Kreisreform in OWL umstritten

FUSSBALL: FLVW hat auf größten Kritikpunkt reagiert und den Zeitdruck herausgenommen

29.12.2011 | 29.12.2011, 00:00
Die Führung des FLVW möchte die Zahl der Kreisverbände in Westfalen von 33 auf 26 reduzieren. Präsident Hermann Korfmacher stellte im Verbandsmagazin "Westfalensport" aber klar, dass die Zahl "nicht in Stein gemeißelt" sei: "Es steht den Kreisen frei, auch nach der Reform miteinander zu fusionieren."
Die Führung des FLVW möchte die Zahl der Kreisverbände in Westfalen von 33 auf 26 reduzieren. Präsident Hermann Korfmacher stellte im Verbandsmagazin "Westfalensport" aber klar, dass die Zahl "nicht in Stein gemeißelt" sei: "Es steht den Kreisen frei, auch nach der Reform miteinander zu fusionieren."

Gütersloh. "Aus 11 mach 7" - so lautet die Formel für die geplante Kreisstukturreform des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) in Ostwestfalen, dem politisch als Regierungsbezirk Detmold eingegrenzten Gebiet. Zusammengehen würden demnach die Verbände Minden und Lübbecke, Höxter und Warburg, Lippe und Lemgo sowie Paderborn und Büren. In Herford bliebe alles unverändert. Der Kreisverband Gütersloh bekäme 16 Vereine aus dem so genannten "Altkreis Halle" hinzu, die bislang dem Kreisverband Bielefeld angehören, aber zum politischen Kreis Gütersloh gehören.

So vielfältig die Strukturänderungen, so unterschiedlich sind die Meinungen der Kreisverbandsvorsitzenden (KV). Selbst bei Befürwortern wurde häufig der Einwand geäußert, der Zeitdruck für die Umsetzung der Reform sei zu groß. Die Ständige Konferenz des FLVW reagierte und verschob die Reform von 2013 auf 2016. Beschlossen werden soll sie auf einem Außerordentlichen Verbandstag im nächsten Jahr. Nachfolgend die Ergebnisse einer Umfrage in Ostwestfalen vor dieser Entscheidung. Nur Heinz Osterhage, Vorsitzender des Kreisverbandes Lemgo, lehnte eine Stelleungnahme ab.

Walter Schütte (KV Minden): "Unsere Vereine sind total dagegen, wir lehnen die Kreisstrukturreform ab. Man hat die regionalen Bedingungen im Kreis Minden überhaupt nicht berücksichtigt.Die dann entstehenden Entfernungen sind nicht zumutbar, und auch alle anderen für die Reform aufgeführten Gründe treffen hier nicht zu. Es würden in Westfalen Kreise entstehen, die kleiner wären, als wir es jetzt sind - das ist unsinnig. Aber der Präsident will unbedingt, dass die Reform gemacht wird und lässt keine Kompromisse zu, das finde ich merkwürdig. Der Verband hat uns 40 Jahre in Ruhe gelassen - wir möchten, dass das weiter so bleibt."

Fritz Struckmeyer (KV Lübbecke): "Es gibt einen einstimmigen Beschluss unserer Vereine, die lehnen die Reform ab - und ich vertrete gegenüber dem Verband die Meinung der Vereine. Wenn die Menschen weniger werden, also der demographische Wandel einsetzt, dann gibt es wie im Handball nur die Möglichkeit des Zusammenschlusses. Aber im Moment besteht dazu auch von den Zahlen her bei uns überhaupt keine Notwendigkeit. Es heißt auch immer, man spart etwas ein. Aber bei dem, was von einem Kreisvorsitzenden erwartet wird, dass er nämlich wie ein Sportpolitiker auftritt, ginge es nur mit Hauptamtlichkeit. Und wer soll das bezahlen?"