Der frühere Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks und ehemalige portugiesische Ministerpräsident António Guterres ist von der UN-Vollversammlung zum neuen Generalsekretär der Vereinten Nationen bestimmt worden. Guterres war nominiert worden, nachdem er im UN-Sicherheitsrat die meisten Stimmen erhalten hatte.

Guterres übernimmt das Amt vom Südkoreaner Ban Ki Moon, der Ende des Jahres ausscheiden wird. Nach den ungeschriebenen Verteilungsprinzipien der UN wäre eigentlich ein Kandidat oder eine Kandidatin aus Osteuropa an der Reihe. Als Favoriten hatten deswegen unter anderem der ehemalige serbische Außenminister Vuk Jeremić sowie der slowakische Außenminister Miroslav Lajčák gegolten.

Die Nominierung wurde auch kritisiert, weil noch nie in der 71-jährigen Geschichte der Vereinten Nationen eine Frau an der Spitze der Organisation stand. Beobachter hatten deswegen der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Kristalina Georgiewa, große Chancen eingeräumt. Eine andere Kandidatin war Christiana Figueres, eine costa-ricanische Politikerin und bis Mai 2016 Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

Der UN-Generalsekretär führt einen Stab von 44.000 Mitarbeitern. Hinzu kommen mehr als 100.000 Blauhelmsoldaten in aller Welt. In die Verantwortung des Postens fällt unter anderem der Umgang mit politischen Themen wie der Menschenrechtslage, Flüchtlingen und dem Klimawandel.