Der aus 7.107 Inseln bestehende Inselstaat, der im Westen des Pazifischen Ozeans gelegen ist, findet in unseren Medien meist erst dann Erwähnung, wenn mal wieder ein Wirbelsturm über das Land hinweggefegt ist.  Insbesondere an die Verwüstungen, die Taifun Haiyan im Jahr 2013 hinterlassen hat, kann sich sicher der eine oder andere noch erinnern. Mindestens 6.000 Menschen verloren damals ihr Leben, über eine Million Häuser wurden zerstört. Der Taifun gilt bis heute mit 379 km/h Windgeschwindigkeit als einer der schlimmsten Wirbelstürme, die jemals auf Land trafen. Die Philippinen belegen laut World Risk Report 2014 den zweiten Platz der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder – hinter Vanuatu. Dies liegt vor allem an der geografischen Lage und Gegebenheit (die zahlreichen kleinen Inseln bieten einander kaum Schutz vor der Zerstörung durch Taifune oder Tsunamis) und seines Status als weniger entwickeltes Land.

Wissenschaftler bestätigen zudem, dass die Intensität und die Dauer der Stürme immer weiter zunehmen. Die Taifun-Windstärke sei laut Forschern der University of California um 10% höher als noch vor 40 Jahren.  Der Anstieg der Temperatur steigert die Zerstörungskraft der Wirbelstürme zusätzlich, da das Wasser die Sonnenstrahlen absorbiert und daraus Wind und Regen entstehen, wodurch schwerere Stürme entstehen. Laut neuesten Studien könnten die Ernteerträge außerdem pro Grad Celsius Temperaturanstieg um zehn Prozent sinken. Angesichts der Tatsache, dass selbst die Nächte auf den Philippinen heute um 2,5°C wärmer sind als noch vor 50 Jahren, ist dies überaus bedenklich. Korallenriffe und Mangroven, die die Auswirkungen der Taifune abschwächen könnten, da sie Halt bieten und Wellen brechen bevor sie auf Land treffen, verschwinden jedoch zunehmend. Zum einen aufgrund der steigenden Temperatur des Meeres und zum anderen aufgrund von Abholzung.

Das Land selbst hat durch seine noch nicht weit fortgeschrittenen Entwicklung Schwierigkeiten im Umgang mit den Problemen, die daraus resultieren. Vor allem die Bevölkerung ist für das Thema Klimawandel noch kaum sensibilisiert. So ist auch zu lesen, dass 85% der Filipin@s bereits die Auswirkungen des Klimawandels spüren, jedoch keine expliziten Vorstellungen von der Thematik haben. Aber auch für den Staat als solchen sind die Auswirkungen des Klimawandels ein Problem, da allein 4% des Bruttoinlandproduktes verwendet werden, um Gebiete, die durch Naturkatastrophen zerstört worden sind, wieder aufzubauen.

Im Vergleich zu Ländern wie China, den USA oder Indien, haben die Philippinen einen sehr geringen Anteil an Co2-Emissionen zu vermerken. Nichtregierungsorganisationen wie das Philippine Movement for Climate Justice schreiben den Philippinen jedoch nicht nur eine Opferrolle zu. So sei das Land in der Verantwortung, auf erneuerbare Energien zu setzen und den Kohleabbau einzustellen. Doch obwohl es Gesetze bezüglich der Förderung von erneuerbaren Energien gebe, plane der Staat den Ausbau von Kohleminen, die nicht nur mit einem hohen CO2-Ausstoß, sondern auch mit einer direkten Gefahr für Mensch und Umwelt einhergehen würden.

Kathrin Spenna
(Bildquelle: Flickr.com)

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