

um sich für Flüchtlinge einzusetzen.<br />

Sie half bei der Erstversorgung<br />

und in den Camps Kara Tepe<br />

und Moriaauf Lesbos.Bei ihrer Festnahme<br />

am Flughafen im August war<br />

sie auf dem Rückweg nach Berlin.<br />

Mittlerweile sitzt sie in Athen zusammen<br />

mit ihren Mitstreitern inHaft<br />

und wartet auf ihren Prozess. Ein<br />

Zeitpunkt für den Prozessbeginn –<br />

oder eine mögliche Freilassung –ist<br />

nicht abzusehen. Die deutsche Botschaft<br />

in Athen hat sich schon für<br />

Mardini eingesetzt –ohne Erfolg.<br />

Unterstützung erhielt Sarah Mardini<br />

dieser Tage auch aus Pankow.<br />

Nachdem sich bereits die Leitung<br />

des Bard Colleges für sie eingesetzt<br />

hat, wird nun Bezirksbürgermeister<br />

Sören Benn (Linke) aktiv. „Ich bitte<br />

die Bundesregierung, sich bei den<br />

griechischen Behörden für ihre sofortige<br />

Freilassung sowie die ihrer<br />

Mitstreiter zu verwenden“, schreibt<br />

Benn. Praktische Nächstenliebe sei<br />

kein Verbrechen, sondern „ein äußerst<br />

seltenes Schutzgut“. Er wolle es<br />

nicht hinnehmen, dass eine Bürgerin<br />

von Pankow, noch dazu eine angesehene<br />

Flüchtlingshelferin, einfach<br />

so in einer Zelle verschwindet.<br />

Die Anschuldigungen hält Benn<br />

für vorgeschoben: „Sie scheinen<br />

dem Zweck zu dienen, die Arbeit von<br />

Freiwilligen zur Rettung von Geflüchteten<br />

zu unterbinden und sie<br />

einzuschüchtern.“ (mit mow.)<br />

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Thema:Rheumatische Schmerzen in Gelenken, Muskeln undKnochen<br />

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„Meine Gelenkschmerzen<br />

sind fast vollständig verschwunden,<br />

seit ich Rubaxx<br />

Mono eingenommen habe“:<br />

So oder so ähnlich lesen sich<br />

viele Erfahrungsberichte zu<br />

der natürlichen Schmerzta-<br />

blette. Dabei handelt essichsich<br />

um ein rezeptfreies Präparat,<br />

welchesvon Experten speziell<br />

entwickelt wurde, um rheumatische<br />

Gelenkschmerzen<br />

wirksam zu bekämpfen.<br />

Doch warum genausind<br />

viele<br />

Anwender so begeistert von<br />

Rubaxx Mono?<br />

Anwender:„Ichbin<br />

restlosüberzeugt“<br />

Der Arzneistoff in Rubaxx<br />

Mono wird aus einer speziellen<br />

Arzneipflanze gewonnen,<br />

die vor allem inNord- und<br />

Südamerika beheimatet ist.<br />

Er hat sich bei Schmerzen in<br />

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Leiden Sieunter Gelenkschmerzen?Dannhaben wirguteNachrichten fürSie:<br />

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in Kauf nehmen zu müssen.ZahlreicheBetroffene sind bereitsbegeistert!<br />

„Das Mittel zeigt eine<br />

erstaunlich gute Wirkung bei<br />

meinen Rheumaschmerzen<br />

im Knie“ (Heidi M.)<br />

Gelenken Muskeln, Sehnen<br />

und Knochen sowie Folgen<br />

von Verletzungen und Überanstrengungen<br />

bewährt. Für<br />

Rubaxx Mono wurde eraufwendig<br />

in spezieller Konzentration<br />

inTablettenform aufbereitet.<br />

Obbei Knie- oder<br />

Hüftschmerzen –die natürliche<br />

Schmerztablette konnte<br />

bereits zahlreichen Betroffenen<br />

wirksam helfen: „Das<br />

Mittel zeigt eine erstaunlich<br />

gute Wirkung bei meinen<br />

Rheumaschmerzen im Knie“,<br />

beschreibt eine Anwenderin.<br />

Ein anderer sagt: „Ich hatte<br />

starke Hüftschmerzen. Nachdem<br />

ich fünf Tabletten eingenommen<br />

hatte, waren die<br />

Schmerzen bereits deutlich<br />

gemindertund sind jetztganz<br />

weg.“ Sein Fazit: „Ich bin begeistert<br />

undrestlos überzeugt,<br />

kann Rubaxx Mono sehr<br />

empfehlen.“<br />

Großer Vorteil:<br />

Gute Verträglichkeit<br />

Viele Schmerzgeplagte haben<br />

bereits negative Auswirkungen<br />

der herkömmlichen,<br />

chemischen Schmerzmittel<br />

zu spüren bekommen. So<br />

berichtet z.B.dieser Anwender:<br />

„Bei anderen<br />

Schmerzmitteln<br />

hatte ich immer<br />

Angst, dass diese<br />

auf den Magen schlagen.“<br />

Der entscheidende Vorteil<br />

von Rubaxx Mono: Das natürliche<br />

Arzneimittel leistet<br />

nichtnur wirksame Hilfebei<br />

rheumatischenSchmerzen in<br />

Muskeln und Gelenken. Es<br />

ist zudem gut verträglich.<br />

Rubaxx Mono schlägt nicht<br />

aufden Magenund hatkeine<br />

bekannten schweren Nebenoder<br />

Wechselwirkungen mit<br />

anderen Medikamenten.<br />

Eine Anwenderin<br />

erzählt glücklich:<br />

„Ich brauche keine<br />

anderen Ta-<br />

Unser Tipp<br />

Es müssen nicht immer chemische<br />

Schmerzmittel sein. Greifen Sie bei<br />

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bletten mehr. Mein Magen<br />

wird sich freuen!“ Und auch<br />

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„Da andere<br />

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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

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Berlin<br />

Erkennt ganz schnell, wenn etwas mit den Füßen oder den Schuhen nicht stimmt: Jacqueline Schneider-Pook im Laufstudio der Firma„Jacob Böhme“.<br />

GERD ENGELSMANN<br />

An dieser Stelle berichten<br />

montags <strong>Berliner</strong> über ihren<br />

Berufsalltag. Heute:<br />

Jacqueline Schneider-<br />

Pook. Sie ist Orthopädieschuhmachermeisterin<br />

bei der Firma Jacob<br />

Böhme in Berlin-Mitte, und hat sich<br />

zudem auf Laufanalysen spezialisiert.<br />

Siestellt also Menschen auf ein<br />

Laufband, sucht nach den Ursachen<br />

für Bewegungsprobleme und gibt<br />

Ratschläge, wie und womit man die<br />

Haltungsbeschwerden lindern oder<br />

sogar abstellen könnte.<br />

Wenn Jacqueline Schneider-Pook zu<br />

Fuß oder per Radinder Stadt unterwegs<br />

ist, schaut sie auf die Füße und<br />

Schuhe der Passanten oder Jogger –<br />

und zuckt oft zusammen. Denn<br />

ziemlich viele Mitmenschen haben<br />

einen falschen Laufstil oder abgelatschte<br />

oder schlechte Schuhe.<br />

Manche haben auch angeborene<br />

oder im Laufe der Jahreherausgebildete<br />

Fehlstellungen in ihrem Haltungsapparat.<br />

„Diese Leute müssen<br />

Probleme mit ihren Gelenken, ihrem<br />

Rücken, ihrem Gleichgewicht und<br />

daher auch Schmerzen haben“, sagt<br />

die 50-Jährige.„Dassehe ich sofort.“<br />

Dasist kein Wunder,denn sie versteht<br />

etwas davon: Jacqueline<br />

Schneider-Pook ist Orthopädieschuhmachermeisterin<br />

und leitet<br />

eine Filiale der Firma„Jacob Böhme“<br />

in der Frankfurter Allee. Zudem arbeitet<br />

sie jedoch auch als Laufanalystin<br />

in einem Studio, dass das Unternehmen<br />

für solche Analysen in<br />

seinem Hauptgebäude in der Neuen<br />

Jakobstraße eingerichtet hat.<br />

Die Firma wurde am 6. Oktober<br />

1958 als „Produktionsgenossenschaft<br />

des Orthopädie-Schuhmacher-Handwerks“<br />

in Berlin gegründet<br />

und benannt nach dem im 16.<br />

Jahrhundert in Görlitz wirkenden<br />

Schuhmacher und Dichter Jacob<br />

Böhme. Der DDR-Betrieb überlebte<br />

dieWende,wurde in eine GmbH umgewandelt<br />

und verbreiterte in seinem<br />

Filialnetz das Angebot und<br />

überlegte sich Neues. So entstand<br />

vor zehn Jahren das Studio für Laufanalysen,<br />

das Jacqueline Schneider-<br />

Pook übernahm.<br />

Jeden Montag und Mittwoch beschäftigt<br />

sich die 50-Jährige dortmit<br />

Menschen, die Probleme beim Laufen<br />

oder auch beim normalen Gehen<br />

haben. Sportler und Schmerzpatienten<br />

suchen sie auf, Männer und<br />

Frauen, Jugendliche und Kinder.„Zu<br />

mir kommen Menschen, die sich bewegen“,<br />

sagt sie.<br />

Kurven und Fußabdrücke<br />

Wenn es nicht<br />

mehr rund läuft<br />

Jacqueline Schneider-Pook<br />

berät Sportler im Laufstudio und hilft Leuten mit<br />

Name: Jacqueline Schneider-Pook<br />

Fußproblemen<br />

MEINE WOCHE<br />

Beruf: Orthopädieschuhmachermeisterin, Laufanalystin<br />

Wasverdient man in dem Beruf?: „Gut.“<br />

Wiewar Ihre Ausbildung?: Orthopädieschuhmacherin<br />

Wielangearbeiten Sie pro Woche?: 35 bis 40 Stunden<br />

Würden Sie diese Berufswahl wieder treffen: Immer wieder!<br />

findet? Welche Sportart erwie oft in<br />

der Woche betreibt? Wie eventuelle<br />

Unfälle abliefen? Welche Beschwerden<br />

es gibt? Dann muss der Kunde –<br />

VonMartina Doering<br />

erst barfuß und dann mit Schuhen –<br />

aufs Laufband.<br />

Dernormale Mensch schaut wohl<br />

eher ratlos auf die Ergebnisse, also<br />

Ein Fahrstuhl fährt in den dritten<br />

Stock, in dem sich das Studio befindet.<br />

In einem kleinen Raum neben<br />

dem Empfangstresen stehen Computer<br />

auf dem Beistelltisch und ein<br />

Laufband mit Monitoren. Eingroßer<br />

Flachbildschirmhängt an der Wand,<br />

auf dem in grafischen Kurven oder<br />

mit Skalen die Funktionsabläufe des<br />

Körpers dargestellt und dieWerteder<br />

Fußdruckmessung angezeigt werden.<br />

Aber bevor es an die Geräte<br />

geht, stellt sie erst einmal viele Fragen:<br />

Ob der Kunde am Tagvorwiegend<br />

sitzt oder geht oder steht? In<br />

welcher Lebenssituation er sich bedie<br />

Zahlen, Skalen, Kurven. Für Jacqueline<br />

Schneider-Pook werden daraus<br />

Bilder: von Knickfüßen, schwachen<br />

Muskeln, Fehlbelastungen von<br />

Gelenken, falscher Haltung, zu großen<br />

oder zu kleinen Schritten. Manche<br />

muss sie zum Arzt schicken. Den<br />

meisten jedoch kann sie praktische<br />

Ratschläge geben.<br />

Sie wollte nach dem Schulabschluss<br />

etwas Handwerkliches lernen,<br />

sagt sie. Ineiner Ausbildungsbroschüre<br />

sei sie auf „Orthopädieschuhmacher“<br />

gestoßen. „Das hörte<br />

sich gut an“, erklärt sie. „Das verband<br />

Technik mit Medizinischem,<br />

also Arbeit in einer Werkstatt, aber<br />

auch mit Menschen.“ Ihre Lehre absolvierte<br />

sie dann ab 1984 bei „Jacob<br />

Böhme“, wo sie bis heute arbeitet.<br />

Während ihrer dreijährigen Ausbildungszeit<br />

habe sie jedoch erst einmal<br />

nur Schäfte angefertigt, aus denen<br />

andere die Schuhe machten.<br />

Undauch in den ersten zehn Jahren,<br />

als Gesellin in der Werkstatt, habe sie<br />

zwar Leisten für die Modelle, Leder,<br />

Ahlen, Zwirn gesehen –aber keine<br />

Kunden. Schließlich ging sie zur Geschäftsleitung.<br />

Sie wollte Meisterin<br />

werden. Nach bestandener Prüfung<br />

übernahm sie schon 1997 als Jungmeisterin<br />

eine Filiale.<br />

Wieder vergingen fast zehn Jahre<br />

–bis die inzwischen auch in Gesamtdeutschland<br />

etablierte Firma das<br />

Laufstudio eröffnen wollte und sich<br />

Jacqueline Schneider-Pook sofortfür<br />

dessen Leitung bewarb. Sie frischte<br />

ihre Kenntnisse aus der Lehrzeit<br />

über Anatomie und Biomechanik<br />

auf, über die Muskulatur und das<br />

Skelett des Menschen. Sie absolvierte<br />

aber auch Kurse und lernte<br />

dazu. „Nach ungefähr ein, zwei JahrenPraxis<br />

fühlte ich mich sicher,vertraute<br />

ich meinen Analysen.“<br />

Man kann sich nicht vorstellen,<br />

dass Jacqueline Schneider-Pook je<br />

Zweifel an sich und ihren Auswertungen<br />

hatte. Sie mustert Menschen<br />

ruhig und mit prüfendem Blick, erklärt<br />

selbst komplizierte Vorgänge<br />

verständlich und flößt Vertrauen ein<br />

–was insbesonderewichtig ist, wenn<br />

sie ihre Schlüsse aus der Analyse bei<br />

einem zweiten Termin erklärt und<br />

Ratschläge gibt. Denn sie arbeitet<br />

zwar bei und für die Jacob-Böhme-<br />

Firma, doch sie bequasselt ihreKunden<br />

nicht wie ein Schlafdeckenverkäufer<br />

auf einer Kaffeefahrt.<br />

Begrenzte Lebensdauer<br />

DieLaufexpertin empfiehlt vielleicht<br />

neue Schuhe –markenunabhängig.<br />

Anderen rät sie zu Einlagen –eine<br />

Bestellung ist nicht zwingend. Sie<br />

gibt Übungsanleitungen mit oder<br />

zeigt, wie man Gelenke entlastet,<br />

den Fuß richtig abrollt, seine Lauftechnik<br />

verbessert – aber all das<br />

muss man selber tun. Und Schuhe<br />

mögen noch so modisch oder schick<br />

sein, heiß geliebt oder äußerlich total<br />

in Ordnung –sie altern, verziehen<br />

sich, gehen aus der Form oder haben<br />

eine sehr fußunfreundliche Form.<br />

„Schuhe besitzen eine bestimmte<br />

und begrenzte Lebensdauer,“ sagt<br />

sie.„Wenn die vorbei ist, schaden sie<br />

dem Fuß.“ Über den Kauf neuer,guter<br />

Schuhe muss ihr Kunde aber<br />

selbst entscheiden.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 15<br />

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Brandenburg<br />

Leere Körbe<br />

bei<br />

Pilzsammlern<br />

Extreme Trockenheit<br />

bewirkt für geringe Ernte<br />

In Brandenburgs Wäldern ist die<br />

Pilzernte durch die lange Trockenheit<br />

bislang nahezu ausgefallen.<br />

„Seit ich denken kann, hat es das<br />

noch nie gegeben“, sagte der Vorsitzende<br />

des Landesverbandes der Pilzsachverständigen,<br />

Wolfgang Bivour.<br />

Auch der Regen vom vergangenen<br />

Wochenende habe nicht genug<br />

Feuchtigkeit für die Pilzegebracht.<br />

Den spärlichen Pilzbestand bemerkt<br />

auch der Giftnotruf des Universitätsklinikum<br />

sCharité in Berlin.<br />

Dort seien im Vergleich zum Vorjahr<br />

nur ein Bruchteil an Notrufen mit<br />

Verdacht auf Pilzvergiftungen eingegangen,<br />

sagte die Leiterin Daniela<br />

Acquarone.<br />

Unklar ist, ob die Trockenheit die<br />

Myzelien –die unterirdischen und<br />

kaum sichtbaren Zellfäden eines Pilzes<br />

–beschädigt hat. Aus ihnen entwickeln<br />

sich die Fruchtkörper,die als<br />

Pilze ander Erdoberfläche wachsen.<br />

Eine Schädigung könne auch die<br />

Pilzernte im kommenden Jahr dezimieren,<br />

sagte Bivour.<br />

Werjetzt trotzdem auf Pilzsuche<br />

gehen möchte, sollte in Nadelwäldern<br />

oder auf freiliegenden Wiesen<br />

Ausschau halten. An Kiefern könnten<br />

etwa essbare Hallimasche, Butterpilze<br />

oder Krause Glucken wachsen.<br />

Auf Freiflächen gedeihen durch<br />

die Feuchtigkeit von Tau und Nebel<br />

verschiedene Arten von Champignons<br />

und Riesenschirmpilze. Laubwälder<br />

bieten durch ihren dichten<br />

Wuchs schlechte Bedingungen für<br />

Speisepilze.<br />

Späte Ernte auch im Vorjahr<br />

Sammler sollten bei jedem Fund unbedingt<br />

ganz genau hinschauen: Der<br />

mitunter tödlich wirkende Grüne<br />

Knollenblätterpilz ähnelt beispielsweise<br />

einigen Champignonarten.<br />

Werdennoch mit giftigen Pilzen in<br />

Kontakt kommt, solle Reste für die<br />

genaue Bestimmung aufbewahren<br />

und den Notruf wählen, rät Giftnotruf-Leiterin<br />

Acquarone. Eine Vergiftung<br />

äußere sich durch Magen-<br />

Darm-Beschwerden und Bewusstseinsstörungen.<br />

Wolfgang Bivour sagt, es gäbe<br />

durchaus noch Hoffnung für eine<br />

Pilzernte in diesem Herbst, denn im<br />

vergangenen Jahr seien erst Ende<br />

September Pilze aus dem Boden geschossen<br />

und hätten den Brandenburgern<br />

eine Riesenernte bis weit in<br />

den November beschert. Dazu ist<br />

nun allerdings viel Regen nötig und<br />

möglichst wenig Wind. (dpa)<br />

Nun nahm Hans-Joachim Laesickebei der SPD seinen Hut: Das einstige Stadtoberhaupt von Oranienburg will sich jedoch weiter für seine Stadt engagieren.<br />

„Ignoranz der Parteibonzen“<br />

Nach fast 30 Jahren tritt Hans-Joachim Laesicke, langjähriger Bürgermeister Oranienburgs, aus der SPD aus<br />

VonKatrin Bischoff, Oranienburg<br />

Er fühle sich von seiner Partei„deutlich<br />

verarscht“. Mit<br />

solch drastischen Worten<br />

gab ein Urgestein der SPD<br />

in Brandenburg sein Parteibuch zurück:<br />

Hans-Joachim Laesicke –der<br />

seit 1990 Sozialdemokrat war und<br />

auch 24 Jahre lang Bürgermeister<br />

vonOranienburg(Oberhavel).<br />

Es ist schon ein Paukenschlag, der<br />

nun die märkische SPD erschüttern<br />

lässt. Denn Laesicke war einer der<br />

landesweit bekanntesten SPD-Bürgermeister.<br />

Erfindet in seiner Erklärung<br />

für den Austritt klareWorte: Der<br />

zunächst eingegangene Kompromiss<br />

seiner Partei im Fall Maaßen<br />

habe das „SPD-Fass endgültig zum<br />

Überlaufen gebracht“ und ihn dazu<br />

bewogen, seinen Austritt zu erklären.<br />

Der Umgang mit dem Verfassungsschutz-Chef<br />

sei „ein weiterer<br />

klarer Beweis für diese Ignoranz und<br />

Selbstgefälligkeit der Parteibonzen.“<br />

Er wolle in diesem miesen Trauerspiel<br />

nicht weiter dabei zu sein.<br />

„Applaus aus der falschen Ecke“<br />

Der64-Jährige macht aber auch klar,<br />

warum ihm die Sozialdemokratie so<br />

wichtig und warum er wegen seiner<br />

Überzeugung aus der Partei ausgetreten<br />

ist: „In Oranienburg sind im<br />

KZ Sachsenhausen Sozialdemokraten<br />

wie Julius Leber oder Franz Bobzien<br />

für ihre Überzeugung gestorben.<br />

Wenn heute der Koalitionsfrieden<br />

wichtiger ist als eine sozialdemokratische<br />

Überzeugung, dann<br />

habe ich in dieser Partei nichts mehr<br />

verloren.“ Die SPD befördere lediglich<br />

die Politik- und Demokratieverdrossenheit<br />

und treibe Menschen in<br />

die Arme „übler Rattenfänger“.<br />

Für die SPD in Oranienburgist der<br />

Austritt schmerzlich. „Auch wir –als<br />

Vorstand der SPD Oranienburg–sind<br />

mit vielen Dingen, die sich derzeit in<br />

der Großen Koalition abspielen, nicht<br />

einverstanden“, heißt es in einer Erklärung<br />

des Vorstands. Man sehe die<br />

Schuld aber beim CSU-Innenminister<br />

sowie bei einer Bundeskanzlerin,<br />

„die jegliche Führungsstärke vermissen<br />

lässt“. Matthias Hennig vomOranienburger<br />

SPD-Vorstand sagte der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, er bedaure die Entscheidung<br />

Laesickes. „Ich glaube,<br />

auch wenn er sicher zur älteren Garde<br />

gehört, dass mit ihm eine –umdie<br />

Worte zunutzen –Erneuerung möglich<br />

gewesen wäre“, sagte Hennig.<br />

Ausschließlich neue Mitglieder könnten<br />

die SPD nicht neu definieren. Mit<br />

dem Austritt „Hansis“ gehe der SPD<br />

„Ich fühle mich deutlich<br />

verarscht, und bin nicht gewillt,<br />

in diesem miesen<br />

Trauerspiel weiter dabei zu sein.“<br />

Hans-Joachim Laesicke,<br />

Ex-Bürgermeister von Oranienburg, zuseinem Austritt aus der SPD<br />

nicht nur in Oranienburg eine<br />

Menge Erfahrung verloren.<br />

Hans-Joachim Laesicke sagte am<br />

Sonntag der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, der<br />

Schritt, sein Parteibuch zurückzugeben,<br />

sei ihm nicht leicht gefallen. Er<br />

habe bereits nach der historischen<br />

Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl<br />

und dem anschließenden<br />

Trauerspiel zwischen Martin Schulz<br />

und Siegmar Gabriel kurz davor gestanden,<br />

auszutreten.<br />

ULLSTEIN/HEINZ M. JURISCH<br />

Er habe jedoch auf eine Erneuerung<br />

der Partei mit Andrea Nahles an<br />

der Spitze der Sozialdemokraten gehofft.<br />

Doch er habe erkannt, dass die<br />

Partei keine Bodenhaftung mehr<br />

habe. Die SPD und er passten nicht<br />

mehr zusammen. Nurnoch Mitglied<br />

ausVasallentreue zu bleiben, halte er<br />

für falsch. Laesicke sagte, er habe<br />

von älteren SPD-Mitgliedern für seinen<br />

Schritt Sympathie erfahren. Bei<br />

manch jüngerem werde erdagegen<br />

als Verräter angesehen. „Ich bedaure<br />

zudem, dass ich für meine Entscheidung<br />

auch Applaus aus der falschen<br />

Ecke erhalte“, sagte Laesicke.<br />

Kein Wechsel in anderePartei<br />

Oranienburgs Ex-Bürgermeister hat<br />

nach eigenen Worten keine Ambitionen,<br />

in einer anderen Partei aktiv zu<br />

werden. Er werde aber seiner Überzeugung,<br />

für eine sozialereWelt einzutreten,<br />

weiter treubleiben. „Als<br />

Bürgermeister habe ich zwar nicht<br />

die Welt gerettet, aber sie zumindest<br />

in Oranienburg vielleicht ein wenig<br />

gerechter gemacht“, sagte er.<br />

Hans-Joachim Laesicke ist seit<br />

Anfang dieses Jahres nicht mehr Bürgermeister<br />

von Oranienburg. Voreinem<br />

Jahr wurde sein Sohn Alexander<br />

vonden Oranienburgernzum neuen<br />

Rathauschef gewählt. Er hat das<br />

Amt, das sein Vater 24 Jahre lang innehatte,<br />

imJanuar übernommen –<br />

als überzeugter Parteiloser.<br />

Der Osten<br />

braucht mehr<br />

Wertschätzung<br />

Regierungschef Woidke<br />

beklagt Mängel der Einheit<br />

Ministerpräsident Dietmar Woidke<br />

(SPD) hat eine stärkere<br />

Wertschätzung der Ostdeutschen<br />

gefordert. Anlässlich des Tages der<br />

Deutschen Einheit am 3. Oktober<br />

teilte der SPD-Politiker am Sonntag<br />

mit, gemeinsam sei viel erreicht worden<br />

in 28 Jahren Deutscher Einheit.<br />

„Unser Land ist heute eine stabile<br />

Demokratie in Freiheit und Wohlstand.<br />

Es wird von vielen Menschen<br />

in derWelt beneidet.“ Dasheiße aber<br />

nicht, dass alles in Ordnung sei.<br />

Die volle Lohn- und Rentengleichheit<br />

sei noch nicht erreicht.<br />

Die Wirtschaftskraft je Einwohner<br />

liege bei nur 73 Prozent des Westniveaus.Der<br />

Osten Deutschlands leide<br />

nach wie vorunter strukturellen Defiziten.<br />

„Die großen Dax-Konzerne<br />

haben ihreSitzefast ausnahmslos im<br />

Westen.“ Auch wenn der Spatenstich<br />

für das Bundespolizeipräsidium am<br />

Donnerstag in Potsdam ein gutes Signal<br />

war: Der Osten habe zu wenige<br />

Bundesbehörden. (dpa)<br />

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305 332 gewinnt BMW 116i<br />

0860 099 gewinnt Reise ins Allgäu<br />

3855 674 gewinnt Reise nach Rügen<br />

8899 019 gewinnt 100 000,00 Euro<br />

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9979 988 gewinnt 1000 000 Euro<br />

458 064 gewinnt 100 000 Euro<br />

20 201 gewinnt 10 000 Euro<br />

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16 ** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

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Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

Opposition gegen Hörmann<br />

formiertsich<br />

SPORTPOLITIK. Im Deutschen<br />

Olympischen Sportbund nimmt der<br />

Aufstand gegen Präsident Alfons<br />

Hörmann Formen an. Eine aus dem<br />

Kreis der Spitzensportverbände angeführte<br />

Opposition will den 58<br />

Jahrealten Unternehmer auf der<br />

Mitgliederversammlung des DOSB<br />

am 1. Dezember in Düsseldorfablösen.<br />

Wunschkandidat ist Thomas<br />

Weikert, 56, Präsident des Tischtennis-Weltverbandes.Der<br />

Jurist aus<br />

Limburghat sich allerdings noch<br />

nicht endgültig entschieden, gegen<br />

Hörmann anzutreten. „DaUnzufriedenheit<br />

mit HerrnHörmann besteht<br />

und er lange offengelassen hat, ob er<br />

noch einmal kandidiert, ist es verständlich,<br />

dass es eine Suche nach<br />

einem Nachfolger gibt“, sagte Siegfried<br />

Kaidel, Sprecher der Spitzensportverbände.Falls<br />

Weikertnicht in<br />

den Ring steigt, gilt Martin Engelhardt,<br />

Präsident der Deutschen Triathlon-Union,<br />

als weiterer Anwärter.<br />

Seitz turnt sich zur<br />

deutschen Rekordmeisterin<br />

Sprung an die Spitze: Elisabeth Seitz<br />

überzeugt in Leipzig.<br />

DPA/MARIJAN MURAT<br />

TURNEN. Elisabeth Seitz, 24, hat<br />

sich bei den deutschen Meisterschaften<br />

in Leipzig zur Rekordtitelträgerin<br />

gekrönt. DieSportsoldatin<br />

aus Stuttgartgewann am Sonntag<br />

das Finale am Stufenbarren und<br />

holte damit ihren 21. nationalen Titel.<br />

Tags zuvor hatte sie mit ihrem Erfolg<br />

im Mehrkampf die Bestmarke<br />

vonKarin Büttner-Janz egalisiert.<br />

Die<strong>Berliner</strong>in hatte 20Titel bei DDR-<br />

Meisterschaften gewonnen.<br />

Gesamtes Dresdner<br />

Präsidium zurückgetreten<br />

FUSSBALL. Trotz sportlicher Konsolidierung<br />

steht Dynamo Dresden vor<br />

einer Zerreißprobe.Nach übereinstimmenden<br />

Medienberichten ist<br />

am Sonntagabend das gesamte Präsidium<br />

des Zweitligisten zurückgetreten.<br />

MehrereMedien beriefen<br />

sich auf ein gemeinsames Schreiben<br />

des Gremiums der Sachsen. Grund<br />

für den Rücktritt sollen interne<br />

Machtkämpf sein.<br />

Eisbären verlieren 3:5 in<br />

Straubing<br />

EISHOCKEY. DieErfolgsserie der<br />

Eisbären ist gerissen. Nach zuvor<br />

drei Siegen nacheinander unterlagen<br />

die Hauptstädter am Sonntagabend<br />

bei den Straubing Tigers mit<br />

3:5 (1:1, 0:2, 2:2).Weil sie sich diesmal<br />

zu viele Strafzeiten leisteten, reichten<br />

die Treffer vonFlorian Busch,<br />

Sean Backman und Jamie Mac-<br />

Queen nicht.<br />

Europas Golfer erobern<br />

Ryder-Cup-Trophäe zurück<br />

GOLF. Europas Golfer haben den 42.<br />

Ryder Cupgewonnen und damit die<br />

Trophäe vonTitelverteidiger USA zurückerobert.<br />

DerItaliener Francesco<br />

Molinariholte am Sonntag im Le<br />

Golf National bei Parisvor 60 000<br />

Fans den entscheidenden Punkt für<br />

die Europäer.Durch diesen Sieg gingen<br />

die Herausforderer uneinholbar<br />

mit 14,5 Punkten gegen die Auswahl<br />

um Tiger Woods in Führung.<br />

Auf den Geschmack gekommen<br />

Johannes Thiemann führt sich bei Alba gut ein und setzt beim 112:55-Sieg gegen Jena wichtige Akzente<br />

VonChristian Kattner<br />

Wer einen guten Platz<br />

hatte und genau hinschaute,der<br />

konnte es<br />

sehen. Mitte des dritten<br />

Viertels, Niels Giffey war gerade<br />

ein Korbleger aus einem Fastbreak<br />

heraus zum 66:35 gelungen, huschte<br />

ein Lächeln über das Gesicht vonJohannes<br />

Thiemann. Ein Lächeln, das<br />

die letzte Anspannung beim Zugang<br />

von Alba Berlin löste. Denn, das gab<br />

der 2,06 Meter große Basketballer<br />

nach dem 112:55-Heimsieg gegen<br />

Jena zu: „Ich war vor dem Spiel ein<br />

bisschen nervös. Das erste Mal hier<br />

vor heimischen Fans, bei so einem<br />

Traditionsverein zu spielen, da hat<br />

man auch einen gewissen Respekt.“<br />

Respekt kann ja auch helfen, bei<br />

Thiemann führte er zu neun Punkten<br />

allein in den ersten fünf Minuten,<br />

darunter ein Dunking, das Publikum<br />

hatte er schnell auf seine<br />

Seite gezogen. 18 Zähler standen am<br />

Ende auf dem Videowürfel der Arena<br />

am Ostbahnhof – ein gelungener<br />

Einstand in einemVerein, der für den<br />

Nationalspieler der nächste Schritt<br />

in der Karriere sein soll. „Man merkt<br />

schon, dass man hier etwas gewinnen<br />

will. Das merkt man jeden Tag<br />

im Training. Wir sind da konzentriert,<br />

wollen täglich besser werden<br />

und arbeiten sehr hart“, sagt Johannes<br />

Thiemann.<br />

Umzug nach Mitte<br />

Im Sommer hatte sich der gebürtige<br />

Trierer für einen Wechsel aus Ludwigsburg<br />

nach Berlin entschieden<br />

und damit nicht nur für eine sportliche<br />

Herausforderung, sondern auch<br />

eine riesige Veränderung abseits davon.<br />

Mit seiner Freundin hat er eine<br />

Wohnung in Mitte bezogen. DerWeg<br />

zum Alba-Trainingszentrum ist<br />

nicht weit. Und dort ging es in den<br />

vergangenenWochen hartzur Sache.<br />

Aber: „Der Coach bekommt dabei<br />

Lob aus Gegners Mund<br />

Nach dem Sieg über Magdeburg bangen die Füchse um Drux<br />

VonCarolin Paul<br />

Ohwie ist das schön“, schallte es<br />

noch eine Weile durch die Max-<br />

Schmeling-Halle als die Zuschauer<br />

ihrem Team stehende Ovationen<br />

leisteten. Während die Füchse wild<br />

auf der Platte tanzten, verließen die<br />

Magdeburger mit hängenden Köpfen<br />

die Halle. Im ausverkauften<br />

Fuchsbau entthronten die <strong>Berliner</strong><br />

den bisherigen Tabellenführer SC<br />

Magdeburgdurch ein 27:24 (14:10).<br />

Von Anfang an war es<br />

hitzig auf dem Feld zugegangen.<br />

Erst knöpfte Silvio<br />

Heinevetter Magdeburgs<br />

Top-Torschützen Matthias<br />

Musche einen Siebenmeter<br />

ab, dann revanchierte<br />

sich Jannick Green Krejberg<br />

auf der anderen Seite<br />

mit einem gehaltenen<br />

Strafwurf gegen Frederik<br />

Simak. So aggressiv wie die<br />

Spielweise waren die Wortgefechte.<br />

Nach vorne getrieben von ihren<br />

Fans gelang den Füchsen in der 16.<br />

Minute die erste Führung, die die<br />

Hausherren schrittweise ausbauen<br />

konnten. Die Magdeburger kamen<br />

nicht in ihr Tempospiel und wurden<br />

zunehmend zu Fehlern gezwungen.<br />

Durch einen dynamischen Angriff,<br />

gutes Rückzugsverhalten und eine<br />

körperbetonte Abwehr konnten sich<br />

die Füchse zwischenzeitlich sogar<br />

mit fünf Toren absetzen und gaben<br />

den Vorsprung nicht wieder her.<br />

DerSCM kam früh aus der Kabine<br />

zurück, zeigte sich selbstbewusst,<br />

kämpfte sich auf zwei Tore heran,<br />

mehr war nicht möglich. Immer wieder<br />

zahlte sich das schnelle Spiel der<br />

<strong>Berliner</strong> aus.Eswar ein Hinund Her,<br />

das Sportkoordinator Volker Zerbe<br />

Zwei von Achtzehn: Johannes Thiemann punktet, Julius Jenkins staunt. IMAGO/WIEDENSOHLER<br />

nicht nur einmal von seinem Sitz<br />

aufspringen ließ. Auf dem Feld war<br />

es Silvio Heinevetter, der gewohnt<br />

häufig mit Schiedsrichtern und Gegenspielern<br />

diskutierte. Am Ende<br />

hatte sich der Torwart indie Köpfe<br />

der Magdeburger gewettert und sicherte<br />

mit seinen Paraden den Sieg.<br />

Im Angriff zeichneten sich Mattias<br />

Zachrisson und Paul Drux als beste<br />

Werfer mit jeweils fünf Torenaus.<br />

Velimir Petkovic war am Freitagabend<br />

zum ersten MalinBerlin beim<br />

Fußball gewesen und<br />

wollte das, was Hertha gemacht<br />

hatte, auch von seinen<br />

Spielern sehen. Nach<br />

der Partie war er zufrieden:<br />

„Es gibt nichts Schöneres<br />

für einen Trainer, als wenn<br />

DPA/ ANNEGRET HILSE<br />

der gegnerische Trainer<br />

sagt, dass das ein hochverdienter<br />

Sieg war.Wir wuss-<br />

Daumen hoch:<br />

Velimir Petkovic ten, dass wir es mit dem<br />

derzeit besten Team der<br />

Liga zu tun hatten. Der SCM hatte<br />

nicht nur 14:0-Punkte sondern hat<br />

auch schönen Handball gezeigt. Wir<br />

haben gesehen, was eine hochmotivierte<br />

Mannschaft leisten kann,<br />

wenn sie über 60 Minuten kämpft.“<br />

Paul Drux fand: „Das war alles,<br />

was man voneinem Derbyerwarten<br />

konnte.Wir haben gut in der Abwehr<br />

gestanden, wenige technische Fehler<br />

gemacht und sind viele Gegenstöße<br />

gelaufen.“ Allerdings droht<br />

dem 24-Jährigen erneut eine Verletzungspause.<br />

Seit einem halben Jahr<br />

quälen ihn massive Fußschmerzen.<br />

Da die bisherigen MRT-Untersuchungen<br />

ergebnislos blieben, steht<br />

am Dienstag eine Arthroskopie bevor.<br />

Bleibt zu hoffen, dass sich Drux<br />

nicht zum großen Verletzten-Lazarett<br />

gesellen muss.<br />

Entscheidender Puffer<br />

Dank Stallregie gewinnt Lewis Hamilton auch in Sotschi<br />

VonElmar Brümmer,Sotschi<br />

Die große Frage beim Großen<br />

Preis von Russland war schon<br />

nach der ersten der 53 Runden in Putins<br />

Autodrom beantwortet: Valtteri<br />

Bottas kann gewinnen, auch wenn<br />

neben ihm in der ersten Reihe der<br />

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton<br />

steht. Aber er durfte nicht gewinnen,<br />

weil Sebastian Vettel dem britischen<br />

Formel-1-Tabellenführer zu nahe<br />

kam. Die Stallregie befahl den Platztausch<br />

mit Bottas: Hamilton<br />

hat nun nach seinem<br />

achten Saisonsieg bei noch<br />

fünf Rennen 50 Punkte<br />

Vorsprung auf Vettel, der<br />

im Ferrari Dritter hinter<br />

Bottas wurde. Aus eigener<br />

Kraft kann der Deutsche<br />

Musste weichen:<br />

Valtteri Bottas<br />

die Balance sehr gut hin. Im Training<br />

arbeiten wir sehr hart, haben aber<br />

trotzdem sehr viel Zeit, um uns zu erholen<br />

und dem Körper mal eine<br />

Pause zu geben. Natürlich kann man<br />

hier in der Freizeit auch mal Berlin<br />

erkunden. Es ist ein guter Mix.“<br />

Auch kulinarisch bewegt sich<br />

Thiemann in der neuen Umgebung<br />

auf unbekannten Pfaden. Eigentlich<br />

ist er kein Fander asiatischen Küche.<br />

„Aber ich habe einen Vietnamesen<br />

um die Ecke, der ist sehr gut, da bin<br />

ich sehr oft. Da hat mich meine<br />

Freundin ein wenig überredet.“<br />

Thiemanns Lieblingsgericht: „Die 58<br />

D–Reis mit Ente und Gemüse ist super,das<br />

schmeckt gut.“<br />

AFP<br />

Giedraitis dreht auf<br />

Geschmack auf mehr machte aber<br />

auch der Saisonauftakt gegen<br />

Science City Jena. Wenngleich man<br />

den vierthöchsten Erfolg der Alba-<br />

Geschichte nicht zu hoch bewerten<br />

sollte.„Da standen teilweise vier <strong>Berliner</strong><br />

Jungs auf dem Feld, die haben<br />

sich gezeigt, aber gegen ganz geringen<br />

Widerstand“, sagte Albas Geschäftsführer<br />

MarcoBaldi.<br />

Dessen Team spielte sich teilweise<br />

in einen Rausch. Alba machte<br />

aus einem 22:16 nach dem ersten<br />

Viertel ein 85:40 vor dem Schlussdurchgang.<br />

Den verfolgte Thiemann,<br />

genau wie Neuling Rokas<br />

Giedraitis (20 Punkte, acht von acht<br />

getroffene Würfe), von der Bank.<br />

Alba schonte Spieler,denn schon am<br />

Dienstag um 20 Uhr geht es in eigener<br />

Halle weiter. Mit Tofas Bursa<br />

kommt im EuroCup der türkische<br />

zum deutschen Meisterschaftszweiten.<br />

„Und da werden wir sehen, wie<br />

weit wir wirklich sind“, sagte Baldi,<br />

„da werden wir sehen, dass vieles<br />

noch nicht so rund ist.“ Diese Aussicht<br />

sollte den Auftakterfolg gegen<br />

Jena aber nicht schmälern. Und so<br />

gingen Thiemann und Teamkollegen<br />

mit einem Lächeln aus der Halle.<br />

jetzt schon nicht mehr<br />

zum fünften Mal Weltmeister<br />

werden.<br />

Auch wenn es umstritten<br />

ist, macht Mercedes in der<br />

Mannschaftsdisziplin Formel 1alles<br />

richtig. „Das ist natürlich schwierig<br />

für Valtteri, er hat einen fantastischen<br />

Jobgemacht und den Sieg verdient<br />

gehabt. Aber wir kämpfen nun<br />

mal um den Titel. Underist ein echter<br />

Gentleman“, sagte Hamilton.<br />

Vettel sprach über Funk von einem<br />

„soliden Rennen“, und dass man es<br />

weiter versuchen werde. Aber:„Es ist<br />

nicht das Resultat, das wir wollten.“<br />

Bottas hatte Hamilton den nötigen<br />

Windschatten gegeben, die beiden<br />

verteidigten ihre Positionen.<br />

Und der Finne durfte als Erster an<br />

die Box, nach 13 Runden. Ferrariversuchte<br />

mit einem Undercut vonVettel<br />

zu kontern, aber der reihte sich<br />

mit frischen Soft-Reifen hinter Bottas<br />

ein. Hamilton war bis dahin in einer<br />

guten Umlaufbahn, doch er blieb<br />

im Verkehr stecken und fiel hinter<br />

Vettel zurück. „Wie konnte das passieren?“,<br />

fluchte der Brite über Funk.<br />

Der saugte sich sofort wieder an<br />

den Ferrariheran,Vettel machte aber<br />

innen dicht. Zweiter Versuch in<br />

Kurve drei, diesmal konnte Hamilton<br />

den Gegenspieler innen ausbremsen.<br />

Es hätte nicht viel gefehlt<br />

und die beiden wären kollidiert. „Es<br />

war hart, aber fair“, sagte Vettel später.<br />

Entscheidender aber war, dass<br />

Hamilton vorbeizog und<br />

Jagd auf Bottas machte. In<br />

Runde 25 erlosch dann der<br />

Traum vom Sieg für Bottas<br />

– der Finne folgte einem<br />

Funkspruch von der Mercedes-Box:<br />

„Du musst Lewis<br />

in der 13. Kurvevorbeilassen.“<br />

Das war bitter, logisch,<br />

transparent. Stratege<br />

James Vowles erklärte<br />

Bottas die Stallorder: „Lewis<br />

war unter Bedrängnis vonVettel,<br />

an seinen Reifen hatten sich schon<br />

Blasen gebildet.“<br />

Damit hatte Hamilton für die<br />

zweite Rennhälfte Bottas als Puffer<br />

gegenüber Vettel. Ganz vorn lag nun<br />

Max Verstappen. Ein hart erarbeitetes<br />

Geschenk: Der Niederländer war<br />

nach einem Motorenwechsel vom<br />

19. Rang aus gestartet, nach ein paar<br />

Runden schon Fünfter und dank seiner<br />

Reifenstrategie dann nach den<br />

Stopps der ersten Vier sogar bis zehn<br />

Runden vorSchluss in Führung, ehe<br />

Hamilton zum ersten Mal die Spitze<br />

übernahm und seinen achten Saisonsieg<br />

errang. Bottas fragte in der<br />

vorletzten Runde,obnoch die Plätze<br />

getauscht werden. DieAntwort: „Ein<br />

schwieriger Tagfür dich und für uns,<br />

lass uns später drüber reden.“<br />

ZAHLEN<br />

Basketball<br />

Bundesliga, 1. Spieltag<br />

Ulm -FCBayernMünchen 77:83<br />

Eisbären Bremerhaven-Crailsheim 93:80<br />

Rasta Vechta -Bayreuth 67:83<br />

Alba Berlin -Science City Jena 112:55<br />

Braunschweig -Oldenburg 64:100<br />

Würzburg -Bamberg 80:84<br />

Ludwigsburg -Skyliners Frankfurt 83:76<br />

Eishockey<br />

DEL, 6. Spieltag<br />

Krefeld -Wolfsburg 4:3<br />

Bremerhaven-Mannheim 2:1 n. V.<br />

München -Köln 2:1 n. V.<br />

Schwenningen -Augsburg 0:3<br />

Iserlohn -Ingolstadt 4:2<br />

Düsseldorf -Nürnberg 4:3 n. V.<br />

Straubing -Eisbären Berlin 5:3<br />

1. Düsseldorf 6 20: 9 15<br />

2. Mannheim 6 23:15 14<br />

3. ERC Ingolstadt 6 23:16 12<br />

4. Straubing 6 21:26 12<br />

5. Krefeld 6 23:22 11<br />

6. München 6 15:15 11<br />

7. Iserlohn 6 26:22 10<br />

8. Kölner Haie 6 14:12 8<br />

9. Eisbären Berlin 6 19:19 8<br />

10. Nürnberg Ice Tigers 6 20:21 8<br />

11. Augsburger Panther 6 12:15 7<br />

12. Bremerhaven 6 16:25 4<br />

13. Wolfsburg 6 13:22 3<br />

14. Schwenningen 6 5:21 2<br />

Handball<br />

Bundesliga, 7. Spieltag<br />

Füchse Berlin -SCMagdeburg 27:24 (14:10)<br />

HSG Wetzlar -Rhein-Neckar Löwen 25:26 (15:15)<br />

FA Göppingen -TBV LemgoLippe 20:24 (9:13)<br />

TSV GWD Minden -TVB Stuttgart 38:25 (20:12)<br />

Bergischer HC -SGBietigheim 26:23 (12:11)<br />

1. Flensburg-Handewitt 7 200:165 14: 0<br />

2. SC Magdeburg 8 249:204 14: 2<br />

3. Rhein-Neckar Löwen 6 174:137 11: 1<br />

4. THW Kiel 7 207:165 10: 4<br />

5. Bergischer HC 7 207:189 10: 4<br />

6. Füchse Berlin 6 155:152 8: 4<br />

7. Hannover-Burgdorf 7 200:189 8: 6<br />

8. MT Melsungen 7 204:203 8: 6<br />

9. FA Göppingen 7 168:173 8: 6<br />

10. TSV GWD Minden 7 207:205 6: 8<br />

11. TBV LemgoLippe 7 171:174 6: 8<br />

12. HSG Wetzlar 7 178:188 4:10<br />

13. HC Erlangen 7 170:188 4:10<br />

14. TVB 1898 Stuttgart 7 185:211 4:10<br />

15. VfL Gummersbach 7 171:206 4:10<br />

16. DHfK Leipzig 7 177:193 3:11<br />

17. Bietigheim 7 163:213 2:12<br />

18. Ludwigshafen 6 144:175 0:12<br />

Fußball<br />

Zweite Bundesliga, 8. Spieltag<br />

Holstein Kiel -Darmstadt 98 4:2 (3:2)<br />

Arminia Bielefeld -1.FCKöln 1:3 (0:1)<br />

MSV Duisburg -Jahn Regensburg 1:3 (1:2)<br />

1. FC Heidenheim -VfL Bochum 3:2 (1:2)<br />

SC Paderborn-ErzgebirgeAue 1:0 (1:0)<br />

Hamburger SV -FCSt. Pauli 0:0<br />

SV Sandhausen -1.FCMagdeburg 0:1 (0:0)<br />

Dyn. Dresden -Greuther Fürth 0:1 (0:0)<br />

FC Ingolstadt -1.FCUnion Berlin Mo. 20.30 Uhr<br />

1. 1. FC Köln 8 611 21:12 19<br />

2. SpVgg Greuther Fürth 8 431 12: 7 15<br />

3. Hamburger SV 8 422 10:10 14<br />

4. 1. FC Union Berlin 7 340 11: 5 13<br />

5. Jahn Regensburg 8 413 15:12 13<br />

6. FC St. Pauli 8 413 12:14 13<br />

7. SC Paderborn 8 332 17:14 12<br />

8. Dynamo Dresden 8 404 10: 8 12<br />

9. Holstein Kiel 8 332 13:12 12<br />

10. Arminia Bielefeld 8 332 12:13 12<br />

11. VfL Bochum 8 323 15:10 11<br />

12. 1. FC Heidenheim 8 323 13:11 11<br />

13. Darmstadt 98 8 314 10:13 10<br />

14. 1. FC Magdeburg 8 152 11:12 8<br />

15. ErzgebirgeAue 8 215 8:12 7<br />

16. SV Sandhausen 8 125 4:11 5<br />

17. FC Ingolstadt 7 124 7:15 5<br />

18. MSV Duisburg 8026 7:17 2<br />

Dritte Liga, 10. Spieltag<br />

Preußen Münster -Wehen Wiesbaden 3:0 (1:0)<br />

Hallescher FC -Hansa Rostock abgesagt<br />

Großaspach -SpVgg Unterhaching 1:1 (1:0)<br />

SV Meppen -Braunschweig 4:2 (2:0)<br />

1. FC Kaiserslautern-Sportfr.Lotte 2:1 (1:0)<br />

Fortuna Köln -KFC Uerdingen 1:2 (0:0)<br />

Karlsruher SC -Energie Cottbus 2:0 (1:0)<br />

FC CZ Jena -VfL Osnabrück 0:0<br />

FSV Zwickau -VfR Aalen 2:3 (1:2)<br />

1860 München -Würzburger Kickers Mo. 19 Uhr<br />

1. VfL Osnabrück 10 12: 519<br />

2. Karlsruher SC 10 13: 719<br />

3. KFC Uerdingen 10 13:11 19<br />

4. Preußen Münster 10 19:13 18<br />

5. SpVgg Unterhaching 10 17:11 17<br />

6. Würzburger Kickers 917:11 16<br />

7. 1. FC Kaiserslautern 1016:14 14<br />

8. Hallescher FC 810: 713<br />

9. SV Wehen Wiesbaden 10 16:18 13<br />

10. TSV 1860 München 9 7:11 12<br />

11. FSV Zwickau 10 12:12 12<br />

12. FC CZ Jena 10 11:17 12<br />

13. Fortuna Köln 10 12:14 11<br />

14. VfR Aalen 10 14:17 11<br />

15. Sportfr.Lotte 10 10:14 11<br />

16. Hansa Rostock 912:18 11<br />

17. SG Großaspach 10 7: 810<br />

18. Energie Cottbus 9 9:13 9<br />

19. SV Meppen 10 13:19 9<br />

20. Braunschweig 10 11:21 7


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 17 *<br />

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Lokalsport<br />

„Mit diesem Pferd ging ein Wunschtraum in Erfüllung“<br />

Galopptrainer Hans-Jürgen Gröschel über seinen Wunderhengst Iquitos, der beim Preis der Einheit in Hoppegarten als großer Favorit ins Rennen geht<br />

Der Renntag der Deutschen<br />

Einheit am Mittwoch<br />

(Erster Start: 13.30<br />

Uhr) ist der emotionale<br />

Höhepunkt auf der Galopprennbahn<br />

in Hoppegarten. Wie passend,<br />

dass eines der besten deutschen<br />

Pferde der jüngeren Vergangenheit,<br />

der sechsjährige Iquitos, Galopper<br />

des Jahres 2016, beim 28. Preis der<br />

Einheit in der Startboxsteht.Vorzwei<br />

Jahren stieg der Hengst zum Publikumsliebling<br />

auf, als er nach schwerer<br />

Krankheit mehrere Gruppe-I-<br />

Rennen (höchste Galoppkategorie)<br />

gewann und bei den wichtigsten<br />

Rennen im Ausland lief. Trainer<br />

Hans-Jürgen Gröschel, 74, aus Hannover,<br />

geboren in Dresden, spricht<br />

im Interview über die wohl aufregendste<br />

Zeit seiner Laufbahn.<br />

Herr Gröschel, welche Bedeutung<br />

nimmt Iquitos in Ihrer Karriereein?<br />

Mit diesem Pferd ging mein<br />

Wunschtraum in Erfüllung, einmal<br />

Deutschlands bestes Pferd zu trainieren.<br />

Zum anderen empfinde ich<br />

es als Belohnung −nachdem ich jetzt<br />

schon 45 JahreTrainer bin −für das,<br />

was ich in meinen Beruf investiert<br />

habe an Leidenschaft und Liebe zum<br />

Pferd.<br />

Man munkelt, Sie wären ohne ihn<br />

längst im Ruhestand?<br />

Ich habe schon zu DDR-Zeiten<br />

sehr gute Pferde trainiert, habe aber<br />

nach der Wende gemerkt, dass der<br />

Rennsport hier nicht das erste Zugpferd<br />

wird. Ich musste mich in den<br />

alten Bundesländern dann ordentlich<br />

hochkämpfen. Wenn man 70 ist,<br />

denkt man, dass man langsam das<br />

Rentnerleben genießen müsste. Mit<br />

diesem Pferd habe ich noch mal einen<br />

Impuls bekommen, den Beruf,<br />

den ich liebe,fortzusetzen.<br />

Wasmacht dieses Tier denn so besonders?<br />

Viele Menschen erschrecken ja<br />

vor Pferden, weil sie im Vergleich zu<br />

uns doch recht groß wirken. Aber<br />

Iquitos ist für ein Pferd sehr klein<br />

und ausgesprochen hübsch. Und er<br />

hat einen tollen Charakter.<br />

Angekommen im Kreis der weltbesten Galopper:Andrasch Starke reitet Iquitos beim Prix de l’Arc de Triomphe in Paris. IMAGO/GALOPPFOTO (2)<br />

Wodurch zeichnet sich ein solcher<br />

Charakter aus?<br />

Er ist sehr menschenfreundlich<br />

und hat ein Kämpferherz. Wasdieser<br />

kleine Körper an Geschwindigkeit<br />

im Endkampf freilegen kann, ist<br />

wirklich faszinierend. Dieses Pferd<br />

muss man liebhaben.Wenn ich morgens<br />

in den Stall komme, das Pferd<br />

aus seiner Boxherausschaut und vor<br />

sich hin brummelt, dann weiß ich,<br />

dass er etwas zu erzählen hat. Dasist<br />

ein echter Sympathikus.<br />

Wann haben Sie gemerkt, dass Iquitos<br />

das Zeug hat, mal Galopper des<br />

Jahres zu werden?<br />

Die Pferde bekommen in der Regel<br />

nach anderthalb Jahren Kontakt<br />

mit dem Rennstall und werden mit<br />

Reiter und Sattel vertraut gemacht.<br />

Als er damals kam, fiel er auf, weil er<br />

eben so klein war. Zweijährig ist er<br />

dann noch gar nicht an den Startgekommen.<br />

Beim ersten Startals Dreijähriger<br />

in Hoppegarten<br />

hat er dann sachte sein<br />

Können anklingen lassen.<br />

Er war Fünfter, aber hat<br />

damals schon enorme<br />

Endgeschwindigkeit gezeigt.<br />

Ich habe mir gedacht,<br />

der könnte schon<br />

mal gewinnen.<br />

Dasist starkuntertrieben.<br />

Ja, gleich der zweite<br />

Start war ziemlich dramatisch. Ich<br />

hatte zwei Pferde in diesem Rennen<br />

und hatte dem Besitzer des anderen<br />

Später Genuss:<br />

H.-J. Gröschel<br />

gesagt: „Den Iquitos muss man nicht<br />

fürchten, der läuft mit, damit er in<br />

Schwung kommt. Ihr Pferd wird sicher<br />

gewinnen.“ Dann hat Iquitos<br />

den anderen auf der Zielgeraden<br />

festgenagelt. Und ich war<br />

das andere Pferd los, weil<br />

die Besitzer sofortaus dem<br />

Stall bei mir rausgegangen<br />

sind.<br />

IMAGO<br />

Vor ziemlich genau drei<br />

Jahren schien zunächst<br />

mal die Karriere, sogar sein<br />

Leben in Gefahr.<br />

Er hat eine schlimme<br />

Darmverschlingung bekommen.<br />

Dasging auch nur gut aus,<br />

weil der Tierarzt sofortzur Stelle war<br />

und die Tierärztliche Hochschule in<br />

Hannover angerufen hat. Wir wussten<br />

ja nicht, was er hat. Er lag nur in<br />

seiner Box und stöhnte wie ein<br />

Mensch. Er konnte dann dreijährig<br />

keine Rennen mehr laufen, aber hat<br />

sich erholt und hat vierjährig seine<br />

Erfolgsstorybegonnen.<br />

Bisheute hat er 555 690 Euro an Siegprämien<br />

eingelaufen. An welches<br />

Rennen erinnern Sie sich besonders<br />

gerne zurück?<br />

Es ist die ganzeBreite.Als er nach<br />

seiner Darmverschlingung dann den<br />

Großen Preis von Baden gewonnen<br />

hat, das war schon sehr einschneidend.<br />

Als während des Rennens ein<br />

Gewitterguss niederging, flog er auf<br />

der Zielgeraden an allen anderen<br />

vorbei, dass man nur noch staunen<br />

konnte. Mit diesem Rennen hat er<br />

die Herzen des deutschen Rennsports<br />

gewonnen. Und er wurde<br />

auch für internationale Ereignisse<br />

interessant.<br />

Siemeinen die Einladung zum Japan<br />

Cup?<br />

Zweimal wurden wir nach Japan<br />

eingeladen. Vorher hat er auch am<br />

Prix de l’Arc deTriomphe in Paris<br />

teilgenommen, dem berühmtesten<br />

Rennen weltweit. Er hat bei diesen<br />

Rennen zwar nichts gewonnen, aber<br />

er hat sich ehrbar geschlagen und ist<br />

sehr beachtet worden.<br />

Wie hat es sich für Sie angefühlt, in<br />

diesem erlesenen Kreis dabei zu sein?<br />

Das erfüllt einen natürlich mit<br />

Stolz, denn das sind ganz andere<br />

Welten. In Japan hat der Galoppsport<br />

einen viel höheren Stellenwert als in<br />

Deutschland. Die Japan Racing Association<br />

ist der drittgrößte Arbeitgeber<br />

Japans. Der Wettumsatz alleine<br />

beim Japan Cupist größer als in<br />

Deutschland auf allen Bahnen in einem<br />

Jahr. Wenn die Pferde auf die<br />

Bahn kommen, geht schon ein Rohr<br />

los.Wenn dann der Start fällt, ist die<br />

Kulisse wie im Fußballstadion, wenn<br />

80 000 Fans das entscheidende Tor<br />

bejubeln. In Paris ist es auch so. Die<br />

Franzosen gehen nicht so auf die<br />

Rennbahn, sondern eher ins Wettbüro.<br />

Aber wenn der Arc gelaufen<br />

wird, dann ist das ein nationales Ereignis.<br />

Wenn man im Führring präsentiert<br />

wird, läuft es einem schon<br />

eiskalt den Rücken herunter.<br />

Welche Bedeutung hat es für Sie als<br />

Dresdner heute noch, Pferde zum<br />

Preis der Einheit zu schicken?<br />

In Hoppegarten habe ich gelernt,<br />

für den Graditzer Rennstall hatte ich<br />

mein erstes Rennen gewonnen.<br />

Hoppegarten war immer meine<br />

Lieblingsbahn, weil sie eine der<br />

schönsten, wenn nicht die schönste<br />

ist. Wenn ich 30 oder 40 wäreund die<br />

Wahl hätte, woich trainiere, würde<br />

ich nach Hoppegarten gehen.<br />

DasGespräch führte<br />

Benedikt Paetzholdt.<br />

EXKLUSIVE ADRESSEN<br />

DAS<br />

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18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

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Sport<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

BUNDESLIGA<br />

RB Leipzig<br />

Tore aus<br />

dem Nichts<br />

InNizza hat Alassane Pléa<br />

lange mit Mario Balotelli<br />

zusammengespielt. Das<br />

prägt. Vom exzentrischen<br />

Italiener hat er sich ein paar<br />

Finessen abgeschaut, möglicherweise<br />

aber auch eine gewisse<br />

Schlampigkeit,<br />

die am Sonnabend<br />

beim 2:2<br />

vonBorussia Mönchengladbach<br />

in<br />

Wolfsburg zum<br />

Tragen kam.<br />

Da tat Pléa das,<br />

was schon E-Jugendspielern<br />

strikt<br />

verboten wird, er<br />

spielte einen Querpass<br />

vor dem eigenen Strafraum,<br />

der prompt von den<br />

Gastgebern abgefangen<br />

wurde und zum 1:1 führte.<br />

Es gab allerdings mildernde<br />

Umstände für den<br />

neuen Gladbacher. Erhatte<br />

zuvor bereits das getan, was<br />

Dieter Hecking an ihm<br />

schätzt. „Er ist einer, der aus<br />

dem NichtsTore macht“, sagt<br />

der Trainer, „einer, der nicht<br />

lange überlegt, sondern einfach<br />

draufhaut.“ In diesem<br />

Fall aus 16 Metern zum 1:0.<br />

„Wenn er den Fuß freihat,<br />

Echter Neuner:<br />

Alassane Pléa. DPA<br />

schießt er“, weiß auch Sportdirektor<br />

Max Eberl, der sich<br />

extra beim in Nizza tätigen<br />

Brasilianer Dante nach Charakter<br />

und Arbeitsethos<br />

Pléas erkundigt hat.<br />

Für den Franzosen sind<br />

die Gladbacher<br />

gleich mehrfach<br />

über ihren Schatten<br />

gesprungen.<br />

Eberl, als er 23 Millionen<br />

Euro für den<br />

25-Jährigen lockermachte,<br />

Hecking,<br />

als er sein geliebtes<br />

4-4-2-System in<br />

ein 4-3-3 verwandelte,<br />

umnach all<br />

den falschen und halben<br />

Neunern endlich mal wieder<br />

einen ganzen Mittelstürmer<br />

unterzubringen.<br />

Pléa hat mit vier Bundesligatoren<br />

bewiesen, dass er alles<br />

andere ist als ein falscher<br />

Neuner und dass er die<br />

Nummer 14 seines großen<br />

Vorbilds Thierry Henry keinesfalls<br />

ohne Berechtigung<br />

trägt. Nurvon der Abwehrarbeit<br />

sollte ihn Hecking vielleicht<br />

entbinden. Ganz im<br />

Geiste des ehemaligen Kollegen<br />

MarioBalotelli. (mali.)<br />

Verein Sp S U N Tore Punkte<br />

1 Bor.Dortmund 6 4 2 0 19: 5 14<br />

2 München 6 4 1 1 12: 5 13<br />

3 Hertha BSC 6 4 1 1 12: 7 13<br />

4 M'gladbach 6 3 2 1 12: 9 11<br />

5 SV Werder Bremen 6 3 2 1 11: 8 11<br />

6 RB Leipzig 6 3 2 1 10: 9 11<br />

7 VfL Wolfsburg 6 2 3 1 10: 9 9<br />

8 FC Augsburg 6 2 2 2 11: 9 8<br />

9 Mainz 05 6 2 2 2 4: 4 8<br />

10 Nürnberg 6 2 2 2 7: 10 8<br />

11 Hoffenheim 6 2 1 3 10: 10 7<br />

11 Eintr.Frankfurt 6 2 1 3 10: 10 7<br />

13 SC Freiburg 6 2 1 3 9: 13 7<br />

14 Leverkusen 6 2 0 4 7: 13 6<br />

15 Düsseldorf 6 1 2 3 5: 9 5<br />

16 VfB Stuttgart 6 1 2 3 5: 10 5<br />

17 FC Schalke04 6 1 0 5 3: 9 3<br />

18 Hannover96 6 0 2 4 5: 13 2<br />

7. Spieltag,5.bis 7. Oktober:<br />

Werder Bremen -VfL Wolfsburg Fr., 20.30<br />

Dortmund -Augsburg Sa., 15.30<br />

Hannover96-VfB Stuttgart Sa., 15.30<br />

Mainz 05 -Hertha BSC Sa., 15.30<br />

Düsseldorf -Schalke04 Sa., 15.30<br />

FC Bayern -Mönchengladb. Sa., 18.30<br />

SC Freiburg -Leverkusen So., 13.30<br />

1899 Hoffenheim -Frankfurt So., 15.30<br />

RB Leipzig -1.FCNürnberg So., 18.00<br />

Torjäger:<br />

5Tore: Duda (Hertha BSC)<br />

4Tore: Ibisevic (Hertha BSC), Pléa (Mönchengladbach),<br />

Reus (Dortmund)<br />

u. a. 3Tore: Augustin (Leipzig), Haller<br />

(Frankfurt), Hazard (Mönchengladbach),<br />

Lewandowski (München), Paco Alcácer<br />

(Dortmund), Poulsen (Leipzig), Robben<br />

(München), Szalai (Hoffenheim)<br />

Dänischer<br />

Eiersalat<br />

Esgibt ja unterschiedliche<br />

Dinge, die sich mit Eiern<br />

so anstellen lassen: einen Eierlikör<br />

mixen, eine Eierallergie<br />

kriegen, Eierpfannkuchen<br />

braten oder eine durchaus<br />

leckere sächsische Eierschecke<br />

genießen. Am<br />

Sonnabend hat sich nunYussuf<br />

Poulsen, der dänische<br />

Stürmer von RB Leipzig,<br />

beim 2:1-Sieg in Hoffenheim<br />

angeschickt, ein neues Patent<br />

unter der Rubrik Ei,Ei, Ei<br />

anzumelden.<br />

Denn den zweiten seiner<br />

Doppelpacktreffer in den<br />

Minuten 53 und 73 erzielte<br />

der 24-Jährige weder per<br />

Kopf, noch per Fuß, weder<br />

mit Knie noch mit der Hacke,<br />

sondern aus fünf Metern so:<br />

„Das war eine ungünstige<br />

Höhe“, beschrieb er,„es war<br />

halb Oberschenkel, halb<br />

Eier,was auch immer.“<br />

In seiner Wirkung hatte<br />

der Treffer was von Eierpiekser,<br />

vor allem für Hoffenheims<br />

Trainer Julian Nagelsmann,<br />

der ja nach dieser Saison<br />

das Traineramt bei RB<br />

Leipzig von Ralf Rangnick<br />

übernimmt. Nagelsmann<br />

grummelte jedenfalls in einer<br />

Artverbalem Eiertanz, er<br />

könne mit der Niederlage le-<br />

Erfolgreich in der Körpermitte:<br />

Yussuf Poulsen AFP/DANIEL ROLAND<br />

ben, „aber ein Unentschieden<br />

wäre sicherlich verdient<br />

gewesen“. Wobei Rangnick,<br />

listig wie ein Eierdieb, natürlich<br />

von Hoffenheims Stärke<br />

„speziell beim Umschaltspiel“<br />

wusste und erwartet<br />

hatte, „dass sie um die Box<br />

herum teilweise mit fünf,<br />

sechs Spielernpräsent sind“.<br />

Weil das mit einerViererkette<br />

schwer zu verteidigen sei,<br />

habe er mit Dreier- beziehungsweise<br />

Fünferkette gespielt.<br />

„Das hat sich als nicht<br />

ganz verkehrt erwiesen“,<br />

sagte Rangnick nach dem Eiertor.<br />

Schließlich hatte so ja<br />

nicht er, sondern Nagelsmann<br />

den Eiersalat. (kah.)<br />

So häufig kommt es ja<br />

nicht vor, dass ein Trainer<br />

einen fast weltmeisterlichen<br />

Spieler in seinem Kader findet,<br />

auch dann nicht, wenn<br />

ein Trainer seinen Arbeitsmittelpunkt<br />

nach Frankfurt<br />

verlegt wie Adi Hütter. „Er<br />

kommt schon ganz gut in<br />

Schuss“, hatte der Österreicher<br />

vordem Heimspiel (4:1)<br />

gegen Hannovergesagt.<br />

Er, das ist der fast weltmeisterliche<br />

Ante Rebic, unter<br />

Boatengs Bruda kennt<br />

man den Kroaten auch, und<br />

zuletzt hatte er verletzungsbedingt<br />

gefehlt. Gefehlt ha-<br />

Eintracht Frankfurt<br />

Wieder fast<br />

weltmeisterlich<br />

Blick nach oben: Ante Rebic ist wieder da.<br />

ben damit nicht nur Tore,<br />

sondern auch all die besonderen<br />

bis genialen Momente,<br />

die ein Rebic, wenn er sehr<br />

gut in Schuss ist, regelmäßig<br />

gerne liefert.<br />

Gegen Gladbach (erster<br />

Kurzeinsatz) hatte der Stürmer<br />

bereits getroffen, gegen<br />

Hannover (erstmals Startelf)<br />

gelang ihm das 2:0. Aber genauso<br />

sehenswert waren<br />

seine Pässe (zum 3:0), seine<br />

Dribblings, sein Einfluss auf<br />

das Spiel seiner Mannschaft.<br />

Endlich weiß Hütter wieder,<br />

warum er nach Frankfurtgekommen<br />

ist. (pal.)<br />

WITTERS<br />

Keineswegs kopflos, aber mit dem Fuß doch erfolgreicher:Caiubyherzt Alfred Finbogason.<br />

Eine besondere Vorliebe<br />

IMAGO SPORTFOTODIENST<br />

Alfred Finbogason, der Stürmer des FC Augsburg,<br />

dürfte ziemlich froh sein, dass der SC<br />

Freiburg auch in dieser Saison erstklassig ist.<br />

Denn der Isländer trifft ganz besonders gerne<br />

gegen die Breisgauer.DreiToreamSonntag beim<br />

4:1 und ebenso viele Treffer beim 3:3 vor einem<br />

Jahr an gleicher Stelle machen sechs. Ganz nebenbei<br />

schoss er sich zum Augsburger Rekordtorjäger<br />

mit jetzt 25 Toren. Dass die Fans zwischen<br />

25. und 57. Minute ihre Gesänge einstellten,<br />

hatte übrigens nichts mit dem Spielverlauf<br />

zu tun. Nach Caiubys 1:0 war Augsburg dominant.<br />

Allerdings erlitt ein Augsburger Faneinen<br />

Herzstillstand und musste reanimiertwerden.<br />

VfB Stuttgart<br />

Ein Kick fürs<br />

Kuriositätenkabinett<br />

Wenn BornaSosa,Verteidiger<br />

des VfB Stuttgart,<br />

künftig einen Einwurf ausführt,<br />

kann Ron-Robert Zieler<br />

in Ruhe ein Schlückchen<br />

trinken gehen, seine Torlinie<br />

fegen oder sich einfach mal<br />

die Schuhe putzen. Er darfsicher<br />

sein, Borna Sosa wird<br />

den Ball auf keinen Fall zu<br />

ihm werfen. Nicht nachdem<br />

der Keeper beim 2:1 des VfB<br />

gegen Werder Bremen den<br />

Einwurf des Kroaten nicht<br />

mitbekam, weil er sich gerade<br />

die Schienbeinschoner<br />

richtete, den Ball dann aber<br />

noch ungeschickt zu erhaschen<br />

versuchte und ihn<br />

leicht berührte, bevor er ins<br />

Torkullerte.Sowar es ein Eigentor,<br />

ohne einen Ballkontakt<br />

hätte es eine Ecke gegeben.<br />

Natürlich weiß Zieler,<br />

dass der Vorgang künftig in<br />

jedem Kuriositätenkabinett<br />

der Bundesliga auftauchen<br />

wird, so wie die Aktion des<br />

Bayern-Torhüters Jean-Marie<br />

Pfaff, der 1982 ebenfalls<br />

gegen Werder Bremen einen<br />

Einwurf von Uwe Reinders<br />

mit den Fingerspitzen ins eigene<br />

Tor bugsierte. Dieses<br />

Wissen besserte nicht die<br />

Laune des Keepers, der zuletzt<br />

einen ordentlichen Karriereknick<br />

erlebte.<br />

Aus der Nationalmannschaft<br />

rutschte er irgendwie<br />

heraus, obwohl sie dort inzwischen<br />

sogar Torhüter<br />

nehmen, die kein Saisonspiel<br />

bestritten haben, bei Leicester<br />

City ist er gescheitert,<br />

dann beim VfB untergekommen,<br />

nicht gerade eine Topadresse.<br />

Frei von Selbstkritik<br />

schimpfte Ron-RobertZieler,<br />

dass man alles auf diese<br />

Szene reduzieren würde,<br />

sagte trotzig, dass er ein gutes<br />

Spiel gemacht habe, und<br />

erklärte ebenso korrekt wie<br />

lakonisch: „Was man nicht<br />

sieht, kann man nicht halten.“<br />

Aber es müsse ja immer<br />

einen Schuldigen geben.<br />

Der war in diesem Fall<br />

nicht sehr schwer zu finden,<br />

und es war beileibe nicht<br />

BornaSosa. (mali.)<br />

SECHSTER SPIELTAG<br />

2:4 (2:0)<br />

LEV.KUSEN–DORTMUND<br />

1:0 (1:0)<br />

SCHALKE–MAINZ<br />

2:2 (1:1)<br />

WOLFSBURG–GLADBACH<br />

4:1 (2:0)<br />

AUGSBURG–FREIBURG<br />

2:1 (1:0)<br />

STUTTGART–BREMEN<br />

3:0 (1:0)<br />

NÜRNBERG–DÜ’DORF<br />

1:2 (0:0)<br />

HOFFENHEIM–LEIPZIG<br />

2:0 (2:0)<br />

HERTHA–BAYERN<br />

4:1 (2:0)<br />

FRANKFURT–HANNOVER<br />

Leverkusen: Hradecky -Weiser<br />

(70. Jedvaj), Tah, Sven Bender,<br />

Wendell -Kohr,Lars Bender -<br />

Volland, Havertz, Brandt (79.<br />

Paulinho) -Alario (70. Bailey). -<br />

Trainer:Herrlich<br />

Dortmund: Bürki -Hakimi,<br />

Akanji, Zagadou, Diallo -Witsel,<br />

Delaney(46. Dahoud) -Pulisic<br />

(68. Sancho), Reus, Bruun Larsen<br />

-Philipp (63. Alcacer). -<br />

Trainer:Favre<br />

SR: Felix Brych (München)<br />

Tore: 1:0 Weiser (9.), 2:0 Tah<br />

(39.), 2:1 Bruun Larsen (65.),<br />

2:2 Reus (69.), 2:3 Alcácer<br />

(85.), 2:4 Alcácer (90.+4)<br />

ZS: 30 210 (ausverkauft)<br />

Gelbe K.: Wendell (2) -Delaney<br />

Schalke: Fährmann -Caligiuri,<br />

Salif Sane, Nastasic, Mendyl -<br />

Bentaleb -Schöpf (61. McKennie),<br />

Serdar (84. Mascarell),<br />

Harit (70. Uth) -Burgstaller,Konoplyanka.<br />

-Trainer:Tedesco<br />

Mainz: Florian Müller -Mwene,<br />

Bell, Niakhate, Bussmann -<br />

Gbamin, Kunde (78. Maxim),<br />

Baku (83. Boetius) -Öztunali<br />

(60. Ujah), Quaison -Mateta. -<br />

Trainer:Schwarz<br />

Schiedsrichter:Benjamin Cortus<br />

(Röthenbach)<br />

Tor: 1:0 Schöpf (11.)<br />

Zuschauer:61810<br />

Gelbe Karten: Schöpf (2), Burgstaller<br />

(2) -Bell (2), Boetius<br />

Wolfsburg: Casteels -William,<br />

Knoche, Brooks, Roussillon -<br />

Camacho -Malli, Arnold (72.<br />

Rexhbecaj) -Steffen (90. Gerhardt),<br />

Weghorst (82. Ginczek),<br />

Brekalo. -Trainer:Labbadia<br />

Mönchengladbach: Sommer -<br />

Lang (74. Jantschke), Ginter,Elvedi,<br />

Wendt -Kramer -Zakaria,<br />

Neuhaus (73. Cuisance) -Herrmann,<br />

Pléa (82. Traore), Hazard.<br />

-Trainer:Hecking<br />

SR: Felix Zwayer(Berlin)<br />

Tore: 0:1 Pléa (7.), 1:1 Steffen<br />

(12.), 1:2 Hazard (48.), 2:2<br />

Weghorst (59.)<br />

Zuschauer:24101<br />

Gelbe Karten: Brooks (2), Steffen<br />

-Elvedi, Kramer<br />

Augsburg: Luthe -Schmid, Gouweleeuw,Hinteregger,Max<br />

-R.<br />

Khedira, Baier (85. Fe. Götze) -<br />

M. Richter (74. Hahn), Gregoritsch<br />

(70. Koo), Caiuby-Finnbogason.<br />

-Trainer:Baum<br />

Freiburg: Schwolow-Lienhart<br />

(46. J. Gondorf), Gulde, Heintz,<br />

Günter -Frantz, R. Koch, Höfler,<br />

Sallai -Terrazzino (46. L. Waldschmidt),<br />

Niederlechner (76.<br />

Kleindienst). -Trainer:Streich<br />

SR: RobertKampka (Mainz)<br />

Tore: 1:0 Caiuby(19.), 2:0 Finnbogason<br />

(34.), 2:1 Schmid<br />

(49./Eigentor), 3:1 Finnbogason<br />

(68./Foulelfmeter), 4:1<br />

Finnbogason (83.)<br />

Zuschauer:26488<br />

Gelbe Karten: -/Höfler (2)<br />

Stuttgart: Zieler -Beck, Baumgartl,<br />

Pavard, Sosa -Aogo(52. Castro) -<br />

Ascacibar,Gentner (74. Gonzalez)<br />

-Didavi -Donis (61.Thommy), Gomez.<br />

-Trainer:Korkut<br />

Bremen: Pavlenka -Veljkovic,<br />

Bargfrede (67. Pizarro), Moisander<br />

-Gebre Selassie, Sahin,Augustinsson<br />

(67. Harnik) -Maximilian<br />

Eggestein, Klaassen -Kruse,<br />

Osako(80. Kainz). -Trainer:Kohfeldt<br />

SR:TobiasWelz (Wiesbaden)<br />

Tore: 1:0 Donis (19.), 1:1 Zieler<br />

(68., Eigentor), 2:1 Castro (75.)<br />

Zuschauer:58569 (ausverk.)<br />

Gelb-Rot:Veljkovic (36.), Gelb: Gomez<br />

(3), Donis,Thommy -Bargfrede<br />

(3), Osako<br />

Nürnberg: Bredlow-Valentini,<br />

Margreitter,Mühl, Leibold -Petrak<br />

(90. Erras) -Löwen, Behrens<br />

-Pereira (46. Palacios), Misidjan<br />

-Ishak (87. Knöll). -Trainer:<br />

Köllner<br />

Düsseldorf: Rensing -Zimmer,<br />

Ayhan, Kaminski, Gießelmann -<br />

Bodzek -Lukebakio (68. Hennings),<br />

Matthias Zimmermann,<br />

Morales, Usami (58. Lovren) -<br />

Ducksch. -Trainer:Funkel<br />

Schiedsrichter:HarmOsmers<br />

(Hannover)<br />

Tore: 1:0 Behrens (28., Foulelfmeter),<br />

2:0 Ishak (64.), 3:0 Palacios<br />

(78.)<br />

Zuschauer:36102<br />

Gelbe Karten: -Morales (2),<br />

Zimmer<br />

Hoffenheim: Baumann -Akpoguma,<br />

Hoogma, Posch -Kaderabek,<br />

Bittencourt(57. Demirbay),<br />

Grillitsch (62. Grifo),<br />

Schulz -Belfodil, Szalai (69.<br />

Joelinton), Kramaric. -Trainer:<br />

Nagelsmann<br />

Leipzig: Gulacsi -Konate, Ilsanker,<br />

Upamecano -Laimer (68.<br />

Mukiele), Demme, Saracchi -<br />

Sabitzer,Kampl -Poulsen (81.<br />

Cunha), Timo Werner (68. Augustin).<br />

-Trainer:Rangnick<br />

SR: Deniz Aytekin (Oberasbach)<br />

Tore: 0:1 Poulsen (53.), 0:2<br />

Poulsen (73.), 1:2 Kramaric<br />

(90.+3, Foulelfmeter)<br />

Zuschauer:28115<br />

Gelbe Karten: Szalai (2) -Sabitzer<br />

(2), Ilsanker (2), Konate<br />

Berlin: Kraft -Lazaro, Stark, Rekik,<br />

Mittelstädt -Skjelbred, Arne<br />

Maier -Kalou (71. Leckie),<br />

Duda, Dilrosun (90.+1 Jastrzembski)<br />

-Ibisevic (53. Selke).<br />

-Trainer:Dardai<br />

München: Neuer -Kimmich,<br />

Süle, Jérôme Boateng,Alaba -<br />

Thiago-Robben (52. Thomas<br />

Müller), James (72. Wagner),<br />

Sanches (63. Gnabry), Lewandowski,<br />

Ribery. -Trainer:Kovac<br />

SR: Marco Fritz (Korb)<br />

Tore: 1:0 Ibisevic (23., Foulelfmeter),<br />

2:0 Duda (44.)<br />

ZS: 74 669 (ausverkauft)<br />

Gelbe Karten: Ibisevic, Dilrosun<br />

(2), Duda (2) -Kimmich<br />

Frankfurt: Trapp -Russ, Hasebe,<br />

N’Dicka -daCosta, Torro, de<br />

Guzman, Kostic (78. Willems) -<br />

Allan -Haller (60. Jovic), Rebic<br />

(82. Gacinovic). -Trainer:Hütter<br />

Hannover: Esser -Sorg,Felipe,<br />

Anton -Korb (69. Muslija),<br />

Schwegler,Walace (46. Wood),<br />

Albornoz -Fossum, Bebou -<br />

Füllkrug (46. Weydandt). -Trainer:Breitenreiter<br />

Schiedsrichter:RobertHartmann<br />

(Wangen)<br />

Tore: 1:0 N'Dicka (36.), 2:0 Rebic<br />

(45.+1), 3:0 de Guzman<br />

(59.), 3:1 Muslija (86.), 4:1 Jovic<br />

(89.)<br />

Zuschauer:46300<br />

Gelbe Karten: Torro-Sorg (3),<br />

Anton (2)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 19 *<br />

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Sport<br />

Die Kraft des Unverbindlichen<br />

Unions Trainer Urs Fischer will in Ingolstadt gewinnen. Und wie? Das kann der Meister der Allgemeinplätze leider nicht verraten<br />

VonMathias Bunkus<br />

Kenner des Union-Kosmos wissen,<br />

rund 48 Stunden vor dem<br />

Showdown findet die Pressekonferenz<br />

statt –kurzPK. DerTag, an dem<br />

die letzten Fragen zum anstehenden<br />

Zweitligakick erörtert und eben beantwortet<br />

werden sollen. Also werden<br />

fleißig die Computer eingeschaltet,<br />

die Smartphones gezückt,<br />

um live dabei zu sein. Das war auch<br />

an diesem Sonnabend der Fall, als<br />

die Köpenicker vor ihrem heutigen<br />

Auftritt in Ingolstadt (20.30 Uhr) zum<br />

Gespräch luden.<br />

Dass da erneut wenig Erhellendes<br />

zutage gefördertwurde,ist allerdings<br />

auch hinlänglich bekannt. Nurallgemeine<br />

Höflichkeiten dem Klub gegenüber<br />

veranlasst die Hauptstadt-<br />

Journaille immer wieder,die Staffage<br />

für das Vereins-TVabzugeben.<br />

Trainer UrsFischer ist ein Meister<br />

darin, freundliche,aber unverbindliche<br />

Allgemeinplätze von sich zu geben.<br />

Manch Zeitzeuge liebäugelte<br />

schon damit, ein PK-Bullshit-Bingo<br />

zu entwerfen. Also die Floskeln und<br />

Sätze vorzuempfinden, mit denen<br />

Fischer aufwarten würde.<br />

Auch diesmal wäre keiner enttäuscht<br />

worden. Sieben Spiele seien<br />

Wieder Gesprächsbedarf: UrsFischer und Sebastian Polter.<br />

IMGAO<br />

erst gespielt, die Tabelle habe keine<br />

Aussagekraft. Union solle vor allem<br />

auf sich schauen. Es werde ein<br />

schwieriges Spiel. Man dürfe zufrieden<br />

sein mit dem Start, sich aber<br />

nicht darauf ausruhen. Und natürlich<br />

wollen die Eisernen in Ingolstadt<br />

gewinnen, was aber nicht heißt, dass<br />

es automatisch auch klappt. Lediglich<br />

die Frage nach einer möglichen<br />

Umgestaltung des Kaders wurde<br />

nicht beantwortet, da sie – hoffnungsloses<br />

Unterfangen eben –gar<br />

nicht erst gestellt wurde.<br />

In einem Punkt aber legte sich Fischer,<br />

52, dann doch fest –oder für<br />

seine Verhältnisse nahezu fest. Dass<br />

Sebastian Polter nach seinem<br />

schwungvollen Comeback gegen<br />

Kiel wieder eine Kaderoption sein<br />

könne, ließ sich der Trainer entlocken<br />

und verwies im gleichen Atemzug<br />

sofort drauf, dass das aber nicht<br />

für die Startelf gelte. Eine Ankündigung,<br />

die in etwa so überraschte,<br />

wie,dass auf TagNacht folgt.<br />

Doch so sehr dieses Spiel auf<br />

Dauer langweilt, eines muss man<br />

dem Schweizer zugutehalten: Er hat<br />

in vielen Fällen ja recht mit seinen<br />

Aussagen. Was bringt es, marktschreierisch<br />

den Gegner zu reizen?<br />

Diese Liga ist wieder so unberechenbar,<br />

dass Prognosen sehr schwer<br />

sind. Auch, weil Fußball ein Spiel mit<br />

dem Zufall ist. Alles müsse sich jedes<br />

Mal neu erarbeitet werden, sagte Fischer.<br />

Und ein perfektes Spiel werde<br />

es im kampfbetonten, stets etwas<br />

hektisch zugehenden Unterbau der<br />

Bundesliga wohl nie geben. Das<br />

muss es in Ingolstadt auch nicht unbedingt<br />

geben. Aber der erste Auswärtserfolg<br />

unter Fischer käme den<br />

Köpenickernschon zupass.<br />

Erhöhter Konkurrenzkampf<br />

Das weniger, umdem Spitzenreiter<br />

aus Köln weiter auf den Fersen zu<br />

bleiben. Schon mehr für die eigene<br />

Weiterentwicklung. Denn so sehr Fischer<br />

in Medienrunden Zurückhaltung<br />

pflegt, umso mehr ist für ihn<br />

entscheidend, was auf dem Platz<br />

passiert. Und daarbeitet er daran,<br />

dass seine Truppe aus Fehlern lernt,<br />

sich Stück für Stück verbessert. Als<br />

Beispiel nannte Fischer das 1:1 in<br />

Bielefeld. Da sei es Union nicht gelungen,<br />

den zweiten Treffer nachzulegen,<br />

was am Ende bestraft wurde.<br />

Das soll seiner Mannschaft diesmal<br />

nicht passieren. Auch wenn zwischen<br />

Wunsch und Wirklichkeit oft<br />

eine Lücke klafft. „Wenn alles so einfach<br />

wäre, wenn du es nur ansprichst,<br />

dann wäre alles einfacher“,<br />

sagte Fischer.Ihm käme es vorallem<br />

drauf an, dass die Mannschaft sich<br />

gut präsentiert. Denn die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

erhöht sich damit<br />

automatisch.<br />

Letzteres gilt auch für eine entsprechende<br />

Bank. Je mehr Qualität<br />

ein Trainer dort versammeln kann,<br />

umso größer ist die Chance, dass<br />

entscheidende Korrekturen während<br />

des Spiels vorgenommen werden<br />

können. Die Einwechselaussichten<br />

sind nicht nur durch die<br />

Rückkehr von Sebastian Polter besser<br />

geworden. Auch Joshua Mees<br />

und Suleiman Abdullahi seien kurz<br />

davor,eine Kaderoption zu werden.<br />

Wasübrigens nicht nur die Gegner,<br />

sondern vor allem Fischer quälen<br />

wird:„Wir haben dann einen sehr<br />

großen Kader.Ich kann nur 18 Mann<br />

mitnehmen. Das ist nicht immer<br />

einfach für einen Trainer.“ Unerwähnt<br />

ließ er aber dabei, dass es so<br />

auch für die Profis sehr schwer wird,<br />

sich hängen zu lassen. Weil sie immer<br />

vollsten Einsatz geben müssen.<br />

Weil diese Unverbindlichkeit in der<br />

Kaderzusammenstellung den Konkurrenzkampf<br />

richtig anspornt. Wovon<br />

letztlich der Trainer und das<br />

Team profitieren.<br />

Hilfe aus Glasgow und München<br />

Im Derby zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli spielt die Polizei eine Hauptrolle, beim 0:0 wird die Entscheidung in der inoffiziellen Stadtmeisterschaft vertagt<br />

VonPatrick Berger,Hamburg<br />

Schon auf dem Wegvon Berlin<br />

nach Hamburg war Ross<br />

kaum mehr einzufangen.<br />

Mit harter Elektromusik<br />

heizte sich der Fußball-Fan im ICE<br />

auf das 100. Stadtderby zwischen<br />

dem Hamburger SV und dem FC St.<br />

Pauli, das 0:0 enden sollte, ein. „Ich<br />

hab’soBock!“, sagte der Mittzwanziger<br />

in starkem schottischem Akzent.<br />

Das Kuriose: Ross, rostrote Haare,<br />

spargeldünne Arme, ist weder HSVnoch<br />

St. Pauli-Fan. Für das 100.<br />

Stadtderbywar der Schotte extraaus<br />

Glasgow angereist. Ross ist Fan der<br />

Rangers, landete am Vorabend in<br />

Berlin und fuhr am nächsten Morgen<br />

mit dem Zugweiter.<br />

Wie Ross – graue Jogginghose,<br />

schwarzer Kapuzenpullover, Brustbeutel<br />

–waren auch Dutzend weitere<br />

Rangers-Anhänger in Hamburg<br />

dabei. Der schottische Kultklub<br />

pflegt eine enge Fan-Freundschaft<br />

zum HSV. Der erfreute sich auch der<br />

Unterstützung vonUltras des FC Ko-<br />

penhagen. Im St. Pauli-Lager waren<br />

Ultras der Münchner „Schickeria“<br />

vomFCBayern. „Dieses Derbyist etwas<br />

ganz Besonderes“, sagte Ross,<br />

der schon viermal im Volksparkstadion<br />

war. „Wir sind eine große Anzahl,<br />

unterstützen den HSV, wann<br />

immer es geht.“ Wenn es sein muss<br />

auch mit den Fäusten.<br />

Rund 1000 gewaltbereite Fans<br />

wurden am gestrigen Sonntag erwartet.<br />

Doch die befürchteten Krawalle<br />

blieben weitgehend aus, was<br />

natürlich auch am Großaufgebot der<br />

Hamburger Polizei lag.„Alles,was einen<br />

Helm tragen kann“, wie ein Polizist<br />

lapidar sagte, war im Einsatz,<br />

nach Informationen der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> etwa 1800 Polizisten.<br />

Viel Kampf, viel Leidenschaft<br />

Wasden Ausnahmezustand deutlich<br />

machte: Über dem Volkspark kreisten<br />

schon zwei Stunden vor Anpfiff<br />

Hubschrauber, dazu beherrschten<br />

Wasserwerfer,Reiterstaffeln und Polizeihunde<br />

das Stadtbild. Am Vorabend<br />

richtete die Polizei −wie beim<br />

G20-Gipfel im vergangenen Jahr −<br />

ein Hinweisportal ein, auf dem Bürger<br />

Straftaten rund um das Derby<br />

melden durften.<br />

Vermeldenswert war beim Derby<br />

nicht allzu viel. 2783 Tage lagen zwischen<br />

dem letzten Derby, das die<br />

Braun-Weißen durch ein Torvon Gerald<br />

Asamoah 1:0 gewannen, und<br />

dem gestrigen. Es war erst das fünfte<br />

Spiel in diesem Jahrhundert. Fußballerisch<br />

war das, was die 57 000 Fans<br />

geboten bekamen, richtig mau. Viel<br />

Kampf, viel Leidenschaft – aber<br />

kaum Torchancen. Fast wäreder Außenseiter<br />

noch als Sieger vom Platz<br />

gegangen, als Cenk Sahin in der<br />

Nachspielzeit Julian Pollersbeck mit<br />

einem Weitschuss-Lupfer überlisten<br />

wollte (90. +2).<br />

Viel Wirbel um letztlich nichts.<br />

Der kriselnde Hamburger SV, drei<br />

Spiele nun schon ohne Sieg und Tor,<br />

wartet jetzt seit 16 Jahren auf einen<br />

Pflichtspiel-Erfolg gegen St. Pauli<br />

(1:1, 0:1 und jetzt 0:0). Die Entscheidung<br />

in der inoffiziellen Stadtmeisterschaft<br />

wurde vertagt.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 – S eite 20 *<br />

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Sport<br />

Europatrend<br />

Phasenweise<br />

ausgeglichen<br />

Matti Lieske<br />

verrät, wie der FC Bayern zu<br />

stürzen ist –vielleicht.<br />

Tja, das war es dann wohl für den<br />

armen Niko Kovac. Spätestens<br />

am Dienstag dürfte der Bayern-Trainer<br />

fällig sein, wenn nicht mindestens<br />

ein 7:0 in der Champions League<br />

gegen Ajax Amsterdam herausspringt.<br />

In der Tabelle hinter Borussia<br />

Dortmund, da werden die Altvorderen<br />

des Klubs immer sehr nervös, so<br />

wie vorziemlich genau einem Jahr,als<br />

sie in heller Panik Carlo Ancelotti abservierten.<br />

Da waren es drei Punkte<br />

Rückstand auf den BVB, diesmal ist es<br />

nur einer, dafür sind es bloß zwei<br />

Zähler vor Werder Bremen, und das<br />

gibt nun wirklich zu denken.<br />

Für die Bundesliga war diese Woche<br />

ein Glücksfall, auch was ihr seit<br />

der vergangenen Europapokalsaison<br />

und der WM etwas angekratztes internationales<br />

Renommee angeht. Am<br />

Sonnabend wurde dem weltweiten<br />

Fußballfan allerhand geboten: Juventus<br />

Turin gegen Neapel (3:1), Barcelona<br />

–Bilbao (1:1), Madrider Derby<br />

(0:0), römisches Derby (3:1 für AS<br />

Rom), West Ham gegen Manchester<br />

United (3:1), Chelsea – Liverpool<br />

(1:1), Nizza –Paris St.Germain (0:3).<br />

In Deutschland konnte da allenfalls<br />

Leverkusen gegen Dortmund<br />

mithalten –wenn nicht Leverkusen<br />

mitspielen würde, hätte man vorher<br />

gesagt. Aber dann gab sich die rheinische<br />

Schlaftablette alle Mühe, versiebte<br />

formschön eine komfortable<br />

Führung und machte die Liga spannend.<br />

Dabei hatten sich Fachleute<br />

noch am Dienstag mit Spekulationen<br />

überboten, ob die Bayern nun im Februar,Märzoder<br />

doch erst AprilMeister<br />

werden, und mit zwanzig, dreißig<br />

oder fünfzig PunktenVorsprung.<br />

Phasenweise entfesselt<br />

Aber dann schafften die Münchner,<br />

die ihreGegner bis dahin mit einer erschreckenden<br />

Beiläufigkeit erledigt<br />

hatten, in zwei Spielen nur ein Tor<br />

und einen Punkt, während die Borussen<br />

sechs Punkte und elf Tore auf den<br />

Rasen zauberten. Dabei wirkten sie<br />

phasenweise so entfesselt, dass man<br />

jeden Augenblick die fristlose Kündigung<br />

desTrainers Lucien Favreerwarten<br />

muss, dem solch ein wildes Treiben<br />

keinesfalls geheuer sein kann.<br />

Gerade rechtzeitig hat sich die<br />

Bundesliga dem europaweiten Trend<br />

zur partiellen Ausgeglichenheit angeschlossen,<br />

der nur an Cristiano Ronaldos<br />

Juventus und Thomas Tuchels<br />

St.Germain vorübergegangen zu sein<br />

scheint. Freuen wir uns also auf eine<br />

spektakuläre und bis zum Schluss<br />

spannende Saison, die eventuell mit<br />

der Entmachtung des designierten<br />

Ewigkeitschampions aus München<br />

endet. Es sei denn, Dortmund schafft<br />

am Sonnabend nur ein 1:1 gegen<br />

Augsburgund Bayern gewinnt 7:0 gegen<br />

Gladbach. Dann ist natürlich alles<br />

wieder ganz anders.<br />

Muss sich erste Gedanken über seinen<br />

Arbeitsplatz machen: NikoKovac BONGARTS<br />

Nichts für Ungläubige<br />

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Herthas Auftritt gegen die Bayern nun zum Anschauungsmaterial wird<br />

VonPaul Linke<br />

In über zwanzig Fußballjahren<br />

sind so einige Bilder entstanden,<br />

die Michael Preetz an der<br />

Seite von Herthinho zeigen.<br />

Und bislang galt eine Umarmung<br />

vom8.März2003 als innigste Szene:<br />

Dierechte Pranke des Maskottchens<br />

umschlingt den Hals des damaligen<br />

Stürmers von Hertha BSC, und dessen<br />

linke Hand liegt auf der vollschlanken<br />

Hüfte des brasilianischen<br />

Braunbären. Es sieht so aus,als würden<br />

sie im Gleichschritt über den Rasen<br />

des <strong>Berliner</strong> Olympiastadions<br />

tänzeln. Preetz hatte zuvor zwei Tore<br />

gegen die Bayern erzielt, 6:0 war der<br />

Endstand. Zu Gast waren die kleinen<br />

Bayern des TSV1860 München.<br />

Am vergangenen Freitagabend,<br />

nach dem Heimsieg (2:0) gegen die<br />

großen Bayern, folgte Preetz Herthinho<br />

in die Kabine.Auf den Stufen<br />

vor der Ehrentribüne ließ das Maskottchen<br />

seinen Hintern lustig kreisen,<br />

was den ohnehin schon gut gelaunten<br />

Manager noch breiter grinsen<br />

ließ. Am Ende des Treppenlaufs<br />

klopften sie sich gegenseitig auf die<br />

Schultern und schlossen sich überschwänglich<br />

in die Arme, als ein Fotograf<br />

um einen Schnappschuss bat.<br />

In der nach oben offenen Manager-<br />

Maskottchen-Liebesskala ist dieser<br />

28. September 2018 nun der neueste<br />

Bestwert. Aber nicht deswegen sagte<br />

Preetz später: „Wir haben etwas geschafft,<br />

woran sich viele Spieler und<br />

Fans lange erinnernwerden.“<br />

Mixaus Kunst und Arbeit<br />

VonMichael Jahn<br />

Das Duell Hertha BSC gegen den<br />

FC Bayern gab es 67-mal seit<br />

1967. Die Bilanz aus Sicht der <strong>Berliner</strong>:10,<br />

19, 38. Diezehn Siege gelangen<br />

unter den TrainernJürgen Röber<br />

(drei), GeorgKeßler,Kuno Klötzer (je<br />

zwei), Helmut Kronsbein, Lucien<br />

Favre, Pal Dardai (einer). Klubikone<br />

Erich Beer war an vier Siegen beteiligt,<br />

Torjäger und Manager Michael<br />

Preetz an dreien. EinÜberblick.<br />

30. Oktober1969,Bayern-Hertha 1:2<br />

Herthas Tore schossen Jürgen Weber<br />

und Arno Steffenhagen. Torhüter<br />

Gernot Fraydl parierte einen Elfmeter<br />

vonGerdMüller.<br />

Tor, Torjubel, Torschütze: Vedad Ibisevic vor der Ostkurve<br />

CITY-PRESS<br />

Körperkontakt, ob nun gestellt, gewollt<br />

oder auch nicht, war irgendwie<br />

schon ein Thema dieses Heimspielabends.<br />

Da war Valentino Lazaro,<br />

grandioser Wegbereiter des zweiten<br />

Treffers durch Ondrej Duda, der ein<br />

bisschen Angst hatte, erwischt und<br />

überfahren zu werden. „In der zweiten<br />

Halbzeit war es ein Scheißgefühl“,<br />

gestand er,als Hertha die letzte<br />

Linie –26bis 28 Meter vordem eigenen<br />

Tor–aufgab und tiefer als geplant<br />

verteidigte.„Da kam ständig so<br />

eine Tonne Eisenbahn auf dich zu.“<br />

Lazaromeinte die linke Angriffslokomotive<br />

der Bayern bestehend aus<br />

Franck Ribéryund David Alaba, und<br />

trotzdem warf ersich beiden immer<br />

wieder in den Weg. Trainer Pal Dardai<br />

sagte:„Erist eigentlich ein Künstler,<br />

aber jetzt arbeitet er auch hart,<br />

der Mixstimmt.“<br />

Da war natürlich auch Salomon<br />

Kalou, der vorLazarowie wirr Haken<br />

schlug und den Oberschenkel des<br />

verwirrten Jérôme Boateng nutzte,<br />

um elfmeterwürdig zu fallen. Undda<br />

war Vedad Ibisevic, der zur Führung<br />

verwandelte und später einen Reporter<br />

herzte. Dazu muss man wissen,<br />

dass Herthas Kapitän gedrängt<br />

bis gezwungen werden muss, über<br />

seinen Job zusprechen. Diesmal fiel<br />

es ihm leichter. Ersagte: „Wir haben<br />

daran geglaubt, dass es möglich ist.“<br />

Man muss esalso nur glauben,<br />

und schon sind diese schier unschlagbaren<br />

Bayern plötzlich schlagbar?<br />

So einfach ist das?<br />

Ibisevics Satz, der in Glückskeksenverpackt<br />

an alle Bundesligastandorte<br />

geliefert werden sollte, ist gar<br />

nicht so platt, wie er klingt. Unddass<br />

es vielleicht arbeitsrechtliche Konsequenzen<br />

für alle Ungläubigen im<br />

Team gegeben hätte, das erzählte<br />

dann Lazaro, indem er Dardai zitierte:<br />

„Wer nicht glaubt, dass wir gewinnen<br />

können, braucht nicht mehr<br />

zu kommen.“ Lazaro ergänzte: „Jeder<br />

ist gekommen, und jeder hat<br />

daran geglaubt.“<br />

Dieses Glaubensbekenntnis ist<br />

ein Ausdruck für das neue Selbstverständnis<br />

einer Mannschaft, die mit<br />

fußballgöttlichem Beistand in diese<br />

Saison gestartet ist und dann mit jedem<br />

weiteren Spiel (bis auf das in<br />

Bremen) bewiesen hat, dass sie Talent<br />

und Erfahrung, offensive Spielfreude<br />

und defensiveStandfestigkeit<br />

so harmonisch kombiniert wie seit<br />

Jahren nicht mehr. Hertha war mal<br />

gut unter dem Trainer Jürgen Röber<br />

VonWeber bis Duda<br />

1. Februar 1975, Hertha –Bayern4:1<br />

Es trafen Erich Beer (zweimal) und<br />

Wolfgang Sidka. Dazu kam ein Eigentor<br />

von Franz Beckenbauer, das<br />

zweite binnen acht Tagen. Sepp<br />

Maier maulte: „Wir spielten nur mit<br />

zehn Leuten, weil unser Katsche<br />

Schwarzenbeck immer den Franz<br />

Beckenbauer decken musste.“<br />

6. Dezember 1975,Hertha-Bayern2:1<br />

Herthas Tore schossen Lorenz Horr<br />

und Detlef Szymanek. Szymanek<br />

wurde berühmt als er 1976 beim 4:7<br />

in München drei Tore binnen sieben<br />

Minuten schaffte.<br />

29.Oktober1977,Bayern-Hertha 0:2<br />

Herthas Tore schossen GerhardGrau<br />

Zehn Siege gegen die Bayern<br />

und BerndGersdorff. Es ist bis heute<br />

der letzte Auswärtssieg in München.<br />

18. März1978, Hertha –Bayern3:1<br />

Dieter Nüssing, Wolfgang Sidka und<br />

Holger Brück trafen. In dieser Saison<br />

gewann Hertha beide Duelle.<br />

14. Februar 1998, Hertha –Bayern2:1<br />

Preetz und Ante Covic erzielten die<br />

Tore. Preetz machte es spannend in<br />

der 84. Minute. Später sagte er:<br />

„Kopfballtechnisch war das Eigentor<br />

einer meiner schönsten Treffer.“<br />

21. November1998,Hertha –Bayern1:0<br />

Preetz gelang der Siegtreffer. Am<br />

Ende der Saison wurde er mit 23<br />

TreffernTorschützenkönig.<br />

und sogar fast meisterlich unter Lucien<br />

Favre. Aber damals stimmten<br />

meist nur die Ergebnisse, der Fußball<br />

war selten ein Genuss.<br />

Über seine aktuelle Mannschaft,<br />

die gelernt hat, mit ein, zwei Ballkontakten<br />

auszukommen und sich darauf<br />

spezialisiert hat, kontrolliertes<br />

Tempo und situative Passschärfe in<br />

ihr Aufbauspiel zu bringen, durfte<br />

Dardai zu Recht behaupten: „Wir<br />

waren spielerisch einen Tick besser<br />

in der ersten Halbzeit.“ Neben ihm<br />

auf dem Podium saß Niko Kovac,<br />

und auch er widersprach nicht.<br />

Wozu denn Hertha noch in der Lage<br />

sei in dieser Saison, wurde der Trainer<br />

der Bayern gefragt. Kovac blickte<br />

zu seinem Kollegen und sagte: „Pal,<br />

soll ich den Druckerhöhen,odersoll<br />

ich den Ball flachhalten?“ Hieß in<br />

etwa: Wieviel Lob verträgst du noch?<br />

In der Vorbereitung auf dieses<br />

Spiel hat Dardai ein Video bei seinen<br />

Scouts bestellt, das die Schwachstellen<br />

der Bayern zeigen sollte. Das hat<br />

der Trainer seinen Spielern gezeigt,<br />

aber das Wissen wollte er nicht mit<br />

den anderen teilen. Keine Tipps für<br />

die Konkurrenz? „Nein, mache ich<br />

nicht.“ Es ist nicht unwahrscheinlich,<br />

dass Herthas Auftritt gegen die<br />

Bayern nun europaweit als Anschauungsmaterial<br />

zweitverwertet wird.<br />

Emotionen in der Kabine<br />

In der Bundesliga hat sich die Praxis<br />

durchgesetzt, Fußball als Sammelbegriff<br />

für Emotionen zu begreifen.<br />

Die lassen sich nun mal besser verkaufen.<br />

In der öffentlichen Wahrnehmung<br />

ist Erfolg dann meist keine<br />

Frage der Taktik, sonderneherdie eines<br />

ausgeglichenen Hormonhaushalts<br />

der Protagonisten. Reporter<br />

sind an Stimmungslagen interessiert,<br />

wollen am liebsten wissen, ob<br />

es besser ist, Euphorie zu bremsen<br />

oder ihr freie Fahrt zugeben. Oder<br />

wie sich Schwung und Selbstvertrauen<br />

mitnehmen lassen, als wären<br />

es Handgepäckstücke.<br />

Dardai verriet, dass Emotionen<br />

auch in der Kabine eine wichtige<br />

Rolle spielen, dass er seine Mannschaft<br />

in der Halbzeit immer fragt:<br />

„Männer,gibt es etwas,was ich nicht<br />

sehe und ihr fühlt?“ Darauf habe sich<br />

Per Skjelbred gemeldet und sich einen<br />

Trainerhinweis erbeten, wie er<br />

sich besser gegen die beiden Achter<br />

der Bayern positionieren kann. In<br />

der zweiten Halbzeit sah man dann<br />

einen bestens in den Zwischenräumen<br />

lauernden Skjelbred. Und hinterher<br />

einen, der sagte: „Es fühlt sich<br />

etwas komisch an. Da guckt man zur<br />

Anzeigetafel hoch und denkt sich:<br />

2:0 gegen die Bayern?“ Ja,2:0, und ja<br />

gegen die Bayern. Die nächste Reise<br />

geht nach Mainz. Übergepäck kann<br />

teuer werden.<br />

2. Dezember 2001, Hertha –Bayern2:1<br />

Tore: Zecke Neuendorf, Pal Dardai<br />

und Niko Kovac für die Bayern. Gespielt<br />

wurde auf der Baustelle Olympiastadion<br />

vor52000 Zuschauern.<br />

14. Februar2009, Hertha –Bayern2:1<br />

Beide Treffer erzielte Andrej Woronin.<br />

Hertha stürmte an die Tabellenspitze.<br />

Den Leihstürmer vom FC<br />

Liverpool konnte der Klub am Ende<br />

der Saison nicht halten.<br />

28.September 2018, Hertha –Bayern2:0<br />

Bei den Toren von Vedad Ibisevic<br />

und Ondrej Duda war das Olympiastadion<br />

zum ersten Malnach eineinhalb<br />

Jahren wieder ausverkauft. Nur<br />

ein Treffer fehlte zur Tabellenspitze.<br />

Vier<br />

Argumente<br />

dagegen<br />

Eigentlich sollte die Zeit des<br />

BVB-Spektakels vorbei sein<br />

VonDaniel Theweleit, Leverkusen<br />

In Dortmund denkt man nicht<br />

gerne an jenes 4:4 gegen Schalke<br />

zurück, das in der Vorsaison auf<br />

grausame Weise die Unausgewogenheit<br />

der Mannschaft bloßstellte. Der<br />

BVB hatte vier Tore Vorsprung verspielt,<br />

verständlich also, dass die Erinnerungen<br />

auch nach dem 4:2 in<br />

Leverkusen keine Rolle spielten. Dabei<br />

hat die Mannschaft von Trainer<br />

Lucien Favre soetwas wie eine Umkehrung<br />

desTraumas vollbracht.Wie<br />

seinerzeit die Schalker haben sie in<br />

einem entfesselten Kraftakt eine<br />

zweite Hälfte mit 4:0 gewonnen und<br />

ein fast verlorenes Spiel gedreht. Der<br />

BVB hat jetzt die meisten Punkte,<br />

den besten Angriff, das beste Torverhältnis.<br />

Die Fans sangen: „Wer wird<br />

deutscher Meister? BVB Borussia!“<br />

UndFavreerklärte:„Wir haben in der<br />

zweiten Halbzeit richtig gut Fußball<br />

gespielt, mit Tempo, das war sehr,<br />

sehr schön für die Zuschauer.“<br />

Für den Schweizer Fußballperfektionisten,<br />

der nicht zur Schwärmerei<br />

neigt, waren das euphorische<br />

Worte. Damit erstaunte Favre sogar<br />

Sebastian Kehl. „Wenn man ihn mal<br />

lachen sieht, ist das ein gutes Zeichen“,<br />

sagte der Leiter der Lizenzspielerabteilung.<br />

Tatsächlich schienen<br />

die Dortmunder nach dem Anschlusstreffer<br />

zum 2:1 irgendeine innereBarriereüberwunden<br />

zu haben.<br />

In dieser finalen halben Stunde habe<br />

„man die Qualität der Mannschaft<br />

richtig gesehen“, sagte Kehl. Jadon<br />

Sancho berichtete von einer besonderen<br />

„Energie“, die er verspürt<br />

habe, der Engländer hatte eine sehenswerte<br />

Vorarbeit zum 2:2 (Marco<br />

Reus) beigesteuert und auch das 2:4<br />

(Paco Alcácer) aufgelegt. Es war Sanchos<br />

fünfter Assist in 124 Ligaminuten.<br />

Noch spektakulärer ist aber<br />

Alcácers Bilanz, der in 51 absolvierten<br />

Minuten drei Tore erzielte. Darunter<br />

das 2:3, mit einem höchst anspruchsvollen<br />

Torabschluss, der einen<br />

fantastischen Laufweg krönte.<br />

Kehl sprach später von einem<br />

„brutal emotionalen Erlebnis für die<br />

Spieler“, was einerseits eine treffende<br />

Beschreibung der Dramatik<br />

war, andererseits aber auch auf die<br />

Reaktivierung eines Wesenszuges<br />

hindeutete, der zuletzt nicht so präsent<br />

gewesen ist beim BVB. Unter<br />

Thomas Tuchel und Peter Bosz gab<br />

es zwar auch diese wilden Fußballspiele,diese<br />

Showsfür Adrenalinjunkies<br />

–mit den mittlerweile gut bekannten<br />

Abgründen allerdings. Mit<br />

Peter Stöger ist dieser Aspekt der<br />

BVB-DNA etwas verkümmert. Und<br />

da auch Favre ein Trainer ist, dessen<br />

Teams eher rational agieren als emotional,<br />

gab es Grund zur Annahme,<br />

dass die Zeiten, in denen das Publikum<br />

regelmäßig Spektakel geboten<br />

bekommt, vorerst vorbei sind. Das<br />

7:0 gegen den 1. FC Nürnberg und<br />

dieses 4:2 taugen nun als beeindruckende<br />

Gegenargumente.<br />

51 Minuten, drei Tore: Willkommen in der<br />

Bundesliga, Paco Alcácer<br />

BONGARTS


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 – S eite 21<br />

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Feuilleton<br />

Das Usedomer<br />

Musikfestival feiert<br />

sein erstes<br />

Vierteljahrhundert.<br />

Seite 22<br />

„Gibt es Käse, bring Käse.“<br />

Johannes von Weizsäcker hat den Text eines walisischen Käse-Liedes in Erfahrung gebracht. Seite 21<br />

Autorenprotest<br />

Wemgehört<br />

die Zukunft?<br />

Cornelia Geißler<br />

wünscht dem<br />

Rowohlt-Verlag Frieden.<br />

Einige vonuns kennen das aus eigenem<br />

Erleben: Jemand trifft<br />

eine Entscheidung von großer Tragweite<br />

für die Zukunft eines Unternehmens,<br />

ander vieles falsch wirkt<br />

und die fadenscheinig begründet<br />

wird. Wer sich deshalb sorgt, lehnt<br />

sich mit den gegebenen Mitteln auf,<br />

Briefen oder einem kleinen Streik<br />

gar,doch in der Regel bringt das nicht<br />

viel mehr als ein paar beschwichtigende<br />

Worte. Man muss sich arrangieren,<br />

mit einer Zornesfalte mehr<br />

auf der Stirn und einem versickernden<br />

Tropfen Herzblut, weil man an<br />

dem Ganzen dann doch hängt.<br />

Als der Holtzbrinck-Konzern Anfang<br />

des Monats entschied, die verlegerische<br />

Geschäftsführerin des Rowohlt-Verlags,BarbaraLaugwitz,<br />

abzuberufen<br />

und 2019 durch den Publizisten<br />

und Kulturmanager Florian<br />

Illies zu ersetzen, fanden sich kurz<br />

darauf 22 Autoren zusammen, um<br />

schriftlich gegen den Vorgang zu<br />

protestieren. Sie lobten Barbara<br />

Laugwitz als „offene, zugewandte<br />

Ansprechperson“, die ein „gutes Gespür<br />

hatte für erfolgversprechende<br />

Bücher“. Katharina Adler, Lucy Fricke,<br />

Inger-Maria Mahlke, Thomas<br />

Melle und Eugen Ruge zum Beispiel<br />

unterzeichneten den Brief. Spiegel<br />

Online veröffentlichte ihn, viele Medien<br />

berichteten darüber (die <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> am 14. September).<br />

Auch Elfriede Jelinek, Daniel Kehlmann,<br />

Siri Hustvedt und Paul Auster<br />

zeigten sich empört vor allem darüber,dass<br />

man Laugwitz verbot, sich<br />

selbst zu dem Thema zu erklären.<br />

Bis dahin lief also der Vorgang in<br />

bekannten Bahnen: Es gab die Entscheidung<br />

und einen Protest dagegen.<br />

Das Leben wird weitergehen,<br />

schließlich wandte sich keiner der<br />

Aufmüpfigen gegen den Neu-Verleger<br />

Illies,schließlich steht die Frankfurter<br />

Buchmesse bevor.<br />

Noch ein Brief<br />

Doch nun sieht es so aus, als habe<br />

man bei Holtzbrinck den Protest<br />

nicht ernst genug genommen. Wie<br />

die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />

und FAZ.net dokumentieren,<br />

schickten einige der oben genannten<br />

Autoren und weitere wie<br />

Jeffrey Eugenides,Peter Nadas,Martin<br />

Walser, Natascha Wodin noch einen<br />

Brief hinterher. Sie wenden sich<br />

an den Hauptgeschäftsführer der<br />

Rowohlt-Buchverlage bei Holtzbrinck.<br />

DasSchreiben ist vongroßer<br />

Deutlichkeit. Dem CEO Joerg Pfuhl<br />

wird vorgeworfen, den Autoren „ins<br />

Gesicht zu lügen“, weil er die Kontaktsperre<br />

für Frau Laugwitz zu einem<br />

„Missverständnis“ erklärte. Die<br />

Unterzeichner halten dagegen, welche<br />

Dokumente sie dazu kennen.<br />

Die offiziellen Worte zur Entlassung<br />

vonBarbaraLaugwitz waren in<br />

die Zukunft gerichtet, wie so oft.<br />

„Unterschiedliche Vorstellungen<br />

über den weiteren Weg haben uns<br />

am Ende zu dem Schritt einer Veränderung<br />

in der verlegerischen Leitung<br />

bewogen“, hieß es da. Die Details<br />

muss Holtzbrinck nicht offenlegen.<br />

Doch Bücher sind keine Autos. Der<br />

Verlag hat nichts davon, wenn er einige<br />

seine prominentesten Autoren<br />

verprellt. Undsoviel öffentliche Unruhe<br />

bekommt niemand in diesen<br />

nervösen Zeiten gut.<br />

Andres Veiels dystopisches Dokumentartheater:Erstviel recherchiertund dann bunt ausgemalt. Szene mit Susanne-Marie Wrage und Paul Grill.<br />

Ein Stelldichein von Thesenträgern<br />

Relevanztheater: „Let Them Eat Money“ am Deutschen Theater und „Die Gerechten“ am Gorki<br />

VonJanis El-Bira<br />

Skouratov(Jonas Dassler) will die Revolution kaufen.<br />

Let Them Eat Money vonAndres Veiel,<br />

zusammen mit Jutta Doberstein<br />

Regie:AndresVeiel,Bühne: Julia Kaschlinski,<br />

Kostüm: Michaela Barth. Es spielen: Kathleen<br />

Morgeneyer, Thosten Hierse, Susanne-Marie<br />

Wrage, Paul Grill, FrankSeppeler,Jörg Pose, JürgenBandowski,<br />

Celia Bähr Luise Hart<br />

Vorstellungstermine: 3., 9., 13., 27.10.<br />

im Deutschen Theater,Karten unter Tel:<br />

28441221 oder:www.deutschestheater.de<br />

Der Schauprozess beginnt<br />

mit leichter Verspätung.<br />

Weil die Zufahrtsstraßen<br />

zum Deutschen Theater<br />

am ersten Abend dieses <strong>Berliner</strong> Premierenwochenendes<br />

ins Blaulicht<br />

des Erdogan-Besuchs getaucht sind,<br />

eilen viele Besucher erst deutlich<br />

nach halb acht auf ihre Plätze. Und<br />

während wenige Kilometer weiter<br />

das Schauspiel der internationalen<br />

Diplomatie nicht gänzlich störungsfrei<br />

über die Bühne geht, spielt das<br />

Theater wieder seine aktuell liebste<br />

Rolle als Gegenwartskorrektiv.<br />

Hier sollen Köpfe rollen, weil Europa<br />

im Jahr 2028 endgültig kaputt<br />

ist, Italien die EU verlassen hat und<br />

ein autonomer Nordsee-Inselstaat<br />

entstanden ist. Eine Aktivistengruppe<br />

kidnappt die Verantwortlichen<br />

aus Politik und Wirtschaft und<br />

stellt sie im Livestream vor das Tribunal<br />

ihrer Follower. Sie dürfen abstimmen,<br />

ob den Anklagten die „finale<br />

Lösung“ bevorsteht oder die Befragung<br />

fortgesetzt werden soll. „Let<br />

Them Eat Money“ nennt sich diese<br />

Performative Armee Fraktion, und<br />

so heißt auch das Stück, das der Regisseur<br />

Andres Veiel und die Autorin<br />

Jutta Doberstein entwickelt haben.<br />

Wie häufig bei diesem Gespann<br />

ist der Abend das Ergebnis intensiver<br />

dokumentarischer Vorarbeit. Aufwendiger<br />

als hier dürfte diese jedoch<br />

bislang kaum ausgefallen sein. Denn<br />

„Let Them Eat Money“ basiert auf<br />

Symposien und Think-Tanks, die<br />

Veiel und Doberstein seit einem Jahr<br />

gemeinsam mit Wissenschaftlern<br />

unter dem Dach des Deutschen<br />

Theaters und des Humboldt-Forums<br />

initiieren. Im Zentrum steht der<br />

Blick vom Morgen aufs Heute: Welche<br />

Spuren lassen sich bereits jetzt<br />

erkennen, die den fiktiven Super-<br />

Gau des Jahres 2028 in den Bereich<br />

des Denkbaren rücken?<br />

Was aufgesplittert in Talks und<br />

fachwissenschaftliche Laboratorien<br />

bemerkenswerte Erkenntnisse zutage<br />

geförderthaben dürfte,hat in der<br />

theatralenVerdichtung auf unter zwei<br />

Stunden allerdings mit Problemen<br />

ganz eigener Art zu ringen. Denn<br />

schließlich wollen die Zukunftsdystopien<br />

auf der Bühne nicht bloß skizziert,<br />

sondern bunt ausgemalt werden.<br />

Dabei aber brennen bei dieser<br />

Uraufführung einige phantasmatische<br />

Sicherungen durch, wenn sich<br />

etwa Jörg Pose als Ex-EZB-Chef im<br />

Gold-Zweiteiler vor einer cyberpunkig<br />

plateaubeschuhten Kathleen<br />

Morgeneyer verantworten muss, die<br />

als Oberaktivistin den Kopf schräg<br />

legt und das Sprechen einfrieren lässt,<br />

wenn ihr Chipimplantat ausfällt.<br />

Fast beruhigend, dass die Welt in<br />

zehn Jahren im Look der späten<br />

Neunziger untergehen soll. Und so<br />

wird hier lange und eingerahmt von<br />

drei großen Videoleinwänden hin<br />

und her verhandelt. Über den Deal<br />

der EU mit dem Investor Tarp (Frank<br />

TEAMS UND TERMINE<br />

Die Gerechten vonAlbertCamus<br />

Deutsch vonHinrich Schmidt-Henkel<br />

Regie: Sebastian Baumgarten,Bühne:<br />

Jana Wassong,Kostüme: Christina<br />

Schmitt. Es spielen: Mazen Aljubbeh,<br />

Jonas Dassler,Lea Draeger,<br />

Aram Tafreshian und Till Wonka<br />

UTE LANGKAFEL<br />

Vorstellungstermine: 6., 23. 10., 19.30Uhr<br />

im Maxim-Gorki-Theater,Karten unter Tel.:<br />

20221115 oder:www.gorki.de<br />

Seppeler), der die Flüchtlinge auf<br />

seine Inseln holt und dafür schalten<br />

und walten darf. Über ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen, das<br />

nichts als flächendeckende Verelendung<br />

gebracht hat. Und über „fette,<br />

weiße Männer“ in den Chefetagen,<br />

die um eine Flasche Whiskey für<br />

8000 Euro Wetten auf das Schicksal<br />

der Menschheit abschließen –was<br />

wohlfeilen Szenenapplaus erntet.<br />

Einmal erzählt Jürgen Huth, der<br />

sich als entbehrlich gewordener Paketzusteller<br />

durch den Abend berlinert,<br />

wie er mit seinem alten NVA-<br />

Gewehr die Drohnen vom Himmel<br />

holt, die nun seine Arbeit übernommen<br />

haben. Undvielleicht ist das der<br />

radikalste und konkreteste Gedanke<br />

ARNO DECLAIR<br />

dieser übersortierten Inszenierung:<br />

Dass nur eine Kugel aus sozialistischem<br />

Lauf den Gang der Dinge unterbrechen<br />

kann.<br />

So besehen entwickelte sich am<br />

Sonnabend –Erdogan war weitergereist<br />

und die Straßen waren wieder<br />

frei – im Gorki-Theater vom Start<br />

weg mehr Explosionskraft. Derart<br />

ohrenbetäubend fliegt da zu Beginn<br />

vonSebastian BaumgartensCamus-<br />

Inszenierung „Die Gerechten“ im Video<br />

ein Militärkonvoi in die Luft,<br />

dass man fürchtet, die Lautsprecher<br />

könnten sich lösen und in den ersten<br />

Parkettreihen einschlagen.<br />

Es gibt Gründe,weshalb das Stück<br />

über einen Anschlag auf den russischen<br />

Großfürsten Romanow durch<br />

eine sozialrevolutionäreTerroristengruppe<br />

im Jahr 1905 nicht unbedingt<br />

zum Kanon der großen Theaterliteratur<br />

des 20. Jahrhunderts zählt. Der<br />

mithin arg auf der Stelle tretende<br />

Text, der partikulare und universelle<br />

Gerechtigkeitskonzepte innerhalb<br />

der Terroristenzelle miteinander<br />

konfrontiert, wird von Baumgartens<br />

gewohntem Zugriff zwischen Brecht,<br />

klavierbegleitetem Stummfilm, Pelzmützen-Cabaret<br />

und Diskurs-<br />

Schießbude jedoch mit einiger Spiellust<br />

reanimiert. Denn obwohl Camus’<br />

Figuren ähnlich reißbrettgeborene<br />

Ideenträger sind wie jene am<br />

Abend zuvor bei Veiel und Doberstein,<br />

sind es hier doch die spezifischen<br />

Mittel des Theaters,die hinter<br />

den Schablonen jene „schönen Seelen<br />

des Terrors“ aufscheinen lassen,<br />

vondenen Hans Magnus Enzensberger<br />

in den 1960er-Jahren einmal<br />

hochkontrovers sprach.<br />

Mansieht sie,wenn Jonas Dassler<br />

als TerroristWoinow kiefermalmend<br />

und sehnig wie einWoyzeckvon dem<br />

zunächst abgebrochenen Anschlagsversuch<br />

spricht, bei dem die<br />

Kinder des Großfürsten mit im Wagen<br />

saßen. Wie groß muss eine Idee<br />

sein, dass sie ein Menschenopfer<br />

rechtfertigt? Dass der Abend zum<br />

Ende hin ausleiert und Baumgarten<br />

den Text schließlich eher umständlich<br />

für die Gegenwartgewinnen will<br />

–geschenkt. Seine zaudernden, hadernden<br />

Theater-Terroristen gehörenehzueiner<br />

anderen Wirklichkeit<br />

als der unseren.<br />

NACHRICHTEN<br />

Wolfgang Tillmans erhält<br />

Kaiserring in Goslar<br />

DerFotokünstler Wolfgang Tillmans<br />

hat den Kaiserring 2018 der Stadt<br />

Goslar erhalten. Der50-Jährige<br />

nahm die Auszeichnung, die als einer<br />

der weltweit wichtigsten Preise<br />

für moderne Kunst gilt, am Sonnabend<br />

entgegen. Derundotierte Kaiserring,<br />

der an den im Jahr 1050 in<br />

Goslar geborenen Kaiser Heinrich IV.<br />

erinnert, wirdseit 1975 jährlich vergeben.<br />

(dpa)<br />

„Cabaret“-Autor<br />

Joe Masteroff gestorben<br />

DerAutor des Erfolgsmusicals „Cabaret“,<br />

JoeMasteroff, ist im Alter von<br />

98 Jahren gestorben. Dasteilte die<br />

Roundabout TheatreCompany auf<br />

ihrerWebsite mit. Masteroff starb am<br />

Freitag im Lillian Booth Actors Home<br />

in Englewood (US-Bundesstaat New<br />

Jersey), einem Altersheim für Kunstschaffende<br />

in der Nähe vonNew<br />

York,wie Masteroffs Freund und Literaturagent<br />

HowardMarren der<br />

NewYorkTimes bestätigte.Masteroff<br />

hatte 1966 das Buch zum Musical<br />

„Cabaret“ geschrieben, John Kander<br />

und FredEbb waren für die Musik<br />

verantwortlich. (dpa)<br />

Jefferson-Airplane-Rocker<br />

Marty Balin gestorben<br />

Deramerikanische Rockmusiker<br />

MartyBalin, Mitbegründer der Band<br />

Jefferson Airplane,ist tot. DerMusiker<br />

starb am Donnerstag im Alter<br />

von76Jahren, wie sein Sprecher mitteilte.Balins<br />

Frau Susan Joy sei an<br />

seiner Seite gewesen. DieBand<br />

wurde für ihren psychedelischen<br />

Blues-Rock und Hits wie „Somebody<br />

to Love“und „White Rabbit“ bekannt.<br />

(dpa)<br />

Weiße Flaggen statt<br />

Sternenbanner<br />

Dasdeutsche Künstlerduo,das im<br />

Sommer 2014 auf der NewYorker<br />

Brooklyn Bridge statt des Sternenbanners<br />

zwei weiße Flaggen hisste,<br />

zeigt seine Arbeit dortnun in einer<br />

Ausstellung. Zu sehen ist unter anderem<br />

ein Foto der Flaggen, die am<br />

Morgen des 22. Juli auf den beiden<br />

Türmen der berühmten Brücke<br />

wehten. Mitihrer spektakulären<br />

Nacht-Aktion hatten Mischa Leinkauf<br />

und Matthias Wermke die Polizei<br />

der US-Metropole in Verlegenheit<br />

gebracht. DieAktion hatten sie<br />

über rund fünf Jahregeplant und<br />

vorbereitet. Ob den beiden für das<br />

Projektstrafrechtliche Konsequenzendrohen,<br />

ist weiterhin offen. Zur<br />

Vernissage kamen die Künstler<br />

nicht. (dpa)<br />

Über Nacht hat das Künstlerduo die<br />

Brooklyn-Bridge neutral beflaggt.<br />

DPA


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

Große Familie um ein kleines Meer<br />

Das Usedomer Musikfestival wird 25 Jahre alt: Schon früh dirigierten hier Pultstars wie Andris Nelsons und Teodor Currentzis und blieben der Region treu<br />

VonGerald Felber<br />

Usedom im Herbst<br />

scheint seine eigenen<br />

herben Klänge zu verlangen:<br />

passend zu den<br />

weiß-blau-dunkelgrünen, sand- und<br />

gischtgrau durchsetzten Farben, die<br />

sich mit einem leichten Salzgeschmack<br />

auf den Lippen und dem<br />

Röhren des Windes im Dünengras<br />

verbinden. DasSchöne ist: Beim Musikfestival<br />

auf der Insel bekommt<br />

man sie tatsächlich an fast jedem<br />

Abend, seit nun schon 25 Jahren. Das<br />

Konzept für solch eine innereHomogenität<br />

ist einfacher gedacht als konsequent<br />

durchzuhalten: Musik aus<br />

der Region selbst, miteinander verwandt<br />

und doch in sich verschieden<br />

genug, weil sie den ganzen Ostseeraum<br />

umfasst.<br />

In den jährlich wechselnden Länderschwerpunkten<br />

erhält ein kleiner<br />

Staat wie Litauen den gleichen Entfaltungsraum<br />

wie etwa Russland. Ein<br />

programmatisches Wagnis, aber<br />

auch eine Chance, weil es auf eine<br />

Hörerschaft trifft, die –älter und individualistischer<br />

als sommerliche<br />

Familien-Strandurlauber –nicht unbedingt<br />

eine weitere Ausgabe ihrer<br />

heimischen Stadttheater-Abokonzerte<br />

sucht, sondern zu schätzen<br />

weiß, wenn Atmosphärisches und<br />

Regionalspezifisches in die Programme<br />

einfließt. Jan Brachmann,<br />

Dramaturgdes Festivals seit zwanzig<br />

Jahren, ist der souveräne Koordinator<br />

all dieser Ansprüche sowie bei<br />

Bedarfauch noch Moderator,Salonpianist<br />

oder schlicht Notenumblätterer.<br />

Noch länger, nämlich gleich<br />

vom ersten Jahrgang 1994 an, ist der<br />

Intendant Thomas Hummel dabei.<br />

Das Usedomer Musikfestival führtfestlich gekleidete Menschen an den Strand.<br />

Wasdamals als Abschlussprojekt seines<br />

Kulturmanagement-Studienganges<br />

startete,ist inzwischen zu einem<br />

Netzwerk rund um die Ostsee<br />

aufgewachsen, bei dem es eine bühnenreife<br />

dramaturgische Gliederung<br />

braucht, Freunde und Förderer auch<br />

nur summarisch zu begrüßen.<br />

Da hat sich so etwas wie eine Solidargemeinschaft<br />

zwischen Veranstaltern,<br />

Sponsoren, Künstlern und<br />

Hörerngebildet, deren Miteinander-<br />

Vertrautsein man als eine Art kammermusikalischer<br />

Intimität erleben<br />

kann. Zu der übrigens auch etliche<br />

mittlerweile der Insel verfallene<br />

Wahl-<strong>Berliner</strong> beitragen wie Dänemarks<br />

Chansonette Gitte Haenning,<br />

die nach ihrer Usedom-Premiere im<br />

letzten Jahr bald Lust auf ein zweites<br />

Mal bekam. Oder Tatjana und David<br />

Geringas. Der Cellist ist seit 2006<br />

Stammgast und leitet einen Meisterkurs<br />

im stillen Schloss Stolpe; diesmal<br />

kam mit ihm und seiner Frau<br />

noch Jutta Hoffmann, um mit zärtlich<br />

leisem Humor aus Tatjanas Memoiren<br />

zu lesen, die um die Ausreise<br />

des russisch-litauischen Paares aus<br />

der Sowjetunion und ihre Ankunft<br />

im westlichen Europa 1975 kreisen:<br />

eine fast familiäreSituation wie auch<br />

sonst oft bei den Veranstaltungen<br />

des Festivals.<br />

Zum Vertrauen und Vertrautsein<br />

gehört nicht zuletzt eine gemeinsame<br />

Neugier, die gerade bei randständigen<br />

Namen wie Kilar,Bartulis,<br />

Vasks, Stenhammar oder Ljapunow<br />

PETER ADAMIK<br />

aktiv wird; eine –nicht annähernd<br />

erschöpfende – Querbeet-Aufzählung<br />

diesjähriger Komponisten, weil<br />

man aus Anlass des 25. Jahrgangs<br />

ausnahmsweise kein einzelnes Land<br />

herauszoomen, sondern die Totale<br />

präsentieren wollte. Dass da sogar<br />

die Bundeskanzlerin Zeit für eine Visite<br />

hatte, wurde vielleicht auch gewürdigt,<br />

wie hier,ineiner Region mit<br />

einem knappen Drittel AfD-Wählerschaft,<br />

Kultur ihre Angebote als Medium<br />

zum innehaltenden Nachdenken<br />

und eines Sich-Begegnens auf<br />

Augenhöhe macht. So sind die polnischen<br />

Nachbarorte Swinemünde<br />

und Wollin selbstverständlich in die<br />

Programme eingebunden. Und seit<br />

dem Festival 2002 und einer Aufführung<br />

von Brittens „War Requiem“<br />

unter Mstislaw Rostropowitsch gehört<br />

auch der riesig-kalte Kraftwerkssaal<br />

der ehemaligen NS-Heeresversuchsanstalt<br />

Peenemünde zu<br />

den Aufführungsorten, obwohl er<br />

mit seiner historischen Kontaminierung<br />

eigentlich nicht zu den sonst<br />

nicht auf Überwältigung setzenden<br />

Wochen passt.<br />

Auf Usedom waren jüngere Pultstars<br />

wie Andris Nelsons und Teodor<br />

Currentzis zu hören –lange, bevor<br />

sie zu Weltaufregern wurden. Wie es<br />

denn überhaupt eine starke Affinität<br />

zu jungen Interpreten gibt, oft in Kooperation<br />

mit den New Yorker<br />

„Young Concert Artists“, die dieses<br />

Jahr drei ihrer Talente auf die Insel<br />

brachten, darunter mit HanzhiWang<br />

sogar eine Akkordeonistin, die dem<br />

auf Klassikpodien so seltenen Instrument<br />

mit einem Programm von<br />

Bach bis Gubaidulina eine faszinierende<br />

Stimmungsvielfalt entlockte.<br />

Ein weiterer blühender Seitentrieb<br />

des Ostsee-Musiktreffens ist die Baltic<br />

See Philharmonic, ein Ensemble<br />

begeisterungsfähiger junger Musiker<br />

unter Kristjan Järvi, das längst auch<br />

außerhalb des Ostseeraumes nachgefragt<br />

wird. Kurt Masur, der dem<br />

Festival eng verbunden war und in<br />

Peenemünde noch als 86-Jähriger<br />

einen Workshop für junge Dirigenten<br />

leitete,wärezufrieden.<br />

Programm noch biszum 13.10., Details unter<br />

www.usedomer-musikfestival.de<br />

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Feuilleton /Medien<br />

Subventionen<br />

für<br />

Revolutionen<br />

Wieder Geist Beethovens<br />

lebendig bleiben soll<br />

Schwangere<br />

Frauen im<br />

Baumarkt<br />

Dota feiert die Freiheit<br />

im Festsaal Kreuzberg<br />

VonPeter Uehling<br />

Beethovens 250. Geburtstag in<br />

zwei Jahren ist eine Herausforderung<br />

für Veranstalter und Intendanten.<br />

Es kann weder darum gehen, einen<br />

der meistaufgeführten Komponisten<br />

noch häufiger aufzuführen,<br />

noch darum, einen der am besten erforschten<br />

Komponisten historisch erneut<br />

zu kontextualisieren. DerMusikprojektschmiede<br />

Podium Esslingen<br />

geht es in „#bebeethoven“ nicht um<br />

Beethovens Musik, sondern umdie<br />

Frage Beethoven-gemäßen Handelns<br />

im heutigen Musikleben, und dieses<br />

könne nur als „revolutionär“ vorgestellt<br />

werden. Zwölf „Fellows“ verschiedener<br />

musikalischer Profession<br />

wurden ausgewählt, weil man sie auf<br />

ihrem Gebiet für Revolutionäre hält.<br />

Dabei ist eine echte Revolution unter<br />

Bedingungen, die schon aus Werbegründen<br />

unausgesetzt das Revolutionäre<br />

ausrufen müssen, gar nicht<br />

mehr möglich; längst stützt die Revolution<br />

das System.<br />

So waren denn die Auftritte zweier<br />

Fellows am Freitag im Radialsystem<br />

auch nicht das,was man spektakulär<br />

neu nennen würde. Die <strong>Berliner</strong><br />

Cembalistin Elina Albach und ihr Ensemble<br />

Continuum stellten ihr<br />

„Traumwerk“ vor, eine Variation ihrer<br />

gleichnamigen CD.Andiesem Abend<br />

mit der Schauspielerin Clara-Maria<br />

Pazzini wurden statt barocker Gedichte<br />

Texte von David Foster Wallace,Inger<br />

Christensen, Kate Tempest<br />

und Käptn Peng vorgetragen. Raffiniert<br />

verwandelte sich die Musik immer<br />

wieder neu, erstaunlich schlüssig<br />

lassen sich HipHop-Loops in die Besetzung<br />

Violine, Gambe, Schlagzeug,<br />

Laute, Cembalo umdenken, frappierend<br />

wächst aus improvisiertem<br />

Stimmvorgang eine barocke Sonate,<br />

und berührend ist es, wenn am<br />

Schluss zu einer barocken Ciacona<br />

noch einmal Verse aus Christensens<br />

„Alphabet“ zu hören sind, die über<br />

das staunen, was es alles gibt, ob Aprikosenbäume<br />

oder Brombeeren. Hier<br />

wird in überwältigender Schönheit<br />

der Gedanke transparent, dass alles<br />

vergehen muss; die Ciacona illustriert<br />

Wenn es heute einen Beethoven gäbe,<br />

wie würde er handeln?<br />

IMAGO<br />

ihn als Form wechselnder Erscheinungen<br />

über einem gleichbleibenden<br />

und schließlich doch endenden<br />

Bassmodell.<br />

Überzeugend ist „Traumwerk“<br />

auch durch das Niveau der Musiker<br />

und den souveränen Ablauf des Programms.<br />

Gleiches wird man von<br />

Kaan Bulaks Projekt „Impromptu“<br />

nicht behaupten. Bulak improvisiert<br />

auf dem Klavier und nimmt Teile davonauf,<br />

die er dann elektronisch verfremdet.<br />

Seine Improvisationen<br />

über arabische Skalen sind nicht<br />

übermäßig virtuos, aber man folgt<br />

ihnen interessiert; was danach aus<br />

den Boxen wummert, ist wiederholungsselig.<br />

Dazu gibt es immerhin<br />

sehr schön anzusehende Videos von<br />

Ali Mahmut Demiral über Wasser in<br />

verschiedenen Aggregatszuständen.<br />

Genügt es wirklich, das vonBeethovenerrungene<br />

Recht zur individuellen<br />

musikalischen Artikulation<br />

wahrzunehmen, um in seinem Geist<br />

zu wirken? Immerhin, #bebeethoven<br />

stellt eine Frage!<br />

Das Filmteam führtRudolf Keßner in den Keller von Schloss Beichlingen, das als Isolierungslager geplant war.<br />

Der Andersdenkende war Staatsfeind<br />

VonTorsten Wahl<br />

Das ist nicht lustig“, murmelt<br />

der Weimarer Rudolf<br />

Keßner immer wieder,<br />

als er durch die<br />

dunklen Keller des Schlosses Beichlingen<br />

läuft. Im schwachen Licht neben<br />

dem Gitterfenster zählt er auf,<br />

was die Stasi über ihn zusammengetragen<br />

hatte und warum er im Krisenfall<br />

hier interniert werden sollte. Der<br />

Stempelmacher hatte in den Achtzigerninseinem<br />

Laden auf Aushängen<br />

über die Gesetzeslage zur Wehrdienstverweigerung<br />

informiert.<br />

Wie Keßner waren über 80 000<br />

DDR-Bürger auf den Listen des sogenannten<br />

„Vorbeugekomplexes“ erfasst.<br />

Knapp 3000 Bürger hielt man<br />

für so gefährlich, dass sie sofort verhaftet<br />

werden sollten, weitere 10000<br />

sollten zunächst isoliert und interniert,<br />

über 70 000 unter besondere<br />

Beobachtung gestellt werden.<br />

DieExistenz dieser geheimen Listen<br />

wurde kurz nach der Wende publik,<br />

der Landtag von Sachsen versuchte<br />

vergeblich, in einem Untersuchungsausschuss<br />

die Verantwortlichen<br />

zur Rechenschaft zu ziehen,<br />

Publikationen zeigten detailliert das<br />

VonJohannes von Weizsäcker<br />

Kurz bevor die sogenannte Musikindustrie<br />

mittelmäßige britische<br />

Pubrock-Gruppen, die wie Sixties-<br />

und Seventies-Tributbands<br />

klangen, unter einem Begriff mit nationalistischen<br />

Anklängen versammelte<br />

und in Millionen hörige Hirne<br />

wusch, kurz vor dem 90er-Kulturphänomen<br />

namens Britpop also war<br />

die mittelmäßige britische Pubrock-<br />

Gruppe Suede (zu deutsch: Wildleder)<br />

erschienen, die Schlaghosen<br />

trug, ein bisschen dekadent über<br />

Drogen sang, stark aneine David-<br />

Bowie-Tributband erinnerte und somit<br />

eine ArtBritpop-Prototyp wurde.<br />

Als dienstälteste Britpop-Gruppe<br />

sind Suede heute noch als einzige<br />

aktiv, tragen keine Schlaghosen<br />

mehr und klingen, so konnte man<br />

sich am Sonnabend in der Columbiahalle<br />

überzeugen, über weite<br />

Strecken immer noch wie eine David-Bowie-Tributband,<br />

haben sich in<br />

ihrem neueren Material vomaktuellen<br />

Album „The Blue Hour“ allerdings<br />

auch etwas weiter angelegte<br />

Stadion-Indierock-Klänge im Stile<br />

der 2000er-Jahrezueigen gemacht.<br />

Der Sänger Brett Anderson, seit<br />

dem frühen Weggang des Gitarristen<br />

Eine ARD-Dokumentation über Internierungslisten der SED-Führung<br />

Ausmaß des Planspiels auf. Warum<br />

der RBB nun erst 25 Jahre später<br />

eine Dokumentation in die ARD<br />

bringt, erklärt der Filmemacher<br />

Konrad Herrmann mit der Neugier<br />

seiner Tochter Katharina, die zur<br />

Wendezeit noch Schulkind war,<br />

erst viel später auf die Internierungspläne<br />

stieß und deren Existenz<br />

für so unglaublich hielt, dass<br />

sie den gemeinsamen Film mit ihremVater<br />

anregte.<br />

Einblick in Denkmuster<br />

Neben Rudolf Keßner und einerWeimarer<br />

Bürgerin, die in der Friedensund<br />

Umweltbewegung aktiv war<br />

und bei den Dreharbeiten ihre vorbereitete<br />

Erfurter Haftzelle kennenlernt,<br />

haben die Herrmanns zwei<br />

Vertreter der Staatsmacht vordie Kamera<br />

geholt. Helmut Müller, damals<br />

zweiter Sekretär der SED-Bezirksleitung<br />

Berlin, und Peter Miethe, im<br />

Oktober 1989 zum Konteradmiral ernannt<br />

und in der Sicherheitsabteilung<br />

des ZK tätig, hatten mit den<br />

ominösen Listen zwar nur am Rande<br />

zu tun, geben hier aber Einblick in<br />

die Denkmuster, die jeden Oppositionellen<br />

automatisch zum Staatsfeind<br />

machten.<br />

Korn-Pop ist besser<br />

Teenager-Darsteller hinter Durchsichtslaken: Suede spielten in der Columbiahalle<br />

Bernard Butler der alleinige Fokus<br />

des Quintetts, feierte in der bestuhlten<br />

Columbiahalle mit den bald stehenden<br />

Fans seinen 51. Geburtstag,<br />

und man muss sagen, Tributband-<br />

Sound hin oder her,auch in der reiferenHälfte<br />

seines Lebens ist er gut bei<br />

Stimme. Das bowiehaft Nasale<br />

schmettert er mit derselben Mischung<br />

aus Verachtung und Leidenschaft<br />

druckvoll ins Mikro. Auch<br />

sonst gab er sich viel Mühe,warfsich<br />

auf die Knie,dirigierte das Publikum<br />

–ein ordentlicher Frontmann.<br />

Schade nur, dass er dabei immer<br />

noch als Aufmerksamkeit heischender<br />

Vorstadt-Teenager rüberkommt<br />

und nicht, wie seinVorbild Bowie,als<br />

aufregend genderfreies Wesen aus<br />

einer anderen Galaxie –und das,obwohl<br />

sich die Band zeitweise hinter<br />

aufgehängtem Schleierlaken in mysteriöser<br />

Unnahbarkeit übte.<br />

Egal –viele vonuns waren einmal<br />

Vorstadt-Teenager, und so sang das<br />

Publikum in der Columbiahalle begeistert<br />

die alten Hits der Band mit:<br />

„Animal Nitrate“, „Metal Mickey“,<br />

Dass „die DDR“ ihre Bürger wegsperren<br />

wollte,wie der Untertitel der<br />

Doku behauptet, ist mindestens ungenau:<br />

Denn gab es eine DDR ohne<br />

ihreBürger? Im Film wirddieVerantwortlichkeit<br />

genauer erklärt: Alle 211<br />

Kreisdienststellen der DDR unterhielten<br />

und aktualisierten diese Listen.<br />

DenErnstfall oder „Spannungsfall“<br />

auslösen konnte nur der geheime<br />

Nationale Verteidigungsrat,<br />

der ausschließlich aus SED-Kadern<br />

bestand und seit 1971 von Erich<br />

Honecker geführt wurde. Keiner der<br />

wenigen noch Lebenden war zu Auskünften<br />

vorder Kamerabereit.<br />

DerFilm zeigt, wie penibel die Aktion<br />

vorbereitet war. Jedes Verhaftungskommando<br />

wusste nicht nur,<br />

wen es wohin bringen sollte, sondernauch,<br />

mit welchem Fahrzeug es<br />

fahren sollte, wie viele Handschellen,<br />

wie viel Kilogramm Nägel und<br />

Liter Ölfarbe es mitzubringen hatte.<br />

Dass dies nicht nur Planspiele<br />

ohne reale Relevanz waren, erklären<br />

Historiker an Beispielen: So wurden<br />

im Vorfeld der Weltfestspiele 1973<br />

über 3000 Personen interniert, im<br />

Bruderland Polen wurden nach Ausrufung<br />

des Kriegsrechts 1981 Tausende<br />

Oppositionelle nach vorbereiteten<br />

Plänen verhaftet. Allerdings ergaben<br />

Übungen in den 80ern, dass<br />

die Greifertrupps für ihre Aufträge<br />

nicht, wie befohlen, einen Tag, sondern<br />

neun bis zwölf Tage benötigt<br />

hätten. Bei den Massenverhaftungen<br />

im Oktober 1989 aber wurden oft<br />

vorbereitete Internierungsorte genutzt,<br />

einige Stasi-Kreisdienststellen<br />

aktualisierten noch kurz nach<br />

Grenzöffnung ihre Listen. Nachdem<br />

sie im November geschlossen wurden,<br />

wurde sofort mit dem Schreddernbegonnen.<br />

Blick in die Gegenwart<br />

RBB/SCOOPFILMS<br />

Dass das Thema aktuell geblieben<br />

ist, bewies die Diskussion nach einer<br />

Vorführung im früheren Offizierskasino<br />

der Stasizentrale in der<br />

Ruschestraße. Dawurde nicht nur<br />

darüber debattiert, wer heute solche<br />

Listen unterhält –Konrad Herrmann<br />

verwies auf die Verhaftungswelle<br />

in der Türkei –sondern auch<br />

der immer rauereUmgang mit dem<br />

Andersdenkenden, dem politischen<br />

Gegner,thematisiert.<br />

Honeckers unheimlicher Plan: Wiedie DDR<br />

ihreBürgerwegsperren wollte Mo,1.10.,<br />

23.30 Uhr,ARD; So, 7.10.,22.50 Uhr,RBB<br />

„Trash“ und in der Zugabe„Beautiful<br />

Ones“. Das Lied „The Wild Ones“<br />

hingegen führte Anderson unverstärkt<br />

allein auf der Bühne auf –und<br />

das Publikum war mucksmäuschenstill!<br />

Dies lobte Anderson, die Mischung<br />

aus Respekt und Energie mache<br />

ein gutes Publikum aus.<br />

Beinahe interessanter als das<br />

Konzert von Suede war indes die<br />

Darbietung vom Support-Act<br />

Gwenno, einer 37-jährigen Waliserin,<br />

die man noch aus ihrer Zeit bei<br />

der Punktekleider tragenden Indie-<br />

Band The Pipettes kennt, und die<br />

kürzlich ein sphärisch tuckerndes<br />

Album auf Kornisch herausgebracht<br />

hat, also jener keltischen Sprache,<br />

die in Großbritanniens Südwestzipfel<br />

Cornwall leider kaum mehr gesprochen<br />

wird.<br />

In wehendem Gewand tanzte<br />

Gwenno und sang ein Lied über<br />

Käse; der Refrain lautete laut ihrer<br />

Ansage: „Gibt es Käse, bring Käse.<br />

Gibt es keinen Käse, bring, was immer<br />

sonst da ist.“ Gernehätte ich als<br />

orientierungsloser Jungmensch derart<br />

Instruktives gehört! Korn-Pop<br />

über Käse! Aber nein, immer gab es<br />

nur Britpop über Drogen. DasPublikum<br />

hatte für Gwenno übrigens weder<br />

Respekt noch Energie übrig.<br />

VonTorsten Wahl<br />

Die Schlange vor dem Festsaal<br />

Kreuzberg kriecht so langsam<br />

voran, dass derweil eine Straßenmusikerin<br />

locker ein paar Euro erspielen<br />

könnte. Als „Kleingeldprinzessin“<br />

hat Dota Kehr früher ihreLieder<br />

selbst auf der Straße ausprobiert,<br />

während sie Medizin studierte. Seit<br />

15 Jahren nimmt sie Alben auf, doch<br />

ihre fragilen, von Bossa Nova angehauchten<br />

Songs blieben lange ein<br />

Geheimtipp.<br />

Erst mit dem achten Album<br />

„Keine Gefahr“ fand sie mit elektronisch<br />

aufgepeppten Songs vor zwei<br />

Jahren ein breites, jüngeres Publikum.<br />

Ihrenschmissigen Hitvom heißen<br />

Jungen auf dem Rennrad spielt<br />

sie als letzten Song vorden Zugaben.<br />

Vorher stellt sie ihr komplettes neues<br />

Album„Die Freiheit“ vor, das erst vor<br />

zweiWochen erschienen ist, vomPublikum<br />

aber schon so gefeiert wird,<br />

als bestünde es aus lauter Hits. Immer<br />

wieder guckt Dota Kehr ungläubig<br />

staunend in den prallvollen Saal,<br />

gesteht ihre Aufregung und vergisst<br />

ein paar Malden Text.<br />

DerAuftritt im Festsaal Kreuzberg<br />

bewies, dass Dota und ihre drei Mitstreiter<br />

noch mal einen Gang hoch<br />

geschaltet haben. Wie sie in ihren<br />

Songs politische Themen vom Rassismus<br />

bis zum Konsumzwang so<br />

engagiert wie poetisch verbinden,<br />

das versammelt eine wachsende<br />

Schar Gleichgesinnter, sowie einst<br />

Wir sind Helden. Doch während deren<br />

Anführerin Judith Holofernes<br />

nach der Geburtihrer Kinder ihreInnerlichkeit<br />

entdeckte,wirkt die zweifache<br />

Mutter Dota Kehr immer noch<br />

jugendlich forsch und fordernd.<br />

Dazu haben ihre Stücke an Hintersinnigkeit<br />

gewonnen.<br />

Veganismus war gestern<br />

Mitder Ansage„Mehr GeorgKreisler,<br />

weniger John Lennon“ kündigt sie<br />

ihr skurriles Lied „Nasse Beine“ an.<br />

Im Song „Inder Hand“ spinnt sie die<br />

Furcht vorder Überwachung weiter.<br />

VorzweiJahren hatte sie sich voneinem<br />

Monster beobachtet gefühlt,<br />

jetzt findet sie sich in einem anonymen<br />

Verhörzentrum vor den Toren<br />

der Stadt wieder. Jedüsterer die Bedrohung<br />

gemalt wird, desto heiterer<br />

wirken die Momente der Hoffnung:<br />

„Wir müssen doch nicht untergehen<br />

–denn ich hab schwangere Frauen<br />

im Baumarkt gesehen“.<br />

In ruhigen Momenten beweist<br />

Dota Kehr, dass sie filigraner Gitarre<br />

spielen kann als die meisten Kolleginnen<br />

– inzwischen nimmt der<br />

dichte, kompakte Bandsound ihren<br />

Bossa-Nova-Schwung auf. Neu erscheint<br />

auch ihreFähigkeit, ihreutopischen<br />

Beschwörungen einer grünen<br />

Welt ohne Grenzen selbstironisch<br />

zu brechen. So singt sie in einem<br />

ganz neuen Solo-Song vom<br />

Wunsch, auf Photosynthese umzuschalten.<br />

Das Stück, das von Funny<br />

van Dannen stammen könnte, zeigt<br />

ganz neue Perspektiven: Wer Diät<br />

halten will, geht einfach in den<br />

Schatten.<br />

Brett Anderson agierte dem Publikum zugewandt. OWSNITZKI<br />

TOP 10<br />

Wochentag,xxMonat<br />

1 Tagesschau ARD 6,16 25 %<br />

2 Wer weiß denn... ARD 5,12 19 %<br />

3 Sportschau 18.30 ARD 4,33 22 %<br />

4 Supertalent RTL 3,66 13 %<br />

5 Carmen Nebel ZDF 3,64 14 %<br />

6 heute-journal ZDF 3,52 17 %<br />

7 heute ZDF 2,92 15 %<br />

8 Sportschau 18.00 ARD 2,57 18 %<br />

9 TakeMeOut RTL 2,32 10 %<br />

10 Die Bergretter ZDF 2,31 10 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />

20.00: Die Therapie<br />

Deutsches Theater (✆ 28 44 12 25)<br />

20.00: Der Hauptmann vonKöpenick<br />

HAU2(✆25 90 04 27)<br />

19.00: Shame, Shame, Shame! 25 Jahre She She<br />

Pop: Testament (She She Pop&ihre Väter)<br />

Schlosspark Theater (✆ 789 56 67 -1 00)<br />

20.00: Der Stellvertreter<br />

Sophiensaele (✆ 283 52 66)<br />

20.00 Hochzeitssaal: The End Of The WorldAsWe<br />

KnowIt<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

1820 Bar (Rosa-Luxemburg-Str.41)<br />

20.30: Cosmic ComedyOpen-Mic –English Comedy<br />

(Dharmander Singh, Neil Numb u. a.)<br />

BKA (✆ 2022007)<br />

20.00: Theatersport Berlin: Das Match<br />

Distel (✆ 204 47 04)<br />

19.30 Studio: Die Zukunft istkeinPonyhof (Studio-Ensemble)<br />

20.00: Zwei Zimmer,Küche: Staat!<br />

Ratibortheater (✆ 618 61 99)<br />

20.30: Gute Wahl (Die Gorillas)<br />

Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />

20.00: Blauer Montag: Die ganze Stadt in einer Show<br />

(Arnulf Rating,Moderation, IG Blech, Monika Blankenberg,Schnaps<br />

im Silbersee, Monsieur Momo, Gernot<br />

Volz, Nusret Sipkar,Weiherer)<br />

KLASSIK<br />

Konzerthaus Berlin (✆ 203 09 21 01)<br />

20.00 Werner-Otto-Saal: Andrei Gologan (Klavier),<br />

Building Bridges, GeorgeEnescu: Suite Nr.2D-Dur<br />

op. 10; Wolfgang Amadeus Mozart: Fantasie d-Moll;<br />

Ludwig vanBeethoven: Fantasie g-Moll op. 77;<br />

Joseph Haydn: Fantasie C-Dur;RobertSchumann:<br />

Sonate g-Moll op.22mit dem ursprünglichen Finale<br />

„Presto passionato“<br />

LabSaal (✆ 41 10 75 75)<br />

18.00: Jour Fixe der Musikschule Reinickendorf –<br />

Schüler der verschiedenen Instrumentenklassen<br />

spielen vor<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (✆ 81 79 91 88)<br />

10.00 Studio: Die drei Räuber (ab 5J.)<br />

Computerspielemuseum (✆ 60 98 85 77)<br />

10.00: Aufschlag Games. Wiedigitale Spiele in unser<br />

Leben traten, Videogames<br />

Das weite Theater (✆ 991 79 27)<br />

10.00: Das kleine Ich bin Ich, (ab 3bis 5J.)<br />

Grips Hansaplatz (✆ 39 74 74 77)<br />

10.00: Anton macht’sklar (ab 8J.)<br />

Grips Podewil (✆ 39 74 74 77)<br />

10.00: Vier sind hier (ab 2J.)<br />

Haus der Indonesischen Kulturen<br />

(✆ /47 80 72 41) 10.00: Lost and Found: Indonesisches<br />

Bildrollentheater,Schüler-Workshops. Anm.<br />

erf.<br />

Institut Francais Berlin –Maison de France<br />

(Kurfürstendamm 211) 14.00 Galerie: Fée-Nix(e), von<br />

Noémie Mittl; Ausstellung für Kinder und Erwachsene<br />

(ab 7J.)<br />

Klax-Kinderkunstgalerie (✆ 34 74 53 46)<br />

10.00: BesonderRaum, KreativeStadtforschung<br />

für die Umwelt: Gemeinsam mit den Initiatoren der<br />

Besondermüll-Projekte, Gemeinschaftsarbeiten aus<br />

der Krippe<br />

Labyrinth Kindermuseum (✆ 800 93 11 50)<br />

9.00:1,2,3,Kultummel –Die Ausstellung mit dem<br />

Vielfalter,Lernvielspaß für Mitmachkinder (ab 3bis<br />

11 J.)<br />

Puppentheater Firlefanz (✆ 283 35 60)<br />

16.00: Aschenputtel, Märchenspiel (ab 4J.)<br />

Theater an der Parkaue (✆ 55 77 52 52)<br />

10.00: Die kleine Hexe (ab 5bis 10 J.)<br />

Theater Zitadelle (✆ 335 37 94)<br />

10.00: Dornröschen (ab 4J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Haus am Lützowplatz (✆ 261 38 05)<br />

20.00: Tagebücher,1918-1919, vonHarry Graf<br />

Kessler mit RolandSchäfer,Einführung: Hartmut<br />

Diekmann<br />

Italienisches Kulturinstitut (✆ 26 99 41 -0)<br />

19.00: Pavese übersetzen, mit Maja Pflug,mit<br />

Gespräch<br />

Kulturbrauerei/Frannz (✆ 726 27 93 33)<br />

20.00: Tiere streicheln Menschen, Martin „Gotti“<br />

Gottschild &Svenvan Thom, Action-Lesung<br />

Landesvertretung Niedersachsen<br />

(In den Ministergärten 10) 12.00: Bücher-Break: Die<br />

kommenden Jahre, NorbertGstrein, mit Gespräch &<br />

Signierstunde. Anm. erf.<br />

Lettrétage (✆ 692 45 38)<br />

20.00: „Linse“ und „hypnos redance“, RobertStähr,<br />

Stefan Schweiger,Mathias Traxler<br />

Literaturhaus Berlin (✆ 88 72 86 -0)<br />

19.30: Öl und BlutimOrient, vonEssad Bey; mit<br />

Mara Delius, Frank Arnold, SebastianJanuszewski<br />

21.00: Wortservierung: Frei Leben –Jäger,Hirten,<br />

Kritiker,Richard David Precht mitRichard Burger<br />

Periplaneta Kreativzentrum (✆ 44 67 34 33)<br />

20.00: Lesebühne:Vision &Wahn, Marion Alexa<br />

Müller,RobertRescue, Thomas Manegold, Bastian<br />

Mayerhofer,Matthias Niklas<br />

Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />

20.00: Sommerfrauen Winterfrauen, Chris Kraus,<br />

Buchpremiere<br />

Rathaus Schöneberg (John-F.-Kennedy-Pl.)<br />

17.30: Wirwaren Nachbarn: Uns kriegt ihr nicht,<br />

Rahel R. Mann<br />

Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />

11.00 Großer Salon: Celfieund die Unvollkommenen,<br />

Boris Pfeiffer.Anm. erf.<br />

20.00 Kl. Salon: Autorenforum: Lesen –Zuhören –<br />

Diskutieren, Vorlesen unveröffentlichter Texte<br />

FÜHRUNG<br />

Alter Fritz (✆ 017 59 50 74 36)<br />

14.00: Erlebnistour mit Friedrich dem Großen: Vom<br />

Schloss in denReichstag,Treff: <strong>Berliner</strong> Schloss, vor<br />

Eing.Humboldt-Box. Anm. erf.<br />

<strong>Berliner</strong> Unterwelten (✆ 49 91 05 17)<br />

12.00, 14.00, 16.00: Dunkle Welten, Treff: südlicher<br />

Zugang zum U-Bhf. Gesundbrunnen<br />

Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />

14.00: Julian Charrière. As we used to floa, Anna<br />

Bauer,Kurator*innenführung<br />

15.00: Julian Charrière. As we used to floa, Guided<br />

Tour in English<br />

Dalí Berlin (✆ 07 00 32 54 23)<br />

12.30, 14.00, 15.30, 17.00, 18.30: Dalí –Die Ausstellung<br />

am Potsdamer Platz, Treff: Im Museum<br />

Deutsches Historisches Museum (✆ 20 30 40)<br />

13.00: Europe and the Sea, Public guided tour in<br />

English in the exhibition<br />

16.00: Sparen –Geschichte einer deutschen Tugend,<br />

Öffentliche Führung durch die Ausstellung<br />

Meyers Stadtgänge (✆ 442 32 31)<br />

11.00: Ältestes Berlin entdecken: Klosterviertel mit<br />

frischem Parochialturm, Glockenspiel, Franziskaner-Ruine<br />

u. a., Bernd S. Meyer, Treff: Klosterstr.,<br />

Eingang Parochialkirche<br />

Stadt im Ohr (✆ 20 07 88 41)<br />

9.00: Hörspaziergang Friedenau –Eine Reise durch<br />

15 Dekaden deutscher Geschichte, stadt im ohr,Treff:<br />

Süßkramdealer,Varziner Str.4<br />

10.00: Zwischen Schlangeund Schwan. Audiospaziergang<br />

über das Leben in DDR-Baudenkmälern, stadt<br />

im ohr,Treff: Concierge, Platz der Vereinten Nationen 1<br />

11.00: Wege nach Queertopia. Gehen, wie wir leben<br />

wollen, stadt im ohr,Treff: Café Blume an der Hasenheide,<br />

Fontanestr.32<br />

Konzert<br />

Lauschen<br />

ohne<br />

Angst<br />

Für viele −Eltern und Kinder<br />

−sind sie eine Tortur:<br />

Musikschulkonzerte. Kein einziger<br />

Tonwurde hier je um seiner<br />

selbst Willen gehört, sondern<br />

stets mit der heißkalten<br />

Angst, es könnte der falsche<br />

sein, einen Hänger nach sich<br />

ziehen, den Auftritt zum Desaster<br />

werden lassen, auf dass das<br />

Kind in Scham versinke, nie<br />

wieder auftauche und hinfort<br />

schweigend und allein ein gescheitertes<br />

Leben führen muss,<br />

einzig angetrieben vom Groll<br />

gegen seine Eltern, die es in<br />

diese Lage gebracht haben. Andererseits<br />

ist der Eintritt frei,<br />

weil kaum ein Nichtangehöriger<br />

solche Konzerte besucht.<br />

Dabei könnte dieser einfach so<br />

der Musik zuhören und sich<br />

die konzentrierten Kindergesichter<br />

ansehen. Heute gäbe es<br />

hierfür eine der unzähligen<br />

Gelegenheiten, noch dazu in<br />

dem schönen Labsaal in Lübars.<br />

Ulrich Seidler<br />

Jour fix. KonzertMusikschule Reinickendorf.18−20<br />

Uhr,Labsaal,Alt Lübars 8,<br />

Endstation Bus 222,T.:41107575<br />

Auf den Spuren von<br />

Gundermann und<br />

anderen Dichtern<br />

In dieser Woche werden Tagebücher<br />

geöffnet, nicht nur mit ihnen können wir in<br />

die Vergangenheit und die Zukunft schauen<br />

Gerhard Gundermann während eines Konzerts 1995 in Dresden. Am Donnerstag wird der Bild-Text-Band über ihn vorgestellt: „Von jedem Tag<br />

Eswirdwieder gedruckt!“, ist<br />

die Ankündigung für Montagabend<br />

in der Buchhandlung<br />

Ocelot überschrieben.<br />

Es ist die Friedenauer Presse,die ihre<br />

Wiederauferstehung feiert. Im Januar<br />

des vergangenen Jahres hatte<br />

Katharina Wagenbach-Wolff den<br />

Verlag geschlossen, weil sie keinen<br />

Nachfolger fand, was in diesen Zeiten<br />

der schwächelnden Branche<br />

zwar eigentlich nur eine traurige<br />

Nachricht unter vielen war, aber<br />

wirklich einen Verlag mit Tradition<br />

traf. Andreas Wolff hatte ihn 1963 in<br />

Berlin-Friedenau gegründet, zwanzig<br />

Jahrespäter hatte die Tochter ihn<br />

übernommen, es war immer ein<br />

kleines Unternehmen geblieben,<br />

aber eines, das viele große Entdeckungen<br />

bereit hielt. Vorallem aus<br />

der russischen Literatur. Doch<br />

manchmal bewirkt ein Schlussstrich<br />

Wunder. Der Verleger von Matthes<br />

und Seitz, Andreas Rötzer,und seine<br />

frühere Mitarbeiterin Friederike Jacob<br />

stoppten die Schließung der<br />

Friedenauer Presse, sorgten dafür,<br />

dass die Bücher aus der Backlist lieferbar<br />

blieben –und nun also wird<br />

wieder gedruckt. DieVerlegerin stellt<br />

Cornelia Geißler<br />

hat seit Andreas Dresens Film<br />

Gundermanns Stimme leicht verfremdet<br />

im Kopf und durch das Buch<br />

vonAndreas Leusink noch so viel mehr erfahren.<br />

Nun kommt noch mehr Musik<br />

dazu, mit den Steinlandpiraten.<br />

die Verlagsgeschichte und drei Bücher<br />

aus dem aktuellen Programm in<br />

Lesung und Gespräch vor. Ihre<br />

Schwester, die Schauspielerin und<br />

Sängerin Pauline Jacob befragt sie,<br />

spielt Akkordeon und singt.<br />

Einähnlicher Schreck –der Verlag<br />

ist weg –bleibt der Kundschaft des<br />

Ch. Links Verlags fürderhin erspart,<br />

der Chef hat, wir berichteten, für<br />

seine Bücher und seine Mannschaft<br />

die Zukunft unter dem Dach des Aufbau-Verlags<br />

verabredet. Einer der<br />

derzeit erfolgreichsten Titel entstand<br />

während der Vorbereitungen zu<br />

Andreas Dresens Film „Gundermann“.<br />

Werihn gesehen hat, wirdin<br />

dem Buch viele Antworten auf die<br />

Fragen finden, die sich aus der Beschäftigung<br />

mit dem singenden Baggerfahrer<br />

Gerhard Gundermann ergeben.<br />

Denn so bewegend und zeiterklärend<br />

der Film auch ist, kann er<br />

doch nur zeigen, was sich in Szenen<br />

und Bilder übersetzen lässt. Andreas<br />

Leusink, selbst Verleger, Filmdramaturg<br />

und Agent für Drehbuchautoren,<br />

hat Gefährten Gundermanns<br />

zum Erzählen gebracht. Einige werden<br />

befragt, andere wie der Musiker<br />

Lutz Kerschowski schreiben selbst.<br />

KINO<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Mamma Mia!<br />

Here We Go Again 15.15; Book Club –Das Beste<br />

kommt noch 17.45, 20.15<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Offenes Geheimnis<br />

14.30, 17.30, 20.30<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Alles gut<br />

15.30, 18.00, 20.30<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Kindeswohl<br />

15.15, 17.45, 20.15; Gundermann 14.30,<br />

17.30, 20.30; Das Prinzip Montessori: Die<br />

Lust am Selber-Lernen 13.45; Styx 16.00,<br />

18.20, 20.40; Nachlass 15.30; 303 18.00;<br />

BlacKkKlansman (OF) 21.00; Glücklich wie Lazzaro<br />

14.20, 20.00; Wackersdorf 14.30, 17.15,<br />

20.00; Seestück 13.40; Familie Brasch 16.30;<br />

Kindeswohl –The Children Act (OmU) 18.45;<br />

Leave No Trace (OmU) 21.15<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Sweet Country<br />

(OmU) 17.45; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

20.00<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Die Unglaublichen II<br />

14.45; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

17.30, 20.30; Mackie Messer – Brechts<br />

Dreigroschenfilm 14.00; Die Unglaublichen II<br />

16.45, 19.30, 20.50; Grüner wirdís nicht 16.15;<br />

Die brillante Mademoiselle Neila 18.45; Book<br />

Club –Das Beste kommt noch 14.00, 20.00;<br />

Thilda &die beste Band der Welt 15.40; Papst<br />

Franziskus: Ein Mann seines Wortes 17.45;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 14.00,<br />

16.00; BlacKkKlansman 18.00, 20.50<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Die Unglaublichen<br />

II 14.00, 17.00; Ballon 20.00; The<br />

Nun 22.55; Ballon 14.00, 16.50; 3D: Die Unglaublichen<br />

II 19.45, 22.45; Das schönste Mädchen<br />

der Welt 14.45; Mackie Messer –Brechts<br />

Dreigroschenfilm 17.15, 20.10; Ballon 23.00;<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.40, 17.30, 20.20; 3D: Predator<br />

–Upgrade 23.10; Die Unglaublichen II 14.30,<br />

17.30; The Nun 20.20; Klassentreffen 1.0 –Die<br />

unglaubliche Reise der Silberrücken 22.50; Mackie<br />

Messer –Brechts Dreigroschenfilm 14.15;<br />

The Man Who Killed Don Quixote 17.00, 19.50;<br />

BlacKkKlansman 22.40; Mission: Impossible –<br />

Fallout 15.10; Searching 18.15, 20.45; Mile 22<br />

23.10<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) The Rider<br />

(OmU) 11.00; Tully (OmU) 13.00; Alpha 14.45;<br />

Thilda &die beste Band der Welt 16.20; Don‘t<br />

worry, weglaufen geht nicht –Don‘t Worry, He<br />

Won‘t Get Far OnFoot (OmU) 18.00; 303 (DFmenglU)<br />

20.00; ABeautiful Day –You Were Never<br />

Really Here (OmU) 22.25; Nach dem Urteil<br />

–Jusqu‘a la garde (OmU) 11.00; Deine Juliet<br />

12.30; Isle of Dogs –Ataris Reise (OmU) 14.30;<br />

Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-<br />

Lernen 16.15; Hamburger Gitter 18.00; Shut Up<br />

and Play the Piano (OmU) 19.15; Styx (OmenglU)<br />

20.45; Leave No Trace (OF) 22.15; Das stille<br />

Leuchten 11.00; Geniale Göttin: Die Geschichte<br />

von Hedy Lamarr 12.30; Ryuichi Sakamoto:<br />

Coda (OmU) 14.00; Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um 15.55; Utoya 22. Juli 17.15; Ava<br />

(OmU) 18.45; BlacKkKlansman (OmU) 20.30;<br />

Ant-Man and the Wasp (OmU) 22.45<br />

Intimes (✆ 29 77 76 40) Grüner wirdís nicht<br />

16.45; Styx 19.00; BlacKkKlansman (OmU)<br />

21.15; Herr Lehmann (DFmenglU) 23.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Kleine Helden<br />

–Etles mistrals gagnants (OmU) 16.15;<br />

Fly Rocket Fly 18.00; Gundermann 19.45;<br />

BlacKkKlansman (OmU) 22.15; Eingeimpft<br />

16.00; Seestück 17.45; Familie Brasch 20.15;<br />

Familie Brasch (OmenglU) 22.15<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Das schönste<br />

Mädchen der Welt 18.00; Sweet Country (OmU)<br />

20.00; You Are Everything (OmenglU) 22.00;<br />

Utoya 22. Juli (OmU) 18.30; Ava (OmU) 20.15;<br />

303 22.15<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Gundermann<br />

16.40; Das Haus der geheimnisvollen Uhren<br />

16.50; Klassentreffen 1.0 – Die unglaubliche<br />

Reise der Silberrücken 17.00, 19.50; Die Unglaublichen<br />

II 17.00; Ballon 17.15, 20.15; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 17.20; 3D: Die Unglaublichen<br />

II 17.30, 20.00; Searching 19.45;<br />

3D: Predator –Upgrade 20.00; Book Club –Das<br />

Beste kommt noch 20.10; The Nun 20.30<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Wir sind Champions<br />

14.00; Thilda &die beste Band der Welt 16.10;<br />

Nach dem Urteil 17.50; Mission: Impossible –<br />

Fallout 19.40<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Die Unglaublichen<br />

II 14.00, 16.00, 18.00, 19.00;<br />

Klassentreffen 1.0 – Die unglaubliche Reise<br />

der Silberrücken 14.05, 16.50, 19.40; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 14.10; Ballon<br />

14.20, 17.00, 20.00; Mamma Mia! Here We Go<br />

Again 14.30; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 14.40; Das schönste Mädchen der Welt<br />

14.50; 3D: Die Unglaublichen II 15.00, 17.00,<br />

20.00; Das Haus der geheimnisvollen Uhren<br />

15.10, 17.45; ICan Only Imagine 17.10, 19.50;<br />

Book Club –Das Beste kommt noch 17.10; Searching<br />

17.20; 3D: Predator –Upgrade 19.30;<br />

The Man Who Killed Don Quixote 19.50; The Nun<br />

20.20<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A BlacKkKlansman<br />

(OmU) 17.30, 20.30; B Shut Up and Play the<br />

Piano (OmU) 17.00; The Man Who Killed Don<br />

Quixote (OmU) 18.50, 21.40<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Utoya 22.<br />

Juli (OmU) 17.00, 22.00; Offenes Geheimnis –<br />

Todos lo saben (OmU) 17.00, 19.30; Alles gut<br />

19.00; Ava (OmU) 21.00<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) The Man Who<br />

Killed Don Quixote (OmU) 14.30, 17.15, 20.00,<br />

22.45; Thilda &die beste Band der Welt 10.15,<br />

16.15; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

12.30, 14.15; Nachlass 18.30; Wackersdorf<br />

21.00; Hereditary – Das Vermächtnis (OmU)<br />

23.45; The Man Who Killed Don Quixote (OmU)<br />

11.15; Gundermann 14.00, 19.00; Utoya 22.<br />

Juli (OmU) 16.45; 303 21.45<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Landstück<br />

20.00<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Mein Leben als Zucchini<br />

–Mavie de Courgette (OmU) 16.15; Cobain<br />

(OmU) 17.15; Das stille Leuchten (m. Gästen u.<br />

Gespräch) 19.00; Styx (OmenglU) 21.00; Der<br />

Doktor aus Indien –The Doctor from India (OmU)<br />

16.15; Menashe (OmU) 18.00; Asphaltgorillas<br />

(OmenglU) 19.30; The Man Who Killed Don Quixote<br />

(OmU) 21.30; Kinobar im Sputnik Shut Up<br />

and Play the Piano (OmU) 21.30; B-Movie: Lust<br />

&Sound in West-Berlin (OF) 22.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um 15.00; Offenes Geheimnis<br />

17.00, 20.00; New Wackersdorf 15.20;Gundermann<br />

18.00; BlacKkKlansman 20.45<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 14.00, 16.00;<br />

Klassentreffen 1.0 – Die unglaubliche Reise<br />

der Silberrücken 14.30, 17.15, 20.00; 3D: Die<br />

Unglaublichen II 14.45, 17.15, 20.30; Thilda &<br />

die beste Band der Welt 15.00; Das Haus der<br />

geheimnisvollen Uhren 15.15, 17.45; Ballon<br />

17.30, 20.15; Book Club –Das Beste kommt<br />

noch 18.00; Gundermann 20.00; Wir sind<br />

Champions 20.30<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Wir sind<br />

Champions 13.00, 18.00; Mackie Messer –<br />

Brechts Dreigroschenfilm 13.00, 20.15; Ballon<br />

13.00, 15.30, 17.45, 20.30; Christopher Robin<br />

15.30; Kleine Helden 15.50; Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

17.45, 20.30<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60)<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.00, 17.00, 17.15, 20.10; Die<br />

Unglaublichen II 14.00, 17.20; Ballon 14.00,<br />

17.00, 20.00; Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um 14.30; 3D: Die Unglaublichen II 14.30,<br />

17.00, 20.00; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 14.30, 17.15, 20.10; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 15.00; Die Nacht der<br />

Nächte 15.00; 3D: Predator –Upgrade 17.30,<br />

20.15; Book Club – Das Beste kommt noch<br />

17.30; The Nun 20.10; Mile 22 20.15<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Gans im Glück 17.00;<br />

Familie Brasch (OmenglU) 18.45; Gundermann<br />

20.45; Das stille Leuchten 18.00; Cobain<br />

19.45; Symphony ofNow 21.45<br />

Babylon (✆ 242 59 69) Foxtrot (OmU) 17.15;<br />

Die Frau, die vorausgeht –Woman Walks Ahead<br />

(OmU) 17.30; Familie Brasch 18.00; Deine Juliet<br />

–The Guernsey Literary and Potato Peel Pie<br />

Society (OmU) 19.30; IndoGerman Film: Nadel<br />

&Faden: Made in India –Sui Dhaaga: Made in<br />

India (OmU) 19.30;<br />

Orson Welles: Magician: The Astonishing LifeAnd<br />

Work Of Orson Welles (OmU) 20.00; 303 22.00;<br />

2001: Odyssee im Weltraum –2001: ASpace<br />

Odyssey (OF) 22.00; Orson Welles: Stunde der<br />

Wahrheit –Histoire Immortelle (OmU) 22.00<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73)<br />

Thilda &die beste Band der Welt 10.15, 14.30;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 12.45,<br />

16.30; Shut Up and Play the Piano (OmU)<br />

18.30, 23.00; Leave No Trace (OmU) 20.30;<br />

Leave No Trace (OmU) 13.00, 17.00; Menashe<br />

(OmU) 15.15, 19.30; Call Me By Your Name<br />

(OmU) 21.30<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

11.00, 14.20, 16.40, 19.40, 22.40;<br />

Die Unglaublichen II 11.00, 14.00, 17.00;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 11.10,<br />

14.30; 3D: Die Unglaublichen II 11.15, 13.30,<br />

16.30, 19.30,22.45; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 11.20, 13.50; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 11.20, 14.50, 16.50; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 11.40, 17.20; Ballon<br />

11.50, 14.10, 17.10, 20.10, 22.50; Käpt‘n<br />

Sharky 12.00; 3D: The Meg 14.00; Bad Spies<br />

14.15; Mission: Impossible – Fallout 16.45,<br />

19.50; Book Club – Das Beste kommt noch<br />

17.10, 19.45; The Nun 17.40, 20.40, 23.15;<br />

Mamma Mia! Here We Go Again 20.00; 3D:<br />

Predator – Upgrade 20.20, 23.10; Searching<br />

20.25, 23.15; 3D: Mission: Impossible –Fallout<br />

22.40; Mile 22 23.00; Ant-Man and the Wasp<br />

23.10<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Berlin Babylon<br />

(OmU) 15.00; Offenes Geheimnis –Todos<br />

lo saben (OmU) 17.00, 19.45; Asphaltgorillas<br />

22.30; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

14.30,19.45;Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro<br />

felice (OmU) 17.15,22.30; Kindeswohl –The<br />

Children Act (OmU) 15.00; Utoya 22.Juli (OmU)<br />

17.00; The Man Who Killed Don Quixote (OmU)<br />

19.00, 21.45; Wackersdorf 14.30, 19.00; Ava<br />

(OmU) 17.00, 21.30; Gundermann 14.30,<br />

19.30; Styx 17.15; BlacKkKlansman (OmU)<br />

22.15<br />

International (✆ 24 75 60 11) Familie Brasch<br />

13.50; Gundermann 16.10, 19.00; Siegessäule<br />

und Teddy präs. MonGay: Preview: Girl (OmU)<br />

22.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />

3D: Die Unglaublichen II 14.00, 17.00; Die<br />

Unglaublichen II 14.15, 16.30, 19.30; Ballon<br />

14.20, 17.15, 20.00; Klassentreffen 1.0 –Die<br />

unglaubliche Reise der Silberrücken 14.30,<br />

17.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />

14.30, 17.35; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 14.40, 17.20, 19.30; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 14.45;Das schönste<br />

Mädchen der Welt 15.00, 17.25; The Nun<br />

17.00, 20.00;Die Unglaublichen II –Incredibles<br />

II (OF) 17.15; Sneak Preview (OF) 20.00; Sneak<br />

Preview20.00; Göktasi (OmU) 20.00;Searching<br />

20.15; Asphaltgorillas 20.15<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Glücklich wie Lazzaro<br />

–Lazzaro felice (OmU) 15.45; Cinderella<br />

the Cat –Lagatta Cenerentola (OmU) 18.00;<br />

BlacKkKlansman (OmU) 19.40; Ava (OmU)<br />

22.00<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Offenes Geheimnis<br />

–Todos lo saben (OmU) 17.45, 20.45<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Alles gut 16.00,<br />

18.15, 20.30; Styx 15.45, 19.00; Wackersdorf<br />

17.50, 20.30; Gundermann 17.15, 20.00;<br />

Glücklich wie Lazzaro 16.20, 21.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) The Man Who Killed<br />

Don Quixote (OmU) 17.50,20.45; Sweet Country<br />

(OmU) 17.20, 20.00; BlacKkKlansman (OF)<br />

17.30, 20.30; Die Unglaublichen II –Incredibles<br />

II (OF) 16.00,18.45, 21.30; Leave No Trace<br />

(OmU) 18.30, 21.10<br />

UCI Kinowelt Gropius Passagen (✆<br />

66 68 12 34) 3D: Die Unglaublichen II 14.15,<br />

17.15, 20.05; Die Nacht der Nächte 15.00;<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 17.20; Sneak Preview 20.15<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Sweet Country (OmU)<br />

12.00,21.00; Ava (OmU) 12.00, 19.10; Glücklich<br />

wie Lazzaro –Lazzaro felice (OmU) 14.00,<br />

21.10; Seestück (OmU) 14.20; Gundermann<br />

16.30; KUKI ab 417.00; Leave No Trace (OmU)<br />

19.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Die<br />

Unglaublichen II 14.45, 17.00, 19.45; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 15.00; Mackie<br />

Messer –Brechts Dreigroschenfilm 17.30; Gundermann<br />

20.20


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 25<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

will ich washaben, wasich nicht vergesse ...“.<br />

Leusink beschäftigt sich mit der Beziehung<br />

Gundermanns zu seinem<br />

Vater und seiner Hassliebe zur SED.<br />

Und esist auch wirklich ein Buch<br />

zum Film, mit tollen Produktionsfotos,<br />

mit Drehbuchauszügen und Interviews<br />

etwa mit Alexander Scheer<br />

und Andreas Dresen über ihre(nicht<br />

konfliktfreie) Arbeitsweise. Ein<br />

Schwerpunkt ist die Darstellung der<br />

eigenen Geschichte. „Das Leben der<br />

Anderen“, der Stasi-Film von Florian<br />

Henckel von Donnersmarck, hatte<br />

Dresen zorniggemacht, erfährtman.<br />

Der Regisseur erklärt, dass die Stasi-<br />

Leute nicht nur auf Anweisung handelten,<br />

sondernoft glaubten, sie würden<br />

Gutes tun, wenn sie sich schuldig<br />

machten. „Ich erwarte einfach“, so<br />

Andreas Dresen, „dass ein Film, der<br />

keine Komödie ist, mit solchen Verstrickungen<br />

ehrlich umgeht.“ Wenn<br />

Andreas Leusink das Buch am Donnerstag<br />

in Pankow vorstellt, wird es<br />

auch Musik geben. Angekündigt ist<br />

das Duo Steinlandpiraten –Gewinnerdes<br />

Jurypreises beim Liederwettbewerb<br />

„Hoyschrecke“ in Gundermanns<br />

Heimat Hoyerswerda.<br />

Dernun filmberühmte Liedermacher<br />

schrieb seine Texte nicht nur<br />

LESUNGEN<br />

Friedenauer Presse Di, 2.10., 20 Uhr,<br />

Buchladen Ocelot, Brunnenstraße 181,<br />

Tel.: 97894592<br />

Der Autor und sein Tagebuch Di, 2.10.,<br />

20 Uhr,Literaturforum im Brecht-Haus,<br />

Chausseestr.125, Tel.: 2822003<br />

Andreas Leusink über Gundermann<br />

Do, 4.10., 20 Uhr,Buchlokal, Ossietzkystr.10,<br />

Tel.: 400473 33<br />

Kästners Berlin So, 7.10., 14 Uhr,Treffpunkt:<br />

U-Bhf. Güntzelstr,Voranmeldung<br />

per E-Mail an: doeblin@text-der-stadt.de<br />

IMAGO<br />

nachts zu Hause,sondernauch während<br />

der Arbeit auf seinem Bagger.<br />

Was er notierte, war Poesie und<br />

Selbstvergewisserung zugleich. Andere<br />

Autoren schreiben Tagebuch,<br />

um sich über die eigene Arbeit, den<br />

Alltag und die Beziehung zu anderen<br />

Menschen besser klar zu werden.Im<br />

Literaturforum im Brecht-Haus wird<br />

am Dienstag der auf Tagebücher<br />

spezialisierte Literaturwissenschaftler<br />

Arno Dusini im Gespräch und an<br />

Beispielen erklären, was das Wechselverhältnis<br />

von literarischem und<br />

diaristischem Schreiben ausmacht.<br />

Ausdem 20. Jahrhundertliegen sehr<br />

verschiedene Tagebücher zum Studium<br />

vor: Franz Kafka hielt auf andere<br />

Weise sein Tunfest als Brigitte<br />

Reimann, Max Frisch verriet mehr<br />

als Walter Kempowski.<br />

Und amSonntag kann man mit<br />

Michael Bienert mal wieder lernen,<br />

die Stadt zulesen. Der Autor hat für<br />

sein Buch „Kästners Berlin“ Schauplätzeder<br />

Bücher sowie dieSchreiborte<br />

Erich Kästners aufgesucht. Nun<br />

teilt er sein Wissen zu Fuß mit allen,<br />

die nicht bloß am Schreibtisch oder<br />

in einem schönen Veranstaltungssaal<br />

hocken wollen.<br />

Pop<br />

Mamas<br />

Liebling tanzt<br />

wieder<br />

Esist ziemlich genau vierzig<br />

Jahre her, dass die amerikanische<br />

Funk-Rock-Soul-<br />

Crossover Band Mother’s Finest<br />

in der Essener Gruga-<br />

Halle auftrat. Dabei gab es die<br />

Formation um das Ehepaar<br />

Joyce „Baby Jean“ Kennedy<br />

und Glen „Doc“ Murdock<br />

zwar schon eine ganze Weile,<br />

aber durch das live vom WDR<br />

übertragene Festival, auf dem<br />

außerdem Dickie Betts sowie<br />

Randy Californias Band Spirit<br />

auftraten, wurden sie auch in<br />

Europa bekannt. Für die noch<br />

ganz im Rockzeitalter versunkenen<br />

Bewohner der Partykeller,<br />

die die Rockpalast-<br />

Übertragungen in Ost und<br />

West für immer veränderten,<br />

stellten die packenden Funk-<br />

Rhythmen eine notwendige<br />

Stilauffrischung dar. Die weißen<br />

Lederstiefel mit Fransen<br />

machten Joyce „Baby Jean“<br />

Kennedy auch modisch zu einer<br />

unvergesslichen Erscheinung.<br />

HarryNutt<br />

Mother’sFinest Wintergarten Varieté<br />

20Uhr,Potsdamer Str.96, T.:588433<br />

12.00: Audiotour Mitte-Schritte–Hörspaziergang<br />

durch Berlins historisches Zentrum, stadt im ohr,Treff:<br />

ausberlin –Kaufhaus für Berlinprodukte, Karl-Liebknecht-Str.9<br />

16.00: Hörspaziergang Friedrichshain, stadt im ohr,<br />

Treff: Cocktailian, Karl-Marx-Allee 78<br />

KONZERT<br />

A-Trane (✆ 313 25 50)<br />

21.00: Andreas Schmidt (p) &Friends<br />

b-flat (✆ 283 31 23)<br />

21.00: Spielvereinigung Xberg<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str. 70)<br />

21.00: Timo Lassy &Teppo Mäkynen<br />

Bi Nuu (✆ 69 56 68 40)<br />

20.00: Ben Caplan<br />

Café Engels (Herrfurthstr.21)<br />

20.00: Blue MoondayJazzsession hosted by Charlotte<br />

Joerges<br />

Heimathafen Neukölln (✆ 56 82 13 33)<br />

19.30: Sing delaSing<br />

Huxleys Neue Welt (✆ 301 06 80 88)<br />

19.00: Saxon, Y&T, Raven<br />

KlanGalerie (Greifswalder Str.224)<br />

14.00: Andreas Paolo Perger (Gitarre), KlanGalerie<br />

Mittagskultur<br />

17.00: Yorgos Dimitriadis (Schlagzeug und Mikrofone),<br />

SolistInnen-Konzerte<br />

Rickenbacker’s (✆ 81 89 82 90)<br />

21.00: MondayNight Pro Jam Session mitJürgen<br />

Bailey<br />

Schlot (✆ 448 21 60)<br />

21.00: MatthiasHarig Quartett feat. Walter Gauchel<br />

(sax, fl)<br />

Volksbühne Berlin (✆ 24 06 57 77)<br />

20.00: Get Well Soon Big Band,The Grand Horrorshow<br />

Wintergarten Varieté (✆ 58 84 33)<br />

20.00: Mother’sFinest<br />

CLUB<br />

KitKat/Sage-Club (Köpenicker Str.76)<br />

23.00: Electric Monday, TerryFrancis, FrankieFlowerz,<br />

Ricardo Rodriguez, Pushamann<br />

Kulturbrauerei/Alte Kantine (✆ 44 31 50)<br />

22.00: Hungry Monday<br />

Matrix (✆ 293 69 9- 90)<br />

22.00: Scandal!, TC-Roc<br />

Monarch (Skalitzer Str.134)<br />

20.00: RBMF pres. Spectral Science, Abudei, Astro<br />

Children,Kate NV,Mira Aasma, OG Lullabies, Sneaks<br />

Monster Ronson’sIchiban Karaoke<br />

(✆ 89 75 13 27) 22.00: Multisexual Boxhopping<br />

Soulcat Musik-Bar (Pannierstr.53)<br />

19.00: Vinylsounds<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />

21.00: Salsa, Flori, Wilbert, Naudy<br />

Strandbar Mitte (Monbijoustr.3)<br />

20.00: Montagsswing,Strandbar Swing Night<br />

MUSEEN<br />

Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />

10.00: Kunst in Berlin 1880–1980<br />

10.00: Loredana Nemes<br />

10.00: GASAGKunstpreis2018: Julian Charrière<br />

10.00: The ArtShow, Edward und NandyReddin<br />

Kienholz<br />

10.00: 12x12 –Der IBB-Videoraum, Nik Nowak, Mi-<br />

Mo 10-18 Uhr;Berlin ArtWeek26.-30.9.<br />

Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf<br />

(✆ 54 79 09 21) 11.00: Marzahn-Hellersdorf.<br />

Bezirksgeschichte(n)<br />

11.00: Hanshermann Schlicker<br />

11.00: Stein auf Stein, Mo-Fr 11-17 Uhr<br />

Botanischer Garten Berlin (✆ 83 85 01 00)<br />

9.00, 10.00: StändigeAusstellung im Botanischen<br />

Garten, tgl. 9-20 Uhr<br />

Brücke-Museum (✆ 831 20 29)<br />

11.00: 1913: Die Brückeund Berlin,<br />

Mi-Mo 11-17 Uhr<br />

Dalí Berlin (✆ 07 00 32 54 23)<br />

12.00, 12.00: Dalí –Die Ausstellung am Potsdamer<br />

Platz, tgl. 12-20 Uhr,Juli/Aug.tgl. 10-20 Uhr<br />

DDR Museum Berlin (✆ 847 12 37 31)<br />

10.00: Geschichte zum Anfassen, tgl. 10-20, Sa<br />

10-22 Uhr<br />

Deutsches Historisches Museum (✆ 20 30 40)<br />

10.00: Sparen –Geschichte einer deutschen Tugend<br />

10.00: Europa und das Meer<br />

10.00: Rückansicht. Die verborgene Geschichte eines<br />

Gemäldes vonAdolph Menzel, tgl. 10-18 Uhr<br />

Deutsches Spionagemuseum (✆ 398 20 04 51)<br />

10.00: Hauptstadt der Spione, tgl. 10-20 Uhr<br />

EhemaligeStaatliche Münze (Molkenmarkt 2)<br />

10.00: nineties berlin, Mo-So 10-20 Uhr<br />

Ephraim-Palais (✆ 240 02 -1 62)<br />

10.00: Geschichte, Kultur und KunstBerlins, Di-So<br />

10-18, Mi 12-20 Uhr<br />

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen<br />

(✆ 98 60 82 30) 9.00: StändigeAusstellung der<br />

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen,<br />

tgl. 9-18 Uhr<br />

Gedenkstätte Deutscher Widerstand<br />

(✆ 26 99 50 00) 9.00: Widerstand gegenden<br />

Nationalsozialismus<br />

9.00: Geschlossene Grenzen –Die internationale<br />

Flüchtlingskonferenz vonÉvian 1938, Mo-Fr 9-18, Do<br />

9-20, Sa/So/Feiert. 10-18 Uhr<br />

Georg Kolbe Museum (✆ 304 21 44)<br />

10.00: Zarte Männer in der Skulptur der Moderne,<br />

tgl. 10-18 Uhr<br />

Haus der Wannsee-Konferenz (✆ 80 50 01 -0)<br />

10.00: Villencolonie Alsen am Großen Wannsee<br />

10.00: Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord<br />

an den europäischen Juden<br />

10.00: <strong>Berliner</strong> Bibliotheken im Nationalsozialismus,<br />

tgl. 10-18 Uhr<br />

Heimatmuseum Zehlendorf (✆ 802 24 41)<br />

10.00: ZehlendorferArchitekten und die Nachkriegsmoderne,<br />

Mo/Do 10-18, Di/Fr 10-14 Uhr<br />

Jüdisches Museum (✆ 25 99 33 00)<br />

10.00: Welcome to Jerusalem<br />

10.00: res onant, Mischa Kuball<br />

10.00: Ganzfeld „Aural“, James Turrell, tgl. 10-20 Uhr<br />

Keramik-Museum Berlin (✆ 321 23 22)<br />

13.00: grotesk –skurril –anders<br />

13.00: Vornehmlich weiß<br />

13.00: Der „Carstens-Konzern“<br />

Kirche Maria Regina Martyrum<br />

(Heckerdamm 230-232) 10.00: Gedächtniskirche<br />

der deutschen Katholiken zu Ehren der Blutzeugen<br />

für Glaubens- und Gewissensfreiheit in den Jahren<br />

1933-1945, tgl. 10-16 Uhr<br />

Käthe-Kollwitz-Museum (✆ 882 52 10)<br />

11.00: Mehr als einLeben. Dauerausstellung des<br />

Käthe-Kollwitz-Museums Berlin, Käthe Kollwitz, tgl.<br />

11-18 Uhr<br />

Mori-Ôgai-Gedenkstätte (✆ 282 60 97)<br />

10.00: Zwischenden Kulturen. Mori Ôgai 1862-1922<br />

10.00: F.W.Höhn –als preußischerPolizeihauptmann in<br />

Japan 1885-91. Eine Spurensuche, Mo-Fr 10-14 Uhr<br />

Museum für Film und Fernsehen (✆ 300 90 30)<br />

10.00: EuropeanMonth of Photography: Zwischen<br />

den Filmen. Eine Fotogeschichte der Berlinale, Mi-<br />

Mo/Feiert. 10-18, Do 10-20 Uhr<br />

Nikolaikirche (✆ 24 00 21 74)<br />

10.00: Hannah-Höch-Preise: Christiane Möbus und<br />

Sunah Choi, tgl. 10-18 Uhr<br />

Pergamonmuseum (✆ 266 42 42 42)<br />

10.00: Mit Augenmaß. Meisterwerkeder Architektur in<br />

Jemen, tgl./Feiert. 10-18, Do 10-20 Uhr<br />

Werkbundarchiv –Museum der Dinge<br />

(✆ 92 10 63 11) 12.00: Erotika. Sammlungen zur<br />

Geschichte der Sexualität,Do-Mo 12-19 Uhr<br />

KINO<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Offenes<br />

Geheimnis 14.15, 17.30, 20.30; Die Unglaublichen<br />

II 14.45; Sneak Preview 22.00; Mackie<br />

Messer – Brechts Dreigroschenfilm 14.30,<br />

17.20, 20.15; Die Unglaublichen II 14.45,<br />

16.00, 18.45; Thilda &die beste Band der Welt<br />

14.45; Alles gut 16.50, 19.00; BlacKkKlansman<br />

(OmU) 21.10; Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um 14.00; Gundermann 17.00, 20.00<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Ballon 13.50, 16.50, 19.45, 22.45; 3D: Die Unglaublichen<br />

II 14.00, 17.00, 20.15, 22.40; Wir<br />

sind Champions –Campeones (OmU) 14.10;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 14.15;<br />

Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />

14.15; Die Unglaublichen II 14.30, 17.30; Das<br />

Haus der geheimnisvollen Uhren –The House<br />

with aClock in Its Walls (OmU) 14.30, 16.50;<br />

Cinderella the Cat –Lagatta Cenerentola (OmU)<br />

14.30, 22.40; Gundermann 16.30, 19.30; The<br />

Man Who Killed Don Quixote (OmU) 16.40,<br />

19.30; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

16.40, 19.40, 22.30; Book Club – Das<br />

Beste kommt noch (OmU) 17.00; Wackersdorf<br />

19.50; Sneak Preview 20.00; Offenes Geheimnis<br />

–Todos lo saben (OmU) 20.30; Die Unglaublichen<br />

II –Incredibles II (OmU) 22.40; Mamma<br />

Mia! Here We Go Again (OmU) 22.45; Utoya 22.<br />

Juli (OmU) 23.15<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Seestück (teilw.OmU)<br />

18.00; Nachlass 20.15<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Hamburger<br />

Gitter –Der G20-Gipfel als „Schaufenster moderner<br />

Polizeiarbeit“ 17.30; Balkan Dreams –<br />

Ein Leben im 9/16 Takt 19.00; Berlinized –Sexy<br />

an Eis –Berlinized (OmU) 20.30; Shut Up and<br />

Play the Piano (OmU) 22.30<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00)<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.15, 16.50, 19.50, 22.55; Die<br />

Unglaublichen II 14.15, 17.20; Ballon 14.15,<br />

16.55, 20.20, 22.55; 3D: Ant-Man and the Wasp<br />

14.15; 3D: Die Unglaublichen II 14.20, 17.15,<br />

20.15, 22.50; Christopher Robin 14.25; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 14.30; Das<br />

Haus der geheimnisvollen Uhren 14.35, 17.15,<br />

19.55; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

14.55; Das schönste Mädchen der Welt 14.55,<br />

17.25; Offenes Geheimnis 16.50, 19.50;<br />

3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />

17.00; Mamma Mia! Here We Go Again 17.10;<br />

Book Club – Das Beste kommt noch 17.15;<br />

Mission: Impossible –Fallout 19.30; The Nun<br />

19.50, 22.30; 3D: Predator –Upgrade 19.50,<br />

22.50; Searching 19.55, 22.50; Die Unglaublichen<br />

II –Incredibles II (OF) 20.00; Mile 22<br />

22.35; The Equalizer II 22.50<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Die<br />

Unglaublichen II 13.30, 16.30; Ballon 13.40,<br />

16.45, 20.20; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 13.50, 16.40, 19.20; ICan Only Imagine<br />

14.00, 20.00; Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche<br />

Reise der Silberrücken 14.10, 17.15,<br />

19.50; 3D: Die Unglaublichen II 14.15, 17.20,<br />

19.45; 3D: The Meg 14.20; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 14.50; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 15.00, 17.15; 3D:<br />

Alpha 17.00; Mamma Mia! Here We Go Again<br />

17.10; Das schönste Mädchen der Welt 17.30;<br />

Book Club –Das Beste kommt noch 19.30; The<br />

Equalizer II 20.10; Searching 20.15; The Nun<br />

20.30<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />

Grüner wirdís nicht 14.45, 17.40; BlacKkKlansman<br />

20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Gundermann 18.00;<br />

Kindeswohl 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Offenes Geheimnis –<br />

Todos lo saben (OmU) 17.30; BlacKkKlansman<br />

(OmU) 20.30<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Mr Gay Syria (OmU)<br />

18.15; Itzhak Perlman –Ein Leben für die Musik<br />

(OmU) 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11)<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 10.00,<br />

12.00, 14.45; Käpt‘n Sharky 10.00, 12.00; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 10.00,<br />

17.40; Gans im Glück 10.00; Die Unglaublichen<br />

II 10.00, 11.55, 13.30, 14.50, 16.30, 19.30,<br />

22.30; Das schönste Mädchen der Welt 12.10;<br />

3D: Die Unglaublichen II 14.00, 17.00; Ballon<br />

14.00, 17.00, 20.15;<br />

Klassentreffen 1.0 – Die unglaubliche Reise<br />

der Silberrücken 17.00, 20.00; Sneak Preview<br />

20.00; Book Club – Das Beste kommt noch<br />

20.10<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81)<br />

Swimming with Men 15.45; Deine Juliet 17.45;<br />

Gundermann 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Book Club –Das<br />

Beste kommt noch 14.40, 17.20, 20.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 10.00,<br />

12.00, 14.40; Meine teuflisch gute Freundin<br />

10.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 10.00, 15.10; Gans im Glück 10.00,<br />

12.20; Die Unglaublichen II 10.00, 12.10,<br />

13.30, 14.15, 16.30, 19.30, 22.30; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 10.00, 17.10;<br />

Das Haus der geheimnisvollen Uhren 10.00,<br />

12.15, 14.45, 17.30, 20.00; Käpt‘n Sharky<br />

11.55; Christopher Robin 12.10; 3D: Die Unglaublichen<br />

II 14.00, 17.00; Ballon 14.00,<br />

17.15, 20.05, 23.00; Mackie Messer –Brechts<br />

Dreigroschenfilm 16.50, 19.55; Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

17.30, 19.55, 22.40; Searching 20.15; Mile 22<br />

20.30; The Equalizer II 23.00; Sneak Preview<br />

(OF) 23.00; Sneak Preview 23.00; Predator –<br />

Upgrade 23.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Die Unglaublichen<br />

II 15.00, 17.45, 20.30; Ballon<br />

15.00, 17.45, 20.30; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 15.30; Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um 15.45; Klassentreffen 1.0 –Die<br />

unglaubliche Reise der Silberrücken 17.45,<br />

20.30; Deine Juliet 17.45; Book Club –Das<br />

Beste kommt noch 20.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Menschenjagd<br />

–Sant händer inte här (OmenglU; m. Einführung)<br />

20.00; DEFA-Stiftung: Martins Tagebuch<br />

/Träumt für morgen (m. Gästen u.<br />

Gespräch) 19.00; DEFA-Stiftung: Zwischenfall<br />

in Benderath (m. Gästen u. Gespräch)<br />

21.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80806969)<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 12.30,<br />

15.00; Käpt‘n Sharky 12.30; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 12.30, 14.00, 16.50;<br />

Gans im Glück 12.30, 14.30; Die Unglaublichen<br />

II 12.30, 14.00, 16.15, 19.05; Das Haus der<br />

geheimnisvollen Uhren 12.30, 15.10, 17.50,<br />

20.30; Christopher Robin 12.30, 15.20, 17.20;<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 13.00, 16.30, 19.40, 23.10; Sauerkrautkoma<br />

13.30; Jurassic World: Das gefallene<br />

Königreich 13.30; 3D: Die Unglaublichen II<br />

13.30, 15.00, 17.00, 18.00, 20.20, 23.00; Mackie<br />

Messer –Brechts Dreigroschenfilm 13.40,<br />

16.50, 19.50; Ballon 13.40, 16.50, 20.00,<br />

22.40; Das schönste Mädchen der Welt 13.55,<br />

15.00, 17.50; Book Club –Das Beste kommt<br />

noch 14.00, 16.40; Ant-Man and the Wasp<br />

14.30; Kindeswohl 14.40; Mission: Impossible<br />

–Fallout 16.00, 19.20, 22.40; The Nun 16.45,<br />

19.40, 23.00; The Meg 16.45, 20.30; Predator<br />

–Upgrade 17.10, 20.00; Searching 17.20,<br />

21.10, 23.10; Mamma Mia! Here We Go Again<br />

17.20; Crazy Rich 17.40; The Man Who Killed<br />

Don Quixote 19.20, 22.30; Offenes Geheimnis<br />

19.30, 22.40; Mile 22 19.45, 23.15; Ocean‘s<br />

Eight 19.50; BlacKkKlansman 19.50; Sneak<br />

Preview 20.00; The Equalizer II 20.10, 23.10; I<br />

Can Only Imagine 20.20; Sicario II 22.40; Breaking<br />

In 23.00<br />

CineStar im SonyCenter (✆ 04 51/703 02 00)<br />

3D: Pandas 12.15; Die Unglaublichen II –Incredibles<br />

II (OF) 13.30, 16.30; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren –The House with aClock<br />

in Its Walls (OF) 13.30, 16.30, 19.20; 3D:<br />

Predator –Upgrade (OF) 13.40, 16.30, 19.20;<br />

Crazy Rich – Crazy Rich Asians (OF) 13.45,<br />

20.00; Christopher Robin (OF) 13.45; Mission:<br />

Impossible –Fallout (OF) 14.00; 3D: Die Unglaublichen<br />

II –Incredibles II (OF) 14.00, 17.00,<br />

19.30; Book Club – Das Beste kommt noch<br />

(OF) 14.00, 16.45; Kindeswohl –The Children<br />

Act (OF) 14.40; Mamma Mia! Here We Go Again<br />

(OF) 16.20; The Man Who Killed Don Quixote<br />

(OF) 16.40, 20.00; Searching (OF) 17.40,<br />

20.20; 3D: Mission: Impossible –Fallout (OF)<br />

19.20; BlacKkKlansman (OF) 19.30; The Nun<br />

(OF) 20.40<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Pandas<br />

12.15; 3D: Predator –Upgrade (OF) 13.40,<br />

16.30, 19.20<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Cobain<br />

(OmU) 18.00; Seoul Station (OmU) 20.00; Busanhaeng<br />

–Train toBusan (OmU) 22.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Die Unglaublichen II<br />

14.00, 16.30; Klassentreffen 1.0 – Die unglaubliche<br />

Reise der Silberrücken 15.00, 17.30,<br />

20.00, 22.30; 3D: Die Unglaublichen II 15.00,<br />

17.30, 20.00, 22.30; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 15.00, 17.30, 20.00; Ballon<br />

15.00, 17.30, 20.00, 22.30; The Nun 20.00,<br />

22.30; 3D: Predator –Upgrade 22.30<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Kindeswohl 18.15;<br />

Book Club –Das Beste kommt noch 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.00, 16.45, 19.45; Die Unglaublichen<br />

II 14.00, 17.00; Ant-Man and the<br />

Wasp 14.00; Gundermann 14.10, 19.30; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 14.15; Das<br />

Haus der geheimnisvollen Uhren 14.15, 17.00,<br />

20.15; 3D: Die Unglaublichen II 14.30, 17.30,<br />

20.00; Ballon 14.45, 16.45, 19.45; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 15.00, 17.15; 3D:<br />

Alpha 16.50; 3D: Jurassic World: Das gefallene<br />

Königreich 17.15; Das schönste Mädchen der<br />

Welt 17.45; Book Club –Das Beste kommt noch<br />

19.30; The Equalizer II 19.45; 3D: Predator –<br />

Upgrade 20.15; The Nun 20.30<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11)<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 14.00,<br />

16.00; 3D: Die Unglaublichen II 14.00, 17.00;<br />

Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />

14.15, 17.30; Die Unglaublichen II 14.20,<br />

16.30, 19.30; Ballon 14.20, 16.40, 20.00;<br />

Das Haus der geheimnisvollen Uhren 14.40,<br />

17.10; Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche<br />

Reise der Silberrücken 17.15, 19.45; Göktasi<br />

(OmU) 18.00; The Nun 20.00; Sneak Preview<br />

20.00; Sneak Preview (OF) 20.10; Searching<br />

20.15<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Shut Up and<br />

Play the Piano (OmU) 17.30; Ava (OmU) 19.00;<br />

Sweet Country (OmU) 21.00<br />

Toni &Tonino Tonino (✆ 92 79 12 00) Ballon<br />

14.30, 17.15, 20.00; Ballon 11.15; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 14.00; Thilda &<br />

die beste Band der Welt 16.00; Familie Brasch<br />

18.15; Gundermann 20.30<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Maria by<br />

Callas 15.30; Ava 18.00; Styx 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Kindeswohl<br />

15.00; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

17.15; BlacKkKlansman 20.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 46 78) Die grüne Lüge 18.00; Das<br />

grüne Gold 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Mackie Messer –Brechts<br />

Dreigroschenfilm 14.45, 20.30; Gundermann<br />

17.40<br />

FREILUFTKINOS<br />

Open-Air-Kino Schlosspark Biesdorf<br />

(✆ 998 74 81) Wir sind Champions 20.00<br />

POTSDAM<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Kleine<br />

Helden 13.30; Das Prinzip Montessori: Die Lust<br />

am Selber-Lernen 13.45; Utoya 22. Juli (OmU)<br />

14.00, 18.45; Alles gut 14.15, 18.45; Wackersdorf<br />

15.30; Familie Brasch 15.45; The Man<br />

Who Killed Don Quixote (OmU) 16.00, 20.45;<br />

Gundermann 16.15, 20.45; Offenes Geheimnis<br />

–Todos lo saben (OmU) 18.00, 20.45; Mackie<br />

Messer –Brechts Dreigroschenfilm 18.00, 20.45<br />

UCI Kinowelt Potsdam Center<br />

(✆ 03 31/233 72 33) Klassentreffen 1.0 –Die<br />

unglaubliche Reise der Silberrücken 13.40,<br />

16.45, 20.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 13.45; 3D: Die Unglaublichen<br />

II 13.45, 17.00, 20.00; Die Unglaublichen II<br />

14.00, 17.00; Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um 14.30; Das schönste Mädchen der Welt<br />

16.30; Ballon 16.45, 19.45; The Nun 19.30;<br />

Book Club –Das Beste kommt noch 19.45


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018<br />

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Spreewild<br />

Klartext<br />

Verlassen wegen<br />

eines Videospiels<br />

VonLaura Krüger, 25Jahre<br />

Mein Freund hat sich vonmir getrennt.Zumindest<br />

fühlt es sich<br />

so an. Er redet kaum noch mit mir,<br />

wir unternehmen nichts mehr und<br />

gehen nicht mehr zur selben Zeit ins<br />

Bett. Wir sprechen auch nicht mehr<br />

dieselbe Sprache. Er benutzt jetzt<br />

Wörter wie „Pack Luck“, „Momentum“<br />

und„Walkout“ –und da wirdes<br />

mir klar:Esist wieder FIFA-Zeit!<br />

So wie mir<br />

geht es vielen jungen<br />

Frauen. Als<br />

wäre der Tunnelblick<br />

während all<br />

den Fußball-<br />

Spielzeiten nicht<br />

genug! Nein,auch<br />

wenn alljährlich<br />

im Septemberein<br />

Laura versteht den neues Videospiel<br />

Hype um das Videospiel<br />

„FIFA“ nicht. rauskommt, sind<br />

der „FIFA“-Reihe<br />

wir Luft.<br />

Im Eiltempo hat er einen neuen<br />

RAUFELD<br />

Fernseher bestellt. Seinen letzten<br />

Urlaubstag in diesem Jahr hat er<br />

nicht etwa genommen, um Zeit mit<br />

mir zu verbringen. Nein, er hat sich<br />

lieber um neun Uhr morgens mit<br />

den Kumpels getroffen, um dann gemeinsam<br />

den ganzen Tagvor verschiedenen<br />

Bildschirmen zu hängen<br />

und sich darüber aufzuregen, dass<br />

der Gegner eigentlich viel schlechter<br />

spielt, aber die eigenen virtuellen<br />

Spieler auf irgendwelche geheimnisvollen<br />

Tastenkombinationen nicht<br />

rechtzeitig reagieren. Ich habe sogar<br />

ein Instagram-Verbot bekommen –<br />

weil sonst das WLAN zu langsam sei<br />

und man unschöne Verzögerungen<br />

am Bildschirmertragen müsste.<br />

Mein Freund würde wegen dieser<br />

Frage vermutlich zum ersten und einzigen<br />

Malinseinem Leben handgreiflich<br />

werden, aber:Ist „FIFA“ nicht jedes<br />

Jahr dasselbe? Es werden für viel<br />

Geld irgendwelche „Packs“ gezogen,<br />

so wie früher „Pokémon“-Karten,<br />

und aus den gezogenen Spielern irgendwelche<br />

Teams gebildet werden,<br />

mit denen man dann gegen andere<br />

Jungs spielt, die irgendwo auf der<br />

Welt ihre Freundinnen vernachlässigen.<br />

Und trotzdem geht der Wahnsinn<br />

jeden September vonvorne los.<br />

Waskann man da als junge Frau<br />

tun, um nicht mehr unsichtbar zu<br />

sein? Ja,Mädels,wir haben jetzt zwei<br />

Möglichkeiten. Wir könnten uns zusammenschließen<br />

und unsere Zeit<br />

besser nutzen, als vergeblich um die<br />

Aufmerksamkeit unserer Jungs zu<br />

buhlen. Oder wir versuchen zu verstehen,<br />

was die Jungs so begeistert –<br />

und spielen mit. Denn mal ehrlich:<br />

Aufregen bringt gar nichts. Das würden<br />

sie eh nicht mitbekommen.<br />

MELDUNG<br />

Jugendmedientage blicken<br />

auf Pressefreiheit<br />

DieJugendmedientage finden in<br />

diesem Jahr vom4.bis zum 7. Oktober<br />

an der Universität Bremen statt.<br />

Workshops mit mehr als 80 Medienprofis<br />

und zahlreiche Exkursionen<br />

sorgen für einen Blick hinter die<br />

Kulissen unserer Medienlandschaft<br />

und sollen junge Menschen in einen<br />

kritischen Austausch über Medien<br />

bringen. Dieses Jahr geht es unter<br />

dem Motto „Bewegt(e) Grenzen –<br />

Raise your voice!“ um unabhängige<br />

Medien und Meinungsfreiheit. (SW)<br />

Von Margarethe Neubauer, 24 Jahre<br />

Körperbilder, Peniswitze,<br />

Privilegien – als Kolumnistin<br />

schreibt Margarete<br />

Stokowski über alles, was<br />

im Dunstkreis feministischer Diskurse<br />

die tagesaktuelle Großwetterlage<br />

bestimmt –zynisch, klug und<br />

mit der unverbrüchlichen Überzeugung,<br />

dass der strukturelle Ungleichheitsbullshit<br />

ein fehlproduziertes<br />

Auslaufmodell ist. Seit ihr Erstling<br />

„Untenrum frei“ zum Must-Read<br />

avancierte, ist die Autorin der Shootingstar<br />

des deutschsprachigen Feminismus.<br />

Stokowskis zweites Buch<br />

verheißt „Die letzten Tage des Patriarchats“.<br />

Aber wie lange ist es noch<br />

bis zu seinem Ende?<br />

Der Titel klingt nach Zielgerade.<br />

Jedoch ist das Buch, eine thematisch<br />

geordnete Sammlung aus Kolumnen<br />

der vergangenen sieben Jahre,<br />

kein populärwissenschaftlicher<br />

Countdown zur ultimativen Gleichberechtigung.<br />

Stokowski dokumentiertFortschritte<br />

sowie Rückschritte,<br />

schmunzelt dabei über ihre eigene<br />

Text-Evolution vom „lakonischen<br />

Hippie-Tagebuch“ zur scharfzüngigen<br />

Gesellschaftskritik. In ihre analytischen<br />

Reflexionen mischt sich<br />

eigenes Erleben: Die Autorin druckt<br />

sexualisierte Hasskommentare mit<br />

Europäischer Monat der Fotografie –auf Spreewild-Art: Wir zeigen keine Stars, sondern Talente und ihre Lieblingswerke.<br />

VonJulia Sauer, 22Jahre<br />

Obwohl der Mauerfall an diesem<br />

Tagder Deutschen Einheit bald<br />

drei Jahrzehnte her ist, existiert die<br />

Mauer in manchen Köpfen bis heute.Nicht<br />

so bei Josefine Barth, Rahel<br />

Scheufler, Erik Laicher und Marlen<br />

Weinbrenner.Die 16-bzw.17-Jährigen<br />

haben an einem deutsch-deutschen-Austausch<br />

teilgenommen:<br />

Josefine und Rahel aus Halle an<br />

der Saale waren für mehrere Tage<br />

in Gerlingen bei Stuttgart. Erik und<br />

Marlen aus Gerlingen durften in<br />

Gastfamilien in Halle wohnen.<br />

Für Erik war das der erste Aufenthalt<br />

im Osten Deutschlands. Einen<br />

Die Revolutionärin<br />

Wie Margarete Stokowski „Die letzten Tages des Patriarchats“ einläutet<br />

Der Stoff für feministische Kolumnen geht Margarete Stokowski noch nicht aus.<br />

Kein Kulturschock<br />

Kulturschock erlitt ernicht: „Es gab<br />

vielleicht kleine lustige Unterschiede,gerade<br />

was die Sprache,die Dialekte<br />

angeht, aber keine wirklich<br />

kulturellen Unterschiede.“ Für Josefine<br />

aus Halle war es, als hätte sie<br />

eine Freundin besucht: „Wir haben<br />

sofort über alle möglichen Themen<br />

gesprochen. Für mich spielt diese<br />

Ost-West-Sache gar keine Rolle.“<br />

Stereotype sind problematisch<br />

Dennoch kennen die vier altes<br />

Schubladendenken. Marlen erzählt,<br />

dass ein Kollege ihrer Mama mal<br />

meinte, sie als „Ossi“ hätte ja Glück<br />

gehabt, einen „Wessi“ abbekommen<br />

zu haben. Rahel kann das nicht<br />

ROSANNA GRAF<br />

MARCEL RIEDEL<br />

nachvollziehen. „In meiner Vorstellung<br />

gibt es keinen typischen ‚Ossi‘<br />

und auch keinen typischen ‚Wessi‘“.<br />

Erik empfindet Stereotype als<br />

Problem. „Wenn so etwas wirklich<br />

ernst gemeint ist, sollte man vielleicht<br />

eher nicht darüber lachen,<br />

sondern die Person darauf hinweisen,<br />

dass das nicht stimmt.“ Damit<br />

solche Generalisierungen gar nicht<br />

erst entstehen oder weiter verbreitet<br />

werden, sei es wichtig, andere<br />

Menschen und Regionen kennenzulernen.<br />

„Austausche sind eine super<br />

Sache“, sagt er.<br />

Auch Erwachsenen würde ein<br />

Tapetenwechsel guttun. Marlen ist<br />

sich allerdings nicht ganz sicher, ob<br />

ab,die sie vonaufgebrachten Lesern<br />

erhalten hat. Dass ihr noch immer<br />

nicht der hochentzündliche Stoff für<br />

ihre Texte ausgeht, beweist einmal<br />

mehr, dass Feminismus nicht langsam<br />

„sooo 1977“ oder 2017 ist.<br />

Mittlerweile ist da auch eine<br />

neue Komponente: der Trend-Faktor.<br />

Margarete Stokowski beobachtet<br />

die Skurrilitäten, die das allgemein<br />

sensibilisierte Bewusstsein für<br />

feministische Themen hervorgerufen<br />

hat. Etwa eine hochpolitische<br />

Lidschattenpalette, mit der selbst<br />

die Unsexiness des Labels „Feministin“<br />

instagrammable wird, und<br />

Textilkonzerne, welche sich dank<br />

„Girlpower“-Schriftzügen auf ihren<br />

Plastikshirts aus dem kapitalistischen<br />

Karmakeller emporsolidarisieren<br />

wollen. Trotz schwerwiegender<br />

Kritikpunkte ist Stokowskis Resümee<br />

ein positives: „Die Tatsache,<br />

dass Popkultur und Unternehmen<br />

kapierthaben, dass man damit Geld<br />

machen kann, beweistdoch,dass da<br />

was los ist.“<br />

Washilft? „Draufhauen“<br />

Nichtsdestotrotz reiht sich auch<br />

noch in den „Letzten Tagen des Patriarchats“<br />

eine alltagssexistische<br />

Anekdote andie nächste. Seien es<br />

journalistische Stilblüten, die zierlichen<br />

Fraueneinenunterschwelligen<br />

Vorwurf der Inkompetenz machen.<br />

Sei esdas Ding der Unmöglichkeit,<br />

im Baumarkt eine Arbeitslatzhose<br />

in Größe 38 zu erwerben, die nicht<br />

als spezielle Sonderanfertigung für<br />

das fachfremde Geschlecht deklariert<br />

ist. Doch Margarete Stokowski<br />

bohrt verbal den Mittelfinger<br />

tief in die bereits geöffnete Wunde.<br />

„Das System fällt auseinander. Es<br />

fällt aber nicht von alleine, sondern<br />

man muss draufhauen“, sagt sie bei<br />

ihrer Lesung imausverkauften Saal<br />

des Heimathafens Neukölln. IhrMix<br />

aus Witz und Wut bringt das Publikum<br />

zum Grölen, es feiert die Autorin<br />

wie einen Popstar. Die Standing<br />

Ovations für Margarete Stokowski<br />

sind vielleicht die Aussicht auf den<br />

ersten Tagnachdem Patriarchat.<br />

Spiel mit<br />

dem Licht<br />

Diese Schüler haben an einem innerdeutschen Ost-West-Austausch teilgenommen<br />

Beim Fotografieren fasziniert<br />

Marcel Riedel am meisten das<br />

Festhalten kleinster Momente,<br />

die oft nur den Bruchteil einer<br />

Sekunde ausmachen. Am liebsten<br />

hat er dabei Menschen<br />

vor der Linse, die in alltäglichen<br />

Situationen sie selbst<br />

sind und sich nicht für die Kamera<br />

verstellen. Wenn der Kameraassistent<br />

in seiner Freizeit<br />

mit dem Fotoapparat unterwegs<br />

ist, sucht er nach natürlichen<br />

Lichtverhältnissen, die<br />

Spannung erzeugen. Auf dem<br />

Foto ist seine Mitbewohnerin<br />

Nora auf dem Dach ihres<br />

Wohnhauses zu sehen. Obwohl<br />

mitten im Szeneviertel<br />

Friedrichshain aufgenommen,<br />

strahlt das Foto für Marcel eine<br />

ganz eigene, ruhige Atmosphäreaus.<br />

(as.)<br />

das funktionieren würde.„Unter Jugendlichen<br />

ist es einfacher,Freundschaften<br />

zu knüpfen.“ Schließlich<br />

hätten sie die Mauer nie erlebt.<br />

Und was machen die vier am<br />

3. Oktober? Nichts Besonderes. Nur<br />

„Einheitsbaby“ Marlen geht mit ihrer<br />

Familie zu einem Konzert. „Am<br />

3. Oktober machen wir immer was<br />

mit der Familie, denn hätte es den<br />

Mauerfall beziehungsweise die<br />

Wiedervereinigung nicht gegeben,<br />

gäbe es meine Schwester und mich<br />

nicht.“<br />

WasMarlen, Rahel, Erik und Josefine<br />

sonst noch erzählt haben, lest<br />

ihr auf spreewild.de.<br />

Es gibt ein<br />

Netflix für<br />

Cineasten<br />

Bei MUBI kann man<br />

Arthouse-Filme streamen<br />

Von Aniko Schusterius, 22 Jahre<br />

Streamingdienste wie Netflix mögen<br />

mittlerweile beliebter sein als<br />

das lineareFernsehen. Doch der echte<br />

Cineast und Liebhaber von alten<br />

Spielfilmen in Schwarz-Weiß- Optik<br />

mit leichten Bildhängern kommt<br />

dort nicht auf seine Kosten. Auf dieses<br />

Bedürfnis will MUBI eingehen.<br />

Auf diesem Portal –nennen wir es<br />

„Netflix für Klassiker und Indie-Filme“<br />

– findet man unbekannte Schätze,oft<br />

aus längstvergessenen Zeiten.<br />

Das Portal ist sehr übersichtlich<br />

gestaltet. Das Layout ähnelt dem<br />

anderer Streamingdienste, kommt<br />

allerdings mit mehr Features daher.<br />

Täglich wird ein Film des Tages<br />

präsentiert. Darunter können sich<br />

beispielsweise Klassiker von Alfred<br />

Hitchcock befinden, aber auch Dramen<br />

wie „Mobile Home“ vomRegisseur<br />

François Pirot, der den zweiten<br />

Platz beim Junior Jury Awarddes Locarno<br />

Film Festivals 2012 gewann.<br />

Darüber hinaus sind wechselnde<br />

Sonderreihen verfügbar. Diese<br />

„MUBI-Special“-Listen versammeln<br />

mehrere Filme von einem Regisseur<br />

oder zu einem Thema. Neben<br />

kleinen Inhaltsangaben und Besetzungslisten<br />

findet man zu den Filmen<br />

in der Bibliothek Bewertungen,<br />

Rezensionen und Artikel.<br />

Dort bietet MUBI mit dem Notebook-<br />

und Community-Bereich<br />

auch Möglichkeiten der Interaktion,<br />

die bei Netflix &Co. nicht vorhanden<br />

sind. Als Nutzer kann man Filme bewerten<br />

und auch kommentieren.<br />

Einziges Manko: Die meisten Beiträge<br />

im Notebook-Bereich sind in<br />

englischer Sprache. Wer darin nicht<br />

sicher ist, kann diese Funktionen<br />

nicht nutzen.<br />

MUBI kostet im Monats-Abo<br />

8,99 Euro, im Jahres-Abo 5,99 pro<br />

Monat. Einzelne Filme können für<br />

3,99 Euro ausgeliehen werden.<br />

Hörprobe<br />

Joris –„Schrei es raus“<br />

Die neue Platte des Singer-Songwriters<br />

versammelt 13 typische<br />

Joris-Songs. Wer auf Neuerfindungen<br />

und große Überraschungen<br />

hofft, wird enttäuscht. Vielmehr<br />

wirkt das neue Album wie eine Fortsetzung<br />

des ersten. Auch hier verleiht<br />

Joris mit seiner rauen Stimme<br />

gefühlvollen Texten besondereTiefe,<br />

die nicht im Radio dahinplätschern,<br />

sondern aktiv gehört werden müssen.<br />

Leider bewirken Chorelemente<br />

in den ersten zwei Songs eine Mitsing-Dynamik,<br />

die überhaupt nicht<br />

nötigist. Sehr gelungen hingegen ist<br />

die Achterbahnfahrt aus wechselnd<br />

knallenden Sounds und ruhigen melodischen<br />

Parts innerhalb der Lieder,<br />

aber auch der Songreihenfolge.<br />

Streicher wie in „Feuerwesen“ sorgen<br />

für Gänsehautmomente. (as.)<br />

Fazit Joris hat sich nicht neu erfunden –<br />

aber das war auch gar nicht nötig.<br />

„Spreewild“ ist ein Projekt der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

mit Unterstützung der IHK Berlin –dem Partner zum<br />

Thema berufliche Ausbildung:<br />

Das Projekt „Spreewild“<br />

im Internet unter:<br />

Die Beiträge dieser Seite werden von<br />

Jugendlichen geschrieben.<br />

KONTAKT<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Jugendredaktion<br />

10171 Berlin<br />

Telefon: 030/695 66 50<br />

blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de<br />

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twitter.com/Spreewild


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 27<br />

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TV-Programm<br />

ARD<br />

5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 (für<br />

HG) Tagesschau 9.05 (für HG) Livenach Neun<br />

9.55 (für HG) Sturmder Liebe 10.45 (für HG)<br />

Meister desAlltags 11.15 (für HG)Gefragt –Gejagt<br />

12.00 (für HG)Tagesschau 12.15 (für HG)<br />

ARD-Buffet 13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin<br />

14.00 (für HG) Tagesschau 14.10 (für HG) Rote<br />

Rosen 15.00 (für HG) Tagesschau 15.10 (für<br />

HG) Sturmder Liebe 16.00 (für HG) Tagesschau<br />

16.10 (für HG)Stadt, Land, Haus 17.00 (für<br />

HG) Tagesschau 17.15 (für HG) Brisant 18.00<br />

(für HG) Werweiß denn sowas? 18.50 (für HG)<br />

Morden im Norden. Der letzte Kuss 19.45 (für<br />

HG) Wissen voracht –Zukunft 19.55 (für HG)<br />

Börse voracht 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Der beste Deal<br />

Mit Mit Annabell Neuhof, Yared Dibaba<br />

21.00 (für HG) Hart aber fair<br />

Moderation: Frank Plasberg<br />

Plötzlich beste Freunde: Sind wir zu<br />

nett zu Erdogan?<br />

22.15 (für HG) Tagesthemen<br />

22.45 (für HG) Rechtsrockland<br />

Dokumentation<br />

23.30 (für HG) Honeckers unheimlicher<br />

Plan Wie die DDR ihre Bürger<br />

wegsperren wollte<br />

0.15 (für HG) Nachtmagazin<br />

RTL<br />

6.00 Guten Morgen Deutschland. Moderation:<br />

Wolfram Kons,Angela Finger-Erben 8.30 (für<br />

HG) Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap<br />

9.00 Unter uns. Daily Soap 9.30 Freundinnen<br />

–Jetzt erst recht 10.00 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 11.00 Hebammen im<br />

Einsatz 12.00 Punkt 12 14.00 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 15.00 Meine Geschichte<br />

–Mein Leben 16.00 Meine Geschichte –<br />

Mein Leben 17.00 Freundinnen –Jetzt erst<br />

recht 17.30 Unter uns. Daily Soap 18.00 Explosiv<br />

–Das Magazin 18.30 Exclusiv –Das<br />

Star-Magazin 18.45 aktuell 19.05 (für HG)<br />

Alles was zählt. Soap 19.40 (für HG) Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten. Daily Soap<br />

20.15 Team Wallraff –Reporter undercover<br />

Reportagereihe<br />

Moderation: Günter Wallraff<br />

Günter Wallraff und sein Undercover-<br />

Team sind wieder im Einsatz, um gravierende<br />

Missstände aufzudecken.<br />

22.30 Extra –Das RTL Magazin<br />

23.25 SpiegelTVGrenzenloser Rausch –<br />

deutsch-niederländisches Ermittlungsteam<br />

jagt Drogendealer<br />

0.00 Nachtjournal<br />

0.30 Justice –Die Justizreportage YouTuber<br />

&Co. –amRande der Legalität?<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

12.30 (für HG) Die Prinzessin von St.Wolfgang.<br />

Heimatfilm,D1957 14.00 (für HG) MDR um<br />

zwei 15.15 (für HG) Gefragt –Gejagt 16.00 (für<br />

HG) MDR um vier 17.45 (für HG) Aktuell 18.10<br />

(für HG) Brisant 18.54 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Mach dich ran! 20.15<br />

(für HG) GoTrabi go. Komödie, D1991 21.45<br />

(für HG) Aktuell 22.05 (für HG) Fakt ist! 23.05<br />

(für HG) Der geteilte Himmel. Liebesmelodram,<br />

DDR 1964 0.55 (für HG) Schnipsel 1.20 Ein<br />

gutes Jahr. Liebeskomödie, GB/USA 2006<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG)Wir in Bayern 17.30 Regional<br />

18.00 (für HG) Abendschau 18.30 (für HG)<br />

Rundschau 19.00 (für HG) Querbeet 19.30<br />

(für HG) Dahoam is Dahoam 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) StofferlWells Bayern<br />

21.00 (für HG) Die Schlucht –Ein Jahr in<br />

der Weltenburger Enge 21.45 (für HG) Rundschau<br />

Magazin 22.00 (für HG) Lebenslinien<br />

22.45 (für HG) Das Verschwinden. Eine Familie.<br />

TV-Kriminalfilm, D/CZ 2017 0.15 Schlachthof<br />

1.00 Rundschau Nacht 1.10 Ringlstetter<br />

1.55 (für HG) Dahoam is Dahoam<br />

Vox<br />

13.00 Zwischen Tüll und Tränen 14.00 Mein<br />

Kind, dein Kind –Wie erziehst du denn? 15.00<br />

Shopping Queen 16.00 4Hochzeiten und eine<br />

Traumreise 17.00 Zwischen Tüll und Tränen<br />

18.00 First Dates –Ein Tisch für zwei 19.00 Die<br />

deutsche Dinner-Meisterschaft 20.00 Prominent!<br />

20.15 Unsere Schule 22.15 Eine Nacht<br />

mit dem Ex.Verena &Philipp und Jennifer &<br />

Jasmin 23.15 Eine Nacht mit dem Ex.Paulina<br />

&Marcel und Torsten &Kerstin 0.15 nachrichten<br />

0.35 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Tatorte<br />

Super RTL<br />

15.35 Bugs Bunny &LooneyTunes 15.50 5<br />

Freunde –Für alle Fälle 16.15 Die Nektons –<br />

Abenteurer der Tiefe 16.45 Hotel Transsilvanien<br />

–Die Serie 17.15 Ninjago –Garmadons<br />

Motorrad-Gang 17.45 Inspector Gadget 18.10<br />

Bugs Bunny &LooneyTunes 18.45 WOW Die<br />

Entdeckerzone 19.15 ALVINNN!!! und die<br />

Chipmunks 19.45 Angelo! 20.15 On the<br />

Case –Unter Mordverdacht 21.15 On the<br />

Case –Unter Mordverdacht 22.15 On the<br />

Case –Unter Mordverdacht 23.10 On the<br />

Case –Unter Mordverdacht 0.20 Infomercials<br />

Sport1<br />

14.30 StorageWars –Geschäfte in Texas. Sonnyges<br />

Gemüt 15.30 Cajun Pawn Stars –Pfandhaus<br />

Louisiana. Der Laden summt 16.30 Buy It,<br />

Fix It, Sell It–Alte Stücke, neuer Glanz. Der Regenbogen-Thron<br />

17.30 StorageWars –Geschäfte<br />

in Texas. Alles außer gewöhnlich 18.30 Bundesliga<br />

aktuell. Die tägliche News-Sendung für<br />

Fußballfans 19.00 Futeboool! 19.30 Goooal!<br />

19.55 Fußball: RegionalligaWest 20.15 Fußball:<br />

RegionalligaWest. 11. Spieltag 22.15 Die<br />

Premier League Highlights 23.30 3. Liga pur<br />

5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />

Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Räuberschach<br />

11.15 (für HG) SOKO Stuttgart. Die<br />

Schamanin 12.00 heute 12.10 drehscheibe<br />

13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin 14.00<br />

heute –inDeutschland 14.15 Die Küchenschlacht<br />

15.00 (für HG) heute Xpress 15.05<br />

(für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG) heute<br />

–inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-<br />

Cops. Salsa inden Tod 17.00 (für HG) heute<br />

17.10 (für HG) hallo deutschland 17.45 (für<br />

HG) Leute heute 18.00 (für HG) SOKO Potsdam.<br />

Ein dienstbarer Geist 19.00 (für HG)<br />

heute 19.25 (für HG) Wenn Eltern alt werden<br />

20.15 (für HG) Die Toten vom Bodensee –<br />

Die vierte Frau TV-Kriminalfilm, D/A ’18<br />

Mit NoraWaldstätten, Matthias<br />

Koeberlin, Hary Prinz u.a.<br />

Regie: Hannu Salonen<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Zulu –Blutiges Erbe<br />

Thriller,F/SA 2013<br />

Mit Orlando Bloom, ForestWhitaker,<br />

Conrad Kemp u.a.<br />

23.55 heute+<br />

0.10 (für HG) Zwischen den Stühlen<br />

Dokumentarfilm, D2017<br />

5.15 Auf Streife. Reportagereihe 5.30 Frühstücksfernsehen<br />

10.00 Total gesund! Mit Britt<br />

Hagedorn, Dr.Thomas Kurscheid 10.30 Klinik<br />

am Südring 11.00 Im Namen der Gerechtigkeit<br />

–Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander Hold,<br />

Stephan Lucas, Alexander Stephens, Isabella<br />

Schulien 12.00 Anwälte im Einsatz 13.00 Anwälte<br />

im Einsatz 14.00 Auf Streife.Reportagereihe<br />

15.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

16.00 Klinik am Südring 17.00<br />

Klinik am Südring –Die Familienhelfer 17.30<br />

Schicksale –und plötzlich ist alles anders<br />

18.00 Endlich Feierabend! Moderation: Annett<br />

Möller,Daniel Boschmann 19.00 Genial daneben<br />

–Das Quiz 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Navy CIS<br />

Zeugin X.Krimiserie<br />

Mit Mark Harmon, David McCallum,<br />

Pauley Perrette u.a.<br />

21.15 Navy CIS: L.A.<br />

Der richtige Tausch. Krimiserie<br />

22.15 Hawaii Five-0<br />

Bewährungsprobe. Krimiserie<br />

23.10 Scorpion<br />

Das Leuchtturmwochenende<br />

Actionserie<br />

0.05 Hawaii Five-0<br />

Neues Spiel, neue Regeln. Krimiserie<br />

14.05 (für HG)Verrückt nach Meer 14.55 (für<br />

HG) Verrückt nach Meer 15.45 (für HG) Hier<br />

und heute 16.00 (für HG) Aktuell 16.15 Hier<br />

und heute 18.00 (für HG) aktuell /Lokalzeit<br />

18.15 (für HG) Servicezeit 18.45 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Land und lecker<br />

21.00 (für HG) Viel für wenig 21.45 (für HG)<br />

Aktuell 22.10 (für HG) Unterwegs im Westen<br />

22.40 (für HG) Westart 23.20 (für HG) Rockabilly<br />

Requiem. Drama, D2016 0.45 (für HG)<br />

Menschen hautnah<br />

NDR<br />

14.15 (für HG) die nordstory 15.15 (für HG)<br />

Gefragt –Gejagt 16.00 (für HG) aktuell 16.20<br />

(für HG) Mein Nachmittag 17.10 (für HG) Panda,<br />

Gorilla &Co. 18.00 Ländermagazine<br />

18.15 (für HG) Die Nordreportage 18.45 (für<br />

HG) DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Markt 21.00<br />

(für HG) NDR WissensCheck 21.45 (für HG)<br />

aktuell 22.00 (für HG) 45 Min 22.45 (für HG)<br />

Kulturjournal 23.15 (für HG) Picknick mit Bären.<br />

Abenteuerfilm, USA 2015 0.55 (für HG)<br />

Markt 1.40 (für HG) NDRWissensCheck<br />

Kabel eins<br />

6.45 Ghost Whisperer 7.40 EUReKA –Die geheime<br />

Stadt 8.35 EUReKA –Die geheime<br />

Stadt 9.30 Navy CIS 10.25 Navy CIS 11.15<br />

Without aTrace 12.10 Numb3rs 13.05 Castle<br />

14.00 The Mentalist 14.55 Navy CIS: L.A.<br />

15.50 News 16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer<br />

Leben täglich 17.55 Mein Lokal, Dein Lokal –<br />

Spezial 18.55 Koch die Box! 20.15 Judge<br />

Dredd. Sci-Fi-Film, USA 1995 22.05 Tango &<br />

Cash. Actionfilm, USA 1989 0.10 Judge<br />

Dredd. Sci-Fi-Film, USA 1995 1.55 Late News<br />

2.00 Tango &Cash. Actionfilm, USA 1989<br />

RTL 2<br />

11.55 Die Geissens –Eine schrecklich glamouröse<br />

Familie! 13.00 Hilf mir! Jung,pleite,<br />

verzweifelt ... 14.00 Köln 50667 15.00 Berlin<br />

–Tag &Nacht 16.00 Krass Schule –Die<br />

jungen Lehrer 17.00 News 17.10 Krass Schule<br />

–Die jungen Lehrer 18.05 Köln 50667<br />

19.00 Love Island Flash 19.05 Berlin –Tag &<br />

Nacht 20.15 Team 13 –Freundschaft zählt<br />

22.15 Love Island –Heiße Flirts und wahre<br />

Liebe 23.15 48h Single –Promis testen ihre<br />

Liebe 0.20 100% Scooter –25YearsWild &<br />

Wicked 1.00 exklusiv –Die Reportage<br />

Eurosport 1<br />

12.55 Snooker:World Main Tour. European<br />

Masters: 1. Tag 16.55 Eurosport spezial. On the<br />

Road 17.00 Radsport: Straßen-Weltmeisterschaften.<br />

Rennen der Herren 18.45 Eurosport<br />

spezial. The Minute 18.50 Eurosport News<br />

18.55 Snooker:World Main Tour. European<br />

Masters: 1. Tag 22.55 Eurosport spezial. The<br />

Minute 23.00 Eurosport News 23.05 WATTS.<br />

Die Eurosport-Clipshow 23.15 Superbike 23.45<br />

Tourenwagen: Weltcup 0.25 Eurosport News<br />

0.30 Radsport: Straßen-Weltmeisterschaften<br />

ZDF, 20.15 UHR TV-KRIMINALFILM<br />

Die Toten vom Bodensee<br />

Ein überaus skurriler Leichenfund wird zum neuen Fall für dieösterreichische<br />

Kriminalkommissarin Hannah Zeiler(Nora Waldstätten) undihren<br />

deutschen Kollegen MichaOberländer(Matthias Koeberlin): In einem Hopfenfeld<br />

wird die Leiche einer ermordeten Frau gefunden, die vonihrem Täter in<br />

einem Spinnennetzineinem sieben Meterhohen Gerüst drapiertwurde.Esist<br />

bereits dervierte Leichenfund dieser Art, diesmaljedoch stimmen einige Kleinigkeiten<br />

nichtmit demsonstigen Muster desTäters überein,weshalbdie Beamten<br />

voneinem Trittbrettfahrer ausgehen. Alseszueinemtödlichen Attentat<br />

miteinem Motorbootkommt, hat dasErmittlerduo denBeweis:Esmusseinen<br />

zweiten Täter geben. SiebterFallfür dasdeutsch-österreichischeErmittlerteam<br />

Oberländer undZeiler.<br />

(Dtl./Österr./2018)<br />

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Zulu –Blutiges Erbe<br />

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Foto: ZDF<br />

Die südafrikanischen Ermittler BrianEpkeen<br />

istein (Orlando Abenteuerspielplatz<br />

Bloom, l.) und Ali Sokhe-<br />

DieHauptstadt<br />

»Pack die Badehose la (ForestWhitaker,r.) ein,nimmdein kleines werden Schwesterlein, mit der Auf-<br />

und dann nischtwie klärungzweier raus nachWannsee!«Nette Mordeanjungen Idee Frauen – aus<br />

es gibt aber der noch privilegiertenweißenOberschichtbeauftragt.<br />

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und DrehbuchautorJérôme Salle.Für den<br />

ForrestWhittaker extradie Sprachen isiZulu<br />

und Afrikaans lernte.Der Film basiertauf<br />

dem gleichnamigenRoman vonCaryl Férey.<br />

(Frk./2013)<br />

Foto: ZDF<br />

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4 3 2<br />

5 1 8 6<br />

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VOM vom29./30. 29.9.2018<br />

2018<br />

MITTEL mittel<br />

8 1 4 5 2 9 7 3 6<br />

2 7 6 8 3 4 5 1 9<br />

3 5 9 6 1 7 4 8 2<br />

9 3 5 2 4 6 8 7 1<br />

1 2 7 3 9 8 6 4 5<br />

4 6 8 7 5 1 2 9 3<br />

6 8 3 1 7 5 9 2 4<br />

5 4 2 9 8 3 1 6 7<br />

7 9 1 4 6 2 3 5 8<br />

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VOM 29./30. 9. 2018<br />

vom 29.9.2018<br />

SCHWER<br />

schwer<br />

9 8 2 4 7 1 5 3 6<br />

3 5 4 8 6 9 2 7 1<br />

6 7 1 5 3 2 9 8 4<br />

8 4 6 3 1 5 7 2 9<br />

2 3 7 9 8 6 4 1 5<br />

1 9 5 2 4 7 8 6 3<br />

7 2 3 1 5 4 6 9 8<br />

5 1 9 6 2 8 3 4 7<br />

4 6 8 7 9 3 1 5 2<br />

5.20 <strong>Berliner</strong> Nächte 5.50 Interview mit einem<br />

Bild 6.20 Rote Rosen 7.10 Sturm der Liebe<br />

8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau 8.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00 In<br />

aller Freundschaft 9.45 In aller Freundschaft –<br />

Die jungen Ärzte 10.35 Elefant, Tiger &Co.<br />

11.25 Panda, Gorilla &Co. 12.15 Chiles wilder<br />

Süden (1/2) 13.00 rbb24 13.10 Verrückt<br />

nach Meer 14.00 ZDF-Mittagsmagazin 15.00<br />

Planet Wissen 16.00 rbb24 16.15 Gefragt –<br />

Gejagt 17.00 rbb24 17.05 Elefant, Tiger &Co.<br />

17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 zibb. zuhause in berlin &<br />

brandenburg 19.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Super.Markt –Neues für Verbraucher<br />

Moderation: Janna Falkenstein<br />

21.00 Jede Antwort zählt<br />

Das Berlin-Brandenburg Quiz<br />

Moderation: Sascha Hingst<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Tatort Durchgedreht<br />

TV-Kriminalfilm, D2016<br />

Mit Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär,<br />

Patrick Abozen u.a.<br />

23.30 Polizeiruf 110 Der Hinterhalt<br />

TV-Kriminalfilm, DDR 1980<br />

Mit Peter Borgelt, Ingeborg Westphal u.a.<br />

ProSieben<br />

5.55 Baby Daddy 6.40 Last Man Standing<br />

8.00 Scrubs –Die Anfänger 9.45 The Middle<br />

10.35 Mike &Molly 11.00 How IMet Your Mother.Der<br />

Trauzeuge /Die nackte Wahrheit<br />

11.55 2Broke Girls. Kristalle und Kredite/<br />

Fliegen für Anfänger. Comedyserie 12.45 Mom.<br />

Was sich hasst, das liebt sich/Ende gut, alles<br />

gut. Comedyserie 13.35 Twoand aHalf Men.<br />

Arm, aber schön/Die Paparazzi-Falle/Ein-Ei-<br />

Johnson. Comedyserie 14.50 The Middle. Die<br />

College-Tour/DieWeihnachtsblockade. Comedyserie<br />

15.45 The Big BangTheory. Die Racheformel/Das<br />

Gorilla-Projekt/Mädels an der<br />

Bar.Comedyserie 17.00 taff 18.00 Newstime<br />

18.10 Die Simpsons 19.05 Galileo<br />

20.15 The Big Bang Theory<br />

Die Bill-Gates-Begegnung<br />

20.45 Young Sheldon Comedyserie<br />

21.15 The Middle Die Freischwimmer<br />

21.45 The Big Bang Theory<br />

Das Heirate-mich-Gesicht<br />

22.15 The Big Bang Theory<br />

Irgendwie verlobt. Comedyserie<br />

22.40 The Big Bang Theory<br />

Sei vorsichtig und ruf an! Comedyserie<br />

23.10 Late Night Berlin<br />

Moderation: Klaas Heufer-Umlauf<br />

0.10 The Big Bang Theory Comedyserie<br />

13.00 Stadt Land Kunst 13.50 Der Weg ins<br />

Verderben. Drama, F1956 15.20 Wie das<br />

Land, so der Mensch 15.50 (für HG) California<br />

Dreaming –Der Zukunft einen Schritt voraus<br />

16.40 (für HG) X:enius 17.10 Begegnung mit<br />

den Meeresvölkern 17.40 Das Kind, der Lama<br />

und der Lauf der Dinge 18.35 Die Farben Marokkos<br />

19.20 Arte Journal 19.40 (für HG) Re:<br />

20.15 (für HG) M.A.S.H. Komödie, USA 1970<br />

22.10 (für HG) Fool For Love –Verrückt vor<br />

Liebe. Drama,USA 1985 23.55 Süden. Dokumentarfilm,<br />

F/B 1999 1.05 Die Erbschaft<br />

3Sat<br />

13.00 (für HG) ZIB 13.20 Kampf um Galápagos<br />

14.05 Haie, gejagte Jäger 14.50 (für HG)<br />

Der Aufstand der Wale 15.35 Big Pacific. Der<br />

gewaltsame Ozean 18.30 nano 19.00 (für HG)<br />

heute 19.20 Kulturzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Wildes Deutschland<br />

21.00 (für HG) Wildes Deutschland 21.45<br />

Schätze der Welt 22.00 (für HG) ZIB 222.25<br />

(für HG) Schlagerland. Dokumentarfilm,D<br />

2016 23.55 (für HG) Mein Haus zieht mit<br />

0.25 10vor10 0.50 (für HG) Willkommen Österreich<br />

1.50 Heimatsound-Festival 2017<br />

Phoenix<br />

7.30 Der Sturz. Dokumentarfilm,D2012 9.00<br />

phoenix vor ort 9.30 phoenix plus 10.00<br />

phoenix vor ort 10.30 phoenix plus 11.45<br />

phoenix plus. Krieg im Jemen 12.00 phoenix<br />

vor ort 12.45 phoenix plus 14.00 phoenix vor<br />

ort 14.45 phoenix plus 16.00 unter den linden<br />

17.00 Auto gegen Fahrrad 17.30 phoenix<br />

der tag 18.00 planet e. 18.30 Der Sturz. Dokumentarfilm,D2012<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Wer braucht den Osten? 22.15<br />

unter den linden 23.00 phoenix der tag 0.00<br />

unter den linden 0.45 Wer braucht den Osten?<br />

Kika<br />

12.00 Tom 12.25 (für HG) Die Maus 12.55<br />

Marcus Level 13.20 4½Freunde 13.40 Die<br />

Pfefferkörner 14.10 Schloss Einstein 15.00<br />

(für HG) Annedroids 15.45 Mirette ermittelt<br />

15.55 (für HG) Mascha und der Bär 16.05<br />

Peter Pan –NeueAbenteuer 16.50 (für HG)<br />

Der kleine Prinz 17.35 4½Freunde 18.00 Der<br />

kleine Nick 18.15 Belle und Sebastian 18.35<br />

Petzi 18.50 Sandmann 19.00 Sherazade –<br />

Geschichten aus 1001 Nacht 19.25 pur+<br />

19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) Ki.Ka Live<br />

20.10 4Viertel –Meine Gegend rockt!<br />

Dmax<br />

17.15 Hardcore Pawn: Das härteste Pfandhaus<br />

Detroits 17.45 Hardcore Pawn: Das härteste<br />

Pfandhaus Detroits 18.15 Fang des Lebens<br />

–Der gefährlichste JobAlaskas 19.15<br />

Fang des Lebens –Der gefährlichste JobAlaskas<br />

20.15 Die Gebrauchtwagen-Profis 21.15<br />

Speed Isthe New Black –Hauptsache schnell!<br />

22.15 Texas Custom Cars –Ein Job für Bill<br />

Carlton 23.15 Die Auto-Messies 0.15 Die Gebrauchtwagen-Profis<br />

1.10 Speed Is the New<br />

Black –Hauptsache schnell!<br />

5.02 hessenschau 5.30 ARD-Morgenmagazin<br />

9.00 Tagesschau-Nachrichten 9.30 Weltreisen<br />

10.00 Tagesschau-Nachrichten 10.30 Europamagazin<br />

11.00 Tagesschau-Nachrichten 13.00 ZDF-<br />

Mittagsmagazin 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

19.20 Weltspiegel 20.00 Tagesschau 20.15 Meine<br />

Reiseindie DDR–25 Jahre später. Dokumentarfilm,D2015<br />

21.40 Westpol 22.10 Markt<br />

23.00 Tagesthemen 23.30 Die rbb-Reporter 0.00<br />

sportinside 0.30 Europamagazin 1.00 Nachtmagazin<br />

1.20 Re: 1.50 Abendschau 2.20 Thüringen-<br />

Journal 2.50 Extra 3.02 Aktuelle Stunde 3.45<br />

Tagesschau –Vor 20 Jahren 4.02 Brandenburg<br />

aktuell 4.30 buten un binnen<br />

ONE<br />

7.10 Schöne Aussicht. TV-Komödie,D2007 8.35<br />

Alfredissimo! 9.05 Markt 9.50 PartyofFive 10.35<br />

Lindenstraße 11.05 In aller Freundschaft –Die<br />

jungen Ärzte 11.55 Sturmder Liebe 12.40 Sturm<br />

derLiebe 13.30 Verrückt nach Meer 14.20 Die<br />

letztenMillionen. TV-Komödie, D2014 15.50 In<br />

aller Freundschaft –Die jungen Ärzte 16.40 Party<br />

of Five 17.20 Lindenstraße 17.50 Hart aber herzlich<br />

18.40 Sturmder Liebe 19.25 Sturmder Liebe<br />

20.15 The HeartGuy 21.05 TheHeartGuy 21.55<br />

extra 3 22.40 Cucumber 23.25 Cucumber 0.10<br />

Banana 0.35 Banana 1.05 Zimmer frei! 2.05 Cucumber<br />

2.50 Cucumber 3.35 Hart aberherzlich<br />

4.20 Lindenstraße 4.50 Verrückt nach Meer<br />

ZDF NEO<br />

10.05 Bares für Rares 11.00 Clever abgestaubt<br />

11.45 Die Rettungsflieger 12.25 Die Rettungsflieger<br />

13.10 (für HG) Columbo. Mord nach Termin.<br />

TV-Kriminalfilm, USA 1990 14.45 Heldt 15.30 Die<br />

Rettungsflieger 16.55 (für HG)Columbo. Mord<br />

nach Termin. TV-Kriminalfilm, USA 1990 18.30<br />

Bares für Rares 19.20 Bares fürRares 20.15 (für<br />

HG) InspectorBarnaby. Unter Oldtimern.TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2011 21.45 (für HG)Inspector Barnaby.<br />

Mr.Binghamist nichtzusprechen.TV-Kriminalfilm,GB2011<br />

23.15 Greyzone –NoWay Out 0.45<br />

Spooks –ImVisier desMI5 1.35 heute-show 2.05<br />

Die Anstalt 2.55 TerraX3.40 TerraX4.25 Frag<br />

denLesch 4.40 TerraX<br />

ZDF INFO<br />

5.05 Komplizen des Bösen 5.45 Komplizen des<br />

Bösen 6.30 Komplizen des Bösen 7.20 ZDF-History<br />

7.50 Böse Bauten 9.20 Der Fall Patrick<br />

Mackay 10.05 Der Fall John Duffy und David Mulcahy<br />

10.50 Der Newall-Fall 11.35 Der Fall Rebecca<br />

Thorpe 12.20 Der Fall Maureen Cosgrove<br />

13.00 ZDF-History 13.35 Sex in der Steinzeit<br />

14.20 ZDF-History 15.05 Terra X16.35 (für HG)<br />

Der Dino-Planet 18.50 Die Science Fiction Propheten.H.G.Wells:<br />

Zeitmaschine und Krieg der<br />

Welten 21.35 Mysterien desWeltalls. Sind Roboter<br />

unsere Zukunft? 0.30 (für HG) heute-journal<br />

1.00 Building StarTrek –Das Erfolgsgeheimnis<br />

einer Serie. Dokumentarfilm, CDN 2016<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Alte Musik Musik für Fritz –Die preußische<br />

Hofkapelle unter König Friedrich II., ca. 56 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Schöne Stimmen Der peruanische Tenor Luigi<br />

Alva. Der peruanische Andenstaat hat eine<br />

langeTradition, was Belcanto-Tenöre angeht.<br />

Dazu gehört Luigi Alva, der mit seinen Darstellungen<br />

des Grafen Almaviva, des Don Ramiro<br />

und Lindoro in Rossinis bekanntesten Werken<br />

ebenso Schallplattengeschichte geschrieben<br />

hat, wie mit seinem Don Ottavio in Mozarts<br />

„Don Giovanni“., ca. 56 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Das Schweigen” Kriminalhörspiel nach dem<br />

gleichnamigen Roman von Jan Costin Wagner.<br />

Mit Ulrich Noethen (Timo Korvensuo), Susanne<br />

Lothar (Marjatta Korvensuo), Luca Kämmer<br />

(Aku Korvensuo), Marlen Diekhoff (Elina<br />

Lehtinen), Vadim Glowna (Pärssinen), Céline<br />

Vogt (Sinikka Vehkasalo), Frauke Poolman<br />

(Ruth Vehkasalo), Jens Wawrczeck (Kalevi Vehkasalo),<br />

Horst Mendroch (Ketola/Ermittlungsbeamter),<br />

Anna Bergman (Moderatorin), Martin<br />

Bross (Nachrichtensprecher), Dustin Semmelrogge<br />

(Junge amSee), Götz Argus (Arvi), Robert<br />

Selbach (Pekka), Gregor Höppner<br />

(Polizeibeamter), Oskar Köppen (Junge auf der<br />

Schaukel), Jürg Löw (Sarasvuo). Regie: Jan<br />

Costin Wagner,ca. 60 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Jane Gardam: „Weit weg von Verona”<br />

(15/16), ca. 31 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

19.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kulturtermin Musik als Schlüssel zum Gehirn!<br />

Nicht nur Balsam für die Seele... Von Ulrike<br />

Jährling,ca. 26 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Blossom Dearie, ca. 30 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

In Concert Jazzbaltica 2018. Nils Wogram &<br />

NDR Bigband. Mit Nils Wogram (Posaune), Bojan<br />

Z(Klavier), Jochen Rückert (Schlagzeug),<br />

NDR Bigband, Geir Lysne (Leitung), ca. 87 Min.<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Musik-Panorama Neue Deutschlandfunk Produktionen.<br />

Was des Höchsten Glanz erfüllt. Mit<br />

Christiane Lehnigk, ca. 105 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Neue Musik Klang und Ritual. Pierluigi Billones<br />

Kompositionen für Schlagzeug solo.,<br />

ca. 55 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 229 · M ontag, 1. Oktober 2018 – S eite 28 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

Kanye West (41), selbsternanntes<br />

Genie und Ehemann vonKim Kardashian,<br />

hat wieder getwittert. Diesmal<br />

aber nicht, um Facebook-Chef<br />

Mark ZuckerbergumGeld anzupumpen,<br />

sondernumseine Namensänderung<br />

bekanntzugeben.<br />

„Der Mensch, der früher als Kanye<br />

West bekannt war -ich bin Ye“,<br />

schrieb er.Nicht geänderthat sich<br />

hingegen seine politische Einstellung.<br />

In der US-Fernsehshow„Saturday<br />

Night Live“ bekräftigte er mit<br />

„Make America great again“-Mütze<br />

auf dem Kopf seine Zuneigung zum<br />

aktuellen US-Präsidenten.<br />

Donald Trump (72) hatte sich sogar<br />

schon einmal mit dem Rapper getroffen,<br />

doch der nordkoreanische<br />

Diktator KimJong-un hat wohl einen<br />

größeren Eindruck hinterlassen –<br />

und dafür sogar eine Liebeserklärung<br />

des US-Präsidenten abgegriffen.<br />

Aufeinem Wahlkampfauftritt<br />

berichtete Trump,wie beide „knallhart“<br />

gewesen seien, wie es „hin und<br />

her“ ging –„und dann haben wir uns<br />

verliebt“, sagte er seinen Anhängern.<br />

Kimhabe ihm „wunderschöne<br />

Briefe“ geschrieben. Vielleicht sollte<br />

Ye das auch mal versuchen.<br />

Zweimal Klöckner:Weinkönigin<br />

Carolin (l.) und Ministerin Julia.<br />

Carolin Klöckner (23) hat derweil den<br />

Wahlkampf hinter sich: DieStudentin<br />

der Agrarwissenschaft wurde am<br />

Freitag zur 70. Deutschen Weinkönigin<br />

gekürt. EinTitel, der für viele als<br />

überholt gilt, doch nicht für die<br />

höchste Repräsentantin des Rebensaftes<br />

selbst. DasAmt sei moderner<br />

geworden, sagt sie.„Heute steht eine<br />

Weinkönigin nicht mehr bloß da und<br />

winkt lächelnd.“ EinBeispiel, wo das<br />

ganzehinführen kann, stand nach<br />

der Preisverleihung lächelnd und<br />

winkend neben ihr:Vorgängerin und<br />

Namensvetterin Julia Klöckner,<br />

Weinkönigin 1995 und heute Bundesministerin.<br />

(dma./mit dpa)<br />

TIERE<br />

DPA/ANDREAS ARNOLD/<br />

Der Elefant „Mutware“ zu Lebzeiten<br />

im Akagera-Nationalpark DPA<br />

Der Chef ist tot. Er war kein einfacher<br />

Zeitgenosse.Der Elefant „Mutware“<br />

aus dem Akagera-NationalparkinRuanda<br />

war ein umtriebiges<br />

Tier.Der Elefantenbulle büxte mehrfach<br />

aus und zerstörte dabei das Eigentum<br />

vonMenschen, die in der<br />

Nähe des Parkswohnten. Doch<br />

„Chef“, wie der Elefantenbulle auf<br />

Deutsch heißt, musste auch einiges<br />

durchmachen. Er überlebte einen<br />

Wildererangriff, verlor dabei aber<br />

seine Stoßzähne und war dadurch<br />

gut zu erkennen und wurde zu einem<br />

der bekanntesten Tieredes ostafrikanisches<br />

Landes.Nun starb der<br />

Dickhäuter im für afrikanische Elefanten<br />

gar nicht so hohen Alter von<br />

48 Jahren eines natürlichen Todes.Er<br />

wirdfehlen. (dma./mit dpa)<br />

Das Erdbeben und der folgende Tsunami hinterließen viel Zerstörung in der Stadt Palu. Autos und Menschen wurden mitgerissen, auch eine Moschee stürzte ein.<br />

Katastrophengebietohne Anbindung<br />

Nach dem Tsunami stehen die Helfer auf der indonesischen Insel Sulawesi vor großen Hürden<br />

VonWilli Germund<br />

Fast zwei Tage musste Michael<br />

Bode in Braunschweig<br />

voller Ungewissheit<br />

warten. Dann endlich<br />

erhielt er gestern eine kurze Nachricht<br />

aus dem von Deutschen geleiteten<br />

Prince John Dive Resort zwischen<br />

den indonesischen Städten<br />

Donggala und Palu. „Haben überlebt.<br />

Geringe Schäden an Resort.“ Er<br />

hörte auch vonanderen Freunden in<br />

der Region. Für viele Indonesier, die<br />

mit zunehmender Verzweiflung<br />

ebenfalls auf Nachrichten warteten,<br />

gab es aber kein glückliches Ende.Je<br />

mehr Informationen aus der Region<br />

mit 1,6 Millionen Menschen in Zentral-Sulawesi<br />

sickerten, umso<br />

schlimmer wurde das Bild.<br />

Ausmaß unbekannt<br />

„Wir müssen damit rechnen, dass<br />

die Zahl derTodesopfer auf mehrere<br />

Tausend steigen wird“, erklärte Indonesiens<br />

stellvertretender Präsident<br />

Jusuf Kalla angesichts der Katastrophe.<br />

Bis gestern Abend wurden<br />

allein aus der Stadt Palu, die nach<br />

dem Erdbeben der Stärke 7,4 und einem<br />

meterhohen Tsunami am Freitagabend<br />

weitgehend zerstört worden<br />

war,knapp 1000 Tote gemeldet.<br />

In der Küstenstadt wurden alleine<br />

drei Hotels zerstört.<br />

Die Hilferufe, die während der<br />

ersten Stunden nach dem Beben<br />

noch aus den Trümmern des achtstöckigen<br />

Roa-Roa Hotels drangen,<br />

waren am Sonntag längst verstummt.<br />

Retter hatten zuvor mit bloßen<br />

Händen Überlebende aus dem<br />

Schutt gezogen. An den Straßenrändern<br />

der Küstenstadt tauchten immer<br />

mehr Plastikplanen und Säcke<br />

auf, mit denen Todesopfer zugedeckt<br />

wurden.<br />

Am Freitagabend kurznach sechs<br />

Uhr wurde die Ausgehpromenade<br />

vondem meterhohenTsunami überspült,<br />

weite Teile Palus verwüstet –<br />

eine halbe Stunde nach dem Beben<br />

und eine halbe Stunde,nachdem die<br />

Behörden den ursprünglichen Tsunami-Alarmbereits<br />

aufgehoben hatten.<br />

„Die Messgeräte haben die Flutwelle<br />

nicht aufgezeichnet“, rechtfertigten<br />

die Behörden ihrVersagen, das<br />

wahrscheinlich Hunderte, wenn<br />

nicht gar mehr Tote forderte.<br />

Aus vielen betroffenen Ortschaften<br />

in Zentral-Sulawesi, die vondem<br />

Erdbeben heimgesucht worden wa-<br />

In den Trümmerneines Hotels suchen Helfer nach Opfernund Überlebenden.<br />

1000 km<br />

INDIEN<br />

SRI<br />

LANKA<br />

Indischer Ozean<br />

CHINA<br />

Erdbeben Stärke 7,5<br />

INDONESIEN<br />

Sumatra<br />

Java<br />

Makassar<br />

Treibstoff ist knapp. Bewohner von Palu belagerneinen Tanklaster.<br />

AUSTRALIEN<br />

AFP/ ISMOYO<br />

Pazifik<br />

BLZ/REEG;QUELLE: DPA<br />

AP/TATAN SYUFLANA<br />

AFP/ADEK BERRY<br />

ren, tröpfelten auch gestern nur wenige<br />

Nachrichten ein. So fehlen bislang<br />

Einzelheiten aus dem Epizentrum<br />

rund 75 bis 80 Kilometer nördlich<br />

von Palu. Dort hatte am Freitag<br />

die Erdkruste nur zehn Kilometer<br />

unter der Oberfläche auf Südostasiens<br />

berüchtigtem und von aktiven<br />

Vulkanen übersäten „Feuerring“ gebebt.<br />

Erst vor einem Monat forderte<br />

ein ähnlich starkes Beben auf der Insel<br />

Lombok knapp 1000 Tote.<br />

Es mangelt an allem<br />

Die Retter in der Region Palu haben<br />

nicht nur mit einer weitgehend zerstörten<br />

Infrastruktur ohne Strom<br />

und Trinkwasser zu kämpfen. Selbst<br />

in der nur rund 100 Kilometer entfernten<br />

Stadt Poso gingen am Sonntag<br />

die Vorräte aus. Die Tankstellen<br />

wurden aus Mangel an Benzin geschlossen.<br />

Die Fahrt nach Palu, die<br />

normalerweise vier Stunden dauert,<br />

geriet zu einer unendlichen Reise,<br />

weil umgefallene Bäume und Erdrutsche<br />

die Straße blockierten.<br />

Zumindest nahm der Flughafen<br />

von Palu, der beim Erdbeben beschädigt<br />

worden war, am Sonntag<br />

wieder seinen Betrieb auf. Während<br />

die ersten Flugzeuge mit Hilfslieferungen<br />

landeten, prügelten sich im<br />

Flughafengebäude Überlebende um<br />

Beutel mit Kartoffelchips. Zwei Tage<br />

nach der Katastrophe hatte sich die<br />

Versorgungslage so dramatisch zugespitzt,<br />

dass Überlebende um jedes<br />

bisschen Nahrung kämpften.<br />

Das nur wenige Kilometer von<br />

Palu entfernte Donggala erschien<br />

dagegen auch gestern zunächst unerreichbar.<br />

Erdbeben und Tsunami<br />

hatten die Straße unpassierbar gemacht.<br />

Erste Retter konnten den Ort<br />

nur per Boot erreichen. Indonesiens<br />

staatlicher Erdölkonzern PTI, der<br />

eine Flugzeugladung voll Treibstoff<br />

nach Palu geflogen hatte, stationierte<br />

eine schwimmende Tankstelle<br />

in Donggala.<br />

DieLage in dem Katastrophengebiet<br />

ist so prekär, dass Indonesiens<br />

Streitkräfte nach der Eröffnung des<br />

Flughafens mit der Evakuierung von<br />

Verletzten begannen. Doch diese<br />

ersten Fortschritte bei den Hilfsbemühungen<br />

konnten das Unbehagen<br />

nicht vertreiben, dass viele Retter bei<br />

demVersuch begleitete,indas Katastrophengebiet<br />

zu gelangen. „Wir<br />

wissen nicht, was uns erwartet“,<br />

sagte ein Mitarbeiter des Roten<br />

Kreuzes.<br />

Haftbefehl nach tödlichem<br />

Streit auf dem Oktoberfest<br />

Nachdem ein Mann (58) am Freitagabend<br />

an den Folgen eines gewalttätigen<br />

Streits auf dem Oktoberfest gestorben<br />

ist, wurde gesternHaftbefehl<br />

gegen einen 42-Jährigen erlassen.<br />

Gegen ihn werdewegen<br />

Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.<br />

DerBeschuldigte hatte sich,<br />

nachdem er zunächst vomTatortgeflohen<br />

war,amSamstag bei der Polizeigemeldet<br />

und eingeräumt, an der<br />

Auseinandersetzung beteiligt gewesen<br />

zu sein. (dpa)<br />

Potenzpillen eingenommen:<br />

Autofahrer ruft die Polizei<br />

Nach der Einnahme vonzweiPotenzpillen<br />

hat ein Autofahrer in Baden-Württembergdie<br />

Polizei rufen<br />

müssen. Der30-Jährige war am<br />

Sonnabend auf dem Wegzuseiner<br />

Freundin, als auf der A8 Nebenwirkungen<br />

wie Herzrasen und Kreislaufprobleme<br />

einsetzten. Er rief die<br />

Polizei, die ihn auf einem Parkplatz<br />

fand. Nach einer ärztlichen Untersuchung<br />

wurde er in die Obhut seiner<br />

Freundin übergeben. (dpa)<br />

Frau kracht durch Glasdach<br />

am Züricher Hauptbahnhof<br />

Beim Sturzvom Dach des Hauptbahnhofs<br />

in Zürich ist eine 17-Jährige<br />

ums Leben gekommen. Siewar<br />

in der Nacht zu Sonntag mit drei<br />

Freunden über ein gesichertes Baugerüst<br />

auf das Gebäude geklettert.<br />

Über der Querhalle brach eine<br />

Scheibe des Glasdachs.Die Frau fiel<br />

zwölf Meter in die Tiefe. (dpa)<br />

Heißluftballon stürzt bei<br />

Bottrop in Stromleitung<br />

Der Ballon korb mit sechs Insassen hing<br />

in 65 MeternHöhe fest. DPA/CAROLINE SEIDEL<br />

In Bottrop hat sich am Sonntag ein<br />

Heißluftballon in einer Stromleitung<br />

verfangen. In dem Korb des Ballons,<br />

der an der Spitzeeines Strommastes<br />

baumelte,waren sechs Menschen,<br />

sagte ein Polizeisprecher.Nach ersten<br />

Erkenntnissen waren die Ballonfahrer<br />

im Korb unverletzt, die Feuerwehr<br />

konnte mit ihnen telefonieren.<br />

Am Abend –schon bei Einbruch der<br />

Dunkelheit –kletterten Höhenretter<br />

der Feuerwehr zu dem Korb,der sich<br />

in etwa 65 MeternHöhe in den Leitungen<br />

verfangen hatte.Die Retter<br />

sicherten nun zuerst den Korb,damit<br />

er nicht weiter abstürzenkönne,<br />

sagte ein Feuerwehrsprecher. (dpa)<br />

27 Tote im Iran durch<br />

gepanschten Alkohol<br />

Im Iran sind 27 Menschen an einer<br />

Alkoholvergiftung gestorben. 15 weitereschwebten<br />

am Wochenende<br />

noch in Lebensgefahr.Inden vergangenen<br />

Tagen wurden insgesamt<br />

290 Menschen in vier iranischen<br />

Provinzen wegen Konsums vonangeblich<br />

gepanschtem Alkohol in<br />

Krankenhäuser gebracht. DieHintergründe<br />

sind noch unklar.Sowohl<br />

Verkauf als auch Konsum vonAlkohol<br />

sind im Iran aus religiösen Gründen<br />

streng verboten. (dpa)


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2 I KUR UND WELLNESS<br />

MONTAG, 1.OKTOBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

Aerial Yoga<br />

Stärkung für Körper<br />

und Seele<br />

Kontrolle abgeben, einfach<br />

schweben.“ „Wie ein Baby<br />

im Tragetuch.“ „Ein Gefühl<br />

der Schwerelosigkeit.“ Aerial<br />

Yoga: Wer es ausprobiert hat,<br />

hat eine neue Dimension erlebt,<br />

entsprechend begeistert sind die<br />

Kommentare. Aerial Yoga kombiniert<br />

die klassischen Yoga-Haltungen<br />

(Asanas) mit Elementen<br />

der Zirkusakrobatik. Der Clou: Der<br />

Yogi hängt in einem drei mal vier<br />

Meter großen, stabilen, aber leichten<br />

Tuch, das an der Decke befestigt<br />

ist, während er seine oder sie<br />

ihre Übungen macht.<br />

Umkehrhaltungen werden bereits<br />

im klassischen, auf der Matte<br />

am Boden ausgeübten Yoga<br />

besondere Wirkungen nachgesagt:<br />

Weil der Kopf der niedrigste<br />

Punkt des Körpers ist, wird das<br />

Blut anders herum gepumpt, die<br />

Venenklappen werden entlastet,<br />

das Gehirn bekommt mehr Sauerstoff.<br />

Das Herz wird gestärkt,<br />

weil es schwerer arbeiten muss,<br />

so die Erläuterung. Umkehrhaltungen<br />

sind beispielsweise der Kopfoder<br />

Schulterstand. Ähnlich der<br />

konventionellen „Kerze“ oder dem<br />

„Hund“ bei der Gymnastik.<br />

Wer vertrauensvoll im Tuch<br />

eingewickelt an der Decke hängt,<br />

kann aus fast allen Asanas Umkehrhaltungen<br />

machen und deren<br />

stärkende Wirkung nutzen. Weniger<br />

fortgeschrittene Yogis haben<br />

dabei den Vorteil, dass sie einen<br />

großen Teil des Körpergewichts<br />

an das Tuch abgeben können,<br />

bei den Asanas also mehr Dehnung<br />

erreichen können, ohne<br />

so viel Kraft aufwenden zu müssen.<br />

Gleichzeitig schaukeln und<br />

schwingen sie dabei im Raum<br />

umher –eine neue Erfahrung von<br />

Dreidimensionalität, wie praktizierende<br />

Aerial Yogis schwärmen.<br />

Bei einigen Übungen werden<br />

auch nur –zum Beispiel –die Beine<br />

ins Tuch eingehängt, während<br />

der größte Teil des Körpers auf<br />

der darunter liegenden Standard-<br />

Matte ruht<br />

Dabei passiert imKörper weit<br />

mehr als, als dass Muskeln, Faszien,<br />

Sehnen und Bänder gedehnt,<br />

Gelenke wieder gängig gemacht<br />

werden: Die inneren Organe geraten<br />

in Bewegung,das Tuch übt dabei<br />

Druck aus, der einer Akupressur<br />

ähnelt. Verspannungen und<br />

Blockaden werden gelöst, Energie<br />

kann wieder fließen.<br />

Wem das zu esoterisch klingt,<br />

kann sich an bodenständigere<br />

Pluspunkte halten: Die Muskulatur<br />

wird gestärkt, der Körper wird<br />

flexibler und dehnbarer. (fwo.)<br />

Heilwässer mit viel Hydrogencarbonat<br />

können helfen,<br />

das Risiko für Typ-2-Diabetes<br />

und seine Folgen zu senken,<br />

wie wissenschaftliche Studien<br />

zeigten. Wie Hydrogencarbonat<br />

bei Diabetes wirkt, haben japanische<br />

Forscher nun herausgefunden.<br />

Demnach hilft Hydrogencarbonat<br />

bei der Blutzuckerkontrolle,<br />

verbessert den Stoffwechsel und<br />

sorgt für eine „schlanke“ Darmflora.<br />

Heilwässer liefern den<br />

Wirkstoff ganz einfach und kalorienfrei.<br />

Als hydrogencarbonatreich<br />

gelten sie ab etwa 1300<br />

mg Hydrogencarbonat pro Liter.<br />

Heilwässer sind in gut sortierten<br />

Lebensmittel- und Getränkemärkten<br />

erhältlich.<br />

An Diabetes mellitus Typ 2<br />

leiden immer mehr Menschen<br />

und immer öfter auch Jüngere.<br />

Forscher suchen deshalb nach<br />

Wegen, wie man sich vor dieser<br />

Volkskrankheit möglichst einfach<br />

und wirksam schützen kann. Ein<br />

interessanter Weg könnte das regelmäßige<br />

Trinken von hydrogencarbonatreichem<br />

Heilwasser sein.<br />

Vielen Studien zeigen, dass die<br />

Entstehung und das Fortschreiten<br />

von Typ-2-Diabetes mit Hilfe von<br />

Hydrogencarbonat gebremst werden<br />

konnten. Wie und warum Hydrogencarbonat<br />

den Stoffwechsel<br />

günstig beeinflusst, war jedoch<br />

lange nicht bekannt. Japanische<br />

Forscher haben dies untersucht.<br />

Was ist Hydrogencarbonat?<br />

Ob Schlaganfall, komplizierter<br />

Beinbruch oder chronische<br />

Erkrankung: Viele<br />

Menschen sind auf Rehabilitationsmaßnahmen<br />

angewiesen.<br />

Wer im erwerbsfähigen Alter<br />

ist, beantragt die Reha bei der<br />

Rentenversicherung. Für die Bewilligung<br />

von Rehas für Kinder,<br />

Jugendliche und Rentner sind<br />

Krankenkassen zuständig.<br />

Doch was, wenn eine Ablehnung<br />

kommt, die Kur nicht genehmigt<br />

wird? Kein Grund, den<br />

Mut sinken zu lassen: Viele<br />

Reha-Anträge werden im ersten<br />

Schritt nicht genehmigt. Einem<br />

Wiiderspruch des Betroffenen<br />

wird aber oft stattgegeben. Einen<br />

Monat lang hat man Zeit,<br />

Widerspruch einzulegen. Dabei<br />

Im Alltag kennen wir Hydrogencarbonat<br />

in Verbindung mit Natrium<br />

unter dem Namen Natron.<br />

Hydrogencarbonat ist eine starke<br />

Base, die Säuren gut neutralisieren<br />

kann. Unser Körper nutzt Hydrogencarbonat<br />

als natürlichen<br />

Säurepuffer. In vielen Heilwässern<br />

kommt Hydrogencarbonat von Natur<br />

aus in größeren Mengen vor.<br />

Als reich an Hydrogencarbonat gilt<br />

ein Heilwasser ab etwa 1300 mg<br />

Hydrogencarbonat pro Liter.<br />

Effekte von Hydrogencarbonat<br />

Bei der japanischen Studie tranken<br />

die Teilnehmer eine Woche<br />

lang jeden Tageinen halben Liter<br />

hydrogencarbonatreiches Wasser,<br />

dann eine Woche hydrogencarbonatarmes<br />

Wasser. Diese Abfolge<br />

wurde noch zweimal wiederholt.<br />

Anhand der Vorher- und Nachher-<br />

Untersuchungen fanden die Wissenschaftler<br />

positive Effekte bei<br />

der Blutzuckerkontrolle, im Stoffwechsel<br />

und in der Darmflora.<br />

Bessere Blutzuckerkontrolle<br />

Durch den hohen Blutzuckerspiegel<br />

werden bei Diabetikern mehr<br />

Proteine „verzuckert“, also an<br />

Zucker gebunden. Dabei entstehen<br />

Glykoproteine, die schädlich<br />

auf den Stoffwechsel wirken. Wie<br />

viele Proteine verzuckert werden,<br />

zeigt der Glykoalbuminspiegel.<br />

Dieser ist vor allem bei schlecht<br />

eingestellten Diabetikern deutlich<br />

höher als bei Gesunden. In<br />

der japanischen Studie war der<br />

Blutspiegel an schädlichem Glykoalbumin<br />

nach dem Trinken des<br />

hydrogencarbonatreichen Wassers<br />

deutlich niedriger als nach<br />

Wie hydrogencarbonatreiches<br />

Wie die Aufnahme der richtigen<br />

Regelmäßiges Wassertrinken schützt nicht nur vor dem Austrocknen.<br />

dem hydrogencarbonatarmen<br />

Wasser. Da der Glykoalbuminspiegel<br />

ähnlich wie der oft verwendete<br />

HbA 1c als Maß für die<br />

Blutzuckerkontrolle gilt, bewirkt<br />

Hydrogencarbonat also eine bessere<br />

Blutzuckerkontrolle.<br />

Reduzierung von Aminosäuren<br />

Weil sich der Stoffwechsel von<br />

Diabetikern von dem gesunder<br />

Menschen unterscheidet, untersuchten<br />

die japanischen Forscher<br />

auch die Stoffwechsel-Profile der<br />

Teilnehmer. 15Prozent der Stoffwechselprodukte<br />

hatten sich nach<br />

dem Trinken von hydrogencarbonatreichem<br />

Wasser erheblich<br />

geändert. So sank die Menge kritischer<br />

Aminosäuren wie zum Beispiel<br />

Tyrosin, die als Risikofaktoren<br />

für Typ-2-Diabetes gelten. Die<br />

Reha abgelehnt –muss kein<br />

Versicherte können nach einer Ablehnung widersprechen. Gut begründete<br />

sollte man die Argumente widerlegen,<br />

mit denen ein Antrag<br />

abgelehnt wurde. So heißt es<br />

beispielsweise oft, eine ambulante<br />

Behandlung sei für den<br />

Antragsteller ausreichend. Doch<br />

gerade bei vielschichtigen Krankheitsbildern<br />

stoßen ambulante<br />

Versorgungsangebote oft an ihre<br />

Grenzen. Wer Einspruch einlegt,<br />

sollte nachvollziehbar darlegen,<br />

dass er die ambulanten Möglichkeiten<br />

am Wohnort bereits ausgeschöpft<br />

hat. Und dass diese<br />

nicht ausreichen oder dass deren<br />

Wahrnehmung derzeit nicht<br />

möglich ist.<br />

Eine Reha kann auch abgelehnt<br />

werden, weil seit der letzten<br />

Kur noch keine vier Jahre<br />

vergangen sind. Dann sollte man<br />

GETTYIMAGES/HUMONIA<br />

Widerspruchsformulare gegen eine Kurablehnung gibt es im Internet.<br />

belegen können, dass ohne die<br />

Reha eine erhebliche Verschlechterung<br />

der gesundheitlichen Situation<br />

droht. Wenn sogar die<br />

Erwerbsfähigkeit in Frage gestellt<br />

ist oder zusätzliche Gesundheitsschädigungen<br />

drohen, gilt die<br />

Vierjahresfrist nicht.<br />

Manchmal sind jedoch auch<br />

fehlende versicherungsrechtli-


MONTAG, 1.OKTOBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

KUR UND WELLNESS l 3<br />

Heilwasser bei Diabetes helfen kann<br />

Flüssigkeit den Stoffwechsel günstig beeinflusst<br />

rogencarbonat-reiches Heilwasser<br />

zu trinken, um den Stoffwechsel<br />

zu verbessern und das Risiko für<br />

Typ-2-Diabetes zu senken.<br />

Wer ein Wasser wählt, das zudem<br />

viel Magnesium enthält, kann<br />

den Diabetes-Schutz zusätzlich<br />

verstärken. Denn Magnesium gilt<br />

vielen bereits als Anti-Diabetikum,<br />

da zahlreiche Studien ergaben,<br />

dass ausreichend Magnesium<br />

zum Schutz vor Diabetes beitragen<br />

und Folgeerkrankungen verhindern<br />

kann. Heilwässer gelten<br />

als magnesiumreich ab etwa 100<br />

mg Magnesium pro Liter.<br />

Was Diabetiker essen sollten<br />

unterscheidet sich heute kaum<br />

mehr von den allgemeinen Empfehlungen<br />

für eine gesunde Ernährung.<br />

Ein paar Tipps helfen auch<br />

dabei, sich vor Diabetes zu schützen.<br />

Allgemein gilt, wer zuviel auf<br />

die Waage bringt (BMI über 25 kg/<br />

m2), sollte langsam und nachhaltig<br />

abspecken oder zumindest das<br />

Gewicht halten.<br />

nig verarbeiteten natürlichen Lebensmitteln.<br />

Zucker ist kein Tabu,<br />

sollte aber in Maßen und eher im<br />

Verbund mit anderen Lebensmitteln<br />

gegessen werden.<br />

Ballaststoffreiche Nahrung<br />

Ballaststoffe machen satt und verzögern<br />

den Übergang von Kohlenhydraten<br />

ins Blut. Vollkorngetreide,<br />

Hülsenfrüchte, Gemüse und<br />

Obst liefern reichlich Ballaststoffe<br />

und andere wichtige Nährstoffe.<br />

Wasser trinken<br />

Die besten Durstlöscher sind<br />

Wasser und ungesüßte Tees. Heilwässer<br />

mit viel Hydrogencarbonat<br />

und Magnesium können außerdem<br />

zum Schutz vor Diabetes beitragen.<br />

Kalorienhaltige Getränke<br />

wie Limonaden und Säfte, Milch<br />

oder Alkohol sind mit Vorsicht zu<br />

genießen, da sie Kalorien liefern,<br />

aber nicht satt machen. Zudem<br />

geht der Zucker aus Getränken<br />

schnell ins Blut über.<br />

Mehr Pflanzenöle<br />

Regelmäßig essen<br />

Verringerung kritischer Aminosäuren<br />

zeigt, dass hydrogencarbonatreiches<br />

Heilwasser den Stoffwechsel<br />

positiv beeinflussen kann.<br />

Darmbakterien werden gestärkt<br />

Auch die Darmflora des Menschen<br />

wirkt sich vermutlich auf das Entstehen<br />

von Typ-2-Diabetes und<br />

Adipositas aus, wie einige Studien<br />

nahelegen. In der japanischen<br />

GETTYIMAGES/GRKI<br />

Studie veränderte das hydrogencarbonatreiche<br />

Heilwasser die<br />

Zusammensetzung der Bakterien<br />

im Darm. Es fanden sich deutlich<br />

mehr Bakterien, die mit einem<br />

gesunden Körpergewicht in Verbindung<br />

gebracht werden, da sie<br />

bei schlanken Menschen wesentlich<br />

ausgeprägter vorkommen als<br />

bei Übergewichtigen. Dies könnte<br />

ebenfalls zur Wirkung von Hydrogencarbonat<br />

als Diabetes-Schutz<br />

beitragen.<br />

Fazit: Die Studie aus Japan<br />

erklärt den Wirkmechanismus<br />

von Hydrogencarbonat zumindest<br />

teilweise. Und sie bestätigt einmal<br />

mehr den positiven Effekt von<br />

hydrogencarbonatreichem Wasser<br />

auf Typ-2-Diabetes. Es erscheint<br />

also durchaus empfehlenswert,<br />

in regelmäßigen Abständen hyd-<br />

Fette sollten höchstens 35 Prozent<br />

der Energiezufuhr ausmachen.<br />

Sparen ist vor allem bei tierischen<br />

Fetten wie Butter, Sahne,<br />

Speck, fettreichem Fleisch und<br />

Wurst angesagt. Pflanzliche Öle<br />

liefern dagegen wichtige ungesättigte<br />

Fettsäuren.<br />

Gute Kohlenhydrate<br />

Etwa 45bis 60 Prozent der Energiezufuhr<br />

sollten aus Kohlenhydraten<br />

stammen. Am besten sind<br />

komplexe Kohlenhydrate aus we-<br />

Um Blutzuckerspitzen und Unterzuckerung<br />

zu vermeiden, sollte<br />

man an jedem Tagfür möglichst<br />

regelmäßige und ausgewogene<br />

Mahlzeiten sorgen.<br />

Bewegung<br />

Sportliche Aktivitäten und Bewegung<br />

im Alltag helfen abzunehmen<br />

oder das Gewicht zu halten.<br />

Sie verbessern aber auch<br />

den Stoffwechsel und helfen,<br />

Sie vor Diabetes und seinen Folgen<br />

zu schützen. (jme./ots.)<br />

Beinbruch sein<br />

Widersprüche sind oft erfolgreich<br />

che Voraussetzungen der Grund<br />

für eine Ablehnung. Um eine<br />

Reha zu beantragen, muss man<br />

beispielsweise die Mindestversicherungszeit<br />

von 15 Jahren hinter<br />

sich gebracht haben. Wer in<br />

den letzten zwei Jahren vor dem<br />

Antrag nicht mindestens sechs<br />

Kalendermonate Pflichtbeiträge<br />

für eine versicherte Beschäftigung<br />

gezahlt hat, wird es schwer<br />

haben. Aber auch da lohnt sich<br />

genaues Hinschauen: Manchmal<br />

sind die Beitragszeiten dennoch<br />

erfüllt. Denn Kindererziehungszeiten,<br />

Zeiten aus dem Versorgungsausgleich<br />

und Zeiten des<br />

Wehr- oder Bundesfreiwilligendienstes<br />

werden angerechnet.<br />

Manchmal bemängelt der<br />

Versicherer auch fehlende Mitwirkung<br />

des Antragstellers.<br />

Beispielsweise wurden die benötigten<br />

Unterlagen nicht übersendet.<br />

Solche Fehler sollte<br />

man vermeiden und von Anfang<br />

an die richtigen Formulare nutzen.<br />

Beihilfeberechtigte müssen<br />

zudem bei dem für sie zuständigen<br />

Amts- oder Vertrauensarzt<br />

vorstellig werden.<br />

Im Internet gibt es sogenannte<br />

Widerspruchs-Generatoren,<br />

die es Betroffenen erleichtern,<br />

ihren Widerspruch in Briefform<br />

zu verpacken. Dazu wählt man<br />

einfach eine passende aus den<br />

vorgefertigten Formulierungen<br />

aus. Doch der Brief allein reicht<br />

nicht: Aussagekräftige Belege<br />

müssen zumindest nachgereicht<br />

werden. (bäu.)<br />

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Das komfortable Reha-Zentrum, eignet sich bestens zur<br />

Rehabilitation, aktiven Erholungoder kreativen Betätigung.<br />

Es ist nur ca. 200m vom Stadtzentrum entfernt und bietet<br />

therapeutische Spezialgeräte und ein hochqualitatives medizinisches<br />

Behandlungsprogramm an.<br />

Leistungen im Preis:<br />

7Ü/HP, Schmerz- und Bewegungstherapie: therapeutische Konsultation<br />

(30 Min.), 6Kurbehandlungen, 2x manuelle Therapie, 6x klass.<br />

Massage, 6x Wassergymnastik, 6x Moorumschlag, 2x Hoch-Energie-Laser,<br />

med. Betreuung, Nutzung von Schwimmbad, Whirlpool<br />

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Es gelten die AGB des Reiseveranstalters FFAIR Reisen GmbH.


4 I KUR UND WELLNESS<br />

MONTAG, 1.OKTOBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

Brandenburg tut gut<br />

Das Umland von Berlin lockt mit Sterne-Angeboten<br />

Auch der schönste Sommer<br />

geht irgendwann mal zu<br />

Ende. Und so langsam kann<br />

man sich jetzt schon nach der einen<br />

oder anderen Idee für einen<br />

Kurzurlaub im Winter umschauen.<br />

Seit mehr als 20 Jahren liefert<br />

die Aktion „Winterliches Brandenburg“<br />

der Tourismus-Marketing<br />

Brandenburg GmbH (TMB) Ideen<br />

für winterliche Auszeiten rund um<br />

Berlin. Aber auch Klassikern steht<br />

eine Veränderung manchmal gut<br />

zu Gesicht. In diesem Jahr hat die<br />

TMB das „Winterliche Brandenburg“<br />

um eine Kategorie erweitert.<br />

Neben den Preisspecials ab<br />

79 Euro gibt es nun zusätzlich den<br />

„Sterne-Winter“: 14 Hotels der<br />

gehobenen Kategorie, von denen<br />

viele erstmals beim „Winterlichen<br />

Brandenburg“ mitmachen, sind<br />

hier mit einem Exklusiv-Angebot<br />

vertreten. Der Reisezeitraum beginnt<br />

mit dem November 2018.<br />

Für alle, die Vorfreude auf die gemütlichen<br />

Tage im Hotel mögen,<br />

sind die Angebote bereits jetzt im<br />

Internet buchbar.<br />

Die Gäste können in dieser<br />

Wintersaison aus 90 Angeboten<br />

mit drei- und vier-Sterne Komfort<br />

wählen. Bei den beliebten Preisspecials<br />

gibt es zwei verschiedene<br />

Kategorien: Zwei Personen<br />

übernachten im Doppelzimmer<br />

zum Preis von 79 Euro inklusive<br />

Frühstück. Der Tagder Anreise ist<br />

je nach Verfügbarkeit frei wählbar.<br />

45 Hotels bieten dieses Special<br />

an. Zusätzlich sparen können die<br />

Gäste, die sich für einen Kurzurlaub<br />

in der Woche entscheiden.<br />

Bei 31 Gastgebern sind die<br />

Wochen-Sparangebote, die drei<br />

Übernachtungen für zwei Personen<br />

im Doppelzimmer mit Frühstück<br />

umfassen, zum Preis von<br />

189,- Euro buchbar. Die Anreise<br />

ist hier jeweils sonntags bis dienstags<br />

möglich.<br />

Beim Preisspecial von 79 Euro<br />

beziehungsweise den Wochenangeboten<br />

von 189,-- Euro sind in<br />

dieser Saison erstmals dabei: im<br />

Barnimer Land das neu eröffnete<br />

Fontane Hotel am Werbellinsee<br />

sowie Gut Sarnow in Groß-Schönebeck,<br />

im Fläming das Hotel<br />

Alte Försterei in Kloster Zinna,<br />

im Havelland die Apartements<br />

im Schlosspark in Caputh, in<br />

Potsdam das Landgut Nedlitz, im<br />

Ruppiner Seenland Theodors Seehotel<br />

in Wustrau sowie im Spreewald<br />

Hotel Wilmersdorfer Hof in<br />

Cottbus.<br />

Am neuen „Sterne-Winter“ beteiligen<br />

sich 14 Hotels der gehobenen<br />

Kategorie mit Exklusiv-Angeboten,<br />

wie beispielsweise das<br />

Panorama Hotel am Oberuckersee,<br />

das Hotel „Alte Ölmühle in<br />

Wittenberge“, Hotel Schloss Reichenow,<br />

Gut Klostermühle in Alt<br />

Madlitz und das Spreewaldresort<br />

„Seinerzeit.“ Dabei sind beispielsweise<br />

Häuser mit Wellnessbereich<br />

und SPA-Angeboten und Schlosshotels<br />

mit besonderem Ambiente,<br />

die besondere Zimmerkategorien,<br />

wie beispielsweise eine Junior-<br />

Suite, zu einem günstigen Preis<br />

anbieten.<br />

„Da wir auch viele Stammgäste<br />

haben, die schon seit Jahren<br />

das „Winterliche Brandenburg“<br />

buchen, ist es uns wichtig, immer<br />

mal wieder neue Akzente zu setzen“<br />

sagt Mathias Knospe, Marketingleiter<br />

der TMB.<br />

Die Angebote „Winterliches<br />

Brandenburg“ 2018/2019 gelten<br />

zwischen dem 1. November und<br />

dem 23. Dezember 2018 sowie<br />

vom 2. Januar bis zum 31. März<br />

2019. Einen Überblick über alle<br />

Angebote gibt es ab sofort auf<br />

der Website www.winterlichesbrandenburg.de,<br />

wodie Specials<br />

auch direkt buchbar sind. Wersich<br />

telefonisch beraten lassen oder<br />

buchen möchte, kann das auch<br />

unter der Nummer 0331 -200 47<br />

47 bei der Tourismus-Marketing<br />

Brandenburg GmbH tun.<br />

TMB/DIETER DAMSCHEN<br />

Die Elbe bei Wittenberge hat auch im Winter ihre romantische Seite.<br />

Golfspielen ist der Klassiker unter den Sportarten mit Wellnessfaktor.<br />

Die wichtigsten Trends<br />

Jedes Jahr ermittelt der Deutsche Wellness<br />

Die Wellnessbranche ist<br />

im Wandel. Zum Beispiel<br />

sind mehrtägige Wellness-<br />

Auszeiten in Deutschland im letzten<br />

Reisejahr stark gewachsen<br />

und haben ein Umsatzplus von<br />

12,8 Prozent erzielt. Jeder dritte<br />

Deutsche erachtet heute den<br />

Wellnessurlaub für sich selbst<br />

als attraktive Reiseart. 53 Prozent<br />

der Befragten finden, dass<br />

Wellnessreisen voll im Trend liegen.<br />

„Schauen wir die Marktentwicklung<br />

an, so zeigt sich, dass<br />

Wellness aber weit mehr als eine<br />

kurzfristige Mode ist“, so Michael<br />

Altewischer, Geschäftsführer der<br />

Wellness-Hotels &Resorts. „Seit<br />

inzwischen 20 Jahren ist Wellness<br />

auf dem deutschen Markt etabliert<br />

und die Nachfrage nach Wellnessleistungen<br />

im Hotel steigt<br />

kontinuierlich. Ein Ende ist nicht<br />

in Sicht“.<br />

Auch galten Familien lange als<br />

Exoten im Wellnesshotel. Jetzt<br />

sind sie die am stärksten wachsende<br />

Gästegruppe der befragten<br />

Hoteliers und machen derzeit<br />

17,5 Prozent der Gäste aus. An<br />

erster Stelle stehen allerdings immer<br />

noch die Paare, die seit Jahren<br />

gut die Hälfte der Gäste in den<br />

Hotels ausmachen. Der Wellnessurlaub<br />

ist also weiterhin vor allem<br />

Zeit zu zweit, es zeigt sich jedoch<br />

große Bewegung im Markt.<br />

Familien-Wellnesshotels erfreuen<br />

sich immer größerer Beliebtheit.<br />

Und das, obwohl vor<br />

zwei Jahren noch 59,1 Prozent der<br />

Gäste angaben, dass sie ein Wellnesshotel<br />

ohne Kinder bevorzugen<br />

würden. Eltern möchten heute<br />

die oftmals beruflich bedingt<br />

knappe Freizeit einfach gemeinsam<br />

mit ihren Kindern verbringen.<br />

Trotzdem sollen im Urlaub alle auf<br />

ihre Kosten kommen. Wellnesshotels,<br />

in denen die Kinder stundenweise<br />

gut betreut sind und die<br />

Erwachsenen währenddessen Zeit<br />

für sich im Spa genießen können,<br />

sind daher eine immer öfter gewählte<br />

Option.<br />

Die ersten Wellnesshotels<br />

beschäftigen neben<br />

Masseuren immer häufiger<br />

auch<br />

Lifestyle-Coaches<br />

Der Deutsche Wellnessverband<br />

ermittelt alljährlich neue<br />

Trends auf dem Gebiet der Wohlfühlgesundheit.<br />

Auch hier gibt es<br />

einige Neuheiten. Aber auch Altbewährtes<br />

soll nicht außer acht<br />

gelassen werden.<br />

Lifestyle ergänzt Treatment<br />

Zwei Jahrzehnte lang wurde der<br />

Wellnessmarkt vom „Entspannen<br />

und verwöhnen“-Mantra regiert.<br />

Jetzt schwingt das Pendel in die<br />

andere Richtung. Dass Entspannung<br />

allein nicht selig macht, ist<br />

zentrale und längst gewonnene<br />

Erkenntnis der internationalen<br />

Glücksforschung. Mit welcher<br />

Einstellung wir leben und welche<br />

Gewohnheiten unseren Alltag bestimmen,<br />

beeinflusst unser Wohlbefinden<br />

hingegen maßgeblich.<br />

„Wellness kann nicht an jemandem<br />

oder für jemanden gemacht<br />

werden“, stellt Dr. Don Ardell, einer<br />

der Mitbegründer der Bewegung,<br />

klar. Es ist ein „Lifestyle“<br />

und ein „Mindset“. Das begreifen<br />

jetzt immer mehr Wellness-<br />

Suchende und werden aktiv. Die<br />

ersten Wellnesshotels beschäftigen<br />

nun neben Masseuren und<br />

Kosmetikerinnen auch Lifestyle-<br />

Coaches. Mindful Fitness, Healthy<br />

Eating und Sustainable Life geben<br />

die neue Richtung vor.<br />

Natur erleben, natürlich leben.<br />

Dieser Wellnesstrend ist stabil<br />

und setzt sich auch weiterhin fort.<br />

Im Bereich der Körperpflege ist<br />

das Segment der Naturkosmetik<br />

in den letzten zehn Jahren deutlich<br />

gewachsen. Selbst Hersteller<br />

konventioneller Beauty-Produkte<br />

führen inzwischen entsprechende<br />

Sortimente in ihrem Portfolio.<br />

Im Lebensmittelmarkt hat sich<br />

„Bio“ fest etabliert. Immer mehr<br />

Menschen wollen so natürlich<br />

wie möglich essen und mit ihrem<br />

Einkaufsverhalten auch zum Wohl<br />

der Natur beitragen. Wandern gehört<br />

wieder zu den beliebtesten<br />

Outdoor-Aktivitäten und der Spaziergang<br />

im Wald erfährt unter<br />

dem Label „Forest Bathing“ einen<br />

zeitgemäßen Relaunch. Auch im<br />

internationalen Spa-Business ist


MONTAG, 1.OKTOBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

KUR UND WELLNESS l 5<br />

in Sachen Wellness<br />

Verband Neuigkeiten aus seinem Bereich<br />

mehr Natur angesagt. 2017 erhielt<br />

das Organic Spa des Kreuzfahrtschiffs<br />

AIDAprima den Green<br />

Spa Award des Deutschen Wellness<br />

Verbands und setzt damit<br />

ein Zeichen für den Trend.<br />

Transformative Reisen<br />

Transformative Reisen sind laut<br />

Global Wellness Institute ein<br />

Trendthema für den Wellnesstourismus.<br />

Statt während eines Hotelaufenthalts<br />

beliebige Spa-Behandlungen<br />

aneinanderzureihen,<br />

soll der Wellnesstrip künftig als<br />

bewegende, zusammenhängende<br />

Geschichte erlebt werden: eine<br />

Kombination aus eigenem aktiven<br />

Mitwirken, inszenierten Performance-Elementen,<br />

überwältigenden<br />

Naturschauspielen. Dieses<br />

neue Storytelling-Konzept will die<br />

Reisenden in ihrem tiefsten Inneren<br />

berühren und zu nachhaltigen<br />

Bewusstseins- und Einstellungsveränderungen<br />

führen. Ein erstes<br />

eindrucksvolles Beispiel des<br />

transformativen Wellnessurlaubs<br />

ist die Rundreise zu den fünf neuen<br />

Six Senses Lodges in Bhutan.<br />

Jede der fünf Luxus-Herbergen befindet<br />

sich an einem anderen Ort<br />

des kleinen Königreichs und ist einem<br />

eigenen Thema in der Kunst<br />

des glücklichen Lebens gewidmet.<br />

Wellnessprogramme<br />

Lebenserfahrungen und Lebensstil<br />

verändern die Erbsubstanz.<br />

Dies ist die zentrale Erkenntnis<br />

der neuen Epigenetik-Forschung.<br />

Bewegung, Ernährung, Entspannung,<br />

Gedanken und Gefühle<br />

haben einen Einfluss darauf, ob<br />

unsere genetische Veranlagung<br />

Wirklichkeit wird oder nicht. Der<br />

amerikanische Forscher Dean Ornish<br />

konnte in mehreren Studien<br />

zeigen, dass ein Wellness-Lifestyle-Programm<br />

Krebs hemmende<br />

Gene einschalten und Krebs fördernde<br />

Gene ausschalten kann.<br />

Seine Entdeckung, dass dieses<br />

Wellness-Programm auch die mit<br />

dem Alter immer kürzer werdenden<br />

Schutzkappen der Chromosomen<br />

– die Telomere – wieder<br />

wachsen lässt, bestätigt den<br />

zellbiologischen Anti-Aging-Effekt<br />

echter Wellnessangebote statt<br />

alleiniger Verwöhnbehandlungen.<br />

REAL Wellness gehört zweifellos<br />

die Zukunft.<br />

Studien zeigen, dass der<br />

Wellness-Lifestyle<br />

krebshemmende<br />

Gene<br />

einschaltet<br />

Slow is the new smart<br />

In einer besondershyperbeschleunigten<br />

Welt wächst das Bedürfnis<br />

nach mehr Ruhe und Gelassenheit.<br />

„Slow Food“ hat bereits Millionen<br />

Anhänger weltweit gefunden.<br />

Nun erreicht der Trend zum langsameren<br />

Leben auch den Markt<br />

der Bewegungsangebote und die<br />

vermeintlich weniger Sportlichen.<br />

GETTYIMAGES/JACOBLUND<br />

In Japan von dem renommierten<br />

Sportphysiologen Hiroaki Tanaka<br />

entwickelt, verbreitet sich „Slow<br />

Jogging“ als neuer Breiten- und<br />

Gesundheitssport für alle Altersund<br />

Leistungsgruppen. Statt dem<br />

bekannten Slogan „No pain no<br />

gain“ lautet die neue Fitness-Devise<br />

„Nico Nico“ –was japanisch ist<br />

und so viel heißt wie „mit einem<br />

Lächeln“. Tatsächlich beweisen<br />

die Studien, dass Slow Jogger genau<br />

so viele Kalorien verbrennen<br />

wie schnelle, sich Dank der Ausschüttung<br />

körpereigener Cannabinoide<br />

viel besser fühlen und auf<br />

lange Sicht auch die längste Lebenserwartung<br />

unter den Läufern<br />

haben. Slow Jogging kann indoor<br />

wie outdoor betrieben werden.<br />

Klassiker Golfsport<br />

„Golf? Das ist doch kein Sport!“<br />

Wenn das ein Nicht-Golfer sagt,<br />

haben Golfspieler meist eine<br />

ganze Reihe Gegenargumente:<br />

Auf einer 18-Loch Anlage werden<br />

zwischen 100 und 200 Schwünge<br />

absolviert und zwischen acht und<br />

zehn Kilometer zurückgelegt. Immerhin<br />

sind die Spieler dabei gut<br />

vier Stunden unterwegs. Dabei<br />

verbrennen sie zwischen 1400<br />

und 1500 Kalorien – das entspricht<br />

zwei Stunden Aerobic oder<br />

Joggen oder drei Stunden Tennis.<br />

Und die Schwünge sind auch nicht<br />

ohne: Dahinter steckt eine komplexe<br />

Bewegung, an der neben<br />

der Wirbelsäule viele Gelenke beteiligt<br />

sind. Die Bewegung an der<br />

frischen Luft tut gut. (jme.)<br />

Der digitale Coach<br />

Apps sorgen für gesunde Bewegung im Alltag<br />

In der Kur schön fit geworden?<br />

Ja, schon, aber nach den stärkenden<br />

Wochen gilt es, dem<br />

Alltagstrott ein Schnippchen zu<br />

schlagen und die Gesundheit<br />

durch Sport zu erhalten. Viele<br />

Sportarten kosten Geld und es<br />

fällt schwer,sich zum Dranbleiben<br />

aufzuraffen. Da ist es gut, dass<br />

es kleine digitale Helfer gibt, die<br />

den Job des Motivators gerne<br />

übernehmen. Manche von ihnen<br />

entwerfen sogar ein individuelles<br />

Trainingsprogramm.<br />

Nur wenig Zeit fordert die<br />

App „Seven“. Wie der Name<br />

schon sagt, will sie mit sieben<br />

Minuten pro Trainingseinheit<br />

auskommen. Die haben es<br />

aber in sich. Das Circle-Training<br />

schöpft aus einem Pool von<br />

200 verschiedenen Kraft- und<br />

Ausdauerübungen. Ein Workout<br />

umfasst zwölf Übungen<br />

à 30 Sekunden. Dazwischen<br />

gibt es je zehn Sekunden Pause.<br />

Die Basisversion der App ist<br />

kostenlos.<br />

Ebenfalls kostenfrei<br />

ist die die<br />

„30 Tage Fitness-<br />

Challenge“ für<br />

alle, die sich einen<br />

Zeitrahmen<br />

stecken wollen.<br />

Neben Ganzkörper-Workouts<br />

gibt<br />

es auch Trainingsprogramme<br />

für<br />

einzelne Körperregionen<br />

wie Bauch<br />

und Po. Damit der<br />

Anfang nicht zu<br />

schwer wird, stellt<br />

man erst einmal<br />

seine persönliche<br />

Fitness-Stufe ein –<br />

von Anfänger bis<br />

Profi. Die Intensität der Übungen<br />

steigert sich mit jeder Trainingseinheit.<br />

Mit Animationen und Texten<br />

werden die Übungen erklärt.<br />

Sogar Erklärvideos dazu gibt es –<br />

damit auch wirklich keine Fragen<br />

offen bleiben.<br />

Wir wissen es alle: Zu langes<br />

Sitzen schadet der Gesundheit.<br />

Es fördert Fettleibigkeit und Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen, aber auch<br />

Rückenleiden. Muskelverspannungen,<br />

einseitige Belastungen,<br />

Stress und Fehlhaltungen tun ihr<br />

Übriges. Damit es nicht zu chronischen<br />

Schmerzen oder gar einem<br />

Bandscheibenvorfall kommt, ist<br />

Vorbeugung angesagt. Der Pharmakonzern<br />

Ratiopharm hat die<br />

kostenlose App „Rückenschule“<br />

mit 24 Übungen für Rücken und<br />

Co. entwickelt. Die Übungen werden<br />

anhand verständlicher Videos<br />

erklärt. Sie sind so konzipiert,<br />

GETTYIMAGES/HALFPOINT<br />

Hightech beim Fitness<br />

dass sie sowohl zu Hause als<br />

auch im Büro oder sogar unterwegs<br />

absolviert werden können.<br />

Außerdem gibt die App hilfreiche<br />

Tipps sowie allgemeine Informationen<br />

rund um das Thema Rückenschmerzen.<br />

Joggen als Sportart hat viele<br />

Vorteile: Läufer brauchen als<br />

Ausrüstung eigentlich nur zwei<br />

Sportschuhe, sie bewegen sich<br />

an der frischen Luft und sie sind<br />

nicht an feste Sport-Zeiten gebunden.<br />

Damit das Training möglichst<br />

effizient ausfällt, helfen kostenlose<br />

Apps weiter. Die bekannteste<br />

unter ihnen: „Runtastic“ mit über<br />

zehn Millionen Downloads. Es<br />

gibt unterschiedliche Ziele, an<br />

denen Nutzer arbeiten können:<br />

an der Dauer des Trainings, den<br />

erklommenen Höhenmetern, der<br />

überwundenen Distanz oder der<br />

eigenen Geschwindigkeit. Und<br />

für Abnehmwillige: Auch die verbrannten<br />

Kalorien zeichnet diese<br />

Fitness-App auf. Im persönlichen<br />

Trainingstagebuch<br />

wird der Fortschritt<br />

festgehalten –als<br />

leicht verständliche<br />

Infografik. Das<br />

motiviert, weiter<br />

aktiv zu bleiben.<br />

Den Aufwand<br />

rund ums Training<br />

möglichst gering<br />

halten, das ist<br />

auch der Ansatz<br />

der Münchener<br />

Entwickler von<br />

„Freeletics“. Sie<br />

setzen auf Übungen,<br />

für die man<br />

nur sein eigenes<br />

Körpergewicht<br />

braucht. Die Trainingseinheiten<br />

dauernzwischen<br />

fünf und 30 Minuten<br />

am Tag. Damit passen sie in jeden<br />

noch so vollen Terminkalender. Es<br />

gibt über 900 Trainingsvarianten,<br />

was sportliche Abwechslung verspricht.<br />

Mit dem kostenpflichtigen<br />

Abonnement „Freeletics Coach“<br />

können die Nutzer zusätzlich einen<br />

digitalen Personal Trainer<br />

engagieren. Der Coach analysiert<br />

nach jedem Training den aktuellen<br />

Leistungsstand, damit der individuelle<br />

Trainingsplan auch wirklich<br />

zu besten Ergebnissen führt.<br />

Die App „MyFitnessPal“ widmet<br />

sich vor allem dem Abnehmen.<br />

Die Kaloriengehalte von<br />

sechs Millionen Lebensmitteln<br />

sind darin erfasst – lästiges<br />

Nachrechnen enfällt fast völlig.<br />

Mahlzeiten und Workouts können<br />

aufgezeichnet werden, so dass<br />

der Kalorienzähler den Verbrauch<br />

präzise berechnet. (bäu.)


Kurreisen mit<br />

Taxi-Service<br />

infoveranstaltung<br />

am 06.11.2018 um 16.30 uhr<br />

im Verlagshaus. eintritt frei!<br />

bitte unverbindlich anmelden<br />

unter 030 –23276633<br />

Leserreisen<br />

AnmeLdung zum infoAbend<br />

030 –23276633<br />

www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />

Bad Kissingen<br />

8-tägige Wellnessreise inkl. HP und<br />

Anwendungspaket nach Wahl<br />

Bad Kissingen ©Bayer –Staatsbad Bad Kissingen GmbH<br />

Bad Wildungen<br />

8-tägige Kurreise inkl. VP und<br />

Anwendungspaket nach Wahl<br />

Bad Wildungen ©Fotolia<br />

Böhm. Bäderdreieck<br />

15-tägige Kurreise inkl. HP und<br />

20 Kuranwendungen<br />

Marienbad ©CUP VITAL<br />

Der bekannteste Kurort Deutschlands liegt ander<br />

malerischen fränkischen Saale, südlich der Rhön,<br />

im Bundesland Bayern. Das Bild von Bad Kissingen<br />

wird vor allem durch die prächtigen Parks und die<br />

prunkvollen historischen Bauten geprägt. Sie wohnen<br />

im4-Sterne-Parkhotel CUP VITALIS mit großem<br />

Spa- &Sportbereich. Nutzen Sie das Schwimmbad<br />

mit 20mSportbecken und entspannen Sie in der<br />

neuen 34° Cwarmen VITAL-Quelle mit Sprudelliegen<br />

und Massagedüsen oder in der großzügigen<br />

Saunalandschaft. Wählen Sie eines von 3Anwendungspaketen<br />

mit Fango, Trockensalz-Oase, Gradierwerk,<br />

Massagen und Infrarot.<br />

im Preis enthalten:<br />

•Hin-/Rückreise imCUP VITAL-Service-Taxi inkl.<br />

Haustürabholung &Kofferservice<br />

•7ÜN/HP im4-Sterne-Parkhotel<br />

CUP VITALIS<br />

•6×Mittagsnack (z.B.Salat, Suppe)<br />

•Anwendungspaket nach Wahl<br />

zusätzliche Kosten p.P.:<br />

•EZ-Zuschlag: ab €44,–<br />

•Kurtaxe, zahlbar vor Ort<br />

Bad Wildungen genießt weltweit einen hervorragenden<br />

Ruf. Die zahlreichen Heilquellen und das milde<br />

Reizklima bieten ideale Voraussetzungen für einen<br />

erfolgreichen Kuraufenthalt. Entspannen Sie sich<br />

beim Spaziergang durch Europas größten Kurpark<br />

(50 ha) oder beim Einkaufsbummel durch die malerische<br />

Altstadt. Sie wohnen im Gesundheitszentrum<br />

Helenenquelle.<br />

Schwerpunkte sind unter anderem die Innere<br />

Medizin mit chronischen Erkrankungen des Herz-<br />

Kreislauf-Systems, Verschleißerkrankungen des<br />

Bewegungsapparates sowie psychosomatische<br />

Funktionsstörungen.<br />

im Preis enthalten:<br />

•Hin-/Rückreise imCUP VITAL-Service-Taxi inkl.<br />

Haustürabholung &Kofferservice<br />

•7ÜN/VP im Gesundheitszentrum Helenenquelle<br />

•Anwendungspaket nach Wahl<br />

•Arztvortrag und Ernährungsberatung<br />

•Nutzung der Bad Wildunger Stadtbusse und<br />

Eintritt in Kurkonzerte und Kurmuseum<br />

zusätzliche Kosten p. P.:<br />

•Kurtaxe, zahlbar vor Ort<br />

Mehr als100 Heilquellen,malerischeParks und historische<br />

Gebäude sind wie geschaffen, Körper und<br />

Seele während dieser Kurreisen zuverwöhnen. Die<br />

Heilquellen werden sowohl für Trinkkuren als auch<br />

für Inhalationen und zur Aufbereitung von Bädern<br />

genutzt. Sie wohnen in einem 3-bis 5-Sterne-Hotel<br />

Ihrer Wahl im Kurviertel mit Restaurant sowie Kurund<br />

Wellnessbereich. Viele Hotels bieten Ihnen, als<br />

CUP VITAL Gäste, einen Bonus wie Mittagssnack,<br />

Kaffee &Kuchen und weitere Kuranwendungen. Sie<br />

erhalten z. B. Rabatt bei Buchung von Ausflügen mit<br />

Reiseleitung, freien Eintritt für eine kulturelle Veranstaltung<br />

und können am Nordic Walking teilnehmen.<br />

im Preis enthalten:<br />

•Hin-/Rückreise imCUP VITAL-Service-Taxi inkl.<br />

Haustürabholung &Kofferservice<br />

•14ÜN/HP im Hotel Ihrer Wahl<br />

•CUP VITAL-HOTEL BONUS z. B. tägl. Mittagssnack<br />

&weitere Anwendungen ineinigen Hotels<br />

•ärztliches Empfangsgespräch<br />

•20Kuranwendungen nach ärztlicher Vorgabe<br />

zusätzliche Kosten p. P.:<br />

•EZ-Zuschläge: hotel- &saisonabhängig<br />

Termine im April und september/oktober 2019<br />

(An-/Abreise jeweils dienstags)<br />

Termine im April und August 2019<br />

(An-/Abreise jeweils mittwochs)<br />

Termine im märz, April, mai 2019<br />

und August, september, oktober 2019<br />

ab €874,–<br />

Preis p. P. im dz<br />

ab €798,–<br />

Preis p. P. im dz/ez<br />

ez ohne zuschlag!<br />

ab €788,–<br />

Preis p. P. im dz<br />

information und buchung:<br />

0800 –287 84 82 (gebührenfrei)<br />

reiseveranstalter (i. s.d.g.):<br />

CuP ViTALis Hotel- und betriebsgesellschaft mbH,<br />

marcusallee 7a, 28359 bremen<br />

information und buchung:<br />

0800 –287 84 82 (gebührenfrei)<br />

reiseveranstalter (i. s.d.g.):<br />

CuP Touristic gmbH &Co. Kg,<br />

marcusallee 7a, 28359 bremen<br />

information und buchung:<br />

0800 –287 84 82 (gebührenfrei)<br />

reiseveranstalter (i. s.d.g.):<br />

CuP Touristic gmbH &Co. Kg,<br />

marcusallee 7a, 28359 bremen<br />

• mehr informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />

• Detaillierte Informationen zur Reise und rechtliche Hinweise erhalten Sie<br />

vom Reiseveranstalter.


MONTAG, 1.OKTOBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

KUR UND WELLNESS l 7<br />

Hilfe bei Rückenleiden<br />

Das Aund Oheißt Bewegung<br />

Nach wie vor gehörteszuden<br />

Volkskrankheiten Nummer<br />

eins. Jeder elfte Tag, den<br />

Beschäftigte in Deutschland im<br />

vergangenen Jahr krankgeschrieben<br />

waren, ist nach Auskunft der<br />

Techniker Krankenkasse auf Rückenleiden<br />

zurückzuführen.<br />

Das Verhältnis zur Zunahme<br />

an Jobs, bei denen Angestellte<br />

hauptsächlich vor dem Bildschirm<br />

sitzen, steht auffällig zum Anstieg<br />

der bekannten Schmerzen.<br />

Sie durchziehen den Körper vom<br />

Schulterbereich über das Kreuz<br />

bis zum Gesäß beim Sitzen und<br />

Stehen amArbeitsplatz.<br />

Aber längst nicht nur Büroangestellte<br />

sind davon betroffen.<br />

Etwa 24 Prozent der Deutschen<br />

tragen bis zu einem gewissen<br />

Grad eine Form von Rückenschmerzen<br />

tagein, tagaus mit<br />

sich herum. Zu den Hauptursachen<br />

gehören zum einen strapazierte<br />

und verspannte Muskeln<br />

und zum anderen Verschleißerscheinungen<br />

von Wirbelsäule<br />

und Bandscheiben. Sowohl eine<br />

große Bewegungsarmut sowie<br />

körperlich sehr belastende Tätigkeiten<br />

gehören zuden Ursachen<br />

dieses Volksleidens.<br />

Formen des Leidens<br />

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal<br />

von Rückenschmerzen<br />

ist deren zeitlicher Verlauf. So<br />

unterscheidet man zwischen akuten,<br />

subakuten und chronischen<br />

Rückenleiden. Als akut eingestuft<br />

werden die Schmerzen, wenn sie<br />

nur vereinzelt auftreten. Chronische<br />

Rückenschmerzen werden<br />

diagnostiziert, wenn diese länger<br />

Auf einem Sitzball lässt sich die Tiefenmuskulatur problemlos trainieren.<br />

als zwölf Wochen anhalten. Subakute<br />

Rückenschmerzen werden<br />

dazwischen verortet, wenn sie<br />

etwa sechs Wochen anhalten.<br />

Darüber hinaus treten die<br />

Schmerzen in unterschiedlichster<br />

Intensität auf. Sie reichen<br />

von leichtem Schmerz, der den<br />

Alltag begleitet bis hin zu einem<br />

Zustand, in dem kaum noch eine<br />

Bewegung möglich ist. Im letzeren<br />

Fall sollte man dringend einen Arzt<br />

aufsuchen, da die Ursache in akutem<br />

Verschleiß oder einer Verletzung<br />

des Bandscheibengewebes<br />

liegen kann. Bei Vorfällen mittlerer<br />

Kategorie bestimmt der Mediziner,<br />

ob der zeitlich begrenzte Einsatz<br />

von Schmerzmitteln Sinn macht,<br />

um die Muskulatur zu entkrampfen.<br />

Damit es jedoch gar nicht erst<br />

soweit kommt, ist ein fitter Rücken<br />

die beste Voraussetzung um<br />

mobil zu bleiben. Besonders eine<br />

kräftige Tiefenmuskulatur ist wichtig<br />

für die Rückengesundheit. Um<br />

die tiefliegenden Muskelschichten<br />

zu stärken, ist weder kräftezehrender<br />

Leistungssport, noch über die<br />

Maßen intensives Training im Fitnessstudio<br />

erforderlich. Was zählt<br />

Gettyimages/AndreyPopov<br />

ist Regelmäßigkeit. Schließlich<br />

lässt sich die Tiefenmuskulatur<br />

ohnehin nicht einzeln und gezielt<br />

trainieren. Balanceübungen auf<br />

instabilen Untergründen, wie etwa<br />

einem Sitzball, sind eine gute<br />

Grundlage, um diese Muskelpartien<br />

zu aktivieren, aufzubauen und<br />

zu stärken.<br />

Bewegung zählt<br />

Starre Haltung am Arbeitsplatz<br />

sorgt für Verspannungen im gesamten<br />

Nacken- und Rückenbereich.<br />

Mit einfachen Übungen an<br />

sich selbst kann man diesen vorbeugen<br />

und weitere Verkrampfungen<br />

vermeiden.<br />

Bewegungstipps<br />

Die Schultern lassen sich zum<br />

Beispiel durch einfache Dehnübungen<br />

mit zur Decke gestreckten<br />

Armen durchführen. Dabei<br />

greift die eine Hand das Handgelenk<br />

deranderen undziehtden gesamten<br />

Arm inihre Richtung. Im<br />

Anschluss erfolgt die Übung mit<br />

der anderen Hand. Ganz einfach<br />

durchzuführen ist auch das Dehnen<br />

der Schulterpartien über dem<br />

Kopf. Die linke Hand umfasst das<br />

Ellenbogengelenk und zieht esin<br />

Richtung der linken Schulter. Die<br />

Spannung wird für etwa zehn Sekunden<br />

gehalten, dann sollte die<br />

Übung auf der anderen Seite wiederholt<br />

werden.<br />

Um den gesamten Oberkörper<br />

zu dehnen, beugt man sich im Sitzen<br />

langsam nach vorne, bis der<br />

Oberkörper auf den Oberschenkeln<br />

liegt. Der Rücken macht<br />

dabei einen „Katzenbuckel“ und<br />

der Kopf hängt locker. Die Hände<br />

umfassen die Fußknöchel<br />

und verstärken die Dehnung des<br />

Oberkörpers durch leichten Zug.<br />

Die Spannung sollte etwa 20Sekunden<br />

gehalten und die Atmung<br />

nicht vergessen werden. Nach<br />

dieser Zeit wird die Spannung gelöst,<br />

indem die Hände die Knöchel<br />

wieder loslassen und der Rücken<br />

sich von unten beginnend Wirbel<br />

für Wirbel wieder aufrichtet.<br />

Diese und viele weitere Übungen<br />

zur Rückenentlastung lassen<br />

sich problemlos in den Alltag integrieren.<br />

Die Bewegung des gesamten<br />

Körpers zählt. (jme.)<br />

Leiden Sie unter chronischen<br />

Schmerzen im Bereich der<br />

Gelenke und der Wirbelsäule<br />

oder unter rheumatischen Erkrankungen?<br />

Fast jeder hatte sie<br />

schon einmal oder leidet sogar<br />

dauerhaft unter Ihnen.<br />

Es gibt jedoch inzwischen viele<br />

Möglichkeiten, um die Schmerzen<br />

zu lindern und sich seine Lebensqualität<br />

zurückzuholen. Das Angebot<br />

reicht von Massagen, über<br />

Gymnastik bis hin zu Elektrotherapien.<br />

Um die einzelnen Anwendungen<br />

in seinen Alltag zu integrieren,<br />

benötigt man einen guten<br />

Zeitplan. Es geht jedoch auch anders!<br />

Gezielte Schmerzlinderung<br />

im Urlaub –inschöner Umgebung,<br />

Schmerzlinderung im Urlaub!<br />

Mehr Bewegung und Vitalität –mehr Lebensfreude<br />

GETTYIMAGES/RIDOFRANZ<br />

Wassergymnastik ideal für Gelenke<br />

bei gutem Essen und geselligen<br />

Stunden. Die auf Schmerzlinderung<br />

abgestimmte Bewegungstherapie<br />

des Hotels Sudetia in Bad<br />

Flinsberg spielt bei chronischen<br />

Schmerzen eine zentrale Rolle.<br />

Die einzelnen Behandlungen<br />

werden an die individuelle Situation<br />

des Patienten und der Schmerzen<br />

angepasst. Das Ziel dieser<br />

Therapie ist es, Ihnen zu maximaler<br />

Leistungsfähigkeit zu verhelfen,<br />

wieder mehr Kraft, Ausdauer<br />

und Beweglichkeit zu erlangen<br />

und somit die gesamte Körperfunktion<br />

zu verbessern.<br />

Um auch die Anreise bequem<br />

und rückenschonend zu gestalten,<br />

bietet der Kur- und Wellnessspezialist<br />

FFAIR Reisen einen komfortablen<br />

Haustürtransfer, bei dem<br />

Sie in modernen Kleinbussen mit<br />

maximal acht Mitreisenden von<br />

der Wohnung auf direktem Weg zu<br />

Ihrem Hotel gefahren werden.<br />

Gern berät und unterstützt Sie<br />

das freundliche Team des Reiseveranstalters<br />

auch persönlich und beantwortet<br />

alle Ihre Fragen rund um<br />

Ihren Kur- und Erholungsaufenthalt.<br />

Fühlen Sie sich rundum umsorgt.<br />

Für Fragen stehen Ihnen unsere<br />

Mitarbeiter gern zur Verfügung.<br />

FFAIR Reisen GmbH<br />

Waldeyerstr. 10/11, 10247 Berlin<br />

Tel: 030/426 46 60<br />

www.ffair.de/service@ffair.de<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Jens Kauerauf<br />

Vermarktung:<br />

BVZ BM Vermarktung GmbH<br />

(BerlinMedien)<br />

Alte Jakobstraße 105<br />

10969 Berlin<br />

Geschäftsführer:<br />

Andree Fritsche<br />

Projektverantwortung:<br />

Renate Werk<br />

Tel. 030 23 27 53 15<br />

berlin.sonderprojekte@dumont.de<br />

Druck:<br />

BVZ <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH<br />

Am Wasserwerk 11,<br />

10365 Berlin<br />

Layout, Redaktion:<br />

mdsCreative GmbH<br />

Geschäftsführer: Klaus Bartels<br />

Peter Brock (verantw.)<br />

Jürgen-M. Edelmann<br />

Titelbild: Gettyimages/Ridofranz


Festliches Weihnachten &Silves<br />

Hotel Kormoran Wellness<br />

&Medical Spa eeee<br />

Bustransfer* •15Tage•VP<br />

ärztl. Untersuchung •12Kuranw.<br />

traditioneller Heiligabend •Silvesterball<br />

mitFestmenü, Tanz &Feuerwerk<br />

Hallenbad•Whirlpool•Saunen<br />

Termin:22.12. –05.01.2019<br />

Hotel Poznanianka eee<br />

Bustransfer* •17Tage•VP<br />

ärztl. Untersuchung•16Kuranw.<br />

traditioneller Heiligabend<br />

Silvesterball mitLiveMusik<br />

1xKaffee&Kuchen •Hallenbad<br />

Whirlpool•Sauna<br />

Termin:20.12.–05.01.2019<br />

Kurhotel<br />

Sadový<br />

Pramen eee<br />

Bustransfer* •7Tage •HPo.VP<br />

1xPerlbad •Trinkkur•1xAusflug<br />

Bechermuseum •Silvesterfeiermit<br />

Abendessen,Getränke &Musik,<br />

Tanzabende •Fitnesszentrum<br />

Termin:28.12.–03.01.2019<br />

Sonderangebote 2018<br />

Kurhotel<br />

Unterden Linden eee<br />

Bustransfer* inkl.Wohlfühlpaket<br />

1Wo. •HP•Tischgetränke •Sauna<br />

Thermalbad •1xWassergymnastik<br />

Zeitraum:ab23.10.–27.11.2018<br />

SEETE ELHOTELOstseehotel<br />

Ahlbeck eeee<br />

Bustransfer* •1Woche•FR o. HP<br />

Erholungsaufenthalt•Hallenbad<br />

Dampfbad •Sauna •Ruheraum<br />

Zeitraum: ab03.11.–22.12.2018<br />

SEETE ELHOTEL<br />

Pommerscher Hof<br />

eee superior<br />

Bustransfer* •1Woche•FR o. HP<br />

Erholungsaufenthalt•Hallenbad<br />

Dampfbad•Sauna •Ruhezone<br />

Zeitraum: ab03.11.–22.12.2018<br />

Hotel RichardSpa<br />

&Wellness eeee<br />

Bustransfer* •1Woche•FR, HP<br />

o. VP •ärztl. Eingangsuntersuchung<br />

2Kuranw./Behandlungstag<br />

Hallenbad•Whirlpool•Fitnessraum<br />

Trinkkur •Leihbademantel<br />

Zeitraum:23.10.–04.12.2018<br />

Spa- undWellnesshotel<br />

Villa Regent eeee<br />

Bustransfer* •1Woche<br />

FR,HP+ o. VP •ärztlicheEingangskonsultation<br />

•1Kuranwendung/Behandlungstag<br />

Trinkkur•Kurtaxe<br />

Zeitraum:23.10.–21.12.2018<br />

Boutique &Spa<br />

HotelDreiLilien eeee<br />

Bustransfer* •1Woche•HP<br />

1Therapieanw./Behandlungstag<br />

2htäglich Eintritt „Aquaforum“<br />

Leihbademantel •Kulturprogramm<br />

Live-Musik<br />

Zeitraum:23.10.–04.12.2018<br />

WellnessHotelPark eeee<br />

Bustransferinkl. Wohlfühlpaket*<br />

1Woche •Begrüßungsgetränk •<br />

HP o. VP •ärztl. Eingangsuntersuchung<br />

•5Kuranw. •Hallenbad<br />

Fitnessraum •Leihbademantel<br />

Zeitraum:28.10.–25.11.2018<br />

Kurhaus Pax eeee<br />

Bustransferinkl. Wohlfühlpaket*<br />

1Woche •HPo.VP•ärztl. Eingangsuntersuchung•2-3<br />

Kuranw./<br />

Behandlungstag •AußenbadelandschaftGrand<br />

•Whirlpool<br />

Zeitraum: 28.10.–25.11.2018<br />

Kurhaus Krysztal eee<br />

Bustransfer* •1Woche•VP<br />

ärztl. Eingangsuntersuchung<br />

2Kuranw./Behandlungstag •1xTanzabend•Salzkammer•Schwimmbad<br />

Whirlpool•Konzert<br />

Zeitraum:26.10.–07.12.2018<br />

Hotel Poznanianka eee<br />

Bustransfer* •1Woche•VP<br />

2Kuranwendungen/Behandlungstag<br />

1xKaffee&Kuchen •1xLive-Musik<br />

1xWirbelbad •1xGesichtsmassage<br />

Zeitraum:27.10.–22.12.2018<br />

KurkomplexBalty<br />

k eee<br />

Bustransfer* •1Wo.• VP o. AI<br />

ärztl. Konsultation •3Kuranw./<br />

Behandlungstag •Badelandschaft<br />

„MorskaOdyseja“•Knochenunters.<br />

Zeitraum:27.10.–22.12.2018<br />

Hotel Villa Merry eee<br />

Bustransfer* •1Woche•HP,VP<br />

o. AI •ärztl. Untersuchung •4Kuranw./Behandlungstag<br />

•1xpro<br />

WocheSauna oder Whirlpoolgratis<br />

Zeitraum:27.10.–22.12.2018<br />

Baltivia Sea Resort eeee<br />

Bustransfer* •1Woche<br />

HP o. VP •ärztl. Konsultationen<br />

3Kuranwendungen/Behandlungstag<br />

Hallenbad•Whirlpool•Saunen<br />

Erlebnisdusche•Leihbademantel<br />

Zeitraum:27.10.–22.12.2018<br />

KurhotelAkces<br />

Medical FIT &Spa eee<br />

Bustransfer* •1Woche•VP<br />

ärztl. Untersuchung•3Kuranw./<br />

Behandlungstag •Fitnessraum<br />

Hallenbad•Sauna •Whirlpool<br />

Zeitraum:27.10.–15.12.2018<br />

Katalog 2019 ab05.10. inIhrem Reisebüro erhältlich!<br />

Oder kostenfrei anfordern unter: Tel. (030) 810333-60<br />

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