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Zwei Bänker diskutieren die Bewertung einer Wandelanleihe in einem hell beleuchteten Büro
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Was sind Wandelanleihen und welche Chancen bieten sie?

Zuletzt am 15.08.2023 aktualisiert
Erschienen am 25.07.2023
Lesezeit 7 min.

Lektoriert von Christian Musanke
Überprüft durch Dennis Groß
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Wandelanleihen bieten dir eine Möglichkeit, von gestiegenen Aktienkursen zu profitieren. Allerdings gelten sie gleichzeitig als ein sehr komplexes Wertpapier. Daher soll dir dieser Artikel die Definition von Wandelanleihen erklären und Hinweise geben, wie du am besten in dieses spezielle Wertpapier investierst.

1. Was sind Wandelanleihen? - einfach erklärt

Auf den ersten Blick ähneln Wandelanleihen einer Anleihe. Sie werden von einem Unternehmen herausgegeben, damit dieses durch den Verkauf der Wandelanleihe finanzielle Mittel erhält. Im Gegenzug verpflichtet sich das Unternehmen zu Zahlungen, welche es in der Zukunft an den Besitzer der Wandelanleihe tätigt.

Wie bei klassischen Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen bestehen diese Zahlungen in der Regel aus Kupons und einem Nennwert. Die Kuponzahlungen fallen regelmäßig an und der Nennwert wird nach Laufzeit der Wandelanleihe gezahlt. Allerdings gibt es ein wesentliches Merkmal, das Wandelanleihen von klassischen Anleihen unterscheidet: Ihr Besitzer kann sie innerhalb einer bestimmten Frist gegen eine festgelegte Anzahl an Aktien umtauschen.

Dieses Wahlrecht macht Wandelanleihen für viele Anleger sehr lukrativ. So können sie nämlich von steigenden Aktienkursen profitieren. Bei fallenden Kursen jedoch erhalten sie den Nennwert und sind von der Kurssenkung nicht betroffen. Allerdings bieten Wandelanleihen als Nachteil keine so hohe Verzinsung wie klassische Anleihen.

Häufig kommt es zu einer Verwechselung von Wandelanleihen und Aktienanleihen. Bei letztgenannten hat das Unternehmen, welches die Aktienanleihe herausgibt, ein Wahlrecht, diese in Aktien umzutauschen. Bei Wandelanleihen liegt dieses Wahlrecht beim Anleger.

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2. Wie funktionieren Wandelanleihen?

Wandelanleihen werden auch Wandelschuldverschreibungen oder Convertible Bonds genannt. Damit du Wandelanleihen und ihre Funktionsweise besser verstehst, sollen im Folgenden wichtige Fachbegriffe rund um dieses komplexe Wertpapier erläutert werden. Anschließend folgt ein konkretes Beispiel einer Wandelanleihe.

Wichtige Begriffe im Kontext der Wandelanleihe

  • Rendite: Die Rendite misst, um wie viel Prozent der Anleger sein investiertes Kapital vermehrt.
  • Emittent: Der Emittent ist das Unternehmen, welches die Wandelanleihe herausgibt. Es verpflichtet sich durch die Wandelanleihe zu Zahlungen in der Zukunft und erhält im Gegenzug Geld in der Gegenwart.
  • Laufzeit: Die Zahlungen, welche der Emittent der Wandelanleihe zu leisten hat, umfassen einen bestimmten Zeitraum in der Zukunft. Dieser Zeitraum wird Laufzeit genannt. Nach ihr ist keine Zahlung mehr fällig.
  • Kupon: Die Kuponzahlungen sind Beträge, welche der Emittent dem Besitzer der Wandelanleihe in regelmäßigen Abständen zahlen muss. Meist geschieht dies jährlich.
  • Nennwert: Wenn die Laufzeit der Wandelanleihe abgelaufen ist, dann hat der Emittent dem Anleger den Nennwert zu zahlen.
  • Wandlung: Im Falle einer Wandlung verliert die Anleihe ihre Gültigkeit. Dafür erhält der Anleger eine vorher festgelegte Menge an Aktien. Dies sind vornehmlich die Aktien des Emittenten, aber es können auch Aktien eines anderen Unternehmens sein. Der Anleger nutzt die Wandlung, wenn er der Meinung ist, auf diesem Wege eine höhere Rendite erwirtschaften zu können.
  • Wandlungsfrist: Der Anleger darf entscheiden, ob er eine Wandlung durchführt. Allerdings kann er dies nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums, welchen die Wandlungsfrist definiert.
  • Bezugsverhältnis: Das Bezugsverhältnis gibt an, wie viele Aktien der Anleger bei der Wandlung pro Wandelanleihe erhält.
  • Wandlungspreis: Der Wandlungspreis bezeichnet die Kosten, die bei einer Wandlung anfallen. Dies sind keine direkten Kosten, die der Anleger zahlen muss. Stattdessen bezeichnet der Wandlungspreis den Verzicht auf die Anleihe, welche durch die Wandlung ihren Wert verliert. Daher geht eine Wandlung mit dem Verlust des Nennwertes der Wandelanleihe einher. Weil der Wandlungspreis sich auf eine einzelne Aktie bezieht, wird für seine Berechnung der Nennwert durch das Bezugsverhältnis geteilt.
  • Wandlungsparitätspreis: Während der Wandlungspreis den Nennwert der Wandelanleihe als Preis für die Wandlung verwendet, bezieht sich der Wandlungsparitätspreis auf aktuelle Kurse. So ist er definiert als der aktuelle Kurs der Wandelanleihe geteilt durch das Bezugsverhältnis.

Was sind Wandelanleihen? – Ein einfaches Beispiel

Im Folgenden soll eine beispielhafte Wandelanleihe vorgestellt werden. Sie hat einen Nennwert von 100 €, einen jährlichen Kupon von zwei Prozent, eine Laufzeit von vier Jahren und ein Bezugsverhältnis von 5. Außerdem bestimmt die Wandlungsfrist, dass eine Wandlung erst ab dem zweiten Jahr nach der Ausgabe möglich ist.

Der Wandlungspreis dieser Anleihe lässt sich folgendermaßen berechnen:

Der Anleger kann die Wandelanleihe nun wie eine normale Anleihe halten, ohne vom Wandlungsrecht Gebrauch zu machen. Dann erhält er jährlich einen Kupon von zwei Euro und nach vier Jahren bekommt er den Nennwert von 100 €. Allerdings kann er auch ab dem zweiten Jahr die Wandlung vornehmen und besitzt dann fünf Aktien anstatt der Wandelanleihe. Die folgende Abbildung verdeutlicht die Auswirkungen der Wandlung.

Die Wandlung einer Wandelanleihe bedeutet, dass aus einer Wandelanleihe eine Aktie wird.
Darstellung der Wandlung einer Wandelanleihe aus Anlegersicht; Hinweis: Es gibt auch Wandelanleihen ohne Kuponzahlungen und Aktien ohne Dividenden.

3. Wann lohnt sich die Wandelanleihe?

Ob sich eine Wandelanleihe lohnt, hängt unter anderem vom Verlauf des Aktienkurses ab. Bevor hierfür einzelne Szenarien beschrieben werden, soll noch mal verdeutlicht werden, dass die Wandelanleihe einen großen Nachteil hat. Im Gegensatz zur klassischen Anleihe weist sie einen geringeren Kupon auf. Dafür erhält der Anleger das Recht zur Wandlung. Wenn er dieses gewinnbringend nutzen kann, lassen sich die geringen Kuponzahlungen kompensieren. So könnte sich die Wandelanleihe im Nachhinein als ein besseres Investment als eine klassische Anleihe herausstellen.

Bedingungen für eine Wandlung

Damit eine Wandlung für den Anleger überhaupt infrage kommt, muss eine wichtige Bedingung erfüllt sein: Der Aktienkurs muss über dem Wandlungsparitätspreis liegen. Dies erklären wir dir im Folgenden anhand der beispielhaften Wandelanleihe aus dem vorherigen Kapitel.

Wenn du Besitzer einer Wandelanleihe bist, hast du zwei Möglichkeiten, eine Aktie anstatt deiner Wandelanleihe zu erhalten. Die Erste stellt die Wandlung dar. Wie viele Aktien du dabei erhältst, zeigt dir das Bezugsverhältnis.

Eine Alternative ist der Verkauf deiner Wandelanleihe und der Kauf einer Aktie. Durch den Verkauf der Wandelanleihe bekommst du deren aktuellen Kurs. Wenn du diesen durch den aktuellen Aktienkurs teilst, dann erhältst du die Anzahl an Aktien, welche du dir auf diesem Wege kaufen kannst.

Damit eine Wandelung überhaupt Sinn ergibt, solltest du durch sie mehr Aktien erhalten als bei der dargestellten Alternative. Daher muss gelten:

Bezugsverhältnis > Kurs der Wandelanleihe/Aktienkurs

Dies kann umgeformt werden zu:

Aktienkurs > Kurs der Wandelanleihe / Bezugsverhältnis = Wandlungsparitätspreis

Daher ist die Bedingung eines Aktienkurses über dem Wandlungsparitätspreis notwendig, damit ein Anleger überhaupt zur Wandlung bereit ist. Auch du solltest erst nach Prüfung dieser Bedingung eine Wandlung vornehmen, wenn du im Besitz einer Wandelanleihe bist. Allerdings ist diese Bedingung auf den Kapitalmärkten in der Regel erfüllt. Daher wird sie auch für die folgenden Szenarien angenommen.

Wenn der Aktienkurs über dem Wandlungsparitätspreis liegt, dann kann es Sinn ergeben, eine Wandlung vorzunehmen. Allerdings kannst du als Anleger auch auf die Wandlung verzichten. Welche Option du wählen solltest, hängt von vielen Faktoren ab.

Einerseits solltest du die Kuponzahlungen der Wandelanleihe mit den Dividenden der Aktie vergleichen. Dabei spricht eine niedrige Dividende gegen eine Wandlung. Außerdem solltest du dir Erwartungen über den zukünftigen Kurs der Aktie und der Wandelanleihe bilden. So lässt sich vielleicht durch einen späteren Verkauf der Wandelanleihe mehr Rendite erwirtschaften, als wenn du sie in Aktien umwandelst.

Im Folgenden werden drei Szenarien für die Entwicklung des Aktienkurses dargestellt. Dabei orientieren wir uns immer an dem Wandlungspreis der Wandelanleihe. Das Verhältnis zwischen ihm und dem Aktienkurs ist nämlich ein Entscheidungskriterium für oder gegen eine Wandlung.

Szenario 1: Aktienkurs bleibt während der Laufzeit unter dem Wandlungspreis

In diesem Szenario nehmen wenige Anleger eine Wandlung vor. Die Aktien, welche sie nach der Wandlung bekommen, sind nicht viel wert und daher scheint es vorteilhaft zu sein, die Wandelanleihe zu halten. Im Gegensatz zur klassischen Anleihe schneidet die Wandelanleihe in diesem Szenario schlechter ab. Sie besitzt einen niedrigeren Kupon und kann diesen Nachteil nicht kompensieren, weil es in der Regel zu keiner Wandlung kommt.

Allerdings scheint die Wandelanleihe in diesem Szenario ein besseres Wertpapier als die Aktie zu sein. Besonders wenn es zu einem starken Kursverfall kommt, muss der Aktienbesitzer große Verluste hinnehmen. Der Besitzer einer Wandelanleihe erhält jedoch trotzdem deren Nennbetrag.

Szenario 2: Aktienkurs bewegt sich mehr oder weniger um den Wandlungspreis

In diesem Szenario lässt sich mit einer Wandlung kein hoher Gewinn erwirtschaften, da der Aktienkurs nicht stark vom Wandlungspreis abweicht. Eine Aktie lässt sich durch eine Wandlung nicht viel günstiger erwerben, als wenn diese klassisch am Kapitalmarkt gekauft wird. Daher hat die Wandelanleihe keinen Vorteil im Gegensatz zur klassischen Anleihe. Allerdings besitzt sie den Nachteil der geringen Kuponzahlungen und der Anleger hätte sich daher im Nachhinein für eine klassische Anleihe entscheiden sollen.

Ob eine Aktie in diesem Szenario besser oder schlechter als eine Wandelanleihe ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Hierfür müssten Dividenden und Kuponzahlungen verglichen werden. Außerdem kann es in diesem Szenario keine allgemeine Empfehlung für oder gegen eine Wandlung geben.

Szenario 3: Aktienkurs übersteigt während der Laufzeit den Wandlungspreis

In diesem Szenario führen viele Anleger die Wandlung durch. Dies erscheint lohnenswert, weil auf diesem Weg Aktien mit einem hohen Wert erworben werden können. Falls der Aktienkurs sehr hoch ansteigt, kompensiert dies die niedrigen Kuponzahlungen der Wandelanleihe. Dann war sie im Nachhinein ein besseres Investment als die klassische Anleihe.

Sowohl mit einer Aktie als auch mit einer Wandelanleihe kann der Anleger in diesem Szenario von gestiegenen Kursen profitieren. Welches dieser beiden Wertpapiere jedoch besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Dies hängt unter anderem von dem exakten Wert der Dividenden und der Kuponzahlungen ab.

Wandelanleihen ermöglichen dir, bei begrenztem Verlust von steigenden Aktienkursen zu profitieren

Insgesamt sind Wandelanleihen bei hohen Kursanstiegen lukrativ. Wenn du erwartest, dass die Aktienkurse steigen, dann stellen sie eine Alternative zu einem Investment in Aktien dar. Der Vorteil der Wandelanleihe gegenüber Aktien ist jedoch, dass Verluste bei einem Kursrückgang begrenzt sind. Solange der Emittent zahlungsfähig ist, erhält der Anleger den Nennwert und die vereinbarten Kuponzahlungen.

4. Chancen und Risiken von Wandelanleihen

Wandelanleihen bieten dir eine interessante Möglichkeit zum Investieren. Daher folgt jetzt eine Übersicht zu den Chancen und Risiken dieses Wertpapiers.

Nachteile eine Wandelanleihe

  • Der große Nachteil an Wandelanleihen ist der geringe Kupon. Klassische Anleihen können dir höhere Kuponzahlungen bieten. Dafür erhältst du das Wahlrecht, deine Wandelanleihe in Aktien umzutauschen.

  • Wandelanleihen haben ähnliche Risiken wie klassische Anleihen. So gibt es auch hier das Zinsänderungsrisiko. Wenn die Leitzinsen steigen, dann fallen die Kurse von Wandelanleihen. Des Weiteren gibt es ein Währungsrisiko, wenn Kupon und Nennbetrag in einer fremden Währung gezahlt werden.

    Ebenso weisen Wandelanleihen ein Ausfallrisiko auf. Wenn der Emittent zahlungsunfähig ist, dann könntest du dein investiertes Kapital nicht oder nur teilweise zurückerhalten. Daher solltest du auf eine gute Bonität des Emittenten achten.

Vorteile einer Wandelanleihe

  • Wenn der Aktienkurs stark ansteigt, kannst du durch die Wandlung davon profitieren. Gleichzeitig bist du jedoch nicht von einem Kursrückgang in demselben Maße wie Aktienbesitzer betroffen. In diesem Fall erhältst du trotzdem den Nennwert.

  • Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes bei Wandelanleihen geringer als bei Aktien. Eine Wandelanleihe gilt nämlich als Fremdkapital. Dieses wird im Vergleich zu Eigenkapital im Falle einer Insolvenz bevorzugt behandelt. So haben Eigentümer einer Wandelanleihe eine größere Chance als Aktienbesitzer, ihr investiertes Kapital zurückzuerhalten.

Neben den vorgestellten Wandelanleihen existieren sogenannte Pflichtwandelanleihen (Mandatory Convertible Security, MCS). Hierbei kann der Anleger nicht entscheiden, ob es zu einer Wandlung kommt, sondern diese wird automatisch durchgeführt. In der Regel geschieht sie zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb einer bestimmten Frist.

Außerdem existieren bedingte Pflichtwandelanleihen (Contigent Convertible Bond, CoCo Bond), bei denen die Wandlung automatisch erfolgt, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt. Dieses Ereignis kann etwa das Unterschreiten eines vorher festgelegten Aktienkurses sein.

Zusammenfassung der Vorteile und Nachteile von Wandelanleihen

Insgesamt lässt sich festhalten, dass Wandelanleihen Vorteile und Nachteile sowohl von klassischen Anleihen als auch von Aktien vereinen. Allerdings hängt es sehr vom zukünftigen Aktienkurs ab, ob sich Wandelanleihen lohnen. Daher sind sie eher für erfahrene Anleger mit umfangreichem Hintergrundwissen sinnvoll. Die folgende Tabelle fasst die Vor- und Nachteile von Wandelanleihen zusammen.

Pro Wandelanleihe

  • Der Besitzer einer Wandelanleihe kann von einem gestiegenen Aktienkurs profitieren, während bei einem Kursrückgang der Verlust begrenzt ist
  • Im Falle einer Insolvenz gelten Wandelanleihen als Fremdkapital und ihre Besitzer werden bevorzugt behandelt

Contra Wandelanleihe

  • Wandelanleihen bieten im Vergleich zu klassischen Anleihen einen niedrigen Kupon
  • Die Kurse von Wandelanleihen fallen bei steigenden Leitzinsen
  • Die Performance von Wandelanleihen hängt vom zukünftigen Aktienkurs ab, daher ist viel Hintergrundwissen für eine Anlage in Wandelanleihen notwendig

5. Wandelanleihen kaufen: Worauf muss ich achten?

Wenn du Wandelanleihen kaufen möchtest, benötigst du ein Depot. Hierfür solltest du einen Depotanbieter mit möglichst geringen Transaktionskosten wählen. Damit du das für dich passende Depot findest, haben wir einen Depot Vergleich erstellt.

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Allerdings bieten nur wenige Depotanbieter Wandelanleihen an. Außerdem sind deutlich weniger Wandelanleihen auf dem Markt als klassische Unternehmensanleihen. Aus diesem Grund ist ihr Kauf häufig schwieriger, als wenn du klassische Anleihen kaufen möchtest.

Oft ist es für dich schwer, bei deinem Depotanbieter überhaupt das Angebot an Wandelanleihen zu finden. Hierfür solltest du in der Suchfunktion deines Depotanbieters den englischen Ausdruck „convertible“ nutzen. Auch kannst du nach den Buchstabenfolgen „Conv“ oder „CV“ suchen, weil diese häufig in den Namen der Wandelanleihen enthalten sind.

Das große Problem beim Handel mit Wandelanleihen ist die hohe Mindestanlage. Häufig ist diese sechsstellig und daher kommen Wandelanleihen für private Investoren meist nicht infrage. Wenn du trotzdem in Wandelanleihen investieren möchtest, dann kannst du dies mit einem Fonds tun. Diese Wandelanleihen-Fonds, auch Convertible Fonds genannt, sind bereits für zweistellige Beträge erhältlich.

Hierbei gibt es sowohl aktive als auch passive Wandelanleihen-Fonds. Die passiven wie zum Beispiel der SPDR Refinitiv Global Convertible Bond UCITS ETF orientieren sich an einem Referenzindex und investieren häufig in viele Wandelanleihen weltweit. Bei einem aktiven Convertible Fonds gibt es hingegen einen Fondsmanager, welcher die Anlageentscheidungen trifft.

6. Fazit: Wandelanleihen sind nicht für Einsteiger geeignet

Eine Wandelanleihe bietet dir eine interessante Möglichkeit, von gestiegenen Aktienkursen zu profitieren, ohne bei einer Kurssenkung hohe Beträge zu verlieren. Im Falle gestiegener Kurse wandelst du sie nämlich zu einer Aktie um, während du bei einem Kursrückgang die vereinbarten Kuponzahlungen und den Nennbetrag erhältst. Allerdings sind die Kuponzahlungen bei Wandelanleihen deutlich geringer als bei klassischen Anleihen.

Als Inhaber einer Wandelanleihe musst du selbst die Entscheidung treffen, ob du die Wandlung zur Aktie durchführst oder nicht. Hierfür bedarf es eines großen Hintergrundwissens rund um den jeweiligen Aktienkurs. Daher sind Wandelanleihen für Einsteiger nicht geeignet.

Als erfahrener Anleger kannst du Wandelanleihen deinem Portfolio beimischen, wenn du bei bestimmten Aktien Kurssteigerungen erwartest, aber dir dabei nicht sehr sicher bist. Allerdings ist die Mindestanlage für Wandelanleihen zu hoch für die meisten Privatanleger. Daher bieten Wandelanleihen-Fonds eine gute Alternative. Diese kannst du bereits für kleine Beträge erwerben.

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7. Häufig gestellte Fragen zu Wandelanleihen

Christopher Wenzel
Christopher Wenzel
Autor
Über den Autor
Hallo, ich bin Christopher und befasse mich vor allem mit volkswirtschaftlichen Themen. Schon während meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften war dies mein Schwerpunkt. Außerdem stelle ich gerne komplizierte Inhalte auf einfache Art und Weise dar, sodass jeder sie leicht verstehen kann.

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