Gegenwärtiges Schulsystem: "Gleichmacherei"

(bikl) Die Arbeitszeit der Lehrer dürfe sich nicht an den Unterrichtszeiten sondern an der Anwesenheit in der Schule orientieren, erklärt Pisa-Koordinator Andreas Schleicher heute in einem Interview gegenüber der Frankfurter Rundschau. Nur durch längere Anwesenheit, so der Bildungsexperte, könne der Kontakt zu den Schülern verbessert werden und die Teamarbeit im Kollegium wachsen.

24.05.2005 Artikel
  • © oecd

Einförmiger Unterricht

Schleicher forderte erneut eine Abkehr vom gegliederten Schulsystem, das zu früh mit der Auslese beginne und auf einförmigen Unterricht setze. In einer Zeit, in der lebensbegleitendes Lernen zum Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit geworden sei, könne es sich niemand leisten, Schüler früh auf festgelegte Bildungsstrukturen festzulegen.

Fatale Folgen

Den von CDU und FDP gemachten Vorwurf, damit entstehe eine Einheitsschule, drehte Schleicher kurzerhand um: In Deutschland würden Schubladen und homogene Leistungsgruppen geschaffen. "Damit schafft man Gleichmacherei. Mit der fatalen Folge, dass es Schülerinnen und Schülern sowohl peinlich ist, schlecht als auch gut zu sein", so Schleicher wörtlich.

Das komplette Interview ist im Sonderteil Wissen & Bildung der Frankfurter Rundschau von heute erschienen.


Schlagworte

Keine Kommentare vorhanden

Sie sind derzeit nicht angemeldet. Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich vorab bei uns registrieren. Alternativ können Sie sich über Ihren Facebook-Account anmelden.
Anmelden