Iserlohn/Goslar. Ein Tochterunternehmen des Armaturenherstellers Dornbracht hat Insolvenz angemeldet. Die Alape GmbH gehört den Iserlohnern zu 100 Prozent.

Die Alape GmbH, eine hundertprozentige Tochterfirma des Armaturenherstellers Dornbracht aus Iserlohn, hat am Dienstag die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Ursache sei nach Angaben des Unternehmens der deutliche Einbruch bei der Nachfrage insbesondere in Deutschland und die gestiegenen Energiepreise. Alape mit Sitz in Goslar stellt Waschtische aus glasiertem Stahl her.

„Für ein kleines Unternehmen wie die Alape GmbH ist das Geschäftsmodell mit seiner energieintensiven Produktion unter den neuen deutschen Rahmenbedingungen nach der Energiewende nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben“, macht Geschäftsführer Bodo Müller vom Hofe neben den weltpolitischen Unruhen, die zu einer Zurückhaltung beim Konsum geführt hätten, auch aktuelle politische Entscheidungen in Berlin für die finanzielle Notlage verantwortlich. „Der Wettbewerbsdruck durch Importe vor allem aus Fernost und die starke Abhängigkeit von den europäischen Kernmärkten haben letztlich diesen für uns alle tragischen Schritt erzwungen.“

Dornbracht hingegen auf Erfolgskurs

Anders als das Tochterunternehmen weist Dornbracht selbst ein „profitables Wachstum“ auf, wie Geschäftsführer Stefan Gesing vor rund einem Monat im Interview mit der Heimatzeitung betonte. Der Armaturenhersteller mit dem Stammwerk in Sümmern spüre zwar auch, dass in Deutschland angesichts sinkender Reallöhne ein „Wohlstandsverlust“ eingetreten sei. Das internationale Geschäft hat für Dornbracht allerdings eine deutlich größere Bedeutung als für Alape.

„Deutschland ist mit einem Anteil von weniger als 20 Prozent nicht mehr unser größter, aber nach wie vor ein bedeutender Markt für uns. In China und den USA sind wir seit ein, zwei Jahren größer“, sagte Stefan Gesing in dem Interview. „Und angesichts der unterschiedlichen Wachstumsdynamiken werden die Abstände in den nächsten Jahren vermutlich sogar zunehmen.“

Die Alape GmbH gehört seit 2001 zu Dornbracht.