Musik als Türöffner zur Prävention
Bassen - Sie reisen mit 35 Uniformierten im Mannschaftsbus und einer Lkw-Ladung voll musikalischem Equipment an – und sorgen jedes Mal für Begeisterung.
Zum siebten Mal beehrten die Akteure des Polizeiorchesters Niedersachsen die Grundschule Bassen, und zum zweiten Mal nach 2015 gestalteten sie dabei für die Dritt- und Viertklässler einen Workshop, der Musik mit polizeilicher Präventionsarbeit verbindet. „Namene“ heißt das Schulworkshop-Konzept, das eine Geschichte und die von Thiemo Kraas komponierte passende Musik dazu als Türöffner nutzt, um mit Kindern über Zivilcourage und Gewaltprävention ins Gespräch zu kommen.
Namene heißt das afrikanische Mädchen, dessen Geschichte Moderator Detlef Krenz und das Orchester musikalisch begleitend erzählen. Wegen ihrer dunklen Hautfarbe und fremden kulturellen Herkunft wird Namene ausgegrenzt und beleidigt. Körperliche und seelische Gewalt, Mobbing und mit dem Smartphone fotografiert und im Internet zur Schau gestellt zu werden, muss das Kind über sich ergehen lassen.
Namene und ihre Eltern gehen auf ganz eigene Weise mit dem Problem um: Bei einem Familienfest lernen die mobbenden Mitschüler nicht nur die Kultur kennen, sondern erfahren auch die Bedeutung der Symbole an Namenes Halskette.
Zu allen erzählten Szenen gab es die passende Musik, mit der sich die Zuhörer identifizieren konnten und deren Takt sie eifrig mitklatschten. Die Themen wurden danach in Gruppenarbeit vertieft: Die erste Gruppe blieb beim Orchester und lernte zusammen mit den Musikern den „Body Percussion Part“ für den afrikanischen Tanz, der immer zum großen gemeinsamen Abschluss des Workshops aufgeführt wird.
Die zweite Gruppe wurde in einem Klassenraum von einem Präventionsteam zu den in der Geschichte angerissenen Themen Gewalt, Zivilcourage und Regeln interaktiv unterrichtet, die dritte Gruppe separat zu den Präventionsthemen Neue Medien, Recht am eigenem Bild und Gefahren im Internet. Nach jeweils zwanzig Minuten rotierten die Gruppen.