Musterseite - Kolbenschmidt Pierburg AG
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Offizielle Einweihung<br />
Großinvestition am Standort Neckarsulm mit<br />
deutlichem Kapazitätsplus: Unter dem Motto<br />
„Technologie aus einem Guss“ fand kürzlich bei<br />
der zur <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe gehörenden KS Aluminium-Technologie<br />
<strong>AG</strong> (AT<strong>AG</strong>) die offizielle Einweihungsfeier für die<br />
neuen Räumlichkeiten der Fertigbearbeitung von Motorblöcken<br />
am Standort Neckarsulm statt. Zur offiziellen Einweihung des<br />
neuen Gebäudes, das auch einen Teil der Verwaltung und die<br />
Geschäftsführung beherbergt, kamen mehr als 300 geladene<br />
Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung (siehe „Profil“-Seite 6).<br />
Neuorganisation bei Rheinmetall Defence<br />
Starke Partner für<br />
die Märkte weltweit<br />
rds Düsseldorf. Starke Partner für die weltweiten Märkte: Seit 1. Juli 2007 gilt<br />
für den Rheinmetall-Unternehmensbereich Defence eine neue, ausschließlich<br />
an den internationalen Märkten orientierte Organisationsstruktur. Zentraler<br />
Kern dieser Neuausrichtung sind die sechs Geschäftsbereiche Fahrzeugsysteme,<br />
Waffe und Munition, Antriebe, Flugabwehr, Verteidigungselektronik sowie<br />
Simulation und Ausbildung, deren jeweilige Produktbereiche genau definierte<br />
Marktsegmente ansprechen. Darüber hinaus gibt es – zusätzlich zu speziellen<br />
regionalen Vertriebsbüros und Vertriebsteams – heute bereits mit Kanada, Italien<br />
und Griechenland drei Ländergesellschaften mit so genannter Portalfunktion;<br />
das sind regional operierende Firmen mit teilweise vollstufiger Wertschöpfung<br />
und Ergebnisverantwortung, die den jeweiligen Regionalkunden<br />
mit dem gesamten Produktportfolio von Rheinmetall Defence bedienen können.<br />
„One Face to the Customer – ein Ansprechpartner<br />
für den Kunden“ – auf<br />
diesen kurzen, weil prägnanten Nenner<br />
lässt sich die strategische Ausrichtung<br />
der auf die Märkte im In- und Ausland<br />
fokussierten Neuorganisation von<br />
Rheinmetall Defence bringen. Statt der<br />
bisherigen vier Geschäftsbereiche, die<br />
sich eng an gesellschaftsrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen (z. B. eingetragene,<br />
mithin „legale“ Firmen) orientierten,<br />
stellen die sechs neuen Geschäftsbereichesystemspezifischgebündelte,unternehmerischeigenverantwortlicheEinheiten<br />
dar, die zusammen<br />
mit den<br />
drei Portalen in<br />
Summe das Systemhaus Rheinmetall<br />
Defence bilden. Mit anderen Worten:<br />
Statt sich – wie bisher – im Projektfall<br />
je nach Auftragsgestaltung unter Umständen<br />
an den zahlreichen Einzelfirmen<br />
des Düsseldorfer Konzerns zu orientieren,<br />
sind es jetzt die Geschäftsbereiche<br />
und Landesportale, die den Kunden<br />
als übergeordnete Instanz und<br />
kompetenter Systemhaus-Ansprechpartner<br />
dienen.<br />
Mit der Neuausrichtung kann Rheinmetall<br />
seine Stärken im Wettbewerb<br />
zukünftig noch besser nutzen als bis-<br />
Composing: René Dahlmanns<br />
Die Zeitung des Rheinmetall-Konzerns<br />
her. Zumal das Unternehmen über eine<br />
Reihe von „Assets“ mit Perspektive<br />
verfügt: Das umfangreiche Produktportfolio<br />
mit Schwerpunkt Heerestechnik<br />
wird flankiert durch die Fähigkeit<br />
zur Auslegung und Realisierung komplexer<br />
Systeme. Die über lange Zeit fest<br />
etablierten Kundenbeziehungen spiegeln<br />
sich schon heute in der globalen<br />
Präsenz (aktueller Exportanteil am Defence-Umsatz:<br />
gut 63 Prozent – davon<br />
über 80 Prozent in 30 Ländern), einer<br />
Vielzahl internationalerKooperationen<br />
und – daraus<br />
resultierend – der<br />
führenden Marktposition<br />
in zahlreichenZielsegmenten<br />
wider.<br />
Rheinmetall-Konzernchef Klaus Eberhardt,<br />
der – zusammen mit seinen Vorstandskollegen<br />
Detlef Moog, Heinz<br />
Dresia, Helmut Merch und Ingo Hecke –<br />
als CEO in Personalunion auch den Unternehmensbereich<br />
Defence führt, erläutert<br />
den strategischen Hintergrund<br />
der neuen Struktur: „Die Neuorganisation<br />
soll die Gemeinsamkeiten unter<br />
dem Defence-Systemdach stärken und<br />
die Führbarkeit dieses Bereiches verbessern.<br />
Wir werden unsere Systemfähigkeit<br />
weiter ausbauen – bei einem<br />
(Fortsetzung auf Seite 2)<br />
IAA-2007-Neuheit, die den CO2-Ausstoß mindert: High-Speed-Kühlmittelpumpe.<br />
Die Seiten gewechselt<br />
Einblick in eine fremde Welt: Zwei Führungskräfte<br />
von Rheinmetall Defence am Standort Bremen –<br />
Hermann Hattermann und Manfred Grass – wechselten<br />
für eine Woche die Seite – sie arbeiteten als freiwillige Mitarbeiter<br />
in zwei verschiedenen Einrichtungen, und zwar im Verein Lebenshilfe<br />
und in der Justizvollzugsanstalt. Die Arbeit mit sozial benachteiligten<br />
Menschen veränderte den Blick auf ihren Führungsalltag:<br />
Sie realisierten, dass sie den eigenen Job bisweilen zu wenig<br />
wertschätzen und dass Sozialarbeiter unter schwierigen Bedingungen<br />
sehr viel leisten (Projektvorstellung auf „Profil“-Seiten 10+11).<br />
Foto: Ralf Grothe<br />
Das medaillengeschmückte Team von Rheinmetall Defence nach getaner Marathon-<br />
Laufarbeit auf der großen Freitreppe am Burgplatz im Herzen der Düsseldorfer Altstadt.<br />
IAA-Neuheiten von<br />
KSPG in Halle 8<br />
msc Frankfurt/Main. Großer Branchenauftritt:<br />
Vom 13. bis 23. September<br />
2007 findet in Frankfurt am Main<br />
die 62. Internationale Automobilausstellung<br />
(IAA) – die weltweit wichtigste<br />
Messe für die Automobilindustrie<br />
– statt. Etwa 500 Aussteller aus dem<br />
Erstausrüstungsbereich nehmen in<br />
diesem Jahr teil – darunter alle wichtigen<br />
globalen System- und Modullieferanten.<br />
Die <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Firmengruppe<br />
stellt ihre Neuheiten<br />
in Halle 8, Stand F04, vor (Seite 7).<br />
3/2007<br />
Mit Liebe restauriert<br />
„Eigentlich war es ein Spontankauf. Ich habe das<br />
Fahrzeug gesehen und dachte: Den musst du haben!“<br />
Christian Kehres, Vorarbeiter in der Schweißerei<br />
von Rheinmetall Defence am Standort Unterlüß, hat ein ganz besonderes<br />
Hobby: Seit zehn Jahren restauriert er in seiner Freizeit alte<br />
Fahrzeuge. Dazu gehört auch der britische Radpanzer Ferret, den<br />
er vor zwei Jahren gekauft hat. Lange zwölf Monate hat dann die<br />
Runderneuerung gedauert, bis der zwischen 1952 und 1971 gebaute<br />
Panzer – nach etlichen erforderlichen technischen Modifizierungen<br />
– wieder fahrtüchtig war (mehr zum Thema auf „Profil“-Seite 13).<br />
Squeeze-out bei<br />
KSPG eingeleitet<br />
he Stuttgart/Neckarsulm. Die außerordentliche<br />
Hauptversammlung<br />
der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> hat<br />
am 26. Juni 2007 in Stuttgart die<br />
Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre<br />
auf den Hauptaktionär<br />
Rheinmetall beschlossen. Gegen<br />
Zahlung einer Barabfindung von<br />
36,76 € pro Stückaktie erfolgt damit<br />
die Übertragung der noch im Streubesitz<br />
befindlichen rund 2,4 Prozent<br />
der Aktien der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong><br />
<strong>AG</strong> auf die Rheinmetall Berlin<br />
Beim 5. Metro-Marathon<br />
Team als<br />
„Finisher“<br />
rds Düsseldorf. Optimale Wetterbedingungen,<br />
Deutschlands Fußball-Bundestrainer<br />
Joachim Löw als offizieller<br />
Starter, mehr als 11 000 aktive Läufer,<br />
ein neuer Streckenrekord bei den Männern<br />
und ein Hattrick bei den Damen,<br />
dazu laut Polizeiangaben etwa 380000<br />
begeisterte Zuschauer – der diesjährige<br />
Metro Group Marathon in der nordrhein-westfälischen<br />
Landeshauptstadt<br />
Düsseldorf schlug am 6. Mai 2007 etliche<br />
Rekorde. Mit dabei: ein 16-köpfiges<br />
Team des Geschäftsbereiches Waffe<br />
und Munition von Rheinmetall Defence.<br />
Der Düsseldorf-Marathon, der<br />
nach dem Hauptsponsor Metro Group<br />
benannt wird, ist Deutschlands zweitgrößte<br />
Frühlingsveranstaltung dieser<br />
Art und fand jetzt zum fünften Mal<br />
statt. Veranstalter und Initiator ist der<br />
rhein-marathon-düsseldorf e.V.<br />
Die Teammitglieder – Kerstin Garske<br />
und Regina Greye sowie Dr. Herbert<br />
Scholles, Uwe Ehing, Klaus Pohl, Andy<br />
Zintl, Sascha Schob, Uwe Müller, Jörg<br />
Weber, Joachim Kuhnle, Rainer Topf,<br />
Hansjörg Ott, Eric Ten Have, Rudolf Herter,<br />
Dirk Cegiel und Paul Gerig – beendeten<br />
alle als „Finisher“ den Düsseldorf-Marathon,<br />
liefen also die gesamte<br />
Distanz über 42,195 Kilometer.<br />
Die Idee zur Teilnahme skizziert Robert<br />
Herter, technischer Assistent der<br />
Geschäftsleitung der RWM Schweiz <strong>AG</strong><br />
in Zürich und selbst ein begeisterter<br />
Marathonläufer: „Vor einem Jahr gingen<br />
Dr. Herbert Scholles, Hansjörg Ott<br />
und ich gemeinsam beim Zürich-Marathon<br />
an den Start. Damals kam die<br />
Idee auf, alle Laufsportbegeisterten innerhalb<br />
unseres Geschäftsbereiches<br />
zu motivieren, gemeinsam am Düsseldorf-Marathon<br />
2007 teilzunehmen.“<br />
Was denn auch mit Erfolg geschah: Alle<br />
16 Teilnehmer absolvierten den kompletten<br />
Rundkurs; schnellster Läufer im<br />
Team war Eric Ten Have, der nach<br />
03:05:27 Stunden ins Ziel kam.<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH. Die<br />
<strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> wird damit<br />
nach Eintragung des Squeezeout-Beschlusses<br />
im Handelsregister<br />
der Gesellschaft nicht mehr börsennotiert<br />
sein, ihre Rechtsform als Aktiengesellschaft<br />
aber beibehalten.<br />
Ebenfalls von der Hauptversammlung<br />
beschlossen wurden der zur Genehmigung<br />
anstehende Gewinnabführungsvertrag<br />
zwischen der Rheinmetall<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
und der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong><br />
sowie der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag<br />
zwischen der<br />
<strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> und der<br />
<strong>Pierburg</strong> Pump Technology GmbH.
Grafik: Joachim Oszinda<br />
Composing: Kristina Frei<br />
Seite 2 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Das Profil 3/2007<br />
Fahrzeugsysteme Waffe und Munition Antriebe Flugabwehr Verteidigungselektronik Simulation<br />
Waffentragende Fahrzeuge<br />
Führungs- und<br />
Funktionsfahrzeuge<br />
Unterstützungsfahrzeuge<br />
Waffenstationen und Türme<br />
Service<br />
rds Düsseldorf. Mit den sechs unternehmerisch<br />
eigenverantwortlichen Geschäftsbereichen<br />
Fahrzeugsysteme<br />
(Land Systems – Führung: Klaus Sander),<br />
Waffe und Munition (Weapon and<br />
Munitions – Achim Papperger), Antriebe<br />
(Propellants – Beat Steuri), Flugabwehr<br />
(Air Defence – Bodo Garbe), Verteidigungselektronik<br />
(C4IStar – Luitjen<br />
Ennenga) sowie Simulation und Ausbildung<br />
(Simulation and Training – Ulrich<br />
Sasse) stärkt Rheinmetall gezielt seine<br />
Systemfähigkeit und schärft das Profil<br />
in den nationalen und internationalen<br />
Absatzregionen. Die Geschäftsbereiche,<br />
die – als Unternehmen im (Gesamt)<br />
Unternehmen – umsatz- und er-<br />
Direktes Feuer<br />
Indirektes Feuer<br />
Infanterie<br />
Schutzsysteme<br />
Anlagenprojekte<br />
gebnisverantwortlich sind, bündeln<br />
das breit gefächerte Produktportfolio<br />
von Rheinmetall Defence nach strikt<br />
marktspezifischen Gesichtspunkten.<br />
Als zusätzliche Beteiligung des Unternehmensbereiches<br />
Defence wird zu-<br />
Gebündelt<br />
künftig der Bereich TechPub (Technical<br />
Publication) als eigenständige Gesellschaft<br />
geführt; das Aufgabenspektrum<br />
umfasst die Segmente Militärische<br />
Flugtechnik, Heerestechnik/Flugkörper<br />
und Zivile Flugtechnik.<br />
Antriebssysteme<br />
Zivile Chemie<br />
Terrestrische<br />
Flugabwehrsysteme<br />
Marine-Flugabwehr<br />
Service<br />
An dieser Stelle noch ein Wort zum<br />
neuen Rollenverständnis. Der Rheinmetall-Defence-Vorstand<br />
wird sich<br />
künftig noch stärker auf die strategische<br />
Ausrichtung des Unternehmensbereiches<br />
Defence konzentrieren.<br />
Darüber hinaus übernimmt er<br />
die strategische Führung und die Interessenkoordinierung<br />
innerhalb der<br />
Geschäftsbereiche und Landesportale<br />
(Kanada, Italien und Griechenland).<br />
Diese wiederum entwickeln die<br />
Strategien für die Zielmärkte, legen<br />
ihren unternehmerischen Fokus auf<br />
die definierten Marktsegmente, bearbeiten<br />
und erschließen Absatzmärkte<br />
und sind Treiber für Innovationen.<br />
Composing (2): René Dahlmanns Rheinmetall Defence in der weltweit ausgerichteten Aufstellung – das ist gebündeltes Systemportfolio für die globalen Märkte.<br />
„One face to the customer – ein Ansprechpartner für den Kunden“ – ein zentraler Aspekt der Neuorganisation von Rheinmetall Defence.<br />
Aufklärung<br />
Feuerleitung<br />
Führung<br />
Flugsysteme<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
Höchstmaß an dezentraler Verantwortung<br />
– und auf diese Weise unser Profil<br />
am Markt zukünftig nachhaltig schärfen.<br />
In diesem Kontext ist die Absicherung<br />
und Stärkung des Wachstums insbesondere<br />
auf den internationalen Absatzmärkten<br />
ein wichtiges Einzelziel<br />
der Neuorganisation.“<br />
Mit Blick auf das unternehmerische<br />
„Innenleben“ schaffe, so Eberhardt<br />
weiter, die neue Defence-Struktur klare<br />
Zuordnungen hinsichtlich der Verantwortung,<br />
da es sich bei den sechs Geschäftsbereichen<br />
um eindeutig definierte<br />
Kompetenzzentren handelt; hinzu<br />
kommen die stringente Optimierung<br />
der (internen) Abstimmungsprozesse<br />
sowie die Dynamisierung der Handlungsfähigkeit<br />
in Summe: „So aufgestellt,<br />
sind wir gut vorbereitet und vor<br />
allem offen für weitere Schritte in der<br />
Konsolidierung der europäischen Heerestechnikbranche.“<br />
Ein wichtiger Eckpunkt der Neuorganisation<br />
von Rheinmetall Defence ist<br />
die bereits erwähnte klare Zuordnung<br />
der Kompetenzen und marktseitigen<br />
Verantwortung zu den sechs Geschäftsbereichen<br />
und den (aktuell<br />
drei) Landesgesellschaften mit Portalfunktion.<br />
Diese Portale – Kanada, Griechenland<br />
+ Italien/Mittelmeer-Region<br />
– und die regionalen Vertriebsbüros<br />
tragen ebenfalls zur Stärkung des inter-<br />
nationalen Geschäftes bei. Hinzu kommen<br />
sechs Regionalvertriebsteams,<br />
die für die USA, Skandinavien, westliches<br />
bzw. östliches Europa, Asien und<br />
Australien sowie die restliche Welt verantwortlich<br />
am Markt agieren.<br />
Weitere Eckwerte der Neuorganisation<br />
sind die konsequente Stärkung der<br />
Unternehmerrolle in den Geschäftsbereichen<br />
– sie werden von jeweils einem<br />
Geschäftsbereichsleiter mit Umsatzund<br />
Ergebnisverantwortung geführt<br />
(siehe auch Infokasten „Gebündeltes<br />
Systemportfolio“) –, die Definition von<br />
Landsimulation<br />
Flugsimulation<br />
Maritime- und<br />
Prozesssimulation<br />
Neuorganisation bei Rheinmetall Defence<br />
Starke Partner für<br />
die Märkte weltweit<br />
Herausgeber: Rheinmetall <strong>AG</strong><br />
Verantwortlich: Peter Rücker<br />
Chefredaktion: Rolf D. Schneider<br />
Anschrift: Redaktion „Das Profil“<br />
Postfach 104261, 40033 Düsseldorf<br />
das.profil@rheinmetall.com<br />
Regeln für die Zusammenarbeit und<br />
Leistungsverrechnung innerhalb des<br />
neu strukturierten Unternehmensbereiches<br />
Defence sowie die explizite<br />
Festlegung der Aufgaben und Funktionen<br />
der neuen Geschäftsbereiche und<br />
der legalen Einheiten.<br />
Diese auch in Zukunft existenten juristischen<br />
Gesellschaften (z.B. Rheinmetall<br />
Landsysteme GmbH, Rheinmetall<br />
Defence Electronics GmbH, Rheinmetall<br />
Waffe Munition GmbH, Oerlikon<br />
Contraves <strong>AG</strong>) treten am Markt zwar in<br />
den Hintergrund, leisten den Geschäftsbereichen<br />
operativ aber gleichwohl<br />
übergreifenden fachlichen Support,<br />
etwa in Fragen der Infrastruktur,<br />
der Entwicklung und des Projektmanagements,<br />
der Produktion, im Einkauf<br />
und Qualitätsmanagement, im Personalwesen<br />
sowie im Bereich Rechnungswesen<br />
und Finanzen/Controlling.<br />
Last but not least werden im neu<br />
formierten Defence-Systemhaus die<br />
Marketing-Aktivitäten zentral geführt,<br />
die strategischen Planungsprozesse<br />
weiterentwickelt und in die zentrale<br />
Unternehmensplanung integriert sowie<br />
das Management Reporting an die<br />
neue Struktur angepasst.<br />
Für Rheinmetall-Konzernchef Klaus<br />
Eberhardt setzt die Neuorganisation<br />
hinsichtlich Marktprofil und Zukunftssicherung<br />
des Unternehmens eindeutige<br />
Signale – und zwar gleichermaßen<br />
nach innen wie nach außen: „Rheinmetall<br />
Defence – das sind starke Partner<br />
für die Märkte weltweit. Unsere neue<br />
Struktur im Unternehmensbereich Defence<br />
wird das Wachstum insbesondere<br />
auf den internationalen Märkten<br />
konsequent stärken und damit die Zukunft<br />
des Unternehmens mit Nachdruck<br />
absichern helfen. Gleichzeitig<br />
stärkt sie akzentuiert die unternehmerische<br />
Verantwortung in den Geschäftsbereichen,<br />
denen die Marktsegmente,<br />
Kernfähigkeiten und Technologien eindeutig<br />
zugeordnet sind.“<br />
Drucktermin dieser Ausgabe: 27. Juli 2007<br />
Nachdruck gestattet, Belegexemplar erbeten.<br />
Satz: Strack + Storch KG<br />
Gladbacher Straße 15<br />
40219 Düsseldorf<br />
Druck: DAMO Digitaltechnik GmbH<br />
Juliusstraße 9-21<br />
47053 Duisburg
Das Profil 3/2007 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 3<br />
Fotos (2): Uwe Ullmann<br />
oho Kiel. „Leinen los – Kurs Nord-<br />
Nordost“ hieß es kürzlich für eine<br />
Gruppe von rund 25 internationalen<br />
Defence-Fachjournalisten, die sich für<br />
die Fahrzeugsystem-Aktivitäten von<br />
Rheinmetall Defence interessierten.<br />
Denn der ausführliche Unternehmensbesuch<br />
am Standort Kiel – dem<br />
Sitz des Geschäftsbereichs Fahrzeug-<br />
systeme – wurde auch zu einer Regattabegleitfahrt<br />
beim weltweit berühmtesten<br />
Segelsport-Ereignis genutzt –<br />
der Kieler Woche.<br />
Rund 3,5 Millionen Gäste zieht das<br />
10-tägige Großereignis Jahr für Jahr aus<br />
aller Welt an, und auch so mancher Vertreter<br />
der Defence-Fachpresse – im Bild<br />
Umsatz- und Ergebnissteigerungen im 1. Quartal 2007<br />
Rheinmetall startet gut<br />
ins Geschäftsjahr 2007<br />
dp Berlin/Düsseldorf. Die Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong> (Düsseldorf) ist mit klaren Umsatz-<br />
und Ergebnissteigerungen im 1.<br />
Quartal 2007 gut in das neue Geschäftsjahr<br />
gestartet. Bei einem Umsatzplus<br />
von sieben Prozent konnten<br />
die Ergebnisse deutlich verbessert<br />
werden. Beide Unternehmensbereiche<br />
Automotive und Defence verzeichneten,<br />
wie Konzernchef Klaus Eberhardt<br />
am 8. Mai 2007 auf der Hauptversammlung<br />
in Berlin mitteilte, eine<br />
spürbare Ausweitung des Geschäftsvolumens.<br />
Für das Gesamtjahr 2007<br />
rechnet Rheinmetall mit einer Fortsetzung<br />
des Wachstums und mit einem<br />
steigenden Ergebnisniveau. Eberhardt:<br />
„Der Start ins Geschäftsjahr<br />
2007 ist planmäßig gut verlaufen. Von<br />
daher sind wir auch für die kommenden<br />
Monate optimistisch und rechnen<br />
mit einem soliden Wachstum und steigenden<br />
Ergebnissen bei Automotive<br />
und Defence.“<br />
Rheinmetall erwirtschaftete im 1.<br />
Quartal des Geschäftsjahres 2007 einen<br />
um sieben Prozent auf 912 Millionen<br />
€ verbesserten Konzernumsatz<br />
(Vorjahr: 852 Mio. €). Die Geschäftsbelebung<br />
zeigt sich in noch stärkerem Maße<br />
beim Auftragseingang, der in den<br />
ersten drei Monaten des Jahres 2007<br />
mit 1,1 Milliarden € einen um 35 Prozent<br />
höheren Wert auswies als im vergleichbaren<br />
Vorjahreszeitraum (843<br />
Mio. €). Damit verfügt der Konzern mit<br />
knapp 3,4 Milliarden € über einen um<br />
17 Prozent höheren Auftragsbestand als<br />
nach dem 1. Quartal 2006 (2,9 Mrd. €).<br />
Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern<br />
(EBIT) des Konzerns stieg im 1.<br />
Quartal 2007 auf 44 Millionen € nach<br />
34 Millionen € im Vorjahr. Die EBIT-<br />
Rendite verbesserte sich entsprechend<br />
von vier auf 4,8 Prozent. Das<br />
Vorsteuerergebnis (EBT) ist von 23 Millionen<br />
€ auf 31 Millionen € gestiegen.<br />
Der Konzernüberschuss betrug 22 Millionen<br />
€ und übertraf den Vorjahreswert<br />
damit um fünf Millionen €. Nach<br />
Abzug des auf die Anteile anderer Ge-<br />
rechts unten v.l.n.r. Christopher Foss,<br />
Rupert Pengelley und Tim Mahon –<br />
hegte bislang den unerfüllten Wunsch<br />
zum Besuch an der Kieler Förde.<br />
An Bord des gecharterten Traditionsseglers<br />
„Anna-Lisa von Wischhafen“ –<br />
1906 fertiggestellt und somit ebenso<br />
traditionsreich wie das gastgebende<br />
Unternehmen – genossen die Gäste<br />
„Leinen los“ für Rheinmetall<br />
sellschafter entfallenden Gewinns von<br />
1 Million € ergibt sich ein Ergebnis je<br />
Aktie von 0,60 €. Im Vergleichsquartal<br />
des Vorjahres waren es 0,45 €.<br />
Der Unternehmensbereich Automotive<br />
hat seinen Wachstumskurs auch<br />
im 1. Quartal 2007 erfolgreich fortgesetzt.<br />
Der Umsatz konnte trotz anhaltenden<br />
Preisdrucks und negativer<br />
Wechselkurseffekte um drei Prozent<br />
auf 583 Millionen € gesteigert werden.<br />
Damit entwickelte sich der Bereich erneut<br />
besser als die in den ersten drei<br />
Monaten des laufenden Jahres insgesamt<br />
stagnierende Weltautomobilproduktion<br />
(– 0,2%).<br />
Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern<br />
(EBIT) bei Automotive stieg im<br />
1. Quartal um sechs Prozent auf 34 Millionen<br />
€. Insbesondere die zusätzlichen<br />
Deckungsbeiträge aus den Mehrumsätzen<br />
haben zu dieser Steigerung<br />
beigetragen. Die Umsatzrendite legte<br />
leicht von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent<br />
zu.<br />
Mit 328 Millionen € und einem Plus<br />
von 15 Prozent, gemessen am Vorjahr,<br />
erzielte der Unternehmensbereich Defence<br />
den bisher höchsten Umsatz in<br />
einem ersten Quartal. Deutliche Zuwächse<br />
verzeichneten vor allem die<br />
Bereiche Land Systems und Weapon<br />
and Munition. Der Auftragseingang der<br />
ersten drei Monate erreichte 550 Millionen<br />
€ und hat sich – gemessen an<br />
2006 – nahezu verdoppelt (Vorjahr<br />
282 Mio. €). Zu dieser positiven Entwicklung<br />
hat vor allem der Geschäftsbereich<br />
Air Defence beigetragen, der<br />
im 1. Quartal 2007 knapp 300 Millionen<br />
€ Auftragseingang verbuchen<br />
konnte.<br />
Gestützt auf das Umsatzwachstum,<br />
konnte Rheinmetall Defence das Ergebnis<br />
vor Zinsen und Ertragsteuern<br />
(EBIT) im typischerweise schwächsten<br />
Jahresquartal signifikant von drei Millionen<br />
€ auf elf Millionen € verbessern.<br />
Die EBIT-Rendite kletterte entsprechend<br />
von ein auf 3,4 Prozent.<br />
das maritime Treiben der Kieler Woche<br />
hautnah. Mit 20 mal 5 Metern Rumpfgröße<br />
und einem Tiefgang von etwa<br />
1,2 Metern verdrängt das Schiff ungefähr<br />
80 Tonnen. Maximal 180 Quadratmeter<br />
Segelfläche sorgen für Vortrieb<br />
durch den Wind; bei Flaute und Manövern<br />
hilft ein MAN-Sechszylinder-Die-<br />
sel dem ursprünglich als Frachtschiff<br />
gebauten Segler mit etwa 73 kW.<br />
Moderne Spitzentechnologie bekamen<br />
die Gäste dann bei Rheinmetall<br />
präsentiert: Vom Schützenpanzer Puma<br />
über das schwere gepanzerte Fahrzeug<br />
Gefas bis hin zu leichten und hochmobilen<br />
Fahrzeuglösungen, ergänzt um leistungsfähige<br />
und flexible Waffenstatio-<br />
Nach Angaben von Rheinmetall-Vorstandschef Klaus Eberhardt auf der Hauptversammlung am 8. Mai 2007 im Maritim Hotel<br />
Berlin startete der Düsseldorfer Konzern erfolgreich ins Geschäftsjahr 2007. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im<br />
ersten Quartal 2007 deutlich um sieben Prozent auf 912 Millionen €. Mit diesem soliden Wachstum hat sich Rheinmetall in einem<br />
teilweise schwierigen Branchenumfeld weiterhin gut behauptet und in beiden Unternehmensbereichen deutlich zugelegt.<br />
Rheinmetall mit<br />
Zaugg Elektronik<br />
oho Düsseldorf. Rheinmetall baut<br />
sein Technologie-Portfolio im Wehrtechnikbereich<br />
weiter aus und übernimmt<br />
rückwirkend zum 1. Januar<br />
2007 100 Prozent der Anteile der<br />
Schweizer Zaugg Elektronik <strong>AG</strong>, Lohn-<br />
Ammannsegg. Die Anteile befanden<br />
sich bislang über eine Holdinggesellschaft<br />
in den Händen zweier Eigentümer.<br />
Die Übernahme ist ein weiterer<br />
strategischer Schritt in der Konsolidierung<br />
der europäischen Landsystemindustrie.<br />
Rheinmetall vervollständigt<br />
mit dieser Akquisition sein<br />
Kompetenzspektrum als Komplettanbieter<br />
von Mittel- und Großkalibermunition.<br />
Gleichzeitig werden mit der<br />
gezielten Erweiterung des Portfolios<br />
die Abhängigkeiten von externen Zulieferern<br />
reduziert und neue Vertriebsmöglichkeiten<br />
eröffnet.<br />
Die Zaugg Elektronik <strong>AG</strong> ist ein international<br />
renommierter Hersteller<br />
von Sicherheitszündsystemen für mi-<br />
litärische Anwendungen und beliefert<br />
eine Vielzahl namhafter europäischer<br />
und nordamerikanischer Unternehmen<br />
der Verteidigungstechnik<br />
mit hoch spezialisierten Zündern für<br />
Mittel- und Großkalibermunition sowie<br />
für Flugkörper.<br />
Die Produktpalette der Zaugg Elektronik<br />
<strong>AG</strong> umfasst elektronische bzw.<br />
elektromechanische Zünder, die entweder<br />
Piezo-, Batterie- oder Generator-betrieben<br />
sind und für extreme<br />
Einsatzbedingungen, z.B. in Panzermunition<br />
oder hochmoderner bunkerbrechender<br />
Munition, ausgelegt<br />
sind. So müssen piezo-elektronische<br />
Zünder für bunkerbrechende Anwendungen<br />
beispielsweise Schockbelastungen<br />
von mehr als der einhunderttausendfachen<br />
Erdbeschleunigung<br />
aushalten können.<br />
Rheinmetall Defence ist mit den in<br />
der Schweiz ansässigen Tochterunternehmen<br />
Oerlikon Contraves <strong>AG</strong>,<br />
Nitrochemie Wimmis <strong>AG</strong> und RWM<br />
Schweiz <strong>AG</strong> der größte nichtstaatliche<br />
Produzent von Rüstungstechnologie<br />
in der Schweiz.<br />
nen, stand das breite Kompetenzspektrum<br />
des Geschäftsbereichs Fahrzeugsysteme<br />
von Rheinmetall Defence im<br />
Mittelpunkt. Effektiver Schutz im Einsatz,<br />
Möglichkeiten zur Fernsteuerung<br />
gepanzerter Fahrzeuge (digitalisierter<br />
Wiesel) sowie leistungsfähige Unterstützungsfahrzeuge<br />
waren weitere Highlights<br />
der Unternehmenspräsentation.<br />
Weitere Fregatten<br />
mit Mass-System<br />
oho Düsseldorf. Rheinmetall ist<br />
mit der Lieferung dreier weiterer<br />
Mass-Marineschutzsysteme für Fregatten<br />
der Deutschen Marine beauftragt<br />
worden. Bis 2009 werden die<br />
Schiffe „Brandenburg“, „Bayern“<br />
und „Mecklenburg-Vorpommern“<br />
der Fregattenklasse F123 jeweils mit<br />
einer Vier-Werfer-Konfiguration ausgerüstet.<br />
Das Auftragsvolumen beläuft<br />
sich auf 6,4 Millionen €. Bereits<br />
im Dezember 2006 hatte – wie berichtet<br />
– das Bundesministerium der<br />
Verteidigung mit Blick auf den Libanon-Einsatz<br />
der Marine die Soforteinrüstung<br />
der Fregatte F123<br />
„Schleswig-Holstein“ durch Rheinmetall<br />
veranlasst. Ausschlaggebend<br />
für die kurzfristige Beschaffung waren<br />
vor allem die erfolgreichen Wirksamkeitstests.<br />
Bei dem so genannten<br />
Sea Acceptance Test (SAT) wurde<br />
das Marine-Schutzsystem auf hoher<br />
See getestet und abgenommen.<br />
Foto: Oliver Hoffmann<br />
Foto: Thomas Klink
Seite 4 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Das Profil 3/2007<br />
he Neckarsulm. Dr. Jörg-Martin Friedrich,<br />
Mitglied des Vorstandes der <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
<strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong>, ist nach fast<br />
20jähriger Tätigkeit zum 30. Juni 2007<br />
aus seiner Funktion als Arbeitsdirektor<br />
und für die Ressorts Personal und<br />
Recht zuständiges Vorstandsmitglied<br />
des Unternehmens ausgeschieden<br />
und in den Ruhestand getreten.<br />
Friedrich, der dem Unternehmen<br />
auch weiterhin beratend zur Seite<br />
steht, trat 1988 in den Vorstand der<br />
damaligen <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>AG</strong> ein. Der<br />
promovierte Jurist hat die positive Entwicklung<br />
von <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong>,<br />
einem Tochterunternehmen des<br />
Rheinmetall Konzerns, maßgeblich<br />
begleitet. Unter anderem zählt dazu<br />
die Neuorganisation und Ausrichtung<br />
der Gruppe infolge des Zusammenschlusses<br />
mit <strong>Pierburg</strong> nach der Übernahme<br />
von <strong>Kolbenschmidt</strong> durch<br />
Rheinmetall im Jahr 1997.<br />
Nachfolger Friedrichs ist seit 1. Juli<br />
2007 Peter-Sebastian Krause (47).<br />
Der gebürtige Rendsburger blickt<br />
nach einem Jurastudium in Regensburg<br />
und Bonn auf verschiedene berufliche<br />
Stationen, unter anderem<br />
bei der Unternehmerschaft Niederrhein/Krefeld,<br />
zurück. Seit 1997 ist<br />
Krause im Personalressort des <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
<strong>Pierburg</strong> Tochterunternehmens<br />
<strong>Pierburg</strong> GmbH in Neuss<br />
tätig und verantwortete dort zuletzt<br />
als Mitglied der Geschäftsführung<br />
und Arbeitsdirektor die Ressorts Personal,<br />
Produktion und Organisation.<br />
Der Vorstand der <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
<strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> besteht damit ab dem 1.<br />
Juli 2007 aus dem Vorstandvorsitzenden<br />
Dr. Gerd Kleinert (Strategie, Operations<br />
und Unternehmenskommunikation),<br />
Dr. Peter Merten (Finanzen,<br />
Controlling und IT) sowie Peter-Sebastian<br />
Krause (Arbeitsdirektor, Personal<br />
und Recht).<br />
akn Hiroshima/Neckarsulm. Mit dem<br />
Overall Performance Index (OPI) hat die<br />
KS <strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH einen objektiven<br />
Indikator entwickelt, der die Messung<br />
und den Vergleich der Performance<br />
der verschiedenen Kolben-Werke<br />
weltweit ermöglicht. Der Index bewertet<br />
dabei 13 aussagekräftige und<br />
eindeutig definierte Kennzahlen, die<br />
von A wie Anlagenverfügbarkeit bis U<br />
wie Umweltschutz reichen.<br />
Gemessen werden erstens der Grad<br />
der Zielerreichung, zweitens die Veränderung<br />
zum Vorjahreswert und drittens<br />
das Abschneiden innerhalb der<br />
Produktionswerke (Platz 1 – 12). Mit<br />
Hilfe von OPI bewertet und vergleicht<br />
KS <strong>Kolbenschmidt</strong> nun bereits seit<br />
sieben Jahren die Gesamtleistung ihrer<br />
Werke in Deutschland, Frankreich,<br />
der Tschechischen Republik, USA,<br />
Mexiko, Brasilien, Japan und China.<br />
Dem japanischen Werk KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
K.K. ist es nun zum ersten Mal<br />
in der Geschichte von OPI gelungen, die<br />
Auszeichnung zwei Jahre in Folge zu ge-<br />
Rheinmetall-Defence: Internationaler Pressebesuch auf der Marinebasis Eckernförde<br />
U-Boot-Simulator hautnah erlebt<br />
chon beim Einsteigen in U<br />
31, einem Boot der neuen<br />
Klasse 212A, merken die<br />
Journalisten, dass in einem<br />
Unterseeboot vor allem eines<br />
herrscht – Platzmangel.<br />
Nachdem sich alle<br />
mehr oder weniger geschickt durch die<br />
Eingangsluke am Bug gequetscht haben,<br />
erwartet die Besucher in den engen<br />
Gängen eine verwirrende Vielzahl an<br />
Rohren, Leitungen, Kabeln und Hebeln.<br />
Hier an Bord bleibt offenbar kein Quadratzentimeter<br />
ungenutzt. Dass Boote der<br />
Klasse 212A unter U-Bootfahrern als<br />
komfortabel und geräumig gelten, ruft<br />
da angesichts dieses ersten Eindrucks<br />
eine gewisse Verwunderung hervor.<br />
Doch im Vergleich mit älteren Bootstypen<br />
– wie dem legendären Typ VIIc des<br />
2. Weltkrieges oder der 1974 erstmals in<br />
Dienst gestellten Klasse 206A – stellt<br />
das neue Boot nicht nur in Sachen Einsatzfähigkeit,<br />
sondern auch im Hinblick<br />
auf die Lebensqualität an Bord einen<br />
enormen Fortschritt dar.<br />
„Wie ist es möglich, dass sich die Marinesoldaten<br />
an Bord eines U-Bootes unter<br />
Stress, womöglich noch bei Dunkelheit<br />
und einem Wassereinbruch, hier zurechtfinden?“,<br />
scheint sich der ein oder<br />
andere Pressegast zu fragen, während<br />
der schiffstechnische Offizier begeistert<br />
von den Vorzügen einer zweiten Nasszel-<br />
Wechsel im<br />
KSPG-Vorstand<br />
bs Eckernförde/Düsseldorf. Ein kalter, stürmischer Wind weht den Journalisten<br />
entgegen, als sie den Bus verlassen. „Typisches Ostseewetter“, hört man einige<br />
der schreibenden Marineexperten hinter den hochgezogenen Krägen ihrer Mäntel<br />
murmeln, während ihre Blicke über das weitläufige Kasernengelände wandern.<br />
Die Rheinmetall <strong>AG</strong> hat zur Besichtigung des Marinestützpunkts Eckernförde<br />
eingeladen – und ein gutes Dutzend Pressevertreter aus ganz Europa hat<br />
den Weg in die kleine Stadt nordwestlich von Kiel gefunden. Eckernförde verfügt<br />
über eine lange Tradition als Garnisonsstadt und war schon im Kaiserreich<br />
Heimat der deutschen Unterseeboote. Heute befinden sich neben der 1. Ubootflottille<br />
und den Spezialisierten Einsatzkräften der Marine (SEK M) auch das<br />
Ausbildungszentrum Unterseeboote (AZU) in der 23 000-Einwohner-Gemeinde.<br />
le (die Klasse 206A hat nur eine dieser<br />
kompakten „Bäder“) berichtet. Die Antwort<br />
gibt Fregattenkapitän Volker Brasen,<br />
Leiter des Ausbildungszentrums<br />
Unterseeboote: „Die Ausbildung ist das<br />
‚A und O‘. Heute mehr denn je, denn die<br />
neuen Boote der Klasse 212A sind technologisch<br />
viel weiter entwickelt als ihre<br />
Vorgänger vom Typ 206A, aber dadurch<br />
natürlich auch viel komplexer – somit<br />
sind natürlich auch die Anforderungen<br />
an das Training der Soldaten gestiegen.“<br />
Simulationssysteme von Rheinmetall<br />
Defence in Bremen bieten dabei eine<br />
mittlerweile unerlässliche Hilfe – und<br />
das auf höchstem Niveau. Jeder ausbildungstechnische<br />
Aspekt kann auf den<br />
Simulatoren aus Bremen trainiert werden:<br />
Von Basiskenntnissen, wie dem<br />
Steuern des Bootes, über das Zusammenwirken<br />
der Führungsmannschaft bei<br />
realitätsnah nachgebildeten Einsätzen<br />
bis hin zu Notfallsituationen an Bord,<br />
beispielsweise Bränden oder Wassereinbrüchen.<br />
Die vom Bremer Elektronikspezialisten<br />
konzipierten Anlagen im AZU<br />
bilden die Operationszentrale (OPZ) dabei<br />
hundertprozentig genau nach – unter<br />
Verwendung der gleichen Originalkomponenten,<br />
die auch in den Booten<br />
selbst verwendet werden.<br />
„Bei der Ausbildung setzt die Bundeswehr<br />
konsequent auf größtmögliche<br />
Realitätsnähe – sowohl bei der techni-<br />
schen Ausstattung der Simulatoren als<br />
auch bei den dargestellten Szenarien“,<br />
erklärt Dipl.-Ing. Claus Bornhorst, Head<br />
of Sales Department Maritime and Process<br />
Simulation bei Rheinmetall Defence<br />
in Bremen. „Zwar sind die Originalkomponenten<br />
teurer in der Anschaffung im<br />
Vergleich zu nicht originalen Konsolen,<br />
aber dafür ist die nachgebildete OPZ im<br />
Simulator vom Original auch absolut<br />
nicht zu unterscheiden – und das Training<br />
daher besonders wirklichkeitsgetreu“,<br />
zeigt Bornhorst die Vorteile auf.<br />
Bestätigt wird diese Einschätzung auch<br />
von denen, die es wirklich wissen müssen<br />
– den U-Bootfahrern: Der Simulator<br />
biete eine Ausbildung, die allen Anforderungen<br />
hinsichtlich der U-Boot-Sicherheit<br />
und des taktischen Trainings gerecht<br />
werde, und die Bedienung sei trotz der<br />
Vielzahl der Funktionen einfach zu erlernen,<br />
lautet der allgemeine Tenor. „Vom<br />
Gefühl her ist es genau wie an Bord“,<br />
bringt Korvettenkapitän Lars Ruth, Kommandant<br />
von U 31, seine Erfahrungen<br />
mit dem Simulator auf den Punkt.<br />
Bezahlt hat sich in diesem Zusammenhang<br />
auch die enge Kooperation zwischen<br />
der Marine und dem Bremer Unternehmen<br />
während der Entwicklung der<br />
Simulationssysteme. So begleiteten beispielsweise<br />
während der gesamten siebenjährigen<br />
Entwicklungsphase des<br />
Systems für den Typ 212A mehrere Offiziere<br />
vor Ort das Projekt, um den Simulator<br />
genau auf die Bedürfnisse der modernen<br />
Seekriegsführung Maß schneidern<br />
zu lassen. Die uneingeschränkte<br />
Orientierung an den Erfordernissen des<br />
Kunden zeigt sich nicht zuletzt in dem<br />
ausgezeichneten Ruf, den man auf diesem<br />
speziellen Markt weltweit besitzt –<br />
und das aus vielen Gründen. Die „Simulanten“<br />
aus Bremen sind bekannt dafür,<br />
den vorgegebenen Zeitplan stets einzuhalten,<br />
oft sogar zu unterschreiten. Und<br />
winnen, nämlich 2005 und 2006. Dies<br />
ist eine außergewöhnliche Leistung, da<br />
es dem Standort erneut gelungen ist, die<br />
hervoragende Leistungen des Vorjahres<br />
zu übertreffen. Bemerkenswert auch, da<br />
das Werk erst seit wenigen Jahren zur<br />
<strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe gehört.<br />
Ein Zeichen dafür, dass eine gute Integration<br />
des japanischen Werkes in den<br />
weltweiten Firmenverbund gelungen ist.<br />
Denn erst 2003 übernahm KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
das Kolbengeschäft der<br />
japanischen Microtechno Corporation<br />
(Hiroshima/Japan) von der Mazda Motor<br />
Corporation, die seit 1972 Kolben<br />
und weitere Präzisionsteile für den<br />
Automobilsektor und sonstige industrielle<br />
Anwendungen produziert.<br />
Zum Zeitpunkt der Übernahme machte<br />
der Bereich einen Umsatz von rund<br />
20 Millionen € und beschäftigte 120<br />
Mitarbeiter. Heute erwirtschaften bereits<br />
rund 220 Mitarbeiter mit der Fertigung<br />
von Kolben für Pkw-Motoren,<br />
leichten und mittelschweren Nkw-Motoren<br />
sowie Aggregaten und Einbaumo-<br />
dank effektiver Qualitätssicherung sind<br />
bei den Abnahmen durch Kunden nur<br />
selten Nachbesserungen notwendig.<br />
Auch die Frauen und Männer von U 31<br />
werden regelmäßig auf den Simulatoren<br />
aus dem Hause Rheinmetall trainiert.<br />
Denn neben der Ausbildung werden<br />
auch altgediente U-Bootfahrer immer<br />
wieder auf den Systemen von der Weser<br />
U-Bootsimulatoren der Rheinmetall Defence dienen inzwischen der Aus- und Weiterbildung von U-Boot-Besatzungen in Europa und der ganzen Welt. Dabei lernen die<br />
Marinesoldaten nicht nur die technischen Besonderheiten und die spezielle Dynamik eines U-Bootes kennen, vielmehr können auch Stresssituationen simuliert werden.<br />
auf ihre Leistungsfähigkeit hin überprüft.<br />
„Ohne bestandenen Leistungsnachweis<br />
auf dem Simulator gibt es keine Freigabe<br />
für den Seeeinsatz“, macht Brasen die<br />
Devise unmissverständlich klar.<br />
Die Medienvertreter an Bord bestaunen<br />
derweil das Kernstück des Bootes –<br />
den revolutionären Brennstoffantrieb.<br />
Japan: Führend<br />
beim OPI-Index<br />
toren für die Kunden Hino Motors,<br />
Subaru, Mazda, Shibaura und Iseki einen<br />
jährlichen Umsatz von knapp 38<br />
Millionen € (2006).<br />
Weiteres Wachstum im wichtigen<br />
Automobilmarkt Japan ist für die Folgejahre<br />
geplant. Darüber hinaus<br />
übernimmt die <strong>Kolbenschmidt</strong> K.K.<br />
auch die Rolle des lokalen Ansprechpartners<br />
für die japanischen Kunden<br />
und bearbeitet im Verbund mit anderen<br />
<strong>Kolbenschmidt</strong>-Standorten Entwicklungsprojekte<br />
dieser Kunden für<br />
alle Weltregionen.<br />
Voraussetzung für die Ermittlung des<br />
OPI-Wertes ist ein strukturierter Zielvereinbarungsprozess,<br />
ausgehend<br />
von den bisher erreichten Ist-Werten<br />
(Best Practise) und einer angemessenen<br />
Herausforderung für einen überschaubaren<br />
Zeitraum, z.B. fünf Jahren.<br />
Der Hybridantrieb der neuen U-Boote der Klasse 212 A ist äußerst sparsam und umweltfreundlich;<br />
darüber hinaus ermöglicht die neue Antriebstechnologie, bei deren Betrieb<br />
als einziges Reaktionsprodukt destilliertes Wasser entsteht, wochenlange Einsätze.<br />
Von außen betrachtet wirkt der mattsilberne,<br />
wuchtige Quader eher unscheinbar,<br />
doch das Innenleben hat es in sich.<br />
Zur Leistung schweigt man sich aus –<br />
das ist Geheimsache. Aber auch die bekannten<br />
Fakten sind beeindruckend:<br />
Praktisch geräuschlos arbeitet der Antrieb,<br />
und als einziges Reaktionsprodukt<br />
fällt destilliertes Wasser an – das bedeutet<br />
nicht nur Umweltfreundlichkeit, sondern<br />
auch perfekte Tarnung. Denn jedes<br />
Geräusch und jede Hitzeentwicklung<br />
können die Position des Bootes verraten.<br />
Und die Brennstoffzellen bieten<br />
erstmals die Möglichkeit, wochenlang<br />
unter Wasser zu bleiben, ohne aufzutauchen<br />
– eine Fähigkeit, die bisher nur atomar<br />
betriebene Unterseeboote besaßen.<br />
Auch für die Journalisten ist es dann an<br />
der Zeit, wieder „aufzutauchen“. „Endlich<br />
durchatmen“ heißt es, als die Presseleute<br />
das Boot durch die verschachtelte<br />
kleine Einstiegsöffnung wieder verlassen<br />
– denn trotz der offenen Luken war die<br />
Luft an Bord nicht gerade frisch. Eine<br />
Stunde in der „stählernen Zigarre“ – das<br />
hat den meisten gereicht. Nach dem Eindruck<br />
des Lebens an Bord eines U-Bootes<br />
möchte wohl keiner der Medienvertreter<br />
wirklich tauschen mit den Soldaten<br />
an Bord, die bis zu 260 Tage auf See verbringen,<br />
und das manchmal wochenlang,<br />
ohne dann das Tageslicht zu sehen.<br />
Und man ist sich einig: Der Dienst auf<br />
einem Unterseeboot stellt eine Extremsituation<br />
dar, die von den Frauen und<br />
Männern von U 31 physisch und psychisch<br />
alles abverlangt und die nur von<br />
hervorragend ausgebildeten Mannschaftsmitgliedern<br />
zu bewältigen ist.<br />
Einen zwar kleinen, aber wichtigen Beitrag<br />
dazu leisten die ausgeklügelten<br />
Simulationssysteme von Rheinmetall<br />
Defence (siehe Seiten 5 und 16).<br />
Foto: HDW
Das Profil 3/2007 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 5<br />
2007 ist sie 100 Jahre alt: die deutsche U-Bootwaffe im Wandel der Zeiten<br />
Bei der Ausbildung sitzt<br />
Rheinmetall mit im Boot<br />
Eckernförde/Bremen. 2007 ist ein besonderes Jahr für die Deutsche Marine. Eine<br />
ihrer Waffengattungen, die für gewöhnlich lieber unauffällig – weil unter Wasser –<br />
bleibt, steht in diesem Jahr im Rampenlicht: Die deutsche U-Bootwaffe feiert ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Ein passender Anlass, sich einmal näher mit der wechselvollen<br />
Vergangenheit, aber auch mit der Zukunft dieses traditionsreichen Bestandteils<br />
der deutschen Streitkräfte zu befassen. Verglichen mit den Seestreitkräften<br />
anderer Nationen wie England oder insbesondere Frankreich, war die Kaiserliche<br />
Marine des Deutschen Reiches in der Entwicklung von U-Booten vor 100 Jahren<br />
eher rückständig. Mit Seiner Majestät (SM) U 1 wurde das erste Boot der neuen<br />
Waffengattung am 14. Dezember 1906 in Eckernförde in Dienst gestellt. Die technischen<br />
Fakten wirken aus heutiger Sicht wenig beeindruckend: U 1 erreichte mit<br />
seinen Petroleummotoren eine Geschwindigkeit von 10,8 Knoten über Wasser und<br />
– elektrisch angetrieben – 8,7 Knoten unter Wasser, hatte eine maximale Tauchtiefe<br />
von 30 Metern und war mit einem einzigen Bugtorpedorohr nur leicht bewaffnet.<br />
is zum Beginn des 1. Weltkrieges<br />
hatten die Deutschen<br />
den technologischen<br />
Rückstand nicht nur aufgeholt,<br />
sondern eine der<br />
schlagkräftigsten U-Bootwaffen<br />
der Welt aufgebaut.<br />
Es gelangen spektakuläre Erfolge, darunter<br />
am 22. September 1914 die Versenkung<br />
der britischen Kreuzer „Aboukir“,<br />
„Cressy“ und „Hogue“ mit einer<br />
einzigen Torpedosalve durch U 9 unter<br />
dem Kommando von Kapitänleutnant<br />
Otto Weddigen. Doch an der erdrückenden<br />
Überlegenheit der Seestreitkräfte<br />
der Entente und somit am Ausgang des<br />
Krieges konnten auch diese Siege nichts<br />
ändern. Die Kapitulation im November<br />
1918 bedeutete zunächst auch das<br />
„Aus“ für die deutsche U-Bootwaffe,<br />
denn nach den Bestimmungen des Versailler<br />
Vertrages war es dem Deutschen<br />
Reich ausdrücklich verboten, U-Boote<br />
zu bauen oder zu besitzen.<br />
Diese Beschränkung wurde erst 1935<br />
nach dem Deutsch-Britischen Flottenabkommen<br />
aufgehoben; sofort arbeitete<br />
man mit Hochdruck am Aufbau einer<br />
effektiven Unterwasserflotte. Bis<br />
zum Kriegsbeginn Anfang September<br />
1939 standen der Marine 57 einsatzbereite<br />
Einheiten zur Verfügung, von denen<br />
jedoch nur 23 für längere Einsätze<br />
im Atlantik geeignet waren.<br />
Auch zu Beginn des 2. Weltkrieges verzeichneten<br />
die deutschen U-Bootfahrer<br />
einige bemerkenswerte Versenkungen<br />
von feindlichen Großkampfschiffen, bevor<br />
sich die Strategie der Kriegsmarine<br />
auf die Bekämpfung von Handelsschiffen<br />
konzentrierte. In großen Verbänden,<br />
den so genannten „Wolfsrudeln“, griffen<br />
die Deutschen alliierte Konvois an<br />
und brachten den Briten und ihren Verbündeten<br />
empfindliche Niederlagen<br />
bei. Doch die Dechiffrierung des deutschen<br />
Verschlüsselungscodes „Enigma“<br />
im Jahr 1941 durch die Engländer bedeutete<br />
einen ersten schwerwiegenden<br />
Rückschlag: Von da an waren die Briten<br />
genau über die Bewegungen der Deutschen<br />
informiert – ein unschätzbarer<br />
taktischer Vorteil.<br />
Ab 1942 wendete sich das Blatt endgültig:<br />
Verbesserte Ortungstechnologien,<br />
insbesondere Radar und Sonar,<br />
neue Taktiken, der Einsatz von Geleitflugzeugträgern<br />
sowie die immer stärker<br />
werdende numerische Überlegenheit<br />
auf Seiten der Alliierten ließen die<br />
Verluste der deutschen U-Bootwaffe<br />
sprunghaft ansteigen. Allein im Jahr<br />
1943 verloren die Deutschen 287 U-<br />
Boote. Bis Ende des Krieges gingen von<br />
den 1162 gebauten Einheiten nicht weniger<br />
als 784 verloren, die Verluste bei<br />
den Mannschaften beliefen sich auf<br />
über 30 000 Mann – was einer Quote<br />
von 75 Prozent aller eingesetzten U-<br />
Bootfahrer entspricht.<br />
Zum zweiten Mal musste die U-Bootwaffe<br />
1955 bei Null anfangen. Die Rolle<br />
im Kalten Krieg war klar vorgezeichnet:<br />
Im Falle einer amphibischen Invasion<br />
in der Ostsee sollten die deutschen<br />
Boote den angreifenden sowjetischen<br />
Flottenverbänden möglichst schwere<br />
Verluste zufügen. Entsprechend dieser<br />
defensiven Aufgabe – eine große Einsatzreichweite<br />
war dazu nicht notwendig<br />
– wurde auf kleine und leichte Einheiten<br />
gesetzt. Auch drei Boote der<br />
Klasse XXIII, die 1945 versenkt worden<br />
waren, wurden gehoben und von der<br />
Bundesmarine in Dienst gestellt, darunter<br />
das ehemalige U 2365, das den<br />
Namen „Hai“ erhielt.<br />
Am 14. September 1966 erlangte dieses<br />
Boot traurige Berühmtheit, als es<br />
auf einer Fahrt in der Nordsee wegen<br />
eines technischen Defekts von der Besatzung<br />
aufgegeben wurde und dabei<br />
von 20 Soldaten 19 ums Leben kamen.<br />
Eine der Hauptursachen: Die Matrosen<br />
waren zwar individuell gut auf den Einsatz<br />
an Bord vorbereitet gewesen, jedoch<br />
hatte es bis dato keine teamorientierte<br />
Ausbildung gegeben – ein Umstand,<br />
der für die Zukunft sehr schnell<br />
von den Verantwortlichen der Marine<br />
geändert wurde. „Bei dem Unglück<br />
spielten mehrere Faktoren zusammen<br />
– die fehlende Erfahrung des Kommandanten,<br />
technische Mängel des alten<br />
Bootes und mangelhafte Ausbildung<br />
auf der Teamebene. Die Fehler wurden<br />
analysiert, und die Ausbildungspraxis<br />
danach sehr schnell angepasst“, erläutert<br />
Fregattenkapitän Volker Brasen,<br />
Leiter des Ausbildungszentrums U-<br />
Boote in Eckernförde, die Auswirkungen<br />
der damaligen Katastrophe.<br />
1974 wurde der Typ 206 in Dienst gestellt.<br />
Eigentlich nur für den Einsatz in<br />
der Ostsee vorgesehen, zeigte das 450<br />
Tonnen schwere Boot so gute Leistungen,<br />
dass es bald auch im Atlantik und<br />
im Mittelmeer operierte. Noch immer<br />
sind acht Boote vom Typ 206A im Einsatz<br />
– und zeigen auch 35 Jahre nach<br />
Indienststellung ausgezeichnete Leistungen.<br />
Heute sieht sich die U-Bootwaffe mit<br />
einer geänderten Bedrohungslage und<br />
neuen Herausforderungen konfrontiert.<br />
Aus zwölf Einheiten, davon vier<br />
des neuen Typs 212A und acht Booten<br />
vom Typ 206A, besteht der einzig verbliebene<br />
Verband der U-Bootwaffe –<br />
das 1. Ubootgeschwader – heute. „Aktuell<br />
werden U-Boote vor allem zur Aufklärung,<br />
Überwachung – wie beispielsweise<br />
am Horn von Afrika und vor der<br />
Küste des Libanons – und für verdeckte<br />
Operationen benutzt“, erklärt Fregattenkapitän<br />
Brasen. Aufgaben, für die<br />
der Typ 212A durch seinen lautlosen<br />
Brennstoffzellenantrieb, seine geringen<br />
Abmessungen, minimale Wärmeabstrahlung<br />
und die Fähigkeit, im niedrigen<br />
Wasser zu operieren – kurz gesagt:<br />
durch seine Möglichkeit, unerkannt<br />
zu bleiben – bestens geeignet ist<br />
(siehe auch „Das Profil“ 1/2007).<br />
Ebenfalls ein wichtiger Faktor für die<br />
effektive Bewältigung des neuen Einsatzspektrums:<br />
Eckernförde ist nicht<br />
nur der traditionsreiche Heimatstützpunkt<br />
des 1. Ubootgeschwaders und<br />
des Ausbildungszentrums Unterseeboote<br />
(AZU), sondern auch Basis der<br />
Spezialisierten Einsatzkräfte Marine<br />
(SEK M). Eine enge Kooperation zwischen<br />
den Sondereinsatzkräften und<br />
den U-Bootfahrern wird so durch die<br />
räumliche Nähe leicht gemacht und garantiert<br />
den Erfolg im Einsatzfall, beispielsweise<br />
dem verdeckten Transport<br />
von Spezialkräften an den Zielort und<br />
dem Absetzen dieser durch die Torpedorohre.<br />
Die Konzentration aller wichtigen Einrichtungen<br />
an einem Ort ermöglicht eine<br />
besonders praxisbezogene Ausbildung<br />
vom ersten Tag an – worauf die<br />
AZU-Verantwortlichen viel Wert legen.<br />
„Das Verhältnis von AZU und 1. Ubootgeschwader<br />
ist geradezu symbiotisch.<br />
Für die Zeit der Ausbildung wird dem<br />
Ausbildungszentrum Unterseeboote<br />
ein Boot unterstellt; wenn das Training<br />
beendet ist, wird es wieder an das Geschwader<br />
zurückgegeben. Zudem fahren<br />
die Ausbilder selbst auch immer<br />
wieder zur See. Der ständige Austausch<br />
zwischen den erfahrenen Kameraden<br />
an Bord und den Ausbildern ga-<br />
Eckernförde an der Ostsee – Heimatstützpunkt des 1. Ubootgeschwaders der Deutschen<br />
Marine und Sitz des mit Rheinmetall-Simulationstechnik ausgestatteten Ausbildungszentrums<br />
Unterseeboote. Unser Foto zeigt im Vordergrund drei U-Boote der Klasse<br />
212 A; im Hintergrund ist darüber hinaus ein Unterseeboot vom Typ 206 A zu sehen.<br />
rantiert ein einsatzorientiertes und effektives<br />
Training“, umschreibt Brasen<br />
die enge Beziehung zwischen dem<br />
AZU, das übrigens als einzige Marineschule<br />
direkt dem Flottenkommando<br />
und nicht dem Marineamt unterstellt<br />
ist, und dem Kampfverband.<br />
Die starke Verkleinerung der Waffengattung<br />
hat auch für den Ausbildungsbetrieb<br />
weit reichende Folgen: Bei nur<br />
noch zwölf Booten wird es zunehmend<br />
schwieriger, den jungen Soldaten und<br />
Soldatinnen die nötige Praxis an Bord<br />
zu vermitteln. „Das Ausbildungskonzept<br />
ist zwar sehr gut, stammt aber aus<br />
einer Zeit, als wir noch mehr als doppelt<br />
so viele Unterseeboote im Bestand<br />
hatten“, so Brasen. Immer wichtiger für<br />
den Ausbildungsbetrieb werden daher<br />
Simulationssysteme von Rheinmetall<br />
Defence in Bremen. Und die Bedeutung<br />
wird in Zukunft noch wesentlich<br />
größer werden: Im Jahr 2012 werden<br />
voraussichtlich nur noch die sechs<br />
neuen Boote vom Typ 212A im Einsatz<br />
sein – und eine Ausbildung ohne Simulator<br />
somit undenkbar.<br />
In den nächsten Jahren wird sich auch<br />
das Bild der Mannschaften ändern –<br />
denn seit 2002 dienen auch mehr und<br />
mehr Frauen an Bord. „Und das vollkommen<br />
ohne Probleme“, begrüßt Brasen<br />
diese Entwicklung. Angesichts der<br />
engen räumlichen Verhältnisse an Bord<br />
ein wenig überraschend – doch bei den<br />
Unterseebootfahrern zählen Leistung,<br />
Können und Engagement, nicht das Geschlecht.<br />
„Und vielleicht wird es sogar<br />
bald eine Frau als Kommandanten geben“,<br />
sieht Brasen gute Perspektiven<br />
für die neuen Kameradinnen.<br />
Es wird sich also einiges ändern für<br />
die „Jubilarin“, deren Zukunft nicht immer<br />
so sicher war. Denn nach dem Ende<br />
des Kalten Krieges und dem Wegfall der<br />
Die U-Boote der Klasse 212 A gehören zu den modernsten ihrer Art. Im Rahmen ihrer Entwicklung und bei der Ausbildung der Besatzungen wurde bzw. wird Simulationstechnik aus dem Hause Rheinmetall eingesetzt.<br />
Unter Wasser ist es das weltweit leiseste System: das neue Unterseeboot U 212 A.<br />
klassischen Rolle schien die Zeit für die<br />
Unterseeboote abgelaufen zu sein.<br />
Doch dank ständiger Innovationen bleibe<br />
die U-Bootwaffe auch in Zukunft ein<br />
unverzichtbarer Bestandteil der Flotte,<br />
wie auch Vizeadmiral Wolfgang Nolting,<br />
Inspekteur der Marine, klarmacht.<br />
Verdeckte Operationen, Aufklärung<br />
und Seeraumüberwachung sind im Zeitalter<br />
von Terrorismus und asymmetrischer<br />
Kriegsführung effektive Mittel zur<br />
Bewältigung der neuen Bedrohungen.<br />
Und ihre Bedeutung wird weiter steigen.<br />
Die beiden bis 2012 zur Beschaffung<br />
vorgesehenen Boote der Klasse 212A<br />
werden noch besser auf diese Aufgaben<br />
vorbereitet sein als die bereits im Dienst<br />
befindliche Generation dieses Typs. Eine<br />
Klimaanlage für den Einsatz in den<br />
Tropen, eine Kampfschwimmerschleuse<br />
zum schnellen Absetzen von Spezialkräften,<br />
eine Fernmeldeboje, die vernetzte<br />
Operationsführung ermöglicht,<br />
und verbesserte Sensoren sind nur einige<br />
der angedachten Neuerungen. Der<br />
enorme Investitionsaufwand in die Einheiten<br />
der Klasse 212A zeigt es: Die<br />
deutsche U-Bootwaffe ist nicht nur eine<br />
Waffengattung mit einer langen Vergangenheit,<br />
sondern auch eine mit Zukunft<br />
(siehe auch Seite 16). Bernhard Schenk<br />
Foto: Presse- und Informationszentrum Marine<br />
Fotos (2): HDW
Seite 6 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Das Profil 3/2007<br />
Geschultert: Das Manpad-Zielvoreinweisungsgerät stellt die Verbindung zwischen<br />
den Manpad-Einheiten und den Informations- und Kommunikationsnetzen sicher.<br />
Neues AT<strong>AG</strong>–Fertigbearbeitungszentrum<br />
Kompetenzfeld mit<br />
hohen Kapazitäten<br />
akn/msc Neckarsulm. Unter dem<br />
Motto „Technologie aus einem Guss“<br />
fand unlängst bei der zur <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe<br />
gehörenden<br />
KS Aluminium-Technologie <strong>AG</strong> (AT<strong>AG</strong>)<br />
die offizielle Einweihungsfeier für die<br />
neuen Räumlichkeiten der Fertigbearbeitung<br />
von Motorblöcken am Standort<br />
Neckarsulm statt. Zur Einweihung des<br />
neuen Gebäudes, das auch einen Teil<br />
der Verwaltung und die Geschäftsführung<br />
beherbergt, kamen mehr als 300<br />
geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />
und Verwaltung.<br />
Geräumigkeit und Helligkeit prägen<br />
das Erscheinungsbild des 160 Meter<br />
langen und 85 Meter breiten Industriebaus,<br />
in dem über 30 moderne Bearbeitungsmaschinen<br />
für Aluminium-Zylinderkurbelgehäuse<br />
Platz finden. Auf<br />
einer Gesamtfläche von 22 650 Quadratmetern<br />
wurden rund 2500 Tonnen<br />
Stahl und 30 000 Tonnen Beton verbaut<br />
sowie über 131 000 Meter Kabel<br />
verlegt. Die Bauarbeiten hatten im<br />
März 2006 begonnen, das Investitionsvolumen<br />
lag im nahezu dreistelligen<br />
Millionenbereich. und bietet Guss und<br />
Fertigbearbeitung aus einer Hand.<br />
„Mit dieser Großinvestition werden<br />
wir am Standort Neckarsulm unsere<br />
hochwertigen Arbeitsplätze weiter ausbauen<br />
und unsere Kapazitäten im Be-<br />
er bereits vor einiger Zeit<br />
von der <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
<strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> gestiftete<br />
Lehrstuhl an der renommiertenTongji-Universität<br />
in Shanghai wurde<br />
jetzt feierlich eingeweiht.<br />
Wenige Tage nach der Ansprache von<br />
Bundespräsident Horst Köhler an der<br />
1907 durch den deutschen Arzt Dr.<br />
Erich Paulun gegründeten Hochschule<br />
fand die Übergabe des „Lehrstuhls für<br />
Leichtbau-Komponenten im Fahrzeug“<br />
durch <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-<br />
Vorstandschef Dr. Gerd Kleinert an<br />
Prof. Dr.-Ing. Wang Hongyan statt.<br />
„Tongji“ bedeutet im Chinesischen<br />
„Gemeinsam in einem Boot einen<br />
Fluß überqueren“, und deshalb zeigt<br />
auch das Wappen der Universität Ruderer<br />
in einem Schiff. Die 1907 gegründete<br />
Universität öffnete sich<br />
schnell anderen Fächern. Heute zählt<br />
die Tongji 57 000 Studenten, hat 500<br />
ordentliche und 742 außerordentliche<br />
Professoren und 2600 wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter.<br />
Das im Februar 1998 als Gemeinschaftseinrichtung<br />
des DAAD und der<br />
Tongji gegründete Chinesisch-Deutsche<br />
Hochschul-Kolleg (CDHK) gilt als<br />
Vorzeigeobjekt im Wissensaustausch<br />
beider Länder und zählt zu den größten<br />
und erfolgreichsten Projekten des<br />
DAAD im Ausland. Neben <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
<strong>Pierburg</strong> sind hier weitere<br />
reich der Vor- und Fertigbearbeitung<br />
von Motorblöcken nahezu verdreifachen.<br />
Die Motivation für den Ausbau<br />
der Kapazitäten – und damit der neuen<br />
Fertigungshalle – ist darüber hinaus<br />
natürlich, dieses neue ,Kompetenzfeld<br />
Guss und Fertigbearbeitung‘ aus einer<br />
Hand anzubieten, es auf weitere Hersteller<br />
und Motorenmodelle auszudehnen<br />
und somit die Erfolgsstory der 8-<br />
Zylinder-Cayenne-Motorblöcke von<br />
Porsche weiterzuführen“, so Horst Binnig,<br />
Vorstandsvorsitzender der KS Aluminium<br />
Technologie <strong>AG</strong>.<br />
„Bereits jetzt liegt der Anteil, den die<br />
AT<strong>AG</strong> mit fertig bearbeiteten Produkten<br />
erzielt, bei etwa sechs Prozent des Umsatzes.<br />
Das ist, gerade vor dem Hintergrund,<br />
dass wir mit der Fertigbearbeitung<br />
für Porsche im Jahr 2001 ja praktisch<br />
bei Null begonnen haben, ein<br />
stattliches Ergebnis. Und natürlich wollen<br />
wir diesen eingeschlagenen Weg<br />
erfolgreich weiterführen und gehen daher<br />
davon aus, dass der Anteil in 2010<br />
bereits bei fast 40 Prozent des Umsatzes<br />
liegen wird.“<br />
Durch den festlichen Abend führte<br />
die charmante Moderatorin Petra Sanchez,<br />
die zu Beginn der Veranstaltung<br />
AT<strong>AG</strong>-Chef Horst Binnig, Holger Härter,<br />
Vorstand Finanz- und Betriebswirtschaft<br />
der Dr. Ing. h. c. F. Porsche <strong>AG</strong>,<br />
namhafte deutsche Unternehmen wie<br />
beispielsweise BMW, DaimlerChrysler,<br />
VW, ThyssenKrupp, Bayer und<br />
Bosch vertreten.<br />
In seiner auf Wunsch der Hochschule<br />
in Deutsch gehaltenen Ansprache vor<br />
den Universitätsvertretern und Studierenden<br />
würdigte Kleinert den besonderen<br />
Aspekt der Ausbildung am Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschul-Kolleg<br />
(CDHK): „Angesichts stärker werdender<br />
globaler Wirtschaftsverflechtungen<br />
wird eine interkulturelle Ausbil-<br />
dung immer wichtiger für den Erfolg<br />
auf internationalen Märkten. Dazu<br />
leistet das CDHK einen wichtigen Beitrag.“<br />
Und weiter an die Studenten<br />
gewandt: „Sie nehmen es auf sich,<br />
trotz eines aufwändigen Ingenieur-<br />
Studiums auch zusätzlich die deutsche<br />
Sprache zu erlernen und zu perfektionieren.<br />
Dafür haben Sie meinen<br />
großen Respekt.“<br />
Gleichfalls in deutscher Sprache erwiderte<br />
der Leiter des Chinesisch-<br />
Deutschen Hochschul-Kollegs, Prof.<br />
Dr. Wu Zhihong, die Grußworte Klei-<br />
Niederlande ordern<br />
„Manpad“-Systeme<br />
dp Den Haag/Bremen. In den vergangenen<br />
zehn Jahren haben sich so<br />
genannte „Manpad“-Teams zu einem<br />
wesentlichen Bestandteil der Luftabwehrszenarien<br />
von Krisenreaktionsund<br />
Objektschutzkräften entwickelt.<br />
Manpad-Systeme – man-portable air<br />
defence system – sind hochentwickelte,<br />
schultergestützte Raketenwerfer,<br />
mit denen zum Beispiel Flugzeuge<br />
und Hubschrauber vom Boden aus<br />
flexibel bekämpft werden können.<br />
Um ihre Fähigkeiten und ihre Einsatzprofile<br />
zu verbessern, haben die<br />
niederländischen Streitkräfte jetzt<br />
Rheinmetall Defence einen Auftrag<br />
über 18 leichte, so genannte Manpad<br />
Cueing Systems (MCS – Man-Portable<br />
Air Defense System) erteilt. Das<br />
innovative System soll die Integration<br />
Richard Drautz, Staatssekretär im WirtschaftsministeriumBaden-Württemberg,<br />
und Dr. Gerd Kleinert, Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong><br />
<strong>AG</strong>, in einer ungezwungenen Gesprächsrunde<br />
interviewte.<br />
Neben einer symbolischen Schlüsselübergabe<br />
und einem Rundgang durch<br />
die Fertigbearbeitung der 8-Zylinder-Motorblöcke<br />
des Porsche Cayenne wurden<br />
den Gästen diverse Showeinlagen dargeboten.<br />
So stellten AT<strong>AG</strong>-Azubis unter<br />
Mitwirkung professioneller Künstler den<br />
nerts und dankte: „Ihre Unterstützung<br />
ist für uns sehr wichtig und die dabei<br />
entstehenden Kontakte zur Industrie<br />
haben für die Studenten große Bedeutung“.<br />
Wu unterstrich auch die Unterstützung<br />
durch die offiziellen Stellen<br />
der Bundesrepublik Deutschland und<br />
der Volksrepublik China.<br />
Vor allem der chinesische Staat<br />
selbst unterstützt die Shanghaier Universität<br />
im großen Stil. In den vergangenen<br />
Jahren wurde mit dem außerhalb<br />
der Stadt gelegenen Jia Ding-<br />
Campus ein Universitätsneubau errichtet,<br />
der weltweit Seinesgleichen<br />
suchen dürfte. Mit einem Investitionsvolumen<br />
von 2,8 Mrd. Rinminbi (ca.<br />
280 Mio. €) ist auf 2,2 Millionen Quadratmetern<br />
ein weitläufiges modernes<br />
Universitätsgelände entstanden, das<br />
verschiedene Fakultäten beherbergt.<br />
Unter anderem auch das Automotive<br />
College mit seinem Clean Energy Automotive<br />
Engineering Research Center,<br />
an dem mit hohem Aufwand gezielt im<br />
Bereich alternativer Antriebe für die<br />
Zukunft geforscht wird.<br />
der Manpad-Teams in das aktuelle<br />
Lagebild in Echtzeit sowie die Zielvoreinweisung<br />
des Schützen ermöglichen.<br />
Das Manpad-Zielvoreinweisungsgerät<br />
von Rheinmetall stellt einen innovativen<br />
Lösungsansatz dar, um Manpad-Einheiten<br />
in die Informationsund<br />
Kommunikationsnetze moderner<br />
Luftabwehrszenarien mittels genormter<br />
Schnittstellen und Protokolle einzubinden.<br />
Das MCS-System empfängt,<br />
konvertiert und visualisiert alle<br />
erforderlichen Informationen eines<br />
Echtzeitnetzes (z.B. lokale Luftlage,<br />
gemeinsames Luftlagebild) für den<br />
Einsatzbereich sowie Luftraumordnungsmittel,<br />
Feuer- und Waffeneinsatzbefehle.<br />
Dank der visuellen Anzeige von<br />
Zielvoreinweisungsinformationen<br />
sind die Schützen in das aktuelle Lagebild<br />
eingebettet, wodurch Zielsuch-<br />
und Zielbekämpfungszeiten<br />
Zurzeit im Bau befindlich ist außerdem<br />
ein Hochgeschwindigkeits-<br />
Windkanal für Fahrzeuge, den die<br />
Universität künftig auch im Hinblick<br />
auf Entwicklungen für die Formel 1<br />
einsetzen möchte und der – so die<br />
verantwortlichen Professoren – ein<br />
Novum in ganz China sein dürfte. Besuchern<br />
fällt zudem eine Erprobungstrasse<br />
für eine Magnetschnellbahn<br />
auf.<br />
Die Tongji-Universität mausert sich<br />
damit zu einem Player unter den füh-<br />
renden Automobil-Colleges in der<br />
Welt. Internationalität beweist auch<br />
die neue Inhaberin des von <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
<strong>Pierburg</strong> gestifteten Lehrstuhls.<br />
Prof. Dr.-Ing. Wang verfügt<br />
über Berufserfahrungen in der chinesischen<br />
Automobilindustrie und hat<br />
im Laufe ihrer akademischen Karriere<br />
auch schon an einer deutschen<br />
Hochschule gearbeitet und geforscht:<br />
Zwischen 1995 und 1997 war sie an<br />
der Universität Braunschweig im Bereich<br />
Crash-Simulation wissenschaftlich<br />
tätig.<br />
deutlich verringert werden können.<br />
In Verbindung mit dem „First“-Überwachungssensor<br />
ermöglicht das<br />
MCS-System zusätzlich die passive<br />
Erkennung und Verfolgung von Zielen<br />
mit 360 Grad Rundumsicht in<br />
Azimut und großem Höhenwinkelbereich.<br />
Einige technische Details: Das<br />
MCS-System besteht aus einem Cueing<br />
Device zur Zielvoreinweisung, der<br />
Communication/Cueing Processor<br />
Unit (CCPU – zentrale Prozessor- und<br />
Schnittstelleneinheit) sowie einem<br />
Manpad-Waffenterminal; letzteres ist<br />
das Kernstück der Anlage. Der gehärtete<br />
Rechner verarbeitet Echtzeitüberwachungsdaten<br />
sowie Luftraumordnungsmittel<br />
und zeigt diese Daten<br />
an. Alle erforderlichen Befehle<br />
und Kommandos wie beispielsweise<br />
Feuerleit- und Zieldaten können mit<br />
Hilfe des Waffenterminals verarbeitet<br />
und übertragen werden.<br />
Gemeinsam mit <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Vorstandschef Dr. Gerd Kleinert (r.) überreichte Christian Bender den von Auszubildenden<br />
geschmiedeten „Schlüssel zum Erfolg“ an das Führungsteam der AT<strong>AG</strong> alias Vorstandsvorsitzender Horst Binnig (l.),Vorstandsmitglied<br />
Jochen Hintze (2.v.r.) sowie Michael Weis (M.), Leiter Produktion und Technik beim Neckarsulmer Motorblockspezialisten.<br />
Schichtbeginn in der Gießerei künstlerisch<br />
dar. Weiterhin präsentierte das Duo<br />
„La Vizio“ kraftvoll elegante Partnerakrobatik<br />
von Weltklasse. Die Gabriel-Groh-<br />
Band sorgte mit ihrer live dargebotenen<br />
Musik für akustische Untermalung und<br />
Unterhaltung. An der „Aluminium-Bar“<br />
konnten die Gäste schließlich den<br />
Abend gesellig ausklingen lassen.<br />
Dem aktuellen Bauprojekt vorausgegangen<br />
war eine Erweiterung der Niederdruck-Gießerei<br />
der AT<strong>AG</strong> um eine<br />
Halle mit 2500 Quadratmetern Brutto-<br />
geschossfläche für sechs neue Gießstellen<br />
mit zugeordneter Kernmacherei<br />
und Werkzeugwartung.<br />
Die KS Aluminium-Technologie ist der<br />
drittgrößte Geschäftsbereich der <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe.<br />
Das Unternehmen<br />
ist auf die Entwicklung, den Guss<br />
und die Fertigbearbeitung von Motorblöcken<br />
aus Aluminium-Legierungen spezialisiert<br />
und beliefert international führende<br />
Automobilhersteller. Rund 1100 Mitarbeiter<br />
erwirtschafteten im Geschäftsjahr<br />
2006 einen Umsatz von 224 Millionen €.<br />
In Shanghai lehrt sie heute unter anderem<br />
am Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschul-Kolleg. Dieses Institut der<br />
Tongji verfolgt einen interdisziplinären<br />
Ansatz und kombiniert die Ingenieursausbildung<br />
mit der Vermittlung der<br />
deutschen Sprache. Dies in einer intensiven<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Deutschen Akademischen Austausch-<br />
Dienst (DAAD), welche für die deutsche<br />
Seite von Prof. Dr. Wolfgang<br />
Massberg von der Universität Bochum<br />
koordiniert wird.<br />
Tongji-Universität hat<br />
jetzt KSPG-Lehrstuhl<br />
Studenten, die hier ihr bereits andernorts<br />
erfolgreich abgelegtes Bachelor-Studium<br />
mit einem Master<br />
und vielleicht einer anschließenden<br />
Promotion fortsetzen wollen, müssen<br />
über entsprechende Sprachkenntnisse<br />
verfügen, zumal der Unterricht teilweise<br />
auch in Deutsch stattfindet.<br />
Dennoch ist diese Ausbildung so attraktiv,<br />
dass Studenten aus ganz China<br />
nach Shanghai ans CDHK kommen.<br />
Sie werden verstärkt durch weitere<br />
Kommilitonen aus der ganzen<br />
Welt. he<br />
Foto: Thomas Klink
Das Profil 3/2007 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 7<br />
akn Neckarsulm. Mit einem Umsatz von 707 Millionen €<br />
konnte die KS <strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH im Geschäftsjahr<br />
2006 ihren Umsatz erneut steigern und übertraf den Vorjahreswert<br />
deutlich um 10,8 Prozent. Jährlich entwickeln,<br />
produzieren und vertreiben über 6000 Mitarbeiter in weltweit<br />
16 Werken (inkl. Lizenznehmer) Kolben für Otto- und<br />
Dieselmotoren im Bereich Personen- und Nutzfahrzeuge.<br />
Am Firmensitz in Neckarsulm werden seit nunmehr mehr<br />
als 80 Jahren Kolben hergestellt. 1910 als „Karl Schmidt<br />
GmbH“ durch Karl Schmidt (Sohn des Christian Schmidt,<br />
Gründer der NSU-Motorenwerke) gegründet, wurde 1920<br />
mit der Produktion von Aluminium-Kolben begonnen.<br />
Heute produzieren am Firmensitz rund 1250 Mitarbeiter<br />
und derzeit 44 Auszubildende Kolben aus Aluminium und<br />
Stahl. Neben der Fertigung von Aluminiumkolben für<br />
Pkw-Otto- und -Dieselmotoren werden im Werk Neckarsulm<br />
neben Aluminiumkolben seit Anfang 2006 mit großem<br />
Erfolg auch Stahlkolben für Motoren von Nutzkraftfahrzeugen<br />
produziert. Zudem werden am Standort Großkolben<br />
für stationäre Motoren, Schiffsdiesel und Lokomotiven<br />
entwickelt, produziert und vertrieben. Auf Grund des<br />
anhaltenden Booms im Nutzfahrzeugmarkt und der damit<br />
einhergehenden positiven Auftragslage auf diesem Sektor<br />
stieg der Umsatz in dieser Produktgruppe – gemessen<br />
am Gesamtumsatz – auf aktuell 15 Prozent. Ein weiteres<br />
Highlight ist die vollautomatische Fertigungslinie<br />
zur Herstellung von Stahlkolben, die kürzlich am Standort<br />
Neckarsulm erfolgreich in Betrieb genommen wurde.<br />
Moderne Fertigungslinie für Stahlkolben bei KS <strong>Kolbenschmidt</strong> in Neckarsulm<br />
Dank höchster Leistung<br />
weltweit auf Vormarsch<br />
ei den Stahlkolben unterscheidet<br />
man hauptsächlich<br />
zwischen zwei Bauarten:<br />
den aus Stahl und<br />
Aluminium bestehenden<br />
Pendelschaftkolben und<br />
dem komplett aus Stahl<br />
gefertigten Monoblock-Stahlkolben.<br />
Beide Bauarten werden von KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
gefertigt – der Pendelschaftkolben<br />
im amerikanischen Werk Karl<br />
Schmidt Unisia Inc. in Marinette und<br />
der Ganzstahlkolben in Neckarsulm.<br />
Wegen der hohen Anforderungen an<br />
Lebensdauer und Zuverlässigkeit sind<br />
vollständig aus Stahl gefertigte Kolben<br />
im höchsten Leistungssegment weltweit<br />
auf dem Vormarsch. Das von den<br />
Neckarsulmer Spezialisten entwickelte<br />
System beruht dabei auf einem schaftgeführten<br />
Kolben mit langem, an der<br />
Schaftoberkante abgestütztem Schaft.<br />
Die damit erzielte gute Geradführung<br />
erreicht ein günstiges Geräuschverhal-<br />
ten (Kavitation) und ermöglicht eine<br />
große Freiheit in der Gestaltung der für<br />
Ölverbrauch und Durchblasemenge<br />
wichtigen Kolbenringzone.<br />
Eine effektive Temperaturregulierung<br />
wird durch einen abgeschlossenen Kühlraum<br />
gewährleistet. Der Ölverbrauch<br />
konnte zudem gegenüber einem heute in<br />
Serie befindlichen Pendelschaftkolben<br />
um 55 Prozent reduziert werden. Das reib-<br />
IAA: Forum für<br />
Innovationen<br />
msc Neckarsulm/Frankfurt am Main.<br />
Am 11. Juni 2007 fand die IAA Vorpressekonferenz<br />
der <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe<br />
statt. Im neu erbauten<br />
Customer Center in Neckarsulm konnten<br />
sich Journalisten aus ganz<br />
Deutschland ein fundiertes Bild von<br />
den Innovationen machen, die auf der<br />
62. Internationalen Automobilausstellung<br />
(13. – 23. September 2007) in<br />
Frankfurt am Main vorgestellt werden.<br />
Das Unternehmen selbst stellt traditionsgemäß<br />
in Halle 8 (Stand F04) aus.<br />
Anwesend waren hauptsächlich<br />
Fachjournalisten namhafter Zeitschriften<br />
wie der Automobil Industrie, auto<br />
motor und sport, Metall oder MTZ.<br />
Aber auch Redakteure der regionalen<br />
Standortmedien – z.B. Heilbronner<br />
geschweißte Design und die Verwendung<br />
von Vergütungsstahl – d.h. Stahl, der<br />
durch Vergüten (Härten und Anlassen) hohe<br />
Zug- und Dauerfestigkeit erhält – erlauben<br />
Spitzendrücke von bis zu 250 bar.<br />
Bereits Anfang 2006 wurde der Stahlkolben<br />
nach einer äußerst kurzen Entwicklungszeit<br />
in Neckarsulm mit großem<br />
Erfolg in die Serie eingeführt. Um<br />
der sehr guten Auftragslage – bedingt<br />
unter anderem durch die rege Ordertätigkeit<br />
des Hauptkunden für Stahlkolben,<br />
der Firma DAF Trucks N.V. (siehe<br />
auch „Kolben für Lkw des Jahres<br />
2007“) – gerecht zu werden, wurde am<br />
Standort Neckarsulm in eine neue Fertigungslinie<br />
für die Stahlkolbenherstellung<br />
investiert.<br />
Die bisher zum Einsatz kommende<br />
handbeladene Fertigungslinie wurde<br />
um eine vollautomatische Fertigungslinie<br />
für Ganzstahlkolben ergänzt, die im<br />
September 2006 erfolgreich in Betrieb<br />
genommen werden konnte.<br />
„Auf dieser hochmodernen Fertigungslinie<br />
können jährlich mehr als<br />
180 000 der bis zu 250 bar belastbaren<br />
Kolben produziert werden“, erklärt Michael<br />
Janssen, bei dem Kolbenprojekt<br />
für das Projektmanagement und die<br />
Prozessentwicklung zuständig.<br />
Doch bevor der fertige Stahlkolben an<br />
den Kunden ausgeliefert werden kann,<br />
sind viele hochkomplexe Bearbei-<br />
tungsschritte notwendig: Das Rohteil<br />
wird als vorbearbeitetes und wärmebehandeltes<br />
Bauteil von dem Schmiedelieferanten<br />
angeliefert. Die auf Paletten<br />
bereitgestellten Rohlinge gelangen bei<br />
KS <strong>Kolbenschmidt</strong> dann auf das automatische<br />
Förderband der hochmodernen<br />
Fertigungslinie, um von dort aus<br />
den weiteren Bearbeitungsschritten zugeführt<br />
zu werden.<br />
An Dreh-Fräs-Maschinen folgen eine<br />
Einpassbearbeitung, die Vorbearbeitung<br />
des Bolzenlochs sowie die Kolbenboden-Fertigbearbeitung.<br />
Nach der Nutenbearbeitung<br />
an einer Drehmaschine findet<br />
auf dem Herzstück der Linie, der von<br />
<strong>Kolbenschmidt</strong> entwickelten Feinbohrmaschine,<br />
das Feinbohren des Bolzenlochs<br />
statt. Mittels Laserschweißen wird<br />
dann der Kühlkanal verschlossen. Anschließend<br />
erhalten die Kolben ihr endgültiges<br />
Oberflächenprofil und die Außenform,<br />
bevor sie entgratet, gereinigt<br />
und einer speziellen Oberflächenbehandlung<br />
unterzogen werden. Abschließend<br />
erfolgen die Qualitätsprüfung und<br />
die Kennzeichnung. Die Ganzstahlkolben<br />
werden nach KS Strategie versandfertig<br />
in der Linie produziert.<br />
Um den internationalen Märkten und<br />
den Anforderungen der weltweiten Kun-<br />
Produktiver Blick in die Fertigung (Foto links): <strong>Kolbenschmidt</strong>-Maschinenbediener Jens Keller begutachtet ein Stahlkolbenrohteil<br />
an der neuen Produktionslinie. Rechts daneben Steffen Wältner, Global Account Manager bei der KS <strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH.<br />
Stimme und Neuß-Grevenbroicher Zeitung<br />
– interessierten sich für die vorgestellten<br />
Neuheiten. <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
<strong>Pierburg</strong> war mit Repräsentanten aus<br />
allen Geschäftsbereichen vertreten.<br />
Zum Auftakt der Veranstaltung gab Vorstandschef<br />
Dr. Gerd Kleinert einen<br />
Überblick über die aktuelle Situation<br />
der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> Gruppe.<br />
Anschließend präsentierte jeder Bereich<br />
seine Innovationen zur IAA 2007.<br />
Übergreifende Themen waren vor allem<br />
die Verringerung des CO2-Ausstoßes<br />
und die Reaktion auf neue Umweltgesetze<br />
wie die europaweit eingeführten<br />
Abgasnormen im Dieselbereich.<br />
Diese sorgen jetzt und in Zukunft<br />
dafür, dass im Bereich Kolben<br />
die Drücke steigen. Kolben müssen<br />
160 Mal so viel Beschleunigung wie eine<br />
Rakete und Temperaturen von über<br />
1000 Grad aushalten – „das tut schon<br />
fast weh, wenn man darüber nachdenkt“,<br />
resümierte Rainer Fluhr, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der KS<br />
den Rechnung zu tragen, ist eine weitere<br />
automatische Fertigungslinie bereits<br />
bestellt; noch in diesem Jahr wird diese<br />
mit der Produktion beginnen. Den<br />
positiven Trend im Stahlkolbensegment<br />
verdeutlichen zudem mehrere<br />
Entwicklungsprojekte für weitere Nkw-<br />
Kunden, die KS <strong>Kolbenschmidt</strong> in diesem<br />
Branchensegment in eine positive<br />
Zukunft schauen lassen. akn<br />
Foto: Messe Frankfurt/Main<br />
Vom 13. bis 23. September 2007 internationaler<br />
Treffpunkt der 62. IAA: das Messegelände<br />
in der Mainmetropole Frankfurt.<br />
Seit Anfang 2006 werden – mit großem Markterfolg – bei <strong>Kolbenschmidt</strong> in Neckarsulm<br />
auch Stahlkolben für Nutzfahrzeuge produziert. Auf unserem Foto sind Gerhard<br />
Luz (l.), Projektleiter Kolben und technischer Kundenberater, und Michael Janssen<br />
(Leitung des Investitionsprojektes Stahlkolbenlinie) vor der Einpassmaschine zu sehen.<br />
akn Bellevue/Neckarsulm. „2006<br />
konnten wir erfolgreich die Fertigung<br />
des Stahlkolbens für unseren ersten<br />
Serienkunden DAF Trucks N.V., der<br />
bereits seit 25 Jahren ein treuer Kunde<br />
von KS <strong>Kolbenschmidt</strong> ist und das<br />
Stahlkolbenprojekt erfolgreich mit<br />
uns gemeinsam umgesetzt hat, starten“,<br />
freut sich Steffen Wältner, Global<br />
Account Manager bei der KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />
GmbH: „Mit DAF haben<br />
wir einen Mehrjahresvertrag für die<br />
Produktion von Stahlkolben abgeschlossen;<br />
bereits Ende 2006<br />
konnten wir an diesen Kunden den<br />
100 000sten Stahlkolben ausliefern.“<br />
DAF Trucks N.V. gehört zu den führenden<br />
Herstellern von leichten,<br />
mittelschweren und schweren Lkws<br />
mit einem Marktanteil in Westeuropa<br />
von fast 15 Prozent in der Klasse über<br />
15 Tonnen. Im vergangenen Jahr lieferte<br />
das Unternehmen insgesamt<br />
rund 52 500 Lastkraftwagen innerhalb<br />
und außerhalb Europas aus.<br />
DAF Trucks N.V. hat Produktionsstätten<br />
in Eindhoven (Niederlande) und<br />
<strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH. Er informierte<br />
die Teilnehmer über technische Neuerungen<br />
wie eine Beschichtung mit<br />
Nano-Technologie oder ein Laser-<br />
Umschmelzverfahren am Kolbenmuldenrand.<br />
Auch bei <strong>Pierburg</strong> steht die Reduzierung<br />
von Abgasemissionen im<br />
Vordergrund. Der Neusser Automobilzulieferer<br />
<strong>Pierburg</strong> entwickelte zu<br />
diesem Zweck verschiedene Kühlermodule<br />
und Ventile. Neu ist beispielsweise<br />
ein Saugmodul mit Abgasrückführsystem.<br />
Das Downsizing<br />
der Motoren, also die Verkleinerung<br />
des Hubraums bei gleicher Leistung,<br />
wird von einem neuartigen elektrischen<br />
Schubumluftventil unterstützt.<br />
Einen Beitrag zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs<br />
leistet die elektrisch<br />
geregelte variable Ölpumpe. Dr.<br />
Hans-Joachim Esch, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung, und sein Geschäftsführerkollege<br />
Udo Nenning<br />
stellten die Neuheiten vor.<br />
Kolben für Lkw<br />
des Jahres 2007<br />
in Westerlo (Belgien) und ist ein<br />
Unternehmen von Paccar Inc. mit<br />
Sitz in Bellevue (US-Bundestaat<br />
Washington), Weltmarktführer bei<br />
leichten, mittelschweren und schweren<br />
Nutzfahrzeugen.<br />
Zum Einsatz kommt der Neckarsulmer<br />
Stahlkolben im neuen 12,9-Liter-<br />
Paccar-MX 6-Zylinder-Motor, der in<br />
den – zum „Internationalen Lkw des<br />
Jahres 2007“ gewählten – DAF XF 105<br />
eingebaut wird. Dieser Motor liefert<br />
eine außerordentliche Leistung: 360<br />
bis 510 PS, hohes Drehmoment von<br />
2000 bis 2500 Nm bei maximalen<br />
Drehzahlen zwischen 1000 und 1400<br />
U/min. Der DAF XF 105, für Fernlastverkehr<br />
und Schwertransport konzipiert,<br />
ging 2006 in Produktion. Demnächst<br />
werden der Motor und somit<br />
auch die KS Kolben in den DAF-Fahrzeugtypen<br />
der 95er- und 85er-Serie<br />
ihre Leistung bringen.<br />
Das EU-Flottenziel für einen Rückgang<br />
an CO2 kann ohne weit reichenden<br />
Leichtbau und Downsizing kaum<br />
erreicht werden. Dr. Eduard Köhler,<br />
Entwicklungsleiter der KS Aluminium-<br />
Technologie <strong>AG</strong>, zeigte dafür die Antwort<br />
der AT<strong>AG</strong>: ein modulares Druckgusskonzept<br />
für leichte Aluminium-Zylinderkurbelgehäuse.<br />
Es schafft mit<br />
geringen Wanddicken günstige Voraussetzungen<br />
für den Leichtbau.<br />
Über das Interesse an neuen Lagerwerkstoffen<br />
für Common-Rail-Hochdruck-Einspritzpumpen<br />
freute sich<br />
Gleitlager-Chef Dr. Peter Spahn. Der<br />
Vorsitzende der Geschäftsführung der<br />
KS Gleitlager GmbH berichtete außerdem<br />
von einer neuartigen Polymergleitschicht<br />
für Motorenlager, einem<br />
öldurchflussoptimierten Kurbelwellenlager<br />
und einem bleifreien Sputterlager.<br />
Letztes trägt der EU-Altautoverordnung<br />
Rechnung. Sie gilt ab 1. Juli<br />
2008 und untersagt die Verwendung<br />
bleihaltiger Lagerwerkstoffe.<br />
Fotos (3): Thomas Klink
Seite 8 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Das Profil 3/2007<br />
Kooperation beim<br />
„Wabep“-Projekt<br />
oho Paris/Bonn. In Anwesenheit<br />
des deutschen Staatssekretärs im<br />
Bundesverteidigungsministerium, Dr.<br />
Peter Eickenboom, und seines israelischen<br />
Amtskollegen Pinchas Buchris<br />
haben Vertreter von IAI und Rheinmetall<br />
Defence jetzt auf der Paris Airshow<br />
einen weit reichenden Kooperationsvertrag<br />
unterzeichnet. Er beinhaltet<br />
die enge Zusammenarbeit<br />
beim Verbund drohnengestützter<br />
Aufklärung mit so genannten loiterfähigen<br />
Wirkmitteln neuester Generation<br />
für militärische Einsatzkräfte. Unbemannte<br />
Fluggeräte (Unmanned Aerial<br />
Vehicles – UAV) sollen somit im<br />
Rahmen dieses Verbundes künftig<br />
auch zur Bekämpfung definierter Ziele<br />
eingesetzt werden können.<br />
Panhard und Rheinmetall Defence beim Gavial vereint<br />
Enge Zusammenarbeit<br />
schafft starkes Produkt<br />
kk Paris. Hoher Schutz und größtmögliche Mobilität – dies sind die Anforderungen<br />
an die „Geschützten Führungs- und Funktionsfahrzeuge“ (GFF), die in der<br />
nächsten Zeit bei der Bundeswehr angeschafft werden sollen („Das Profil“<br />
5/2005). Die drei Fahrzeugklassen sind in Gewichtskategorien gegliedert, beginnend<br />
mit der GFF-Klasse 1 – den gepanzerten, hubschrauberverladbaren Radfahrzeugen<br />
mit einem Gesamtgewicht von bis zu fünf Tonnen. Rheinmetall Defence in<br />
Kassel kooperiert hier eng mit dem französischen Unternehmen Panhard und<br />
ist systemverantwortlich für die Anpassung des Fahrzeugs auf den Bedarf der<br />
Bundeswehr. Im Zuge einer Presseveranstaltung, die von den beiden beteiligten<br />
Unternehmen durchgeführt wurde, wurde das Gavial-Gesamtsystem unlängst einer<br />
internationalen Journalistenrunde in Marolles-en-Hurepoix bei Paris vorgestellt.<br />
er Grund für das umfangreicheBeschaffungsvorhaben<br />
bei den deutschen<br />
Militärs liegt klar auf der<br />
Hand“, erläutert Andreas<br />
Falkenreck, Leiter Produktmanagement<br />
auf<br />
Rheinmetall-Seite, die gegebene Situation.<br />
„Die deutsche Bundeswehr beteiligt<br />
sich schon seit geraumer Zeit an<br />
immer gefährlicheren Einsätzen; die<br />
Einsatzszenarien ändern sich stetig, so<br />
dass es unumgänglich ist, für die im<br />
Einsatz befindlichen Soldaten Fahrzeuge<br />
bereitzustellen, mit denen diese ihre<br />
Aufgaben angemessen bewerkstelligen<br />
können“, erklärt er weiter.<br />
Falkenrecks Kollege Benoit Zudaire,<br />
der auf französischer Seite das Projekt<br />
betreut, wird noch deutlicher: „In erster<br />
Linie werden gerade Selbstmordanschläge,<br />
Minen und selbst hergestellte<br />
Bomben zunehmend zu einer ernstzunehmenden<br />
Gefahr.“<br />
Basis der deutsch-französischen Gemeinschaftsarbeit<br />
ist dabei der von der<br />
französischen Armee bereits erfolgreich<br />
qualifizierte und in der Beschaffung befindliche<br />
A4 AVL, ein von Panhard neu<br />
entwickeltes Fahrzeug, das in Marollesen-Hurepoix,<br />
direkt vor den Toren von Paris,<br />
gefertigt wird. „Das PVP-Projekt – die<br />
Abkürzung steht für das französische Beschaffungsvorhaben<br />
Petit Véhicule Protégé<br />
– steht dabei Pate“, so Panhards Mar-<br />
Kompakt mit vielen Features<br />
Paris/Kiel. Kernstück eines jeden<br />
Fahrzeugs ist der Motor. Der Gavial ist<br />
mit einem 160 PS starken Turbodiesel-<br />
Aggregat ausgestattet, das vom italienischen<br />
Zulieferer Iveco stammt und<br />
das das immerhin fünf Tonnen schwere<br />
Gefährt auf eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 120 Kilometern in der<br />
Das Bündnis zwischen der IAI Missile<br />
Division, die sich auf dem Gebiet der loiterfähigen<br />
Wirkmittel durch langjährige<br />
Erfahrung auszeichnet, und Rheinmetall<br />
Defence als einem Systemführer für Aufklärungsdrohnen<br />
in Deutschland, ist ein<br />
wichtiger Meilenstein für beide Unternehmen.<br />
Es bildet die Grundlage für gemeinsame<br />
Aktivitäten im Hinblick auf neue<br />
Marktchancen und für die Bündelung der<br />
Kompetenzen beider Firmen zum Vorteil<br />
der Kunden.<br />
Als erstes Vorhaben innerhalb der neuen<br />
Kooperation wollen die beiden Unternehmen<br />
die in der Bundeswehr angestrebte<br />
Beschaffung eines Wirkmittels zur<br />
Abstandsfähigen Bekämpfung von Einzelund<br />
Punktzielen (Wabep) realisieren.<br />
Dieses Projekt steht dabei für den Verbund<br />
des taktischen Aufklärungssystems<br />
KZO der Rheinmetall Defence mit einem<br />
Strike-Element, dem loiterfähigen Wirkmittel<br />
der Firma IAI. Beide Systemele-<br />
ketingchef Charles Maisonneuve über<br />
das laufende französische Projekt.<br />
Um das Fahrzeug für den deutschen Bedarfsträger<br />
zu optimieren, wurden diverse<br />
Modifikationen vorgenommen, „wobei<br />
das Zeitfenster, das für die Aufgabe<br />
zur Verfügung stand, nicht sehr groß<br />
war“, gibt Falkenreck zu bedenken. „Wir<br />
haben es dennoch geschafft, alle Veränderungen<br />
innerhalb von nur sechs Monaten<br />
durchzuführen“, sagt er nicht ohne<br />
ein gewisses Funkeln in den Augen.<br />
Die wohl sichtbarste Änderung fällt im<br />
direkten Vergleich der beiden Fahrzeuge<br />
sofort ins Auge, denn der Gavial ist – anders<br />
als sein französischer Bruder – ein<br />
fünftüriges Fahrzeug, das so für komplexere<br />
Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung<br />
steht. Damit einhergehen ein überarbeitetes<br />
Sitzkonzept und eine veränderte<br />
Anordnung des Kraftstofftanks.<br />
Zu den auf den ersten Blick eher unscheinbaren,<br />
aber gleichwohl nachhaltig<br />
wirkenden Systemabwandlungen<br />
zählt zudem ein komplett neu konstruiertes<br />
Luftfederungssystem („air suspension<br />
system“), das dem Fahrzeug zu<br />
einer verbesserten Geländegängigkeit<br />
verhilft und auch den Insassen ein angenehmeres<br />
Fahrgefühl vermittelt. Des<br />
Weiteren wurde im Zuge des Modifizierungsprozesses<br />
die Panzerung überarbeitet.<br />
„Um ein besonders sicheres<br />
Fahrzeug entstehen zu lassen, das jedoch<br />
nicht zuviel Gewicht auf die Waa-<br />
Stunde bringt. 320 Newtonmeter stehen<br />
bereits bei 1500 Umdrehungen<br />
pro Minute zur Verfügung, so dass –<br />
auch unter zivilen Bewertungsmaßstäben<br />
– von einem zügigen Vorankommen<br />
geredet werden kann.<br />
Die Kraft des Motors wird über ein<br />
automatisches Getriebe auf die Stra-<br />
mente (KZO und Wirkmittel) sind vernetzt<br />
und werden integral als ein Gesamtsystem<br />
eingesetzt. Die offene Systemarchitektur<br />
erlaubt dabei auch Verbundlösungen<br />
mit anderen heutigen<br />
oder zukünftigen Aufklärungs- und<br />
Wirksystemelementen.<br />
Mit seinen Fähigkeiten zur „Aufklärung<br />
und Wirkung im Verbund“ erfüllt<br />
das Wabep die Anforderungen aus den<br />
heutigen Einsatzszenarien der Streitkräfte.<br />
Das von Rheinmetall Defence<br />
und IAI konzipierte System bedeutet eine<br />
einfach realisierbare Erweiterung<br />
des KZO-Basissystems und bildet damit<br />
eine risikoarme und effektive Lösung<br />
für die kurzfristige Schließung von Fähigkeitslücken<br />
im Bereich der abstandsfähigen<br />
und zeitnahen präzisen<br />
Wirkung. Rheinmetall Defence und IAI<br />
erwarten für Systeme mit diesen Fähigkeiten<br />
einen wachsenden Markt in Europa<br />
und anderen Regionen.<br />
Der Gavial ist mit einem 160 PS starken Turbodiesel-Aggregat ausgestattet, das das Gefährt auf eine Höchstgeschwindigkeit von<br />
120 Kilometern in der Stunde bringt. Militärisch betrachtet, spielen Vorteile wie die gute Luftverlad- und Luftverlastbarkeit eine<br />
Rolle, denn dank der günstigen Abmaße ist das Fahrzeug als Innen- oder Außenlast mit einem mittleren Transporthubschrauber<br />
CH-53 transportabel. Es besitzt fünf Türen, so dass der problemlose Transport von bis zu fünf Soldaten plus jeweiliger Ausrüstung<br />
gegeben ist. Das große Innenvolumen des Gavial ermöglicht zudem die Integration unterschiedlichster Rüstsätze; damit eignet<br />
er sich für eine ganze Reihe von Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel als Aufklärungs-, Verbindungs- oder Führungsfahrzeug.<br />
ge bringt – man denke in diesem Zusammenhang<br />
an die Luftverladbarkeit<br />
dieser Fahrzeuge – wurde auf die Panzerung<br />
der Motorhaube verzichtet“, so<br />
Falkenreck. Das Fahrzeug verfügt nunmehr<br />
über Schutz gegen seitliche Ansprengungen;<br />
auch der eingeforderte<br />
ballistische Minenschutz ist gegeben.<br />
Ein weiteres interessantes Detail, das<br />
der französische A4 AVL nicht serienmäßig<br />
aufweist, ist der ABC-Schutz, also<br />
die Abschirmung des Fahrzeuginneren<br />
gegen atomare, biologische oder<br />
chemische Kampfstoffe, mit denen sich<br />
auch weitere Einsatzmöglichkeiten für<br />
das Fahrzeug auftun. Falkenreck: „Mit<br />
dem Gavial verfügt Rheinmetall Defence<br />
jetzt über ein auch international gut<br />
positioniertes eigenständiges Produkt.“<br />
ße gebracht; dabei kann zwischen<br />
Zweirad- und Allradantrieb gewechselt<br />
werden. Wichtig in diesem Zusammenhang:<br />
Auch militärische Fahrzeuge<br />
können durch ein umsichtiges<br />
Umweltkonzept überzeugen, denn<br />
der Gavial hält die Abgaswerte der Euronorm<br />
3 ein und ist zudem, für ein<br />
Fahrzeug dieses Formats, sparsam im<br />
Kraftstoffverbrauch. Auch Sicherheitsfeatures<br />
wie Antiblockiersystem<br />
und Antischlupfregelung sind im<br />
Fahrzeug verbaut.<br />
Militärisch betrachtet, spielen sicherlich<br />
andere Vorteile eine bedeutendere<br />
Rolle. Dazu zählt zweifellos<br />
die gute Luftverlad- und Luftverlastbarkeit,<br />
denn dank der günstigen Abmaße<br />
ist der Gavial als Innen- oder<br />
Außenlast mit einem mittleren Transporthubschrauber<br />
CH-53 transportabel.<br />
Wie bereits erwähnt, besitzt das<br />
Fahrzeug fünf Türen, so dass der<br />
problemlose Transport von bis zu fünf<br />
Kuwait: Weitere<br />
MLG-27-Geschütze<br />
oho Kuwait City. Im Rahmen eines<br />
Foreign-Military-Sales-Programms<br />
des US-Verteidigungsministeriums<br />
wurde der Düsseldorfer Rheinmetall-<br />
Konzern damit beauftragt, weitere<br />
Marineleichtgeschütze vom Typ MLG<br />
27 an die kuwaitische Marine zu liefern.<br />
Wie berichtet, erhielt Rheinmetall<br />
im Juli 2006 den ersten Auftrag<br />
über zwölf Marineleichtgeschütze<br />
MLG 27. Der jetzt erteilte Folgeauftrag<br />
umfasst drei weitere Geschütze,<br />
30 000 Schuss FAPDS-Munition<br />
(Frangible Armour Piercing Discarding<br />
Sabot) sowie 8500 Schuss Übungsmunition<br />
und verschiedene Serviceleistungen.<br />
Das Gesamtvolumen des<br />
Auftrags beläuft sich auf über zehn<br />
Millionen €. Der Auftrag stellt den in-<br />
Da das Grundfahrzeug bereits in<br />
ähnlicher Ausführung verfügbar ist,<br />
kann auf ein breites logistisches Netzwerk<br />
zurückgegriffen werden, so dass<br />
der spätere Kunde auf ein bewährtes<br />
System vertrauen kann, wenn es zum<br />
Beispiel um Ersatzteilversorgung, Dokumentation<br />
und weiterführende Serviceleistungen<br />
geht.<br />
Die Kooperation zwischen den beiden<br />
Unternehmen funktioniert einwandfrei;<br />
dies wird durch die Art und Weise, wie<br />
beide Unternehmen sich auf der Projektebene<br />
begegnen, schnell deutlich. Denn<br />
beide Partner verstehen es, das Projekt<br />
durch die bewusste Koordination der<br />
Maßnahmen voranzutreiben. „Die erfolgreiche<br />
Realisation setzt immer auch die<br />
Berücksichtigung einer Reihe von prakti-<br />
Soldaten plus jeweiliger Ausrüstung<br />
gegeben ist.<br />
Das große Innenvolumen des Gavial<br />
ermöglicht zudem die Integration unterschiedlichster<br />
Rüstsätze. Damit<br />
eignet er sich für eine ganze Reihe von<br />
Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel<br />
als Aufklärungs-, Verbindungs- oder<br />
Führungsfahrzeug. Zur Selbstverteidigung<br />
kann das Fahrzeug mit diversen<br />
fernbedienbaren Waffenstationen<br />
ausgerüstet werden, unter anderem<br />
mit einem MG 3 oder einem MG 4.<br />
Das Basisfahrzeug wird mit einer<br />
Rückblickkamera, einem externen<br />
Kommunikationssystem, dem so genannten<br />
„car talk“, sowie einer Reifendruckregelanlage<br />
ausgestattet.<br />
Kostenmäßig ist das Fahrzeug dank<br />
der Verwendung bereits teilweise eingeführter<br />
Teilsysteme und -komponenten<br />
gut aufgestellt. Eine abschließende<br />
Beschaffungsentscheidung<br />
wird Ende 2007 erwartet, so dass die<br />
ternationalen Durchbruch der von<br />
Rheinmetall entwickelten 27mm<br />
FAPDS-Munition dar. Die Frangible-<br />
Munition wurde zur Bekämpfung von<br />
harten und weichen Zielen entwickelt,<br />
wobei auf die Verwendung von<br />
Sprengstoff und Zünder verzichtet<br />
wurde. Die Munition verfügt über eine<br />
sehr hohe Abgangsgeschwindigkeit;<br />
daraus resultierten eine gestreckte<br />
Flugbahn und eine sehr kurze<br />
Flugzeit, was zu einer sehr hohen<br />
Treffwahrscheinlichkeit führt.<br />
Bis heute wurden bereits 56 Geschütze<br />
des Typs MLG 27 in ähnlicher<br />
Konfiguration an die deutsche Marine<br />
ausgeliefert. Bei der kuwaitischen<br />
Marine werden von den drei weiteren<br />
Geschützen zwei auf Unterstützungsbooten<br />
für Marinetaucher installiert,<br />
die in den Vereinigten Staaten gebaut<br />
werden. Das dritte System wird<br />
der Ausbildung dienen.<br />
schen Punkten voraus, zum Beispiel die<br />
Festlegung der Organisationsstrukturen<br />
oder aber die Sicherstellung der Kommunikation“,<br />
definiert Jürgen Neidhardt, der<br />
Produktbereichsleiter, das gelungene,<br />
gemeinsame Engagement der bilateralen<br />
Partner: „Hier herrscht Harmonie auf<br />
einem hohen Niveau.“<br />
Alles in allem hat die konstruktive Zusammenarbeit<br />
zwischen Deutschen<br />
und Franzosen ein bereits sehr gutes<br />
Fahrzeug noch ein ganzes Stück weiter<br />
verbessert. Damit kann der Bundeswehr<br />
ein geeignetes, besonders leistungsfähiges<br />
angeboten werden. Die<br />
erfolgreiche industrielle Kooperation<br />
könnte zudem der deutsch-französischen<br />
Zusammenarbeit im Heeresbereich<br />
neue Impulse verleihen.<br />
Serienproduktion des Gavial im Jahr<br />
2008 starten könnte.<br />
Die Firma Panhard, die bereits 1904<br />
das erste gepanzerte Fahrzeug für die<br />
französische Armee entwickelte, hat<br />
mit dem A4 AVL ein erstklassiges<br />
Fahrzeug als Grundstein für den<br />
Gavial geliefert. Im Jahr 2005 übernahm<br />
Auverland Panhard vom Mutterkonzern<br />
PSA, der Holding der Peugeot-<br />
Citroën-Gruppe. Seit 2006 werden die<br />
Produkte unter der Marke Panhard<br />
General Defense vertrieben. Insgesamt<br />
hat der Konzern bis zum heutigen<br />
Tag mehr als 18 000 Fahrzeuge in<br />
50 Länder geliefert. Im Markt für gepanzerte<br />
Fahrzeuge bis zu einem Gewicht<br />
von zehn Tonnen bietet die Produktpalette<br />
eine Vielzahl von Fahrzeugen<br />
an, die den Bedürfnissen der<br />
Militärs in jeder Hinsicht entgegenkommt.<br />
Auch aus diesem Grunde sind<br />
die Auftragsbücher des Unternehmens<br />
gut gefüllt. kk
Fotos (4): Michael Rennertz<br />
Das Profil 3/2007 Aus dem Konzern<br />
Seite 9<br />
Die zweite „<strong>Pierburg</strong> Train the Trainer Conference“ bei der MSI in Dormagen: Während dieser Schulungsveranstaltung wurden<br />
jetzt 27 Servicetechniker bzw. Ingenieure aus 15 Ländern intensiv mit den weltweit im Aftermarket offerierten <strong>Pierburg</strong>-Produkten<br />
vertraut gemacht. Hier informiert Dr. Berthold Franz (Foto r.), Senior Manager Competence Center Test Field, die Seminarteilnehmer<br />
während der Besichtigung der <strong>Pierburg</strong> GmbH in Neuss über das breitgefächerte Aufgabenspektrum der Motorprüfstände.<br />
Zum 2. Mal „<strong>Pierburg</strong> Train the Trainer“-Seminar bei der MSI in Dormagen<br />
Multiplikatoren für Service vor Ort<br />
akn Neuss/Dormagen. Nach der Premiere<br />
2005 fand jetzt am MSI-Standort<br />
Dormagen die „2nd <strong>Pierburg</strong> Train the<br />
Trainer Conference“ statt. Im jährlichen<br />
Wechsel mit dem für <strong>Kolbenschmidt</strong>-<br />
Produkte in Neckarsulm durchgeführten<br />
Train-the-Trainer-Seminar (TtT) werden<br />
bei dieser international besetzten Schulungsveranstaltung<br />
Servicetechniker<br />
bzw. Ingenieure intensiv mit dem weltweit<br />
im Aftermarket offerierten <strong>Pierburg</strong>-<br />
Produktspektrum vertraut gemacht. Der<br />
Schwerpunkt des diesjährigen TtT lag<br />
nicht nur auf der Vermittlung des technischen<br />
Know-hows; zusätzlich rückten<br />
Verkaufs- und Marketinginformationen<br />
in den Mittelpunkt der Veranstaltung.<br />
An dem viertägigen Informationsseminarnahmen<br />
27 Servicetechniker<br />
bzw. Ingenieure aus 15<br />
Ländern teil. Doch nicht<br />
nur wichtige MSI-Geschäftspartner<br />
aus Irland,<br />
Portugal, Großbritannien,<br />
den Niederlanden, Italien,<br />
Rumänien, Tschechien,<br />
Norwegen, Israel, Bulgarien<br />
und Griechenland<br />
interessierten sich für die<br />
<strong>Pierburg</strong>-Technikschulung;<br />
auch Mitarbeiter aus<br />
den eigenen MSI-Gesellschaften<br />
von KS Motorac (Frankreich),<br />
KS Istanbul (Türkei) und MSI Asien nutzen<br />
die Gelegenheit, um sich gezielt von<br />
den Mitarbeitern des Technical Market<br />
Birdie 118 bietet<br />
Helikopter-Schutz<br />
oho Stockholm/Düsseldorf. Rheinmetall<br />
Defence ist von der schwedischen<br />
Beschaffungsbehörde (Swedish<br />
Defence Materiel Administration)<br />
in der Hauptstadt Stockholm mit<br />
der Lieferung von Infrarot-Scheinzielen<br />
des Typs Birdie 118 zum Schutz<br />
von Helikoptern der schwedischen<br />
Luftwaffe in zukünftigen Auslandseinsätzen<br />
beauftragt worden. Die Auslieferung<br />
wird noch in 2007 erfolgen.<br />
Support in Dormagen über die <strong>Pierburg</strong>-<br />
Produkte zu informieren – mit dem Ziel,<br />
dieses Know-how später an die Kunden<br />
in den einzelnen Ländern bzw. Regionalmärkten<br />
weitergeben zu können.<br />
„Unsere Partner und Kunden, die wir<br />
innerhalb des TtT intensiv schulen, sind<br />
in ihrem jeweiligen Land quasi der verlängerte<br />
Arm der MSI. Diese so genannten<br />
Multiplikatoren sind nach dem<br />
Schulungsprogramm weit besser in der<br />
Lage, den eigenen Kunden vor Ort einen<br />
guten und qualifizierten Service anzubieten,<br />
der für eine erfolgreiche Marktbetreuung<br />
und Marktbearbeitung notwendig<br />
ist“, erklärt der Dormagener<br />
Kundendienstleiter Dustin Smith.<br />
Zum Aufgabenspektrum der Multiplikatoren<br />
gehören denn auch – und zwar<br />
jeweils vor Ort – die Durchführung<br />
technischer Schulungen, die Etablie-<br />
Birdie (Bi-spectral InfraRed Decoy<br />
Improved Efficiency) ist eine Eigenentwicklung<br />
aus dem Hause Rheinmetall<br />
Waffe Munition und stellt einen völlig<br />
neuen Ansatz beim Schutz von Hubschraubern<br />
gegen moderne infrarotgelenkte<br />
Boden-Luft- sowie gegen<br />
Luft-Luft-Flugkörper dar. Es handelt<br />
sich um ein hocheffizientes bi-spektrales<br />
Luftfahrzeug-Scheinziel, das insbesondere<br />
auch der Bedrohung durch<br />
so genannte Manpads entgegenwirkt.<br />
Birdie kann in allen gängigen 1x1”-<br />
Werfersystemen für den Luftfahrzeugschutz<br />
der Nato eingesetzt werden und<br />
rung eines technischen Services, der<br />
Ausbau der technischen Hotline, der<br />
Verkauf sowie die Bewertung und das<br />
Handling von Reklamationen.<br />
Die Resonanz der Teilnehmer auf die<br />
Veranstaltung mit ihrem Mix aus Theorie,<br />
Vertriebsinfo, Marketing und Praxis<br />
war dementsprechend positiv. Die zum<br />
Programm gehörende Besichtung des<br />
<strong>Pierburg</strong>-Standortes in Neuss, die praktischen<br />
Arbeiten an den Prüfmotoren<br />
im MSI Schulungszentrum Dormagen<br />
und die unterschiedlichen theoretischen<br />
Schulungen hielten für alle Teilnehmern<br />
interessante und vielschichtige<br />
Themen bereit, die dazu dienen,<br />
dass die Teilnehmer diverse MSI- bzw.<br />
<strong>Pierburg</strong>-Aktivitäten in<br />
ihren jeweiligen Märkten<br />
durchführen und damit<br />
den Umsatz positiv<br />
beeinflussen.<br />
Smith abschließend:<br />
„Da das Interesse an<br />
den von der MSI gelieferten<br />
<strong>Pierburg</strong>- und <strong>Kolbenschmidt</strong>-Produkten<br />
kontinuierlich zunimmt<br />
– die Steigerung der<br />
Teilnehmerzahl von elf<br />
im Jahr 2005 auf 27 in<br />
diesem Jahr spricht eine<br />
deutliche Sprache –, bin<br />
ich überzeugt davon, dass wir bei der<br />
nächsten <strong>Pierburg</strong>-TtT-Konferenz im<br />
Jahr 2009 noch weitere neue Teilnehmer<br />
und Partner begrüßen können.“<br />
Durchbruch: Rheinmetall ist jetzt von der schwedischen Beschaffungsbehörde mit der Lieferung von Infrarot-Scheinzielen des<br />
Typs Birdie 118 zum Schutz von Helikoptern der schwedischen Luftwaffe in zukünftigen Auslandseinsätzen beauftragt worden.<br />
ist darüber hinaus auch als Kaliber<br />
2x1”-Variante verfügbar (Birdie 218).<br />
Das System wurde in zahlreichen Natosowie<br />
nationalen Versuchen erfolgreich<br />
gegen modernste Lenkflugkörper<br />
mit Zweifarbanalyse getestet.<br />
Die Rheinmetall Waffe Munition<br />
GmbH gehört zu den international führenden<br />
Herstellern von Schutzsystemen<br />
und verfügt über herausragende<br />
Kompetenzen zur Entwicklung und Herstellung<br />
von Wirkmitteln und Systemen<br />
zum Schutz militärischer sowie ziviler<br />
Ziele. Der Auftrag aus Schweden ist ein<br />
Durchbruch im internationalen Markt.<br />
RVD: Spezialangebote der Allianz Lebensversicherung<br />
„Vermögenswirksam“<br />
für die Altersvorsorge<br />
bs Düsseldorf/Nürnberg. Man kann<br />
es nicht oft genug betonen: Altersvorsorge<br />
fällt mehr und mehr in die eigene<br />
Verantwortung. Nach Schätzungen von<br />
Experten liegt die durchschnittliche gesetzliche<br />
Rente derzeit bei ungefähr 52<br />
Prozent des letzten Bruttoeinkommens;<br />
im Jahr 2030 wird sie sogar nur<br />
noch 43 Prozent betragen. Das gesetzliche<br />
Rentenniveau wird also weiter<br />
sinken – und die Versorgungslücke immer<br />
größer werden. Um den gewohnten<br />
Lebensstandard im Ruhestand halten<br />
zu können, ist eine ergänzende private<br />
Absicherung heute wichtiger denn<br />
je. Die Zeichen der Zeit haben auch die<br />
Tarifparteien der Metall- und Elektrobranche<br />
erkannt und sich zum 1. Oktober<br />
2006 im neuen Tarifvertrag über altersvorsorgewirksame<br />
Leistungen da-<br />
rauf verständigt, dass die bisherigen<br />
vermögenswirksamen Leistungen<br />
(VWL) nun durch die erwähnten altersvorsorgewirksame<br />
Leistungen (AVWL)<br />
ersetzt werden sollen.<br />
Die bisherigen VWL waren tarifvertraglich<br />
oder per Arbeitsvertrag geregelte<br />
Geldleistungen des Arbeitgebers in Höhe<br />
von bis zu 319,08 € pro Jahr, die direkt<br />
auf ein vom Arbeitnehmer benanntes<br />
Anlagekonto gezahlt wurden. Voraussetzung<br />
hierfür war lediglich, dass der<br />
Arbeitnehmer die Summe über eine<br />
Laufzeit von sieben Jahren zur Vermögensbildung<br />
anlegte. Der Arbeitnehmer<br />
konnte dabei aus einem gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Katalog von langfristigen<br />
Investitionsformen frei wählen – also<br />
zum Beispiel selbst entscheiden, ob er<br />
in einen Bausparvertrag, in Fonds oder<br />
andere Anlagen investieren wollte.<br />
Jetzt ist das anders: „Gefördert wird<br />
nicht mehr Vermögensbildung, über<br />
die der Arbeitnehmer frei verfügen<br />
kann, sondern zweckgebunden der gezielte<br />
Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge“,<br />
erläutert Elke Schulz, bei<br />
der Rheinmetall Versicherungsdienst<br />
GmbH (RVD) zuständig für das Mitarbeitergeschäft,<br />
den entscheidenden<br />
Unterschied zwischen alter und neuer<br />
Rechtslage.<br />
Im Klartext heißt das: Der Arbeitgeber<br />
zahlt den Arbeitnehmern auf Antrag einen<br />
jährlichen Zuschuss von 319,08 €<br />
zur privaten Altersvorsorge, sofern die<br />
Voraussetzungen zur Förderung vorliegen.<br />
Auszubildende erhalten die Hälfte<br />
dieses Betrages, Teilzeitbeschäftigte<br />
haben einen anteiligen Anspruch. Beantragen<br />
kann den Zuschuss jeder Tarifangestellte,<br />
der seit mindestens<br />
sechs Monaten im Unternehmen ist<br />
und dessen Arbeitgeber an den jeweiligen<br />
regionalen Tarifvertrag der Metallund<br />
Elektroindustrie gebunden ist.<br />
Dem Arbeitnehmer stehen dabei<br />
grundsätzlich zwei verschiedene Anlagemodelle<br />
zur Auswahl: Es kann entweder<br />
in Form einer steuerlich geförderten<br />
betrieblichen Altersversorgung<br />
oder – und das ist neu – im Rahmen einer<br />
privaten Riester-Rente investiert<br />
werden. Den Mitarbeitern von Rhein-<br />
metall stehen für beide Möglichkeiten<br />
attraktive Angebote zur Verfügung.<br />
★ Die betriebliche Altersversorgung<br />
kann dabei in drei verschiedenen Varianten<br />
gestaltet werden: als Direktversicherung<br />
Riester-Metall-Rente, als Deferred<br />
Compensation Modell Rheinmetall<br />
oder als Direktversicherung Allianz<br />
Lebensversicherung.<br />
★ Für die private Riester-Rente haben die<br />
RVD-Experten zusammen mit dem langjährigen<br />
Partner Allianz Lebensversicherungen<br />
für die Mitarbeiter des Rheinmetall-Konzerns<br />
einen speziellen Rahmenvertrag<br />
geschlossen, der attraktive Konditionen<br />
ermöglicht. Neben dem besseren<br />
Preis-/Leistungsverhältnis dieses Vertrages<br />
sprechen auch weitere Angebotsvorteile<br />
für sich: Neben dem erwähnten Zu-<br />
Altersvorsorgewirksam sparen – damit später keine Versorgungslücke entsteht.<br />
schuss des Arbeitgebers wird auch die<br />
höchste staatliche Förderung garantiert,<br />
ein Zugriff von Gläubigern, Banken und<br />
Sozialämtern ist ausgeschlossen; drüber<br />
hinaus wird eine lebenslange Rentenzahlung<br />
gewährleistet. Das Ganze kann sowohl<br />
als klassische Lebensversicherung<br />
oder als fondsgebundene Variante abgeschlossen<br />
werden.<br />
Schulz: „Dem Rheinmetall-Mitarbeiter<br />
steht es natürlich frei, das vom RVD<br />
über die Allianz-Lebensversicherung<br />
angebotene Produkt zur privaten Riester-Rente<br />
abzuschließen oder dies alternativ<br />
bei einem anderen Finanzdienstleister<br />
seiner Wahl zu tun.“<br />
Und was ist mit bereits bestehenden<br />
Verträgen über vermögenswirksame<br />
Leistungen? „Bereits bestehende Verträge<br />
über VWL laufen grundsätzlich unverändert<br />
weiter. Daneben besteht auch bereits<br />
jetzt die Möglichkeit der Inanspruchnahme<br />
von AVWL – unabhängig<br />
davon, ob zurzeit VWL in Anspruch genommen<br />
wird oder nicht“, erklärt Schulz<br />
die rechtliche Situation. Außerdem besteht<br />
für Mitarbeiter, die am 22. April<br />
2006 das 57. Lebensjahr bereits vollendet<br />
hatten, auf Wunsch auch weiter Anspruch<br />
auf VWL. Ebenso kann an bestehende<br />
VWL-Verträge, bei denen am 22.<br />
April 2006 bereits die Hälfte der Laufzeit<br />
überschritten war, nach deren Ablauf<br />
noch maximal ein weiterer Vertrag über<br />
vermögenswirksame Leistungen abgeschlossen<br />
werden.<br />
Wer sich für das oben erwähnte Angebot<br />
oder andere – für Rheinmetall-Mitarbeiter<br />
angebotene – Altersvorsorgeprodukte<br />
der Allianz Lebensversicherung<br />
interessiert, dem stehen unter der<br />
kostenfreien Hotline 0800-5435450<br />
kompetente und hilfsbereite Fachleute<br />
zur Verfügung, die gerne alle Fragen<br />
beantworten und Rheinmetall-Mitarbeitern<br />
ein individuell zugeschnittenes<br />
Angebot erstellen.<br />
Darüber hinaus besteht auch die<br />
Möglichkeit, über das Rheinmetall-Intranet<br />
(gate2defence bzw. gate2automo tive – RVD-Button) auf den speziell auf<br />
die Rheinmetall-Konditionen abgestimmten<br />
Tarifrechner der Allianz zuzugreifen.<br />
Foto: Allianz Lebensversicherung
Seite 10 Das aktuelle Thema<br />
Das Profil 3/2007<br />
ann Hamburg/Bremen. SeitenWechsel<br />
ist eines der Corporate-Social-Responsibility-Projekte,<br />
das von der Hamburger<br />
Patriotischen Gesellschaft von 1765 angeboten<br />
wird. Übersetzt heißt Corporate-<br />
Social-Responsibility soziale Unternehmensverantwortung.<br />
Dahinter verbirgt<br />
sich die Idee, dass sich Mitarbeiter eines<br />
Unternehmens eine begrenzte Zeit<br />
lang freiwillig für eine gesellschaftlich<br />
benachteiligte Gruppe engagieren.<br />
Das Konzept stammt aus den USA,<br />
wo die soziale Unternehmensverant-<br />
wortung bereits zu einem selbstverständlichen<br />
Bestandteil der Unternehmenskultur<br />
geworden ist. In Deutschland<br />
hingegen gibt es noch relativ wenige<br />
Unternehmen, die solche Projekte<br />
durchführen. Erst langsam erkennen<br />
sie deren Nutzen: Derartige Projekte<br />
bringen ihnen nicht nur einen<br />
Imagegewinn ein und fördern das soziale<br />
Engagement der Mitarbeiter,<br />
sondern können vor allem zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
beitragen.<br />
ann Bremen. Die Lebenshilfe Bremen<br />
e.V. und die Justizvollzugsanstalt<br />
(JVA) in Bremen sind zwei Institutionen,<br />
die es Seitenwechslern ermöglichen,<br />
aktiv mitzuarbeiten und<br />
dabei Einblick in ihren Arbeitsalltag<br />
zu erhalten. Was steckt hinter diesen<br />
Einrichtungen, und wie sieht das Betreuungsangebot<br />
aus?<br />
Bei der Lebenshilfe sind bis zu 17<br />
Menschen zu Hause, die aufgrund<br />
ihrer geistigen und körperlichen Behinderungen<br />
von bis zu zwölf pädagogisch<br />
geschulten Mitarbeitern individuell<br />
betreut und unterstützt werden.<br />
Damit die betreuten Menschen<br />
ein weitgehend selbstbestimmtes<br />
Leben führen können, wohnen sie in<br />
Wohngemeinschaften zusammen.<br />
Zu den Arbeitsfeldern der Seitenwechsler<br />
zählen unter anderem die<br />
Unterstützung bei der Freizeitgestaltung<br />
und persönlichen Erledigungen,<br />
Hilfestellungen bei der Gestaltung<br />
sozialer Beziehungen, Mithilfe bei<br />
der Selbstversorgung (z.B. Zubereitung<br />
von Mahlzeiten) und die Begleitung<br />
zu therapeutischen Angeboten<br />
(z.B. Musiktherapie).<br />
Mit Offenheit<br />
und Respekt<br />
750 Insassen leben in der Justizvollzugsanstalt<br />
in Bremen, davon<br />
rund 70 in der Abteilung für Sexualund<br />
Gewaltverbrecher. Alle Insassen<br />
haben die Möglichkeit, in verschiedenen<br />
Bereichen, unter anderem<br />
der Bäckerei, der Küche und<br />
der Tischlerei, zu arbeiten. Darüber<br />
hinaus können sie sich in einer internen<br />
Schule Grundkenntnisse in<br />
Deutsch und Mathematik aneignen.<br />
Zum weiteren Lernangebot gehören<br />
unter anderem Computer-<br />
Lehrgänge, Ergo- und Kunsttherapie.<br />
Wer will, kann auch seinen<br />
Hauptschulabschluss machen.<br />
Die Lebenshilfe und die JVA erwarten<br />
von dem SeitenWechsel-Projektteilnehmer<br />
unter anderem, dass er<br />
den dort lebenden Menschen mit Offenheit,<br />
Interesse und Respekt gegenübertritt<br />
und dass er sie entsprechend<br />
der jeweiligen Bedürfnisse<br />
und Interessen bei ihren Alltagshandlungen<br />
begleitet und unterstützt.<br />
Kontaktadressen und Ansprechpartner:<br />
★ Lebenshilfe Bremen e.V., Tina<br />
Kappelmann, Waller Heerstraße 55,<br />
28217 Bremen, Tel.: 0421-3877723,<br />
www.lebenshilfe-bremen.de<br />
★ Justizvollzugsanstalt Bremen,<br />
Sonnemann-Str. 2, 28239 Bremen,<br />
Telefon: 0421-361-15063, office@<br />
jva.bremen.de<br />
Foto: Angelika Killig/Composing: René Dahlmanns<br />
Die Patriotische Gesellschaft vermarktet<br />
ihr Projekt SeitenWechsel daher<br />
bewusst als persönlichkeitsbildende<br />
Weiterbildung und nicht als soziale<br />
Tat: „Allerdings sind die Unternehmen<br />
erstmal skeptisch, weil es eine<br />
eher unkonventionelle Weiterbildungsmaßnahme<br />
ist“, sagt Seiten-<br />
Wechsel-Projektleiterin Doris Tito (Foto<br />
links). In Deutschland sei im Gegensatz<br />
zur Schweiz, wo SeitenWechsel<br />
entstanden ist, noch viel Überzeugungsarbeit<br />
zu leisten.<br />
Während in der Schweiz seit 1995<br />
mehr als 1500 Führungskräfte die Seiten<br />
wechselten, konnte die Patriotische<br />
Gesellschaft, die das Projekt in<br />
Deutschland seit Oktober 2000 anbietet,<br />
rund 600 Führungskräfte an soziale<br />
Einrichtungen vermitteln. Unterstützt<br />
wird sie dabei von bundesweit<br />
agierenden Kooperationspartnern.<br />
Wie funktioniert SeitenWechsel?<br />
Führungskräfte, die bei diesem Projekt<br />
einsteigen, können zwischen ver-<br />
schiedenen Einrichtungen wählen,<br />
zum Beispiel der Sucht- und Drogenhilfe,<br />
der Behindertenbetreuung, der<br />
Psychiatrie und dem Hospiz. Um die<br />
Führungskräfte bei der Auswahl der<br />
für sie geeigneten Einrichtung zu unterstützen,<br />
organisiert die Patriotische<br />
Gesellschaft eine so genannte Marktbörse,<br />
bei der sich vor Projektbeginn<br />
die sozialen Institutionen den Teilnehmern<br />
präsentieren.<br />
Außerdem wird jeder Teilnehmer vor<br />
Projektbeginn auf die Institution und<br />
Gewinn aus beruflicher<br />
wie persönlicher Sicht Momentaufnahme von einem SeitenWechsel-Projekt in Hamburg: Manager Stefan<br />
Harder bei der Arbeit in einer Wohnunterkunft für Spätaussiedler und Flüchtlinge.<br />
inblick in eine fremde Welt:<br />
Zwei Führungskräfte von<br />
Rheinmetall Defence in der<br />
Hansestadt Bremen wechseln<br />
für eine Woche die Seite<br />
und arbeiten als freiwillige<br />
Mitarbeiter in zwei verschiedenen<br />
Einrichtungen. Die Arbeit<br />
mit sozial benachteiligten Menschen<br />
verändert den Blick auf ihren Führungsalltag:<br />
Sie realisieren, dass sie den eigenen<br />
Job bisweilen zu wenig wertschätzen<br />
und dass Sozialarbeiter unter<br />
schwierigen Bedingungen sehr viel<br />
leisten.<br />
Mit einem auch ein wenig mulmigen<br />
Gefühl wacht Manfred Grass auf. Eine<br />
ungewöhnliche Woche erwartet ihn. Anzug<br />
und Krawatte, Notebook und Handy<br />
kann er zu Hause lassen. Auch Hermann<br />
Hattermann muss sich in der kommenden<br />
Woche nicht um Budgets oder Produktionszahlen<br />
kümmern: In den<br />
nächsten sieben Tagen sind beide nicht<br />
Führungskräfte von insgesamt rund 130<br />
Mitarbeitern, sondern „Praktikanten“ –<br />
Manfred Grass in der Bremer Lebenshilfe,<br />
einer Behinderteneinrichtung, und<br />
Hermann Hattermann in der Justizvollzugsanstalt<br />
(JVA) der Hansestadt. Statt<br />
Projektarbeit, Meetings oder Mitarbeitergesprächen<br />
stehen nun Küchendienst<br />
oder die Frage der Freizeitgestaltung<br />
behinderter Bewohner beziehungsweise<br />
Betreuung von Gefängnisinsassen<br />
auf ihren Dienstplänen.<br />
Die beiden Führungskräfte nehmen<br />
teil an dem Projekt „SeitenWechsel“, einem<br />
so genannten Corporate-Social-Responsibility-Projekt<br />
(siehe auch „Gewinn<br />
aus beruflicher wie persönlicher<br />
Sicht“). SeitenWechsel ist eine persönlichkeitsbildendePersonalentwicklungsmaßnahme,<br />
die speziell auf Führungskräfte<br />
zugeschnitten ist. Insofern<br />
unterscheidet sie sich von vielen ande-<br />
die Eigenarten der jeweiligen Bewohner<br />
vorbereitet: „Wir machen den Teilnehmern<br />
klar, dass sie in dieser kurzen<br />
Zeit keine Probleme lösen können“,<br />
sagt Doris Tito. Trotzdem können<br />
sie sich ihrer Ansicht nach einbringen,<br />
indem sie beispielsweise Freizeitaktivitäten<br />
für die Bewohner organisieren.<br />
Darüber hinaus begleitet die Mittlerorganisation<br />
das Projekt, indem sie zum<br />
Beispiel den Führungskräften einen<br />
Betreuer vor Ort zur Verfügung stellt.<br />
Defence-Führungskräfte bei SeitenWechsel dabei<br />
„Wir stehen im Job<br />
auf der Sonnenseite“<br />
ren Social-Responsibility-Projekten, die<br />
sich meist an Mitarbeiter aller Unternehmensebenen<br />
richten. Ziel dieses Projekts<br />
ist es, dass die Manager ihre soziale<br />
Kompetenz – also zum Beispiel ihre<br />
Kommunikations-und Konfliktfähigkeit<br />
– verbessern. „Seitenwechsler können<br />
die gesammelten Erfahrungen mit in ihren<br />
persönlichen Alltag zurücknehmen<br />
und lernen, sensibler und differenzierter<br />
mit ihren Mitarbeitern umzugehen“, ist<br />
Projektleiterin Doris Tito überzeugt.<br />
Dass nicht die fachliche, sondern seine<br />
soziale Kompetenz gefragt ist, spürt<br />
Manfred Grass schon zu Beginn seiner<br />
SeitenWechsel-Woche: „Bei behinderten<br />
Menschen haben logische Argumente<br />
oft keine Wirkung, Einfühlungsvermögen<br />
und Fingerspitzengefühl<br />
sind gefragt, wenn man sich ihnen nähern<br />
will“, ist die Erfahrung des Leiters<br />
für After-Sales-Services.<br />
Als er einen blinden und geistig behinderten<br />
Mann zu einer therapeutischen<br />
Tanzstunde begleitete, nahm er<br />
diesen in den Arm und bewegte ihn zur<br />
Musik: „Nachdem wir beide unsere anfänglichen<br />
Hemmungen überwinden<br />
konnten, durchbrach die Barriere zwischen<br />
uns; der Lebenshilfe-Bewohner<br />
ließ von da an Nähe zu mir zu“, freut<br />
sich Grass. Später, wenn sich beide begegneten,<br />
unterhielten sie sich im vertrauten<br />
Flüsterton miteinander.<br />
„In solchen ungewohnten Situationen<br />
lernt man nicht nur, mit einem behinderten<br />
Menschen zu kommunizieren<br />
und dabei aktiv zuzuhören, sondern<br />
auch einen Menschen nicht pauschal,<br />
sondern individuell und vorurteilsfrei<br />
zu behandeln“, ist Tito überzeugt.<br />
Hermann Hattermann, Leiter Prozessund<br />
Qualitätsmanagement, wurde in<br />
der JVA Bremen täglich mit schwierigen<br />
Situationen konfrontiert. In „seiner“<br />
Arbeitete in der JVA Bremen: Rheinmetall-Defence-Manager Hermann Hattermann.<br />
Im Anschluss an die Projektwoche<br />
erfolgt eine Auswertungsrunde: In einem<br />
eintägigen Workshop können<br />
sich die SeitenWechsel-Teilnehmer<br />
über ihre Erfahrungen austauschen.<br />
Tito: „Wir wollen die Führungskräfte<br />
darin unterstützen, ihre Erlebnisse<br />
besser zu verarbeiten, damit sie aus<br />
dieser Woche einen persönlichen und<br />
beruflichen Gewinn erzielen können.“<br />
Unternehmen, die sich für dieses<br />
Abteilung für Gewaltverbrecher und Sexualstraftaten<br />
kam es häufig zu Konfliktsituationen<br />
mit Justizvollzugsbeamten<br />
oder anderen Insassen. „Vor allem<br />
am Anfang meines Praktikums habe<br />
ich es als schlimm empfunden, beispielsweise<br />
mit einem Totschläger zu<br />
reden. Ständig verfolgte mich die Vision,<br />
was derjenige getan hat“, gesteht<br />
sich Hattermann anfängliche Beklemmungen<br />
ein, die er im Laufe der Woche<br />
immer mehr abbauen konnte.<br />
Dazu beigetragen hat seiner Meinung<br />
nach, dass er von Anfang an in das<br />
Team integriert war und im Wesentlichen<br />
die gleichen Aufgaben wie ein<br />
Projekt entscheiden, zahlen 1900 €<br />
plus Mehrwertsteuer pro Teilnehmer.<br />
Davon gehen 600 € als Aufwandsentschädigung<br />
an die soziale Institution.<br />
Weitere Informationen zum Projekt:<br />
Patriotische Gesellschaft von 1765,<br />
Programmleiterin SeitenWechsel: Doris<br />
Tito, Trostbrücke 4-6, 20457 Hamburg,<br />
Telefon: 040-366619, Fax: 040-<br />
378094, Internet: www.patriotischegesellschaft.de<br />
SeitenWechsel: Bei diesem Projekt engagieren sich Mitarbeiter von Unternehmen eine<br />
begrenzte Zeit lang freiwillig in sozialen Bereichen – also dort, wo Hilfe vonnöten ist.<br />
Fotos (2): Patriotische Gesellschaft von 1765<br />
Justizvollzugsbeamte übernommen<br />
hat: vom Weckdienst über die Begleitung<br />
zu den internen „Arbeitsstellen“<br />
wie Tischlerei oder Fahrrad-Werkstatt<br />
bis hin zur Ersatzdrogen-Abfüllung und<br />
zur Drogenberatung.<br />
„Ich wollte bewusst ins kalte Wasser<br />
geworfen werden und herausfinden,<br />
ob ich im fremden Wasser schwimmen<br />
kann“, sagt Seitenwechsler Hattermann.<br />
Daher hat er sich für diese herausfordernde<br />
Arbeit entschieden. Ein<br />
weiteres Motiv war, dass er die JVA in<br />
fachlicher und rechtlicher Hinsicht so-<br />
(Fortsetzung auf Seite 11)<br />
Illustration: Joachim Oszinda
Foto: Patriotische Gesellschaft von 1765<br />
Das Profil 3/2007 Das aktuelle Thema<br />
Seite 11<br />
Defence-Führungskräfte bei SeitenWechsel dabei<br />
„Wir stehen im Job<br />
auf der Sonnenseite“<br />
(Fortsetzung von Seite 10)<br />
wie deren Therapiemethoden kennenlernen<br />
wollte.<br />
Eine bittere Erkenntnis war für ihn,<br />
dass nur ein Drittel der Insassen nach<br />
Expertenansicht überhaupt therapierbar<br />
ist. Um so bemerkenswerter findet<br />
Hattermann, wie motiviert die Angestellten<br />
unter den vorliegenden Bedingungen<br />
arbeiten. „Ich ziehe meinen<br />
Hut vor den Beamten, sie machen einen<br />
tollen Job, obwohl sie weniger als<br />
Polizisten verdienen und ständig Überstunden<br />
machen“, lobt er das Engagement<br />
und die Arbeit des Justizvollzugs,<br />
die in seinen Augen gesellschaftlich zu<br />
wenig gewürdigt wird.<br />
Eine sehr wichtige Erkenntnis hat er<br />
daher für sich aus dieser Woche gezogen:<br />
Respektvoller auf seine Position<br />
zu sehen und den eigenen Job mehr<br />
wert zu schätzen: „Wir verlangen immer<br />
nach mehr Sonne, obwohl wir auf<br />
der Sonnenseite stehen“, kritisiert die<br />
Führungskraft das „hohe Anspruchsdenken<br />
in unserer Gesellschaft“.<br />
Manfred Grass nahm im Anschluss an<br />
sein einwöchiges Praktikum die Erkenntnis<br />
mit, dass behinderte Menschen<br />
nicht wie Individuen in Wirtschaftsunternehmen<br />
funktionieren,<br />
weil sie keinen einengenden Randbedingungen<br />
wie zum Beispiel Terminabgaben<br />
unterliegen. Das bedeutet, dass<br />
man sie nicht zu einem Verhalten motivieren<br />
kann, indem man Druck ausübt,<br />
sondern indem man eine Vertrauensbeziehung<br />
zu ihnen aufbaut.<br />
ei einem speziellen Management-Forum<br />
im Mai<br />
dieses Jahres stellte PersonalentwicklerinEva-Maria<br />
Müller von Rheinmetall<br />
Defence in Bremen das<br />
Projekt SeitenWechsel<br />
erstmalig 15 Führungskräften vor. Die<br />
beiden RDE-Führungskräfte Manfred<br />
Grass und Hermann Hattermann, die<br />
als erste an diesem Pilotprojekt teilnahmen,<br />
berichteten ihren Kollegen<br />
von ihren Erlebnissen und konnten sie<br />
von der persönlichkeitsfördernden<br />
Wirkung dieser Personalentwicklungs-<br />
Maßnahme überzeugen: „Mein Ziel,<br />
die eigene Persönlichkeit außerhalb<br />
der Arbeitswelt zu bereichern, ist nachhaltig<br />
verwirklicht worden“, bilanziert<br />
Seitenwechsler Manfred Grass. Und<br />
Hermann Hattermann fügt hinzu: „Die<br />
Erfahrung, dass Betreuer in sozialen<br />
Institutionen völlig anderen Belastungen<br />
ausgesetzt sind, hat mir einen<br />
ganz anderen Blick auf meine eigene<br />
Arbeit gegeben.“ Personalentwicklerin<br />
Müller ist überzeugt, dass SeitenWechsel<br />
eine nachhaltige Lernerfahrung mit<br />
sich bringt. „Das Profil“ sprach mit ihr<br />
über den Nutzen des Projekts für den<br />
Führungsalltag.<br />
Profil: Warum hat RDE sich für das<br />
Projekt SeitenWechsel entschieden?<br />
Müller: SeitenWechsel ist eine gute<br />
Methode, in eine andere, unbekannte<br />
Welt einzutauchen. Denn soziale Institutionen<br />
funktionieren anders als Unternehmen.<br />
Andere Kompetenzen wie<br />
zum Beispiel Einfühlungsvermögen<br />
werden offensichtlicher eingefordert,<br />
alsdiesim „normalen“ Führungsalltag<br />
eines Wirtschaftsunternehmens<br />
erkennbar ist. Die Führungskraft sam-<br />
Vertrauen konnte Grass vor allem zu<br />
einem Spastiker entwickeln, der sich<br />
sogar von ihm anziehen ließ: „Der ist<br />
mir richtig ans Herz gewachsen, auch<br />
weil er mich oft in den Arm genommen<br />
und meine Haare durchgewühlt hat –<br />
was mir eigentlich grundsätzlich zuwider<br />
ist“, erzählt der Seitenwechsler von<br />
diesem gesellschaftlich benachteiligten<br />
Menschen: „Um jemanden, der<br />
ständig den Kopf schräg hält und die<br />
Zunge heraushängen lässt, macht man<br />
leider zunächst einen Bogen“, gesteht<br />
er auch eigene Barrieren ein, die er zunächst<br />
gehabt hat, doch die im Laufe<br />
der Woche geknackt werden konnten.<br />
Beide Führungskräfte des Bremer<br />
Elektronikspezialisten können das Projekt<br />
SeitenWechsel ihren Kollegen uneingeschränkt<br />
empfehlen, da sie davon<br />
überzeugt sind, dass die Sozialkompetenz<br />
nachhaltig positiv beeinflusst werden<br />
kann. „Leider entwickeln gerade ältere<br />
Führungskräfte diesen Habitus: Ich<br />
kenne ja schon alles und brauche daher<br />
kein Führungsseminar mehr“, sagt Hattermann<br />
und ist davon überzeugt: „SeitenWechsel<br />
hat mir bewusst gemacht,<br />
dass ich mit meinen mehr als 50 Jahren<br />
immer noch dazulernen kann.“<br />
Hattermanns Kollege Grass ergänzt:<br />
„Es ist im Grunde traurig, dass wir als<br />
Ältere so etwas machen. Aus meiner<br />
Sicht bietet es sich gerade für jüngere<br />
Führungskräfte an, die bei einem Seitenwechsel<br />
gemachten Erfahrungen gezielt<br />
und lohnend im beruflichen Umfeld<br />
umzusetzen.“ Annette Neumann<br />
Ein typisches Einsatzgebiet für Seitenwechsler ist die gezielte Betreuung von Senioren.<br />
Foto: Angelika Killig<br />
melt viele zwischenmenschliche Erfahrungen,<br />
was sie dazu veranlasst, das<br />
eigene Tun und Handeln zu hinterfragen.<br />
Und das ist wichtig, denn nur wer<br />
sich selbst hinterfragt, kann auch seine<br />
Führungsqualitäten verbessern.<br />
Profil: Was trägt noch zur Entwicklung<br />
der Führungs- und Sozialkompetenz<br />
bei?<br />
Müller: Während der Projektwoche<br />
arbeitet die Führungskraft als eine Art<br />
Praktikant in der Institution. Sie erlebt,<br />
sich zurücknehmen zu müssen, einmal<br />
nicht im Mittelpunkt zu stehen und Dinge<br />
delegieren zu können. Die Führungskraft<br />
erlebt sich als ein ganz normaler<br />
Mitarbeiter, der sich einreiht, der<br />
sich kleiner macht, als er es sonst ist.<br />
Profil: Gleichzeitig merkt sie, wo ihre<br />
eigenen Potenziale und Entwicklungsfelder<br />
stecken.<br />
Müller: Richtig! Diese Lernerfahrung<br />
prägt nicht nur die Persönlichkeit und<br />
fördert die Sozialkompetenz, sondern<br />
hilft der Führungskraft auch dabei,<br />
Verständnis für schwierige oder herausfordernde<br />
Situationen zu entwi-<br />
ie beiden Führungskräfte<br />
Manfred Grass und<br />
Hermann Hattermann<br />
von Rheinmetall Defence<br />
in Bremen haben<br />
in der SeitenWechsel-<br />
Projektwoche interessante<br />
Erfahrungen sammeln können.<br />
Wie haben sie sich dadurch verändert,<br />
und wie können sie das Gelernte auf<br />
ihren Führungsalltag übertragen?<br />
Grass und Hattermann sind sich einig,<br />
dass SeitenWechsel kein Allheilmittel<br />
ist, um eine gute Führungskraft<br />
zu werden. Allerdings hilft die Projektwoche,<br />
das eigene Handeln und<br />
Verhalten neu zu bewerten. Anders<br />
als bei einem x-beliebigen Führungsseminar,<br />
bei dem Lernziele vorab<br />
festgelegt werden, kann bei dieser<br />
Weiterbildung jeder das herausfiltern,<br />
was für ihn von Gewinn ist.<br />
Durch die Arbeit mit geistig behinderten<br />
Menschen hat zum Beispiel<br />
Manfred Grass erkannt, dass man<br />
sich auch auf etwas einlassen sollte,<br />
woran man zunächst nicht glaubt. Als<br />
der Seitenwechsler an einer Musiktherapie<br />
teilnahm, geriet er in eine<br />
solche Situation: Er glaubte nicht,<br />
dass ein Mann mit Down-Syndrom gut<br />
Bongo und ein Spastiker Xylophon<br />
spielen könnte. „Das wird ein elendes<br />
Katzengejammer“, war sein Vorurteil.<br />
Doch er war überrascht: Mit Genuss<br />
hörte er zu, wie sich behinderte<br />
Menschen non-verbal so genial ausdrücken<br />
konnten.<br />
Übertragen auf den Führungsalltag<br />
bedeutet das für ihn, dass er auch in<br />
seine Mitarbeiter mehr Vertrauen set-<br />
ckeln, in denen ihre eigenen Mitarbeiter<br />
stecken können.<br />
Profil: Was ist das Besondere bei<br />
diesem Projekt?<br />
Müller: Das Besondere ist die nachhaltige<br />
Wirkung des Projekts auf die<br />
Teilnehmer. Während der Projektwoche<br />
ist die Führungskraft ganz auf sich<br />
gestellt, hat nicht – wie in einem Seminar<br />
– den Rückhalt durch andere Teilnehmer.<br />
Dadurch lernt sie, in völlig<br />
ungewohnten Situationen mit unbekannten<br />
Herausforderungen umzugehen<br />
und entwickelt Stärke und Sicherheit<br />
im Umgang mit Problemen der eigenen<br />
Mitarbeiter. Außerdem wird sie<br />
mit realen Konflikten konfrontiert, mit<br />
denen sie umgehen muss. Das Entscheidende<br />
sind die emotionalen und<br />
persönlichen Eindrücke, die in realen<br />
Situationen gesammelt werden. Denn<br />
gerade mit diesen Eindrücken wird<br />
man im Alltag nicht unbedingt konfrontiert;<br />
unter Umständen versucht<br />
man sogar, diesen aus dem Weg zu<br />
gehen. Diese Konfrontation mit der<br />
Realität isthärter, aber auch nachhal-<br />
zen will, dass sie – um ein gemeinsames<br />
Ziel zu erreichen – andere, individuelle<br />
Wege gehen. Eine weitere Erkenntnis,<br />
die er daraus zieht: „Man<br />
kann eine Projektentscheidung nicht<br />
nur mit dem Intellekt treffen, sondern<br />
muss auch die Bedürfnisse und Meinungen<br />
jedes einzelnen Projektteilnehmers<br />
mit einbeziehen.“<br />
Dass die individuelle Behandlung<br />
von Menschen wichtig ist, hat auch<br />
Hermann Hattermann in der Bremer<br />
JVA erfahren. Von den Betreuern hat er<br />
gelernt, dass man mit Sträflingen nicht<br />
im Kommando-Ton reden kann, weil<br />
das eine Eskalation auslösen würde.<br />
Viel mehr müsse man sie zur sanften<br />
Einsicht bringen, indem man sie nicht<br />
nur mit einem Wort, sondern mit vielen<br />
Sätzen und in einem respektvollen Ton<br />
dazu auffordert, etwas zu tun.<br />
Beispiel: Ein Häftling, der abends in<br />
seine Zelle gehen sollte, leistete verbal<br />
Widerstand. Der Betreuer sagte zu<br />
ihm, dass er – um ihm Zeit zum Nachdenken<br />
zu geben – zunächst die anderen<br />
Gefangenen hineinbringen werde.<br />
Als er zu dem Erstgenannten später<br />
zurückkehrte, teilte er ihm mit,<br />
dass er nun dran sei und dass er den<br />
Vorteil gehabt hätte, als letzter in die<br />
Zelle zu gehen. Daraufhin trottete der<br />
Mann zurück in seine Zelle.<br />
Geduldiger zu sein und sich mehr<br />
Zeit für seine Mitarbeiter zu nehmen<br />
– das sind Ziele, die Hattermann für<br />
sich gesetzt hat. Er glaubt daran, dass<br />
er mehr erreichen wird, wenn er beispielsweise<br />
ausführlichere Hintergrundinformationen<br />
über ein Projekt<br />
gibt und auch auf Fragen seiner Mitarbeiter<br />
stärker eingeht als bisher. Hattermann<br />
schmunzelt: „Außerdem<br />
mag ich mich lieber, seitdem ich etwas<br />
softiger geworden bin.“<br />
Manfred Grass ist bei seinem Seitenwechsel<br />
klar geworden, wie wichtig<br />
es ist, Nähe aufzubauen, aber<br />
gleichzeitig auch eine gewisse Distanz<br />
zu wahren, um sich nicht zu sehr<br />
einvernehmen zu lassen. Übertragen<br />
auf den Führungsalltag heißt das,<br />
dass man auch hier eine Gratwanderung<br />
zwischen Nähe und Distanz gehen<br />
muss. Das bedeutet: „Führe ich<br />
nur über Nähe, denkt jeder: Da sitzt<br />
„Führung muss authentisch wirken“<br />
tiger als eine künstlich geschaffene<br />
Seminarsituation mit Rollenspielen.<br />
Außerdem bietet die direkte Auseinandersetzung<br />
mit sozialen Problemen<br />
die Möglichkeit, eigene Sicht- und<br />
Verhaltenswiesen kritisch zu hinterfragen<br />
und eigene Entwicklungspotenziale<br />
herauszufinden.<br />
Profil: Ein weiterer Unterschied zu einem<br />
klassischen Führungsseminar . . .<br />
Müller: . . . ist, dass die Lernziele nicht<br />
vorgegeben sind, sondern dass die SeitenWechsler<br />
sich Lernziele wie zum Beispiel<br />
„Erzielen von Führungsimpulsen<br />
als Ergebnis einer Eigenreflexion“ oder<br />
„Erfahrungen, ggf. Verständnis für Ursachen<br />
von Straftaten“ selbst setzen.<br />
Profil: Kann SeitenWechsel ein anderes<br />
Führungsseminar ersetzen?<br />
Müller: Nein! Bei der Führungskräfte-Entwicklung<br />
legen wir Wert auf einen<br />
guten Mix. Das heißt, dass Seiten-<br />
Wechsel eine wertvolle, ergänzende<br />
Maßnahme zu anderen ist.<br />
Profil: Nimmt die Führungskraft an<br />
diesem Projekt teil, fällt sie eine ganze<br />
Woche aus. Wie kann sie diesen Ausfall<br />
vor sich und ihren Mitarbeitern<br />
rechtfertigen?<br />
Müller: Führungskräfte-Entwicklung<br />
bedeutet, dass sich Führungskräfte regelmäßig<br />
weiterbilden und gerade<br />
auch in sozialen Kompetenzen schulen.<br />
Wichtig sind die Erfahrung und<br />
die Selbsterkenntnis, dass die Welt<br />
nicht untergeht, wenn man seinen vollen<br />
Schreibtisch einmal hinter sich<br />
‚Papa gnädig‘, der alles durchgehen<br />
lässt. Führe ich aber nur aus der Distanz,<br />
bekomme ich nichts Persönliches<br />
von den Mitarbeitern mit und<br />
kann so auch kein Vertrauen aufbauen“,<br />
will Grass für sich einen guten<br />
Mittelweg finden.<br />
Eine weitere Erkenntnis, die er daraus<br />
gewinnt: Wichtig ist der Mut zum<br />
eigenen Stil. „Wenn man die berufsmäßigen<br />
Betreuer beobachtet, läuft<br />
man Gefahr, dass man deren Stil kopiert<br />
und sich anpasst“, sagt Grass.<br />
Wichtig sei aber, sich selbst treu zu<br />
bleiben und in seinem Stil zu kommunizieren.<br />
Das gilt auch für den Führungsalltag:<br />
„Führung ist nur erfolgreich,<br />
wenn man authentisch ist.“<br />
lässt. Außerdem schult es die Fähigkeit<br />
zur Organisation und stärkt das<br />
Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter,<br />
wenn wichtige Aufgaben an diese<br />
übertragen werden.<br />
Profil: Waren Sie mit der Betreuung<br />
durch die bereits erwähnte Patriotische<br />
Gesellschaft zufrieden?<br />
Müller: Auf jeden Fall! Die Betreuung<br />
durch die SeitenWechsel-Programmleiterin<br />
Doris Tito war sehr gut. Das<br />
Programm ist in sich schlüssig. Ich<br />
konnte die Personalentwicklung für<br />
kurze Zeit an eine Organisation abgeben,<br />
die von der Projektvorbereitung<br />
über die Begleitung durch einen Ansprechpartner<br />
vor Ort bis hin zur Pro-<br />
„Eigenes Tun und Handeln kritisch hinterfragen“<br />
Personalentwicklerin Eva-Maria Müller: Das eigene Handeln kritisch hinterfragen.<br />
Der regionale Verein Lebenshilfe war eine Woche lang sein Arbeitsplatz; Manfred Grass von Rheinmetall Defence in Bremen.<br />
jektnachbereitung in Form eines Feedback-Gesprächs<br />
alles perfekt durchgeführt<br />
hat.<br />
Profil: Gerade das Feedback-Gespräch<br />
im direkten Anschluss an das<br />
Programm halten Sie für sehr wichtig.<br />
Müller: Ja! Denn dabei schaut die<br />
Führungskraft auf ihre gesteckten Ziele,<br />
ob sie sie erreicht hat und was sie<br />
sich für die Zukunft vornimmt. Mit der<br />
in Hamburg ansässigen Patriotischen<br />
Gesellschaft können wir in der Personalentwicklung<br />
Hand in Hand arbeiten,<br />
weil wir die Ergebnisse des Feedback-Gespräches<br />
aufgreifen und in regelmäßigen<br />
Abständen weitere Gespräche<br />
darüber mit der Führungskraft<br />
führen können. Auch darum ist<br />
diese Personalentwicklungsmaßnahme<br />
so nachhaltig. ann<br />
Foto: Angelika Killig/Composing: René Dahlmanns
Seite 12 Aus dem Konzern<br />
Das Profil 3/2007<br />
Fotos (2): Ariane Gehlert<br />
Wenn <strong>Pierburg</strong>-Entwickler Mihai Goga<br />
malt, dann ist Spontanität angesagt –<br />
und Musik, denn sie „fördert eine<br />
gute Atmosphäre und die Kreativität“.<br />
ckr Düsseldorf. Wenn Werner Poßberg<br />
im kommenden Jahr die Konzernzentrale<br />
an der Rheinmetall<br />
Allee in Düsseldorf-Derendorf verlässt,<br />
wird er das wohl mit einem<br />
„lachenden und einem weinenden<br />
Auge“ tun. Schließlich heißt es<br />
dann auch, seinem Büro Lebewohl<br />
zu sagen – und das dürfte dem leidenschaftlichen<br />
Sammler sicher<br />
nicht ganz einfach fallen.<br />
Poßberg hat über Jahrzehnte alles<br />
gesammelt, was mit Rheinmetall zu<br />
tun hat. In Schränken, an Wänden<br />
und auf Regalen tummeln sich<br />
„Schätzchen“, die so manches<br />
Sammler-Herz höher schlagen lassen:<br />
Gedenkmünzen und nostalgische<br />
Fotos des Rheinmetall-Gründers<br />
Heinrich Ehrhardt, Modelle<br />
des Leopard-2-Kampfpanzers und<br />
entsprechende Geschosse in Originalgröße,<br />
der Flakpanzer Gepard in<br />
Miniaturausgabe oder die historische<br />
Schreibmaschine verwandeln<br />
das Büro in einen ausgefallenen<br />
Ausstellungsraum und lassen Besucher<br />
staunen.<br />
„Geradlinig“ als<br />
Markenzeichen<br />
Geradlinigkeit und soziales Engagement<br />
ziehen sich wie ein roter Faden<br />
durch das Leben des Dienstjubilars.<br />
So war Poßberg, der im Alter von<br />
14 Jahren zunächst eine Lehre als<br />
Schreibmaschinenmechaniker begann<br />
und später betriebsbedingt auf<br />
Werkzeugmacher umsattelte, von<br />
1983 bis 1993 als Laienrichter am Jugendgericht<br />
Düsseldorf tätig. „Meine<br />
Tochter war damals gerade 15 Jahre<br />
alt und wurde langsam ‚flügge‘. Dank<br />
meiner Tätigkeit als Jugendhauptschöffe<br />
wusste ich immer, wo eventuelle<br />
Gefahren für Jugendliche lauerten<br />
und konnte, wenn ich ein ungutes<br />
Gefühl hatte, gegensteuern.“<br />
Aber auch ohne diesen sehr persönlichen<br />
Beweggrund hat ihm die<br />
ehrenamtliche Tätigkeit viel gebracht:<br />
„Ich habe gelernt, dass man stets mit<br />
gesundem Menschenverstand an<br />
Dinge herangehen sollte. Ich durfte<br />
außerdem erfahren, dass Richterinnen<br />
oft einen besseren Draht zu den<br />
Jugendlichen hatten, weil sie mit<br />
mehr Sensibilität auf die jungen Menschen<br />
zugegangen sind. Die soziale<br />
Verantwortung, die ich während meiner<br />
Tätigkeit am Gericht übernommen<br />
habe, war außerdem ein gutes<br />
Training für meine Funktion als Betriebsrat“,<br />
zieht Poßberg Bilanz.<br />
e Entscheidung zu malen,<br />
trifft er meist spontan.<br />
Dann greift Mihai<br />
Goga zu seinem Spachtel,<br />
streicht Farbe auf<br />
und entwickelt die Idee<br />
für sein nächstes Bild.<br />
Das Hobby bedeutet dem gebürtigen<br />
Rumänen, der seit sieben Jahren bei<br />
<strong>Pierburg</strong> in Neuss als Entwickler arbeitet,<br />
viel: „Dafür nehme ich mir<br />
auch schon mal eine Woche Auszeit.“<br />
In seinem Atelier auf dem hauseigenen<br />
Dachboden in Düsseldorfs Nachbarstadt<br />
Ratingen erklingt Bryan<br />
Adams’ „summer of 69“. Angeregt von<br />
der Musik, schwingt Mihai Goga seinen<br />
Spachtel: „Musik fördert meine Kreativität<br />
und schafft eine Atmosphäre, die<br />
mir guttut.“ Je nach Stimmung inspiriert<br />
ihn ganz unterschiedliche Musik,<br />
etwa Soul-Klassiker von Lenny Kravitz,<br />
klassische Mozart-Melodien, Stücke<br />
von Pink Floyd oder Queen.<br />
Mit seiner Kunst verarbeitet er eigene<br />
Emotionen, will gleichzeitig aber auch<br />
Gefühle beim Betrachter wecken. Sein<br />
Ziel ist es, dass die Menschen auf seine<br />
Bilder in irgendeiner Form reagieren:<br />
„Die einen sind genervt, andere irritiert<br />
und wieder andere beeindruckt, und genau<br />
das will ich erreichen“, betont er.<br />
Blumen wecken positive Gefühle<br />
bei dem Hobbymaler. Neben einigen<br />
Landschaftsbildern hat er daher bisher<br />
fast ausschließlich Blumenmotive<br />
in verschiedenen Farbtönen gemalt.<br />
Um bewerten zu können, welche Far-<br />
„La vie en rose“: Edith Piafs weltberühmter Chanson als Inspiration für Mihai Goga.<br />
ben miteinander harmonieren, probiert<br />
er zunächst viel am Computer<br />
aus. Hat er eine grobe Idee für das<br />
Bildmotiv und die entsprechenden<br />
Farben entwickelt, beginnt für ihn die<br />
schwierigste Phase des Malens: die<br />
Grundierung. Herausfordernd für ihn<br />
ist dabei auch, eine gewisse Ordnung<br />
zu finden: „Wenn ich die Farbe in<br />
mehreren Schichten auftrage, muss<br />
ich entscheiden, an welcher Stelle<br />
welche Farbe dominieren soll“, weiß<br />
der Hobbymaler aus Erfahrung. Um<br />
die erwünschte Tiefe und eine gewisse<br />
Unruhe zu erzeugen, benutzt er den<br />
Spachtel: „Wenn ich mit diesem<br />
Werner Poßberg ist seit 50 Jahren bei Rheinmetall<br />
„Enten“-Fan mit großer<br />
Sammelleidenschaft<br />
leine Schritte sind wesentlich<br />
effektiver als große<br />
Sprünge“, sagt Werner<br />
Poßberg. Der Leiter für interne<br />
Dienste bei Rheinmetall<br />
in Düsseldorf weiß,<br />
wovon er spricht. Zeit seinesLebenshält<br />
der 64-Jährige es mit<br />
der alten scholastischen Weisheit „ultra<br />
posse nemo tenetur“ – Unmögliches<br />
kann nicht verlangt werden. „Ich lebe<br />
mit der Machbarkeit – was nützen Forderungen,<br />
Ansprüche oder Vorgaben,<br />
von denen man von Anbeginn an weiß,<br />
dass sie in der Praxis so nicht umgesetzt<br />
werden können“, so Poßbergs<br />
persönliches Glaubensbekenntnis. Ein<br />
Credo, das nicht nur Bezug nimmt auf<br />
seine Funktion als Betriebsratsvorsitzender<br />
der am Konzernsitz in Düsseldorf<br />
arbeitenden Rheinmetall-Firmen.<br />
Am 8. Mai 2007 blickte Poßberg auf eine<br />
50-jährige Tätigkeit bei Rheinmetall<br />
zurück; er hat während dieser Zeitspanne<br />
eine Menge erlebt. In den zurückliegenden<br />
Jahren sind es vor allem die Themen<br />
und Probleme, die – aus seiner<br />
Sicht – im Rahmen der Internationalisierung<br />
und Globalisierung des Rheinmetall-Konzerns<br />
zu bewältigen sind. Poßberg<br />
ist seit mehr als 25 Jahren auch im<br />
Betriebsrat aktiv – seit 2004 als Vorsitzender<br />
des Gemeinschaftsbetriebsrates<br />
der Rheinmetall <strong>AG</strong> und ihrer Tochterunternehmen<br />
Rheinmetall Immobiliengesellschaft<br />
GmbH und Rheinmetall Versicherungsdienst<br />
GmbH. Darüber hinaus<br />
ist er seit Jahrzehnten als Sicherheitsbeauftragter<br />
für die Arbeitssicherheit der<br />
Mitarbeiter zuständig.<br />
Mit viel Fingerspitzengefühl, Verhandlungsgeschick<br />
und Humor meistert<br />
der gebürtige Hesse, der in Bad<br />
Wildungen das Licht der Welt erblickt<br />
hat, den täglichen Spagat zwischen<br />
Beruf und seiner Arbeit als Betriebsrat.<br />
Dem Leiter für interne Dienste bedeutet<br />
der „direkte Draht“ zu den Mitarbeitern<br />
viel; schließlich gilt es, Dienstleistungen<br />
reibungslos und effizient zu<br />
erfüllen. Dazu gehören unter anderem<br />
die Leitung der Fahrbereitschaft, die<br />
Fuhrparkverwaltung, die Koordination<br />
der Hausmeister, sowie die Verwaltung<br />
der hausinternen Postdienste und der<br />
Empfang.<br />
Seiner Devise – „Kritik darf immer<br />
nur unter vier Augen stattfinden und<br />
Cartoon: Dirk Meissner<br />
schnell viel Farbe auf mein Bild bringen<br />
kann, ist das für mich ein tolles Erfolgserlebnis“,<br />
lächelt er.<br />
Nachdem das Konzept für sein Bild<br />
steht, fällt ihm die zweite Phase – die<br />
Feinarbeit – leichter: Mit dem Pinsel<br />
malt er die Blumenvase an eine ungewöhnliche<br />
Stelle, zum Beispiel an den<br />
oberen Bildrand. „Ich kämpfe immer<br />
gegen Symmetrie“, sagt Goga, dessen<br />
Markenzeichen die absolute Perspektivlosigkeit<br />
seiner Bilder ist. In Zukunft<br />
will er noch expressionistischer malen.<br />
Das bedeutet für ihn, dass das gezeichnete<br />
Motiv im Vergleich zur Farbe nebensächlicher<br />
werden soll.<br />
Malen wollte Goga, der in Rumänien<br />
in Künstlerkreisen aufgewachsen ist,<br />
von klein an. Schon als Kind mochte er<br />
den strengen Geruch von Ölfarbe, der<br />
ihn vor 15 Jahren inspirierte, mit diesem<br />
zeitintensiven Hobby anzufangen.<br />
„Das Malen bringt mich heute<br />
wie damals ins Gleichgewicht und entspannt<br />
mich“, sagt der zweifache Familienvater,<br />
der in Rumänien Maschinenbau<br />
studiert hat und seit 1989 in<br />
Deutschland lebt. Er malt häufig Wochen<br />
an einem Bild und kann sich<br />
dann nur schwer von diesem verabschieden.<br />
Daher hat der 46-Jährige zunächst<br />
auch nie daran gedacht, seine Bilder<br />
zu verkaufen. „Als ich dann einen Galeristen<br />
kennenlernte, der meine Bilder<br />
in seiner ‚Galerie des Wahnsinns‘<br />
in Ratingen im Sommer 2006 ausstellte,<br />
war ich von deren Wirkung in dieser<br />
riesigen Halle einer ehemaligen<br />
Mit dem Spachtel Unruhe erzeugen<br />
keinesfalls als ‚Schnellschuss‘ erfolgen“<br />
– ist Poßberg immer treu geblieben.<br />
„Ich kämpfe stets mit offenem Visier“,<br />
so der Betriebsratsvorsitzende,<br />
der auch in brenzligen Situationen<br />
stets ein fairer Sparringspartner gewesen<br />
ist. Denn Gerechtigkeitssinn hat<br />
für den Mann, der zwischen 1983 und<br />
1993 Jahre als ehrenamtlicher Laienrichter<br />
am Jugendgericht Düsseldorf<br />
tätig war, einen hohen Stellenwert.<br />
Auch als BR-Chef ist Poßberg immer<br />
bemüht, diplomatisch zu handeln.<br />
„Der Betriebsrat versucht, das zu erreichen,<br />
was möglich ist.“<br />
Ausschlaggebend für den Entschluss,<br />
sich im Unternehmen zu engagieren,<br />
war seine Wehrdiensttätigkeit<br />
beim damaligen Bundesgrenzschutz<br />
in Kassel-Ihringshausen. „Ich<br />
habe den Kalten Krieg wirklich gesehen<br />
und begriffen, dass wir die Bundeswehr<br />
so ausrüsten müssen, um<br />
dem kommunistischen System entgegenzusteuern.<br />
Mit meiner Betriebsratstätigkeit<br />
kann ich mich auch als<br />
Mitarbeiter sozial engagieren und damit<br />
für meine Firma Flagge zeigen“, be-<br />
gründet der rührige Mitsechziger seine<br />
Motivation.<br />
Als die „aus meiner persönlichen<br />
Sicht beste Betriebsvereinbarung zwischen<br />
Betriebsrat und Rheinmetall“<br />
wertet Poßberg die früher geltende Regelung,<br />
dass Mitarbeiter, die sich im<br />
letzten Arbeitsjahr ihres Berufslebens<br />
befunden haben, mit einer reduzierten<br />
Stundenzahl arbeiten durften. „Die<br />
erste Jahreshälfte waren das zwei Stunden<br />
weniger, und dann mussten die Arbeitnehmer<br />
bei vollem Gehalt nur noch<br />
die Hälfte arbeiten“, erinnert er sich.<br />
Ziel der Regelung war, die angehenden<br />
Pensionäre – und deren Partnerinnen<br />
– ganz allmählich an das Leben im<br />
Ruhestand zu gewöhnen. Im Rahmen<br />
eines Wochenend-Seminars wurden<br />
die Paare von einer erfahrenen Diplom-<br />
Psychologin auf ihr „neues“ Leben vorbereitet.<br />
„Das hat allen Beteiligten viel<br />
gebracht“, so Poßberg begeistert.<br />
Ein weiteres Highlight in seiner Betriebsratstätigkeit<br />
sieht der engagierte<br />
Hesse in dem Entschluss der Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong>, für das Jahr 2008 zwei Ausbildungsplätze<br />
für Bürokommunikationskaufleute<br />
bereitzustellen.<br />
Papierfabrik überwältigt“, erzählt der<br />
Entwicklungsingenieur stolz.<br />
Die Aussicht auf eine weitere Ausstellung<br />
und vor allem die Neugierde<br />
und das Interesse für sein Hobby motivieren<br />
ihn, sich weitere Auszeiten in<br />
seinem Atelier zu gönnen. Goga: „Wer<br />
einmal von dieser Frucht gekostet hat,<br />
will sie immer wieder haben.“<br />
Annette Neumann<br />
Werner Poßberg – hier mit einem maßstabsgetreuen Modell des Leopard-2-Kampfpanzers<br />
– hat über Jahrzehnte alles gesammelt, was mit Rheinmetall zu tun hat. Nostalgie<br />
prägt auch sein automobiles „Faible“: Er ist seit rund 44 Jahren passionierter 2CV-Fahrer.<br />
„Im Rahmen dieser Ausbildung werden<br />
wir mit dem Unternehmensbereich<br />
Automotive kooperieren. Das heißt, die<br />
Azubis arbeiten unter anderem rund<br />
vier Wochen bei <strong>Pierburg</strong> in Neuss, um<br />
zum Beispiel den Wareneingang des<br />
renommierten Automobilzulieferers<br />
kennenzulernen“, so Poßberg, der übrigens<br />
im selben Jahr in den wohlverdienten<br />
Ruhestand geht.<br />
Die Hände in den Schoß legen – das<br />
kommt für den unternehmungslustigen<br />
Mann indes auch dann nicht in Frage.<br />
Denn Poßberg ist ein begeisterter<br />
Schwimmer, Spaziergänger und Ski-<br />
Langläufer und wird diesen Hobbys zukünftig<br />
verstärkt nachgehen.<br />
Auch sonst wird es für Poßberg keinen<br />
Stillstand geben. Mit Begeisterung<br />
braust der 64-Jährige in seiner weißen<br />
„Ente“ durch die Landschaft. „Ich bin<br />
seit 44 Jahren passionierter 2CV-Fahrer.<br />
Von meinen ersten Monatslöhnen als<br />
Geselle habe ich mir diesen Traum auf<br />
vier Rädern erfüllt. Die legendäre ‚Ente‘<br />
aus dem Hause Citroën hat mir im Hinblick<br />
auf Form und Technik schon immer<br />
gefallen. Heute fahre ich bereits meine 4.<br />
Version – mit diesem automobilen Klassiker<br />
verbinde ich Freiheit und Lebensart.<br />
Am wohlsten fühle ich mich, wenn es<br />
in dem Gefährt zieht und rappelt. Mit<br />
dem Auto sorge ich bei Jung und Alt für<br />
gute Laune“, freut sich Poßberg. Selbst<br />
wenn das Fahrzeug mal „muckt“, gibt es<br />
für ihn keinen Grund, nervös zu werden.<br />
Als ehemaliger Werkzeugmacher gelingt<br />
es ihm immer wieder, sein Gefährt „flott“<br />
zu machen. Claudia Krahn<br />
Foto: Ariane Gehlert
Cartoon: Dirk Meissner<br />
Das Profil 3/2007 Aus dem Konzern<br />
Seite 13<br />
er Natur- und Artenschutz<br />
am Rheinmetall-Standort<br />
Unterlüß kann einen großen<br />
Erfolg verzeichnen: Die Anwesenheit<br />
eines zugewanderten<br />
Wolfes auf dem weitläufigen Erprobungsgelände<br />
des Unternehmens<br />
konnte jetzt erstmals eindeutig festgestellt<br />
und dokumentiert werden.<br />
Theo Grüntjens, Leiter der Forstverwaltung<br />
am Firmenstandort: „Der Wolf<br />
lebt bereits seit Monaten unter uns, wir<br />
beobachten ihn seit September vergangenen<br />
Jahres. Er hat offensichtlich<br />
hier in der Südheide eine neue Heimat<br />
gefunden und wartet nun darauf, einen<br />
Paarungspartner zu finden.“<br />
Das Erprobungsgelände der Rheinmetall<br />
<strong>AG</strong>, das sich seit über 100 Jahren<br />
im Unternehmensbesitz befindet,<br />
umfasst rund 5400 Hektar. Nur ein<br />
kleiner Teil wird für wehrtechnische<br />
Erprobungen und Schießbetrieb ge-<br />
Defence-Mitarbeiter Christian Kehres besitzt einen britischen Ferret-Radpanzer<br />
Spontan gekauft und<br />
liebevoll restauriert<br />
igentlich war es ein Spontankauf.<br />
Ich habe das Fahrzeug<br />
gesehen und dachte:<br />
Den musst du haben!“<br />
Christian Kehres, Vorarbeiter<br />
in der Schweißerei von<br />
Rheinmetall Defence am<br />
Standort Unterlüß, hat ein ganz besonderes<br />
Hobby: Seit zehn Jahren restauriert<br />
er in seiner Freizeit alte Fahrzeuge.<br />
Dazu gehört auch der britische Radpanzer<br />
Ferret, den er vor zwei Jahren<br />
gekauft hat. Lange zwölf Monate hat<br />
dann die Runderneuerung gedauert,<br />
bis der Panzer – nach etlichen erforderlichen<br />
technischen Modifizierungen –<br />
wieder fahrtüchtig war.<br />
Angefangen, alte Fahrzeuge wieder in<br />
den Originalzustand zu versetzen, hat<br />
der 35-jährige Familienvater, als er von<br />
einem Bekannten ein Motorradwrack<br />
kaufte, das dieser zuvor in einer Scheune<br />
gefunden hatte. Einige Jahre und viele<br />
mühsame, aber lohnende Arbeitsstunden<br />
später befinden sich heute in<br />
seiner Privatsammlung weitere fünf Motorräder,<br />
ein Unimog 404 (ein Kleinlastwagen<br />
mit Allradantrieb, der u.a. vom<br />
Militär genutzt wird) und zwei Radpanzer,<br />
zu denen eben auch der bereits erwähnte<br />
Ferret gehört, der so klein ist,<br />
dass er problemlos in eine Pkw-Garage<br />
passt. Außerdem wartet im Moment ein<br />
DKW-Munga-Geländewagen geduldig<br />
auf seine Fertigstellung.<br />
„Es macht mir besonderen Spaß zu<br />
sehen, wie im Laufe der Zeit aus einem<br />
er Ferret – auch Ferret Scout<br />
Car genannt – ist ein kleiner<br />
britischer Radpanzer,<br />
der Ende der vierziger Jahre<br />
des 20. Jahrhunderts von<br />
der Daimler Motor Company entwickelt<br />
und von dem zwischen 1952 und<br />
1971 insgesamt 4409 Exemplare in 16<br />
verschiedenen Versionen gebaut wurden.<br />
Das Unternehmen wurde 1896<br />
von Frederick Richard Simms gegründet,<br />
nachdem dieser die Lizenzen zur<br />
Herstellung von Daimler-Motoren in<br />
Großbritannien und seinen Kolonien<br />
erworben hatte.<br />
Der Zwei-Mann-Radpanzer ist etwa<br />
3,70 Meter lang, 1,91 Meter breit und<br />
hat eine Höhe von 1,88 Metern. Angetrieben<br />
wird das Fahrzeug von einem<br />
RollsRoyce-B60-6-Zylinder-Benzinmotor,<br />
der es bis zu einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 93 Kilometer pro<br />
Stunde bringt. Auf Grund seiner geringen<br />
Größe wurde diese Radpanzer<br />
vorrangig als Aufklärungs- und Verbindungsfahrzeug<br />
genutzt; allerdings<br />
gab es auch wenige Versionen mit<br />
Panzerabwehrraketen oder Radarausrüstung.<br />
Der Ferret wurde generell mit<br />
leichteren Geschützen bewaffnet, die<br />
allerdings mehr zur Selbstverteidigung<br />
als zum Angriff dienten. Sein<br />
großer Vorteil lag in der geringen Grö-<br />
‚Haufen Schrott‘ ein intaktes Fahrzeug<br />
wird!“, erzählt Kehres vom Kauf des gepanzertes<br />
Ferret, der zuvor gut zehn<br />
Jahre auf einem Schrottplatz in Belgien<br />
im Freien stand und sich deshalb in einem<br />
sehr schlechten Zustand befand:<br />
„Ich habe zwar nicht gezielt nach ihm<br />
gesucht; aber irgendwie hatte mich<br />
dieser Fahrzeugtyp damals schon eine<br />
Weile interessiert. Als ich ihn dann sah,<br />
war es klar: Der fehlt mir noch in meiner<br />
Sammlung.“ Es war, wenn man so<br />
will, mithin „Liebe auf den 1. Blick“,<br />
kombiniert mit der Herausforderung,<br />
den alten Panzer wieder auf Vordermann<br />
zu bringen.<br />
Da der Ferret eine so lange Zeit im<br />
Freien verbracht hatte, war schon allein<br />
optisch viel zu tun: Das Fahrzeug musste<br />
nahezu komplett in seine Einzelteile<br />
zerlegt und entrostet werden, um ihm<br />
später eine neue Lackierung zu verpassen.<br />
Außerdem waren im Laufe der Jahre<br />
sämtliche Staukästen im Außenbereich<br />
durchgefault, die mithin neu geschweißt<br />
werden mussten.<br />
Ein besonderes Augenmerk warf<br />
Christian Kehres auch auf die Einkreisbremsanlage,<br />
die schon bei einer geringfügigen<br />
Undichtigkeit komplett ausfallen<br />
kann: „Zur Not bleibt zwar noch<br />
die Handbremse, aber bei vier Tonnen<br />
Fahrzeuggewicht ist da schon viel Kraft<br />
notwendig, um das Fahrzeug zum Stehen<br />
zu bringen!“ Also mussten alle<br />
Bremsleitungen erneuert und ein neuer<br />
Hauptbremszylinder eingebaut werden.<br />
Weit größere Probleme bereitete allerdings<br />
der Wandler, der die Kraft vom<br />
Motor auf das Getriebe überträgt. Das<br />
Original gab bereits nach 200 Kilometern<br />
Fahrstrecke den Geist auf und wurde<br />
zu einer „weiteren kleinen Herausforderung“.<br />
„Wirklich ärgerlich war,<br />
dass ich, um den Wandler instandzusetzen,<br />
das komplette Innenleben des<br />
Panzers inklusive Getriebe wieder ausbauen<br />
musste!“ erinnert sich Kehres.<br />
Doch auch dieser Einsatz hat sich gelohnt,<br />
denn mittlerweile hält das neue<br />
System schon seit stolzen 800 Kilometern<br />
dicht.<br />
Gefragt nach dem zeitlichen Gesamtaufwand<br />
für seinen britischen Radpanzer,<br />
muss der Hobbybastler nur kurz<br />
überlegen: „Gezählt habe ich die Stunden<br />
nicht, aber es werden wohl mehr<br />
als 1000 gewesen sein. Der Großteil<br />
der Restaurierung war nach gut einem<br />
Jahr abgeschlossen, aber irgendetwas<br />
gibt es immer zu tun.“ Allein die regelmäßig<br />
wiederkehrenden Servicearbeiten<br />
wie der Ölwechsel und das Abschmieren<br />
nehmen jeweils einige Stunden<br />
in Anspruch.<br />
Unterstützt wird der Familienvater<br />
dabei von seiner Frau Stephanie und<br />
seinen beiden Söhnen Leon (3) und<br />
Tim (1), die viel Verständnis und<br />
Begeisterung für sein aufwändiges<br />
Hobby zeigen. Auch für die Freunde<br />
und Verwandte des Feinwerkmechanikermeisters<br />
war es keine Überraschung,<br />
als er sich dieses Hobby zulegte,<br />
da Kehres schon immer einen<br />
Faible für Militärfahrzeuge hatte.<br />
„Letzten Endes“, erzählt der Defence-<br />
Mitarbeiter lächelnd, „zähle ich ja zu<br />
den glücklichen Menschen, die ihr<br />
Hobby zum Beruf gemacht haben.“<br />
Sandra Wolf<br />
Früh übt sich: Christian Kehres mit seinen beiden Söhnen Timi (l.) und Leon (r.)<br />
ße mit niedriger Silhouette, seiner relativ<br />
hohen Geschwindigkeit und der<br />
Luftverlastbarkeit; das Fahrzeug<br />
konnte sogar per Fallschirm abgesetzt<br />
werden.<br />
Eingesetzt wurden die etwa 3,7 Tonnen<br />
schweren Ferrets von der briti-<br />
Heute nur mit der<br />
Oldtimer-Plakette<br />
schen Armee weltweit, so zum Beispiel<br />
im Nordirland-Konflikt, bei internationalen<br />
UN-Missionen wie zum<br />
Beispiel auf Zypern und insbesondere<br />
im zweiten Golfkrieg (1990/1991), in<br />
dem Großbritannien zu einer Kriegsallianz<br />
unter Führung der USA gehörte.<br />
Heute zählt der Ferret zu den wehrtechnischen<br />
Oldtimern – und damit<br />
schließt sich auch der Kreis zu Rheinmetall-Defence-Mitarbeiter<br />
Christian<br />
Kehres. Sein Ferret-Radpanzer ist<br />
über 40 Jahre alt und somit ein echter<br />
„Klassiker“. Um diesen fahren zu können,<br />
muss der Halter ein polizeiliches<br />
Führungszeugnis und einen Auszug<br />
aus dem Flensburger Verkehrszentralregister<br />
vorlegen, damit er das signifikante<br />
rote Oldtimer-Nummernschild<br />
mit der Ziffernfolge 07 erhält. Dieses<br />
darf zwar nur zu Veranstaltungs- und<br />
Wartungszwecken benutzen werden,<br />
dafür gilt diese Stempelplakette allerdings<br />
für mehrere Fahrzeuge gleichzeitig.<br />
Der 35-jährige Rheinmetall-Defence-Mitarbeiter:<br />
„Der Vorteil: Die<br />
Kosten für Steuer und Versicherung<br />
sind vergleichsweise gering.“ sw<br />
nutzt. Das für die Öffentlichkeit größtenteils<br />
unzugängliche Areal bietet<br />
auch bedrohten Tierarten ideale Lebensbedingungen<br />
und verfügt über<br />
eine einzigartige Artenvielfalt. Zwei<br />
hauptamtliche Förster sind mit dem<br />
Naturschutz sowie der forstwirtschaftlichen<br />
und jagdlichen Pflege<br />
betraut.<br />
Grüntjens: „Wir haben hier nun den<br />
ersten Wolf in Niedersachsen seit<br />
rund 50 Jahren, dessen Zuzug definitiv<br />
nachgewiesen wurde. Dies ist ein<br />
großer Erfolg für unsere langjährigen<br />
Bemühungen um eine solide und<br />
nachhaltige naturschutzfachliche Arbeit.“<br />
Über die Herkunft des Wolfes kann<br />
derzeit nur spekuliert werden: „Wenn<br />
wir das Ergebnis einer DNA-Analyse<br />
von Haarproben haben, werden wir<br />
wissen, ob es sich um eine Erika oder<br />
einen Erik handelt“, so Theo Grüntjens.<br />
„Dann lässt sich auch feststellen,<br />
aus welcher Population – möglicherweise<br />
weit im Osten – er stammt,<br />
und wir können seinen Wanderweg<br />
rekonstruieren.“<br />
Heidewolfs Heimat: Rheinmetall<br />
Grüntjens weiter: „Wir wollen auch<br />
künftig alles Erforderliche dazu beitragen,<br />
dass der Wolf sich bei uns sicher<br />
fühlt und hier unbehelligt leben kann.<br />
Auch mit Blick auf den Jagdbetrieb<br />
und andere Naturschutz-Belange haben<br />
sich bislang keine negativen Auswirkungen<br />
gezeigt. Er ist uns ein willkommener<br />
Zuwanderer, von dem keine<br />
Gefahren ausgehen.“ oho<br />
Mit großem Engagement restauriert: Christian Kehres und sein Ferret-Radpanzer.<br />
sw Fassberg/Unterlüß. Mitunter<br />
reichlich erstaunte, bisweilen sogar<br />
ungläubige Blicke erntet Christian<br />
Kehres, wenn er an sonnigen Tagen<br />
mit seinem restaurierten Ferret-Radpanzer<br />
durch seine Heimatgemeinde<br />
Fassberg oder andere Regionen der<br />
Südheide fährt. Viele Betrachter können<br />
gar nicht so recht glauben, dass<br />
ein solches Gefährt nicht dem Militär<br />
oder der Polizei, sondern einem ganz<br />
normalen Menschen aus ihrer Nachbarschaft<br />
gehört.<br />
Gleichwohl zeigen sie sich in der<br />
Regel sehr interessiert und stellen<br />
viele Fragen, wenn sie den 35-jährigen<br />
Familienvater einmal außerhalb<br />
des von ihm komplett restaurierten<br />
britischen Radpanzers erwischen.<br />
Kehres ist immer gerne bereit, den<br />
Passanten Rede und Antwort zu stehen<br />
und freut sich, wenn er die Begeisterung<br />
für sein Hobby mit anderen<br />
teilen kann. Auch Fotos werden<br />
ausgiebig gemacht, denn für die<br />
weitaus meisten Zeitgenossen ist es<br />
die erste Begegnung mit einem Militärfahrzeug<br />
im zivilen Straßendienst.<br />
Und so ergreifen sie gerne die Chance,<br />
etwas mehr über den Panzer zu<br />
erfahren.<br />
„Auf viele Menschen“, hat Christian<br />
Kehres festgestellt, „macht der Ferret<br />
dank seiner geringen Größe einen<br />
eher niedlichen Eindruck. Er sieht ja<br />
auch nicht unbedingt aus wie ein waffenstarrendes<br />
Vehikel.“ Hinzu kommt,<br />
dass der Kehres-Panzer auf Grund des<br />
Kriegswaffenkontrollgesetzes demilitarisiert<br />
werden musste und deshalb<br />
heute in mancherlei Hinsicht anders<br />
aussieht als die für militärische Einsätze<br />
gebauten Fahrzeuge: So wurde<br />
zum Beispiel die vorhandene Panzerung<br />
an etlichen Stellen durch Blech<br />
ersetzt; auch das Maschinengewehr<br />
Staunende Blicke<br />
am Straßenrand<br />
im Turm ist nicht mehr schussfähig,<br />
sondern ein originalgetreuer Nachbau<br />
der echten Waffe.<br />
Für Ablenkung sorgt das inzwischen<br />
als Oldtimer klassifizierte Fahrzeug<br />
aber allemal, erzählt der gebürtige<br />
Göttinger. Ein besonders einprägsames<br />
und lustiges Erlebnis hatte er<br />
zum Beispiel, als er bei einer Probefahrt<br />
in den Nachbarort fuhr. Während<br />
dieser Fahrt begegnete ihm eine<br />
spielende Kapelle, die die Anwesenheit<br />
des Panzers derart stark aus dem<br />
Konzept brachte, dass sich einige<br />
Musiker ordentlich verspielten.<br />
Fotos (2): Katja Knöfel
Seite 14 Aus dem Konzern<br />
Das Profil 3/2007<br />
Jubilare<br />
45 Jahre<br />
01.09. Kolb Arno Neckarsulm TL Konstruktion Großkolben KPGK1<br />
40 Jahre<br />
31.07. Hallas Hans-Joachim Neuss Sachb. Neuanlauf u. Änderungsmanag. P-PNB<br />
31.07. Prüms Gernot Berlin Arbeitssicherheitsfachkraft P-PBH<br />
01.08. Kolodzinski Günter Neuss AL Personal P-HGE<br />
28.08. Brudi Karlheinz Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM3<br />
28.08 Krämer Jürgen Neckarsulm Konstrukteur KZAK1<br />
28.08. Mayer Marianne Neckarsulm Techn. Zeichnerin CAD KPGP5<br />
28.08. Münkel Hubert Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM3<br />
28.08. Tenscher Edgar Neckarsulm Sachbearbeiter Kostenrechnung ZBK<br />
01.09. Greger Heinz-Peter Nettetal Vorarbeiter P-PLF<br />
01.09. Pahnke Gerhard Nettetal Mitarb. Werkzeugausgabe P-PLB<br />
11.09. Best Manfred Nettetal Vorarbeiter P-PLD<br />
11.09. Vijfvinkel Willem Nettetal Vorarbeiter P-PLD<br />
29.09. Schulz Rudolf Papenburg Energieelektroniker G-PPP-4<br />
03.10. Rennert Ingrid Berlin Sekretärin P-PBF<br />
16.10. Appel Johannes Nettetal Fachkraft Musterbau P-PLD<br />
35 Jahre<br />
03.07. Dogan Ismihan Neuss Hilfskraft Montage P-PNE<br />
10.07. Popel-Gärtner Helmut Neckarsulm CIO ZVI<br />
27.07. Gasparic Anka Nettetal Entgraterin P-PLF<br />
01.08. Blaszczyk Helmut Neuss Fertigungskoordinator P-PSC<br />
01.08. Fenkes Dietmar Neuss Gruppenleiter Rechnungswesen Z-BP1<br />
01.08. Gieles Friedel Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />
01.08. Kapnidis Angelika Nettetal Sachbearbeiterin Qualitätswesen P-PLI<br />
01.08. Phillips Franz-Josef Neuss Administration/Assistent P-AEB<br />
01.08. Sachen Jürgen Neuss Prüfstandmechaniker Produktlabor P-CEE<br />
14.08. Kiroudis Triantafillia Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />
14.08. Miliopoulou Olimpia Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />
14.08. Ritters Gerd Neuss Qualitätskoordinator & Planer P-PSC<br />
21.08. Simsek Ayse Nettetal Entgraterin P-PLF<br />
21.08. Yaran Mevlidiye Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />
28.08. Leitgeb Karl Neckarsulm Produktmanager Kolben SZPM<br />
01.09. Bader Doris Neckarsulm Vertriebssachbearbeiterin SVZA<br />
01.09. Förschner Hubert Neckarsulm NC-Programmierer KPGP2<br />
01.09. Friedrichs Helmut Berlin Sachbearbeiter Logistik P-PBF<br />
01.09. Haag Robert Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM3<br />
01.09. Herold Ulrich Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM2<br />
01.09. Keilbach Heidrun Neckarsulm Sachbearbeiterin Hauptbuchhaltung ZBNR<br />
01.09. Mannhart Lothar Neckarsulm Teamleiter Instandhaltung KPGP4<br />
01.09. Prinz Lothar Neckarsulm Werkzeugvorbereiter KPNB19<br />
01.09. Scheer Monika Neuss Sachbearbeiterin Controlling P-COC<br />
04.09. Tabakovic Rabija Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />
11.09. Savumlu Hafize Berlin Maschinenbedienerin P-PBC<br />
18.09. Altunok Medine Berlin Maschinenbedienerin P-PBB<br />
18.09. Yildirim Mahir Neckarsulm Gießer KPNG32<br />
01.10. Bonse Michael Neuss Gruppenleiter Entwicklung P-CED<br />
01.10. Braunauer Walter Neckarsulm Leiter Projekte KEEP<br />
01.10. Wirtz Hermann-Josef Neuss Sachbearbeiter Auftragsplanung P-CLC<br />
01.10. Zimmermann Klaus Neckarsulm Leiter Lagerwirtschaft KPND2<br />
09.10. Esser Klaus-Peter Neuss Konstrukteur P-CEB<br />
15.10. Findeisen Bernd Neuss Werkleiter P-PN<br />
20.10. Zillich Waldemar Berlin Systemgruppenleiter P-PBA<br />
30.10. Güner Yusuf Hamburg Probenvorbereiter K-PHQ-1<br />
30 Jahre<br />
05.07. Speda Arno Neuss Techn. Sachbearbeiter Versuch P-CED<br />
11.07. Celik Recep Neckarsulm Lagerist CVZL3<br />
18.07. Pullen Philipp Neuss Versuchsingenieur P-CED<br />
15.08. Fols Gerhard Neuss HAL Vertrieb P-S1<br />
15.08. Lazaridou Sofia Berlin Montiererin P-PBA<br />
17.08. Simsek Tahsin Berlin Einrichter P-PBA<br />
18.08. Raeburn Peter-Alexander Neuss Sachbearbeiter Versand P-PNB<br />
30.08. Yildirim Halil Hamburg Maschinenbediener K-PHB-1<br />
01.09. Buck Renske Berlin Sachbearbeiterin Logistik P-PBF<br />
01.09. Frenzel Harry Nettetal Vorarbeiter P-PLC<br />
01.09. Harms Stefan Hamburg Maschinenführer Kolbenguss K-PHG-1<br />
Trauer<br />
Alter Zugehörigkeit<br />
Gründer Hermann Papenburg 81 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />
Hinsen Theo Nettetal 80 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />
Opelt Günter Hamburg 77 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />
Fiedler Harry Berlin 81 Jahre 38 Jahre Pensionär<br />
Schmitz Theo Nettetal 86 Jahre 36 Jahre Pensionär<br />
Dorau Heinz Hamburg 76 Jahre 35 Jahre Pensionär<br />
Grossmann Peter Neuss 62 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />
Costanzo Eugenio Hamburg 80 Jahre 31 Jahre Pensionär<br />
Kretzschmar Fritz Nettetal 87 Jahre 27 Jahre Pensionär<br />
Ingelfinger Heinrich Neckarsulm 72 Jahre 26 Jahre Pensionär<br />
Albers Bernhard Papenburg 77 Jahre 21 Jahre Pensionär<br />
Brecht Georg St. Leon-Rot 79 Jahre 21 Jahre Pensionär<br />
Ibraimov Murteza Neuss 78 Jahre 19 Jahre Pensionär<br />
Jubilare<br />
40 Jahre<br />
07.09. Euent Brigitte Rheinmetall <strong>AG</strong> Sachbearb. Geheimschutz/Betriebsrat Unternehmenssicherheit<br />
Trauer<br />
Alter Zugehörigkeit<br />
Kruse Hans-Otto Rheinmetall <strong>AG</strong> 69 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />
Gornik Franz Rheinmetall <strong>AG</strong> 87 Jahre 21 Jahre Pensionär<br />
Häming Franz Rheinmetall <strong>AG</strong> 70 Jahre 33 Jahre Pensionär<br />
30 Jahre<br />
01.09. Kreft Maiko Hamburg Maschinenbediener K-PHB-1<br />
01.09. Kronenberg Christoph Neuss Sachbearbeiter Prozessentwicklung P-PSB<br />
01.09. Lindenberg Michael Neuss Betriebsmaschinenschlosser P-PNA<br />
01.09. Scheerschmidt Detlef Berlin Fachkraft Musterbau P-CED<br />
01.09. Thönneßen Dieter Neuss Fachreferent Entwicklung P-AEA<br />
01.09. Winkler Michael Berlin Fachkraft P-PBB<br />
12.09. Bayindir Hüseyin Hamburg Temperer K-PHG-2<br />
19.09. Kezic Lucija Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />
19.09. Smajlagic Jadranka Neuss Hilfskraft Montage P-PNE<br />
26.09. Oliveira de Sao Martinho, Leontina Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />
03.10. Küpper Hans-Peter Neuss Sachbearbeiter Elektronik Labor P-CEC<br />
17.10. Jansen Bernd Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />
25 Jahre<br />
05.07. Pavlidou Chrissula Nettetal Montiererin P-PLD<br />
12.07. Blembel Stephan Neuss Prüfstandmechaniker Produktlabor P-CEE<br />
19.07. Knellesen Birgit Nettetal Montiererin P-PLD<br />
01.08. Hieronimus Berthold Papenburg Schichtsprecher G-PPP-1<br />
01.08. Nee Elisabeth Papenburg Sachbearbeiterin Datenerfassung G-PPP-1<br />
01.08. Schulte Richard Papenburg Sachbearbeiter Versuchsteilefertigung G-PPI-4<br />
01.08. Sinningen Hermann Papenburg Zerspanungsmechaniker G-PPS-2<br />
01.09. Alt Raymond Neckarsulm Teamleiter Anlagenbuchhaltung ZBNA<br />
01.09. Birol Hakan Berlin Einrichter P-PBB<br />
01.09. Bühl Thomas Neckarsulm Koordinator KPNG31<br />
01.09. Geldner Gerald Berlin Sachbearbeiter Arbeitsvorbereitung P-PBE<br />
01.09. Heußen Harald Nettetal Leiter Messraum P-PLI<br />
01.09. Kemmerling Ralf Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />
01.09. Koseck Karl Neuss Fachreferent Entwicklung P-CEE<br />
01.09. Prinz Helmut Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />
01.09. Reinertz Michael Nettetal Maschinenreparaturschlosser P-PLC<br />
01.09. Roth Norbert Neckarsulm Technischer Ausbildungsleiter KZHA<br />
01.09. Schlecht Klaus Neckarsulm Dreher KPNG1<br />
01.09. Schmid Matthias Neckarsulm Maschinenschlosser KPNG7<br />
01.09. Schönwalter Uwe Neckarsulm Maschinenschlosser KPGP4<br />
15.09. Müller Hans Theo Neuss Sachbearbeiter Rechnungsprüfung Z-BP3<br />
01.10. Vosmerbäumer Klaus Neuss CAD-Konstrukteur P-PUA<br />
20 Jahre<br />
02.07. Kochanek Thomas Berlin Mitarbeiter im Versand P-PBF<br />
13.07. Cimen Ali Berlin Fachkraft Qualitätssicherung P-PBB<br />
27.07. Quassdorf Dirk Hamburg Koordinator Nacharbeit K-PHB-1<br />
03.08. Behrens Sören Hamburg Service Instandhaltung K-PHG-5<br />
03.08. Glade Bettina Papenburg Sachbearbeiterin G-PPP-1<br />
03.08. Fellendorf Malte Hamburg Service Instandhaltung K-PHG-5<br />
03.08. Klehn André Hamburg Einrichter K-PHB-1<br />
03.08. Nimz Kerstin Papenburg Sachbearbeiterin G-PPM-1<br />
03.08. Schumann Patrick Hamburg Service Instandhaltung K-PHB-4<br />
03.08. Thiede Mike Hamburg Service Elektrotechnik K-PHB-4<br />
04.08. Hedden Thomas Hamburg Service Instandhaltung K-PHG-5<br />
01.09. Aickelin Martin Neckarsulm Teamleiter CPGI1<br />
01.09. Bangert Gunther Neckarsulm Meister Gießerei CPGG2<br />
01.09. Egerci Yüksel Nettetal Montiererin P-PLD<br />
01.09. Fiedel Matthias Neuss Sachbearbeiter Instandhaltung P-PNA<br />
01.09. Funken Guido Nettetal Montierer/Bestücker P-PLD<br />
01.09. Höing Elisabeth Neuss Sachbearbeiterin Anlagenbuchhaltung Z-BP1<br />
01.09. Huynh Than-Vu Nettetal Universalfräser P-PLB<br />
01.09. Kauschmann Sven Berlin Einrichter P-PBB<br />
01.09. Rittmaier Thorsten Neckarsulm NC-Programmierer CPBN<br />
01.09. Schmerder Thaveesit Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />
01.09. Tietgen Andreas Hamburg TPM Koordinator K-PHB-1<br />
01.09. Waldbüsser Uwe Neckarsulm Kokillenschlosser CZWN3<br />
14.09. Karagüzel Emine Neckarsulm Kernmacherin CPGK<br />
14.09. Leppich Agnes Neckarsulm Kernmacherin CPGK<br />
15.09. Karels-Bruns Renate Papenburg Kontrollwerkerin G-PPQ-2<br />
24.09. Arayan Secgin Berlin Montiererin P-PBA<br />
24.09. Krüger Daniela Berlin Montiererin P-PBA<br />
01.10. Heitmann Wolfgang Hamburg Betriebsschlosser K-PHB-5<br />
01.10. Rogalski Joachim Neckarsulm Leiter Bearbeitung CPB<br />
26.10. Russek Sophie Neckarsulm Mitarbeiterin Messraum CZQM<br />
Alter Zugehörigkeit<br />
Otto Johann Neuss 75 Jahre 19 Jahre Pensionär<br />
Sorar Ahmet Neuss 76 Jahre 18 Jahre Pensionär<br />
Groth Erich Neckarsulm 86 Jahre 17 Jahre Pensionär<br />
Athanasiadis Christos Neuss 78 Jahre 16 Jahre Pensionär<br />
Egner Renate Neckarsulm 63 Jahre 16 Jahre Pensionärin<br />
Mitsch Georg St. Leon-Rot 67 Jahre 15 Jahre Pensionär<br />
Dr. von Erdmannsdorff Wolf-Dietrich Neuss 80 Jahre 14 Jahre Pensionär<br />
Ikonomou Stavroula Neuss 72 Jahre 14 Jahre Pensionär<br />
Wilms Peter Nettetal 88 Jahre 10 Jahre Pensionär<br />
Plura Franz Neckarsulm 81 Jahre Pensionär<br />
Tatic Bosiljka Berlin 77 Jahre Pensionär<br />
Trabold Benno Neckarsulm 94 Jahre Pensionär<br />
25 Jahre<br />
01.10. Schneider Waltraud Rheinmetall <strong>AG</strong> Sachbearbeiterin Lohn und Gehalt VPO<br />
Alter Zugehörigkeit<br />
Kronenberg Karl Rheinmetall <strong>AG</strong> 72 Jahre 31 Jahre Pensionär<br />
Dr. Falcke Dietrich Rheinmetall <strong>AG</strong> 88 Jahre 30 Jahre Pensionär<br />
Mary Hans Rheinmetall <strong>AG</strong> 73 Jahre Pensionär
Das Profil 3/2007 Aus dem Konzern<br />
Seite 15<br />
Vor wenigen Wochen fanden in der Wüste rund 100 Kilometer westlich von Kuwait City erstmals Testversuche mit vier Amoun-Batterien statt, die Rheinmetall Italy an die kuwaitischen Streitkräfte geliefert hatte.<br />
sw Kuwait City/Rom. Vor wenigen<br />
Wochen fanden rund 100 Kilometer<br />
westlich von Kuwait City mitten in der<br />
Wüste erstmals Testversuche mit vier<br />
hochmodernen Amoun-Batterien von<br />
Rheinmetall Italy (Rom) statt – darunter<br />
auch die beiden in jüngster Vergangenheit<br />
an die kuwaitischen Streitkräfte<br />
gelieferten Systeme, deren Auslieferung<br />
unlängst in einem feierlichen<br />
Akt abschließend vollzogen wurde<br />
(„Das Profil“ 2/2007). Bei den erfolgreich<br />
durchgeführten Schießdemonstrationen<br />
waren sowohl hohe<br />
Militärs des Golfstaates als auch Vertreter<br />
der beiden am Projekt beteilig-<br />
Jubilare<br />
45 Jahre 25 Jahre<br />
01.10. Priebe Jürgen Bremen Redakt.Techn.Luftfahrt TZM<br />
40 Jahre<br />
16.05. Tappert Hartmut Silberhütte Kraftfahrer P-SL<br />
19.07. Lambach Friedhelm Kassel Facharbeiter Materialbereitstellung P-R/T<br />
20.07. Wüst Hansruedi Zürich System-Analytiker FIS<br />
01.08. Suter Hans-Jörg Zürich Leitung Servo- und EO-Systeme ETS<br />
01.09. Fahrenbach Manfred Kassel Betriebsrat freigestellt BR<br />
01.09. Forkl Franz Gersthofen Versuchstechniker W-E3<br />
01.09. Gailer Michael Kassel Facharbeiter Mechanik P-R3<br />
01.09. Morche Günter Kassel Sachbearbeiter Einkauf E-P2<br />
01.09. Ostermeir Karl-Heinz Gersthofen Versuchstechniker W-E3<br />
01.09. Pahlen Roswitha Silberhütte Kontrolleurin P-OS<br />
01.09. Püschel Ehrenfried Silberhütte Satzmacher P-SP-P4<br />
01.09. Schwarze Helmut Silberhütte Produktionsarbeiter P-SP-P6<br />
01.09. Zufall Alfred Kassel Beauftragter Strahlenschutz G-K4<br />
04.09. Bach Waldemar Oberndorf Dreher M-OZ<br />
02.10. Naujok Jürgen Kassel Betriebsarbeiter Elektrik/Elektronik P-K1<br />
35 Jahre<br />
01.09. Bonkowski Karin Bremen Techn. Illustr. Luftfahrt TZI<br />
06.09. Karmann Gerhard Bremen Instandhaltungsingenieur PF<br />
11.09. Dreier Gabriele Bremen Techn. Illustr./Textsys. MSG<br />
18.09. Verderame Giuseppe Zürich Lagerist/Chauffeur MLSW<br />
02.10. Bachini Luigi Rom Logistik/Materialbereitstellung Kfm.Bereich<br />
02.10. Prete Giovanni Zürich Lagerist/Chauffeur MLSW<br />
02.10. Serluca Domenico Rom Produktentwicklung Elektrik/Elektronik Forsch&Entw.<br />
07.10. Özcerci Ümit Bremen Ltg. Militär. Flugtechnik TM<br />
30 Jahre<br />
18.07. Pörtig Johann Wimmis Mitarbeiter Produktion PAE<br />
01.08. De Zordi Peter Zürich Leitung Betreuung EAB<br />
01.08. Dupertuis Jean-Louis Zürich Leitung Planung EAP<br />
01.08. Hofer Thomas Zürich Leitung Technical Documentation EL3<br />
01.08. Licata Giuseppe Rom Fertigung Anlagebau, Techn. Support Produktion<br />
15.08. Eichenberger Roger Zürich Mechaniker/Monteur MTZ4<br />
01.09. Galia Romeo Zürich Logistik/Materialbereitstellung Kfm.Bereich<br />
01.09. Spörndli Alfred Zürich Leitung Anlagen EAA<br />
05.09. Baumgartner Johann Aschau Industriemechaniker PTA<br />
05.09. Di Lascio Claudio Zürich Produktentwicklung Mechanik Forsch&Entw.<br />
01.10. Mariaux Jacques Zürich Konstrukteur EAB<br />
03.10. Rocchetti Roberto Zürich Disposition/Logistik Produktion<br />
25 Jahre<br />
01.01. Haeselich Detlef Trittau Produktentwickl./Kontaktpflege Kunden P-ET<br />
01.03. Hofmann Monika Silberhütte Produktionsarbeiterin P-SP-P2<br />
04.03. Raberger Ronald Silberhütte Produktionsarbeiter P-SP-P5<br />
25.03. Engelhardt Liane Silberhütte Satzmacherin P-SP-P4<br />
02.04. Lübbers Thorsten Trittau Entwicklung, techn. Leiter P-ET<br />
19.04. Detert Susanne Trittau Produktion, gew. Mitarbeiterin P-TP<br />
05.07. Klozik Heinrich Aschau Chemiearbeiter PBF<br />
15.07. Pieper Manfred Trittau Werkstatt, Vorrichtungsbau P-T (V/I)<br />
26.07. Woller Marianne Aschau Qualitätskontrolleurin QSA<br />
01.08. Stumm Ulrich Bremen LTG Projektmanagement LP<br />
01.08. Warrelmann Karin Bremen Sekr.Abtlg. FT<br />
02.08. Albrecht Bert-Michael Unterlüß Facharbeiter Maschinenführer G-UW<br />
02.08. Cohrs Harald Unterlüß Facharbeiter Werkzeugvorbereiter G-UW<br />
09.08. Laqua Eberhardt Kassel Facharbeiter Spritzlackierer P-R4<br />
01.09. Brede Carsten Kassel Teamleiter Entwicklung A-E5<br />
Trauer<br />
ten Firmen Rheinmetall Italy und<br />
MBDA Italien anwesend.<br />
Während der Testreihe wurden insgesamt<br />
fünf Aspide-Flugkörper von<br />
SAM-Raketenwerfern abgeschossen;<br />
darüber hinaus feuerte das Testteam<br />
die 35mm Flugabwehrkanonen von<br />
Rheinmetall Italy in Summe sechs Mal<br />
ab. Die Versuche erzielten exzellente<br />
Ergebnisse, zur vollständigen Zufriedenheit<br />
aller Beteiligten.<br />
Bei den während dieser ersten<br />
Schusskampagne eingesetzten Systemen<br />
handelte es sich um zwei Amoun-<br />
Batterien, die jeweils aus je einer Skygard<br />
Fire Control Unit (FCU), zwei 35mm<br />
Alter Zugehörigkeit<br />
Hildebrandt Klaus Kassel 57 Jahre 42 Jahre Aktiver<br />
Heimberg Walter Wimmis 82 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />
Gebhardt Heinz Silberhütte 68 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />
Hammann Walter Unterlüß 70 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />
Blunier Fritz Wimmis 92 Jahre 30 Jahre Pensionär<br />
Gollwitzer Josef Aschau 70 Jahre 30 Jahre Pensionär<br />
Knak Kurt Unterlüß 67 Jahre 29 Jahre Pensionär<br />
Janning Wilhelm Bremen 53 Jahre 27 Jahre Aktiver<br />
Beyer Jean-Marie Neuenburg 44 Jahre 26 Jahre Aktiver<br />
Reinhard Paul Wimmis 60 Jahre 25 Jahre Aktiver<br />
Flugabwehrkanonen und zwei SAM-Raketenwerfern<br />
bestehen. Die Lieferung<br />
der beiden jüngsten Amoun-Systeme –<br />
teilweiser Ersatz für insgesamt fünf<br />
während der Invasion Kuwaits durch<br />
den Irak verschollenen Batterien – war<br />
im Jahre 2002 vereinbart und vor kurzem<br />
offiziell abgeschlossen worden.<br />
Den Ablauf der erfolgreichen Testreihe<br />
beschreibt Claudio Koporossy, Direktor<br />
Vertrieb in Rom: „Die Versuche wurden in<br />
vier Abschnitten organisiert. Die ersten<br />
drei Tage waren den praktischen Übungen<br />
vorbehalten; der letzte Tag war eine<br />
VIP-Veranstaltung, die von zahlreichen<br />
hochrangigen Gästen begleitet wurde,<br />
01.09. Friedrich Reiner Kassel Teamleiter PMU A-U2<br />
01.09. Gantenhammer Maria Aschau Kaufmännische Sachbearbeiterin MAA<br />
01.09. Grunder Martin Wimmis Mitarbeiter Produktion PAE<br />
01.09. Jöhnk Manfred Kiel Leiter Produktmanagement U-P<br />
01.09. Krämer Holger Kiel Sachbearbeiter EMV-Messtechnik U-V1<br />
01.09. Reyes Antonio Kassel Facharbeiter Vorarbeiter P-R4<br />
01.09. Ronschke Stefan Kassel Facharbeiter Mechanik P-R3<br />
01.09. Schmidt Stefan Kassel Facharbeiter CNC-Technik P-K3<br />
01.09. Svoboda Volker Silberhütte Produktionsarbeiter P-SP-P1<br />
01.09. Schütze Joachim Kiel Versuchsingenieur U-V1<br />
01.09. Westheide Ursula Oberndorf Sekretärin Vertrieb GM-VU<br />
01.09. Wiehle Hartmut Silberhütte Mitarbeiter Entwicklung P-ES<br />
01.09. Wischmann Renate Trittau Produktion, gew. Mitarbeiterin P-TP<br />
01.09. Zehethofer Sonja Aschau Sachbearbeiterin Einkauf FBB<br />
13.09. Hinkelmann Johann Aschau Mitarbeiter allgemeine Verwaltung FBB<br />
13.09. Sauerbier Sabine Silberhütte Sachbearbeiterin P-SL<br />
20.09. Behrens Ernst-Otto Unterlüß Facharbeiter / Lagerist G-UL<br />
20.09. Piegsa Helmut Unterlüß Facharbeiter Mechanik P-T2<br />
01.10. Gabriel Jörg Unterlüß Werkschutzfachkraft Z-PV<br />
01.10. Huth Hans-Dieter Unterlüß Sachbearbeiter Qualitätsinspektor Q-L1<br />
01.10. Krützfeldt Manfred Kiel Abteilungsleiter Entwicklung U-S<br />
01.10. Rasch Claus Kiel Abteilungsleiter Entwicklung U-E<br />
01.10. Ritte Dieter Kassel Teamleiter QM/QMH Q-K2<br />
01.10. Schläpfer Heinrich Wimmis Mitarbeiter Produktion PAN<br />
01.10. Thiesen Theodor Kiel Entwicklungsingenieur U-E2<br />
20 Jahre<br />
darunter unter anderem auch der Inspekteur<br />
der Streitkräfte und sein Stellvertreter,<br />
die Kommandeure aller Teilstreitkräfte<br />
und zahlreiche Generäle.“<br />
Besonders erwähnenswert sei, so Koporossy<br />
weiter, der 3. Raketenabschuss<br />
gewesen: „Es wurde ein so genanntes<br />
‚friendly‘, also eigenes Ziel simuliert. Die<br />
Aspide-Rakete hat einen Selbstzerstörungsmechanismus,<br />
der vom Skyguard-<br />
System aus bedient werden kann, was<br />
bei dieser Übung auch geschah. Wir haben<br />
mithin eine wichtige Eigenschaft des<br />
Systems demonstrieren können, weil auf<br />
diese Weise die Möglichkeit geschaffen<br />
wird, eine Rakete noch im Flug zu zerstö-<br />
„Feuerprobe“ für<br />
Amoun-Batterien<br />
ren, wenn man in letzter Minute feststellt,<br />
dass das anvisierte Ziel den eigenen<br />
bzw. befreundeten Streitkräften gehört<br />
und nicht dem Gegner.“<br />
Aufgrund der hervorragenden Ergebnisse<br />
der Versuchsreihe in Kuwait<br />
sieht Vertriebsexperte Koporossy gute<br />
Chancen, den noch ausstehenden Bedarf<br />
– dabei handelt es sich um die<br />
drei bisher nicht wieder ersetzten<br />
Amoun-Batterien, die seit 1990/91<br />
verschollen sind – decken zu können.<br />
01.01. Bösch Manfred Ratingen Hauptabteilungsleiter GM-V<br />
01.01. Fetter Axel Ratingen Sachbearbeiter Z-FB<br />
01.02. Kitschmann Sylvia Ratingen Sekretärin Z-F<br />
01.04. Schulz Ernest Trittau Chemisch-technischer Assistent P-EC<br />
06.04. Pöls Egon Trittau Betriebsarbeiter P-T<br />
01.05. Töpfer Matthias Silberhütte Lagerfacharbeiter P-SL<br />
11.05. Borchert Bärbel Silberhütte Produktionsarbeiterin P-SP-P2<br />
01.07. Roosmann Karlheinz Unterlüß Beauftragter G-S<br />
01.07. Ziemke Holger Unterlüß Facharbeiter G-UW<br />
01.08. Dr. Wollmann Gerd-Walter Unterlüß Abteilungsleiter G-ES<br />
02.08. Maaß Andreas Unterlüß Facharbeiter G-UM<br />
03.08. Svoika Johann Aschau Elektromeister PTA<br />
05.08. Wächter Jürgen Aschau Controller FBC<br />
10.08. Klingenberg Karsten Unterlüß Facharbeiter G-UW<br />
01.09. Angelocola Eldo Zürich Produktentwicklung Software Forsch&Entw.<br />
01.09. Annen Rita Zürich Finanz-Fachspezialistin/Controllerin FF1<br />
01.09. Brandstetter Sabine Aschau Kaufmännische Sachbearbeiterin PCC<br />
01.09. Corinti Sergio Zürich Sicherheitsbevollmächtigter/Sab./Geh. Sonderfunkt.<br />
01.09. Haumann Katrin Silberhütte Produktionsarbeiterin P-SP-P6<br />
01.09. Kolbeck Norbert Aschau Industriemeister Chemie PCC<br />
01.09. Pemp Zlatko Aschau Chemikant PCC<br />
01.09. Schalch-Bolliger Gerda Zürich Kaufmännische Mitarbeiterin AM<br />
01.09. Türk Martin Aschau Chemikant PCC<br />
01.09. Wrede Elfriede Silberhütte Satzmacherin P-SP-P4<br />
01.09. Zahrte Jürgen Unterlüß Sachbearbeiter G-UW<br />
10.09. Mund Diana Trittau Produktionshelferin P-TP<br />
24.09. Boehme Uwe Unterlüß Facharbeiter G-UL<br />
01.10. Bissig Margrit Zürich Mechanikerin/Monteurin MS-FAU<br />
01.10. Dammann Klaus-Günter Unterlüß Meister G-UW<br />
01.10. Harnagel Matthias Unterlüß Facharbeiter G-UZ<br />
01.10. Schweikl Richard Aschau Sachbearbeiter Qualitätswesen QSA<br />
01.10. Seidensticker Jens Zürich Direktor VD<br />
Alter Zugehörigkeit<br />
Buchmann Ida Silberhütte 94 Jahre 16 Jahre Pensionärin<br />
Ruppen Margrit Wimmis 81 Jahre 16 Jahre Pensionärin<br />
Kupferschmied Alfred Wimmis 90 Jahre 12 Jahre Pensionär<br />
Warta Adolf Aschau 66 Jahre 12 Jahre Pensionär<br />
Schornack Ilse Silberhütte 85 Jahre 11 Jahre Pensionärin<br />
Meyer Albert Unterlüß 84 Jahre 06 Jahre Pensionär<br />
Maas Bernhard Bremen 81 Jahre Pensionär<br />
Appel Hans-Hermann Bremen 74 Jahre Pensionär<br />
Burmester Wilfried Bremen 71 Jahre Pensionär<br />
Fraenk Peter Bremen 67 Jahre Pensionär<br />
Fotos (2): Claudio Koporossy
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Telefon +49 421 457-01 · Fax +49 421 457-2900