Wenn wir etwas “in petto“ haben, meinen wir, dass wir noch einen Plan B; noch eine Trumpfkarte in der Hinterhand haben, es aber noch nicht sagen oder nach außen zeigen.

In der lateinischen Sprache bedeutet in pectore übersetzt "in der Brust" oder "im Herzen". Geschichtlich hat es folgenden Hintergrund: Der Papst, der an der Spitze der katholischen Kirche steht, ernannte Kardinäle, also sehr hohe Würdenträger, in pectore. In diesem Falle also "im Geheimen": Der Papst selbst wusste, wer Kardinal werden soll, machte es aber noch nicht öffentlich - er trug seinen Kandidaten zunächst nur im Herzen. Das geschah zum Beispiel, wenn der Kardinal in seinem Heimatland politischen Ärger befürchten musste. Wirklich in Amt und Würden kam der Kardinal erst durch eine offizielle Ernennung.

Aus dem lateinischen "pectus" (Brust, Herz) wurde in der italienischen Sprache "petto", das mit der Präposition "in" verbunden wurde. Umgangssprachlich entwickelte sich der Begriff dahin, dass man(n) noch ein Ass im Ärmel hat. Oder viel genauer: ein Ass in der Brusttasche. Männer tragen ein Hemd mit Brusttasche, die von einer Weste und einem Sakko verborgen ist. Was in der Brusttasche steckt, wird also zum einen am Herzen getragen, zum anderen versteckt vor anderen - in petto halt.