Kokerei
Aus Kohle wird in einer Kokerei durch trockene Destillation Koks und Rohgas erzeugt. Durch das Erhitzen auf eine Temperatur von 900 °C und 1400 °C wird die Kohle pyrolysiert und es entstehen flüchige Bestandteile. Durch das Entgasen der Kohle bildet sich ein poriger Koks, der im Wesentlichen Kohlenstoff enthält. Das Rohgas wird durch fraktionierte Kondensation in die so genannten Kohlenwertstoffe Teer, Phenol, Ammoniak, Naphthalin, Benzol und Kokereigas zerlegt, die in chemischen Werken weiter aufbereitet werden. In Deutschland sind derzeit (2010) noch 5 Kokereien in Betrieb.
Der eigentliche Zweck des Verkokens von Kohle ist die Gewinnung von Koks, der als wichtiges Reduktionsmittel in Hochöfen eingesetzt wird. Dieser besteht im Gegensatz zur Kohle aus fast reinem Kohlenstoffe -also ohne Schwefel und andere, die Gewinnung des Roheisens störende Bestandteile.
Quellen:
Literatur:
- Fritz Schreiber: Entwicklung und gegenwärtiger Stand der Kokereiindustrie Niederschlesiens. Springer, Berlin 1911.
- Horst Brückner u. a. Handbuch der Gasindustrie, insb. Bd.1 „Gaserzeugungsöfen“, Verlag R.Oldenbourg München/Berlin 1938.
- Franz Michael Ress: Geschichte der Kokereitechnik. Glückauf, Essen 1957.
- Ost-Rassow. K. 27: Steinkohle. Lehrbuch der chem. Technologie, Bd.2, 27.Aufl. 1965, J.A. Barth Verlag Leipzig. S.773-830.
- H.R. Christen. Chemie. S.391. Verlag Sauerlander, Aarau & Diesterweg, Salle, Frankfurt. 1974.
- A.F. Hollemann & N. Wiberg. Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.-100. Aufl. W. de Gruyter, Berlin, New York. 1985.
- Walter Buschman: Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau. Aachener Revier und W Ruhrgebiet. Mann, Berlin 1998, ISBN 3-7861-1963-5.
- Dietmar Osses: Kohle, Koks, Kultur. Die Kokereien der Zeche Zollverein. Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Dortmund ca. 2002, ISBN 3-935783-09-4.
- Michael Farrenkopf (Hrsg.): Koks. Die Geschichte eines Wertstoffes, 2 Bde. Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2003.
Weblinks:
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