Ausbildungswege
Ein kleiner Junge schaut sich mit einer Frau zusammen ein Bilderbuch an. Auf dem Bild ist der Schriftzug "Dein Lohn: märchenhafte Meetings" abgebildet.
Ein kleiner Junge schaut sich mit einer Frau zusammen ein Bilderbuch an. Auf dem Bild ist der Schriftzug "Dein Lohn: märchenhafte Meetings" abgebildet.
Claim der Kampagne: 'mehr bekommst du nirgendwo'

Viele Wege führen zu guter Bildung für Kinder.

Die Arbeit mit Kindern erfordert vielfältige Kompetenzen. Diese erwirbst Du in der Ausbildung. Dazu gehört Wissen über Entwicklungspsychologie und Gruppenpädagogik, Persönlichkeits- und Sprachentwicklung sowie z.B. die Fertigkeit, Bildungsprozesse von Kindern zu begleiten. Naturwissenschaft, Technik und Medien gehören als Inhalte von Bildungsprozessen ebenso dazu, wie Literatur, Kunst, Musik, Bewegung und Nachhaltigkeit.

Damit möglichst viele Menschen diesen spannenden Weg einschlagen können, gibt es unterschiedliche Ausbildungswege.

Zwei Ausbildungsberufe

Jeder Abschluss ist ein guter Anfang

Egal, ob Du einen Hauptschulabschluss, einen mittleren Bildungsabschluss, die Fachhochschulreife (FHSR) oder eine allgemeine Hochschulreife hast: In Baden-Württemberg findest Du den richtigen Startpunkt für Deine Zukunft in der frühkindlichen Bildung.

Viele Startpunkte für Quereinsteiger

Eine Berufsausbildung im sozialpädagogischen Bereich, langjährige Berufserfahrung mit Kindern in einer sozialpädagogischen Einrichtung oder Erfahrungen als Tagesmutter bringen Dich auf Deinem Weg einen Schritt weiter, weil sie als Vorqualifikation anerkannt werden.

Mehr Ausbildungsgehalt, verkürzte Ausbildung: der „Direkteinstieg Kita“

Falls Du schon eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Beruf oder einen Studienabschluss hast, kannst Du Dich auch für den „Direkteinstieg Kita“ entscheiden. Hier erhältst Du in der Ausbildung von Anfang an eine Vergütung von bis zu 2.968 Euro monatlich und wirst deutlich schneller fertig. In 2 Jahren kannst Du Sozialpädagogische/r Assistentin/Assistent werden – und unter bestimmten Voraussetzungen in 2,5 Jahren Erzieherin/Erzieher. Dieser neue Ausbildungsweg ist somit ideal für alle, die sich beruflich neu orientieren möchten. Hier findest Du eine Übersicht zum „Direkteinstieg Kita“.

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Finde Deinen eigenen Weg – im Kita-Navigator

Mit unserem interaktiven „Kita-Navigator“ kannst Du Schritt für Schritt prüfen, welcher Ausbildungsweg der richtige für Dich ist.

Kita-Navigator

Eine Voraussetzung für alles

Jede Ausbildung beginnt mit einem Praktikanten- oder Ausbildungsvertrag, den Du mit einer Kita oder einer anderen sozialpädagogischen Einrichtung abschließt. Diese muss von Deiner Fachschule bzw. Berufsfachschule anerkannt sein.

Klassische oder praxisintegrierte Ausbildung

Egal, ob Erzieherin bzw. Erzieher oder Sozialpädagogische Assistenz: Beide Ausbildungsberufe lassen sich in unterschiedlichen Ausbildungsmodellen erlernen.

Die klassische Ausbildung

verbindet zwei Schuljahre mit einem abschließenden einjährigen Berufspraktikum.
Hier hast Du in den ersten beiden Jahren 4 Tage Schule und 1 Tag Praxis pro Woche. Der Praxistag wird in manchen Schulen auf Praxisblöcke verteilt.

Die praxisintegrierte Ausbildung

(PiA) hat mit zwei Tagen pro Woche sowie Praxis während der Schulferien von Anfang an einen höheren Praxisanteil – diese Aufteilung bleibt über die gesamte Ausbildungsdauer konstant. In manchen Schulen werden die Praxistage auch auf Praxisblöcke verteilt.

Bezahlte oder geförderte Ausbildung

Bei einer praxisintegrierten Ausbildung erhältst Du vom ersten Tag an eine Ausbildungsvergütung. Bei der klassischen Ausbildung hast Du Anspruch auf einen BAföG- oder AFBG-Zuschuss, sofern die individuellen Voraussetzungen vorliegen. Eine genaue Übersicht findest Du hier: Zur Gehalts-Übersicht

Ausbildung in Teilzeit oder Vollzeit

Beide Ausbildungsgänge kannst Du in Voll- oder Teilzeit, klassisch oder praxisintegriert absolvieren.

Eine Frau sitzt mit zwei Kindern an einem Maltisch.

Eine Frau gibt einem Jungen ein High-Five, welcher mit anderen Kindern an einem Tisch sitzt und malt.

Keinen deutschen Abschluss? Kein Problem!

Auf dieser Seite sind Qualifikationen angegeben, die in Deutschland erworben wurden. Die Ausbildungswege stehen aber natürlich auch allen Menschen mit gleichwertigen Voraussetzungen aus dem Ausland offen. In diesem Fall müssen ausreichende Deutschkenntnisse nachgewiesen werden.

Die wichtigsten Ausbildungswege im Überblick

Erzieher/In oder Sozialpädagogische Assistenz? Klassische oder praxisintegrierte Ausbildung? Teilzeit oder Vollzeit? Hier findest Du die wichtigsten Fakten auf einen Blick.

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Wenn Du einen Hauptschulabschluss mit einem Schnitt von mindestens 3,0 hast und in Deutsch auch mindestens eine 3,0 bekommen hast, kannst Du sowohl die klassische als auch die praxisintegrierte Ausbildung als Sozialpädagogische Assistentin oder Sozialpädagogischer Assistent machen.

Auch wenn Dein Hauptschulabschluss oder Deine Abschlussnote in Deutsch schlechter ist als 3,0, kannst Du eine Ausbildung als Sozialpädagogische Assistentin oder Sozialpädagogischer Assistent machen. Voraussetzung ist dann aber eine zweijährige Berufsausbildung, ein abgeschlossenes FSJ oder ein abgeschlossener Bundesfreiwilligendienst in einer Kita. Auch die verkürzte, praxisintegrierte Ausbildung (Direkteinstieg Kita) kannst Du absolvieren sofern Du zusätzlich eine zweijährige abgeschlossene Ausbildung oder einen Studienabschluss mitbringst.

Wenn Du Dir einen anspruchsvollen Weg zum Abschluss als Sozialpädagogische/r Assistent bzw. Assistentin zutraust, kannst Du eine Schulfremdenprüfung ablegen. Du wirst in allen Fächern und Handlungsfeldern des schulischen Teils der Ausbildung geprüft. Nach erfolgreicher Prüfung schließt sich ein einjähriges Berufspraktikum zum Abschluss der Ausbildung an. 

Vorbereitungskurse auf die Schulfremdenprüfung gibt es auch berufsbegleitend an Berufsfachschulen für Zusatzqualifikationen.

Wenn Du einen mittleren Schulabschluss wie die Mittlere Reife hast, kannst Du die Ausbildung als Erzieher oder Erzieherin machen.

Dein Einstieg ist die erste Phase der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung, das einjährige Berufskolleg für Sozialpädagogik. Dieses Jahr entfällt für Dich, wenn Du über eine dieser Qualifikationen verfügst:

  • Berufsabschluss als Kinderpfleger/in oder Sozialpädagogische/r Assistentin/Assistent
  • Mindestens einjährige abgeschlossene Berufsausbildung im sozialpädagogischen Bereich oder Abschluss einer entsprechenden Vollzeitschule
  • Mindestens einjährige Berufsausbildung im pflegerischen Bereich oder entsprechende Vollzeitschule mit Wahlfach Pädagogik und Psychologie
  • Mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung
  • Mindestens zweijährige Vollzeit-Tätigkeit als Tagespflegeperson (mehrere Kinder / Pflegeerlaubnis)
  • Mindestens zweijährige Vollzeit-Tätigkeit mit Kindern in sozialpädagogischer Einrichtung (Anrechnung von Bundesfreiwilligendienst und FSJ in Kita)
  • Mindestens 3 Jahre Haushaltsführung mit mindestens 1 Kind

Bei manchen dieser Qualifikationen machst Du vor dem Berufskolleg ein sechswöchiges angeleitetes Praktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung.

Dann schließt sich die Ausbildung an den Fachschulen für Sozialpädagogik an, die entweder klassisch oder praxisintegriert angelegt ist.

Wenn Du eine zweijährige abgeschlossene Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium mitbringst, kannst Du auch die verkürzte praxisintegrierte Ausbildung („Direkteinstieg Kita“) machen.

Mit Deinem Abitur, der Fachhochschulreife oder dem schulischen Teil der Fachhochschulreife eines beruflichen Gymnasiums (Fachrichtung Sozialpädagogik oder Sozialwissenschaft) kannst Du direkt an die Fachschule für Sozialpädagogik und eine Ausbildung als Erzieherin oder Erzieher machen – praxisintegriert oder klassisch, in Vollzeit oder Teilzeit. Du beginnst ohne das einjährige Berufskolleg vorab, brauchst aber ein sechswöchiges, angeleitetes Praktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung.

Eine Herausforderung: Mit Schulfremdenprüfung zum Abschluss

Wenn Du Dir einen anspruchsvollen Weg zum Abschluss als Erzieher/in oder Sozialpädagogische/r Assistent/in zutraust, kannst Du eine Schulfremdenprüfung ablegen. Du wirst in allen Fächern und Handlungsfeldern des schulischen Teils der Ausbildung geprüft. Nach erfolgreicher Prüfung schließt sich ein einjähriges Berufspraktikum zum Abschluss der Ausbildung an. 

Vorbereitungskurse auf die Schulfremdenprüfung gibt es auch berufsbegleitend an Berufsfachschulen für Zusatzqualifikationen.

Abkürzungen in die Zukunft

An vielen Stellen hast Du die Chance, schneller in Deiner Ausbildung voranzukommen:

  • Mit Hochschulreife oder Fachhochschulreife (FHSR) verkürzt Du die Ausbildung um ein Jahr, weil Du direkt an der Fachschule für Sozialpädagogik einsteigst.
  • Wenn Du später einen Bachelorstudiengang in Kindheitspädagogik studieren willst, bekommst Du für die klassische Ausbildung in der Regel schon 60 ECTS (2 Semester) gutgeschrieben.
  • Mit Fachhochschulreife (FHSR) oder Abitur kannst Du auch ein Studium aufnehmen, das mit dem Abschluss als staatlich anerkannte Kindheitspädagogin/staatlich anerkannter Kindheitspädagoge endet.
  • Mit dem Abschluss der Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz kannst Du auch einen mittleren Bildungsabschluss erwerben, falls Du ihn noch nicht hattest. Diese Möglichkeit gibt es nicht bei der verkürzten Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin und zum Sozialpädagogischen Assistenten.
  • Mit dem Abschluss als Erzieherin oder Erzieher kannst Du später an Hochschulen studieren.