Verheeret 1634 - ein Larp im Dreißigjährigen Krieg

Verheeret 1634

Ein Larp im 30-jährigen Krieg

1634 wütet der 30-jährige Krieg in Süddeutschland.

Eine Abfolge von Kriegen um Macht und Religion, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit fast 20 Jahren von Dänemark bis Italien und vom Elsass bis Böhmen die Länder verwüstet. Zugleich schürt der Hexenglaube vielerorts Scheiterhaufen.

Auch an Orten, die der Krieg bisher verschont hatte, regiert die Angst und es werden immer neue Soldaten gemustert.

Es ist ein Schnitter, der heißt Tod /
Hat Gewalt vom höchsten Gott

Wir sind bei Nördlingen, der schwäbischen Reichsstadt nah an Franken und Bayern.

Die Stadt wird von schwedischen Truppen gehalten, die katholisch-kaiserliche Armee belagert sie. Die protestantischen Entsatztruppen greifen schlecht vorbereitet an und zerschellen an der kaiserlichen Übermacht. Eine wilde Jagd der leichten Reiterei auf die Fliehenden beginnt.

Fliehende protestantische Soldaten, kaiserliche Musketiere auf Patrouille, Trossvolk aller Seiten und allzu unvorsichtige Reisende: alle müssen nun befürchten, unter die kroatischen Reitersäbel zu kommen. Denn jeder weiß: wenn „die Krabaten” losgelassen wurden, gibt es kein Halten. Keine Zeit für Erklärungen und keine Gnade.

Er macht wohl keinen Unterschied /
Nimmt alles mit einem Schnitt

An diesem Tag suchen 18 Personen verschiedenster Herkunft Schutz im selben verlassenen Gehöft.

Die kroatische Reiterei wird den ganzen Tag und die beginnende Nacht wüten. Erst dann kann man sich im Schutz der leisen Stunden nach Mitternacht vor der Soldateska davonschleichen – oder zu ihr zurückkehren. Solange gilt es auszukommen. In einer unwahrscheinlichen Gemeinschaft voller Konflikte.

Welche der Schutzsuchenden werden in der Nacht noch aufbrechen können? Und werden sie dann noch dieselben Ziele haben wie zuvor?

Hüt’ dich schön’s Blümelein

verheeret 1634 larp - memento mori

Was erwartet euch bei Verheeret 1634?

Verheeret 1634 ist ein Kammerspiel-Con inspiriert vom tschechischen Content-LARP-Modell. Das Ziel ist es bedeutungsvolle Geschichten zu erleben und – im besten Fall – einen Einblick in eine vergangene Epoche zu erhalten. 

Es ist ein düsteres, ein trauriges Spiel. Menschliche Schicksale, ihr Hoffen, Streben, Scheitern und Fallen bestimmen die Handlungsstränge. Es gibt Hoffnung, aber in keinem Fall wird sie während der Spielzeit ganz erfüllt. Slapstick, Helden oder „Gewinnen“ spielen keine Rolle. Der Plot ist kein zu lösendes Rätsel, sondern ein Mittel, um Situationen zu erschaffen.

Wer mitspielt, sollte bereit sein, die Schönheit in der Tragödie zu fühlen.

Die Teilnehmer:innen erhalten ausführlich vorbereitete und verknüpfte Charaktere und über den Mechanismus „Gebetsbüchlein“ im Spiel Handlungsempfehlungen. Die Charaktere werden über ein Casting durch die Orga den Spielern angeboten. Das Spiel wird in Akte gegliedert, um Timing und Eskalation abzustimmen.

Das Spiel ist in Setting und Spiel-Stil offen für Larp-Anfänger:innen und Neulinge. Es sind keine historisch korrekten Kostüme nötig, solange eine gewisse Grundoptik erreicht wird (für die meisten Charaktere Schlapphüte, Kniebundhosen, weite Hemden und kurze Wämser/Jacken). Die Orga berät hier gerne. Cross-Dressing ist gerade aufgrund weniger Frauenrollen explizit erwünscht. 

Der Con ist darauf ausgelegt, mehrfach stattzufinden. Deshalb sollen Informationen über konkrete Inhalte nicht öffentlich werden. Spoiler für zukünftige Spieler:innen wollen wir vermeiden. Das Weiterspielen von Charakteren über diesen Con hinaus ist nicht möglich.

Mit 18 Spieler:innen und einer Spielzeit von Samstagmittag bis Samstag Mitternacht ist der Con vergleichsweise klein und kurz. Durch Wiederholungen an unterschiedlichen Orten soll Menschen aus verschiedenen Gegenden eine sinnvolle Teilnahme ermöglicht werden.

Es wird ein dichtes Geflecht an Verknüpfungen und Konflikten vor dem Hintergrund des 30-jährigen Kriegs bespielt. Fast alle Charaktere, Themen und Vorgänge basieren auf historischen Vorbildern. Sie wurden mit dem Anspruch eines Reenlarpments fachkundig recherchiert und für diesen Con kondensiert, neu kombiniert und verwoben. In diesem historischen Setting werden reale Religion und Gewalt auf eine reflektierte Art thematisiert.

Verheeret 1634 wurde erdacht, recherchiert und formuliert von Sebastian Slawik. Mein Dank gilt allen, die im Verlauf der Pandemie wichtiges Feedback zu meinen Ideen gegeben haben und die tatsächliche Umsetzung von Verheeret möglich gemacht haben. orga@verheeret.de