Sayōnara, günstige Warensendung nach Japan!

Letzte Beitragsänderung erfolgte am 31.08.2019.

Traurig, aber wahr: Die Deutsche Post hat zum 1. Januar 2019 für Privatkunden die Sendungsart Warensendung International per Brief abgeschafft. Damit verteuert sich der Versand kleinerer Geschenke enorm!

Eine japanische Bekannte ist kürzlich Großmutter geworden. Statt nur eine Glückwunsch-E-Mail oder -Karte zu schicken, dachte ich, ich könnte dem neuen Erdenbewohner ja eine ganz kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen. Denn bis Ende 2018 war es möglich, kleinere Geschenke als Warensendung per Groß- oder Maxibrief International nach Japan zu schicken. Dies kostete für das Format Großbrief (bis 500 g; L + B + H = max. 90 cm) z. B. nur 3,70 EUR.

Nachdem ich also nach längerem Suchen einen kuschelweichen Mini-Stoffhasen ausgesucht, in Geschenkpapier und Umschlag verpackt, den üblichen Brief-International-Aufkleber ausgefüllt hatte und zur Postfiliale gefahren war, musste ich am Postschalter erfahren, dass ich als Privatkundin alles, was nicht unter die Kategorie „Dokumente“ fällt, ab dem 01.01.2019 nicht mehr als „Brief International“ verschicken kann.

Warenversand nach Japan seit 1. Januar 2019

Stattdessen habe ich als Privatkundin nun die Wahl zwischen „DHL Päckchen International“ zum stolzen Preis von 16,00 EUR nach Japan und „DHL Paket International“ für ab 46,99 EUR nach Japan (jeweils Filialpreis; der Onlinepreis ist minimal günstiger).

Nachtrag April 2019: DHL bietet nun zusätzlich (aber nur über die Online-Frankierung!) die Variante „Päckchen XS International“ an: Für 8,89 EUR kann man ein Päckchen mit den Maßen max. 35 x 25 x 3 cm (mind. 15 x 11 cm) bis 2 kg nach Japan versenden.

Übrigens fallen nicht einmal Bücher unter die Kategorie „Dokumente“!!! Zitat aus den entsprechenden FAQs der Deutschen Post:

„Müssen Bücher in Zukunft auch als Warenpost Int. versendet werden?
Ja, bis 2 kg als Warenpost International, über 2 kg als DHL Paket International.“

Auf der anderen Seite gelten aber wiederum „digitale Medien (USB-Speicher, CD und DVD) mit Mitteilungen und Informationen“ als „Dokumente“ (Quelle: https://www.deutschepost.de/de/b/briefe-ins-ausland/brief-postkarte-international.html)

Leider hat die Deutsche Post diese Änderung nicht an die große Glocke gehängt – jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, davon in der Zeitung gelesen zu haben. Auch finde ich den Hinweis auf den Seiten der Deutschen Post auf dezentem Post-Gelb-Balken etwas zu dezent; hier wäre meiner Meinung nach für den eiligen Internetbesucher ein kräftiger Rotton angesagt.

Screenshot Hinweis der Deutschen Post 2019
Screenshot Hinweis der Deutschen Post 2019

Als Begründung schreibt die Deutsche Post in den entsprechenden FAQs lediglich Folgendes:

„Warum dürfen keine Waren in Briefsendungen versendet werden?
Diese Anpassung basiert auf einer Entscheidung des Weltpostvereins, der die Grundsätze des internationalen Postverkehrs regelt. Nach dieser Entscheidung müssen nun Dokumenten- und Warenversande getrennt werden.“

Dass die Deutsche Post die beiden Versandarten trennen muss, heißt für mich aber nicht, dass sie für Privatkunden die Preise ver-x-fachen muss bzw. darauf verzichten muss, Privatkunden eine Alternative anzubieten. Warum stellt sie Privatkunden zudem so viel schlechter als Geschäftskunden, für die es nun die Versandart „Warenpost International“ gibt?

Verbesserungen für den Handel, Verschlechterung für Privatleute

Während also am 1. Februar 2019 das Freihandelsabkommen EU-Japan in Kraft getreten ist und die Wirtschaft von entfallenden Zöllen profitiert, wird der Austausch auf der zwischenmenschlichen Ebene schwieriger: Denn kleine Geschenke mögen zwar die Freundschaft erhalten, aber der Versand von kleinen Geschenken nach Japan ist nun einfach zu teuer … 

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10 Gedanken zu „Sayōnara, günstige Warensendung nach Japan!“

  1. Genau so erging es mir heute am Postschalter. Auf einmal war das Porto teuerer als der Inhalt. Mehr als doppelt so viel Porto wie zuvor finde ich auch unverschämt.
    Sind schon Alternativen bekannt?

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  2. Was?? Das ist echt ne Menge Aufschlag…

    Bezüglich Alternativen:
    Wenn das Päckchen die Maße
    Max. 35 x 25 x 3 cm
    Mind. 15 x 11 cm
    hat, dann kostet es im Onlineshop „nur“ 8,89€.
    Aber welches Geschenk ist schon kleiner als 3cm… und selbst da sind 8,89€ ja ein Aufschlag zu davor.

    Aber mit dem Portokalkulator bekomme ich immer noch die alten (guten!) Preise…

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  3. Ich war vor ein paar Tagen genauso entsetzt, als man mir auf der Post sagte, ich solle 16,- EUR für den Versand eines kleinen Geschenkes bezahlen, dessen Wert selbst mal gerade 8,- EUR beträgt. Wirklich SCHADE, dass Privatpersonen die vorherige günstigere Möglichkeit genommen wurde…..
    31. 8. 2019

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    • Vielen Dank für Deinen Kommentar!
      Wenigstens gibt es online die Möglichkeit für einen kostengünstigeren Versand: Für 8,89 EUR kann man ein Päckchen mit den Maßen max. 35 x 25 x 3 cm (mind. 15 x 11 cm) bis 2 kg nach Japan versenden (siehe meinen Nachtrag von April 2019).
      Dann wären für Dich Inhalt und Versand ungefähr gleich teuer. Nun gut, aber eben immer noch teuer bzw. viel teurer als im letzten Jahr.

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  4. Ich habe auch gerne diese Briefsendungen genutzt und bin sehr verärgert.
    Als Alternative ist dieses Päckchen XS für 8,89 EUR mit den Maßen max. 35 x 25 x 3 cm (mind. 15 x 11 cm) bis 2 kg nur bedingt zu sehen, da schwer zu realisieren. Denn es gibt keine Verpackungen mit den Maßen zu kaufen. Die sind immer gleib 3,5 cm hoch, über 35 cm lang oder breiter als 25 cm.
    Hier ein kleiner Tipp, wie es trotzdem gehen kann.
    Mit etwas Geduld und Basteleifer sind die Pappen von größeren flachen Waren- und Büchersendungen nutzbar. Da kann man die Höhe dann selber zurecht knicken und die Länge zurecht schneiden. Ich reduziere auch gern andere überflüssige Stellen der Pappe um die 2 kg optimal nutzen zu können. Aber man ist Höhentechnisch schnell an der Grenze. Und man darf nicht frustriert sein, bei fast 9 € Porto ist der Inhalt meist immer doch weniger wert. Aber es zählt die Freude beim Empfänger.
    Vielleicht hilft das ja anderen weiter um ab und zu doch mal was kleines flaches nach Japan zu schicken.

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  5. Sehr schade, dass für Privatverbraucher die Versandkosten nach Japan so hoch sind! Wer als Onlinehändler nach Japan verschicken möchte profitiert wiederum von einer flexiblen Auswahl an Versandoptionen und recht zügiger Zustellung.

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