Panorama

"Verflucht, wer meine Knochen bewegt" Forscher vermisst Shakespeares Schädel

Eine alte Geschichte, nach der sich Grabräuber bereits 1794 des berühmten Kopfes bemächtigt haben, könnte wahr sein.

Eine alte Geschichte, nach der sich Grabräuber bereits 1794 des berühmten Kopfes bemächtigt haben, könnte wahr sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Jahrzehnten ranken sich Legenden um den Verbleib von Shakespeares Schädel. 400 Jahre nach seinem Tod scannen Archäologen das Grab des Dichters - und befeuern die Gerüchte. Die Analyse ergibt eine "eigenartige Störung".

400 Jahre nach Shakespeares Tod wollen Archäologen eine makabere Entdeckung gemacht haben: Im Grab des berühmtesten englischen Dichters (1564 - 1616) soll der Schädel fehlen. Eine alte Geschichte, nach der sich Grabräuber bereits 1794 des berühmten Kopfes bemächtigt haben, könnte demnach wahr sein, teilte Kevin Colls von der Staffordshire University mit.

Seine Ergebnisse sind Thema eines Dokumentarfilms, den der britischen Sender "Channel 4" am Osterwochenende ausstrahlt. Sein Team hat die mutmaßliche letzte Ruhestätte Shakespeares in Stratford-upon-Avon mit Hilfe eines Radargeräts untersucht, dessen Wellen in den Boden eindringen kann, ohne das Grabmal zu beschädigen.

"Verflucht, wer meine Knochen bewegt"

Es war demnach die erste Untersuchung des Grabes überhaupt. Im Kopfbereich habe es eine "seltsame Störung" gegeben und es scheine ihm "sehr, sehr überzeugend", dass Shakespeares Schädel nicht beim Rest seiner Gebeine in der Holy-Trinity-Kirche ruhe, sagte Colls.

Der Pfarrer der Kirche bezweifelte dagegen Colls' Theorie und stellte klar, dass das Grab nicht der Wahrheitsfindung zuliebe geöffnet werde: "Wir beabsichtigen, die Unantastbarkeit seines Grabs weiter zu respektieren, im Einklang mit Shakespeares Wünschen, und keine Störung zu erlauben."

Man müsse eben mit der Ungewissheit leben. Auf Shakespeares mutmaßlichem Grabstein steht: "Guter Freund, unterlasse es um Jesu Willen, den hier eingeschlossenen Staub umzugraben. Gesegnet sei der Mann, der diese Steine schont, und verflucht sei, wer meine Knochen bewegt."

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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