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Musterseite - Kolbenschmidt Pierburg AG

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Offizielle Einweihung<br />

Großinvestition am Standort Neckarsulm mit<br />

deutlichem Kapazitätsplus: Unter dem Motto<br />

„Technologie aus einem Guss“ fand kürzlich bei<br />

der zur <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe gehörenden KS Aluminium-Technologie<br />

<strong>AG</strong> (AT<strong>AG</strong>) die offizielle Einweihungsfeier für die<br />

neuen Räumlichkeiten der Fertigbearbeitung von Motorblöcken<br />

am Standort Neckarsulm statt. Zur offiziellen Einweihung des<br />

neuen Gebäudes, das auch einen Teil der Verwaltung und die<br />

Geschäftsführung beherbergt, kamen mehr als 300 geladene<br />

Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung (siehe „Profil“-Seite 6).<br />

Neuorganisation bei Rheinmetall Defence<br />

Starke Partner für<br />

die Märkte weltweit<br />

rds Düsseldorf. Starke Partner für die weltweiten Märkte: Seit 1. Juli 2007 gilt<br />

für den Rheinmetall-Unternehmensbereich Defence eine neue, ausschließlich<br />

an den internationalen Märkten orientierte Organisationsstruktur. Zentraler<br />

Kern dieser Neuausrichtung sind die sechs Geschäftsbereiche Fahrzeugsysteme,<br />

Waffe und Munition, Antriebe, Flugabwehr, Verteidigungselektronik sowie<br />

Simulation und Ausbildung, deren jeweilige Produktbereiche genau definierte<br />

Marktsegmente ansprechen. Darüber hinaus gibt es – zusätzlich zu speziellen<br />

regionalen Vertriebsbüros und Vertriebsteams – heute bereits mit Kanada, Italien<br />

und Griechenland drei Ländergesellschaften mit so genannter Portalfunktion;<br />

das sind regional operierende Firmen mit teilweise vollstufiger Wertschöpfung<br />

und Ergebnisverantwortung, die den jeweiligen Regionalkunden<br />

mit dem gesamten Produktportfolio von Rheinmetall Defence bedienen können.<br />

„One Face to the Customer – ein Ansprechpartner<br />

für den Kunden“ – auf<br />

diesen kurzen, weil prägnanten Nenner<br />

lässt sich die strategische Ausrichtung<br />

der auf die Märkte im In- und Ausland<br />

fokussierten Neuorganisation von<br />

Rheinmetall Defence bringen. Statt der<br />

bisherigen vier Geschäftsbereiche, die<br />

sich eng an gesellschaftsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen (z. B. eingetragene,<br />

mithin „legale“ Firmen) orientierten,<br />

stellen die sechs neuen Geschäftsbereichesystemspezifischgebündelte,unternehmerischeigenverantwortlicheEinheiten<br />

dar, die zusammen<br />

mit den<br />

drei Portalen in<br />

Summe das Systemhaus Rheinmetall<br />

Defence bilden. Mit anderen Worten:<br />

Statt sich – wie bisher – im Projektfall<br />

je nach Auftragsgestaltung unter Umständen<br />

an den zahlreichen Einzelfirmen<br />

des Düsseldorfer Konzerns zu orientieren,<br />

sind es jetzt die Geschäftsbereiche<br />

und Landesportale, die den Kunden<br />

als übergeordnete Instanz und<br />

kompetenter Systemhaus-Ansprechpartner<br />

dienen.<br />

Mit der Neuausrichtung kann Rheinmetall<br />

seine Stärken im Wettbewerb<br />

zukünftig noch besser nutzen als bis-<br />

Composing: René Dahlmanns<br />

Die Zeitung des Rheinmetall-Konzerns<br />

her. Zumal das Unternehmen über eine<br />

Reihe von „Assets“ mit Perspektive<br />

verfügt: Das umfangreiche Produktportfolio<br />

mit Schwerpunkt Heerestechnik<br />

wird flankiert durch die Fähigkeit<br />

zur Auslegung und Realisierung komplexer<br />

Systeme. Die über lange Zeit fest<br />

etablierten Kundenbeziehungen spiegeln<br />

sich schon heute in der globalen<br />

Präsenz (aktueller Exportanteil am Defence-Umsatz:<br />

gut 63 Prozent – davon<br />

über 80 Prozent in 30 Ländern), einer<br />

Vielzahl internationalerKooperationen<br />

und – daraus<br />

resultierend – der<br />

führenden Marktposition<br />

in zahlreichenZielsegmenten<br />

wider.<br />

Rheinmetall-Konzernchef Klaus Eberhardt,<br />

der – zusammen mit seinen Vorstandskollegen<br />

Detlef Moog, Heinz<br />

Dresia, Helmut Merch und Ingo Hecke –<br />

als CEO in Personalunion auch den Unternehmensbereich<br />

Defence führt, erläutert<br />

den strategischen Hintergrund<br />

der neuen Struktur: „Die Neuorganisation<br />

soll die Gemeinsamkeiten unter<br />

dem Defence-Systemdach stärken und<br />

die Führbarkeit dieses Bereiches verbessern.<br />

Wir werden unsere Systemfähigkeit<br />

weiter ausbauen – bei einem<br />

(Fortsetzung auf Seite 2)<br />

IAA-2007-Neuheit, die den CO2-Ausstoß mindert: High-Speed-Kühlmittelpumpe.<br />

Die Seiten gewechselt<br />

Einblick in eine fremde Welt: Zwei Führungskräfte<br />

von Rheinmetall Defence am Standort Bremen –<br />

Hermann Hattermann und Manfred Grass – wechselten<br />

für eine Woche die Seite – sie arbeiteten als freiwillige Mitarbeiter<br />

in zwei verschiedenen Einrichtungen, und zwar im Verein Lebenshilfe<br />

und in der Justizvollzugsanstalt. Die Arbeit mit sozial benachteiligten<br />

Menschen veränderte den Blick auf ihren Führungsalltag:<br />

Sie realisierten, dass sie den eigenen Job bisweilen zu wenig<br />

wertschätzen und dass Sozialarbeiter unter schwierigen Bedingungen<br />

sehr viel leisten (Projektvorstellung auf „Profil“-Seiten 10+11).<br />

Foto: Ralf Grothe<br />

Das medaillengeschmückte Team von Rheinmetall Defence nach getaner Marathon-<br />

Laufarbeit auf der großen Freitreppe am Burgplatz im Herzen der Düsseldorfer Altstadt.<br />

IAA-Neuheiten von<br />

KSPG in Halle 8<br />

msc Frankfurt/Main. Großer Branchenauftritt:<br />

Vom 13. bis 23. September<br />

2007 findet in Frankfurt am Main<br />

die 62. Internationale Automobilausstellung<br />

(IAA) – die weltweit wichtigste<br />

Messe für die Automobilindustrie<br />

– statt. Etwa 500 Aussteller aus dem<br />

Erstausrüstungsbereich nehmen in<br />

diesem Jahr teil – darunter alle wichtigen<br />

globalen System- und Modullieferanten.<br />

Die <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Firmengruppe<br />

stellt ihre Neuheiten<br />

in Halle 8, Stand F04, vor (Seite 7).<br />

3/2007<br />

Mit Liebe restauriert<br />

„Eigentlich war es ein Spontankauf. Ich habe das<br />

Fahrzeug gesehen und dachte: Den musst du haben!“<br />

Christian Kehres, Vorarbeiter in der Schweißerei<br />

von Rheinmetall Defence am Standort Unterlüß, hat ein ganz besonderes<br />

Hobby: Seit zehn Jahren restauriert er in seiner Freizeit alte<br />

Fahrzeuge. Dazu gehört auch der britische Radpanzer Ferret, den<br />

er vor zwei Jahren gekauft hat. Lange zwölf Monate hat dann die<br />

Runderneuerung gedauert, bis der zwischen 1952 und 1971 gebaute<br />

Panzer – nach etlichen erforderlichen technischen Modifizierungen<br />

– wieder fahrtüchtig war (mehr zum Thema auf „Profil“-Seite 13).<br />

Squeeze-out bei<br />

KSPG eingeleitet<br />

he Stuttgart/Neckarsulm. Die außerordentliche<br />

Hauptversammlung<br />

der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> hat<br />

am 26. Juni 2007 in Stuttgart die<br />

Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre<br />

auf den Hauptaktionär<br />

Rheinmetall beschlossen. Gegen<br />

Zahlung einer Barabfindung von<br />

36,76 € pro Stückaktie erfolgt damit<br />

die Übertragung der noch im Streubesitz<br />

befindlichen rund 2,4 Prozent<br />

der Aktien der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong><br />

<strong>AG</strong> auf die Rheinmetall Berlin<br />

Beim 5. Metro-Marathon<br />

Team als<br />

„Finisher“<br />

rds Düsseldorf. Optimale Wetterbedingungen,<br />

Deutschlands Fußball-Bundestrainer<br />

Joachim Löw als offizieller<br />

Starter, mehr als 11 000 aktive Läufer,<br />

ein neuer Streckenrekord bei den Männern<br />

und ein Hattrick bei den Damen,<br />

dazu laut Polizeiangaben etwa 380000<br />

begeisterte Zuschauer – der diesjährige<br />

Metro Group Marathon in der nordrhein-westfälischen<br />

Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf schlug am 6. Mai 2007 etliche<br />

Rekorde. Mit dabei: ein 16-köpfiges<br />

Team des Geschäftsbereiches Waffe<br />

und Munition von Rheinmetall Defence.<br />

Der Düsseldorf-Marathon, der<br />

nach dem Hauptsponsor Metro Group<br />

benannt wird, ist Deutschlands zweitgrößte<br />

Frühlingsveranstaltung dieser<br />

Art und fand jetzt zum fünften Mal<br />

statt. Veranstalter und Initiator ist der<br />

rhein-marathon-düsseldorf e.V.<br />

Die Teammitglieder – Kerstin Garske<br />

und Regina Greye sowie Dr. Herbert<br />

Scholles, Uwe Ehing, Klaus Pohl, Andy<br />

Zintl, Sascha Schob, Uwe Müller, Jörg<br />

Weber, Joachim Kuhnle, Rainer Topf,<br />

Hansjörg Ott, Eric Ten Have, Rudolf Herter,<br />

Dirk Cegiel und Paul Gerig – beendeten<br />

alle als „Finisher“ den Düsseldorf-Marathon,<br />

liefen also die gesamte<br />

Distanz über 42,195 Kilometer.<br />

Die Idee zur Teilnahme skizziert Robert<br />

Herter, technischer Assistent der<br />

Geschäftsleitung der RWM Schweiz <strong>AG</strong><br />

in Zürich und selbst ein begeisterter<br />

Marathonläufer: „Vor einem Jahr gingen<br />

Dr. Herbert Scholles, Hansjörg Ott<br />

und ich gemeinsam beim Zürich-Marathon<br />

an den Start. Damals kam die<br />

Idee auf, alle Laufsportbegeisterten innerhalb<br />

unseres Geschäftsbereiches<br />

zu motivieren, gemeinsam am Düsseldorf-Marathon<br />

2007 teilzunehmen.“<br />

Was denn auch mit Erfolg geschah: Alle<br />

16 Teilnehmer absolvierten den kompletten<br />

Rundkurs; schnellster Läufer im<br />

Team war Eric Ten Have, der nach<br />

03:05:27 Stunden ins Ziel kam.<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH. Die<br />

<strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> wird damit<br />

nach Eintragung des Squeezeout-Beschlusses<br />

im Handelsregister<br />

der Gesellschaft nicht mehr börsennotiert<br />

sein, ihre Rechtsform als Aktiengesellschaft<br />

aber beibehalten.<br />

Ebenfalls von der Hauptversammlung<br />

beschlossen wurden der zur Genehmigung<br />

anstehende Gewinnabführungsvertrag<br />

zwischen der Rheinmetall<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

und der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong><br />

sowie der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag<br />

zwischen der<br />

<strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> und der<br />

<strong>Pierburg</strong> Pump Technology GmbH.


Grafik: Joachim Oszinda<br />

Composing: Kristina Frei<br />

Seite 2 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das Profil 3/2007<br />

Fahrzeugsysteme Waffe und Munition Antriebe Flugabwehr Verteidigungselektronik Simulation<br />

Waffentragende Fahrzeuge<br />

Führungs- und<br />

Funktionsfahrzeuge<br />

Unterstützungsfahrzeuge<br />

Waffenstationen und Türme<br />

Service<br />

rds Düsseldorf. Mit den sechs unternehmerisch<br />

eigenverantwortlichen Geschäftsbereichen<br />

Fahrzeugsysteme<br />

(Land Systems – Führung: Klaus Sander),<br />

Waffe und Munition (Weapon and<br />

Munitions – Achim Papperger), Antriebe<br />

(Propellants – Beat Steuri), Flugabwehr<br />

(Air Defence – Bodo Garbe), Verteidigungselektronik<br />

(C4IStar – Luitjen<br />

Ennenga) sowie Simulation und Ausbildung<br />

(Simulation and Training – Ulrich<br />

Sasse) stärkt Rheinmetall gezielt seine<br />

Systemfähigkeit und schärft das Profil<br />

in den nationalen und internationalen<br />

Absatzregionen. Die Geschäftsbereiche,<br />

die – als Unternehmen im (Gesamt)<br />

Unternehmen – umsatz- und er-<br />

Direktes Feuer<br />

Indirektes Feuer<br />

Infanterie<br />

Schutzsysteme<br />

Anlagenprojekte<br />

gebnisverantwortlich sind, bündeln<br />

das breit gefächerte Produktportfolio<br />

von Rheinmetall Defence nach strikt<br />

marktspezifischen Gesichtspunkten.<br />

Als zusätzliche Beteiligung des Unternehmensbereiches<br />

Defence wird zu-<br />

Gebündelt<br />

künftig der Bereich TechPub (Technical<br />

Publication) als eigenständige Gesellschaft<br />

geführt; das Aufgabenspektrum<br />

umfasst die Segmente Militärische<br />

Flugtechnik, Heerestechnik/Flugkörper<br />

und Zivile Flugtechnik.<br />

Antriebssysteme<br />

Zivile Chemie<br />

Terrestrische<br />

Flugabwehrsysteme<br />

Marine-Flugabwehr<br />

Service<br />

An dieser Stelle noch ein Wort zum<br />

neuen Rollenverständnis. Der Rheinmetall-Defence-Vorstand<br />

wird sich<br />

künftig noch stärker auf die strategische<br />

Ausrichtung des Unternehmensbereiches<br />

Defence konzentrieren.<br />

Darüber hinaus übernimmt er<br />

die strategische Führung und die Interessenkoordinierung<br />

innerhalb der<br />

Geschäftsbereiche und Landesportale<br />

(Kanada, Italien und Griechenland).<br />

Diese wiederum entwickeln die<br />

Strategien für die Zielmärkte, legen<br />

ihren unternehmerischen Fokus auf<br />

die definierten Marktsegmente, bearbeiten<br />

und erschließen Absatzmärkte<br />

und sind Treiber für Innovationen.<br />

Composing (2): René Dahlmanns Rheinmetall Defence in der weltweit ausgerichteten Aufstellung – das ist gebündeltes Systemportfolio für die globalen Märkte.<br />

„One face to the customer – ein Ansprechpartner für den Kunden“ – ein zentraler Aspekt der Neuorganisation von Rheinmetall Defence.<br />

Aufklärung<br />

Feuerleitung<br />

Führung<br />

Flugsysteme<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

Höchstmaß an dezentraler Verantwortung<br />

– und auf diese Weise unser Profil<br />

am Markt zukünftig nachhaltig schärfen.<br />

In diesem Kontext ist die Absicherung<br />

und Stärkung des Wachstums insbesondere<br />

auf den internationalen Absatzmärkten<br />

ein wichtiges Einzelziel<br />

der Neuorganisation.“<br />

Mit Blick auf das unternehmerische<br />

„Innenleben“ schaffe, so Eberhardt<br />

weiter, die neue Defence-Struktur klare<br />

Zuordnungen hinsichtlich der Verantwortung,<br />

da es sich bei den sechs Geschäftsbereichen<br />

um eindeutig definierte<br />

Kompetenzzentren handelt; hinzu<br />

kommen die stringente Optimierung<br />

der (internen) Abstimmungsprozesse<br />

sowie die Dynamisierung der Handlungsfähigkeit<br />

in Summe: „So aufgestellt,<br />

sind wir gut vorbereitet und vor<br />

allem offen für weitere Schritte in der<br />

Konsolidierung der europäischen Heerestechnikbranche.“<br />

Ein wichtiger Eckpunkt der Neuorganisation<br />

von Rheinmetall Defence ist<br />

die bereits erwähnte klare Zuordnung<br />

der Kompetenzen und marktseitigen<br />

Verantwortung zu den sechs Geschäftsbereichen<br />

und den (aktuell<br />

drei) Landesgesellschaften mit Portalfunktion.<br />

Diese Portale – Kanada, Griechenland<br />

+ Italien/Mittelmeer-Region<br />

– und die regionalen Vertriebsbüros<br />

tragen ebenfalls zur Stärkung des inter-<br />

nationalen Geschäftes bei. Hinzu kommen<br />

sechs Regionalvertriebsteams,<br />

die für die USA, Skandinavien, westliches<br />

bzw. östliches Europa, Asien und<br />

Australien sowie die restliche Welt verantwortlich<br />

am Markt agieren.<br />

Weitere Eckwerte der Neuorganisation<br />

sind die konsequente Stärkung der<br />

Unternehmerrolle in den Geschäftsbereichen<br />

– sie werden von jeweils einem<br />

Geschäftsbereichsleiter mit Umsatzund<br />

Ergebnisverantwortung geführt<br />

(siehe auch Infokasten „Gebündeltes<br />

Systemportfolio“) –, die Definition von<br />

Landsimulation<br />

Flugsimulation<br />

Maritime- und<br />

Prozesssimulation<br />

Neuorganisation bei Rheinmetall Defence<br />

Starke Partner für<br />

die Märkte weltweit<br />

Herausgeber: Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

Verantwortlich: Peter Rücker<br />

Chefredaktion: Rolf D. Schneider<br />

Anschrift: Redaktion „Das Profil“<br />

Postfach 104261, 40033 Düsseldorf<br />

das.profil@rheinmetall.com<br />

Regeln für die Zusammenarbeit und<br />

Leistungsverrechnung innerhalb des<br />

neu strukturierten Unternehmensbereiches<br />

Defence sowie die explizite<br />

Festlegung der Aufgaben und Funktionen<br />

der neuen Geschäftsbereiche und<br />

der legalen Einheiten.<br />

Diese auch in Zukunft existenten juristischen<br />

Gesellschaften (z.B. Rheinmetall<br />

Landsysteme GmbH, Rheinmetall<br />

Defence Electronics GmbH, Rheinmetall<br />

Waffe Munition GmbH, Oerlikon<br />

Contraves <strong>AG</strong>) treten am Markt zwar in<br />

den Hintergrund, leisten den Geschäftsbereichen<br />

operativ aber gleichwohl<br />

übergreifenden fachlichen Support,<br />

etwa in Fragen der Infrastruktur,<br />

der Entwicklung und des Projektmanagements,<br />

der Produktion, im Einkauf<br />

und Qualitätsmanagement, im Personalwesen<br />

sowie im Bereich Rechnungswesen<br />

und Finanzen/Controlling.<br />

Last but not least werden im neu<br />

formierten Defence-Systemhaus die<br />

Marketing-Aktivitäten zentral geführt,<br />

die strategischen Planungsprozesse<br />

weiterentwickelt und in die zentrale<br />

Unternehmensplanung integriert sowie<br />

das Management Reporting an die<br />

neue Struktur angepasst.<br />

Für Rheinmetall-Konzernchef Klaus<br />

Eberhardt setzt die Neuorganisation<br />

hinsichtlich Marktprofil und Zukunftssicherung<br />

des Unternehmens eindeutige<br />

Signale – und zwar gleichermaßen<br />

nach innen wie nach außen: „Rheinmetall<br />

Defence – das sind starke Partner<br />

für die Märkte weltweit. Unsere neue<br />

Struktur im Unternehmensbereich Defence<br />

wird das Wachstum insbesondere<br />

auf den internationalen Märkten<br />

konsequent stärken und damit die Zukunft<br />

des Unternehmens mit Nachdruck<br />

absichern helfen. Gleichzeitig<br />

stärkt sie akzentuiert die unternehmerische<br />

Verantwortung in den Geschäftsbereichen,<br />

denen die Marktsegmente,<br />

Kernfähigkeiten und Technologien eindeutig<br />

zugeordnet sind.“<br />

Drucktermin dieser Ausgabe: 27. Juli 2007<br />

Nachdruck gestattet, Belegexemplar erbeten.<br />

Satz: Strack + Storch KG<br />

Gladbacher Straße 15<br />

40219 Düsseldorf<br />

Druck: DAMO Digitaltechnik GmbH<br />

Juliusstraße 9-21<br />

47053 Duisburg


Das Profil 3/2007 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 3<br />

Fotos (2): Uwe Ullmann<br />

oho Kiel. „Leinen los – Kurs Nord-<br />

Nordost“ hieß es kürzlich für eine<br />

Gruppe von rund 25 internationalen<br />

Defence-Fachjournalisten, die sich für<br />

die Fahrzeugsystem-Aktivitäten von<br />

Rheinmetall Defence interessierten.<br />

Denn der ausführliche Unternehmensbesuch<br />

am Standort Kiel – dem<br />

Sitz des Geschäftsbereichs Fahrzeug-<br />

systeme – wurde auch zu einer Regattabegleitfahrt<br />

beim weltweit berühmtesten<br />

Segelsport-Ereignis genutzt –<br />

der Kieler Woche.<br />

Rund 3,5 Millionen Gäste zieht das<br />

10-tägige Großereignis Jahr für Jahr aus<br />

aller Welt an, und auch so mancher Vertreter<br />

der Defence-Fachpresse – im Bild<br />

Umsatz- und Ergebnissteigerungen im 1. Quartal 2007<br />

Rheinmetall startet gut<br />

ins Geschäftsjahr 2007<br />

dp Berlin/Düsseldorf. Die Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> (Düsseldorf) ist mit klaren Umsatz-<br />

und Ergebnissteigerungen im 1.<br />

Quartal 2007 gut in das neue Geschäftsjahr<br />

gestartet. Bei einem Umsatzplus<br />

von sieben Prozent konnten<br />

die Ergebnisse deutlich verbessert<br />

werden. Beide Unternehmensbereiche<br />

Automotive und Defence verzeichneten,<br />

wie Konzernchef Klaus Eberhardt<br />

am 8. Mai 2007 auf der Hauptversammlung<br />

in Berlin mitteilte, eine<br />

spürbare Ausweitung des Geschäftsvolumens.<br />

Für das Gesamtjahr 2007<br />

rechnet Rheinmetall mit einer Fortsetzung<br />

des Wachstums und mit einem<br />

steigenden Ergebnisniveau. Eberhardt:<br />

„Der Start ins Geschäftsjahr<br />

2007 ist planmäßig gut verlaufen. Von<br />

daher sind wir auch für die kommenden<br />

Monate optimistisch und rechnen<br />

mit einem soliden Wachstum und steigenden<br />

Ergebnissen bei Automotive<br />

und Defence.“<br />

Rheinmetall erwirtschaftete im 1.<br />

Quartal des Geschäftsjahres 2007 einen<br />

um sieben Prozent auf 912 Millionen<br />

€ verbesserten Konzernumsatz<br />

(Vorjahr: 852 Mio. €). Die Geschäftsbelebung<br />

zeigt sich in noch stärkerem Maße<br />

beim Auftragseingang, der in den<br />

ersten drei Monaten des Jahres 2007<br />

mit 1,1 Milliarden € einen um 35 Prozent<br />

höheren Wert auswies als im vergleichbaren<br />

Vorjahreszeitraum (843<br />

Mio. €). Damit verfügt der Konzern mit<br />

knapp 3,4 Milliarden € über einen um<br />

17 Prozent höheren Auftragsbestand als<br />

nach dem 1. Quartal 2006 (2,9 Mrd. €).<br />

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern<br />

(EBIT) des Konzerns stieg im 1.<br />

Quartal 2007 auf 44 Millionen € nach<br />

34 Millionen € im Vorjahr. Die EBIT-<br />

Rendite verbesserte sich entsprechend<br />

von vier auf 4,8 Prozent. Das<br />

Vorsteuerergebnis (EBT) ist von 23 Millionen<br />

€ auf 31 Millionen € gestiegen.<br />

Der Konzernüberschuss betrug 22 Millionen<br />

€ und übertraf den Vorjahreswert<br />

damit um fünf Millionen €. Nach<br />

Abzug des auf die Anteile anderer Ge-<br />

rechts unten v.l.n.r. Christopher Foss,<br />

Rupert Pengelley und Tim Mahon –<br />

hegte bislang den unerfüllten Wunsch<br />

zum Besuch an der Kieler Förde.<br />

An Bord des gecharterten Traditionsseglers<br />

„Anna-Lisa von Wischhafen“ –<br />

1906 fertiggestellt und somit ebenso<br />

traditionsreich wie das gastgebende<br />

Unternehmen – genossen die Gäste<br />

„Leinen los“ für Rheinmetall<br />

sellschafter entfallenden Gewinns von<br />

1 Million € ergibt sich ein Ergebnis je<br />

Aktie von 0,60 €. Im Vergleichsquartal<br />

des Vorjahres waren es 0,45 €.<br />

Der Unternehmensbereich Automotive<br />

hat seinen Wachstumskurs auch<br />

im 1. Quartal 2007 erfolgreich fortgesetzt.<br />

Der Umsatz konnte trotz anhaltenden<br />

Preisdrucks und negativer<br />

Wechselkurseffekte um drei Prozent<br />

auf 583 Millionen € gesteigert werden.<br />

Damit entwickelte sich der Bereich erneut<br />

besser als die in den ersten drei<br />

Monaten des laufenden Jahres insgesamt<br />

stagnierende Weltautomobilproduktion<br />

(– 0,2%).<br />

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern<br />

(EBIT) bei Automotive stieg im<br />

1. Quartal um sechs Prozent auf 34 Millionen<br />

€. Insbesondere die zusätzlichen<br />

Deckungsbeiträge aus den Mehrumsätzen<br />

haben zu dieser Steigerung<br />

beigetragen. Die Umsatzrendite legte<br />

leicht von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent<br />

zu.<br />

Mit 328 Millionen € und einem Plus<br />

von 15 Prozent, gemessen am Vorjahr,<br />

erzielte der Unternehmensbereich Defence<br />

den bisher höchsten Umsatz in<br />

einem ersten Quartal. Deutliche Zuwächse<br />

verzeichneten vor allem die<br />

Bereiche Land Systems und Weapon<br />

and Munition. Der Auftragseingang der<br />

ersten drei Monate erreichte 550 Millionen<br />

€ und hat sich – gemessen an<br />

2006 – nahezu verdoppelt (Vorjahr<br />

282 Mio. €). Zu dieser positiven Entwicklung<br />

hat vor allem der Geschäftsbereich<br />

Air Defence beigetragen, der<br />

im 1. Quartal 2007 knapp 300 Millionen<br />

€ Auftragseingang verbuchen<br />

konnte.<br />

Gestützt auf das Umsatzwachstum,<br />

konnte Rheinmetall Defence das Ergebnis<br />

vor Zinsen und Ertragsteuern<br />

(EBIT) im typischerweise schwächsten<br />

Jahresquartal signifikant von drei Millionen<br />

€ auf elf Millionen € verbessern.<br />

Die EBIT-Rendite kletterte entsprechend<br />

von ein auf 3,4 Prozent.<br />

das maritime Treiben der Kieler Woche<br />

hautnah. Mit 20 mal 5 Metern Rumpfgröße<br />

und einem Tiefgang von etwa<br />

1,2 Metern verdrängt das Schiff ungefähr<br />

80 Tonnen. Maximal 180 Quadratmeter<br />

Segelfläche sorgen für Vortrieb<br />

durch den Wind; bei Flaute und Manövern<br />

hilft ein MAN-Sechszylinder-Die-<br />

sel dem ursprünglich als Frachtschiff<br />

gebauten Segler mit etwa 73 kW.<br />

Moderne Spitzentechnologie bekamen<br />

die Gäste dann bei Rheinmetall<br />

präsentiert: Vom Schützenpanzer Puma<br />

über das schwere gepanzerte Fahrzeug<br />

Gefas bis hin zu leichten und hochmobilen<br />

Fahrzeuglösungen, ergänzt um leistungsfähige<br />

und flexible Waffenstatio-<br />

Nach Angaben von Rheinmetall-Vorstandschef Klaus Eberhardt auf der Hauptversammlung am 8. Mai 2007 im Maritim Hotel<br />

Berlin startete der Düsseldorfer Konzern erfolgreich ins Geschäftsjahr 2007. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im<br />

ersten Quartal 2007 deutlich um sieben Prozent auf 912 Millionen €. Mit diesem soliden Wachstum hat sich Rheinmetall in einem<br />

teilweise schwierigen Branchenumfeld weiterhin gut behauptet und in beiden Unternehmensbereichen deutlich zugelegt.<br />

Rheinmetall mit<br />

Zaugg Elektronik<br />

oho Düsseldorf. Rheinmetall baut<br />

sein Technologie-Portfolio im Wehrtechnikbereich<br />

weiter aus und übernimmt<br />

rückwirkend zum 1. Januar<br />

2007 100 Prozent der Anteile der<br />

Schweizer Zaugg Elektronik <strong>AG</strong>, Lohn-<br />

Ammannsegg. Die Anteile befanden<br />

sich bislang über eine Holdinggesellschaft<br />

in den Händen zweier Eigentümer.<br />

Die Übernahme ist ein weiterer<br />

strategischer Schritt in der Konsolidierung<br />

der europäischen Landsystemindustrie.<br />

Rheinmetall vervollständigt<br />

mit dieser Akquisition sein<br />

Kompetenzspektrum als Komplettanbieter<br />

von Mittel- und Großkalibermunition.<br />

Gleichzeitig werden mit der<br />

gezielten Erweiterung des Portfolios<br />

die Abhängigkeiten von externen Zulieferern<br />

reduziert und neue Vertriebsmöglichkeiten<br />

eröffnet.<br />

Die Zaugg Elektronik <strong>AG</strong> ist ein international<br />

renommierter Hersteller<br />

von Sicherheitszündsystemen für mi-<br />

litärische Anwendungen und beliefert<br />

eine Vielzahl namhafter europäischer<br />

und nordamerikanischer Unternehmen<br />

der Verteidigungstechnik<br />

mit hoch spezialisierten Zündern für<br />

Mittel- und Großkalibermunition sowie<br />

für Flugkörper.<br />

Die Produktpalette der Zaugg Elektronik<br />

<strong>AG</strong> umfasst elektronische bzw.<br />

elektromechanische Zünder, die entweder<br />

Piezo-, Batterie- oder Generator-betrieben<br />

sind und für extreme<br />

Einsatzbedingungen, z.B. in Panzermunition<br />

oder hochmoderner bunkerbrechender<br />

Munition, ausgelegt<br />

sind. So müssen piezo-elektronische<br />

Zünder für bunkerbrechende Anwendungen<br />

beispielsweise Schockbelastungen<br />

von mehr als der einhunderttausendfachen<br />

Erdbeschleunigung<br />

aushalten können.<br />

Rheinmetall Defence ist mit den in<br />

der Schweiz ansässigen Tochterunternehmen<br />

Oerlikon Contraves <strong>AG</strong>,<br />

Nitrochemie Wimmis <strong>AG</strong> und RWM<br />

Schweiz <strong>AG</strong> der größte nichtstaatliche<br />

Produzent von Rüstungstechnologie<br />

in der Schweiz.<br />

nen, stand das breite Kompetenzspektrum<br />

des Geschäftsbereichs Fahrzeugsysteme<br />

von Rheinmetall Defence im<br />

Mittelpunkt. Effektiver Schutz im Einsatz,<br />

Möglichkeiten zur Fernsteuerung<br />

gepanzerter Fahrzeuge (digitalisierter<br />

Wiesel) sowie leistungsfähige Unterstützungsfahrzeuge<br />

waren weitere Highlights<br />

der Unternehmenspräsentation.<br />

Weitere Fregatten<br />

mit Mass-System<br />

oho Düsseldorf. Rheinmetall ist<br />

mit der Lieferung dreier weiterer<br />

Mass-Marineschutzsysteme für Fregatten<br />

der Deutschen Marine beauftragt<br />

worden. Bis 2009 werden die<br />

Schiffe „Brandenburg“, „Bayern“<br />

und „Mecklenburg-Vorpommern“<br />

der Fregattenklasse F123 jeweils mit<br />

einer Vier-Werfer-Konfiguration ausgerüstet.<br />

Das Auftragsvolumen beläuft<br />

sich auf 6,4 Millionen €. Bereits<br />

im Dezember 2006 hatte – wie berichtet<br />

– das Bundesministerium der<br />

Verteidigung mit Blick auf den Libanon-Einsatz<br />

der Marine die Soforteinrüstung<br />

der Fregatte F123<br />

„Schleswig-Holstein“ durch Rheinmetall<br />

veranlasst. Ausschlaggebend<br />

für die kurzfristige Beschaffung waren<br />

vor allem die erfolgreichen Wirksamkeitstests.<br />

Bei dem so genannten<br />

Sea Acceptance Test (SAT) wurde<br />

das Marine-Schutzsystem auf hoher<br />

See getestet und abgenommen.<br />

Foto: Oliver Hoffmann<br />

Foto: Thomas Klink


Seite 4 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das Profil 3/2007<br />

he Neckarsulm. Dr. Jörg-Martin Friedrich,<br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

<strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong>, ist nach fast<br />

20jähriger Tätigkeit zum 30. Juni 2007<br />

aus seiner Funktion als Arbeitsdirektor<br />

und für die Ressorts Personal und<br />

Recht zuständiges Vorstandsmitglied<br />

des Unternehmens ausgeschieden<br />

und in den Ruhestand getreten.<br />

Friedrich, der dem Unternehmen<br />

auch weiterhin beratend zur Seite<br />

steht, trat 1988 in den Vorstand der<br />

damaligen <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>AG</strong> ein. Der<br />

promovierte Jurist hat die positive Entwicklung<br />

von <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong>,<br />

einem Tochterunternehmen des<br />

Rheinmetall Konzerns, maßgeblich<br />

begleitet. Unter anderem zählt dazu<br />

die Neuorganisation und Ausrichtung<br />

der Gruppe infolge des Zusammenschlusses<br />

mit <strong>Pierburg</strong> nach der Übernahme<br />

von <strong>Kolbenschmidt</strong> durch<br />

Rheinmetall im Jahr 1997.<br />

Nachfolger Friedrichs ist seit 1. Juli<br />

2007 Peter-Sebastian Krause (47).<br />

Der gebürtige Rendsburger blickt<br />

nach einem Jurastudium in Regensburg<br />

und Bonn auf verschiedene berufliche<br />

Stationen, unter anderem<br />

bei der Unternehmerschaft Niederrhein/Krefeld,<br />

zurück. Seit 1997 ist<br />

Krause im Personalressort des <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

<strong>Pierburg</strong> Tochterunternehmens<br />

<strong>Pierburg</strong> GmbH in Neuss<br />

tätig und verantwortete dort zuletzt<br />

als Mitglied der Geschäftsführung<br />

und Arbeitsdirektor die Ressorts Personal,<br />

Produktion und Organisation.<br />

Der Vorstand der <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

<strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> besteht damit ab dem 1.<br />

Juli 2007 aus dem Vorstandvorsitzenden<br />

Dr. Gerd Kleinert (Strategie, Operations<br />

und Unternehmenskommunikation),<br />

Dr. Peter Merten (Finanzen,<br />

Controlling und IT) sowie Peter-Sebastian<br />

Krause (Arbeitsdirektor, Personal<br />

und Recht).<br />

akn Hiroshima/Neckarsulm. Mit dem<br />

Overall Performance Index (OPI) hat die<br />

KS <strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH einen objektiven<br />

Indikator entwickelt, der die Messung<br />

und den Vergleich der Performance<br />

der verschiedenen Kolben-Werke<br />

weltweit ermöglicht. Der Index bewertet<br />

dabei 13 aussagekräftige und<br />

eindeutig definierte Kennzahlen, die<br />

von A wie Anlagenverfügbarkeit bis U<br />

wie Umweltschutz reichen.<br />

Gemessen werden erstens der Grad<br />

der Zielerreichung, zweitens die Veränderung<br />

zum Vorjahreswert und drittens<br />

das Abschneiden innerhalb der<br />

Produktionswerke (Platz 1 – 12). Mit<br />

Hilfe von OPI bewertet und vergleicht<br />

KS <strong>Kolbenschmidt</strong> nun bereits seit<br />

sieben Jahren die Gesamtleistung ihrer<br />

Werke in Deutschland, Frankreich,<br />

der Tschechischen Republik, USA,<br />

Mexiko, Brasilien, Japan und China.<br />

Dem japanischen Werk KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

K.K. ist es nun zum ersten Mal<br />

in der Geschichte von OPI gelungen, die<br />

Auszeichnung zwei Jahre in Folge zu ge-<br />

Rheinmetall-Defence: Internationaler Pressebesuch auf der Marinebasis Eckernförde<br />

U-Boot-Simulator hautnah erlebt<br />

chon beim Einsteigen in U<br />

31, einem Boot der neuen<br />

Klasse 212A, merken die<br />

Journalisten, dass in einem<br />

Unterseeboot vor allem eines<br />

herrscht – Platzmangel.<br />

Nachdem sich alle<br />

mehr oder weniger geschickt durch die<br />

Eingangsluke am Bug gequetscht haben,<br />

erwartet die Besucher in den engen<br />

Gängen eine verwirrende Vielzahl an<br />

Rohren, Leitungen, Kabeln und Hebeln.<br />

Hier an Bord bleibt offenbar kein Quadratzentimeter<br />

ungenutzt. Dass Boote der<br />

Klasse 212A unter U-Bootfahrern als<br />

komfortabel und geräumig gelten, ruft<br />

da angesichts dieses ersten Eindrucks<br />

eine gewisse Verwunderung hervor.<br />

Doch im Vergleich mit älteren Bootstypen<br />

– wie dem legendären Typ VIIc des<br />

2. Weltkrieges oder der 1974 erstmals in<br />

Dienst gestellten Klasse 206A – stellt<br />

das neue Boot nicht nur in Sachen Einsatzfähigkeit,<br />

sondern auch im Hinblick<br />

auf die Lebensqualität an Bord einen<br />

enormen Fortschritt dar.<br />

„Wie ist es möglich, dass sich die Marinesoldaten<br />

an Bord eines U-Bootes unter<br />

Stress, womöglich noch bei Dunkelheit<br />

und einem Wassereinbruch, hier zurechtfinden?“,<br />

scheint sich der ein oder<br />

andere Pressegast zu fragen, während<br />

der schiffstechnische Offizier begeistert<br />

von den Vorzügen einer zweiten Nasszel-<br />

Wechsel im<br />

KSPG-Vorstand<br />

bs Eckernförde/Düsseldorf. Ein kalter, stürmischer Wind weht den Journalisten<br />

entgegen, als sie den Bus verlassen. „Typisches Ostseewetter“, hört man einige<br />

der schreibenden Marineexperten hinter den hochgezogenen Krägen ihrer Mäntel<br />

murmeln, während ihre Blicke über das weitläufige Kasernengelände wandern.<br />

Die Rheinmetall <strong>AG</strong> hat zur Besichtigung des Marinestützpunkts Eckernförde<br />

eingeladen – und ein gutes Dutzend Pressevertreter aus ganz Europa hat<br />

den Weg in die kleine Stadt nordwestlich von Kiel gefunden. Eckernförde verfügt<br />

über eine lange Tradition als Garnisonsstadt und war schon im Kaiserreich<br />

Heimat der deutschen Unterseeboote. Heute befinden sich neben der 1. Ubootflottille<br />

und den Spezialisierten Einsatzkräften der Marine (SEK M) auch das<br />

Ausbildungszentrum Unterseeboote (AZU) in der 23 000-Einwohner-Gemeinde.<br />

le (die Klasse 206A hat nur eine dieser<br />

kompakten „Bäder“) berichtet. Die Antwort<br />

gibt Fregattenkapitän Volker Brasen,<br />

Leiter des Ausbildungszentrums<br />

Unterseeboote: „Die Ausbildung ist das<br />

‚A und O‘. Heute mehr denn je, denn die<br />

neuen Boote der Klasse 212A sind technologisch<br />

viel weiter entwickelt als ihre<br />

Vorgänger vom Typ 206A, aber dadurch<br />

natürlich auch viel komplexer – somit<br />

sind natürlich auch die Anforderungen<br />

an das Training der Soldaten gestiegen.“<br />

Simulationssysteme von Rheinmetall<br />

Defence in Bremen bieten dabei eine<br />

mittlerweile unerlässliche Hilfe – und<br />

das auf höchstem Niveau. Jeder ausbildungstechnische<br />

Aspekt kann auf den<br />

Simulatoren aus Bremen trainiert werden:<br />

Von Basiskenntnissen, wie dem<br />

Steuern des Bootes, über das Zusammenwirken<br />

der Führungsmannschaft bei<br />

realitätsnah nachgebildeten Einsätzen<br />

bis hin zu Notfallsituationen an Bord,<br />

beispielsweise Bränden oder Wassereinbrüchen.<br />

Die vom Bremer Elektronikspezialisten<br />

konzipierten Anlagen im AZU<br />

bilden die Operationszentrale (OPZ) dabei<br />

hundertprozentig genau nach – unter<br />

Verwendung der gleichen Originalkomponenten,<br />

die auch in den Booten<br />

selbst verwendet werden.<br />

„Bei der Ausbildung setzt die Bundeswehr<br />

konsequent auf größtmögliche<br />

Realitätsnähe – sowohl bei der techni-<br />

schen Ausstattung der Simulatoren als<br />

auch bei den dargestellten Szenarien“,<br />

erklärt Dipl.-Ing. Claus Bornhorst, Head<br />

of Sales Department Maritime and Process<br />

Simulation bei Rheinmetall Defence<br />

in Bremen. „Zwar sind die Originalkomponenten<br />

teurer in der Anschaffung im<br />

Vergleich zu nicht originalen Konsolen,<br />

aber dafür ist die nachgebildete OPZ im<br />

Simulator vom Original auch absolut<br />

nicht zu unterscheiden – und das Training<br />

daher besonders wirklichkeitsgetreu“,<br />

zeigt Bornhorst die Vorteile auf.<br />

Bestätigt wird diese Einschätzung auch<br />

von denen, die es wirklich wissen müssen<br />

– den U-Bootfahrern: Der Simulator<br />

biete eine Ausbildung, die allen Anforderungen<br />

hinsichtlich der U-Boot-Sicherheit<br />

und des taktischen Trainings gerecht<br />

werde, und die Bedienung sei trotz der<br />

Vielzahl der Funktionen einfach zu erlernen,<br />

lautet der allgemeine Tenor. „Vom<br />

Gefühl her ist es genau wie an Bord“,<br />

bringt Korvettenkapitän Lars Ruth, Kommandant<br />

von U 31, seine Erfahrungen<br />

mit dem Simulator auf den Punkt.<br />

Bezahlt hat sich in diesem Zusammenhang<br />

auch die enge Kooperation zwischen<br />

der Marine und dem Bremer Unternehmen<br />

während der Entwicklung der<br />

Simulationssysteme. So begleiteten beispielsweise<br />

während der gesamten siebenjährigen<br />

Entwicklungsphase des<br />

Systems für den Typ 212A mehrere Offiziere<br />

vor Ort das Projekt, um den Simulator<br />

genau auf die Bedürfnisse der modernen<br />

Seekriegsführung Maß schneidern<br />

zu lassen. Die uneingeschränkte<br />

Orientierung an den Erfordernissen des<br />

Kunden zeigt sich nicht zuletzt in dem<br />

ausgezeichneten Ruf, den man auf diesem<br />

speziellen Markt weltweit besitzt –<br />

und das aus vielen Gründen. Die „Simulanten“<br />

aus Bremen sind bekannt dafür,<br />

den vorgegebenen Zeitplan stets einzuhalten,<br />

oft sogar zu unterschreiten. Und<br />

winnen, nämlich 2005 und 2006. Dies<br />

ist eine außergewöhnliche Leistung, da<br />

es dem Standort erneut gelungen ist, die<br />

hervoragende Leistungen des Vorjahres<br />

zu übertreffen. Bemerkenswert auch, da<br />

das Werk erst seit wenigen Jahren zur<br />

<strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe gehört.<br />

Ein Zeichen dafür, dass eine gute Integration<br />

des japanischen Werkes in den<br />

weltweiten Firmenverbund gelungen ist.<br />

Denn erst 2003 übernahm KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

das Kolbengeschäft der<br />

japanischen Microtechno Corporation<br />

(Hiroshima/Japan) von der Mazda Motor<br />

Corporation, die seit 1972 Kolben<br />

und weitere Präzisionsteile für den<br />

Automobilsektor und sonstige industrielle<br />

Anwendungen produziert.<br />

Zum Zeitpunkt der Übernahme machte<br />

der Bereich einen Umsatz von rund<br />

20 Millionen € und beschäftigte 120<br />

Mitarbeiter. Heute erwirtschaften bereits<br />

rund 220 Mitarbeiter mit der Fertigung<br />

von Kolben für Pkw-Motoren,<br />

leichten und mittelschweren Nkw-Motoren<br />

sowie Aggregaten und Einbaumo-<br />

dank effektiver Qualitätssicherung sind<br />

bei den Abnahmen durch Kunden nur<br />

selten Nachbesserungen notwendig.<br />

Auch die Frauen und Männer von U 31<br />

werden regelmäßig auf den Simulatoren<br />

aus dem Hause Rheinmetall trainiert.<br />

Denn neben der Ausbildung werden<br />

auch altgediente U-Bootfahrer immer<br />

wieder auf den Systemen von der Weser<br />

U-Bootsimulatoren der Rheinmetall Defence dienen inzwischen der Aus- und Weiterbildung von U-Boot-Besatzungen in Europa und der ganzen Welt. Dabei lernen die<br />

Marinesoldaten nicht nur die technischen Besonderheiten und die spezielle Dynamik eines U-Bootes kennen, vielmehr können auch Stresssituationen simuliert werden.<br />

auf ihre Leistungsfähigkeit hin überprüft.<br />

„Ohne bestandenen Leistungsnachweis<br />

auf dem Simulator gibt es keine Freigabe<br />

für den Seeeinsatz“, macht Brasen die<br />

Devise unmissverständlich klar.<br />

Die Medienvertreter an Bord bestaunen<br />

derweil das Kernstück des Bootes –<br />

den revolutionären Brennstoffantrieb.<br />

Japan: Führend<br />

beim OPI-Index<br />

toren für die Kunden Hino Motors,<br />

Subaru, Mazda, Shibaura und Iseki einen<br />

jährlichen Umsatz von knapp 38<br />

Millionen € (2006).<br />

Weiteres Wachstum im wichtigen<br />

Automobilmarkt Japan ist für die Folgejahre<br />

geplant. Darüber hinaus<br />

übernimmt die <strong>Kolbenschmidt</strong> K.K.<br />

auch die Rolle des lokalen Ansprechpartners<br />

für die japanischen Kunden<br />

und bearbeitet im Verbund mit anderen<br />

<strong>Kolbenschmidt</strong>-Standorten Entwicklungsprojekte<br />

dieser Kunden für<br />

alle Weltregionen.<br />

Voraussetzung für die Ermittlung des<br />

OPI-Wertes ist ein strukturierter Zielvereinbarungsprozess,<br />

ausgehend<br />

von den bisher erreichten Ist-Werten<br />

(Best Practise) und einer angemessenen<br />

Herausforderung für einen überschaubaren<br />

Zeitraum, z.B. fünf Jahren.<br />

Der Hybridantrieb der neuen U-Boote der Klasse 212 A ist äußerst sparsam und umweltfreundlich;<br />

darüber hinaus ermöglicht die neue Antriebstechnologie, bei deren Betrieb<br />

als einziges Reaktionsprodukt destilliertes Wasser entsteht, wochenlange Einsätze.<br />

Von außen betrachtet wirkt der mattsilberne,<br />

wuchtige Quader eher unscheinbar,<br />

doch das Innenleben hat es in sich.<br />

Zur Leistung schweigt man sich aus –<br />

das ist Geheimsache. Aber auch die bekannten<br />

Fakten sind beeindruckend:<br />

Praktisch geräuschlos arbeitet der Antrieb,<br />

und als einziges Reaktionsprodukt<br />

fällt destilliertes Wasser an – das bedeutet<br />

nicht nur Umweltfreundlichkeit, sondern<br />

auch perfekte Tarnung. Denn jedes<br />

Geräusch und jede Hitzeentwicklung<br />

können die Position des Bootes verraten.<br />

Und die Brennstoffzellen bieten<br />

erstmals die Möglichkeit, wochenlang<br />

unter Wasser zu bleiben, ohne aufzutauchen<br />

– eine Fähigkeit, die bisher nur atomar<br />

betriebene Unterseeboote besaßen.<br />

Auch für die Journalisten ist es dann an<br />

der Zeit, wieder „aufzutauchen“. „Endlich<br />

durchatmen“ heißt es, als die Presseleute<br />

das Boot durch die verschachtelte<br />

kleine Einstiegsöffnung wieder verlassen<br />

– denn trotz der offenen Luken war die<br />

Luft an Bord nicht gerade frisch. Eine<br />

Stunde in der „stählernen Zigarre“ – das<br />

hat den meisten gereicht. Nach dem Eindruck<br />

des Lebens an Bord eines U-Bootes<br />

möchte wohl keiner der Medienvertreter<br />

wirklich tauschen mit den Soldaten<br />

an Bord, die bis zu 260 Tage auf See verbringen,<br />

und das manchmal wochenlang,<br />

ohne dann das Tageslicht zu sehen.<br />

Und man ist sich einig: Der Dienst auf<br />

einem Unterseeboot stellt eine Extremsituation<br />

dar, die von den Frauen und<br />

Männern von U 31 physisch und psychisch<br />

alles abverlangt und die nur von<br />

hervorragend ausgebildeten Mannschaftsmitgliedern<br />

zu bewältigen ist.<br />

Einen zwar kleinen, aber wichtigen Beitrag<br />

dazu leisten die ausgeklügelten<br />

Simulationssysteme von Rheinmetall<br />

Defence (siehe Seiten 5 und 16).<br />

Foto: HDW


Das Profil 3/2007 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 5<br />

2007 ist sie 100 Jahre alt: die deutsche U-Bootwaffe im Wandel der Zeiten<br />

Bei der Ausbildung sitzt<br />

Rheinmetall mit im Boot<br />

Eckernförde/Bremen. 2007 ist ein besonderes Jahr für die Deutsche Marine. Eine<br />

ihrer Waffengattungen, die für gewöhnlich lieber unauffällig – weil unter Wasser –<br />

bleibt, steht in diesem Jahr im Rampenlicht: Die deutsche U-Bootwaffe feiert ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Ein passender Anlass, sich einmal näher mit der wechselvollen<br />

Vergangenheit, aber auch mit der Zukunft dieses traditionsreichen Bestandteils<br />

der deutschen Streitkräfte zu befassen. Verglichen mit den Seestreitkräften<br />

anderer Nationen wie England oder insbesondere Frankreich, war die Kaiserliche<br />

Marine des Deutschen Reiches in der Entwicklung von U-Booten vor 100 Jahren<br />

eher rückständig. Mit Seiner Majestät (SM) U 1 wurde das erste Boot der neuen<br />

Waffengattung am 14. Dezember 1906 in Eckernförde in Dienst gestellt. Die technischen<br />

Fakten wirken aus heutiger Sicht wenig beeindruckend: U 1 erreichte mit<br />

seinen Petroleummotoren eine Geschwindigkeit von 10,8 Knoten über Wasser und<br />

– elektrisch angetrieben – 8,7 Knoten unter Wasser, hatte eine maximale Tauchtiefe<br />

von 30 Metern und war mit einem einzigen Bugtorpedorohr nur leicht bewaffnet.<br />

is zum Beginn des 1. Weltkrieges<br />

hatten die Deutschen<br />

den technologischen<br />

Rückstand nicht nur aufgeholt,<br />

sondern eine der<br />

schlagkräftigsten U-Bootwaffen<br />

der Welt aufgebaut.<br />

Es gelangen spektakuläre Erfolge, darunter<br />

am 22. September 1914 die Versenkung<br />

der britischen Kreuzer „Aboukir“,<br />

„Cressy“ und „Hogue“ mit einer<br />

einzigen Torpedosalve durch U 9 unter<br />

dem Kommando von Kapitänleutnant<br />

Otto Weddigen. Doch an der erdrückenden<br />

Überlegenheit der Seestreitkräfte<br />

der Entente und somit am Ausgang des<br />

Krieges konnten auch diese Siege nichts<br />

ändern. Die Kapitulation im November<br />

1918 bedeutete zunächst auch das<br />

„Aus“ für die deutsche U-Bootwaffe,<br />

denn nach den Bestimmungen des Versailler<br />

Vertrages war es dem Deutschen<br />

Reich ausdrücklich verboten, U-Boote<br />

zu bauen oder zu besitzen.<br />

Diese Beschränkung wurde erst 1935<br />

nach dem Deutsch-Britischen Flottenabkommen<br />

aufgehoben; sofort arbeitete<br />

man mit Hochdruck am Aufbau einer<br />

effektiven Unterwasserflotte. Bis<br />

zum Kriegsbeginn Anfang September<br />

1939 standen der Marine 57 einsatzbereite<br />

Einheiten zur Verfügung, von denen<br />

jedoch nur 23 für längere Einsätze<br />

im Atlantik geeignet waren.<br />

Auch zu Beginn des 2. Weltkrieges verzeichneten<br />

die deutschen U-Bootfahrer<br />

einige bemerkenswerte Versenkungen<br />

von feindlichen Großkampfschiffen, bevor<br />

sich die Strategie der Kriegsmarine<br />

auf die Bekämpfung von Handelsschiffen<br />

konzentrierte. In großen Verbänden,<br />

den so genannten „Wolfsrudeln“, griffen<br />

die Deutschen alliierte Konvois an<br />

und brachten den Briten und ihren Verbündeten<br />

empfindliche Niederlagen<br />

bei. Doch die Dechiffrierung des deutschen<br />

Verschlüsselungscodes „Enigma“<br />

im Jahr 1941 durch die Engländer bedeutete<br />

einen ersten schwerwiegenden<br />

Rückschlag: Von da an waren die Briten<br />

genau über die Bewegungen der Deutschen<br />

informiert – ein unschätzbarer<br />

taktischer Vorteil.<br />

Ab 1942 wendete sich das Blatt endgültig:<br />

Verbesserte Ortungstechnologien,<br />

insbesondere Radar und Sonar,<br />

neue Taktiken, der Einsatz von Geleitflugzeugträgern<br />

sowie die immer stärker<br />

werdende numerische Überlegenheit<br />

auf Seiten der Alliierten ließen die<br />

Verluste der deutschen U-Bootwaffe<br />

sprunghaft ansteigen. Allein im Jahr<br />

1943 verloren die Deutschen 287 U-<br />

Boote. Bis Ende des Krieges gingen von<br />

den 1162 gebauten Einheiten nicht weniger<br />

als 784 verloren, die Verluste bei<br />

den Mannschaften beliefen sich auf<br />

über 30 000 Mann – was einer Quote<br />

von 75 Prozent aller eingesetzten U-<br />

Bootfahrer entspricht.<br />

Zum zweiten Mal musste die U-Bootwaffe<br />

1955 bei Null anfangen. Die Rolle<br />

im Kalten Krieg war klar vorgezeichnet:<br />

Im Falle einer amphibischen Invasion<br />

in der Ostsee sollten die deutschen<br />

Boote den angreifenden sowjetischen<br />

Flottenverbänden möglichst schwere<br />

Verluste zufügen. Entsprechend dieser<br />

defensiven Aufgabe – eine große Einsatzreichweite<br />

war dazu nicht notwendig<br />

– wurde auf kleine und leichte Einheiten<br />

gesetzt. Auch drei Boote der<br />

Klasse XXIII, die 1945 versenkt worden<br />

waren, wurden gehoben und von der<br />

Bundesmarine in Dienst gestellt, darunter<br />

das ehemalige U 2365, das den<br />

Namen „Hai“ erhielt.<br />

Am 14. September 1966 erlangte dieses<br />

Boot traurige Berühmtheit, als es<br />

auf einer Fahrt in der Nordsee wegen<br />

eines technischen Defekts von der Besatzung<br />

aufgegeben wurde und dabei<br />

von 20 Soldaten 19 ums Leben kamen.<br />

Eine der Hauptursachen: Die Matrosen<br />

waren zwar individuell gut auf den Einsatz<br />

an Bord vorbereitet gewesen, jedoch<br />

hatte es bis dato keine teamorientierte<br />

Ausbildung gegeben – ein Umstand,<br />

der für die Zukunft sehr schnell<br />

von den Verantwortlichen der Marine<br />

geändert wurde. „Bei dem Unglück<br />

spielten mehrere Faktoren zusammen<br />

– die fehlende Erfahrung des Kommandanten,<br />

technische Mängel des alten<br />

Bootes und mangelhafte Ausbildung<br />

auf der Teamebene. Die Fehler wurden<br />

analysiert, und die Ausbildungspraxis<br />

danach sehr schnell angepasst“, erläutert<br />

Fregattenkapitän Volker Brasen,<br />

Leiter des Ausbildungszentrums U-<br />

Boote in Eckernförde, die Auswirkungen<br />

der damaligen Katastrophe.<br />

1974 wurde der Typ 206 in Dienst gestellt.<br />

Eigentlich nur für den Einsatz in<br />

der Ostsee vorgesehen, zeigte das 450<br />

Tonnen schwere Boot so gute Leistungen,<br />

dass es bald auch im Atlantik und<br />

im Mittelmeer operierte. Noch immer<br />

sind acht Boote vom Typ 206A im Einsatz<br />

– und zeigen auch 35 Jahre nach<br />

Indienststellung ausgezeichnete Leistungen.<br />

Heute sieht sich die U-Bootwaffe mit<br />

einer geänderten Bedrohungslage und<br />

neuen Herausforderungen konfrontiert.<br />

Aus zwölf Einheiten, davon vier<br />

des neuen Typs 212A und acht Booten<br />

vom Typ 206A, besteht der einzig verbliebene<br />

Verband der U-Bootwaffe –<br />

das 1. Ubootgeschwader – heute. „Aktuell<br />

werden U-Boote vor allem zur Aufklärung,<br />

Überwachung – wie beispielsweise<br />

am Horn von Afrika und vor der<br />

Küste des Libanons – und für verdeckte<br />

Operationen benutzt“, erklärt Fregattenkapitän<br />

Brasen. Aufgaben, für die<br />

der Typ 212A durch seinen lautlosen<br />

Brennstoffzellenantrieb, seine geringen<br />

Abmessungen, minimale Wärmeabstrahlung<br />

und die Fähigkeit, im niedrigen<br />

Wasser zu operieren – kurz gesagt:<br />

durch seine Möglichkeit, unerkannt<br />

zu bleiben – bestens geeignet ist<br />

(siehe auch „Das Profil“ 1/2007).<br />

Ebenfalls ein wichtiger Faktor für die<br />

effektive Bewältigung des neuen Einsatzspektrums:<br />

Eckernförde ist nicht<br />

nur der traditionsreiche Heimatstützpunkt<br />

des 1. Ubootgeschwaders und<br />

des Ausbildungszentrums Unterseeboote<br />

(AZU), sondern auch Basis der<br />

Spezialisierten Einsatzkräfte Marine<br />

(SEK M). Eine enge Kooperation zwischen<br />

den Sondereinsatzkräften und<br />

den U-Bootfahrern wird so durch die<br />

räumliche Nähe leicht gemacht und garantiert<br />

den Erfolg im Einsatzfall, beispielsweise<br />

dem verdeckten Transport<br />

von Spezialkräften an den Zielort und<br />

dem Absetzen dieser durch die Torpedorohre.<br />

Die Konzentration aller wichtigen Einrichtungen<br />

an einem Ort ermöglicht eine<br />

besonders praxisbezogene Ausbildung<br />

vom ersten Tag an – worauf die<br />

AZU-Verantwortlichen viel Wert legen.<br />

„Das Verhältnis von AZU und 1. Ubootgeschwader<br />

ist geradezu symbiotisch.<br />

Für die Zeit der Ausbildung wird dem<br />

Ausbildungszentrum Unterseeboote<br />

ein Boot unterstellt; wenn das Training<br />

beendet ist, wird es wieder an das Geschwader<br />

zurückgegeben. Zudem fahren<br />

die Ausbilder selbst auch immer<br />

wieder zur See. Der ständige Austausch<br />

zwischen den erfahrenen Kameraden<br />

an Bord und den Ausbildern ga-<br />

Eckernförde an der Ostsee – Heimatstützpunkt des 1. Ubootgeschwaders der Deutschen<br />

Marine und Sitz des mit Rheinmetall-Simulationstechnik ausgestatteten Ausbildungszentrums<br />

Unterseeboote. Unser Foto zeigt im Vordergrund drei U-Boote der Klasse<br />

212 A; im Hintergrund ist darüber hinaus ein Unterseeboot vom Typ 206 A zu sehen.<br />

rantiert ein einsatzorientiertes und effektives<br />

Training“, umschreibt Brasen<br />

die enge Beziehung zwischen dem<br />

AZU, das übrigens als einzige Marineschule<br />

direkt dem Flottenkommando<br />

und nicht dem Marineamt unterstellt<br />

ist, und dem Kampfverband.<br />

Die starke Verkleinerung der Waffengattung<br />

hat auch für den Ausbildungsbetrieb<br />

weit reichende Folgen: Bei nur<br />

noch zwölf Booten wird es zunehmend<br />

schwieriger, den jungen Soldaten und<br />

Soldatinnen die nötige Praxis an Bord<br />

zu vermitteln. „Das Ausbildungskonzept<br />

ist zwar sehr gut, stammt aber aus<br />

einer Zeit, als wir noch mehr als doppelt<br />

so viele Unterseeboote im Bestand<br />

hatten“, so Brasen. Immer wichtiger für<br />

den Ausbildungsbetrieb werden daher<br />

Simulationssysteme von Rheinmetall<br />

Defence in Bremen. Und die Bedeutung<br />

wird in Zukunft noch wesentlich<br />

größer werden: Im Jahr 2012 werden<br />

voraussichtlich nur noch die sechs<br />

neuen Boote vom Typ 212A im Einsatz<br />

sein – und eine Ausbildung ohne Simulator<br />

somit undenkbar.<br />

In den nächsten Jahren wird sich auch<br />

das Bild der Mannschaften ändern –<br />

denn seit 2002 dienen auch mehr und<br />

mehr Frauen an Bord. „Und das vollkommen<br />

ohne Probleme“, begrüßt Brasen<br />

diese Entwicklung. Angesichts der<br />

engen räumlichen Verhältnisse an Bord<br />

ein wenig überraschend – doch bei den<br />

Unterseebootfahrern zählen Leistung,<br />

Können und Engagement, nicht das Geschlecht.<br />

„Und vielleicht wird es sogar<br />

bald eine Frau als Kommandanten geben“,<br />

sieht Brasen gute Perspektiven<br />

für die neuen Kameradinnen.<br />

Es wird sich also einiges ändern für<br />

die „Jubilarin“, deren Zukunft nicht immer<br />

so sicher war. Denn nach dem Ende<br />

des Kalten Krieges und dem Wegfall der<br />

Die U-Boote der Klasse 212 A gehören zu den modernsten ihrer Art. Im Rahmen ihrer Entwicklung und bei der Ausbildung der Besatzungen wurde bzw. wird Simulationstechnik aus dem Hause Rheinmetall eingesetzt.<br />

Unter Wasser ist es das weltweit leiseste System: das neue Unterseeboot U 212 A.<br />

klassischen Rolle schien die Zeit für die<br />

Unterseeboote abgelaufen zu sein.<br />

Doch dank ständiger Innovationen bleibe<br />

die U-Bootwaffe auch in Zukunft ein<br />

unverzichtbarer Bestandteil der Flotte,<br />

wie auch Vizeadmiral Wolfgang Nolting,<br />

Inspekteur der Marine, klarmacht.<br />

Verdeckte Operationen, Aufklärung<br />

und Seeraumüberwachung sind im Zeitalter<br />

von Terrorismus und asymmetrischer<br />

Kriegsführung effektive Mittel zur<br />

Bewältigung der neuen Bedrohungen.<br />

Und ihre Bedeutung wird weiter steigen.<br />

Die beiden bis 2012 zur Beschaffung<br />

vorgesehenen Boote der Klasse 212A<br />

werden noch besser auf diese Aufgaben<br />

vorbereitet sein als die bereits im Dienst<br />

befindliche Generation dieses Typs. Eine<br />

Klimaanlage für den Einsatz in den<br />

Tropen, eine Kampfschwimmerschleuse<br />

zum schnellen Absetzen von Spezialkräften,<br />

eine Fernmeldeboje, die vernetzte<br />

Operationsführung ermöglicht,<br />

und verbesserte Sensoren sind nur einige<br />

der angedachten Neuerungen. Der<br />

enorme Investitionsaufwand in die Einheiten<br />

der Klasse 212A zeigt es: Die<br />

deutsche U-Bootwaffe ist nicht nur eine<br />

Waffengattung mit einer langen Vergangenheit,<br />

sondern auch eine mit Zukunft<br />

(siehe auch Seite 16). Bernhard Schenk<br />

Foto: Presse- und Informationszentrum Marine<br />

Fotos (2): HDW


Seite 6 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das Profil 3/2007<br />

Geschultert: Das Manpad-Zielvoreinweisungsgerät stellt die Verbindung zwischen<br />

den Manpad-Einheiten und den Informations- und Kommunikationsnetzen sicher.<br />

Neues AT<strong>AG</strong>–Fertigbearbeitungszentrum<br />

Kompetenzfeld mit<br />

hohen Kapazitäten<br />

akn/msc Neckarsulm. Unter dem<br />

Motto „Technologie aus einem Guss“<br />

fand unlängst bei der zur <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe<br />

gehörenden<br />

KS Aluminium-Technologie <strong>AG</strong> (AT<strong>AG</strong>)<br />

die offizielle Einweihungsfeier für die<br />

neuen Räumlichkeiten der Fertigbearbeitung<br />

von Motorblöcken am Standort<br />

Neckarsulm statt. Zur Einweihung des<br />

neuen Gebäudes, das auch einen Teil<br />

der Verwaltung und die Geschäftsführung<br />

beherbergt, kamen mehr als 300<br />

geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Verwaltung.<br />

Geräumigkeit und Helligkeit prägen<br />

das Erscheinungsbild des 160 Meter<br />

langen und 85 Meter breiten Industriebaus,<br />

in dem über 30 moderne Bearbeitungsmaschinen<br />

für Aluminium-Zylinderkurbelgehäuse<br />

Platz finden. Auf<br />

einer Gesamtfläche von 22 650 Quadratmetern<br />

wurden rund 2500 Tonnen<br />

Stahl und 30 000 Tonnen Beton verbaut<br />

sowie über 131 000 Meter Kabel<br />

verlegt. Die Bauarbeiten hatten im<br />

März 2006 begonnen, das Investitionsvolumen<br />

lag im nahezu dreistelligen<br />

Millionenbereich. und bietet Guss und<br />

Fertigbearbeitung aus einer Hand.<br />

„Mit dieser Großinvestition werden<br />

wir am Standort Neckarsulm unsere<br />

hochwertigen Arbeitsplätze weiter ausbauen<br />

und unsere Kapazitäten im Be-<br />

er bereits vor einiger Zeit<br />

von der <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

<strong>Pierburg</strong> <strong>AG</strong> gestiftete<br />

Lehrstuhl an der renommiertenTongji-Universität<br />

in Shanghai wurde<br />

jetzt feierlich eingeweiht.<br />

Wenige Tage nach der Ansprache von<br />

Bundespräsident Horst Köhler an der<br />

1907 durch den deutschen Arzt Dr.<br />

Erich Paulun gegründeten Hochschule<br />

fand die Übergabe des „Lehrstuhls für<br />

Leichtbau-Komponenten im Fahrzeug“<br />

durch <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-<br />

Vorstandschef Dr. Gerd Kleinert an<br />

Prof. Dr.-Ing. Wang Hongyan statt.<br />

„Tongji“ bedeutet im Chinesischen<br />

„Gemeinsam in einem Boot einen<br />

Fluß überqueren“, und deshalb zeigt<br />

auch das Wappen der Universität Ruderer<br />

in einem Schiff. Die 1907 gegründete<br />

Universität öffnete sich<br />

schnell anderen Fächern. Heute zählt<br />

die Tongji 57 000 Studenten, hat 500<br />

ordentliche und 742 außerordentliche<br />

Professoren und 2600 wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter.<br />

Das im Februar 1998 als Gemeinschaftseinrichtung<br />

des DAAD und der<br />

Tongji gegründete Chinesisch-Deutsche<br />

Hochschul-Kolleg (CDHK) gilt als<br />

Vorzeigeobjekt im Wissensaustausch<br />

beider Länder und zählt zu den größten<br />

und erfolgreichsten Projekten des<br />

DAAD im Ausland. Neben <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

<strong>Pierburg</strong> sind hier weitere<br />

reich der Vor- und Fertigbearbeitung<br />

von Motorblöcken nahezu verdreifachen.<br />

Die Motivation für den Ausbau<br />

der Kapazitäten – und damit der neuen<br />

Fertigungshalle – ist darüber hinaus<br />

natürlich, dieses neue ,Kompetenzfeld<br />

Guss und Fertigbearbeitung‘ aus einer<br />

Hand anzubieten, es auf weitere Hersteller<br />

und Motorenmodelle auszudehnen<br />

und somit die Erfolgsstory der 8-<br />

Zylinder-Cayenne-Motorblöcke von<br />

Porsche weiterzuführen“, so Horst Binnig,<br />

Vorstandsvorsitzender der KS Aluminium<br />

Technologie <strong>AG</strong>.<br />

„Bereits jetzt liegt der Anteil, den die<br />

AT<strong>AG</strong> mit fertig bearbeiteten Produkten<br />

erzielt, bei etwa sechs Prozent des Umsatzes.<br />

Das ist, gerade vor dem Hintergrund,<br />

dass wir mit der Fertigbearbeitung<br />

für Porsche im Jahr 2001 ja praktisch<br />

bei Null begonnen haben, ein<br />

stattliches Ergebnis. Und natürlich wollen<br />

wir diesen eingeschlagenen Weg<br />

erfolgreich weiterführen und gehen daher<br />

davon aus, dass der Anteil in 2010<br />

bereits bei fast 40 Prozent des Umsatzes<br />

liegen wird.“<br />

Durch den festlichen Abend führte<br />

die charmante Moderatorin Petra Sanchez,<br />

die zu Beginn der Veranstaltung<br />

AT<strong>AG</strong>-Chef Horst Binnig, Holger Härter,<br />

Vorstand Finanz- und Betriebswirtschaft<br />

der Dr. Ing. h. c. F. Porsche <strong>AG</strong>,<br />

namhafte deutsche Unternehmen wie<br />

beispielsweise BMW, DaimlerChrysler,<br />

VW, ThyssenKrupp, Bayer und<br />

Bosch vertreten.<br />

In seiner auf Wunsch der Hochschule<br />

in Deutsch gehaltenen Ansprache vor<br />

den Universitätsvertretern und Studierenden<br />

würdigte Kleinert den besonderen<br />

Aspekt der Ausbildung am Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschul-Kolleg<br />

(CDHK): „Angesichts stärker werdender<br />

globaler Wirtschaftsverflechtungen<br />

wird eine interkulturelle Ausbil-<br />

dung immer wichtiger für den Erfolg<br />

auf internationalen Märkten. Dazu<br />

leistet das CDHK einen wichtigen Beitrag.“<br />

Und weiter an die Studenten<br />

gewandt: „Sie nehmen es auf sich,<br />

trotz eines aufwändigen Ingenieur-<br />

Studiums auch zusätzlich die deutsche<br />

Sprache zu erlernen und zu perfektionieren.<br />

Dafür haben Sie meinen<br />

großen Respekt.“<br />

Gleichfalls in deutscher Sprache erwiderte<br />

der Leiter des Chinesisch-<br />

Deutschen Hochschul-Kollegs, Prof.<br />

Dr. Wu Zhihong, die Grußworte Klei-<br />

Niederlande ordern<br />

„Manpad“-Systeme<br />

dp Den Haag/Bremen. In den vergangenen<br />

zehn Jahren haben sich so<br />

genannte „Manpad“-Teams zu einem<br />

wesentlichen Bestandteil der Luftabwehrszenarien<br />

von Krisenreaktionsund<br />

Objektschutzkräften entwickelt.<br />

Manpad-Systeme – man-portable air<br />

defence system – sind hochentwickelte,<br />

schultergestützte Raketenwerfer,<br />

mit denen zum Beispiel Flugzeuge<br />

und Hubschrauber vom Boden aus<br />

flexibel bekämpft werden können.<br />

Um ihre Fähigkeiten und ihre Einsatzprofile<br />

zu verbessern, haben die<br />

niederländischen Streitkräfte jetzt<br />

Rheinmetall Defence einen Auftrag<br />

über 18 leichte, so genannte Manpad<br />

Cueing Systems (MCS – Man-Portable<br />

Air Defense System) erteilt. Das<br />

innovative System soll die Integration<br />

Richard Drautz, Staatssekretär im WirtschaftsministeriumBaden-Württemberg,<br />

und Dr. Gerd Kleinert, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong><br />

<strong>AG</strong>, in einer ungezwungenen Gesprächsrunde<br />

interviewte.<br />

Neben einer symbolischen Schlüsselübergabe<br />

und einem Rundgang durch<br />

die Fertigbearbeitung der 8-Zylinder-Motorblöcke<br />

des Porsche Cayenne wurden<br />

den Gästen diverse Showeinlagen dargeboten.<br />

So stellten AT<strong>AG</strong>-Azubis unter<br />

Mitwirkung professioneller Künstler den<br />

nerts und dankte: „Ihre Unterstützung<br />

ist für uns sehr wichtig und die dabei<br />

entstehenden Kontakte zur Industrie<br />

haben für die Studenten große Bedeutung“.<br />

Wu unterstrich auch die Unterstützung<br />

durch die offiziellen Stellen<br />

der Bundesrepublik Deutschland und<br />

der Volksrepublik China.<br />

Vor allem der chinesische Staat<br />

selbst unterstützt die Shanghaier Universität<br />

im großen Stil. In den vergangenen<br />

Jahren wurde mit dem außerhalb<br />

der Stadt gelegenen Jia Ding-<br />

Campus ein Universitätsneubau errichtet,<br />

der weltweit Seinesgleichen<br />

suchen dürfte. Mit einem Investitionsvolumen<br />

von 2,8 Mrd. Rinminbi (ca.<br />

280 Mio. €) ist auf 2,2 Millionen Quadratmetern<br />

ein weitläufiges modernes<br />

Universitätsgelände entstanden, das<br />

verschiedene Fakultäten beherbergt.<br />

Unter anderem auch das Automotive<br />

College mit seinem Clean Energy Automotive<br />

Engineering Research Center,<br />

an dem mit hohem Aufwand gezielt im<br />

Bereich alternativer Antriebe für die<br />

Zukunft geforscht wird.<br />

der Manpad-Teams in das aktuelle<br />

Lagebild in Echtzeit sowie die Zielvoreinweisung<br />

des Schützen ermöglichen.<br />

Das Manpad-Zielvoreinweisungsgerät<br />

von Rheinmetall stellt einen innovativen<br />

Lösungsansatz dar, um Manpad-Einheiten<br />

in die Informationsund<br />

Kommunikationsnetze moderner<br />

Luftabwehrszenarien mittels genormter<br />

Schnittstellen und Protokolle einzubinden.<br />

Das MCS-System empfängt,<br />

konvertiert und visualisiert alle<br />

erforderlichen Informationen eines<br />

Echtzeitnetzes (z.B. lokale Luftlage,<br />

gemeinsames Luftlagebild) für den<br />

Einsatzbereich sowie Luftraumordnungsmittel,<br />

Feuer- und Waffeneinsatzbefehle.<br />

Dank der visuellen Anzeige von<br />

Zielvoreinweisungsinformationen<br />

sind die Schützen in das aktuelle Lagebild<br />

eingebettet, wodurch Zielsuch-<br />

und Zielbekämpfungszeiten<br />

Zurzeit im Bau befindlich ist außerdem<br />

ein Hochgeschwindigkeits-<br />

Windkanal für Fahrzeuge, den die<br />

Universität künftig auch im Hinblick<br />

auf Entwicklungen für die Formel 1<br />

einsetzen möchte und der – so die<br />

verantwortlichen Professoren – ein<br />

Novum in ganz China sein dürfte. Besuchern<br />

fällt zudem eine Erprobungstrasse<br />

für eine Magnetschnellbahn<br />

auf.<br />

Die Tongji-Universität mausert sich<br />

damit zu einem Player unter den füh-<br />

renden Automobil-Colleges in der<br />

Welt. Internationalität beweist auch<br />

die neue Inhaberin des von <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

<strong>Pierburg</strong> gestifteten Lehrstuhls.<br />

Prof. Dr.-Ing. Wang verfügt<br />

über Berufserfahrungen in der chinesischen<br />

Automobilindustrie und hat<br />

im Laufe ihrer akademischen Karriere<br />

auch schon an einer deutschen<br />

Hochschule gearbeitet und geforscht:<br />

Zwischen 1995 und 1997 war sie an<br />

der Universität Braunschweig im Bereich<br />

Crash-Simulation wissenschaftlich<br />

tätig.<br />

deutlich verringert werden können.<br />

In Verbindung mit dem „First“-Überwachungssensor<br />

ermöglicht das<br />

MCS-System zusätzlich die passive<br />

Erkennung und Verfolgung von Zielen<br />

mit 360 Grad Rundumsicht in<br />

Azimut und großem Höhenwinkelbereich.<br />

Einige technische Details: Das<br />

MCS-System besteht aus einem Cueing<br />

Device zur Zielvoreinweisung, der<br />

Communication/Cueing Processor<br />

Unit (CCPU – zentrale Prozessor- und<br />

Schnittstelleneinheit) sowie einem<br />

Manpad-Waffenterminal; letzteres ist<br />

das Kernstück der Anlage. Der gehärtete<br />

Rechner verarbeitet Echtzeitüberwachungsdaten<br />

sowie Luftraumordnungsmittel<br />

und zeigt diese Daten<br />

an. Alle erforderlichen Befehle<br />

und Kommandos wie beispielsweise<br />

Feuerleit- und Zieldaten können mit<br />

Hilfe des Waffenterminals verarbeitet<br />

und übertragen werden.<br />

Gemeinsam mit <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Vorstandschef Dr. Gerd Kleinert (r.) überreichte Christian Bender den von Auszubildenden<br />

geschmiedeten „Schlüssel zum Erfolg“ an das Führungsteam der AT<strong>AG</strong> alias Vorstandsvorsitzender Horst Binnig (l.),Vorstandsmitglied<br />

Jochen Hintze (2.v.r.) sowie Michael Weis (M.), Leiter Produktion und Technik beim Neckarsulmer Motorblockspezialisten.<br />

Schichtbeginn in der Gießerei künstlerisch<br />

dar. Weiterhin präsentierte das Duo<br />

„La Vizio“ kraftvoll elegante Partnerakrobatik<br />

von Weltklasse. Die Gabriel-Groh-<br />

Band sorgte mit ihrer live dargebotenen<br />

Musik für akustische Untermalung und<br />

Unterhaltung. An der „Aluminium-Bar“<br />

konnten die Gäste schließlich den<br />

Abend gesellig ausklingen lassen.<br />

Dem aktuellen Bauprojekt vorausgegangen<br />

war eine Erweiterung der Niederdruck-Gießerei<br />

der AT<strong>AG</strong> um eine<br />

Halle mit 2500 Quadratmetern Brutto-<br />

geschossfläche für sechs neue Gießstellen<br />

mit zugeordneter Kernmacherei<br />

und Werkzeugwartung.<br />

Die KS Aluminium-Technologie ist der<br />

drittgrößte Geschäftsbereich der <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe.<br />

Das Unternehmen<br />

ist auf die Entwicklung, den Guss<br />

und die Fertigbearbeitung von Motorblöcken<br />

aus Aluminium-Legierungen spezialisiert<br />

und beliefert international führende<br />

Automobilhersteller. Rund 1100 Mitarbeiter<br />

erwirtschafteten im Geschäftsjahr<br />

2006 einen Umsatz von 224 Millionen €.<br />

In Shanghai lehrt sie heute unter anderem<br />

am Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschul-Kolleg. Dieses Institut der<br />

Tongji verfolgt einen interdisziplinären<br />

Ansatz und kombiniert die Ingenieursausbildung<br />

mit der Vermittlung der<br />

deutschen Sprache. Dies in einer intensiven<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Deutschen Akademischen Austausch-<br />

Dienst (DAAD), welche für die deutsche<br />

Seite von Prof. Dr. Wolfgang<br />

Massberg von der Universität Bochum<br />

koordiniert wird.<br />

Tongji-Universität hat<br />

jetzt KSPG-Lehrstuhl<br />

Studenten, die hier ihr bereits andernorts<br />

erfolgreich abgelegtes Bachelor-Studium<br />

mit einem Master<br />

und vielleicht einer anschließenden<br />

Promotion fortsetzen wollen, müssen<br />

über entsprechende Sprachkenntnisse<br />

verfügen, zumal der Unterricht teilweise<br />

auch in Deutsch stattfindet.<br />

Dennoch ist diese Ausbildung so attraktiv,<br />

dass Studenten aus ganz China<br />

nach Shanghai ans CDHK kommen.<br />

Sie werden verstärkt durch weitere<br />

Kommilitonen aus der ganzen<br />

Welt. he<br />

Foto: Thomas Klink


Das Profil 3/2007 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 7<br />

akn Neckarsulm. Mit einem Umsatz von 707 Millionen €<br />

konnte die KS <strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH im Geschäftsjahr<br />

2006 ihren Umsatz erneut steigern und übertraf den Vorjahreswert<br />

deutlich um 10,8 Prozent. Jährlich entwickeln,<br />

produzieren und vertreiben über 6000 Mitarbeiter in weltweit<br />

16 Werken (inkl. Lizenznehmer) Kolben für Otto- und<br />

Dieselmotoren im Bereich Personen- und Nutzfahrzeuge.<br />

Am Firmensitz in Neckarsulm werden seit nunmehr mehr<br />

als 80 Jahren Kolben hergestellt. 1910 als „Karl Schmidt<br />

GmbH“ durch Karl Schmidt (Sohn des Christian Schmidt,<br />

Gründer der NSU-Motorenwerke) gegründet, wurde 1920<br />

mit der Produktion von Aluminium-Kolben begonnen.<br />

Heute produzieren am Firmensitz rund 1250 Mitarbeiter<br />

und derzeit 44 Auszubildende Kolben aus Aluminium und<br />

Stahl. Neben der Fertigung von Aluminiumkolben für<br />

Pkw-Otto- und -Dieselmotoren werden im Werk Neckarsulm<br />

neben Aluminiumkolben seit Anfang 2006 mit großem<br />

Erfolg auch Stahlkolben für Motoren von Nutzkraftfahrzeugen<br />

produziert. Zudem werden am Standort Großkolben<br />

für stationäre Motoren, Schiffsdiesel und Lokomotiven<br />

entwickelt, produziert und vertrieben. Auf Grund des<br />

anhaltenden Booms im Nutzfahrzeugmarkt und der damit<br />

einhergehenden positiven Auftragslage auf diesem Sektor<br />

stieg der Umsatz in dieser Produktgruppe – gemessen<br />

am Gesamtumsatz – auf aktuell 15 Prozent. Ein weiteres<br />

Highlight ist die vollautomatische Fertigungslinie<br />

zur Herstellung von Stahlkolben, die kürzlich am Standort<br />

Neckarsulm erfolgreich in Betrieb genommen wurde.<br />

Moderne Fertigungslinie für Stahlkolben bei KS <strong>Kolbenschmidt</strong> in Neckarsulm<br />

Dank höchster Leistung<br />

weltweit auf Vormarsch<br />

ei den Stahlkolben unterscheidet<br />

man hauptsächlich<br />

zwischen zwei Bauarten:<br />

den aus Stahl und<br />

Aluminium bestehenden<br />

Pendelschaftkolben und<br />

dem komplett aus Stahl<br />

gefertigten Monoblock-Stahlkolben.<br />

Beide Bauarten werden von KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

gefertigt – der Pendelschaftkolben<br />

im amerikanischen Werk Karl<br />

Schmidt Unisia Inc. in Marinette und<br />

der Ganzstahlkolben in Neckarsulm.<br />

Wegen der hohen Anforderungen an<br />

Lebensdauer und Zuverlässigkeit sind<br />

vollständig aus Stahl gefertigte Kolben<br />

im höchsten Leistungssegment weltweit<br />

auf dem Vormarsch. Das von den<br />

Neckarsulmer Spezialisten entwickelte<br />

System beruht dabei auf einem schaftgeführten<br />

Kolben mit langem, an der<br />

Schaftoberkante abgestütztem Schaft.<br />

Die damit erzielte gute Geradführung<br />

erreicht ein günstiges Geräuschverhal-<br />

ten (Kavitation) und ermöglicht eine<br />

große Freiheit in der Gestaltung der für<br />

Ölverbrauch und Durchblasemenge<br />

wichtigen Kolbenringzone.<br />

Eine effektive Temperaturregulierung<br />

wird durch einen abgeschlossenen Kühlraum<br />

gewährleistet. Der Ölverbrauch<br />

konnte zudem gegenüber einem heute in<br />

Serie befindlichen Pendelschaftkolben<br />

um 55 Prozent reduziert werden. Das reib-<br />

IAA: Forum für<br />

Innovationen<br />

msc Neckarsulm/Frankfurt am Main.<br />

Am 11. Juni 2007 fand die IAA Vorpressekonferenz<br />

der <strong>Kolbenschmidt</strong>-<strong>Pierburg</strong>-Gruppe<br />

statt. Im neu erbauten<br />

Customer Center in Neckarsulm konnten<br />

sich Journalisten aus ganz<br />

Deutschland ein fundiertes Bild von<br />

den Innovationen machen, die auf der<br />

62. Internationalen Automobilausstellung<br />

(13. – 23. September 2007) in<br />

Frankfurt am Main vorgestellt werden.<br />

Das Unternehmen selbst stellt traditionsgemäß<br />

in Halle 8 (Stand F04) aus.<br />

Anwesend waren hauptsächlich<br />

Fachjournalisten namhafter Zeitschriften<br />

wie der Automobil Industrie, auto<br />

motor und sport, Metall oder MTZ.<br />

Aber auch Redakteure der regionalen<br />

Standortmedien – z.B. Heilbronner<br />

geschweißte Design und die Verwendung<br />

von Vergütungsstahl – d.h. Stahl, der<br />

durch Vergüten (Härten und Anlassen) hohe<br />

Zug- und Dauerfestigkeit erhält – erlauben<br />

Spitzendrücke von bis zu 250 bar.<br />

Bereits Anfang 2006 wurde der Stahlkolben<br />

nach einer äußerst kurzen Entwicklungszeit<br />

in Neckarsulm mit großem<br />

Erfolg in die Serie eingeführt. Um<br />

der sehr guten Auftragslage – bedingt<br />

unter anderem durch die rege Ordertätigkeit<br />

des Hauptkunden für Stahlkolben,<br />

der Firma DAF Trucks N.V. (siehe<br />

auch „Kolben für Lkw des Jahres<br />

2007“) – gerecht zu werden, wurde am<br />

Standort Neckarsulm in eine neue Fertigungslinie<br />

für die Stahlkolbenherstellung<br />

investiert.<br />

Die bisher zum Einsatz kommende<br />

handbeladene Fertigungslinie wurde<br />

um eine vollautomatische Fertigungslinie<br />

für Ganzstahlkolben ergänzt, die im<br />

September 2006 erfolgreich in Betrieb<br />

genommen werden konnte.<br />

„Auf dieser hochmodernen Fertigungslinie<br />

können jährlich mehr als<br />

180 000 der bis zu 250 bar belastbaren<br />

Kolben produziert werden“, erklärt Michael<br />

Janssen, bei dem Kolbenprojekt<br />

für das Projektmanagement und die<br />

Prozessentwicklung zuständig.<br />

Doch bevor der fertige Stahlkolben an<br />

den Kunden ausgeliefert werden kann,<br />

sind viele hochkomplexe Bearbei-<br />

tungsschritte notwendig: Das Rohteil<br />

wird als vorbearbeitetes und wärmebehandeltes<br />

Bauteil von dem Schmiedelieferanten<br />

angeliefert. Die auf Paletten<br />

bereitgestellten Rohlinge gelangen bei<br />

KS <strong>Kolbenschmidt</strong> dann auf das automatische<br />

Förderband der hochmodernen<br />

Fertigungslinie, um von dort aus<br />

den weiteren Bearbeitungsschritten zugeführt<br />

zu werden.<br />

An Dreh-Fräs-Maschinen folgen eine<br />

Einpassbearbeitung, die Vorbearbeitung<br />

des Bolzenlochs sowie die Kolbenboden-Fertigbearbeitung.<br />

Nach der Nutenbearbeitung<br />

an einer Drehmaschine findet<br />

auf dem Herzstück der Linie, der von<br />

<strong>Kolbenschmidt</strong> entwickelten Feinbohrmaschine,<br />

das Feinbohren des Bolzenlochs<br />

statt. Mittels Laserschweißen wird<br />

dann der Kühlkanal verschlossen. Anschließend<br />

erhalten die Kolben ihr endgültiges<br />

Oberflächenprofil und die Außenform,<br />

bevor sie entgratet, gereinigt<br />

und einer speziellen Oberflächenbehandlung<br />

unterzogen werden. Abschließend<br />

erfolgen die Qualitätsprüfung und<br />

die Kennzeichnung. Die Ganzstahlkolben<br />

werden nach KS Strategie versandfertig<br />

in der Linie produziert.<br />

Um den internationalen Märkten und<br />

den Anforderungen der weltweiten Kun-<br />

Produktiver Blick in die Fertigung (Foto links): <strong>Kolbenschmidt</strong>-Maschinenbediener Jens Keller begutachtet ein Stahlkolbenrohteil<br />

an der neuen Produktionslinie. Rechts daneben Steffen Wältner, Global Account Manager bei der KS <strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH.<br />

Stimme und Neuß-Grevenbroicher Zeitung<br />

– interessierten sich für die vorgestellten<br />

Neuheiten. <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

<strong>Pierburg</strong> war mit Repräsentanten aus<br />

allen Geschäftsbereichen vertreten.<br />

Zum Auftakt der Veranstaltung gab Vorstandschef<br />

Dr. Gerd Kleinert einen<br />

Überblick über die aktuelle Situation<br />

der <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> Gruppe.<br />

Anschließend präsentierte jeder Bereich<br />

seine Innovationen zur IAA 2007.<br />

Übergreifende Themen waren vor allem<br />

die Verringerung des CO2-Ausstoßes<br />

und die Reaktion auf neue Umweltgesetze<br />

wie die europaweit eingeführten<br />

Abgasnormen im Dieselbereich.<br />

Diese sorgen jetzt und in Zukunft<br />

dafür, dass im Bereich Kolben<br />

die Drücke steigen. Kolben müssen<br />

160 Mal so viel Beschleunigung wie eine<br />

Rakete und Temperaturen von über<br />

1000 Grad aushalten – „das tut schon<br />

fast weh, wenn man darüber nachdenkt“,<br />

resümierte Rainer Fluhr, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der KS<br />

den Rechnung zu tragen, ist eine weitere<br />

automatische Fertigungslinie bereits<br />

bestellt; noch in diesem Jahr wird diese<br />

mit der Produktion beginnen. Den<br />

positiven Trend im Stahlkolbensegment<br />

verdeutlichen zudem mehrere<br />

Entwicklungsprojekte für weitere Nkw-<br />

Kunden, die KS <strong>Kolbenschmidt</strong> in diesem<br />

Branchensegment in eine positive<br />

Zukunft schauen lassen. akn<br />

Foto: Messe Frankfurt/Main<br />

Vom 13. bis 23. September 2007 internationaler<br />

Treffpunkt der 62. IAA: das Messegelände<br />

in der Mainmetropole Frankfurt.<br />

Seit Anfang 2006 werden – mit großem Markterfolg – bei <strong>Kolbenschmidt</strong> in Neckarsulm<br />

auch Stahlkolben für Nutzfahrzeuge produziert. Auf unserem Foto sind Gerhard<br />

Luz (l.), Projektleiter Kolben und technischer Kundenberater, und Michael Janssen<br />

(Leitung des Investitionsprojektes Stahlkolbenlinie) vor der Einpassmaschine zu sehen.<br />

akn Bellevue/Neckarsulm. „2006<br />

konnten wir erfolgreich die Fertigung<br />

des Stahlkolbens für unseren ersten<br />

Serienkunden DAF Trucks N.V., der<br />

bereits seit 25 Jahren ein treuer Kunde<br />

von KS <strong>Kolbenschmidt</strong> ist und das<br />

Stahlkolbenprojekt erfolgreich mit<br />

uns gemeinsam umgesetzt hat, starten“,<br />

freut sich Steffen Wältner, Global<br />

Account Manager bei der KS <strong>Kolbenschmidt</strong><br />

GmbH: „Mit DAF haben<br />

wir einen Mehrjahresvertrag für die<br />

Produktion von Stahlkolben abgeschlossen;<br />

bereits Ende 2006<br />

konnten wir an diesen Kunden den<br />

100 000sten Stahlkolben ausliefern.“<br />

DAF Trucks N.V. gehört zu den führenden<br />

Herstellern von leichten,<br />

mittelschweren und schweren Lkws<br />

mit einem Marktanteil in Westeuropa<br />

von fast 15 Prozent in der Klasse über<br />

15 Tonnen. Im vergangenen Jahr lieferte<br />

das Unternehmen insgesamt<br />

rund 52 500 Lastkraftwagen innerhalb<br />

und außerhalb Europas aus.<br />

DAF Trucks N.V. hat Produktionsstätten<br />

in Eindhoven (Niederlande) und<br />

<strong>Kolbenschmidt</strong> GmbH. Er informierte<br />

die Teilnehmer über technische Neuerungen<br />

wie eine Beschichtung mit<br />

Nano-Technologie oder ein Laser-<br />

Umschmelzverfahren am Kolbenmuldenrand.<br />

Auch bei <strong>Pierburg</strong> steht die Reduzierung<br />

von Abgasemissionen im<br />

Vordergrund. Der Neusser Automobilzulieferer<br />

<strong>Pierburg</strong> entwickelte zu<br />

diesem Zweck verschiedene Kühlermodule<br />

und Ventile. Neu ist beispielsweise<br />

ein Saugmodul mit Abgasrückführsystem.<br />

Das Downsizing<br />

der Motoren, also die Verkleinerung<br />

des Hubraums bei gleicher Leistung,<br />

wird von einem neuartigen elektrischen<br />

Schubumluftventil unterstützt.<br />

Einen Beitrag zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs<br />

leistet die elektrisch<br />

geregelte variable Ölpumpe. Dr.<br />

Hans-Joachim Esch, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung, und sein Geschäftsführerkollege<br />

Udo Nenning<br />

stellten die Neuheiten vor.<br />

Kolben für Lkw<br />

des Jahres 2007<br />

in Westerlo (Belgien) und ist ein<br />

Unternehmen von Paccar Inc. mit<br />

Sitz in Bellevue (US-Bundestaat<br />

Washington), Weltmarktführer bei<br />

leichten, mittelschweren und schweren<br />

Nutzfahrzeugen.<br />

Zum Einsatz kommt der Neckarsulmer<br />

Stahlkolben im neuen 12,9-Liter-<br />

Paccar-MX 6-Zylinder-Motor, der in<br />

den – zum „Internationalen Lkw des<br />

Jahres 2007“ gewählten – DAF XF 105<br />

eingebaut wird. Dieser Motor liefert<br />

eine außerordentliche Leistung: 360<br />

bis 510 PS, hohes Drehmoment von<br />

2000 bis 2500 Nm bei maximalen<br />

Drehzahlen zwischen 1000 und 1400<br />

U/min. Der DAF XF 105, für Fernlastverkehr<br />

und Schwertransport konzipiert,<br />

ging 2006 in Produktion. Demnächst<br />

werden der Motor und somit<br />

auch die KS Kolben in den DAF-Fahrzeugtypen<br />

der 95er- und 85er-Serie<br />

ihre Leistung bringen.<br />

Das EU-Flottenziel für einen Rückgang<br />

an CO2 kann ohne weit reichenden<br />

Leichtbau und Downsizing kaum<br />

erreicht werden. Dr. Eduard Köhler,<br />

Entwicklungsleiter der KS Aluminium-<br />

Technologie <strong>AG</strong>, zeigte dafür die Antwort<br />

der AT<strong>AG</strong>: ein modulares Druckgusskonzept<br />

für leichte Aluminium-Zylinderkurbelgehäuse.<br />

Es schafft mit<br />

geringen Wanddicken günstige Voraussetzungen<br />

für den Leichtbau.<br />

Über das Interesse an neuen Lagerwerkstoffen<br />

für Common-Rail-Hochdruck-Einspritzpumpen<br />

freute sich<br />

Gleitlager-Chef Dr. Peter Spahn. Der<br />

Vorsitzende der Geschäftsführung der<br />

KS Gleitlager GmbH berichtete außerdem<br />

von einer neuartigen Polymergleitschicht<br />

für Motorenlager, einem<br />

öldurchflussoptimierten Kurbelwellenlager<br />

und einem bleifreien Sputterlager.<br />

Letztes trägt der EU-Altautoverordnung<br />

Rechnung. Sie gilt ab 1. Juli<br />

2008 und untersagt die Verwendung<br />

bleihaltiger Lagerwerkstoffe.<br />

Fotos (3): Thomas Klink


Seite 8 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das Profil 3/2007<br />

Kooperation beim<br />

„Wabep“-Projekt<br />

oho Paris/Bonn. In Anwesenheit<br />

des deutschen Staatssekretärs im<br />

Bundesverteidigungsministerium, Dr.<br />

Peter Eickenboom, und seines israelischen<br />

Amtskollegen Pinchas Buchris<br />

haben Vertreter von IAI und Rheinmetall<br />

Defence jetzt auf der Paris Airshow<br />

einen weit reichenden Kooperationsvertrag<br />

unterzeichnet. Er beinhaltet<br />

die enge Zusammenarbeit<br />

beim Verbund drohnengestützter<br />

Aufklärung mit so genannten loiterfähigen<br />

Wirkmitteln neuester Generation<br />

für militärische Einsatzkräfte. Unbemannte<br />

Fluggeräte (Unmanned Aerial<br />

Vehicles – UAV) sollen somit im<br />

Rahmen dieses Verbundes künftig<br />

auch zur Bekämpfung definierter Ziele<br />

eingesetzt werden können.<br />

Panhard und Rheinmetall Defence beim Gavial vereint<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

schafft starkes Produkt<br />

kk Paris. Hoher Schutz und größtmögliche Mobilität – dies sind die Anforderungen<br />

an die „Geschützten Führungs- und Funktionsfahrzeuge“ (GFF), die in der<br />

nächsten Zeit bei der Bundeswehr angeschafft werden sollen („Das Profil“<br />

5/2005). Die drei Fahrzeugklassen sind in Gewichtskategorien gegliedert, beginnend<br />

mit der GFF-Klasse 1 – den gepanzerten, hubschrauberverladbaren Radfahrzeugen<br />

mit einem Gesamtgewicht von bis zu fünf Tonnen. Rheinmetall Defence in<br />

Kassel kooperiert hier eng mit dem französischen Unternehmen Panhard und<br />

ist systemverantwortlich für die Anpassung des Fahrzeugs auf den Bedarf der<br />

Bundeswehr. Im Zuge einer Presseveranstaltung, die von den beiden beteiligten<br />

Unternehmen durchgeführt wurde, wurde das Gavial-Gesamtsystem unlängst einer<br />

internationalen Journalistenrunde in Marolles-en-Hurepoix bei Paris vorgestellt.<br />

er Grund für das umfangreicheBeschaffungsvorhaben<br />

bei den deutschen<br />

Militärs liegt klar auf der<br />

Hand“, erläutert Andreas<br />

Falkenreck, Leiter Produktmanagement<br />

auf<br />

Rheinmetall-Seite, die gegebene Situation.<br />

„Die deutsche Bundeswehr beteiligt<br />

sich schon seit geraumer Zeit an<br />

immer gefährlicheren Einsätzen; die<br />

Einsatzszenarien ändern sich stetig, so<br />

dass es unumgänglich ist, für die im<br />

Einsatz befindlichen Soldaten Fahrzeuge<br />

bereitzustellen, mit denen diese ihre<br />

Aufgaben angemessen bewerkstelligen<br />

können“, erklärt er weiter.<br />

Falkenrecks Kollege Benoit Zudaire,<br />

der auf französischer Seite das Projekt<br />

betreut, wird noch deutlicher: „In erster<br />

Linie werden gerade Selbstmordanschläge,<br />

Minen und selbst hergestellte<br />

Bomben zunehmend zu einer ernstzunehmenden<br />

Gefahr.“<br />

Basis der deutsch-französischen Gemeinschaftsarbeit<br />

ist dabei der von der<br />

französischen Armee bereits erfolgreich<br />

qualifizierte und in der Beschaffung befindliche<br />

A4 AVL, ein von Panhard neu<br />

entwickeltes Fahrzeug, das in Marollesen-Hurepoix,<br />

direkt vor den Toren von Paris,<br />

gefertigt wird. „Das PVP-Projekt – die<br />

Abkürzung steht für das französische Beschaffungsvorhaben<br />

Petit Véhicule Protégé<br />

– steht dabei Pate“, so Panhards Mar-<br />

Kompakt mit vielen Features<br />

Paris/Kiel. Kernstück eines jeden<br />

Fahrzeugs ist der Motor. Der Gavial ist<br />

mit einem 160 PS starken Turbodiesel-<br />

Aggregat ausgestattet, das vom italienischen<br />

Zulieferer Iveco stammt und<br />

das das immerhin fünf Tonnen schwere<br />

Gefährt auf eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 120 Kilometern in der<br />

Das Bündnis zwischen der IAI Missile<br />

Division, die sich auf dem Gebiet der loiterfähigen<br />

Wirkmittel durch langjährige<br />

Erfahrung auszeichnet, und Rheinmetall<br />

Defence als einem Systemführer für Aufklärungsdrohnen<br />

in Deutschland, ist ein<br />

wichtiger Meilenstein für beide Unternehmen.<br />

Es bildet die Grundlage für gemeinsame<br />

Aktivitäten im Hinblick auf neue<br />

Marktchancen und für die Bündelung der<br />

Kompetenzen beider Firmen zum Vorteil<br />

der Kunden.<br />

Als erstes Vorhaben innerhalb der neuen<br />

Kooperation wollen die beiden Unternehmen<br />

die in der Bundeswehr angestrebte<br />

Beschaffung eines Wirkmittels zur<br />

Abstandsfähigen Bekämpfung von Einzelund<br />

Punktzielen (Wabep) realisieren.<br />

Dieses Projekt steht dabei für den Verbund<br />

des taktischen Aufklärungssystems<br />

KZO der Rheinmetall Defence mit einem<br />

Strike-Element, dem loiterfähigen Wirkmittel<br />

der Firma IAI. Beide Systemele-<br />

ketingchef Charles Maisonneuve über<br />

das laufende französische Projekt.<br />

Um das Fahrzeug für den deutschen Bedarfsträger<br />

zu optimieren, wurden diverse<br />

Modifikationen vorgenommen, „wobei<br />

das Zeitfenster, das für die Aufgabe<br />

zur Verfügung stand, nicht sehr groß<br />

war“, gibt Falkenreck zu bedenken. „Wir<br />

haben es dennoch geschafft, alle Veränderungen<br />

innerhalb von nur sechs Monaten<br />

durchzuführen“, sagt er nicht ohne<br />

ein gewisses Funkeln in den Augen.<br />

Die wohl sichtbarste Änderung fällt im<br />

direkten Vergleich der beiden Fahrzeuge<br />

sofort ins Auge, denn der Gavial ist – anders<br />

als sein französischer Bruder – ein<br />

fünftüriges Fahrzeug, das so für komplexere<br />

Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung<br />

steht. Damit einhergehen ein überarbeitetes<br />

Sitzkonzept und eine veränderte<br />

Anordnung des Kraftstofftanks.<br />

Zu den auf den ersten Blick eher unscheinbaren,<br />

aber gleichwohl nachhaltig<br />

wirkenden Systemabwandlungen<br />

zählt zudem ein komplett neu konstruiertes<br />

Luftfederungssystem („air suspension<br />

system“), das dem Fahrzeug zu<br />

einer verbesserten Geländegängigkeit<br />

verhilft und auch den Insassen ein angenehmeres<br />

Fahrgefühl vermittelt. Des<br />

Weiteren wurde im Zuge des Modifizierungsprozesses<br />

die Panzerung überarbeitet.<br />

„Um ein besonders sicheres<br />

Fahrzeug entstehen zu lassen, das jedoch<br />

nicht zuviel Gewicht auf die Waa-<br />

Stunde bringt. 320 Newtonmeter stehen<br />

bereits bei 1500 Umdrehungen<br />

pro Minute zur Verfügung, so dass –<br />

auch unter zivilen Bewertungsmaßstäben<br />

– von einem zügigen Vorankommen<br />

geredet werden kann.<br />

Die Kraft des Motors wird über ein<br />

automatisches Getriebe auf die Stra-<br />

mente (KZO und Wirkmittel) sind vernetzt<br />

und werden integral als ein Gesamtsystem<br />

eingesetzt. Die offene Systemarchitektur<br />

erlaubt dabei auch Verbundlösungen<br />

mit anderen heutigen<br />

oder zukünftigen Aufklärungs- und<br />

Wirksystemelementen.<br />

Mit seinen Fähigkeiten zur „Aufklärung<br />

und Wirkung im Verbund“ erfüllt<br />

das Wabep die Anforderungen aus den<br />

heutigen Einsatzszenarien der Streitkräfte.<br />

Das von Rheinmetall Defence<br />

und IAI konzipierte System bedeutet eine<br />

einfach realisierbare Erweiterung<br />

des KZO-Basissystems und bildet damit<br />

eine risikoarme und effektive Lösung<br />

für die kurzfristige Schließung von Fähigkeitslücken<br />

im Bereich der abstandsfähigen<br />

und zeitnahen präzisen<br />

Wirkung. Rheinmetall Defence und IAI<br />

erwarten für Systeme mit diesen Fähigkeiten<br />

einen wachsenden Markt in Europa<br />

und anderen Regionen.<br />

Der Gavial ist mit einem 160 PS starken Turbodiesel-Aggregat ausgestattet, das das Gefährt auf eine Höchstgeschwindigkeit von<br />

120 Kilometern in der Stunde bringt. Militärisch betrachtet, spielen Vorteile wie die gute Luftverlad- und Luftverlastbarkeit eine<br />

Rolle, denn dank der günstigen Abmaße ist das Fahrzeug als Innen- oder Außenlast mit einem mittleren Transporthubschrauber<br />

CH-53 transportabel. Es besitzt fünf Türen, so dass der problemlose Transport von bis zu fünf Soldaten plus jeweiliger Ausrüstung<br />

gegeben ist. Das große Innenvolumen des Gavial ermöglicht zudem die Integration unterschiedlichster Rüstsätze; damit eignet<br />

er sich für eine ganze Reihe von Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel als Aufklärungs-, Verbindungs- oder Führungsfahrzeug.<br />

ge bringt – man denke in diesem Zusammenhang<br />

an die Luftverladbarkeit<br />

dieser Fahrzeuge – wurde auf die Panzerung<br />

der Motorhaube verzichtet“, so<br />

Falkenreck. Das Fahrzeug verfügt nunmehr<br />

über Schutz gegen seitliche Ansprengungen;<br />

auch der eingeforderte<br />

ballistische Minenschutz ist gegeben.<br />

Ein weiteres interessantes Detail, das<br />

der französische A4 AVL nicht serienmäßig<br />

aufweist, ist der ABC-Schutz, also<br />

die Abschirmung des Fahrzeuginneren<br />

gegen atomare, biologische oder<br />

chemische Kampfstoffe, mit denen sich<br />

auch weitere Einsatzmöglichkeiten für<br />

das Fahrzeug auftun. Falkenreck: „Mit<br />

dem Gavial verfügt Rheinmetall Defence<br />

jetzt über ein auch international gut<br />

positioniertes eigenständiges Produkt.“<br />

ße gebracht; dabei kann zwischen<br />

Zweirad- und Allradantrieb gewechselt<br />

werden. Wichtig in diesem Zusammenhang:<br />

Auch militärische Fahrzeuge<br />

können durch ein umsichtiges<br />

Umweltkonzept überzeugen, denn<br />

der Gavial hält die Abgaswerte der Euronorm<br />

3 ein und ist zudem, für ein<br />

Fahrzeug dieses Formats, sparsam im<br />

Kraftstoffverbrauch. Auch Sicherheitsfeatures<br />

wie Antiblockiersystem<br />

und Antischlupfregelung sind im<br />

Fahrzeug verbaut.<br />

Militärisch betrachtet, spielen sicherlich<br />

andere Vorteile eine bedeutendere<br />

Rolle. Dazu zählt zweifellos<br />

die gute Luftverlad- und Luftverlastbarkeit,<br />

denn dank der günstigen Abmaße<br />

ist der Gavial als Innen- oder<br />

Außenlast mit einem mittleren Transporthubschrauber<br />

CH-53 transportabel.<br />

Wie bereits erwähnt, besitzt das<br />

Fahrzeug fünf Türen, so dass der<br />

problemlose Transport von bis zu fünf<br />

Kuwait: Weitere<br />

MLG-27-Geschütze<br />

oho Kuwait City. Im Rahmen eines<br />

Foreign-Military-Sales-Programms<br />

des US-Verteidigungsministeriums<br />

wurde der Düsseldorfer Rheinmetall-<br />

Konzern damit beauftragt, weitere<br />

Marineleichtgeschütze vom Typ MLG<br />

27 an die kuwaitische Marine zu liefern.<br />

Wie berichtet, erhielt Rheinmetall<br />

im Juli 2006 den ersten Auftrag<br />

über zwölf Marineleichtgeschütze<br />

MLG 27. Der jetzt erteilte Folgeauftrag<br />

umfasst drei weitere Geschütze,<br />

30 000 Schuss FAPDS-Munition<br />

(Frangible Armour Piercing Discarding<br />

Sabot) sowie 8500 Schuss Übungsmunition<br />

und verschiedene Serviceleistungen.<br />

Das Gesamtvolumen des<br />

Auftrags beläuft sich auf über zehn<br />

Millionen €. Der Auftrag stellt den in-<br />

Da das Grundfahrzeug bereits in<br />

ähnlicher Ausführung verfügbar ist,<br />

kann auf ein breites logistisches Netzwerk<br />

zurückgegriffen werden, so dass<br />

der spätere Kunde auf ein bewährtes<br />

System vertrauen kann, wenn es zum<br />

Beispiel um Ersatzteilversorgung, Dokumentation<br />

und weiterführende Serviceleistungen<br />

geht.<br />

Die Kooperation zwischen den beiden<br />

Unternehmen funktioniert einwandfrei;<br />

dies wird durch die Art und Weise, wie<br />

beide Unternehmen sich auf der Projektebene<br />

begegnen, schnell deutlich. Denn<br />

beide Partner verstehen es, das Projekt<br />

durch die bewusste Koordination der<br />

Maßnahmen voranzutreiben. „Die erfolgreiche<br />

Realisation setzt immer auch die<br />

Berücksichtigung einer Reihe von prakti-<br />

Soldaten plus jeweiliger Ausrüstung<br />

gegeben ist.<br />

Das große Innenvolumen des Gavial<br />

ermöglicht zudem die Integration unterschiedlichster<br />

Rüstsätze. Damit<br />

eignet er sich für eine ganze Reihe von<br />

Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel<br />

als Aufklärungs-, Verbindungs- oder<br />

Führungsfahrzeug. Zur Selbstverteidigung<br />

kann das Fahrzeug mit diversen<br />

fernbedienbaren Waffenstationen<br />

ausgerüstet werden, unter anderem<br />

mit einem MG 3 oder einem MG 4.<br />

Das Basisfahrzeug wird mit einer<br />

Rückblickkamera, einem externen<br />

Kommunikationssystem, dem so genannten<br />

„car talk“, sowie einer Reifendruckregelanlage<br />

ausgestattet.<br />

Kostenmäßig ist das Fahrzeug dank<br />

der Verwendung bereits teilweise eingeführter<br />

Teilsysteme und -komponenten<br />

gut aufgestellt. Eine abschließende<br />

Beschaffungsentscheidung<br />

wird Ende 2007 erwartet, so dass die<br />

ternationalen Durchbruch der von<br />

Rheinmetall entwickelten 27mm<br />

FAPDS-Munition dar. Die Frangible-<br />

Munition wurde zur Bekämpfung von<br />

harten und weichen Zielen entwickelt,<br />

wobei auf die Verwendung von<br />

Sprengstoff und Zünder verzichtet<br />

wurde. Die Munition verfügt über eine<br />

sehr hohe Abgangsgeschwindigkeit;<br />

daraus resultierten eine gestreckte<br />

Flugbahn und eine sehr kurze<br />

Flugzeit, was zu einer sehr hohen<br />

Treffwahrscheinlichkeit führt.<br />

Bis heute wurden bereits 56 Geschütze<br />

des Typs MLG 27 in ähnlicher<br />

Konfiguration an die deutsche Marine<br />

ausgeliefert. Bei der kuwaitischen<br />

Marine werden von den drei weiteren<br />

Geschützen zwei auf Unterstützungsbooten<br />

für Marinetaucher installiert,<br />

die in den Vereinigten Staaten gebaut<br />

werden. Das dritte System wird<br />

der Ausbildung dienen.<br />

schen Punkten voraus, zum Beispiel die<br />

Festlegung der Organisationsstrukturen<br />

oder aber die Sicherstellung der Kommunikation“,<br />

definiert Jürgen Neidhardt, der<br />

Produktbereichsleiter, das gelungene,<br />

gemeinsame Engagement der bilateralen<br />

Partner: „Hier herrscht Harmonie auf<br />

einem hohen Niveau.“<br />

Alles in allem hat die konstruktive Zusammenarbeit<br />

zwischen Deutschen<br />

und Franzosen ein bereits sehr gutes<br />

Fahrzeug noch ein ganzes Stück weiter<br />

verbessert. Damit kann der Bundeswehr<br />

ein geeignetes, besonders leistungsfähiges<br />

angeboten werden. Die<br />

erfolgreiche industrielle Kooperation<br />

könnte zudem der deutsch-französischen<br />

Zusammenarbeit im Heeresbereich<br />

neue Impulse verleihen.<br />

Serienproduktion des Gavial im Jahr<br />

2008 starten könnte.<br />

Die Firma Panhard, die bereits 1904<br />

das erste gepanzerte Fahrzeug für die<br />

französische Armee entwickelte, hat<br />

mit dem A4 AVL ein erstklassiges<br />

Fahrzeug als Grundstein für den<br />

Gavial geliefert. Im Jahr 2005 übernahm<br />

Auverland Panhard vom Mutterkonzern<br />

PSA, der Holding der Peugeot-<br />

Citroën-Gruppe. Seit 2006 werden die<br />

Produkte unter der Marke Panhard<br />

General Defense vertrieben. Insgesamt<br />

hat der Konzern bis zum heutigen<br />

Tag mehr als 18 000 Fahrzeuge in<br />

50 Länder geliefert. Im Markt für gepanzerte<br />

Fahrzeuge bis zu einem Gewicht<br />

von zehn Tonnen bietet die Produktpalette<br />

eine Vielzahl von Fahrzeugen<br />

an, die den Bedürfnissen der<br />

Militärs in jeder Hinsicht entgegenkommt.<br />

Auch aus diesem Grunde sind<br />

die Auftragsbücher des Unternehmens<br />

gut gefüllt. kk


Fotos (4): Michael Rennertz<br />

Das Profil 3/2007 Aus dem Konzern<br />

Seite 9<br />

Die zweite „<strong>Pierburg</strong> Train the Trainer Conference“ bei der MSI in Dormagen: Während dieser Schulungsveranstaltung wurden<br />

jetzt 27 Servicetechniker bzw. Ingenieure aus 15 Ländern intensiv mit den weltweit im Aftermarket offerierten <strong>Pierburg</strong>-Produkten<br />

vertraut gemacht. Hier informiert Dr. Berthold Franz (Foto r.), Senior Manager Competence Center Test Field, die Seminarteilnehmer<br />

während der Besichtigung der <strong>Pierburg</strong> GmbH in Neuss über das breitgefächerte Aufgabenspektrum der Motorprüfstände.<br />

Zum 2. Mal „<strong>Pierburg</strong> Train the Trainer“-Seminar bei der MSI in Dormagen<br />

Multiplikatoren für Service vor Ort<br />

akn Neuss/Dormagen. Nach der Premiere<br />

2005 fand jetzt am MSI-Standort<br />

Dormagen die „2nd <strong>Pierburg</strong> Train the<br />

Trainer Conference“ statt. Im jährlichen<br />

Wechsel mit dem für <strong>Kolbenschmidt</strong>-<br />

Produkte in Neckarsulm durchgeführten<br />

Train-the-Trainer-Seminar (TtT) werden<br />

bei dieser international besetzten Schulungsveranstaltung<br />

Servicetechniker<br />

bzw. Ingenieure intensiv mit dem weltweit<br />

im Aftermarket offerierten <strong>Pierburg</strong>-<br />

Produktspektrum vertraut gemacht. Der<br />

Schwerpunkt des diesjährigen TtT lag<br />

nicht nur auf der Vermittlung des technischen<br />

Know-hows; zusätzlich rückten<br />

Verkaufs- und Marketinginformationen<br />

in den Mittelpunkt der Veranstaltung.<br />

An dem viertägigen Informationsseminarnahmen<br />

27 Servicetechniker<br />

bzw. Ingenieure aus 15<br />

Ländern teil. Doch nicht<br />

nur wichtige MSI-Geschäftspartner<br />

aus Irland,<br />

Portugal, Großbritannien,<br />

den Niederlanden, Italien,<br />

Rumänien, Tschechien,<br />

Norwegen, Israel, Bulgarien<br />

und Griechenland<br />

interessierten sich für die<br />

<strong>Pierburg</strong>-Technikschulung;<br />

auch Mitarbeiter aus<br />

den eigenen MSI-Gesellschaften<br />

von KS Motorac (Frankreich),<br />

KS Istanbul (Türkei) und MSI Asien nutzen<br />

die Gelegenheit, um sich gezielt von<br />

den Mitarbeitern des Technical Market<br />

Birdie 118 bietet<br />

Helikopter-Schutz<br />

oho Stockholm/Düsseldorf. Rheinmetall<br />

Defence ist von der schwedischen<br />

Beschaffungsbehörde (Swedish<br />

Defence Materiel Administration)<br />

in der Hauptstadt Stockholm mit<br />

der Lieferung von Infrarot-Scheinzielen<br />

des Typs Birdie 118 zum Schutz<br />

von Helikoptern der schwedischen<br />

Luftwaffe in zukünftigen Auslandseinsätzen<br />

beauftragt worden. Die Auslieferung<br />

wird noch in 2007 erfolgen.<br />

Support in Dormagen über die <strong>Pierburg</strong>-<br />

Produkte zu informieren – mit dem Ziel,<br />

dieses Know-how später an die Kunden<br />

in den einzelnen Ländern bzw. Regionalmärkten<br />

weitergeben zu können.<br />

„Unsere Partner und Kunden, die wir<br />

innerhalb des TtT intensiv schulen, sind<br />

in ihrem jeweiligen Land quasi der verlängerte<br />

Arm der MSI. Diese so genannten<br />

Multiplikatoren sind nach dem<br />

Schulungsprogramm weit besser in der<br />

Lage, den eigenen Kunden vor Ort einen<br />

guten und qualifizierten Service anzubieten,<br />

der für eine erfolgreiche Marktbetreuung<br />

und Marktbearbeitung notwendig<br />

ist“, erklärt der Dormagener<br />

Kundendienstleiter Dustin Smith.<br />

Zum Aufgabenspektrum der Multiplikatoren<br />

gehören denn auch – und zwar<br />

jeweils vor Ort – die Durchführung<br />

technischer Schulungen, die Etablie-<br />

Birdie (Bi-spectral InfraRed Decoy<br />

Improved Efficiency) ist eine Eigenentwicklung<br />

aus dem Hause Rheinmetall<br />

Waffe Munition und stellt einen völlig<br />

neuen Ansatz beim Schutz von Hubschraubern<br />

gegen moderne infrarotgelenkte<br />

Boden-Luft- sowie gegen<br />

Luft-Luft-Flugkörper dar. Es handelt<br />

sich um ein hocheffizientes bi-spektrales<br />

Luftfahrzeug-Scheinziel, das insbesondere<br />

auch der Bedrohung durch<br />

so genannte Manpads entgegenwirkt.<br />

Birdie kann in allen gängigen 1x1”-<br />

Werfersystemen für den Luftfahrzeugschutz<br />

der Nato eingesetzt werden und<br />

rung eines technischen Services, der<br />

Ausbau der technischen Hotline, der<br />

Verkauf sowie die Bewertung und das<br />

Handling von Reklamationen.<br />

Die Resonanz der Teilnehmer auf die<br />

Veranstaltung mit ihrem Mix aus Theorie,<br />

Vertriebsinfo, Marketing und Praxis<br />

war dementsprechend positiv. Die zum<br />

Programm gehörende Besichtung des<br />

<strong>Pierburg</strong>-Standortes in Neuss, die praktischen<br />

Arbeiten an den Prüfmotoren<br />

im MSI Schulungszentrum Dormagen<br />

und die unterschiedlichen theoretischen<br />

Schulungen hielten für alle Teilnehmern<br />

interessante und vielschichtige<br />

Themen bereit, die dazu dienen,<br />

dass die Teilnehmer diverse MSI- bzw.<br />

<strong>Pierburg</strong>-Aktivitäten in<br />

ihren jeweiligen Märkten<br />

durchführen und damit<br />

den Umsatz positiv<br />

beeinflussen.<br />

Smith abschließend:<br />

„Da das Interesse an<br />

den von der MSI gelieferten<br />

<strong>Pierburg</strong>- und <strong>Kolbenschmidt</strong>-Produkten<br />

kontinuierlich zunimmt<br />

– die Steigerung der<br />

Teilnehmerzahl von elf<br />

im Jahr 2005 auf 27 in<br />

diesem Jahr spricht eine<br />

deutliche Sprache –, bin<br />

ich überzeugt davon, dass wir bei der<br />

nächsten <strong>Pierburg</strong>-TtT-Konferenz im<br />

Jahr 2009 noch weitere neue Teilnehmer<br />

und Partner begrüßen können.“<br />

Durchbruch: Rheinmetall ist jetzt von der schwedischen Beschaffungsbehörde mit der Lieferung von Infrarot-Scheinzielen des<br />

Typs Birdie 118 zum Schutz von Helikoptern der schwedischen Luftwaffe in zukünftigen Auslandseinsätzen beauftragt worden.<br />

ist darüber hinaus auch als Kaliber<br />

2x1”-Variante verfügbar (Birdie 218).<br />

Das System wurde in zahlreichen Natosowie<br />

nationalen Versuchen erfolgreich<br />

gegen modernste Lenkflugkörper<br />

mit Zweifarbanalyse getestet.<br />

Die Rheinmetall Waffe Munition<br />

GmbH gehört zu den international führenden<br />

Herstellern von Schutzsystemen<br />

und verfügt über herausragende<br />

Kompetenzen zur Entwicklung und Herstellung<br />

von Wirkmitteln und Systemen<br />

zum Schutz militärischer sowie ziviler<br />

Ziele. Der Auftrag aus Schweden ist ein<br />

Durchbruch im internationalen Markt.<br />

RVD: Spezialangebote der Allianz Lebensversicherung<br />

„Vermögenswirksam“<br />

für die Altersvorsorge<br />

bs Düsseldorf/Nürnberg. Man kann<br />

es nicht oft genug betonen: Altersvorsorge<br />

fällt mehr und mehr in die eigene<br />

Verantwortung. Nach Schätzungen von<br />

Experten liegt die durchschnittliche gesetzliche<br />

Rente derzeit bei ungefähr 52<br />

Prozent des letzten Bruttoeinkommens;<br />

im Jahr 2030 wird sie sogar nur<br />

noch 43 Prozent betragen. Das gesetzliche<br />

Rentenniveau wird also weiter<br />

sinken – und die Versorgungslücke immer<br />

größer werden. Um den gewohnten<br />

Lebensstandard im Ruhestand halten<br />

zu können, ist eine ergänzende private<br />

Absicherung heute wichtiger denn<br />

je. Die Zeichen der Zeit haben auch die<br />

Tarifparteien der Metall- und Elektrobranche<br />

erkannt und sich zum 1. Oktober<br />

2006 im neuen Tarifvertrag über altersvorsorgewirksame<br />

Leistungen da-<br />

rauf verständigt, dass die bisherigen<br />

vermögenswirksamen Leistungen<br />

(VWL) nun durch die erwähnten altersvorsorgewirksame<br />

Leistungen (AVWL)<br />

ersetzt werden sollen.<br />

Die bisherigen VWL waren tarifvertraglich<br />

oder per Arbeitsvertrag geregelte<br />

Geldleistungen des Arbeitgebers in Höhe<br />

von bis zu 319,08 € pro Jahr, die direkt<br />

auf ein vom Arbeitnehmer benanntes<br />

Anlagekonto gezahlt wurden. Voraussetzung<br />

hierfür war lediglich, dass der<br />

Arbeitnehmer die Summe über eine<br />

Laufzeit von sieben Jahren zur Vermögensbildung<br />

anlegte. Der Arbeitnehmer<br />

konnte dabei aus einem gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Katalog von langfristigen<br />

Investitionsformen frei wählen – also<br />

zum Beispiel selbst entscheiden, ob er<br />

in einen Bausparvertrag, in Fonds oder<br />

andere Anlagen investieren wollte.<br />

Jetzt ist das anders: „Gefördert wird<br />

nicht mehr Vermögensbildung, über<br />

die der Arbeitnehmer frei verfügen<br />

kann, sondern zweckgebunden der gezielte<br />

Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge“,<br />

erläutert Elke Schulz, bei<br />

der Rheinmetall Versicherungsdienst<br />

GmbH (RVD) zuständig für das Mitarbeitergeschäft,<br />

den entscheidenden<br />

Unterschied zwischen alter und neuer<br />

Rechtslage.<br />

Im Klartext heißt das: Der Arbeitgeber<br />

zahlt den Arbeitnehmern auf Antrag einen<br />

jährlichen Zuschuss von 319,08 €<br />

zur privaten Altersvorsorge, sofern die<br />

Voraussetzungen zur Förderung vorliegen.<br />

Auszubildende erhalten die Hälfte<br />

dieses Betrages, Teilzeitbeschäftigte<br />

haben einen anteiligen Anspruch. Beantragen<br />

kann den Zuschuss jeder Tarifangestellte,<br />

der seit mindestens<br />

sechs Monaten im Unternehmen ist<br />

und dessen Arbeitgeber an den jeweiligen<br />

regionalen Tarifvertrag der Metallund<br />

Elektroindustrie gebunden ist.<br />

Dem Arbeitnehmer stehen dabei<br />

grundsätzlich zwei verschiedene Anlagemodelle<br />

zur Auswahl: Es kann entweder<br />

in Form einer steuerlich geförderten<br />

betrieblichen Altersversorgung<br />

oder – und das ist neu – im Rahmen einer<br />

privaten Riester-Rente investiert<br />

werden. Den Mitarbeitern von Rhein-<br />

metall stehen für beide Möglichkeiten<br />

attraktive Angebote zur Verfügung.<br />

★ Die betriebliche Altersversorgung<br />

kann dabei in drei verschiedenen Varianten<br />

gestaltet werden: als Direktversicherung<br />

Riester-Metall-Rente, als Deferred<br />

Compensation Modell Rheinmetall<br />

oder als Direktversicherung Allianz<br />

Lebensversicherung.<br />

★ Für die private Riester-Rente haben die<br />

RVD-Experten zusammen mit dem langjährigen<br />

Partner Allianz Lebensversicherungen<br />

für die Mitarbeiter des Rheinmetall-Konzerns<br />

einen speziellen Rahmenvertrag<br />

geschlossen, der attraktive Konditionen<br />

ermöglicht. Neben dem besseren<br />

Preis-/Leistungsverhältnis dieses Vertrages<br />

sprechen auch weitere Angebotsvorteile<br />

für sich: Neben dem erwähnten Zu-<br />

Altersvorsorgewirksam sparen – damit später keine Versorgungslücke entsteht.<br />

schuss des Arbeitgebers wird auch die<br />

höchste staatliche Förderung garantiert,<br />

ein Zugriff von Gläubigern, Banken und<br />

Sozialämtern ist ausgeschlossen; drüber<br />

hinaus wird eine lebenslange Rentenzahlung<br />

gewährleistet. Das Ganze kann sowohl<br />

als klassische Lebensversicherung<br />

oder als fondsgebundene Variante abgeschlossen<br />

werden.<br />

Schulz: „Dem Rheinmetall-Mitarbeiter<br />

steht es natürlich frei, das vom RVD<br />

über die Allianz-Lebensversicherung<br />

angebotene Produkt zur privaten Riester-Rente<br />

abzuschließen oder dies alternativ<br />

bei einem anderen Finanzdienstleister<br />

seiner Wahl zu tun.“<br />

Und was ist mit bereits bestehenden<br />

Verträgen über vermögenswirksame<br />

Leistungen? „Bereits bestehende Verträge<br />

über VWL laufen grundsätzlich unverändert<br />

weiter. Daneben besteht auch bereits<br />

jetzt die Möglichkeit der Inanspruchnahme<br />

von AVWL – unabhängig<br />

davon, ob zurzeit VWL in Anspruch genommen<br />

wird oder nicht“, erklärt Schulz<br />

die rechtliche Situation. Außerdem besteht<br />

für Mitarbeiter, die am 22. April<br />

2006 das 57. Lebensjahr bereits vollendet<br />

hatten, auf Wunsch auch weiter Anspruch<br />

auf VWL. Ebenso kann an bestehende<br />

VWL-Verträge, bei denen am 22.<br />

April 2006 bereits die Hälfte der Laufzeit<br />

überschritten war, nach deren Ablauf<br />

noch maximal ein weiterer Vertrag über<br />

vermögenswirksame Leistungen abgeschlossen<br />

werden.<br />

Wer sich für das oben erwähnte Angebot<br />

oder andere – für Rheinmetall-Mitarbeiter<br />

angebotene – Altersvorsorgeprodukte<br />

der Allianz Lebensversicherung<br />

interessiert, dem stehen unter der<br />

kostenfreien Hotline 0800-5435450<br />

kompetente und hilfsbereite Fachleute<br />

zur Verfügung, die gerne alle Fragen<br />

beantworten und Rheinmetall-Mitarbeitern<br />

ein individuell zugeschnittenes<br />

Angebot erstellen.<br />

Darüber hinaus besteht auch die<br />

Möglichkeit, über das Rheinmetall-Intranet<br />

(gate2defence bzw. gate2automo tive – RVD-Button) auf den speziell auf<br />

die Rheinmetall-Konditionen abgestimmten<br />

Tarifrechner der Allianz zuzugreifen.<br />

Foto: Allianz Lebensversicherung


Seite 10 Das aktuelle Thema<br />

Das Profil 3/2007<br />

ann Hamburg/Bremen. SeitenWechsel<br />

ist eines der Corporate-Social-Responsibility-Projekte,<br />

das von der Hamburger<br />

Patriotischen Gesellschaft von 1765 angeboten<br />

wird. Übersetzt heißt Corporate-<br />

Social-Responsibility soziale Unternehmensverantwortung.<br />

Dahinter verbirgt<br />

sich die Idee, dass sich Mitarbeiter eines<br />

Unternehmens eine begrenzte Zeit<br />

lang freiwillig für eine gesellschaftlich<br />

benachteiligte Gruppe engagieren.<br />

Das Konzept stammt aus den USA,<br />

wo die soziale Unternehmensverant-<br />

wortung bereits zu einem selbstverständlichen<br />

Bestandteil der Unternehmenskultur<br />

geworden ist. In Deutschland<br />

hingegen gibt es noch relativ wenige<br />

Unternehmen, die solche Projekte<br />

durchführen. Erst langsam erkennen<br />

sie deren Nutzen: Derartige Projekte<br />

bringen ihnen nicht nur einen<br />

Imagegewinn ein und fördern das soziale<br />

Engagement der Mitarbeiter,<br />

sondern können vor allem zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

beitragen.<br />

ann Bremen. Die Lebenshilfe Bremen<br />

e.V. und die Justizvollzugsanstalt<br />

(JVA) in Bremen sind zwei Institutionen,<br />

die es Seitenwechslern ermöglichen,<br />

aktiv mitzuarbeiten und<br />

dabei Einblick in ihren Arbeitsalltag<br />

zu erhalten. Was steckt hinter diesen<br />

Einrichtungen, und wie sieht das Betreuungsangebot<br />

aus?<br />

Bei der Lebenshilfe sind bis zu 17<br />

Menschen zu Hause, die aufgrund<br />

ihrer geistigen und körperlichen Behinderungen<br />

von bis zu zwölf pädagogisch<br />

geschulten Mitarbeitern individuell<br />

betreut und unterstützt werden.<br />

Damit die betreuten Menschen<br />

ein weitgehend selbstbestimmtes<br />

Leben führen können, wohnen sie in<br />

Wohngemeinschaften zusammen.<br />

Zu den Arbeitsfeldern der Seitenwechsler<br />

zählen unter anderem die<br />

Unterstützung bei der Freizeitgestaltung<br />

und persönlichen Erledigungen,<br />

Hilfestellungen bei der Gestaltung<br />

sozialer Beziehungen, Mithilfe bei<br />

der Selbstversorgung (z.B. Zubereitung<br />

von Mahlzeiten) und die Begleitung<br />

zu therapeutischen Angeboten<br />

(z.B. Musiktherapie).<br />

Mit Offenheit<br />

und Respekt<br />

750 Insassen leben in der Justizvollzugsanstalt<br />

in Bremen, davon<br />

rund 70 in der Abteilung für Sexualund<br />

Gewaltverbrecher. Alle Insassen<br />

haben die Möglichkeit, in verschiedenen<br />

Bereichen, unter anderem<br />

der Bäckerei, der Küche und<br />

der Tischlerei, zu arbeiten. Darüber<br />

hinaus können sie sich in einer internen<br />

Schule Grundkenntnisse in<br />

Deutsch und Mathematik aneignen.<br />

Zum weiteren Lernangebot gehören<br />

unter anderem Computer-<br />

Lehrgänge, Ergo- und Kunsttherapie.<br />

Wer will, kann auch seinen<br />

Hauptschulabschluss machen.<br />

Die Lebenshilfe und die JVA erwarten<br />

von dem SeitenWechsel-Projektteilnehmer<br />

unter anderem, dass er<br />

den dort lebenden Menschen mit Offenheit,<br />

Interesse und Respekt gegenübertritt<br />

und dass er sie entsprechend<br />

der jeweiligen Bedürfnisse<br />

und Interessen bei ihren Alltagshandlungen<br />

begleitet und unterstützt.<br />

Kontaktadressen und Ansprechpartner:<br />

★ Lebenshilfe Bremen e.V., Tina<br />

Kappelmann, Waller Heerstraße 55,<br />

28217 Bremen, Tel.: 0421-3877723,<br />

www.lebenshilfe-bremen.de<br />

★ Justizvollzugsanstalt Bremen,<br />

Sonnemann-Str. 2, 28239 Bremen,<br />

Telefon: 0421-361-15063, office@<br />

jva.bremen.de<br />

Foto: Angelika Killig/Composing: René Dahlmanns<br />

Die Patriotische Gesellschaft vermarktet<br />

ihr Projekt SeitenWechsel daher<br />

bewusst als persönlichkeitsbildende<br />

Weiterbildung und nicht als soziale<br />

Tat: „Allerdings sind die Unternehmen<br />

erstmal skeptisch, weil es eine<br />

eher unkonventionelle Weiterbildungsmaßnahme<br />

ist“, sagt Seiten-<br />

Wechsel-Projektleiterin Doris Tito (Foto<br />

links). In Deutschland sei im Gegensatz<br />

zur Schweiz, wo SeitenWechsel<br />

entstanden ist, noch viel Überzeugungsarbeit<br />

zu leisten.<br />

Während in der Schweiz seit 1995<br />

mehr als 1500 Führungskräfte die Seiten<br />

wechselten, konnte die Patriotische<br />

Gesellschaft, die das Projekt in<br />

Deutschland seit Oktober 2000 anbietet,<br />

rund 600 Führungskräfte an soziale<br />

Einrichtungen vermitteln. Unterstützt<br />

wird sie dabei von bundesweit<br />

agierenden Kooperationspartnern.<br />

Wie funktioniert SeitenWechsel?<br />

Führungskräfte, die bei diesem Projekt<br />

einsteigen, können zwischen ver-<br />

schiedenen Einrichtungen wählen,<br />

zum Beispiel der Sucht- und Drogenhilfe,<br />

der Behindertenbetreuung, der<br />

Psychiatrie und dem Hospiz. Um die<br />

Führungskräfte bei der Auswahl der<br />

für sie geeigneten Einrichtung zu unterstützen,<br />

organisiert die Patriotische<br />

Gesellschaft eine so genannte Marktbörse,<br />

bei der sich vor Projektbeginn<br />

die sozialen Institutionen den Teilnehmern<br />

präsentieren.<br />

Außerdem wird jeder Teilnehmer vor<br />

Projektbeginn auf die Institution und<br />

Gewinn aus beruflicher<br />

wie persönlicher Sicht Momentaufnahme von einem SeitenWechsel-Projekt in Hamburg: Manager Stefan<br />

Harder bei der Arbeit in einer Wohnunterkunft für Spätaussiedler und Flüchtlinge.<br />

inblick in eine fremde Welt:<br />

Zwei Führungskräfte von<br />

Rheinmetall Defence in der<br />

Hansestadt Bremen wechseln<br />

für eine Woche die Seite<br />

und arbeiten als freiwillige<br />

Mitarbeiter in zwei verschiedenen<br />

Einrichtungen. Die Arbeit<br />

mit sozial benachteiligten Menschen<br />

verändert den Blick auf ihren Führungsalltag:<br />

Sie realisieren, dass sie den eigenen<br />

Job bisweilen zu wenig wertschätzen<br />

und dass Sozialarbeiter unter<br />

schwierigen Bedingungen sehr viel<br />

leisten.<br />

Mit einem auch ein wenig mulmigen<br />

Gefühl wacht Manfred Grass auf. Eine<br />

ungewöhnliche Woche erwartet ihn. Anzug<br />

und Krawatte, Notebook und Handy<br />

kann er zu Hause lassen. Auch Hermann<br />

Hattermann muss sich in der kommenden<br />

Woche nicht um Budgets oder Produktionszahlen<br />

kümmern: In den<br />

nächsten sieben Tagen sind beide nicht<br />

Führungskräfte von insgesamt rund 130<br />

Mitarbeitern, sondern „Praktikanten“ –<br />

Manfred Grass in der Bremer Lebenshilfe,<br />

einer Behinderteneinrichtung, und<br />

Hermann Hattermann in der Justizvollzugsanstalt<br />

(JVA) der Hansestadt. Statt<br />

Projektarbeit, Meetings oder Mitarbeitergesprächen<br />

stehen nun Küchendienst<br />

oder die Frage der Freizeitgestaltung<br />

behinderter Bewohner beziehungsweise<br />

Betreuung von Gefängnisinsassen<br />

auf ihren Dienstplänen.<br />

Die beiden Führungskräfte nehmen<br />

teil an dem Projekt „SeitenWechsel“, einem<br />

so genannten Corporate-Social-Responsibility-Projekt<br />

(siehe auch „Gewinn<br />

aus beruflicher wie persönlicher<br />

Sicht“). SeitenWechsel ist eine persönlichkeitsbildendePersonalentwicklungsmaßnahme,<br />

die speziell auf Führungskräfte<br />

zugeschnitten ist. Insofern<br />

unterscheidet sie sich von vielen ande-<br />

die Eigenarten der jeweiligen Bewohner<br />

vorbereitet: „Wir machen den Teilnehmern<br />

klar, dass sie in dieser kurzen<br />

Zeit keine Probleme lösen können“,<br />

sagt Doris Tito. Trotzdem können<br />

sie sich ihrer Ansicht nach einbringen,<br />

indem sie beispielsweise Freizeitaktivitäten<br />

für die Bewohner organisieren.<br />

Darüber hinaus begleitet die Mittlerorganisation<br />

das Projekt, indem sie zum<br />

Beispiel den Führungskräften einen<br />

Betreuer vor Ort zur Verfügung stellt.<br />

Defence-Führungskräfte bei SeitenWechsel dabei<br />

„Wir stehen im Job<br />

auf der Sonnenseite“<br />

ren Social-Responsibility-Projekten, die<br />

sich meist an Mitarbeiter aller Unternehmensebenen<br />

richten. Ziel dieses Projekts<br />

ist es, dass die Manager ihre soziale<br />

Kompetenz – also zum Beispiel ihre<br />

Kommunikations-und Konfliktfähigkeit<br />

– verbessern. „Seitenwechsler können<br />

die gesammelten Erfahrungen mit in ihren<br />

persönlichen Alltag zurücknehmen<br />

und lernen, sensibler und differenzierter<br />

mit ihren Mitarbeitern umzugehen“, ist<br />

Projektleiterin Doris Tito überzeugt.<br />

Dass nicht die fachliche, sondern seine<br />

soziale Kompetenz gefragt ist, spürt<br />

Manfred Grass schon zu Beginn seiner<br />

SeitenWechsel-Woche: „Bei behinderten<br />

Menschen haben logische Argumente<br />

oft keine Wirkung, Einfühlungsvermögen<br />

und Fingerspitzengefühl<br />

sind gefragt, wenn man sich ihnen nähern<br />

will“, ist die Erfahrung des Leiters<br />

für After-Sales-Services.<br />

Als er einen blinden und geistig behinderten<br />

Mann zu einer therapeutischen<br />

Tanzstunde begleitete, nahm er<br />

diesen in den Arm und bewegte ihn zur<br />

Musik: „Nachdem wir beide unsere anfänglichen<br />

Hemmungen überwinden<br />

konnten, durchbrach die Barriere zwischen<br />

uns; der Lebenshilfe-Bewohner<br />

ließ von da an Nähe zu mir zu“, freut<br />

sich Grass. Später, wenn sich beide begegneten,<br />

unterhielten sie sich im vertrauten<br />

Flüsterton miteinander.<br />

„In solchen ungewohnten Situationen<br />

lernt man nicht nur, mit einem behinderten<br />

Menschen zu kommunizieren<br />

und dabei aktiv zuzuhören, sondern<br />

auch einen Menschen nicht pauschal,<br />

sondern individuell und vorurteilsfrei<br />

zu behandeln“, ist Tito überzeugt.<br />

Hermann Hattermann, Leiter Prozessund<br />

Qualitätsmanagement, wurde in<br />

der JVA Bremen täglich mit schwierigen<br />

Situationen konfrontiert. In „seiner“<br />

Arbeitete in der JVA Bremen: Rheinmetall-Defence-Manager Hermann Hattermann.<br />

Im Anschluss an die Projektwoche<br />

erfolgt eine Auswertungsrunde: In einem<br />

eintägigen Workshop können<br />

sich die SeitenWechsel-Teilnehmer<br />

über ihre Erfahrungen austauschen.<br />

Tito: „Wir wollen die Führungskräfte<br />

darin unterstützen, ihre Erlebnisse<br />

besser zu verarbeiten, damit sie aus<br />

dieser Woche einen persönlichen und<br />

beruflichen Gewinn erzielen können.“<br />

Unternehmen, die sich für dieses<br />

Abteilung für Gewaltverbrecher und Sexualstraftaten<br />

kam es häufig zu Konfliktsituationen<br />

mit Justizvollzugsbeamten<br />

oder anderen Insassen. „Vor allem<br />

am Anfang meines Praktikums habe<br />

ich es als schlimm empfunden, beispielsweise<br />

mit einem Totschläger zu<br />

reden. Ständig verfolgte mich die Vision,<br />

was derjenige getan hat“, gesteht<br />

sich Hattermann anfängliche Beklemmungen<br />

ein, die er im Laufe der Woche<br />

immer mehr abbauen konnte.<br />

Dazu beigetragen hat seiner Meinung<br />

nach, dass er von Anfang an in das<br />

Team integriert war und im Wesentlichen<br />

die gleichen Aufgaben wie ein<br />

Projekt entscheiden, zahlen 1900 €<br />

plus Mehrwertsteuer pro Teilnehmer.<br />

Davon gehen 600 € als Aufwandsentschädigung<br />

an die soziale Institution.<br />

Weitere Informationen zum Projekt:<br />

Patriotische Gesellschaft von 1765,<br />

Programmleiterin SeitenWechsel: Doris<br />

Tito, Trostbrücke 4-6, 20457 Hamburg,<br />

Telefon: 040-366619, Fax: 040-<br />

378094, Internet: www.patriotischegesellschaft.de<br />

SeitenWechsel: Bei diesem Projekt engagieren sich Mitarbeiter von Unternehmen eine<br />

begrenzte Zeit lang freiwillig in sozialen Bereichen – also dort, wo Hilfe vonnöten ist.<br />

Fotos (2): Patriotische Gesellschaft von 1765<br />

Justizvollzugsbeamte übernommen<br />

hat: vom Weckdienst über die Begleitung<br />

zu den internen „Arbeitsstellen“<br />

wie Tischlerei oder Fahrrad-Werkstatt<br />

bis hin zur Ersatzdrogen-Abfüllung und<br />

zur Drogenberatung.<br />

„Ich wollte bewusst ins kalte Wasser<br />

geworfen werden und herausfinden,<br />

ob ich im fremden Wasser schwimmen<br />

kann“, sagt Seitenwechsler Hattermann.<br />

Daher hat er sich für diese herausfordernde<br />

Arbeit entschieden. Ein<br />

weiteres Motiv war, dass er die JVA in<br />

fachlicher und rechtlicher Hinsicht so-<br />

(Fortsetzung auf Seite 11)<br />

Illustration: Joachim Oszinda


Foto: Patriotische Gesellschaft von 1765<br />

Das Profil 3/2007 Das aktuelle Thema<br />

Seite 11<br />

Defence-Führungskräfte bei SeitenWechsel dabei<br />

„Wir stehen im Job<br />

auf der Sonnenseite“<br />

(Fortsetzung von Seite 10)<br />

wie deren Therapiemethoden kennenlernen<br />

wollte.<br />

Eine bittere Erkenntnis war für ihn,<br />

dass nur ein Drittel der Insassen nach<br />

Expertenansicht überhaupt therapierbar<br />

ist. Um so bemerkenswerter findet<br />

Hattermann, wie motiviert die Angestellten<br />

unter den vorliegenden Bedingungen<br />

arbeiten. „Ich ziehe meinen<br />

Hut vor den Beamten, sie machen einen<br />

tollen Job, obwohl sie weniger als<br />

Polizisten verdienen und ständig Überstunden<br />

machen“, lobt er das Engagement<br />

und die Arbeit des Justizvollzugs,<br />

die in seinen Augen gesellschaftlich zu<br />

wenig gewürdigt wird.<br />

Eine sehr wichtige Erkenntnis hat er<br />

daher für sich aus dieser Woche gezogen:<br />

Respektvoller auf seine Position<br />

zu sehen und den eigenen Job mehr<br />

wert zu schätzen: „Wir verlangen immer<br />

nach mehr Sonne, obwohl wir auf<br />

der Sonnenseite stehen“, kritisiert die<br />

Führungskraft das „hohe Anspruchsdenken<br />

in unserer Gesellschaft“.<br />

Manfred Grass nahm im Anschluss an<br />

sein einwöchiges Praktikum die Erkenntnis<br />

mit, dass behinderte Menschen<br />

nicht wie Individuen in Wirtschaftsunternehmen<br />

funktionieren,<br />

weil sie keinen einengenden Randbedingungen<br />

wie zum Beispiel Terminabgaben<br />

unterliegen. Das bedeutet, dass<br />

man sie nicht zu einem Verhalten motivieren<br />

kann, indem man Druck ausübt,<br />

sondern indem man eine Vertrauensbeziehung<br />

zu ihnen aufbaut.<br />

ei einem speziellen Management-Forum<br />

im Mai<br />

dieses Jahres stellte PersonalentwicklerinEva-Maria<br />

Müller von Rheinmetall<br />

Defence in Bremen das<br />

Projekt SeitenWechsel<br />

erstmalig 15 Führungskräften vor. Die<br />

beiden RDE-Führungskräfte Manfred<br />

Grass und Hermann Hattermann, die<br />

als erste an diesem Pilotprojekt teilnahmen,<br />

berichteten ihren Kollegen<br />

von ihren Erlebnissen und konnten sie<br />

von der persönlichkeitsfördernden<br />

Wirkung dieser Personalentwicklungs-<br />

Maßnahme überzeugen: „Mein Ziel,<br />

die eigene Persönlichkeit außerhalb<br />

der Arbeitswelt zu bereichern, ist nachhaltig<br />

verwirklicht worden“, bilanziert<br />

Seitenwechsler Manfred Grass. Und<br />

Hermann Hattermann fügt hinzu: „Die<br />

Erfahrung, dass Betreuer in sozialen<br />

Institutionen völlig anderen Belastungen<br />

ausgesetzt sind, hat mir einen<br />

ganz anderen Blick auf meine eigene<br />

Arbeit gegeben.“ Personalentwicklerin<br />

Müller ist überzeugt, dass SeitenWechsel<br />

eine nachhaltige Lernerfahrung mit<br />

sich bringt. „Das Profil“ sprach mit ihr<br />

über den Nutzen des Projekts für den<br />

Führungsalltag.<br />

Profil: Warum hat RDE sich für das<br />

Projekt SeitenWechsel entschieden?<br />

Müller: SeitenWechsel ist eine gute<br />

Methode, in eine andere, unbekannte<br />

Welt einzutauchen. Denn soziale Institutionen<br />

funktionieren anders als Unternehmen.<br />

Andere Kompetenzen wie<br />

zum Beispiel Einfühlungsvermögen<br />

werden offensichtlicher eingefordert,<br />

alsdiesim „normalen“ Führungsalltag<br />

eines Wirtschaftsunternehmens<br />

erkennbar ist. Die Führungskraft sam-<br />

Vertrauen konnte Grass vor allem zu<br />

einem Spastiker entwickeln, der sich<br />

sogar von ihm anziehen ließ: „Der ist<br />

mir richtig ans Herz gewachsen, auch<br />

weil er mich oft in den Arm genommen<br />

und meine Haare durchgewühlt hat –<br />

was mir eigentlich grundsätzlich zuwider<br />

ist“, erzählt der Seitenwechsler von<br />

diesem gesellschaftlich benachteiligten<br />

Menschen: „Um jemanden, der<br />

ständig den Kopf schräg hält und die<br />

Zunge heraushängen lässt, macht man<br />

leider zunächst einen Bogen“, gesteht<br />

er auch eigene Barrieren ein, die er zunächst<br />

gehabt hat, doch die im Laufe<br />

der Woche geknackt werden konnten.<br />

Beide Führungskräfte des Bremer<br />

Elektronikspezialisten können das Projekt<br />

SeitenWechsel ihren Kollegen uneingeschränkt<br />

empfehlen, da sie davon<br />

überzeugt sind, dass die Sozialkompetenz<br />

nachhaltig positiv beeinflusst werden<br />

kann. „Leider entwickeln gerade ältere<br />

Führungskräfte diesen Habitus: Ich<br />

kenne ja schon alles und brauche daher<br />

kein Führungsseminar mehr“, sagt Hattermann<br />

und ist davon überzeugt: „SeitenWechsel<br />

hat mir bewusst gemacht,<br />

dass ich mit meinen mehr als 50 Jahren<br />

immer noch dazulernen kann.“<br />

Hattermanns Kollege Grass ergänzt:<br />

„Es ist im Grunde traurig, dass wir als<br />

Ältere so etwas machen. Aus meiner<br />

Sicht bietet es sich gerade für jüngere<br />

Führungskräfte an, die bei einem Seitenwechsel<br />

gemachten Erfahrungen gezielt<br />

und lohnend im beruflichen Umfeld<br />

umzusetzen.“ Annette Neumann<br />

Ein typisches Einsatzgebiet für Seitenwechsler ist die gezielte Betreuung von Senioren.<br />

Foto: Angelika Killig<br />

melt viele zwischenmenschliche Erfahrungen,<br />

was sie dazu veranlasst, das<br />

eigene Tun und Handeln zu hinterfragen.<br />

Und das ist wichtig, denn nur wer<br />

sich selbst hinterfragt, kann auch seine<br />

Führungsqualitäten verbessern.<br />

Profil: Was trägt noch zur Entwicklung<br />

der Führungs- und Sozialkompetenz<br />

bei?<br />

Müller: Während der Projektwoche<br />

arbeitet die Führungskraft als eine Art<br />

Praktikant in der Institution. Sie erlebt,<br />

sich zurücknehmen zu müssen, einmal<br />

nicht im Mittelpunkt zu stehen und Dinge<br />

delegieren zu können. Die Führungskraft<br />

erlebt sich als ein ganz normaler<br />

Mitarbeiter, der sich einreiht, der<br />

sich kleiner macht, als er es sonst ist.<br />

Profil: Gleichzeitig merkt sie, wo ihre<br />

eigenen Potenziale und Entwicklungsfelder<br />

stecken.<br />

Müller: Richtig! Diese Lernerfahrung<br />

prägt nicht nur die Persönlichkeit und<br />

fördert die Sozialkompetenz, sondern<br />

hilft der Führungskraft auch dabei,<br />

Verständnis für schwierige oder herausfordernde<br />

Situationen zu entwi-<br />

ie beiden Führungskräfte<br />

Manfred Grass und<br />

Hermann Hattermann<br />

von Rheinmetall Defence<br />

in Bremen haben<br />

in der SeitenWechsel-<br />

Projektwoche interessante<br />

Erfahrungen sammeln können.<br />

Wie haben sie sich dadurch verändert,<br />

und wie können sie das Gelernte auf<br />

ihren Führungsalltag übertragen?<br />

Grass und Hattermann sind sich einig,<br />

dass SeitenWechsel kein Allheilmittel<br />

ist, um eine gute Führungskraft<br />

zu werden. Allerdings hilft die Projektwoche,<br />

das eigene Handeln und<br />

Verhalten neu zu bewerten. Anders<br />

als bei einem x-beliebigen Führungsseminar,<br />

bei dem Lernziele vorab<br />

festgelegt werden, kann bei dieser<br />

Weiterbildung jeder das herausfiltern,<br />

was für ihn von Gewinn ist.<br />

Durch die Arbeit mit geistig behinderten<br />

Menschen hat zum Beispiel<br />

Manfred Grass erkannt, dass man<br />

sich auch auf etwas einlassen sollte,<br />

woran man zunächst nicht glaubt. Als<br />

der Seitenwechsler an einer Musiktherapie<br />

teilnahm, geriet er in eine<br />

solche Situation: Er glaubte nicht,<br />

dass ein Mann mit Down-Syndrom gut<br />

Bongo und ein Spastiker Xylophon<br />

spielen könnte. „Das wird ein elendes<br />

Katzengejammer“, war sein Vorurteil.<br />

Doch er war überrascht: Mit Genuss<br />

hörte er zu, wie sich behinderte<br />

Menschen non-verbal so genial ausdrücken<br />

konnten.<br />

Übertragen auf den Führungsalltag<br />

bedeutet das für ihn, dass er auch in<br />

seine Mitarbeiter mehr Vertrauen set-<br />

ckeln, in denen ihre eigenen Mitarbeiter<br />

stecken können.<br />

Profil: Was ist das Besondere bei<br />

diesem Projekt?<br />

Müller: Das Besondere ist die nachhaltige<br />

Wirkung des Projekts auf die<br />

Teilnehmer. Während der Projektwoche<br />

ist die Führungskraft ganz auf sich<br />

gestellt, hat nicht – wie in einem Seminar<br />

– den Rückhalt durch andere Teilnehmer.<br />

Dadurch lernt sie, in völlig<br />

ungewohnten Situationen mit unbekannten<br />

Herausforderungen umzugehen<br />

und entwickelt Stärke und Sicherheit<br />

im Umgang mit Problemen der eigenen<br />

Mitarbeiter. Außerdem wird sie<br />

mit realen Konflikten konfrontiert, mit<br />

denen sie umgehen muss. Das Entscheidende<br />

sind die emotionalen und<br />

persönlichen Eindrücke, die in realen<br />

Situationen gesammelt werden. Denn<br />

gerade mit diesen Eindrücken wird<br />

man im Alltag nicht unbedingt konfrontiert;<br />

unter Umständen versucht<br />

man sogar, diesen aus dem Weg zu<br />

gehen. Diese Konfrontation mit der<br />

Realität isthärter, aber auch nachhal-<br />

zen will, dass sie – um ein gemeinsames<br />

Ziel zu erreichen – andere, individuelle<br />

Wege gehen. Eine weitere Erkenntnis,<br />

die er daraus zieht: „Man<br />

kann eine Projektentscheidung nicht<br />

nur mit dem Intellekt treffen, sondern<br />

muss auch die Bedürfnisse und Meinungen<br />

jedes einzelnen Projektteilnehmers<br />

mit einbeziehen.“<br />

Dass die individuelle Behandlung<br />

von Menschen wichtig ist, hat auch<br />

Hermann Hattermann in der Bremer<br />

JVA erfahren. Von den Betreuern hat er<br />

gelernt, dass man mit Sträflingen nicht<br />

im Kommando-Ton reden kann, weil<br />

das eine Eskalation auslösen würde.<br />

Viel mehr müsse man sie zur sanften<br />

Einsicht bringen, indem man sie nicht<br />

nur mit einem Wort, sondern mit vielen<br />

Sätzen und in einem respektvollen Ton<br />

dazu auffordert, etwas zu tun.<br />

Beispiel: Ein Häftling, der abends in<br />

seine Zelle gehen sollte, leistete verbal<br />

Widerstand. Der Betreuer sagte zu<br />

ihm, dass er – um ihm Zeit zum Nachdenken<br />

zu geben – zunächst die anderen<br />

Gefangenen hineinbringen werde.<br />

Als er zu dem Erstgenannten später<br />

zurückkehrte, teilte er ihm mit,<br />

dass er nun dran sei und dass er den<br />

Vorteil gehabt hätte, als letzter in die<br />

Zelle zu gehen. Daraufhin trottete der<br />

Mann zurück in seine Zelle.<br />

Geduldiger zu sein und sich mehr<br />

Zeit für seine Mitarbeiter zu nehmen<br />

– das sind Ziele, die Hattermann für<br />

sich gesetzt hat. Er glaubt daran, dass<br />

er mehr erreichen wird, wenn er beispielsweise<br />

ausführlichere Hintergrundinformationen<br />

über ein Projekt<br />

gibt und auch auf Fragen seiner Mitarbeiter<br />

stärker eingeht als bisher. Hattermann<br />

schmunzelt: „Außerdem<br />

mag ich mich lieber, seitdem ich etwas<br />

softiger geworden bin.“<br />

Manfred Grass ist bei seinem Seitenwechsel<br />

klar geworden, wie wichtig<br />

es ist, Nähe aufzubauen, aber<br />

gleichzeitig auch eine gewisse Distanz<br />

zu wahren, um sich nicht zu sehr<br />

einvernehmen zu lassen. Übertragen<br />

auf den Führungsalltag heißt das,<br />

dass man auch hier eine Gratwanderung<br />

zwischen Nähe und Distanz gehen<br />

muss. Das bedeutet: „Führe ich<br />

nur über Nähe, denkt jeder: Da sitzt<br />

„Führung muss authentisch wirken“<br />

tiger als eine künstlich geschaffene<br />

Seminarsituation mit Rollenspielen.<br />

Außerdem bietet die direkte Auseinandersetzung<br />

mit sozialen Problemen<br />

die Möglichkeit, eigene Sicht- und<br />

Verhaltenswiesen kritisch zu hinterfragen<br />

und eigene Entwicklungspotenziale<br />

herauszufinden.<br />

Profil: Ein weiterer Unterschied zu einem<br />

klassischen Führungsseminar . . .<br />

Müller: . . . ist, dass die Lernziele nicht<br />

vorgegeben sind, sondern dass die SeitenWechsler<br />

sich Lernziele wie zum Beispiel<br />

„Erzielen von Führungsimpulsen<br />

als Ergebnis einer Eigenreflexion“ oder<br />

„Erfahrungen, ggf. Verständnis für Ursachen<br />

von Straftaten“ selbst setzen.<br />

Profil: Kann SeitenWechsel ein anderes<br />

Führungsseminar ersetzen?<br />

Müller: Nein! Bei der Führungskräfte-Entwicklung<br />

legen wir Wert auf einen<br />

guten Mix. Das heißt, dass Seiten-<br />

Wechsel eine wertvolle, ergänzende<br />

Maßnahme zu anderen ist.<br />

Profil: Nimmt die Führungskraft an<br />

diesem Projekt teil, fällt sie eine ganze<br />

Woche aus. Wie kann sie diesen Ausfall<br />

vor sich und ihren Mitarbeitern<br />

rechtfertigen?<br />

Müller: Führungskräfte-Entwicklung<br />

bedeutet, dass sich Führungskräfte regelmäßig<br />

weiterbilden und gerade<br />

auch in sozialen Kompetenzen schulen.<br />

Wichtig sind die Erfahrung und<br />

die Selbsterkenntnis, dass die Welt<br />

nicht untergeht, wenn man seinen vollen<br />

Schreibtisch einmal hinter sich<br />

‚Papa gnädig‘, der alles durchgehen<br />

lässt. Führe ich aber nur aus der Distanz,<br />

bekomme ich nichts Persönliches<br />

von den Mitarbeitern mit und<br />

kann so auch kein Vertrauen aufbauen“,<br />

will Grass für sich einen guten<br />

Mittelweg finden.<br />

Eine weitere Erkenntnis, die er daraus<br />

gewinnt: Wichtig ist der Mut zum<br />

eigenen Stil. „Wenn man die berufsmäßigen<br />

Betreuer beobachtet, läuft<br />

man Gefahr, dass man deren Stil kopiert<br />

und sich anpasst“, sagt Grass.<br />

Wichtig sei aber, sich selbst treu zu<br />

bleiben und in seinem Stil zu kommunizieren.<br />

Das gilt auch für den Führungsalltag:<br />

„Führung ist nur erfolgreich,<br />

wenn man authentisch ist.“<br />

lässt. Außerdem schult es die Fähigkeit<br />

zur Organisation und stärkt das<br />

Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter,<br />

wenn wichtige Aufgaben an diese<br />

übertragen werden.<br />

Profil: Waren Sie mit der Betreuung<br />

durch die bereits erwähnte Patriotische<br />

Gesellschaft zufrieden?<br />

Müller: Auf jeden Fall! Die Betreuung<br />

durch die SeitenWechsel-Programmleiterin<br />

Doris Tito war sehr gut. Das<br />

Programm ist in sich schlüssig. Ich<br />

konnte die Personalentwicklung für<br />

kurze Zeit an eine Organisation abgeben,<br />

die von der Projektvorbereitung<br />

über die Begleitung durch einen Ansprechpartner<br />

vor Ort bis hin zur Pro-<br />

„Eigenes Tun und Handeln kritisch hinterfragen“<br />

Personalentwicklerin Eva-Maria Müller: Das eigene Handeln kritisch hinterfragen.<br />

Der regionale Verein Lebenshilfe war eine Woche lang sein Arbeitsplatz; Manfred Grass von Rheinmetall Defence in Bremen.<br />

jektnachbereitung in Form eines Feedback-Gesprächs<br />

alles perfekt durchgeführt<br />

hat.<br />

Profil: Gerade das Feedback-Gespräch<br />

im direkten Anschluss an das<br />

Programm halten Sie für sehr wichtig.<br />

Müller: Ja! Denn dabei schaut die<br />

Führungskraft auf ihre gesteckten Ziele,<br />

ob sie sie erreicht hat und was sie<br />

sich für die Zukunft vornimmt. Mit der<br />

in Hamburg ansässigen Patriotischen<br />

Gesellschaft können wir in der Personalentwicklung<br />

Hand in Hand arbeiten,<br />

weil wir die Ergebnisse des Feedback-Gespräches<br />

aufgreifen und in regelmäßigen<br />

Abständen weitere Gespräche<br />

darüber mit der Führungskraft<br />

führen können. Auch darum ist<br />

diese Personalentwicklungsmaßnahme<br />

so nachhaltig. ann<br />

Foto: Angelika Killig/Composing: René Dahlmanns


Seite 12 Aus dem Konzern<br />

Das Profil 3/2007<br />

Fotos (2): Ariane Gehlert<br />

Wenn <strong>Pierburg</strong>-Entwickler Mihai Goga<br />

malt, dann ist Spontanität angesagt –<br />

und Musik, denn sie „fördert eine<br />

gute Atmosphäre und die Kreativität“.<br />

ckr Düsseldorf. Wenn Werner Poßberg<br />

im kommenden Jahr die Konzernzentrale<br />

an der Rheinmetall<br />

Allee in Düsseldorf-Derendorf verlässt,<br />

wird er das wohl mit einem<br />

„lachenden und einem weinenden<br />

Auge“ tun. Schließlich heißt es<br />

dann auch, seinem Büro Lebewohl<br />

zu sagen – und das dürfte dem leidenschaftlichen<br />

Sammler sicher<br />

nicht ganz einfach fallen.<br />

Poßberg hat über Jahrzehnte alles<br />

gesammelt, was mit Rheinmetall zu<br />

tun hat. In Schränken, an Wänden<br />

und auf Regalen tummeln sich<br />

„Schätzchen“, die so manches<br />

Sammler-Herz höher schlagen lassen:<br />

Gedenkmünzen und nostalgische<br />

Fotos des Rheinmetall-Gründers<br />

Heinrich Ehrhardt, Modelle<br />

des Leopard-2-Kampfpanzers und<br />

entsprechende Geschosse in Originalgröße,<br />

der Flakpanzer Gepard in<br />

Miniaturausgabe oder die historische<br />

Schreibmaschine verwandeln<br />

das Büro in einen ausgefallenen<br />

Ausstellungsraum und lassen Besucher<br />

staunen.<br />

„Geradlinig“ als<br />

Markenzeichen<br />

Geradlinigkeit und soziales Engagement<br />

ziehen sich wie ein roter Faden<br />

durch das Leben des Dienstjubilars.<br />

So war Poßberg, der im Alter von<br />

14 Jahren zunächst eine Lehre als<br />

Schreibmaschinenmechaniker begann<br />

und später betriebsbedingt auf<br />

Werkzeugmacher umsattelte, von<br />

1983 bis 1993 als Laienrichter am Jugendgericht<br />

Düsseldorf tätig. „Meine<br />

Tochter war damals gerade 15 Jahre<br />

alt und wurde langsam ‚flügge‘. Dank<br />

meiner Tätigkeit als Jugendhauptschöffe<br />

wusste ich immer, wo eventuelle<br />

Gefahren für Jugendliche lauerten<br />

und konnte, wenn ich ein ungutes<br />

Gefühl hatte, gegensteuern.“<br />

Aber auch ohne diesen sehr persönlichen<br />

Beweggrund hat ihm die<br />

ehrenamtliche Tätigkeit viel gebracht:<br />

„Ich habe gelernt, dass man stets mit<br />

gesundem Menschenverstand an<br />

Dinge herangehen sollte. Ich durfte<br />

außerdem erfahren, dass Richterinnen<br />

oft einen besseren Draht zu den<br />

Jugendlichen hatten, weil sie mit<br />

mehr Sensibilität auf die jungen Menschen<br />

zugegangen sind. Die soziale<br />

Verantwortung, die ich während meiner<br />

Tätigkeit am Gericht übernommen<br />

habe, war außerdem ein gutes<br />

Training für meine Funktion als Betriebsrat“,<br />

zieht Poßberg Bilanz.<br />

e Entscheidung zu malen,<br />

trifft er meist spontan.<br />

Dann greift Mihai<br />

Goga zu seinem Spachtel,<br />

streicht Farbe auf<br />

und entwickelt die Idee<br />

für sein nächstes Bild.<br />

Das Hobby bedeutet dem gebürtigen<br />

Rumänen, der seit sieben Jahren bei<br />

<strong>Pierburg</strong> in Neuss als Entwickler arbeitet,<br />

viel: „Dafür nehme ich mir<br />

auch schon mal eine Woche Auszeit.“<br />

In seinem Atelier auf dem hauseigenen<br />

Dachboden in Düsseldorfs Nachbarstadt<br />

Ratingen erklingt Bryan<br />

Adams’ „summer of 69“. Angeregt von<br />

der Musik, schwingt Mihai Goga seinen<br />

Spachtel: „Musik fördert meine Kreativität<br />

und schafft eine Atmosphäre, die<br />

mir guttut.“ Je nach Stimmung inspiriert<br />

ihn ganz unterschiedliche Musik,<br />

etwa Soul-Klassiker von Lenny Kravitz,<br />

klassische Mozart-Melodien, Stücke<br />

von Pink Floyd oder Queen.<br />

Mit seiner Kunst verarbeitet er eigene<br />

Emotionen, will gleichzeitig aber auch<br />

Gefühle beim Betrachter wecken. Sein<br />

Ziel ist es, dass die Menschen auf seine<br />

Bilder in irgendeiner Form reagieren:<br />

„Die einen sind genervt, andere irritiert<br />

und wieder andere beeindruckt, und genau<br />

das will ich erreichen“, betont er.<br />

Blumen wecken positive Gefühle<br />

bei dem Hobbymaler. Neben einigen<br />

Landschaftsbildern hat er daher bisher<br />

fast ausschließlich Blumenmotive<br />

in verschiedenen Farbtönen gemalt.<br />

Um bewerten zu können, welche Far-<br />

„La vie en rose“: Edith Piafs weltberühmter Chanson als Inspiration für Mihai Goga.<br />

ben miteinander harmonieren, probiert<br />

er zunächst viel am Computer<br />

aus. Hat er eine grobe Idee für das<br />

Bildmotiv und die entsprechenden<br />

Farben entwickelt, beginnt für ihn die<br />

schwierigste Phase des Malens: die<br />

Grundierung. Herausfordernd für ihn<br />

ist dabei auch, eine gewisse Ordnung<br />

zu finden: „Wenn ich die Farbe in<br />

mehreren Schichten auftrage, muss<br />

ich entscheiden, an welcher Stelle<br />

welche Farbe dominieren soll“, weiß<br />

der Hobbymaler aus Erfahrung. Um<br />

die erwünschte Tiefe und eine gewisse<br />

Unruhe zu erzeugen, benutzt er den<br />

Spachtel: „Wenn ich mit diesem<br />

Werner Poßberg ist seit 50 Jahren bei Rheinmetall<br />

„Enten“-Fan mit großer<br />

Sammelleidenschaft<br />

leine Schritte sind wesentlich<br />

effektiver als große<br />

Sprünge“, sagt Werner<br />

Poßberg. Der Leiter für interne<br />

Dienste bei Rheinmetall<br />

in Düsseldorf weiß,<br />

wovon er spricht. Zeit seinesLebenshält<br />

der 64-Jährige es mit<br />

der alten scholastischen Weisheit „ultra<br />

posse nemo tenetur“ – Unmögliches<br />

kann nicht verlangt werden. „Ich lebe<br />

mit der Machbarkeit – was nützen Forderungen,<br />

Ansprüche oder Vorgaben,<br />

von denen man von Anbeginn an weiß,<br />

dass sie in der Praxis so nicht umgesetzt<br />

werden können“, so Poßbergs<br />

persönliches Glaubensbekenntnis. Ein<br />

Credo, das nicht nur Bezug nimmt auf<br />

seine Funktion als Betriebsratsvorsitzender<br />

der am Konzernsitz in Düsseldorf<br />

arbeitenden Rheinmetall-Firmen.<br />

Am 8. Mai 2007 blickte Poßberg auf eine<br />

50-jährige Tätigkeit bei Rheinmetall<br />

zurück; er hat während dieser Zeitspanne<br />

eine Menge erlebt. In den zurückliegenden<br />

Jahren sind es vor allem die Themen<br />

und Probleme, die – aus seiner<br />

Sicht – im Rahmen der Internationalisierung<br />

und Globalisierung des Rheinmetall-Konzerns<br />

zu bewältigen sind. Poßberg<br />

ist seit mehr als 25 Jahren auch im<br />

Betriebsrat aktiv – seit 2004 als Vorsitzender<br />

des Gemeinschaftsbetriebsrates<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> und ihrer Tochterunternehmen<br />

Rheinmetall Immobiliengesellschaft<br />

GmbH und Rheinmetall Versicherungsdienst<br />

GmbH. Darüber hinaus<br />

ist er seit Jahrzehnten als Sicherheitsbeauftragter<br />

für die Arbeitssicherheit der<br />

Mitarbeiter zuständig.<br />

Mit viel Fingerspitzengefühl, Verhandlungsgeschick<br />

und Humor meistert<br />

der gebürtige Hesse, der in Bad<br />

Wildungen das Licht der Welt erblickt<br />

hat, den täglichen Spagat zwischen<br />

Beruf und seiner Arbeit als Betriebsrat.<br />

Dem Leiter für interne Dienste bedeutet<br />

der „direkte Draht“ zu den Mitarbeitern<br />

viel; schließlich gilt es, Dienstleistungen<br />

reibungslos und effizient zu<br />

erfüllen. Dazu gehören unter anderem<br />

die Leitung der Fahrbereitschaft, die<br />

Fuhrparkverwaltung, die Koordination<br />

der Hausmeister, sowie die Verwaltung<br />

der hausinternen Postdienste und der<br />

Empfang.<br />

Seiner Devise – „Kritik darf immer<br />

nur unter vier Augen stattfinden und<br />

Cartoon: Dirk Meissner<br />

schnell viel Farbe auf mein Bild bringen<br />

kann, ist das für mich ein tolles Erfolgserlebnis“,<br />

lächelt er.<br />

Nachdem das Konzept für sein Bild<br />

steht, fällt ihm die zweite Phase – die<br />

Feinarbeit – leichter: Mit dem Pinsel<br />

malt er die Blumenvase an eine ungewöhnliche<br />

Stelle, zum Beispiel an den<br />

oberen Bildrand. „Ich kämpfe immer<br />

gegen Symmetrie“, sagt Goga, dessen<br />

Markenzeichen die absolute Perspektivlosigkeit<br />

seiner Bilder ist. In Zukunft<br />

will er noch expressionistischer malen.<br />

Das bedeutet für ihn, dass das gezeichnete<br />

Motiv im Vergleich zur Farbe nebensächlicher<br />

werden soll.<br />

Malen wollte Goga, der in Rumänien<br />

in Künstlerkreisen aufgewachsen ist,<br />

von klein an. Schon als Kind mochte er<br />

den strengen Geruch von Ölfarbe, der<br />

ihn vor 15 Jahren inspirierte, mit diesem<br />

zeitintensiven Hobby anzufangen.<br />

„Das Malen bringt mich heute<br />

wie damals ins Gleichgewicht und entspannt<br />

mich“, sagt der zweifache Familienvater,<br />

der in Rumänien Maschinenbau<br />

studiert hat und seit 1989 in<br />

Deutschland lebt. Er malt häufig Wochen<br />

an einem Bild und kann sich<br />

dann nur schwer von diesem verabschieden.<br />

Daher hat der 46-Jährige zunächst<br />

auch nie daran gedacht, seine Bilder<br />

zu verkaufen. „Als ich dann einen Galeristen<br />

kennenlernte, der meine Bilder<br />

in seiner ‚Galerie des Wahnsinns‘<br />

in Ratingen im Sommer 2006 ausstellte,<br />

war ich von deren Wirkung in dieser<br />

riesigen Halle einer ehemaligen<br />

Mit dem Spachtel Unruhe erzeugen<br />

keinesfalls als ‚Schnellschuss‘ erfolgen“<br />

– ist Poßberg immer treu geblieben.<br />

„Ich kämpfe stets mit offenem Visier“,<br />

so der Betriebsratsvorsitzende,<br />

der auch in brenzligen Situationen<br />

stets ein fairer Sparringspartner gewesen<br />

ist. Denn Gerechtigkeitssinn hat<br />

für den Mann, der zwischen 1983 und<br />

1993 Jahre als ehrenamtlicher Laienrichter<br />

am Jugendgericht Düsseldorf<br />

tätig war, einen hohen Stellenwert.<br />

Auch als BR-Chef ist Poßberg immer<br />

bemüht, diplomatisch zu handeln.<br />

„Der Betriebsrat versucht, das zu erreichen,<br />

was möglich ist.“<br />

Ausschlaggebend für den Entschluss,<br />

sich im Unternehmen zu engagieren,<br />

war seine Wehrdiensttätigkeit<br />

beim damaligen Bundesgrenzschutz<br />

in Kassel-Ihringshausen. „Ich<br />

habe den Kalten Krieg wirklich gesehen<br />

und begriffen, dass wir die Bundeswehr<br />

so ausrüsten müssen, um<br />

dem kommunistischen System entgegenzusteuern.<br />

Mit meiner Betriebsratstätigkeit<br />

kann ich mich auch als<br />

Mitarbeiter sozial engagieren und damit<br />

für meine Firma Flagge zeigen“, be-<br />

gründet der rührige Mitsechziger seine<br />

Motivation.<br />

Als die „aus meiner persönlichen<br />

Sicht beste Betriebsvereinbarung zwischen<br />

Betriebsrat und Rheinmetall“<br />

wertet Poßberg die früher geltende Regelung,<br />

dass Mitarbeiter, die sich im<br />

letzten Arbeitsjahr ihres Berufslebens<br />

befunden haben, mit einer reduzierten<br />

Stundenzahl arbeiten durften. „Die<br />

erste Jahreshälfte waren das zwei Stunden<br />

weniger, und dann mussten die Arbeitnehmer<br />

bei vollem Gehalt nur noch<br />

die Hälfte arbeiten“, erinnert er sich.<br />

Ziel der Regelung war, die angehenden<br />

Pensionäre – und deren Partnerinnen<br />

– ganz allmählich an das Leben im<br />

Ruhestand zu gewöhnen. Im Rahmen<br />

eines Wochenend-Seminars wurden<br />

die Paare von einer erfahrenen Diplom-<br />

Psychologin auf ihr „neues“ Leben vorbereitet.<br />

„Das hat allen Beteiligten viel<br />

gebracht“, so Poßberg begeistert.<br />

Ein weiteres Highlight in seiner Betriebsratstätigkeit<br />

sieht der engagierte<br />

Hesse in dem Entschluss der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong>, für das Jahr 2008 zwei Ausbildungsplätze<br />

für Bürokommunikationskaufleute<br />

bereitzustellen.<br />

Papierfabrik überwältigt“, erzählt der<br />

Entwicklungsingenieur stolz.<br />

Die Aussicht auf eine weitere Ausstellung<br />

und vor allem die Neugierde<br />

und das Interesse für sein Hobby motivieren<br />

ihn, sich weitere Auszeiten in<br />

seinem Atelier zu gönnen. Goga: „Wer<br />

einmal von dieser Frucht gekostet hat,<br />

will sie immer wieder haben.“<br />

Annette Neumann<br />

Werner Poßberg – hier mit einem maßstabsgetreuen Modell des Leopard-2-Kampfpanzers<br />

– hat über Jahrzehnte alles gesammelt, was mit Rheinmetall zu tun hat. Nostalgie<br />

prägt auch sein automobiles „Faible“: Er ist seit rund 44 Jahren passionierter 2CV-Fahrer.<br />

„Im Rahmen dieser Ausbildung werden<br />

wir mit dem Unternehmensbereich<br />

Automotive kooperieren. Das heißt, die<br />

Azubis arbeiten unter anderem rund<br />

vier Wochen bei <strong>Pierburg</strong> in Neuss, um<br />

zum Beispiel den Wareneingang des<br />

renommierten Automobilzulieferers<br />

kennenzulernen“, so Poßberg, der übrigens<br />

im selben Jahr in den wohlverdienten<br />

Ruhestand geht.<br />

Die Hände in den Schoß legen – das<br />

kommt für den unternehmungslustigen<br />

Mann indes auch dann nicht in Frage.<br />

Denn Poßberg ist ein begeisterter<br />

Schwimmer, Spaziergänger und Ski-<br />

Langläufer und wird diesen Hobbys zukünftig<br />

verstärkt nachgehen.<br />

Auch sonst wird es für Poßberg keinen<br />

Stillstand geben. Mit Begeisterung<br />

braust der 64-Jährige in seiner weißen<br />

„Ente“ durch die Landschaft. „Ich bin<br />

seit 44 Jahren passionierter 2CV-Fahrer.<br />

Von meinen ersten Monatslöhnen als<br />

Geselle habe ich mir diesen Traum auf<br />

vier Rädern erfüllt. Die legendäre ‚Ente‘<br />

aus dem Hause Citroën hat mir im Hinblick<br />

auf Form und Technik schon immer<br />

gefallen. Heute fahre ich bereits meine 4.<br />

Version – mit diesem automobilen Klassiker<br />

verbinde ich Freiheit und Lebensart.<br />

Am wohlsten fühle ich mich, wenn es<br />

in dem Gefährt zieht und rappelt. Mit<br />

dem Auto sorge ich bei Jung und Alt für<br />

gute Laune“, freut sich Poßberg. Selbst<br />

wenn das Fahrzeug mal „muckt“, gibt es<br />

für ihn keinen Grund, nervös zu werden.<br />

Als ehemaliger Werkzeugmacher gelingt<br />

es ihm immer wieder, sein Gefährt „flott“<br />

zu machen. Claudia Krahn<br />

Foto: Ariane Gehlert


Cartoon: Dirk Meissner<br />

Das Profil 3/2007 Aus dem Konzern<br />

Seite 13<br />

er Natur- und Artenschutz<br />

am Rheinmetall-Standort<br />

Unterlüß kann einen großen<br />

Erfolg verzeichnen: Die Anwesenheit<br />

eines zugewanderten<br />

Wolfes auf dem weitläufigen Erprobungsgelände<br />

des Unternehmens<br />

konnte jetzt erstmals eindeutig festgestellt<br />

und dokumentiert werden.<br />

Theo Grüntjens, Leiter der Forstverwaltung<br />

am Firmenstandort: „Der Wolf<br />

lebt bereits seit Monaten unter uns, wir<br />

beobachten ihn seit September vergangenen<br />

Jahres. Er hat offensichtlich<br />

hier in der Südheide eine neue Heimat<br />

gefunden und wartet nun darauf, einen<br />

Paarungspartner zu finden.“<br />

Das Erprobungsgelände der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong>, das sich seit über 100 Jahren<br />

im Unternehmensbesitz befindet,<br />

umfasst rund 5400 Hektar. Nur ein<br />

kleiner Teil wird für wehrtechnische<br />

Erprobungen und Schießbetrieb ge-<br />

Defence-Mitarbeiter Christian Kehres besitzt einen britischen Ferret-Radpanzer<br />

Spontan gekauft und<br />

liebevoll restauriert<br />

igentlich war es ein Spontankauf.<br />

Ich habe das Fahrzeug<br />

gesehen und dachte:<br />

Den musst du haben!“<br />

Christian Kehres, Vorarbeiter<br />

in der Schweißerei von<br />

Rheinmetall Defence am<br />

Standort Unterlüß, hat ein ganz besonderes<br />

Hobby: Seit zehn Jahren restauriert<br />

er in seiner Freizeit alte Fahrzeuge.<br />

Dazu gehört auch der britische Radpanzer<br />

Ferret, den er vor zwei Jahren<br />

gekauft hat. Lange zwölf Monate hat<br />

dann die Runderneuerung gedauert,<br />

bis der Panzer – nach etlichen erforderlichen<br />

technischen Modifizierungen –<br />

wieder fahrtüchtig war.<br />

Angefangen, alte Fahrzeuge wieder in<br />

den Originalzustand zu versetzen, hat<br />

der 35-jährige Familienvater, als er von<br />

einem Bekannten ein Motorradwrack<br />

kaufte, das dieser zuvor in einer Scheune<br />

gefunden hatte. Einige Jahre und viele<br />

mühsame, aber lohnende Arbeitsstunden<br />

später befinden sich heute in<br />

seiner Privatsammlung weitere fünf Motorräder,<br />

ein Unimog 404 (ein Kleinlastwagen<br />

mit Allradantrieb, der u.a. vom<br />

Militär genutzt wird) und zwei Radpanzer,<br />

zu denen eben auch der bereits erwähnte<br />

Ferret gehört, der so klein ist,<br />

dass er problemlos in eine Pkw-Garage<br />

passt. Außerdem wartet im Moment ein<br />

DKW-Munga-Geländewagen geduldig<br />

auf seine Fertigstellung.<br />

„Es macht mir besonderen Spaß zu<br />

sehen, wie im Laufe der Zeit aus einem<br />

er Ferret – auch Ferret Scout<br />

Car genannt – ist ein kleiner<br />

britischer Radpanzer,<br />

der Ende der vierziger Jahre<br />

des 20. Jahrhunderts von<br />

der Daimler Motor Company entwickelt<br />

und von dem zwischen 1952 und<br />

1971 insgesamt 4409 Exemplare in 16<br />

verschiedenen Versionen gebaut wurden.<br />

Das Unternehmen wurde 1896<br />

von Frederick Richard Simms gegründet,<br />

nachdem dieser die Lizenzen zur<br />

Herstellung von Daimler-Motoren in<br />

Großbritannien und seinen Kolonien<br />

erworben hatte.<br />

Der Zwei-Mann-Radpanzer ist etwa<br />

3,70 Meter lang, 1,91 Meter breit und<br />

hat eine Höhe von 1,88 Metern. Angetrieben<br />

wird das Fahrzeug von einem<br />

RollsRoyce-B60-6-Zylinder-Benzinmotor,<br />

der es bis zu einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 93 Kilometer pro<br />

Stunde bringt. Auf Grund seiner geringen<br />

Größe wurde diese Radpanzer<br />

vorrangig als Aufklärungs- und Verbindungsfahrzeug<br />

genutzt; allerdings<br />

gab es auch wenige Versionen mit<br />

Panzerabwehrraketen oder Radarausrüstung.<br />

Der Ferret wurde generell mit<br />

leichteren Geschützen bewaffnet, die<br />

allerdings mehr zur Selbstverteidigung<br />

als zum Angriff dienten. Sein<br />

großer Vorteil lag in der geringen Grö-<br />

‚Haufen Schrott‘ ein intaktes Fahrzeug<br />

wird!“, erzählt Kehres vom Kauf des gepanzertes<br />

Ferret, der zuvor gut zehn<br />

Jahre auf einem Schrottplatz in Belgien<br />

im Freien stand und sich deshalb in einem<br />

sehr schlechten Zustand befand:<br />

„Ich habe zwar nicht gezielt nach ihm<br />

gesucht; aber irgendwie hatte mich<br />

dieser Fahrzeugtyp damals schon eine<br />

Weile interessiert. Als ich ihn dann sah,<br />

war es klar: Der fehlt mir noch in meiner<br />

Sammlung.“ Es war, wenn man so<br />

will, mithin „Liebe auf den 1. Blick“,<br />

kombiniert mit der Herausforderung,<br />

den alten Panzer wieder auf Vordermann<br />

zu bringen.<br />

Da der Ferret eine so lange Zeit im<br />

Freien verbracht hatte, war schon allein<br />

optisch viel zu tun: Das Fahrzeug musste<br />

nahezu komplett in seine Einzelteile<br />

zerlegt und entrostet werden, um ihm<br />

später eine neue Lackierung zu verpassen.<br />

Außerdem waren im Laufe der Jahre<br />

sämtliche Staukästen im Außenbereich<br />

durchgefault, die mithin neu geschweißt<br />

werden mussten.<br />

Ein besonderes Augenmerk warf<br />

Christian Kehres auch auf die Einkreisbremsanlage,<br />

die schon bei einer geringfügigen<br />

Undichtigkeit komplett ausfallen<br />

kann: „Zur Not bleibt zwar noch<br />

die Handbremse, aber bei vier Tonnen<br />

Fahrzeuggewicht ist da schon viel Kraft<br />

notwendig, um das Fahrzeug zum Stehen<br />

zu bringen!“ Also mussten alle<br />

Bremsleitungen erneuert und ein neuer<br />

Hauptbremszylinder eingebaut werden.<br />

Weit größere Probleme bereitete allerdings<br />

der Wandler, der die Kraft vom<br />

Motor auf das Getriebe überträgt. Das<br />

Original gab bereits nach 200 Kilometern<br />

Fahrstrecke den Geist auf und wurde<br />

zu einer „weiteren kleinen Herausforderung“.<br />

„Wirklich ärgerlich war,<br />

dass ich, um den Wandler instandzusetzen,<br />

das komplette Innenleben des<br />

Panzers inklusive Getriebe wieder ausbauen<br />

musste!“ erinnert sich Kehres.<br />

Doch auch dieser Einsatz hat sich gelohnt,<br />

denn mittlerweile hält das neue<br />

System schon seit stolzen 800 Kilometern<br />

dicht.<br />

Gefragt nach dem zeitlichen Gesamtaufwand<br />

für seinen britischen Radpanzer,<br />

muss der Hobbybastler nur kurz<br />

überlegen: „Gezählt habe ich die Stunden<br />

nicht, aber es werden wohl mehr<br />

als 1000 gewesen sein. Der Großteil<br />

der Restaurierung war nach gut einem<br />

Jahr abgeschlossen, aber irgendetwas<br />

gibt es immer zu tun.“ Allein die regelmäßig<br />

wiederkehrenden Servicearbeiten<br />

wie der Ölwechsel und das Abschmieren<br />

nehmen jeweils einige Stunden<br />

in Anspruch.<br />

Unterstützt wird der Familienvater<br />

dabei von seiner Frau Stephanie und<br />

seinen beiden Söhnen Leon (3) und<br />

Tim (1), die viel Verständnis und<br />

Begeisterung für sein aufwändiges<br />

Hobby zeigen. Auch für die Freunde<br />

und Verwandte des Feinwerkmechanikermeisters<br />

war es keine Überraschung,<br />

als er sich dieses Hobby zulegte,<br />

da Kehres schon immer einen<br />

Faible für Militärfahrzeuge hatte.<br />

„Letzten Endes“, erzählt der Defence-<br />

Mitarbeiter lächelnd, „zähle ich ja zu<br />

den glücklichen Menschen, die ihr<br />

Hobby zum Beruf gemacht haben.“<br />

Sandra Wolf<br />

Früh übt sich: Christian Kehres mit seinen beiden Söhnen Timi (l.) und Leon (r.)<br />

ße mit niedriger Silhouette, seiner relativ<br />

hohen Geschwindigkeit und der<br />

Luftverlastbarkeit; das Fahrzeug<br />

konnte sogar per Fallschirm abgesetzt<br />

werden.<br />

Eingesetzt wurden die etwa 3,7 Tonnen<br />

schweren Ferrets von der briti-<br />

Heute nur mit der<br />

Oldtimer-Plakette<br />

schen Armee weltweit, so zum Beispiel<br />

im Nordirland-Konflikt, bei internationalen<br />

UN-Missionen wie zum<br />

Beispiel auf Zypern und insbesondere<br />

im zweiten Golfkrieg (1990/1991), in<br />

dem Großbritannien zu einer Kriegsallianz<br />

unter Führung der USA gehörte.<br />

Heute zählt der Ferret zu den wehrtechnischen<br />

Oldtimern – und damit<br />

schließt sich auch der Kreis zu Rheinmetall-Defence-Mitarbeiter<br />

Christian<br />

Kehres. Sein Ferret-Radpanzer ist<br />

über 40 Jahre alt und somit ein echter<br />

„Klassiker“. Um diesen fahren zu können,<br />

muss der Halter ein polizeiliches<br />

Führungszeugnis und einen Auszug<br />

aus dem Flensburger Verkehrszentralregister<br />

vorlegen, damit er das signifikante<br />

rote Oldtimer-Nummernschild<br />

mit der Ziffernfolge 07 erhält. Dieses<br />

darf zwar nur zu Veranstaltungs- und<br />

Wartungszwecken benutzen werden,<br />

dafür gilt diese Stempelplakette allerdings<br />

für mehrere Fahrzeuge gleichzeitig.<br />

Der 35-jährige Rheinmetall-Defence-Mitarbeiter:<br />

„Der Vorteil: Die<br />

Kosten für Steuer und Versicherung<br />

sind vergleichsweise gering.“ sw<br />

nutzt. Das für die Öffentlichkeit größtenteils<br />

unzugängliche Areal bietet<br />

auch bedrohten Tierarten ideale Lebensbedingungen<br />

und verfügt über<br />

eine einzigartige Artenvielfalt. Zwei<br />

hauptamtliche Förster sind mit dem<br />

Naturschutz sowie der forstwirtschaftlichen<br />

und jagdlichen Pflege<br />

betraut.<br />

Grüntjens: „Wir haben hier nun den<br />

ersten Wolf in Niedersachsen seit<br />

rund 50 Jahren, dessen Zuzug definitiv<br />

nachgewiesen wurde. Dies ist ein<br />

großer Erfolg für unsere langjährigen<br />

Bemühungen um eine solide und<br />

nachhaltige naturschutzfachliche Arbeit.“<br />

Über die Herkunft des Wolfes kann<br />

derzeit nur spekuliert werden: „Wenn<br />

wir das Ergebnis einer DNA-Analyse<br />

von Haarproben haben, werden wir<br />

wissen, ob es sich um eine Erika oder<br />

einen Erik handelt“, so Theo Grüntjens.<br />

„Dann lässt sich auch feststellen,<br />

aus welcher Population – möglicherweise<br />

weit im Osten – er stammt,<br />

und wir können seinen Wanderweg<br />

rekonstruieren.“<br />

Heidewolfs Heimat: Rheinmetall<br />

Grüntjens weiter: „Wir wollen auch<br />

künftig alles Erforderliche dazu beitragen,<br />

dass der Wolf sich bei uns sicher<br />

fühlt und hier unbehelligt leben kann.<br />

Auch mit Blick auf den Jagdbetrieb<br />

und andere Naturschutz-Belange haben<br />

sich bislang keine negativen Auswirkungen<br />

gezeigt. Er ist uns ein willkommener<br />

Zuwanderer, von dem keine<br />

Gefahren ausgehen.“ oho<br />

Mit großem Engagement restauriert: Christian Kehres und sein Ferret-Radpanzer.<br />

sw Fassberg/Unterlüß. Mitunter<br />

reichlich erstaunte, bisweilen sogar<br />

ungläubige Blicke erntet Christian<br />

Kehres, wenn er an sonnigen Tagen<br />

mit seinem restaurierten Ferret-Radpanzer<br />

durch seine Heimatgemeinde<br />

Fassberg oder andere Regionen der<br />

Südheide fährt. Viele Betrachter können<br />

gar nicht so recht glauben, dass<br />

ein solches Gefährt nicht dem Militär<br />

oder der Polizei, sondern einem ganz<br />

normalen Menschen aus ihrer Nachbarschaft<br />

gehört.<br />

Gleichwohl zeigen sie sich in der<br />

Regel sehr interessiert und stellen<br />

viele Fragen, wenn sie den 35-jährigen<br />

Familienvater einmal außerhalb<br />

des von ihm komplett restaurierten<br />

britischen Radpanzers erwischen.<br />

Kehres ist immer gerne bereit, den<br />

Passanten Rede und Antwort zu stehen<br />

und freut sich, wenn er die Begeisterung<br />

für sein Hobby mit anderen<br />

teilen kann. Auch Fotos werden<br />

ausgiebig gemacht, denn für die<br />

weitaus meisten Zeitgenossen ist es<br />

die erste Begegnung mit einem Militärfahrzeug<br />

im zivilen Straßendienst.<br />

Und so ergreifen sie gerne die Chance,<br />

etwas mehr über den Panzer zu<br />

erfahren.<br />

„Auf viele Menschen“, hat Christian<br />

Kehres festgestellt, „macht der Ferret<br />

dank seiner geringen Größe einen<br />

eher niedlichen Eindruck. Er sieht ja<br />

auch nicht unbedingt aus wie ein waffenstarrendes<br />

Vehikel.“ Hinzu kommt,<br />

dass der Kehres-Panzer auf Grund des<br />

Kriegswaffenkontrollgesetzes demilitarisiert<br />

werden musste und deshalb<br />

heute in mancherlei Hinsicht anders<br />

aussieht als die für militärische Einsätze<br />

gebauten Fahrzeuge: So wurde<br />

zum Beispiel die vorhandene Panzerung<br />

an etlichen Stellen durch Blech<br />

ersetzt; auch das Maschinengewehr<br />

Staunende Blicke<br />

am Straßenrand<br />

im Turm ist nicht mehr schussfähig,<br />

sondern ein originalgetreuer Nachbau<br />

der echten Waffe.<br />

Für Ablenkung sorgt das inzwischen<br />

als Oldtimer klassifizierte Fahrzeug<br />

aber allemal, erzählt der gebürtige<br />

Göttinger. Ein besonders einprägsames<br />

und lustiges Erlebnis hatte er<br />

zum Beispiel, als er bei einer Probefahrt<br />

in den Nachbarort fuhr. Während<br />

dieser Fahrt begegnete ihm eine<br />

spielende Kapelle, die die Anwesenheit<br />

des Panzers derart stark aus dem<br />

Konzept brachte, dass sich einige<br />

Musiker ordentlich verspielten.<br />

Fotos (2): Katja Knöfel


Seite 14 Aus dem Konzern<br />

Das Profil 3/2007<br />

Jubilare<br />

45 Jahre<br />

01.09. Kolb Arno Neckarsulm TL Konstruktion Großkolben KPGK1<br />

40 Jahre<br />

31.07. Hallas Hans-Joachim Neuss Sachb. Neuanlauf u. Änderungsmanag. P-PNB<br />

31.07. Prüms Gernot Berlin Arbeitssicherheitsfachkraft P-PBH<br />

01.08. Kolodzinski Günter Neuss AL Personal P-HGE<br />

28.08. Brudi Karlheinz Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM3<br />

28.08 Krämer Jürgen Neckarsulm Konstrukteur KZAK1<br />

28.08. Mayer Marianne Neckarsulm Techn. Zeichnerin CAD KPGP5<br />

28.08. Münkel Hubert Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM3<br />

28.08. Tenscher Edgar Neckarsulm Sachbearbeiter Kostenrechnung ZBK<br />

01.09. Greger Heinz-Peter Nettetal Vorarbeiter P-PLF<br />

01.09. Pahnke Gerhard Nettetal Mitarb. Werkzeugausgabe P-PLB<br />

11.09. Best Manfred Nettetal Vorarbeiter P-PLD<br />

11.09. Vijfvinkel Willem Nettetal Vorarbeiter P-PLD<br />

29.09. Schulz Rudolf Papenburg Energieelektroniker G-PPP-4<br />

03.10. Rennert Ingrid Berlin Sekretärin P-PBF<br />

16.10. Appel Johannes Nettetal Fachkraft Musterbau P-PLD<br />

35 Jahre<br />

03.07. Dogan Ismihan Neuss Hilfskraft Montage P-PNE<br />

10.07. Popel-Gärtner Helmut Neckarsulm CIO ZVI<br />

27.07. Gasparic Anka Nettetal Entgraterin P-PLF<br />

01.08. Blaszczyk Helmut Neuss Fertigungskoordinator P-PSC<br />

01.08. Fenkes Dietmar Neuss Gruppenleiter Rechnungswesen Z-BP1<br />

01.08. Gieles Friedel Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />

01.08. Kapnidis Angelika Nettetal Sachbearbeiterin Qualitätswesen P-PLI<br />

01.08. Phillips Franz-Josef Neuss Administration/Assistent P-AEB<br />

01.08. Sachen Jürgen Neuss Prüfstandmechaniker Produktlabor P-CEE<br />

14.08. Kiroudis Triantafillia Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />

14.08. Miliopoulou Olimpia Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />

14.08. Ritters Gerd Neuss Qualitätskoordinator & Planer P-PSC<br />

21.08. Simsek Ayse Nettetal Entgraterin P-PLF<br />

21.08. Yaran Mevlidiye Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />

28.08. Leitgeb Karl Neckarsulm Produktmanager Kolben SZPM<br />

01.09. Bader Doris Neckarsulm Vertriebssachbearbeiterin SVZA<br />

01.09. Förschner Hubert Neckarsulm NC-Programmierer KPGP2<br />

01.09. Friedrichs Helmut Berlin Sachbearbeiter Logistik P-PBF<br />

01.09. Haag Robert Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM3<br />

01.09. Herold Ulrich Neckarsulm Metallfacharbeiter KCPM2<br />

01.09. Keilbach Heidrun Neckarsulm Sachbearbeiterin Hauptbuchhaltung ZBNR<br />

01.09. Mannhart Lothar Neckarsulm Teamleiter Instandhaltung KPGP4<br />

01.09. Prinz Lothar Neckarsulm Werkzeugvorbereiter KPNB19<br />

01.09. Scheer Monika Neuss Sachbearbeiterin Controlling P-COC<br />

04.09. Tabakovic Rabija Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />

11.09. Savumlu Hafize Berlin Maschinenbedienerin P-PBC<br />

18.09. Altunok Medine Berlin Maschinenbedienerin P-PBB<br />

18.09. Yildirim Mahir Neckarsulm Gießer KPNG32<br />

01.10. Bonse Michael Neuss Gruppenleiter Entwicklung P-CED<br />

01.10. Braunauer Walter Neckarsulm Leiter Projekte KEEP<br />

01.10. Wirtz Hermann-Josef Neuss Sachbearbeiter Auftragsplanung P-CLC<br />

01.10. Zimmermann Klaus Neckarsulm Leiter Lagerwirtschaft KPND2<br />

09.10. Esser Klaus-Peter Neuss Konstrukteur P-CEB<br />

15.10. Findeisen Bernd Neuss Werkleiter P-PN<br />

20.10. Zillich Waldemar Berlin Systemgruppenleiter P-PBA<br />

30.10. Güner Yusuf Hamburg Probenvorbereiter K-PHQ-1<br />

30 Jahre<br />

05.07. Speda Arno Neuss Techn. Sachbearbeiter Versuch P-CED<br />

11.07. Celik Recep Neckarsulm Lagerist CVZL3<br />

18.07. Pullen Philipp Neuss Versuchsingenieur P-CED<br />

15.08. Fols Gerhard Neuss HAL Vertrieb P-S1<br />

15.08. Lazaridou Sofia Berlin Montiererin P-PBA<br />

17.08. Simsek Tahsin Berlin Einrichter P-PBA<br />

18.08. Raeburn Peter-Alexander Neuss Sachbearbeiter Versand P-PNB<br />

30.08. Yildirim Halil Hamburg Maschinenbediener K-PHB-1<br />

01.09. Buck Renske Berlin Sachbearbeiterin Logistik P-PBF<br />

01.09. Frenzel Harry Nettetal Vorarbeiter P-PLC<br />

01.09. Harms Stefan Hamburg Maschinenführer Kolbenguss K-PHG-1<br />

Trauer<br />

Alter Zugehörigkeit<br />

Gründer Hermann Papenburg 81 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />

Hinsen Theo Nettetal 80 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />

Opelt Günter Hamburg 77 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />

Fiedler Harry Berlin 81 Jahre 38 Jahre Pensionär<br />

Schmitz Theo Nettetal 86 Jahre 36 Jahre Pensionär<br />

Dorau Heinz Hamburg 76 Jahre 35 Jahre Pensionär<br />

Grossmann Peter Neuss 62 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />

Costanzo Eugenio Hamburg 80 Jahre 31 Jahre Pensionär<br />

Kretzschmar Fritz Nettetal 87 Jahre 27 Jahre Pensionär<br />

Ingelfinger Heinrich Neckarsulm 72 Jahre 26 Jahre Pensionär<br />

Albers Bernhard Papenburg 77 Jahre 21 Jahre Pensionär<br />

Brecht Georg St. Leon-Rot 79 Jahre 21 Jahre Pensionär<br />

Ibraimov Murteza Neuss 78 Jahre 19 Jahre Pensionär<br />

Jubilare<br />

40 Jahre<br />

07.09. Euent Brigitte Rheinmetall <strong>AG</strong> Sachbearb. Geheimschutz/Betriebsrat Unternehmenssicherheit<br />

Trauer<br />

Alter Zugehörigkeit<br />

Kruse Hans-Otto Rheinmetall <strong>AG</strong> 69 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />

Gornik Franz Rheinmetall <strong>AG</strong> 87 Jahre 21 Jahre Pensionär<br />

Häming Franz Rheinmetall <strong>AG</strong> 70 Jahre 33 Jahre Pensionär<br />

30 Jahre<br />

01.09. Kreft Maiko Hamburg Maschinenbediener K-PHB-1<br />

01.09. Kronenberg Christoph Neuss Sachbearbeiter Prozessentwicklung P-PSB<br />

01.09. Lindenberg Michael Neuss Betriebsmaschinenschlosser P-PNA<br />

01.09. Scheerschmidt Detlef Berlin Fachkraft Musterbau P-CED<br />

01.09. Thönneßen Dieter Neuss Fachreferent Entwicklung P-AEA<br />

01.09. Winkler Michael Berlin Fachkraft P-PBB<br />

12.09. Bayindir Hüseyin Hamburg Temperer K-PHG-2<br />

19.09. Kezic Lucija Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />

19.09. Smajlagic Jadranka Neuss Hilfskraft Montage P-PNE<br />

26.09. Oliveira de Sao Martinho, Leontina Neuss Hilfskraft Montage P-PND<br />

03.10. Küpper Hans-Peter Neuss Sachbearbeiter Elektronik Labor P-CEC<br />

17.10. Jansen Bernd Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />

25 Jahre<br />

05.07. Pavlidou Chrissula Nettetal Montiererin P-PLD<br />

12.07. Blembel Stephan Neuss Prüfstandmechaniker Produktlabor P-CEE<br />

19.07. Knellesen Birgit Nettetal Montiererin P-PLD<br />

01.08. Hieronimus Berthold Papenburg Schichtsprecher G-PPP-1<br />

01.08. Nee Elisabeth Papenburg Sachbearbeiterin Datenerfassung G-PPP-1<br />

01.08. Schulte Richard Papenburg Sachbearbeiter Versuchsteilefertigung G-PPI-4<br />

01.08. Sinningen Hermann Papenburg Zerspanungsmechaniker G-PPS-2<br />

01.09. Alt Raymond Neckarsulm Teamleiter Anlagenbuchhaltung ZBNA<br />

01.09. Birol Hakan Berlin Einrichter P-PBB<br />

01.09. Bühl Thomas Neckarsulm Koordinator KPNG31<br />

01.09. Geldner Gerald Berlin Sachbearbeiter Arbeitsvorbereitung P-PBE<br />

01.09. Heußen Harald Nettetal Leiter Messraum P-PLI<br />

01.09. Kemmerling Ralf Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />

01.09. Koseck Karl Neuss Fachreferent Entwicklung P-CEE<br />

01.09. Prinz Helmut Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />

01.09. Reinertz Michael Nettetal Maschinenreparaturschlosser P-PLC<br />

01.09. Roth Norbert Neckarsulm Technischer Ausbildungsleiter KZHA<br />

01.09. Schlecht Klaus Neckarsulm Dreher KPNG1<br />

01.09. Schmid Matthias Neckarsulm Maschinenschlosser KPNG7<br />

01.09. Schönwalter Uwe Neckarsulm Maschinenschlosser KPGP4<br />

15.09. Müller Hans Theo Neuss Sachbearbeiter Rechnungsprüfung Z-BP3<br />

01.10. Vosmerbäumer Klaus Neuss CAD-Konstrukteur P-PUA<br />

20 Jahre<br />

02.07. Kochanek Thomas Berlin Mitarbeiter im Versand P-PBF<br />

13.07. Cimen Ali Berlin Fachkraft Qualitätssicherung P-PBB<br />

27.07. Quassdorf Dirk Hamburg Koordinator Nacharbeit K-PHB-1<br />

03.08. Behrens Sören Hamburg Service Instandhaltung K-PHG-5<br />

03.08. Glade Bettina Papenburg Sachbearbeiterin G-PPP-1<br />

03.08. Fellendorf Malte Hamburg Service Instandhaltung K-PHG-5<br />

03.08. Klehn André Hamburg Einrichter K-PHB-1<br />

03.08. Nimz Kerstin Papenburg Sachbearbeiterin G-PPM-1<br />

03.08. Schumann Patrick Hamburg Service Instandhaltung K-PHB-4<br />

03.08. Thiede Mike Hamburg Service Elektrotechnik K-PHB-4<br />

04.08. Hedden Thomas Hamburg Service Instandhaltung K-PHG-5<br />

01.09. Aickelin Martin Neckarsulm Teamleiter CPGI1<br />

01.09. Bangert Gunther Neckarsulm Meister Gießerei CPGG2<br />

01.09. Egerci Yüksel Nettetal Montiererin P-PLD<br />

01.09. Fiedel Matthias Neuss Sachbearbeiter Instandhaltung P-PNA<br />

01.09. Funken Guido Nettetal Montierer/Bestücker P-PLD<br />

01.09. Höing Elisabeth Neuss Sachbearbeiterin Anlagenbuchhaltung Z-BP1<br />

01.09. Huynh Than-Vu Nettetal Universalfräser P-PLB<br />

01.09. Kauschmann Sven Berlin Einrichter P-PBB<br />

01.09. Rittmaier Thorsten Neckarsulm NC-Programmierer CPBN<br />

01.09. Schmerder Thaveesit Neuss Fachkraft Musterbau P-PSC<br />

01.09. Tietgen Andreas Hamburg TPM Koordinator K-PHB-1<br />

01.09. Waldbüsser Uwe Neckarsulm Kokillenschlosser CZWN3<br />

14.09. Karagüzel Emine Neckarsulm Kernmacherin CPGK<br />

14.09. Leppich Agnes Neckarsulm Kernmacherin CPGK<br />

15.09. Karels-Bruns Renate Papenburg Kontrollwerkerin G-PPQ-2<br />

24.09. Arayan Secgin Berlin Montiererin P-PBA<br />

24.09. Krüger Daniela Berlin Montiererin P-PBA<br />

01.10. Heitmann Wolfgang Hamburg Betriebsschlosser K-PHB-5<br />

01.10. Rogalski Joachim Neckarsulm Leiter Bearbeitung CPB<br />

26.10. Russek Sophie Neckarsulm Mitarbeiterin Messraum CZQM<br />

Alter Zugehörigkeit<br />

Otto Johann Neuss 75 Jahre 19 Jahre Pensionär<br />

Sorar Ahmet Neuss 76 Jahre 18 Jahre Pensionär<br />

Groth Erich Neckarsulm 86 Jahre 17 Jahre Pensionär<br />

Athanasiadis Christos Neuss 78 Jahre 16 Jahre Pensionär<br />

Egner Renate Neckarsulm 63 Jahre 16 Jahre Pensionärin<br />

Mitsch Georg St. Leon-Rot 67 Jahre 15 Jahre Pensionär<br />

Dr. von Erdmannsdorff Wolf-Dietrich Neuss 80 Jahre 14 Jahre Pensionär<br />

Ikonomou Stavroula Neuss 72 Jahre 14 Jahre Pensionär<br />

Wilms Peter Nettetal 88 Jahre 10 Jahre Pensionär<br />

Plura Franz Neckarsulm 81 Jahre Pensionär<br />

Tatic Bosiljka Berlin 77 Jahre Pensionär<br />

Trabold Benno Neckarsulm 94 Jahre Pensionär<br />

25 Jahre<br />

01.10. Schneider Waltraud Rheinmetall <strong>AG</strong> Sachbearbeiterin Lohn und Gehalt VPO<br />

Alter Zugehörigkeit<br />

Kronenberg Karl Rheinmetall <strong>AG</strong> 72 Jahre 31 Jahre Pensionär<br />

Dr. Falcke Dietrich Rheinmetall <strong>AG</strong> 88 Jahre 30 Jahre Pensionär<br />

Mary Hans Rheinmetall <strong>AG</strong> 73 Jahre Pensionär


Das Profil 3/2007 Aus dem Konzern<br />

Seite 15<br />

Vor wenigen Wochen fanden in der Wüste rund 100 Kilometer westlich von Kuwait City erstmals Testversuche mit vier Amoun-Batterien statt, die Rheinmetall Italy an die kuwaitischen Streitkräfte geliefert hatte.<br />

sw Kuwait City/Rom. Vor wenigen<br />

Wochen fanden rund 100 Kilometer<br />

westlich von Kuwait City mitten in der<br />

Wüste erstmals Testversuche mit vier<br />

hochmodernen Amoun-Batterien von<br />

Rheinmetall Italy (Rom) statt – darunter<br />

auch die beiden in jüngster Vergangenheit<br />

an die kuwaitischen Streitkräfte<br />

gelieferten Systeme, deren Auslieferung<br />

unlängst in einem feierlichen<br />

Akt abschließend vollzogen wurde<br />

(„Das Profil“ 2/2007). Bei den erfolgreich<br />

durchgeführten Schießdemonstrationen<br />

waren sowohl hohe<br />

Militärs des Golfstaates als auch Vertreter<br />

der beiden am Projekt beteilig-<br />

Jubilare<br />

45 Jahre 25 Jahre<br />

01.10. Priebe Jürgen Bremen Redakt.Techn.Luftfahrt TZM<br />

40 Jahre<br />

16.05. Tappert Hartmut Silberhütte Kraftfahrer P-SL<br />

19.07. Lambach Friedhelm Kassel Facharbeiter Materialbereitstellung P-R/T<br />

20.07. Wüst Hansruedi Zürich System-Analytiker FIS<br />

01.08. Suter Hans-Jörg Zürich Leitung Servo- und EO-Systeme ETS<br />

01.09. Fahrenbach Manfred Kassel Betriebsrat freigestellt BR<br />

01.09. Forkl Franz Gersthofen Versuchstechniker W-E3<br />

01.09. Gailer Michael Kassel Facharbeiter Mechanik P-R3<br />

01.09. Morche Günter Kassel Sachbearbeiter Einkauf E-P2<br />

01.09. Ostermeir Karl-Heinz Gersthofen Versuchstechniker W-E3<br />

01.09. Pahlen Roswitha Silberhütte Kontrolleurin P-OS<br />

01.09. Püschel Ehrenfried Silberhütte Satzmacher P-SP-P4<br />

01.09. Schwarze Helmut Silberhütte Produktionsarbeiter P-SP-P6<br />

01.09. Zufall Alfred Kassel Beauftragter Strahlenschutz G-K4<br />

04.09. Bach Waldemar Oberndorf Dreher M-OZ<br />

02.10. Naujok Jürgen Kassel Betriebsarbeiter Elektrik/Elektronik P-K1<br />

35 Jahre<br />

01.09. Bonkowski Karin Bremen Techn. Illustr. Luftfahrt TZI<br />

06.09. Karmann Gerhard Bremen Instandhaltungsingenieur PF<br />

11.09. Dreier Gabriele Bremen Techn. Illustr./Textsys. MSG<br />

18.09. Verderame Giuseppe Zürich Lagerist/Chauffeur MLSW<br />

02.10. Bachini Luigi Rom Logistik/Materialbereitstellung Kfm.Bereich<br />

02.10. Prete Giovanni Zürich Lagerist/Chauffeur MLSW<br />

02.10. Serluca Domenico Rom Produktentwicklung Elektrik/Elektronik Forsch&Entw.<br />

07.10. Özcerci Ümit Bremen Ltg. Militär. Flugtechnik TM<br />

30 Jahre<br />

18.07. Pörtig Johann Wimmis Mitarbeiter Produktion PAE<br />

01.08. De Zordi Peter Zürich Leitung Betreuung EAB<br />

01.08. Dupertuis Jean-Louis Zürich Leitung Planung EAP<br />

01.08. Hofer Thomas Zürich Leitung Technical Documentation EL3<br />

01.08. Licata Giuseppe Rom Fertigung Anlagebau, Techn. Support Produktion<br />

15.08. Eichenberger Roger Zürich Mechaniker/Monteur MTZ4<br />

01.09. Galia Romeo Zürich Logistik/Materialbereitstellung Kfm.Bereich<br />

01.09. Spörndli Alfred Zürich Leitung Anlagen EAA<br />

05.09. Baumgartner Johann Aschau Industriemechaniker PTA<br />

05.09. Di Lascio Claudio Zürich Produktentwicklung Mechanik Forsch&Entw.<br />

01.10. Mariaux Jacques Zürich Konstrukteur EAB<br />

03.10. Rocchetti Roberto Zürich Disposition/Logistik Produktion<br />

25 Jahre<br />

01.01. Haeselich Detlef Trittau Produktentwickl./Kontaktpflege Kunden P-ET<br />

01.03. Hofmann Monika Silberhütte Produktionsarbeiterin P-SP-P2<br />

04.03. Raberger Ronald Silberhütte Produktionsarbeiter P-SP-P5<br />

25.03. Engelhardt Liane Silberhütte Satzmacherin P-SP-P4<br />

02.04. Lübbers Thorsten Trittau Entwicklung, techn. Leiter P-ET<br />

19.04. Detert Susanne Trittau Produktion, gew. Mitarbeiterin P-TP<br />

05.07. Klozik Heinrich Aschau Chemiearbeiter PBF<br />

15.07. Pieper Manfred Trittau Werkstatt, Vorrichtungsbau P-T (V/I)<br />

26.07. Woller Marianne Aschau Qualitätskontrolleurin QSA<br />

01.08. Stumm Ulrich Bremen LTG Projektmanagement LP<br />

01.08. Warrelmann Karin Bremen Sekr.Abtlg. FT<br />

02.08. Albrecht Bert-Michael Unterlüß Facharbeiter Maschinenführer G-UW<br />

02.08. Cohrs Harald Unterlüß Facharbeiter Werkzeugvorbereiter G-UW<br />

09.08. Laqua Eberhardt Kassel Facharbeiter Spritzlackierer P-R4<br />

01.09. Brede Carsten Kassel Teamleiter Entwicklung A-E5<br />

Trauer<br />

ten Firmen Rheinmetall Italy und<br />

MBDA Italien anwesend.<br />

Während der Testreihe wurden insgesamt<br />

fünf Aspide-Flugkörper von<br />

SAM-Raketenwerfern abgeschossen;<br />

darüber hinaus feuerte das Testteam<br />

die 35mm Flugabwehrkanonen von<br />

Rheinmetall Italy in Summe sechs Mal<br />

ab. Die Versuche erzielten exzellente<br />

Ergebnisse, zur vollständigen Zufriedenheit<br />

aller Beteiligten.<br />

Bei den während dieser ersten<br />

Schusskampagne eingesetzten Systemen<br />

handelte es sich um zwei Amoun-<br />

Batterien, die jeweils aus je einer Skygard<br />

Fire Control Unit (FCU), zwei 35mm<br />

Alter Zugehörigkeit<br />

Hildebrandt Klaus Kassel 57 Jahre 42 Jahre Aktiver<br />

Heimberg Walter Wimmis 82 Jahre 39 Jahre Pensionär<br />

Gebhardt Heinz Silberhütte 68 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />

Hammann Walter Unterlüß 70 Jahre 32 Jahre Pensionär<br />

Blunier Fritz Wimmis 92 Jahre 30 Jahre Pensionär<br />

Gollwitzer Josef Aschau 70 Jahre 30 Jahre Pensionär<br />

Knak Kurt Unterlüß 67 Jahre 29 Jahre Pensionär<br />

Janning Wilhelm Bremen 53 Jahre 27 Jahre Aktiver<br />

Beyer Jean-Marie Neuenburg 44 Jahre 26 Jahre Aktiver<br />

Reinhard Paul Wimmis 60 Jahre 25 Jahre Aktiver<br />

Flugabwehrkanonen und zwei SAM-Raketenwerfern<br />

bestehen. Die Lieferung<br />

der beiden jüngsten Amoun-Systeme –<br />

teilweiser Ersatz für insgesamt fünf<br />

während der Invasion Kuwaits durch<br />

den Irak verschollenen Batterien – war<br />

im Jahre 2002 vereinbart und vor kurzem<br />

offiziell abgeschlossen worden.<br />

Den Ablauf der erfolgreichen Testreihe<br />

beschreibt Claudio Koporossy, Direktor<br />

Vertrieb in Rom: „Die Versuche wurden in<br />

vier Abschnitten organisiert. Die ersten<br />

drei Tage waren den praktischen Übungen<br />

vorbehalten; der letzte Tag war eine<br />

VIP-Veranstaltung, die von zahlreichen<br />

hochrangigen Gästen begleitet wurde,<br />

01.09. Friedrich Reiner Kassel Teamleiter PMU A-U2<br />

01.09. Gantenhammer Maria Aschau Kaufmännische Sachbearbeiterin MAA<br />

01.09. Grunder Martin Wimmis Mitarbeiter Produktion PAE<br />

01.09. Jöhnk Manfred Kiel Leiter Produktmanagement U-P<br />

01.09. Krämer Holger Kiel Sachbearbeiter EMV-Messtechnik U-V1<br />

01.09. Reyes Antonio Kassel Facharbeiter Vorarbeiter P-R4<br />

01.09. Ronschke Stefan Kassel Facharbeiter Mechanik P-R3<br />

01.09. Schmidt Stefan Kassel Facharbeiter CNC-Technik P-K3<br />

01.09. Svoboda Volker Silberhütte Produktionsarbeiter P-SP-P1<br />

01.09. Schütze Joachim Kiel Versuchsingenieur U-V1<br />

01.09. Westheide Ursula Oberndorf Sekretärin Vertrieb GM-VU<br />

01.09. Wiehle Hartmut Silberhütte Mitarbeiter Entwicklung P-ES<br />

01.09. Wischmann Renate Trittau Produktion, gew. Mitarbeiterin P-TP<br />

01.09. Zehethofer Sonja Aschau Sachbearbeiterin Einkauf FBB<br />

13.09. Hinkelmann Johann Aschau Mitarbeiter allgemeine Verwaltung FBB<br />

13.09. Sauerbier Sabine Silberhütte Sachbearbeiterin P-SL<br />

20.09. Behrens Ernst-Otto Unterlüß Facharbeiter / Lagerist G-UL<br />

20.09. Piegsa Helmut Unterlüß Facharbeiter Mechanik P-T2<br />

01.10. Gabriel Jörg Unterlüß Werkschutzfachkraft Z-PV<br />

01.10. Huth Hans-Dieter Unterlüß Sachbearbeiter Qualitätsinspektor Q-L1<br />

01.10. Krützfeldt Manfred Kiel Abteilungsleiter Entwicklung U-S<br />

01.10. Rasch Claus Kiel Abteilungsleiter Entwicklung U-E<br />

01.10. Ritte Dieter Kassel Teamleiter QM/QMH Q-K2<br />

01.10. Schläpfer Heinrich Wimmis Mitarbeiter Produktion PAN<br />

01.10. Thiesen Theodor Kiel Entwicklungsingenieur U-E2<br />

20 Jahre<br />

darunter unter anderem auch der Inspekteur<br />

der Streitkräfte und sein Stellvertreter,<br />

die Kommandeure aller Teilstreitkräfte<br />

und zahlreiche Generäle.“<br />

Besonders erwähnenswert sei, so Koporossy<br />

weiter, der 3. Raketenabschuss<br />

gewesen: „Es wurde ein so genanntes<br />

‚friendly‘, also eigenes Ziel simuliert. Die<br />

Aspide-Rakete hat einen Selbstzerstörungsmechanismus,<br />

der vom Skyguard-<br />

System aus bedient werden kann, was<br />

bei dieser Übung auch geschah. Wir haben<br />

mithin eine wichtige Eigenschaft des<br />

Systems demonstrieren können, weil auf<br />

diese Weise die Möglichkeit geschaffen<br />

wird, eine Rakete noch im Flug zu zerstö-<br />

„Feuerprobe“ für<br />

Amoun-Batterien<br />

ren, wenn man in letzter Minute feststellt,<br />

dass das anvisierte Ziel den eigenen<br />

bzw. befreundeten Streitkräften gehört<br />

und nicht dem Gegner.“<br />

Aufgrund der hervorragenden Ergebnisse<br />

der Versuchsreihe in Kuwait<br />

sieht Vertriebsexperte Koporossy gute<br />

Chancen, den noch ausstehenden Bedarf<br />

– dabei handelt es sich um die<br />

drei bisher nicht wieder ersetzten<br />

Amoun-Batterien, die seit 1990/91<br />

verschollen sind – decken zu können.<br />

01.01. Bösch Manfred Ratingen Hauptabteilungsleiter GM-V<br />

01.01. Fetter Axel Ratingen Sachbearbeiter Z-FB<br />

01.02. Kitschmann Sylvia Ratingen Sekretärin Z-F<br />

01.04. Schulz Ernest Trittau Chemisch-technischer Assistent P-EC<br />

06.04. Pöls Egon Trittau Betriebsarbeiter P-T<br />

01.05. Töpfer Matthias Silberhütte Lagerfacharbeiter P-SL<br />

11.05. Borchert Bärbel Silberhütte Produktionsarbeiterin P-SP-P2<br />

01.07. Roosmann Karlheinz Unterlüß Beauftragter G-S<br />

01.07. Ziemke Holger Unterlüß Facharbeiter G-UW<br />

01.08. Dr. Wollmann Gerd-Walter Unterlüß Abteilungsleiter G-ES<br />

02.08. Maaß Andreas Unterlüß Facharbeiter G-UM<br />

03.08. Svoika Johann Aschau Elektromeister PTA<br />

05.08. Wächter Jürgen Aschau Controller FBC<br />

10.08. Klingenberg Karsten Unterlüß Facharbeiter G-UW<br />

01.09. Angelocola Eldo Zürich Produktentwicklung Software Forsch&Entw.<br />

01.09. Annen Rita Zürich Finanz-Fachspezialistin/Controllerin FF1<br />

01.09. Brandstetter Sabine Aschau Kaufmännische Sachbearbeiterin PCC<br />

01.09. Corinti Sergio Zürich Sicherheitsbevollmächtigter/Sab./Geh. Sonderfunkt.<br />

01.09. Haumann Katrin Silberhütte Produktionsarbeiterin P-SP-P6<br />

01.09. Kolbeck Norbert Aschau Industriemeister Chemie PCC<br />

01.09. Pemp Zlatko Aschau Chemikant PCC<br />

01.09. Schalch-Bolliger Gerda Zürich Kaufmännische Mitarbeiterin AM<br />

01.09. Türk Martin Aschau Chemikant PCC<br />

01.09. Wrede Elfriede Silberhütte Satzmacherin P-SP-P4<br />

01.09. Zahrte Jürgen Unterlüß Sachbearbeiter G-UW<br />

10.09. Mund Diana Trittau Produktionshelferin P-TP<br />

24.09. Boehme Uwe Unterlüß Facharbeiter G-UL<br />

01.10. Bissig Margrit Zürich Mechanikerin/Monteurin MS-FAU<br />

01.10. Dammann Klaus-Günter Unterlüß Meister G-UW<br />

01.10. Harnagel Matthias Unterlüß Facharbeiter G-UZ<br />

01.10. Schweikl Richard Aschau Sachbearbeiter Qualitätswesen QSA<br />

01.10. Seidensticker Jens Zürich Direktor VD<br />

Alter Zugehörigkeit<br />

Buchmann Ida Silberhütte 94 Jahre 16 Jahre Pensionärin<br />

Ruppen Margrit Wimmis 81 Jahre 16 Jahre Pensionärin<br />

Kupferschmied Alfred Wimmis 90 Jahre 12 Jahre Pensionär<br />

Warta Adolf Aschau 66 Jahre 12 Jahre Pensionär<br />

Schornack Ilse Silberhütte 85 Jahre 11 Jahre Pensionärin<br />

Meyer Albert Unterlüß 84 Jahre 06 Jahre Pensionär<br />

Maas Bernhard Bremen 81 Jahre Pensionär<br />

Appel Hans-Hermann Bremen 74 Jahre Pensionär<br />

Burmester Wilfried Bremen 71 Jahre Pensionär<br />

Fraenk Peter Bremen 67 Jahre Pensionär<br />

Fotos (2): Claudio Koporossy


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Vor dem Hintergrund langjähriger Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von U-Boot-<br />

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Operationszentrale bis hin zur Tiefensimulation einschließlich der Schulungssysteme für<br />

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Telefon +49 421 457-01 · Fax +49 421 457-2900

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