Außer im Werra-Meißner-Kreis. BILD erklärt, warum: Das Job-Loch in Nord-Hessen

Hessen: Mehr Erwerbstätige in Hessen
Von: KOLJA GÄRTNER

Eschwege – Es ist wie mit dem gallischen Dorf… In ganz Hessen stieg die Zahl der Erwerbstätigen. Seit 1991 je nach Region um bis zu 35,1 %. In ganz Hessen? Nein, ein Landkreis im Nordosten hört nicht auf, dem Trend Widerstand zu leisten. Im Werra-Meißner-Kreis gab‘s 13 % Minus von 49 500 auf 43 000. Doch in Hessens Job-Loch ist die Stimmung besser, als die Zahlen des Statistischen Landesamtes vermuten lassen. Die Entwicklung hängt eng mit dem Fall der Mauer zusammen. „Nach der Grenzöffnung stieg die Zahl der Einwohner rasant an“, erklärt Kreis-Sprecher Jörg Klinge. „1993 lebten hier 117 903 Menschen. Jetzt sind‘s gut 100 000.“

Denn viele Neubürger zogen weiter. Außerdem sterben dort mehr Menschen als geboren werden. Und: Die Abschaffung der Wehrpflicht sorgte für die Schließung von zwei Kasernen in Hessisch Lichtenau und Sontra mit 4000 Soldaten und Zivilbeschäftigten. „Der Strukturwandel hat aber dazu geführt, dass sich hier viele kleine und mittelständische Firmen angesiedelt haben. Die haben in der Krise 2008 ihre Leute eher gehalten als Großunternehmen. Dadurch sind wir besser als viele andere Regionen durch diese Zeit gekommen“, sagt Klinge. Heute habe man auch Fachkräftemangel. Seit 2011 ist die Bevölkerungszahl stabil mit leichter Tendenz nach oben. Dabei hatten Modellrechnungen für 2018 nur noch 90 000 Einwohner prognostiziert.

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