Bargeld ist in Deutschland nach wie vor eines der wichtigsten – wenn nicht sogar das wichtigste – Zahlungsmittel. In diesem Artikel erfährst Du, wo Du in Deutschland und im Ausland Geld abheben kannst und mit welchen Gebühren Du rechnen musst.
Geld abheben in Deutschland
In Deutschland kannst Du eigentlich so gut wie überall Geld abheben – entweder am Geldautomaten, bei Deiner Bankfiliale oder sogar in Geschäften oder Tankstellen.
An Geldautomaten. An einem Geldautomat kannst Du schnell und einfach Geld abheben. Dazu musst Du nur Deine Girokarte (EC-Karte) einstecken, den gewünschten Betrag angeben und Deine PIN eintippen. Anschließend bekommst Du das Geld in Scheinen ausgezahlt.
Nutzt Du einen Geldautomaten, der zu Deinem Geldinstitut gehört (beispielsweise zur Sparkasse), ist die Nutzung und Auszahlung für Dich kostenlos. Bei einem Geldautomaten eines Fremdinstituts kommen meist Gebühren auf Dich zu. Wie hoch diese sind, lässt sich pauschal nicht beantworten. Es sind entweder ein paar Euro oder ein prozentualer Anteil. Beim prozentualen Anteil musst Du zum Beispiel zwischen 2 und 5 Prozent vom Abhebungsbetrag als Gebühr zahlen.
Folgende Automatenverbündete gibt es:
- Geldautomatennetz der Sparkassen
- BankCard Service Netz
- Cash Group
- Cash Pool
Geldautomaten findest Du in der Regel auch in Bankfilialen. Persönlich am Schalter ist Geld abheben mittlerweile nicht mehr unbedingt möglich – oder mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Hebst Du nicht mit der klassischen Girocard ab, sondern mit einer Debitkarte von Visa oder Mastercard, spielt es für die Höhe der Gebühren meist keine Rolle, an welchem Automaten Du abhebst.
In Geschäften. Seit einigen Jahren ist es möglich, auch in Geschäften wie Rewe und Edeka oder in Drogerien wie Dm Geld an der Kasse mit der Girocard (EC-Karte) abzuheben. Dieser Service ist meist kostenlos. Allerdings musst Du dafür in der Regel etwas im Laden kaufen. Der Mindesteinkaufswert kann zwischen 5 und 20 Euro variieren. Abheben kannst Du meist bis 200 Euro.
Auch an Shell-Tankstellen kannst Du zum Beispiel Geld an der Kasse abheben – auch ohne etwas zu kaufen oder zu tanken. Gehört die Tankstelle zur Cash Group, sollten dafür keine Kosten anfallen.
Sowohl in Geschäften als auch an der Tankstelle läuft das Geldabheben identisch ab. Du nennst den gewünschten Betrag, gibst Deine PIN ein und erhältst anschließend von der Person an der Kasse Dein Geld ausgehändigt.
Wo im Ausland Geld abheben?
Im Ausland werden oft nicht alle Karten akzeptiert. Daher solltest Du Dich im Vorfeld über die Situation im jeweiligen Land informieren. In Südamerika und Asien kann es beispielsweise sein, dass Du nur nationale Karten verwenden darfst. Mit Karten von Visa oder Mastercard kommst Du dort nicht überall weiter.
Bisher war Maestro im europäischen Ausland unerlässlich für viele Girokarten. Jedoch hat Mastercard das Maestro-System zum 1. Juli 2023 eingestellt. Das bedeutet, dass alle neuen EC-Karten nach diesem Datum nicht mehr mit dem Maestro-System versehen sind. Stattdessen werden andere Bezahlsysteme im Ausland genutzt, beispielsweise V-Pay. So funktionieren viele Girocards weiterhin im europäischen Ausland.
In unserem Artikel zum Maestro-Aus haben wir uns damit beschäftigt, was genau die Änderung für Dich bedeutet.
Beachte: Befindest Du Dich im Ausland, kannst Du oft nur kleinere Beträge vom Geldautomaten abheben. Das soll Betrug vorbeugen. Plane daher immer voraus und achte darauf, dass Deine Karte im Ausland funktioniert und Du einen Notgroschen im Portemonnaie hast.
Gebühren im Ausland
Im Ausland solltest Du beim Geldabheben immer mit Kosten rechnen. Wie hoch diese ausfallen, kannst Du bei Deiner Bank erfragen. Denn auch in diesem Fall variieren die Gebühren. Meist sind es ein paar Prozent des abgehobenen Betrags oder ein paar Euro. Außerdem kann es sein, dass Du für die Nutzung des Geldautomaten ebenfalls noch zusätzlich Geld bezahlst. Das geht allerdings nicht an Deine Bank, sondern an den Geldautomatenbetreiber.
Wichtig: Wenn Du eine andere Währung als Euro abhebst und der Automat fragt, ob er den Betrag sofort umrechnen soll, verneine dies. Wähle stattdessen „Abrechnung in nationaler Währung“ oder Ähnliches. Denn wenn Du den Automaten umrechnen lässt, bekommst Du in aller Regel einen sehr schlechten Wechselkurs. Rechnet Deine Bank später um, bekommst Du hingegen meist einen fairen Wechselkurs.
Obergrenzen bei der Bargeldauszahlung
Bei Bargeldauszahlungen gibt es eine Obergrenze. Die soll Kunden davor schützen, dass beispielsweise nach einem Kartenraub das Konto leergeräumt wird. Unterschieden wird dabei meist zwischen
- einem Tageslimit und
- einem Wochenlimit.
In manchen Fällen gibt es auch ein Monatslimit. In den meisten Fällen kannst Du pro Tag 1.000 Euro bis 2.000 Euro abheben. Pro Woche zwischen 5.000 Euro und 10.000 Euro. Du kannst allerdings das Limit anheben lassen – dazu musst Du mit Deiner Bank oder Deinem Bankberater in Kontakt treten.