Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ), Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie WKW-Vizepräsident Alexander Biach im Rahmen einer Präsentation der Stadt Wien
Gemeinsam mit Sozialpartnern und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) will Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gegen den Fachkräftemangel vorgehen.
APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – Was als Stadtslogan funktioniert, lässt sich wohl auch auf den Fachkräftemangel übertragen: Wien ist anders. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. So gehen Prognosen der Statistik Austria davon aus, dass die Zahl jener Menschen in Wien, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen oder als arbeitssuchend gemeldet sind, bis 2050 um rund sechs Prozent wachsen soll. In allen anderen Bundesländern wird – mit Ausnahme Vorarlbergs – mit einem Rückgang gerechnet.

Potenzial für dringend benötigte Stellenbesetzungen bestünde damit trotz der alternden Bevölkerung ausreichend. Woran es scheitert, ist ein Mismatch zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften.

Die Stadt Wien hat dies nun zum Anlass genommen, ein neues Fachkräftezentrum am Waff (Wiener Arbeitnehmer*innen-Förderungsfonds) ins Leben zu rufen – in enger Zusammenarbeit mit Sozialpartnern, AMS, Wirtschaftsagentur Wien und der für die Landesstatistik zuständigen MA 23. Das Motto: Je genauer der künftige Bedarf an Fachkräften bekannt ist, umso zielgerichteter können die Maßnahmen aussehen.

HTL mit digitalem Schwerpunkt

Im Zentrum stehen dabei drei Handlungsfelder, die bis 2025 als Leitfaden dienen sollen: Digitalisierung, Ökologisierung und kommunale Daseinsvorsorge. So fehlten etwa 5800 qualifizierte Mitarbeiter im IT-Bereich, zudem werden künftig aufgrund der Pensionierungswelle rund 21.000 Stellen in Krankenhäusern, Schulen und Co neu besetzt werden müssen, rechnete Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei der Pressekonferenz am Dienstag vor. Zudem gelte es, die Klimaziele der Stadt auch praktisch umzusetzen. Dafür brauche es entsprechend qualifiziertes Personal.

Neben Weiterbildungsmaßnahmen soll auch die Ausbildung zukunftsfitter gemacht werden. Dies schließe die Lehre ebenso ein wie die Errichtung einer neuen HTL mit IT-Fokus, erklärte Alexander Biach von der WK Wien an der Seite Ludwigs. 620 Schülerinnen und Schüler sollen dort ab 2027 zukunftsgerichtet ausgebildet werden. Über Finanzierung und Standort werde derzeit verhandelt. (dwo, 9.1.2024)